anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 12. Mai 2020
Aufgeräumt
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Dienstag, 12. Mai 2020
Office-Wahl und unrichtige Messwerte
Im Büro haben wir den Mitarbeitern seit heute freigestellt, ob sie weiter im Home-Office arbeiten möchten oder wieder an ihrem Arbeitsplatz im Büro, weil bei uns sowieso jeder ein großes Einzelbüro hat und man sich völlig problemlos mit genug Abstand aus dem Weg gehen kann.
Rein seuchentechnisch gibt es also überhaupt kein Argument mehr für Home-Office. Gab es im Grunde auch vorher nicht, aber vor zwei Monaten waren alle noch deutlich unsicherer, was geht und was nicht, die Gesamtsituation mit allen Risiken und Gefährdungspotentialen ließ sich deutlich schlechter einschätzen und wenn ansonsten auch vom Staat verordnet das gesamte Leben quasi auf 0 runtergefahren wird, dann erscheint Home-Office auch für Leute, die ihre Arbeitszeit im Wesentlichen allein in einem Büro verbringen, keine so verkehrte Idee, wenn es sich technisch einrichten lässt.

Und grundsätzlich fand ich es auch sowieso genial, dass wir von außen gezwungen wurden, die Home-Office Möglichkeiten technisch umzusetzen, so ist diese Art des Arbeitens jetzt zu einer Selbstverständlichkeit geworden, die als Arbeitsvariante bewiesen hat, dass sie funktioniert. Alle anfallende Arbeit wird erledigt, nichts bleibt liegen, alles fluppt und deshalb ist es auch ganz ungemein egal, ob jeder Mitarbeiter seine acht Stunden Arbeitszeit pro Tag auch wirklich voll produktiv ist oder Teile seines Arbeitstages mit Privatkram verdröselt. Wenn alle Arbeit erledigt ist, kann man auch eher Feierabend machen, was also definitiv entfällt, ist das sinnlose Stundenabsitzen im Büro.
Das entfällt natürlich auch für den tiefbegabten Assistenten der Geschäftsführung, der jetzt endgültig ein sehr, sehr hohes Gehalt für Nichtstun bekommt, was allerdings gar nicht unbedingt seine Schuld ist, sondern eher an unserem deutschen Arbeitsrecht in Kombination mit den extrem arbeitnehmerfreundlichen Sozialstandards des Mutterkonzerns, die es fast unmöglich machen, derartigen "low performern" einfach zu kündigen. Aber deshalb ist es auch wurscht, ob man ihn zwingt, jeden Tag acht Stunden Bürozeit extern abzusitzen oder ob er gleich zu Hause bleibt und dort Frau und Kinder nervt.

Als jetzt verkündet wurde, dass wir uns auch als Firma der allgemeinen Lockerung anschließen und jeder selber entscheiden kann, wo er arbeiten möchte, hatte ich vorher mit mir selber gewettet, wer gerne wieder ins Büro kommen möchte und wer lieber im Home-Office bleibt und es kam ziemlich genau so, wie ich es auch vorher eingeschätzt hatte: diejenigen, die meiner Einschätzung nach eh nicht ausgelastet sind in ihrem Job, machen alle weiter Home-Office, selbstverständlich aus Sicherheitsgründen, wohingegen die, die richtig viel zu tun haben, froh sind, jetzt wieder ins Büro kommen zu dürfen, weil in einer professionellen Arbeitsumgebung viele Dinge halt doch schneller und einfacher fluppen als auf dem Küchenstuhl daheim und sie völlig berechtigt anführen, dass es wenig Ansteckungspotentiale gibt, wenn man die bekannten Abstands- und Hygieneregeln einhält.

So argumentiert denn jeder immer genau so, dass es am besten seinen eigenen Interessen dient, wobei es zugegebenerweise ziemlich dumm wäre, das nicht zu tun.

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Mein neues Messarmband misst ja nicht nur wie viele Schritte ich pro Tag gelaufen bin und wie lange und wie gut ich geschlafen habe, es misst auch wie viele Stockwerke ich pro Tag hoch- und wie viele runtergelaufen bin und noch überhaupt jede Menge weitere geheimnisvolle Daten, die ich zum großen Teil nicht wirklich verstehe, weil ich mir keinen brauchbaren Referenzwert vorstellen kann. So misst es zB die "Body-Batterie", ein Wert, bei dem ich auch nach drei Wochen Daten nicht einsortieren kann, was mir das Gerät damit sagen will und vor allem, was da überhaupt gemessen wird, wodurch wird die Body Batterie also verbraucht und wodurch aufgeladen? Logik und System dahinter erschließen sich mir komplett gar nicht, weil die Werteveränderung in keinem erkennbar proportionalen Verhältnis zu meiner Körperbewegung und/oder emotionalen Bewegung steht. ich habe aber auch bei anderen Werten das Gefühl, dass es das Teil nicht so ganz genau nimmt mit dem, was es da so misst, denn wenn ich die gegangenen Schritte nicht mitzählen kann, so finde ich es doch erstaunlich, dass sich die gemessene Schrittzahl häufiger auch dann verändert, wenn ich einfach unverändert auf einer Stelle sitzen geblieben bin.
Was ich aber ganz sicher mitzählen kann, sind die auf- und abgestiegenen Stockwerke - und da bin ich mir sicher, dass mich das Armband betuppt. Ich habe hier im Haus vier Etagen, zwischen denen ich regelmäßig hin und herlaufe, bis ich morgens das Haus verlassen habe, bin ich also mindestens schon 3-4 Etagen hoch und 5-7 Etagen runtergelaufen, neulich hat es behauptet, ich wäre den ganzen Tag nur eine Treppe hochgelaufen, das fand ich schon ziemlich frech, weil das ja so leicht zu kontrollieren ist.
Dafür bin ich heute angeblich 12 Stockwerke gelaufen, was seltsam ist, denn heute war ich den ganzen Tag im Büro und da gibt es maximal eine Etage, die ich hochlaufen könnte und das habe ich heute exakt einmal gemacht.
Das Armband misst seltsame Dinge, aber jetzt habe ich es einmal, jetzt wird es auch weiter getragen
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Montag, 11. Mai 2020
Vergessen - und erledigt
Sehr ruhiger Tag, der sich vor allem dadurch auszeichnete, dass ich ständig Sätze vergessen habe.
Bis Mittag sind wir im Bett geblieben und haben gelesen, dabei hat natürlich jeder das gelesen, was ihn so grundsätzlich interessiert, wir lesen selten das gleiche, unterhalten uns aber gerne über das, was wir grade so lesen, so dass der andere sich auch immer mit Themen beschäftigt, die er sich selber gar nicht ausgesucht hat. Ich mag das sehr, weil es einerseits eine Erweiterung meiner eigenen Filterblase bedeutet, wenn mir jemand auch mal ein Thema vorsetzt, das ich selber sonst aktiv überblätterte hätte, gleichzeitig finde ich es aber auch faszinierend, mich mit jemandem über Themen zu unterhalten, der von sich aus ganz andere Schwerpunkte, Interessen und deshalb auch andere Hintergrundinformationen hat.
Oft habe ich grade aus diesen Gesprächen wichtige und wertvolle, frische Gedankenanregungen mitgenommen.

Heute haben wir uns über verschiedene Themen unterhalten und ich wollte mir 2-3 Sätze unbedingt merken, aber jedesmal, wenn ich sie dann aufschreiben wollte, weil ich schon weiß, dass das klüger ist, wenn ich mir Dinge wirklich merken will, da waren sie schon wieder weg. Verflogen.

Am Nachmittag sind wir nach Bielefeld gefahren, Verwandtenbesuch und ein bisschen mit dem Hund der Schwester spielen, die extra deshalb mitsamt Hund gekommen ist, auf der Fahrt hin und auf der Fahrt zurück gab es auch noch 1-2 Sätze, die ich gut fand und mir merken wollte - aber wieder waren sie schneller weg als es mir gelang, sie festzuhalten.

So geht mir das oft, heute fiel mir nur auf, dass es besonders viele Sätze waren, die an mir vorbeischwebten, dabei bemerkenswert glitzerten, sich aber nicht einfangen lassen wollten.

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Gestern haben wir den Film "Das perfekte Geheimnis" geguckt, was insofern bemerkenswert ist, als dass wir ja sehr selten Filme gucken und noch seltener aktuelle Filme, die man noch nicht als gebrauchte DVD auf dem Flohmarkt kaufen kann.
Von dem Film "Das perfekte Geheimnis" hatte ich letztes Jahr einiges als Werbung mitbekommen und fand ihn schon wegen der Schauspieler sehr interessant. Wenn es jetzt Flohmärkte gäbe, die ja nun wegen Corona schon lange alle abgesagt sind, aber wenn es welche gäbe, hätte ich bestimmt nach diesem Film Ausschau gehalten, einen interessanten Film als DVD zu kaufen erscheint mir immer noch sinnvoller als extra dafür ins Kino zu gehen. Unabhängig davon, dass auch Kinos ja grade alle zu sind, fällt für mich ein Kinobesuch ganz sicher in die Kategorie Freizeitvergnügen, die ich nur ausgesprochen ungern und widerwillig absolviere, auch zu Nichtcoronazeiten.
Ich kann den Sinn einfach nicht verstehen, weshalb man sich mit vielen Leuten in einen verdunkelten Raum setzen sollte, um dort auf (im Vergleich zum eigenen Sofa oder Bett) unbequemen Sesseln einen Film zu gucken, den man wesentlich bequemer, komfortabler und auch preiswerter im eigenen Wohnzimmer gucken kann. Das Konzept, dass Dinge toller sind, wenn man sie im Rudel macht, ist wohl eindeutig nicht meines.
Aber zurück zum Film: Also, ich hatte mitbekommen, dass es diesen Film gab und war interessiert, wollte ihn also gerne sehen, sah aber wenig Chancen, mein Interesse kurzfristig umzusetzen, weil wie?
Zum Glück sind mir Filme aber auch grundsätzlich nie so wichtig, als dass ich länger darüber nachdenken würde, was ich tun kann, um sie anzuschauen, deshalb hat weder noch K noch ich ein Netflix-Abo oder irgendeinen anderen Filmzugang.

Ich habe jetzt aber ein neues iPad und deshalb teilte mir Apple mit, dass ich ab sofort Apple TV+ für ein Jahr kostenlos nutzen dürfe. War das Add-On zum iPad.
Bei sowas bin ich ja neugierig, habe das also freigeschaltet und begriffen, dass ich es in einem Jahr wieder kündigen muss, denn ab dann kostet es monatlich 5 Euro. Ich habe jetzt also einen Termin "Apple TV+ kündigen" für den 5.5.2021 in meinem Kalender und bis dahin ein kostenloses Abo.
Das nächste, was ich begriff, war, dass vielleicht das Abo kostenlos ist, nicht aber das Filme gucken, die muss man immer noch bezahlen, aber immerhin kann man sie jetzt ausleihen, etwas, was ohne Mitgliedschaft im Apple TV+ Kanal gar nicht möglich wäre.
Beim Rumklicken durch das Angebot der Filme stieß ich dann auf das Perfekte Geheimnis und fand, dass es eine gute Gelegenheit sei, jetzt mal eben diesen Film zu gucken.

Zusammenfassung: Ich bin SEHR FROH, dass ich den Film nicht im Kino geguckt habe, denn dann hätte ich mich noch mehr geärgert. Ungefähr so wie bei dem Kerkeling Film, bei dem ich den sowieso schon anstrengenden Kinobesuch auch noch für einen Film vergeudet hatte, den ich im Ergebnis eher mau fand.
Das perfekte Geheimnis ist auch so ein Film, der mir vor allem deshalb nicht gefällt, weil er ein Leben beschreibt, was wahrscheinlich sogar mit hoher Wahrscheinlichkeit, in vielen Fällen genau der Realität entspricht, also ein Leben darstellt, was viele Leute genauso führen - und was ich einfach nur gruselig finde. Das war ja auch das, was mir an dem Kerkelingfilm nicht gefiel: Wenn die Wirklichkeit so mies ist, wie sie eben oft ist, warum muss ich das auch noch verfilmen und warum soll ich mir das dann auch noch freiwillig angucken? Reicht doch, dass ich in echt mit der Wirklichkeit klarkommen muss, da muss ich sie mir nicht auch noch als abschreckende Geschichte auf der Leinwand ansehen.

Mir gefiel der Film also gar nicht, mir gefällt aber sehr, dass ich ihn jetzt geguckt habe und damit diesen offenen Punkt auf meiner Bucketlist schon mal endgültig abhaken kann.
Ich möchte keine Filme über die Wirklichkeiten im Leben, ich finde das Leben schon ohne Verfilmung anstrengend genug
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Samstag, 9. Mai 2020
Ausflug
Manchmal ist die Koinzidenz von Ereignissen schon faszinierend.
Jahrelang bin ich im Frühjahr an den roten Blumen vorbeigefahren, immer habe ich gedacht, es sei Mohn, gestern habe ich sie dann endlich mal fotografiert und hier hochgeladen - und heute gehe ich durch ein Gartencenter und laufe dort an einem Blumentopf vorbei, in dem genau diese roten Pflanzen wachsen, allerdings nicht als Mohn, sondern als Nelkenwurz.
Immerhin weiß ich jetzt, dass man diese Pflanzen in einem Gartencenter kaufen kann und welchen Namen man dort sagen muss, damit einem die richtigen Pflanzen rausgesucht werden - und für das neue Haus im Ostwestfälischen, das einen großen Garten haben wird, der an einen Bach grenzt, weiß ich jetzt auch schon, welche Blumen ich dort ganz bestimmt pflanzen werde, denn Nelkenwürze lieben es gerne etwas feuchter, stand auf dem Typenschild im Gartencenter, deshalb habe ich den Topf auch nicht sofort mitgenommen, "gerne feucht" kann ich der Pflanze hier aktuell eher nicht so problemlos bieten.

Aber dass ich jetzt weiß, dass ich diese Blumen in Zukunft haben können werde, das gefällt mir schon mal gut.

Für die beiden aktuellen Gärten, also den in Greven und den auf Borkum, habe ich in dem Gartencenter Kräuter gekauft, genau genommen wollte ich unbedingt Jiaogulan haben und genau das habe ich heute gekauft.
Außerdem noch einen Topf Brunnenkresse für Borkum und "Blue magic Basilikum", auch für Borkum, das hat N entdeckt und meinte, das müssen wir dringend erwerben. So geschah es.
Dem Onkel habe ich "lustige" Tomaten mitgebracht, denn das war seine Bestellung, ich hoffe, er ist mit dem, was ich jetzt gefunden habe, zufrieden, aber ich habe Schokotomaten, Zebratomaten und Birnentomaten gekauft, lustiger ging nicht.

Ansonsten bin ich einfach mit N bei dem schönen Wetter ein wenig rumgefahren, K war fliegen, ich fand heute Cabriofahren eindeutig schöner.
Einen Zwischenstopp haben wir in Münster gemacht, und sind dort einmal durch die Innenstadt gelaufen - es war rappelvoll in den Straßen, weil die Geschäfte ja alle nur eine begrenzte Menge Kunden reinließen, vor einigen Geschäften gab es lange Schlangen, die längste habe ich vor dem Zalandoutlet gesehen und so wirklich werde ich das nicht verstehen. Wieso steht man vor dem einzigen Geschäft, bei dem man völlig problemlos online bestellen kann, Schlange, um es analog vor Ort zu besuchen?

Nach dieser Stippvisite im realen Kohlenstoffleben bin ich jetzt wieder kuriert, ich muss ganz bestimmt nicht mehr in die Innenstadt einkaufen gehen, allerdings hat mich das ja noch nie gereizt, deshalb ist das eigentlich auch keine besondere Erkenntnis.

Jetzt werde ich meine müde gelaufenen Füße hochlegen und noch ein wenig Fernsehen schauen, ich fand, es war ein sehr schöner Tag heute
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Samstag, 9. Mai 2020
Blumen, Lifehack und Fischstäbchen
Einige von ihnen blühen immer noch, auch wenn die größte Pracht schon vorbei ist ist.



Als ich letzte Woche ins Büro fuhr, kam ich an diesen Mohnblumen vorbei, die in dem Moment grade wirklich klatsch voll auf der Höhe ihrer Blüte standen, und so wie das Jahr davor und davor das Jahr auch und so wie eigentlich jedes Jahr der letzten 12 Jahre, an denen ich im Frühjahr an diesen beeindruckend großen Mohnblumen vorbeikam, nahm ich mir vor, dass ich unbedingt ein Foto davon machen müsse, weil ich es einfach so wunder, wunderschön finde, wie groß und voll und leuchtend diese Blumen dort an der Straßenecke blühen, aber all die Jahre fuhr ich dann doch jedesmal weiter, denn es gibt keinen Parkplatz dort in der Nähe und einfach anhalten geht auch schlecht, weil die Straßenecke eben wirklich eine Straßenecke ist und dort Autos aus allen Richtung vorbeifahren und eben auch fahren wollen und nicht warten, weil ein anderes Auto auf der Straße rumsteht und ihnen den Platz versperrt.
Aber heute habe ich doch angehalten, heute war es mir egal, was die anderen dachten, wir haben grade Corona, da geht eh alles langsamer.

Letzte Woche habe ich mich noch nicht getraut, diese Woche bin ich deutlich mutiger, ich merke, wie sich so nach und nach eine seltsame, coronabedingte Lässigkeit breitmacht. "Was soll schon sein? Es gibt Schlimmeres und im Grunde ist doch auch alles nicht so wichtig." - Ich weiß nicht, wie oft ich diesen Satz in den letzten Wochen gedacht und gefühlt habe, aber es nimmt definitiv immer mehr zu, also dieses schulterzuckende nuisauchegal Gefühl.

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Ich habe mal wieder die falsche Farbe aus meinen Haaren vertrieben. Zu meiner Begeisterung gab es neulich in einem Drogeriemarkt genau meine Haarfarbe, so dass ich sofort alle drei Pakete, die im Regal standen, aufkaufte, weil genau dieser Farbton sonst ungemein schwer zu bekommen ist. Ich hatte also Vorrat und habe nun den Inhalt von einem der Pakete benutzt, um meinen Haaren endlich wieder ihren Originalfarbton wiederzugeben. Seit einigen Jahren schleicht sich da ein immer dominanter werdender Grauton ein, dem habe ich heute entschieden entgegengefärbt.
Da ich das häufiger mache, muss ich vor allem den Haaransatz intensiv behandeln, denn nur da macht sich die falsche Farbe so besonders lästig breit.
Das bedeutet, ich ziehe einen Scheitel, reibe auf dem Scheitel die Haarfarbe ein, ziehe 2cm daneben wieder einen Scheitel und reibe dann da noch mehr Farbe ein usw. Dazu muss ich die Flasche mit der Haarfarbe ständig absetzen, weil ich zum Scheitel ziehen dieselbe Hand brauche wie zum Farbeauftragen und ich habe mich jedesmal geärgert, dass beim Absetzen der Flasche der Inhalt, den ich grade mühsam nach vorne geschüttelt hatte, wieder nach hinten floss. Da die Flasche aber obendrauf eine spitze Tülle zum Farbeauftragen hat, kann man sie auch nicht umgekehrt hinstellen. Vertrackt.
Bis ich heute eine spontane Idee hatte:



Wenn ich den Stöpsel rausnehme, passt sie perfekt umgekehrt in den Abfluss, eine ideale Stelle, um die Flasche zwischendrin abzustellen. So fließt auch keine Farbe mehr zurück. Heute heißt so eine gute Idee "lifehack" und so etwas wollte ich ja schon immer mal selber erfinden.

Eine zweite gute Idee hatte ich übrigens als ich mir extra ein schwarzes Handtuch suchte, was ich mir beim Haarefärben über die Schultern legen wollte, weil es ja schon mal sein kann, dass man mit der Farbe kleckert und das gibt sehr unschöne Flecken.



Ich kann bestätigen: Es gibt sehr unschöne Flecken und ja, es kleckert eigentlich fast mit Sicherheit irgendwas irgendwohin und das Handtuch ist wirklich eine gute Idee.
Das nächste Mal lege ich es allerdings nicht nur neben das Waschbecken, sondern das nächste Mal lege ich es mir wirklich um die Schultern. Habe ich heute fest beschlossen.

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Zum Abendessen gab es Fischstäbchen, Spinat und Kartoffelbrei, wobei ich feststellte, dass ich beim Einkaufen keine normalen Fischstäbchen erwischt hatte, sondern "Backteigfischstäbchen". Die sind nicht nur teurer als normale, da sind auch noch weniger drin, also doppelter Betrug, aber ich hätte ja besser aufpassen können.
Allerdings frage ich mich, welcher begnadete Streitanzettler auf die Idee gekommen ist, in ein Paket Fischstäbchen 13 Stück reinzupacken?
13?!!!? - Eine Primzahl, die nur für Singles oder 13köpfige Familien akzeptabel ist, alles andere lässt sich nicht gerecht teilen.
Wir haben schnick-schnack-schnuck gespielt, so ging es auch, aber blöd finde ich es doch, 13 Fischstäbchen in ein Paket zu packen
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Freitag, 8. Mai 2020
Nur kurz
Heute musste ich den Zürichkrimi gucken, weil ich Christian Kohlund gut finde und weil ich die Serie letzte Woche schon geguckt habe und ziemlich prima fand und ich glaube, ich bin da jetzt Fan.
Gefiel mir auch heute sehr gut, nur jetzt ist schon spät, ich bin erst kurz vor acht aus dem Büro gekommen und deshalb jetzt platt und müde und ich habe keine Lust mehr, zum Bloggen den Rechner anzuwerfen.
Dies als Kurzinfo vom Handy abzusetzen ist alles, was grad noch möglich ist.
Morgen wieder mehr
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Mittwoch, 6. Mai 2020
Schlafen als Hobby und ein neues Lieblingswort
Angeregt durch ein Nebengespräch in der Warteschleife einer Telefonkonferenz habe ich heute mal darüber nachgedacht, welche Dinge mir wirklich wichtig sind, wofür ich viel Unbill und Ärger akzeptieren würde, einfach nur, um es zu bekommen und was ich in den letzten acht Wochen Neues über mich gelernt habe.

Was mir als erstes einfällt, wenn ich versuche, mir eine Liste an Dingen oder besser Hauptworten vorzustellen, die mir wirklich wichtig sind, dann beginnt die Liste eindeutig mit SCHLAFEN. In Großbuchstaben, denn Platz zwei und drei bleiben im Zweifel unbesetzt, weil Schlafen für mich so besonders wichtig und gleichzeitig auch so besonders schön ist.
Ich liebe schlafen. Ich kann mir nichts Besseres vorstellen und ein Leben, was zu 90% aus Schlafen besteht, erscheint mir zumindest kein schlechtes Leben zu sein. Die verbleibenden 10% verbringt man mit Essen, Trinken und WC-Besuchen, mehr braucht es eigentlich nicht.

Da ich akzeptiere, dass selbst ich, die ich wirklich fast nie unter Schlafproblemen leide, nicht dauerhaft täglich 21,5 Stunden schlafen kann, gibt es natürlich noch andere Dinge, die die Zeit zwischen Geburt und Tod füllen und die man auf einer Punkteskala von 1-10 (10 Punkte = Schlafen) mit mehr als fünf Punkten bewerten kann, denn mehr als fünf ist ja schon fast gut, auf alle Fälle besser als egal und damit wert, sich dafür anzustrengen.

Aber es bleibt dabei: Wenn ich aus allen vorstellbaren Alternativen wählen kann, ist Schlafen die Wahl, die ich noch nie bereut habe. Und ich habe schon sehr viel verschlafen. Mais, je ne regrette rien.

Und genau das habe ich in den letzten acht Wochen auch noch mal eindrücklich gelernt: "Zuviel" und "geschlafen" in einem Satz kommt bei mir auch dann nicht vor, wenn ich jeden Tag zwei Stunden länger schlafen kann.

Ab und zu lese ich von Leuten (meist diese völlig unvorstellbar obskuren Lerchetypen), die meinen, sie bräuchten nu 4-5 Stunden Schlaf pro Tag, weil sie es viel zu schade fänden, ihr Leben zu verschlafen. Solche Aussagen lassen mich immer sehr kopfschüttelnd zurück. Ich sitze nicht gerne auf einer Bank in der Abendsonne, weil es viel spannender ist, barfuß über Nagelbretter zu laufen. Gibt es auch, solche Menschen, aber die überlasse ich künftig sehr entspannt meinem ältesten Sohn, der will ja Psychiater werden.

Ach übrigens, bevor ich es vergesse, ich habe ein neues Lieblingswort, N lernt grade Psych-Kram und ich amüsiere mich gut über die Wörter, die da vorkommen.
Weil ich mich so gerne über moderne, sorgfältig kuratierte Sprachformen lustig mache, die unbedingt alles richtig ausdrücken wollen und deshalb vor lauter Vorsicht nichts und niemanden bloß nicht und auch nicht nur ansatzweise oder irgendwie ein bisschen und auch nicht vielleicht oder nur eventuell, besser also ganz sicher gar nicht diskriminieren, weil ich es also immer wieder witzig finde, was da an Wortverrenkungen rauskommt, wenn man alles perfekt benennen will, habe ich jetzt gelernt, dass nicht nur "normal" ein böses, böses Unwort ist (das ist ja schon lange bekannt), weil es automatisch die Abgrenzung zu "unnormal" mit sich bringt und so darf man ja nun wirklich niemanden nennen, jetzt habe ich gelernt, dass auch "gesund" so ein böses Ausgrenzungswort ist, weil man damit Leute, die nicht unter die Definition von „gesund“ fallen als krank bezeichnet und das ist doch nun wirklich eindeutig zu negativ. Nur weil jemand ein Verhalten hat, was statistisch gesehen nicht dem „normalen“, „gesunden“ Verhalten der Mehrheit entspricht, darf man das eben nicht sagen, weil unnormal und krank eindeutig zu negativ und ausgrenzend konnotiert sind, deshalb hat man jetzt für die „Normalen“ und „Gesunden“ einfach ein anderes Wort gefunden, was exakt dasselbe bedeutet, das aber so ungewohnt und neu ist, dass man nicht automatisch einen negativ besetzten Gegenpart dazu assoziiert. Menschen, die einfach nur eine langweilig normale Durchschnittspsyche haben, sind ab sofort „neurotypisch“.
Ist es nicht schön? Wenn man das Wort nicht kennt, hält man doch glatt neurotypisch auch für eine unnormale, kranke Variante. Aber im Zweifel ist das wahrscheinlich auch so, weil psychische Besonderheiten heutzutage sowieso alle nur noch als Spektrumsformen vorkommen, wie so ein Regenbogen, der beeinhaltet ja auch das gesamte Farbspektrum. Im Zweifel sind wir deshalb sowieso alle irre – ich wusste es ja schon immer.

Ich übrigens bekennend und gleichzeitig problemfrei, wenn andere damit ein Problem haben, mögen sie bitte einfach ihr Problem lösen, ich komme ganz gut mit meinem Irrsinn klar
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