anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 18. Mai 2020
Wochenende Teil 2
Sieht so aus, als wären wir gestern nicht fertig geworden mit Nichtstun, auf alle Fälle lief hier heute noch mal das gleiche Programm, nur ohne Shopping. Das ist aber auch normal, heute ist schließlich Sonntag, da haben die Läden zu und online hatte ich jetzt schon alles gekauft, was es zu kaufen gibt, somit gab also weder real noch virtuell einen Grund, um noch mehr Geld auszugeben.Das ist sehr positiv, das senkt den Durchschnittswert.

Der größte Teil des Tages wurde also heute mal wieder vor dem Aufstehen absolviert. Danach (also nach dem Aufstehen und kurz vor Sonnenuntergang) bin ich dann noch eine Runde spazieren gegangen, K hatte einen Brief fertiggestellt, der eingeworfen werden musste und mit diesem Auftrag habe ich einfach eine etwas größere Runde gedreht und dabei festgestellt, dass ich zur Zeit zu 100% schmerzfrei laufen kann, im Gegenteil, Laufen macht mir sogar Spaß, es passieren ab und zu durchaus seltsame Dinge.

Im Internet gelesen, dass Vorerkrankungen der Lunge gar nicht sooo gefährlich sind bei Covid 19, mit knapp 60% gehören Menschen mit vaskulären Vorerkrankungen zu der weitaus betroffeneren Risikogruppe derer, bei denen eine Infektion zu schweren Verläufen führt. Diese Information habe ich genutzt, um zu prüfen, ob N für seine mündliche Prüfung in 10 Tagen auch schon ausreichend gelernt hat und habe mir deshalb von ihm noch mal ausführlich erklären lassen, was vaskuläre Vorerkrankungen sind.
Ergebnis: Wir nehmen jetzt aktiv ab, das führt nämlich zu einem gesünderen Blutdruck und dann sind wir raus aus den Risikogruppen.
Hossa.

Überhaupt wurde hier schon vor einigen Tagen ein Gesundheitsbeschluss gefasst, mit der Folge, dass Bier des Haushaltes verwiesen wurde, Alkohol überhaupt nur noch zu besonderen Anlässen geduldet wird und ich in der letzten Woche über 2l Smoothie hergestellt habe, weil, mehr gesund geht ja wohl kaum.

Es mag Leute geben, die schmeißen Möhren und Äpfel direkt in den Mixern und verbessern die Flüssigkeit des Smoothies dann durch Wasser oder andere Flüssigkeiten.
Fand ich blöd, ich habe lieber den Entsafter rausgeholt, jage dort dann Möhren, Äpfel und Fenchel durch (ja, Fenchelsaft passt prima, wenn er aus dem richtigen Entsafter kommt), vermatsche dann das weichere Obst wie Bananen, Pfirsiche, Kiwi und Pflaumen im Thermomix, fülle mit dem flüssigen Saft aus dem Entsafter auf, gebe etwas Leinöl und eine Handvoll Weizenkleie, Flohsamen und/oder Mandelpulver dazu - und voilà, ein höchstgesunder und sehr leckerer Smoothie ist fertig und sättigt auch noch ausreichend.

Wir werden sehen, wie schnell wir kerngesund und gertenschlank sind, einen versuch ist es auf alle Fälle wert.

Weitere Aktivität des Tages war die Installation diverser TV-Remote-Apps, weil es angeblich ganz leicht ist, auch ohne Apple TV Mediathekinhalte aufs Fernsehen zu bringen. Aktueller Zwischenstand: Ich bin zu blöd, aber bei mir funktioniert es nicht. Apple TV und Bildschirm teilen ist für mich immer noch die einfachste Variante.

Am Abend haben K und ich uns dann erstmals mit der konkreten Planung unseres künftigen Hauses beschäftigt, also beginnend mit der Frage wie groß soll es werden - Antwort: So maximal groß, wie der Bebauungsplan es für dieses Grundstück zulässt und ich fürchte, wir brauchen ein neues Grundstück. Wir scheiterten schon im Erdgeschoß, weil ich dringend einen angemessen großen Hauswirtschaftraum verlange (Wäsche aufhängen), außerdem eine Speisekammer, die vorzugsweise als begehbarer Kühlschrank konzipiert ist, eine Küche mit Kochinsel und Essplätzen drumherum und einen großen Eingangsbereich, in dem es eine Empfangskaffeeküche gibt, weil ich es hasse, wenn immer alle Leute sofort in meiner richtigen Küche rumstehen. Mit diesen Vorstellungen habe ich schon rund 80qm belegt, wir werden also entweder das Arbeitszimmer zum Wohnzimmer erklären (ist sowieso praktischer, wer braucht eigentlich ein Wohnzimmer und wofür? Was macht man da? Wann hält man sich da auf?) oder eben ein neues Grundstück finden müssen, das eine Gesamtbebauung von 400qm zulässt. Da Grundstücke eklig schwer zu finden sind, werden wir wohl ein Haus ohne Wohnzimmer bauen, mir gefällt das
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Sonntag, 17. Mai 2020
Ein Tag voller Nichts, dafür aber sehr viel Geld ausgegeben
Es wurde dringend Zeit für einen Tag Nichtstun, die beste Radikalkur, um die vergangene Woche einfach zu vergessen.
Also sind wir heute beide einfach nicht aufgestanden, sondern haben nur im Bett rumgeschlunzt, das Internet leergelesen, uns ein bisschen unterhalten, dann wieder geschlafen, wieder ein wenig lesen, dann habe ich ein wenig im Internet eingekauft und endlich zwei Ventilatoren gekauft, bevor im Sommer wieder alle ausverkauft sind und außerdem hatte Dyson die grade im Supersonderangebot, dann habe ich noch die Reparatur von Anhängerkupplung und Fahrradträger bezahlt, die ich immerhin vier Wochen, nachdem das System seinen Zusammenbruch hatte habe reparieren lassen, und dabei festgestellt, dass ich für das gleiche Geld, was diese Reparatur kostet, vorher zwei Edelventilatoren mit Raumluftreiniger von Dyson erworben hatte, aber hilft ja nichts, musste gemacht werden, sonst hätten wir nie wieder Fahrräder transportieren können. Ruckzuck war es dann plötzlich Abend, und dann fanden wir doch beide, dass man nun mal aufstehen könne, weil sonst gleich die Läden schließen und die Kühlschrankvorräte doch einige Lücken aufwiesen.
Um 20h waren wir vom Einkaufen wieder zurück, Sachen wegräumen, Abendessen kochen, Essen - zack, 21h, dann durch Zufall festgestellt, dass heute im NDR P.H.Brix-Abend ist, weil er 65 wird, also wird jetzt Fernsehen geguckt bis wir wieder einschlafen.
Insgesamt ein sehr schöner Tag, kann gerne wiederholt werden, nur ein bisschen weniger Geldausgaben beim nächsten Mal, aber ich brauche ja jetzt auch keine Ventilatoren mehr
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Samstag, 16. Mai 2020
Wenn alle immer lieb und nett zueinander sind
Wenn alle Menschen immer lieb und nett zu einander wären, wäre das nicht eine tolle Welt?

Meine Mutter ist ein Mensch, die grundsätzlich an das Gute im Menschen glaubt und fest davon überzeugt ist, dass die Welt eine viel bessere wäre, wenn alle Menschen einfach immer nur nett und freundlich zu allen anderen Menschen wären. Dann hätte man - schwupps - alle Bösartigkeiten, Gemeinheiten, Feindseligkeiten, Feindschaften, eben alles Schlechte in der Welt komplett aus dieser Welt entfernt, das ist doch eine tolle Sache und sie kann überhaupt nicht verstehen, warum das nicht funktioniert.

Ich kenne auch andere Menschen, die meinen, sie müssten nur genug Liebe verbreiten, dann wird alles gut.
Ich erinnere mich noch sehr gut an das Gespräch mit einer Kollegin, die völlig am Boden zerstört war, weil ihr Freund sie verlassen hatte, dabei liebte sie ihn doch immer noch.


"Aber wenn ich dich noch liebe, zählt das gar nichts?" Ist allerdings auch ein Satz, denn ich selber schon zu hören bekommen habe und ich habe mich gefragt, was der Mensch, der das fragt, eigentlich erwartet? Er liebt mich und das reicht für uns beide, ist egal, was ich möchte? Wenn das oberste Ziel des Lebens ist, dass ich als erstes und zuvörderst immer lieb und nett zu anderen sein soll, muss es sogar per Definition egal sein, was ich möchte, ich bin schließlich nur ein kleines, winziges Teilchen im Gesamtsystem und meine Hauptaufgabe besteht darin, keine Unruhe ins System zu bringen. Alles ist erlaubt, solange es keinen Streit gibt. Streit ist das eigentliche Übel, wer streitet ist schuld. Und schlecht und böse.
Wenn der andere mich also liebt, dann habe ich ihn gefälligst zurückzulieben, oder auf alle Fälle darf ich nichts tun, was diese Liebe in Frage stellt, denn Liebe geht über alles. Wer liebt ist ein guter Mensch, wer nicht liebt, ist schlecht. Der trägt die böse Saat der Ablehnung und Zurückweisung in sich und das ist grundsätzlich negativ und eben weit weg von "wir sind immer lieb und nett zueinander."

Jetzt gibt es tatsächlich Menschen, die sind immer lieb und freundlich. "Positiv zugewandt" ist so ein Ausdruck, der mir dazu spontan einfällt und unter Manipulationsgesichtspunkten akzeptiere ich sofort, dass das ein kluges Verhalten ist, denn natürlich reagiert darauf jeder ebenfalls positiv und freut sich, wenn er vom anderen gemocht, akzeptiert und wertgeschätzt wird. Und wenn man möchte, dass andere Leute etwas für einen tun, wenn man sich also ein funktionierendes Netzwerk aufbauen will, in dem man im extremsten Fall selber nur wie eine fette Spinne in der Mitte sitzt und darauf wartet, dass einen das Netz mit Futter versorgt, dann ist es ausgesprochen wichtig, dass es viele Menschen gibt, die einen selber eben auch akzeptieren, mögen und wertschätzen, denn sonst gingen sie meinem Netz wahrscheinlich weiträumig aus dem Weg.
CW war Weltmeister in dieser Disziplin. Er hat anderen Menschen so perfekt vorgegaukelt, dass er sie mag, dass er sie ganz besonders wertschätzt, dass er selber natürlich ein guter Freund ist und dass er sie selbstverständlich immer unterstützen würde, dass die Truppe an Individuen, die er sich da als "Freunde" zusammengesammelt hatte, schon ein sehr skurriler Haufen war und mich faszinierte regelmäßig, wie fest alle diese Freunde davon überzeugt waren, seine Freunde zu sein bzw. wie sicher jeder für sich glaubte, er selber habe eine ganz eigene, ganz besondere Beziehung zu CW. Solange er lebte, hat er seine "Freunde" virtuos wie ein Schlangenbeschwörer in Schach gehalten, denn selbstverständlich waren in seinem Netzwerk ebenfalls viele dicke, fette und teilweise auch sehr giftige Spinnen, die ebenfalls versuchten, das Maximale für sich aus ihrer Beziehung zu CW herauszuholen, aber CW war ihnen allen locker überlegen, das machte ja grade das Besondere an seiner Persönlichkeit aus.

Mit mir hat er über all diese Typen geredet und er hat sich oft sehr über einzelne Leute amüsiert. Was für eine falsche Meinung sie von ihm haben und wie wenig sie selber merken, dass sie doch auch nur Teil eines großen Spiels sind. So war er halt - und ich bin sehr sicher, von seiner Sorte gibt es noch sehr viele andere.

Meine Freundin Sara ist auch immer nett und freundlich zu allen Leuten. Aber nicht aus berechnender Manipulation, so wie CW, sondern weil sie einfach so ist. Sie findet, es gibt keinen Grund, nicht zu allen Leuten nett und freundlich zu sein. Ihr Problem ist aber, dass es immer wieder Leute gibt, die verwechseln eine neutrale, oberflächliche Freundlichkeit mit einer intimen Freundschaft und bilden sich deshalb ein, sie wären mit Sara besonders gut befreundet, was unweigerlich zu Konflikten führt, weil Sara für sich selber gar nicht findet, dass sie mit diesen Leuten auch nur mehr als bekannt ist. Sie kennt sie halt und sie ist nett zu ihnen, eben weil sie zu allen Leuten nett ist. Für sie ist die "Beziehung" damit auch ausreichend beschrieben, mehr steckt für sie nicht dahinter. Aber grade weil Sara so eine besonders nette Person ist, gibt es natürlich auch sehr viele Menschen, die sehr gerne mit Sara eng befreundet wäre. Dass das in Summe nicht funktionieren kann, liegt auf der Hand, so dass Sara per Saldo deutlich mehr Ärger mit Menschen hat als ich, die eigentlich zu niemandem nett und freundlich im Sinne von "positiv zugewandt" ist, sondern allen Menschen gegenüber sehr reserviert und mit sehr viel Abstand begegne, weil ich es schrecklich finde, bei Menschen falsche Erwartungen zu wecken.
Denn genau das passiert nach meiner Erfahrung, wenn man ausnahmslos zu allen Menschen nett und freundlich ist: Die Menschen fühlen sich positiv angesprochen und möchten gerne mehr davon. So ein netter Mensch, mit dem bin ich doch gerne befreundet.
Ganz unabhängig davon, dass niemand eine unbegrenzt große Zahl an Freunden in seinem Leben "behandeln" kann, finde ich es auch nicht richtig, bei Menschen das Gefühl zu erwecken, man fände sie nett, wenn man sie im Zweifel sogar ausdrücklich nicht leiden kann, was man aber natürlich nicht zeigt, weil man ja - ich wiederhole mich - immer nett und freundlich zu allen ist.

Ich kann akzeptieren, dass Sara ist, wie sie ist und wenn sie sagt, dass sie mich tatsächlich sehr mag und dass sie wirklich gerne mit mir befreundet ist, dann kann ich das auch akzeptieren - aber ein latente Wachsamkeit und gewisse Grundzweifel an dieser Freundschaft werden immer bleiben, weil ich schließlich weiß, dass Sara viel zu nett und freundlich ist, mir mitzuteilen, wenn sich für sie da etwas geändert hat oder wenn ich gar etwas grundsätzlich missverstanden habe und weil ich gleichzeitig weiß, dass da draußen Hunderte von Menschen Schlange stehen und sich um die Freundschaft mit Sara reißen würden. So ein netter Mensch, mit der wären wirklich viele gerne befreundet.

Ich persönlich halte nichts davon, Leuten eine Scheinwelt vorzugaukeln, meine Alternative zu "nett und freundlich" ist grundsätzlich "höflich und distanziert", wobei ich die Distanz je nach Abneigungsgrad auch noch sehr spürbar vergrößern kann. Ich finde, es gibt keinen Grund, zu Menschen beleidigend und unfreundlich zu sein, wenn sie einen nicht quasi direkt dazu zwingen. Ab und zu gibt es aber so Typen, die missachten jeden Höflichkeitsabstand und latschen einem bedenkenlos ständig auf die Füße. Die hören dann nicht auf ein vornehmes Hüsteln und ein gehauchtes "Entschuldigung, Sie haben mich getreten." - Die muss man dann wirklich anbrüllen und sehr laut und deutlich "Verpiss dich, Arschloch" sagen, weil sie eine andere Sprache nicht verstehen. Mit solchen Menschen hat meine Freundin Sara die allergrößten Probleme, weil sie es ablehnt, Wörter wie Arschloch zu benutzen, gleichzeitig hat sie aber auch eine ungeheure Anziehungskraft grade auf die größten Arschlöcher, die sammeln sich um sie wie die Motten ums Licht.

Nach meinen Beobachtungen macht es also weder einen selber noch die anderen Menschen glücklicher oder zufriedener, wenn man immer nur nett und freundlich zu allen ist, ganz im Gegenteil. Sara hat deutlich mehr Probleme im zwischenmenschlichen Bereich, was natürlich schon deshalb kein Wunder ist, weil sie auch deutlich mehr "Freunde" hat als ich. Aber auch - und das ist jetzt meine Interpretation - weil die meisten Freunde mehr in Sara sehen als sie tatsächlich ist. In echt ist sie nämlich nur ein ganz normaler Mensch, zugegeben, ein netter Mensch, aber eben auch ein normaler Mensch mit Ecken, Kanten und Fehlverhalten. So wie wir alle. Aber die wenigstens nehmen ihre Ecken und Kanten wahr, weil sie sie grundsätzlich unter netter Freundlichkeit versteckt, was aber dann wiederum dazu führt, dass Sara sich von den meisten Leuten nicht verstanden fühlt. Im Laufe der Jahre hat sie sich ein Leben angewöhnt, dass eigentlich gar nicht ihres ist, das sie vor allem deshalb gelebt hat, weil sie so gerne nett und freundlich ist, aus dem sie aber nun auch nicht mehr rauskommt, weil das ja unnett und unfreundlich wäre, und was deshalb dazu führt, dass Sara aktuell in einer ganz dicken Zwickmühle steckt.
Ich kann ihr an dieser Stelle gar nicht helfen, weil ich es ja schon aus grundsätzlichen Erwägungen und seit jeher abgelehnt habe, pauschal zu allen Leuten nett und freundlich zu sein. Ich fand halt schon immer, höflich distanziert ist viel besser, weil man damit auch keine falschen Erwartungen weckt und außerdem fand ich es schon immer wichtig, im Zweifel auch "Verpiss dich, Arschloch" sagen zu können, wenn es ein Einzelner zwischendurch doch mal gar nicht kapiert.

Ach, und um den Bogen zum allerersten Eingangsstatement zu schlagen: Eine Welt, in der alle Menschen immer nur
lieb und nett zu einander wären, fände ich unendlich anstrengend, weil nach meiner Erfahrung, die allerwenigsten Menschen von Natur aus lieb und nett sind, so dass sich in so einer Welt unendliche viele Menschen verbiegen müssten - und das kann auf Dauer sowieso nicht gut gehen
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Freitag, 15. Mai 2020
Schwieriger Tag
Diese Woche ist nicht meine, soviel steht fest. Vorgestern war ich schon reif für Wochenende und jetzt fällt mir grade auf, dass auch morgen kein gemütlicher Home-Office-Friday sein wird, sondern schon wieder Büro, weil mal wieder eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung anberaumt wurde. Das neue, große Projekt verlangt eine Menge Kümmerei.

Dadurch, dass das Ausscheiden des technischen Kollegen aus der Geschäftsführung dummerweise mit den coronabedingten Veränderungen zeitgleich zusammenfiel, ist die Organisation unserer Firma doch sehr gründlich durcheinandergeruckelt und einige Mitarbeiter wissen jetzt nicht so genau, wer ihr direkter Ansprechpartner ist, wie viel sie selber entscheiden dürfen, wann sie Dinge absprechen oder genehmigen lassen müssen, es ist halt zu viel neu und ungewohnt und so entwickelten einige Kollegen recht seltsame Selbstentscheidungs- und -verwirklichungsmodelle, die ich heute erstmal wieder einfangen und grade zupfen musste. Ich mag ja solche "Personalgespräche" nicht sehr, am liebsten sind mir die Mitarbeiter, die ein eigenes, passendes Gespür dafür haben, wann sie fragen sollten oder fertige Arbeiten wenigstens kurz zur Kontrolle vorlegen und bei welchen Sachverhalten sie komplett selbstständig handeln können. Leider sind solche Mitarbeiter selten.

Mit diesem Heckmeck kann man wunderbar ganze Tage vertrödeln, habe ich heute mal wieder festgestellt, dafür habe ich nun aber auch drei Mitarbeiter wieder eingenordet und vernünftig auf die Spur gesetzt. Hoffe ich.

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Gestern Abend habe ich versucht, das neue (alte, gebrauchte) Apple TV mit meinem iTunes-Account zu verbinden, über den seit neuestem ja Apple TV+ läuft und bin immer wieder daran gescheitert, dass angeblich mein Passwort nicht korrekt ist oder nicht erkannt wurde, dann aber wieder doch, allerdings war ich dann wieder am Anfang der Freischaltzeremonie und alles ging von vorne los. Durch die 2-Faktor-Authentifizierung erhielt ich einen Pincode auf meinem iPhone, den ich zusätzlich zum Passwort zur Anmeldung des neuen Apple TV eingeben musste. Und genau hier scheiterte ich. Mehrfach und hartnäckig.
Dann kam N dazu, der seit Jahren trainierter Nur-Apple-User ist (also MacBook statt Windows PC) und riet mir, dass ich als erstes mal die FernbedienungsApp für das AppleTV auf mein Handy laden sollte, weil die komfortabler zu bedienen ist als die Originalfernbedienung, mit der man sich sehr mühsam Zeichen für Zeichen einzeln angesteuert durchklicken muss, wenn man sein Passwort eingeben will.
Aber auch mit der FernbedienungsApp auf dem Handy klappte es nicht, N scheiterte genau wie ich und nach dem er dreimal hintereinander immer wieder vom Programm rausgeworfen und an den Anfang der Passworteingabeschleife gesetzt wurde, googelte er nach Lösungen. Das Problem war tatsächlich bekannt, mehr als ein User hatte schon darüber geklagt, aber alle vorgeschlagenen Lösungen funktionierten nicht bei uns.
Bis N die FernbedienungsApp auch auf seinem Handy aktivierte und wir dann Teil 1 der Passworteingabe über mein Handy machten, dann ploppte dort der Code auf, den N dann mit der App auf seinem Handy eingab und die Originalfernbedienung gar nicht mehrt benutzte - und dann endlich klappte es. Der Trick war, dass man nur 30 Sekunden Zeit hat, sein Passwort UND den gesendeten PIN in das Anmeldefenster beim AppleTV zu töckeln - und wenn man das nicht in 30 Sekunden schaffte, dann wurde der Pincode ungültig und alles begann von vorne. Und dieses 30 Sekundenfenster konnte man auch wirklich nur einhalten, wenn man sehr schnell bei der Passwort- und noch schneller bei der Pineingabe war, wenn man für einen Teil des Gesamtcodes die original Fernbedienung benutzte, scheiterte man unweigerlich an der Zeit.
N stellte abschließend sehr trocken fest: Du kannst so ein AppleTV nur einsetzen, wenn du mindestens zwei weitere Apple Geräte hast, um zwei FernbedienungsApps benutzen zu können, alles andere ist ausgeschlossen, guter Trick von Apple.
Nun ja, jetzt läuft's zum Glück.

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Im Büro kam heute das Magic Keyboard für mein neues iPad an, ich schreibe diesen Eintrag grade damit, die Tastatur ist sehr angenehm, aber wie es mir insgesamt gefallen wird, weiß ich noch nicht, es ist vor allem ziemlich schwer und das "intuitive Touchpad" ist vielleicht für andere Leute intuitiv, ich stehe mal wieder mit vielen Fragezeichen davor. Aber nun ja, da wird sich eine Anleitung zu finden lassen.

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Der Vertragspartner bei dem großen, neuen Projekt hat ja diesen Sprachpfauanwalt, den ich so albern finde, als Chefberater engagiert. Heute war wieder eine Teams-Sitzung und Herr Pfau klinkte sich fünf Minuten zu spät ein, was dazu führte, dass er in seinem ersten Statement sagte, er hätte ja leider den Aufgalopp verpasst, aber seiner Meinung nach blablabla und er sähe keine Probleme, dass wir das nicht alles zügig gedraftet bekämen, es gäbe schließlich keinen dealbreaker in dem LoI
Meine Güte..... Und das alles direkt nach dem Aufgalopp.

Und außerdem hatte ich heute den zweiten Tag in Folge keine Lust, etwas zu kochen, hier leben alle von Brot und Chipsen, geht auch
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Mittwoch, 13. Mai 2020
Zu lange im Büro
Puh, ich wollte heute früh zu Hause sein, weil K auch früh da sein wollte, das kann ich aber gar nicht überprüfen, weil ich immer noch im Büro bin, mal wieder das Standardproblem: Ich habe mit einer Aufgabe angefangen und mag dann nicht abbrechen, bis es erledigt ist.
Aber jetzt habe ich die größten Differenzen geklärt, aktuell stehen da noch 3,32€ Differenz und das ist genau der Betrag, über den der Leiter Rechnungswesen heute auch schon geklagt hat, sieht also so aus, als ob der Fehler nicht mehr in meinen Übersichten steckt, sondern woanders.
Damit kann ich leben, deshalb mache ich jetzt auch Schluss, fahre den Rechner runter und gehe nach Hause, was für ein Glück, dass ich die Einkäufe schon heute Vormittag erledigt habe, so gibt es wenigstens Brot zu Hause und es bricht an dieser Front kein Notstand aus
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Dienstag, 12. Mai 2020
Aufgeräumt
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Dienstag, 12. Mai 2020
Office-Wahl und unrichtige Messwerte
Im Büro haben wir den Mitarbeitern seit heute freigestellt, ob sie weiter im Home-Office arbeiten möchten oder wieder an ihrem Arbeitsplatz im Büro, weil bei uns sowieso jeder ein großes Einzelbüro hat und man sich völlig problemlos mit genug Abstand aus dem Weg gehen kann.
Rein seuchentechnisch gibt es also überhaupt kein Argument mehr für Home-Office. Gab es im Grunde auch vorher nicht, aber vor zwei Monaten waren alle noch deutlich unsicherer, was geht und was nicht, die Gesamtsituation mit allen Risiken und Gefährdungspotentialen ließ sich deutlich schlechter einschätzen und wenn ansonsten auch vom Staat verordnet das gesamte Leben quasi auf 0 runtergefahren wird, dann erscheint Home-Office auch für Leute, die ihre Arbeitszeit im Wesentlichen allein in einem Büro verbringen, keine so verkehrte Idee, wenn es sich technisch einrichten lässt.

Und grundsätzlich fand ich es auch sowieso genial, dass wir von außen gezwungen wurden, die Home-Office Möglichkeiten technisch umzusetzen, so ist diese Art des Arbeitens jetzt zu einer Selbstverständlichkeit geworden, die als Arbeitsvariante bewiesen hat, dass sie funktioniert. Alle anfallende Arbeit wird erledigt, nichts bleibt liegen, alles fluppt und deshalb ist es auch ganz ungemein egal, ob jeder Mitarbeiter seine acht Stunden Arbeitszeit pro Tag auch wirklich voll produktiv ist oder Teile seines Arbeitstages mit Privatkram verdröselt. Wenn alle Arbeit erledigt ist, kann man auch eher Feierabend machen, was also definitiv entfällt, ist das sinnlose Stundenabsitzen im Büro.
Das entfällt natürlich auch für den tiefbegabten Assistenten der Geschäftsführung, der jetzt endgültig ein sehr, sehr hohes Gehalt für Nichtstun bekommt, was allerdings gar nicht unbedingt seine Schuld ist, sondern eher an unserem deutschen Arbeitsrecht in Kombination mit den extrem arbeitnehmerfreundlichen Sozialstandards des Mutterkonzerns, die es fast unmöglich machen, derartigen "low performern" einfach zu kündigen. Aber deshalb ist es auch wurscht, ob man ihn zwingt, jeden Tag acht Stunden Bürozeit extern abzusitzen oder ob er gleich zu Hause bleibt und dort Frau und Kinder nervt.

Als jetzt verkündet wurde, dass wir uns auch als Firma der allgemeinen Lockerung anschließen und jeder selber entscheiden kann, wo er arbeiten möchte, hatte ich vorher mit mir selber gewettet, wer gerne wieder ins Büro kommen möchte und wer lieber im Home-Office bleibt und es kam ziemlich genau so, wie ich es auch vorher eingeschätzt hatte: diejenigen, die meiner Einschätzung nach eh nicht ausgelastet sind in ihrem Job, machen alle weiter Home-Office, selbstverständlich aus Sicherheitsgründen, wohingegen die, die richtig viel zu tun haben, froh sind, jetzt wieder ins Büro kommen zu dürfen, weil in einer professionellen Arbeitsumgebung viele Dinge halt doch schneller und einfacher fluppen als auf dem Küchenstuhl daheim und sie völlig berechtigt anführen, dass es wenig Ansteckungspotentiale gibt, wenn man die bekannten Abstands- und Hygieneregeln einhält.

So argumentiert denn jeder immer genau so, dass es am besten seinen eigenen Interessen dient, wobei es zugegebenerweise ziemlich dumm wäre, das nicht zu tun.

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Mein neues Messarmband misst ja nicht nur wie viele Schritte ich pro Tag gelaufen bin und wie lange und wie gut ich geschlafen habe, es misst auch wie viele Stockwerke ich pro Tag hoch- und wie viele runtergelaufen bin und noch überhaupt jede Menge weitere geheimnisvolle Daten, die ich zum großen Teil nicht wirklich verstehe, weil ich mir keinen brauchbaren Referenzwert vorstellen kann. So misst es zB die "Body-Batterie", ein Wert, bei dem ich auch nach drei Wochen Daten nicht einsortieren kann, was mir das Gerät damit sagen will und vor allem, was da überhaupt gemessen wird, wodurch wird die Body Batterie also verbraucht und wodurch aufgeladen? Logik und System dahinter erschließen sich mir komplett gar nicht, weil die Werteveränderung in keinem erkennbar proportionalen Verhältnis zu meiner Körperbewegung und/oder emotionalen Bewegung steht. ich habe aber auch bei anderen Werten das Gefühl, dass es das Teil nicht so ganz genau nimmt mit dem, was es da so misst, denn wenn ich die gegangenen Schritte nicht mitzählen kann, so finde ich es doch erstaunlich, dass sich die gemessene Schrittzahl häufiger auch dann verändert, wenn ich einfach unverändert auf einer Stelle sitzen geblieben bin.
Was ich aber ganz sicher mitzählen kann, sind die auf- und abgestiegenen Stockwerke - und da bin ich mir sicher, dass mich das Armband betuppt. Ich habe hier im Haus vier Etagen, zwischen denen ich regelmäßig hin und herlaufe, bis ich morgens das Haus verlassen habe, bin ich also mindestens schon 3-4 Etagen hoch und 5-7 Etagen runtergelaufen, neulich hat es behauptet, ich wäre den ganzen Tag nur eine Treppe hochgelaufen, das fand ich schon ziemlich frech, weil das ja so leicht zu kontrollieren ist.
Dafür bin ich heute angeblich 12 Stockwerke gelaufen, was seltsam ist, denn heute war ich den ganzen Tag im Büro und da gibt es maximal eine Etage, die ich hochlaufen könnte und das habe ich heute exakt einmal gemacht.
Das Armband misst seltsame Dinge, aber jetzt habe ich es einmal, jetzt wird es auch weiter getragen
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