anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 1. Mai 2020
Sehr damit beschäftigt gewesen, den Keller nicht aufzuräumen
Wenn man einen ganzen Tag frei hat und keine Büroarbeit drängelt, man sich dafür aber seit mehr als sechs Wochen schon mehrfach vorgenommen, jetzt endlich mal wirklich, weil Corona bietet schließlich die ideale Gelegenheit, also jetzt endlich mal den Keller aufzuräumen, dann führt das dazu, dass man den ganzen Tag damit beschäftigt ist, sich Ausreden auszudenken, weshalb man genau grade jetzt doch noch nicht zum Aufräumen kommt.
Das war also meine Beschäftigung heute, der Keller ist zum Glück immer noch nicht aufgeräumt, sonst hätte ich ja demnächst nichts mehr zu tun.

Außerdem habe ich ein bisschen im Internet prokrastiniert und mir Gedanken darüber gemacht, weshalb es Menschen gibt, die einfach eine tolle Sprache und Art zu reden haben, andere Menschen dagegen Sprache nicht als Kommunikationsmittel, sondern als Deko- oder Stilelement benutzen, um damit ihre Peergruppenzugehörigkeit zu demonstrieren und dass ich diese Art von Menschen wohl eher nicht so klasse finde.
Mir fiel das auf als ich heute den Podcast von Christian Drosten nachhörte und ich mich dabei, wie jedes Mal, ungemein darüber freute, wie toll dieser Menschen reden und erklären kann.
Drosten benutzt die Sprache, um anderen etwas mitzuteilen, er ist dabei so klar und einfach und gleichzeitig so präzise wie möglich, er verwendet immer dann Fachbegriffe und Spezialwörter, wenn es für diese Wörter keinen vergleichbar präzisen Begriff im Deutschen gibt, er erklärt aber dann auch sofort was unter diesen Begriffen zu verstehen ist, damit der Zuhörer ein Gefühl für das neue Wort bekommt.
An keiner Stelle hatte ich dabei bisher je das Gefühl, dass er Imponiervokalbeln einbaut, um sich selber damit größer zu machen, einfach deshalb, weil er das gar nicht nötig hat und weil er solche Wörter eben auch gar nicht verwendet.
Mit seiner Sprache unterscheidet er sich damit ganz krass von dem Oberjuristen aus der Großkanzlei, der den Vertragspartner berät, mit dem wir das neue große Projekt machen wollen.
Dieser Mensch benutzt Sprache wie ein Pfau. Er schlägt große, schillernde Worträder und will dringend dafür bewundert werden, dabei merkt er gar nicht, wie klein er sich damit macht. Er ist halt einfach nur ein Pfau, sonst nix. Er hat weder eine eigene Größe noch ein besonderes Wissen oder Können, er ist einfach nur ein schillernder Blender, der bisher gut durchs Leben gekommen ist, weil sich Leute natürlich gerne von so einem Pfau mit Dr. jur. Titel beeindrucken lassen.

Aus meiner Sicht ist dieser Anwaltsdoktor ein ziemlich armes Würstchen, weil ihm wirklich alles fehlt, was ich an Menschen bewundernswert finde, aus seiner Sicht dagegen, ist er ein ziemlich toller Hecht, weil er alles kann, was aus seiner Sicht wichtig ist.
So unterscheiden sich die Sichtweisen
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Freitag, 1. Mai 2020
Ärgern ist anstrengend
Der Tag war anstrengend.
Er begann mit einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung um 9h im Mutterhaus (das neue Projekt), die zwar wirklich gut und ohne jeden Zwischenfall verlief, ich musste aber über den tiefbegabten Assistenten der Geschäftsführung sehr gründlich den Kopf schütteln, weil sich der Typ tatsächlich nicht entblödet, bei so einer Veranstaltung als einziger mit einer FFP3 Maske mit Ventil aufzuschlagen, nur weil er gegen seinen Willen in diese hochverseuchte Umgebung gezwungen wurde, weil er Protokoll führen soll. Ich meine, die Sitzung fand im großen Sitzungssaal im Mutterhaus statt, der ist für 200 Leute ausgelegt, bei unserem Aufsichtsrat kommen 20 Leute zusammen, es war also wirklich ausreichend Platz und selbstverständlich wurde gründlich Abstand gehalten - aber dieser Typ rennt mit so einer Maske rum. Beim letzten Mal trug er sogar noch Schutzbrille und Handschuhe, darauf hat er diesmal verzichtet.
Ach übrigens, seine Kinder werden nicht geimpft (MMR), weil sie ja sonst autistisch werden.

Mich macht so ein Verhalten so böse, dass mir die Worte fehlen, es auszudrücken.

Die Sitzung ist zwar gut verlaufen, aber den restlichen Tag habe ich damit verbracht, mich über diesen Typ zu ärgern, das macht dann den Tag insgesamt zu einem ziemlich anstrengenden Tag und genau deshalb gehe ich jetzt nur noch ins Bett und vielleicht lerne ich ja im Schlaf einfach so viel JiuJitsu, dass es für den schwarzen Gürtel reicht und dann verhaue ich den blöden Esel gründlich, das finde ich eine prima Idee
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Donnerstag, 30. April 2020
Reichlich Glückssituationen
Nachdem ich den Tag gestern ungemein zäh und anstrengend fand, habe ich mir für heute vorgenommen, dass ich einfach mal aktiv alle Glücksmomente festhalte, damit ich am Abend dann im Überblick entscheiden kann, ob die Summe der einzelnen Glückspunkte dann nicht vielleicht doch so positiv ist, dass ich mich als letztes am Abend noch mal darüber freue, dass ich den Tag über so viel Gutes erlebt habe.

Mein erstes Glück hatte ich heute gleich am Morgen unter der Dusche, denn beim Einseifen machte es puuuups - und dann war die Duschseife alle. Das machte mir deswegen so ein großes Glücksgefühl, weil ich die Seife nicht mochte. Gefühlt habe ich dieses Duschgel seit Ewigkeiten in Gebrauch, es ist ungemein erstaunlich, wie lange Verbrauchsmaterialien halten, die man nicht leiden mag.
Der Kauf war ein Fehlkauf, unbestritten, aber hilft ja nix, es musste ja trotzdem verbraucht werden.
Interessanterweise ist aber auch diese Duschseife so leer geworden wie alle Duschseifen üblicherweise leer werden, nämlich vollständig unerwartet von jetzt auf gleich, plötzlich, zack, war die Flasche leer. Sehr erstaunlich. Denn ich habe gestern noch nachgeguckt und mit Bedauern festgestellt, dass ja noch immer eine ganze Menge drin ist. Sah wenigstens gestern noch so aus. Und heute ist sie plötzlich leer. Schon seltsam, weil mir das aber jedes Mal so geht, habe ich aufgehört mich darüber zu wundern und diesmal war ich sogar ausgesprochen extra froh. Endlich leer, puh, was für eine Erleichterung. Ab morgen gilt also neues Spiel, neues Glück. Auf dem Vorratssims stehen noch drei neue Duschgelflaschen, die ich alle nicht kenne, das wird aufregend morgen.


Das zweite Glück des Tages: K gelingt es, eine Mitarbeiterin des Microsoft-Supports ans Telefon zu bekommen, die sich auf meinen Rechner schaltet und dort erfolgreich Office 365 installiert, mir außerdem ganz viele Dinge erklärt und schlaue Info- und Hilfeseiten zeigt. Das war eine ziemlich tolle Stunde, denn solange hat sich diese Microsoftfrau nur um mich und meinen Rechner gekümmert. Und ein bisschen nett nebenher gequatscht haben wir auch noch, wenn wir warten mussten, dass der Rechner Dinge installierte.
Bei Microsoft durchzukommen und einen Mitarbeiter zu erwischen, der sich dann wirklich kümmert und die Probleme auch löst, das gleicht in etwa einem 6er im Lotto, deshalb war nach dieser Aktion der Tag für mich sowieso schon gerettet und es war klar, dass er als herausragender Glückstag in die Erinnerung eingehen wird. In 20 Jahren stelle ich mir folgende Unterhaltung vor:
Anje: Weißt du noch, damals, der Tag als du beim Microsoftsupport durchgekommen bist?
K: Und die Microsoftfrau sich dann eine Stunde auf deinen Rechner geschaltet hat, um alles grade zu biegen, was verduddelt war? Ja, das war ein unglaublicher Tag.

Ich habe mir übrigens ein Bild überlegt, wie ich mir das vorstelle, die installierte Software auf einem Rechner und was damit passiert, wenn man eine Zeitlang mit dem Rechner umgeht.
Ich stelle mir das vor wie viele einzelne Wollfäden, die sauber sortiert und ordentlich aufgereiht, aber relativ lose auf der (Fest)Platte des Rechners darauf warten, dass der Anwender kommt, um damit Dinge zu machen.
Am Anfang klappt das prima, alles gelingt, aber je mehr man mit diesen Fäden arbeitet, umso mehr vertuddeln sie sich und beim Arbeiten bleibt man deshalb immer mal wieder stecken, weil sich da was verknotet hat, was dann erst einzeln wieder auseinandergezuppelt werden muss. Irgendwann haben sich die Fäden zu einem dicken Wollknäuel verwickelt und das Arbeiten damit wird immer mühsamer, weil man kaum noch einen freien Faden findet. Und noch irgendwann später haben sich die Fäden so sehr verfilzt, dass eben gar nichts mehr geht, außer mit der Schere große Stücke rauszuschneiden und dann wieder neue Fäden dazuzulegen. Das ist aber immer nur eine Stückwerkreparatur, weshalb K jetzt vorgeschlagen hatte, bei meinem Rechner das alte Wollknäuel wegzuwerfen und noch mal von vorne, neu und ordentlich anzufangen. Das ist uns auch recht gut gelungen, nur an einer Stelle waren noch Reste von dem alten Filz übriggeblieben, die wir nicht sauber genug entfernt hatten, und die waren nicht nur alt, sondern auch dementsprechend klebrig und schmierig und störten halt die neuen Fäden, die wir alle frisch und ordentlich auf die Platte gelegt hatten.
Genau hier hat heute die Microsoftmitarbeiterin aufgeräumt, die wusste nämlich, wo sie nach dem alten, klebrigen Filz suchen musste (ich sag nur "registry), hat da gründlich geputzt - und voilà, anschließend funktionierte wirklich alles problemlos. Hat was, wenn man eine Fachkraft ranlässt.

Außerdem wurde heute Nachmittag noch mein neues iPad geliefert, weil entschieden worden war, dass einige Techniker in unserer Firma jetzt auch ein iPad bekommen sollen, allerdings reicht für die die Vorgängerversion, weil sie es hauptsächlich als größeres Handy zum einfacheren Lesen von Texten/Dateien benutzen und auch nicht sehr häufig benötigen werden.
Bevor man hier aber nun alte, gebrauchte Geräte erwirbt, von denen man nicht weiß, wie gut sie in Schuss sind, wurde entschieden, dass die Geschäfts- und Abteilungsleiter ein ganz neues iPad bekommen und ihr altes dafür an einen Techniker weitergeben.
Und so kam es, dass ich heute ein funkelnagelneues iPad auspackte, was sich hier grade selber installiert, bei Apple ist das ja zum Glück eine ziemlich problemlose Veranstaltung.

Bei so viel Glückssituationen kann das insgesamt also nur ein guter Tag gewesen sein, ich war nebenher noch im Büro, das erste Mal seit mehr als sechs Wochen, fühlte sich aber völlig normal und unspektakulär an, ich habe entschieden, dass ich jetzt künftig jeden Mittwoch, mindestens, ins Büro fahren werde
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Mittwoch, 29. April 2020
Zäher Verlauf
Welcher Tag ist heute? Ich habe eben dreimal auf dem Kalender nachgesehen, dann auf dem Handy gegengecheckt, weil ich nicht glauben wollte, dass tatsächlich schon Dienstag ist.
Der Tag fühlte sich eindeutig wie Montag an, alles war irgendwie schwergängig und auch die Mitarbeiter benahmen sich so seltsam, bzw. machten derart gehäuft viele Fehler, dass ich ganz unruhig wurde darüber. Als ob sie über ein verlängertes Wochenende alle verlernt hätten zu denken.
Dafür hat heute endlich der ungeliebte Geschäftsführungskollege den Aufhebungsvertrag unterschrieben. Halleluja! Es war zwar nur eine reine Formsache, denn den neuen Arbeitsvertrag im Mutterhaus hat er schon vor ein paar Wochen zum 1.5. angenommen, es war also eigentlich absolut klar, dass er unsere Firma ganz sicher endgültig verlässt, aber bei so etwas bin ich ja abergläubisch, ich traue erst dann, mich zu freuen, wenn ich es schwarz auf weiß habe. Nun liegt dieses Papier also vor und ich bin sehr froh.

Ungefähr zwei Stunden habe ich heute damit verbracht, die passenden Schlüsselpaare zur Entschlüsselung geheimer E-Mail-Kommunikation mit den verschiedenen Vermögensverwaltern aus der Sicherung meines ehemaligen C-Laufwerks rauszufischen, was exakt gar nicht gelang. Die Sicherung, die offiziell mehr als 2GB Daten umfassen sollte, ist tatsächlich nur einige MB groß und Schlüsselpaare sind da auch keine drin.
Hatte zur Folge, dass ich mich überall neu registrieren und freischalten lassen musste, auf so etwas stehe ich ja ganz ungemein.
Vor allem, weil mich dieser Verschlüsselungszirkus sowieso immer ganz hibbelig macht.
Von einer Bank, die wirklich ALLES verschlüsselt schickt, auch die offiziellen Statements ihrer Volkswirte, die ich mir alternativ auch direkt aus dem Internet runterladen kann (dies als Hinweis, wie ungemein geheim das ist), von dieser Bank hatte ich noch ungefähr acht verschlüsselte E-Mails im Posteingang, weil ich letzte Woche zu faul war, mich damit zu beschäftigen und aus den Anhängen erkennen konnte, dass es nichts Eiliges war, von diesen acht E-Mails kann ich nun also genau gar keine mehr öffnen, weil alter Schlüssel weg, so dass ich alle acht E-Mails mit einem Rutsch als erledigt kennzeichnen konnte, irgendwie fand ich das auch okay.

Morgen werde ich das erste Mal seit sechs Wochen mal wieder ins Büro fahren, irgendwann müssen wir uns ja wohl der Wirklichkeit stellen und akzeptieren, dass man sich nicht ewig vor Corona verstecken kann, da bin ich mal gespannt, wie sich das anfühlen wird
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Dienstag, 28. April 2020
PC weiter eingerichtet und eigentlich ist es auch egal
Der Rechner läuft und ich gebe zu, er ist jetzt ungefähr viermal so schnell wie vorher, aber genau das war ja auch Sinn der Sache, insofern hat sich alles plangemäß entwickelt, nur der Höllenumstand, den es braucht, bis man nach dem Zurücksetzen auf Werkseinstellungen alles wieder so zurechtgeruckelt hat, dass man selber nicht mehr der Grund ist, der das System verlangsamt, weil man jetzt eben selber so lange braucht, bis man die Knöpfe gefunden hat, die natürlich immer noch zu drücken sind, wenn man will, dass sich etwas tut, kurz also, es ist noch immer nicht alles fertig eingerichtet, aber es wird.

Ohne K hätte ich das übrigens nicht gemacht und schon gar nicht geschafft, er hat hier den entschieden größeren Mut als ich und die noch mal entschieden größere Portion Geduld, die es braucht, so etwas anzugehen und dann auch durchzuziehen, ohne den PC zwischendurch vor Wut aus dem Fenster zu schmeißen. Wär ich allein gewesen, hätte ich geschmissen. Aber dann hätte ich mich auch nicht getraut, das alles neu aufzusetzen, es ist also kompliziert. Ich hätte wahrscheinlich einfach mit einem langsamen und ausgesprochen unproduktiven System weitergelebt und darüber kräftig gejammert, ich gebe zu, ergebnisfördernd wäre das nicht.

So habe ich jetzt einen quasi neuen Rechner, die Hardware ist zwar noch dieselbe, aber die ist ja technisch immer noch ziemlich top, wenn erstmal alles fertig eingerichtet ist, werde ich sehr zufrieden sein.

Was bleibt ist der Unmut über die Umständlichkeit der Handhabung. Ich meine, ich habe vor 35 Jahren meine Diplomarbeit schon auf einem PC geschrieben, ist das nicht eine ausreichend lange Zeitspanne, als dass die Techniker in der Zwischenzeit ein einfaches Bedienprogramm für Computer hätten erfinden können, was einfach grundsätzlich funktioniert und fertig? Statt dessen haben sie sich in den letzten 35 Jahren damit beschäftigt, es immer komplizierter zu machen, den Sinn dahinter begreife ich nicht.

Sonst ist heute nichts Spannendes passiert, allerlei Bürokrimskrams, der stückchenweise und fein nacheinander aufploppte und dazu führte, dass ich das, was ich eigentlich heute machen wollte, natürlich nicht geschafft habe, aber dann mache ich das eben morgen, inzwischen ist das auch schon egal. Die aktuelle Arbeitssituation bringt immer häufiger ein "ist auch egal" mit, es fällt schwer, Dinge ernst zu nehmen, die objektiv betrachtet in so vielen Bereichen einfach nur total bekloppt sind
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Sonntag, 26. April 2020
Alles blöd
Sorry, aber ich habe heute so ungemein schlechte Laune, dass ich zu nichts zu gebrauchen bin, auch nicht zum Bloggen.
K hat meinen PC neu aufgesetzt, weil er sich in der letzten Zeit immer öfter verschluckt hat (der PC, nicht K) und jetzt ist alles anders und ich muss stundenlang alles neu einrichten und das regt mich derart auf, dass ich vor lauter Hass heute Nachmittag schon im Vorgarten wie wild gegärtnert habe, weil ich nicht wusste, wohin mit meiner Wut, meinem Frust und meiner unendlich großen Unzufriedenheit darüber, dass es immer umständlicher und komplizierter wird, je länger wir in dieser digitalen Welt leben. Vor 10 Jahren war es noch ein Klacks, einen Rechner aufzusetzen und ans Laufen zu bringen, heute dagegen ist das derart umständlich und blödsinnig unintuitiv, dass ich wirklich vor Frust nur noch heulen möchte.
Das macht alles so sehr keinen Spaß, dass mir komplett die Worte dazu fehlen. Und das Schlimme ist, ich verstehe nicht, warum es so umständlich sein muss, wer genau hat davon einen Vorteil?
Egal, der PC läuft jetzt irgendwie, die G-Mail-Konten lassen sich nur noch als POP3 und nicht mehr als IMAP Konten in Outlook einbinden, statt Office 365 habe ich jetzt plötzlich Office 2019, eigentlich funktioniert nichts richtig, aber ich habe ganz ausdrücklich keine Lust mehr. Ich finde diesen gesamten Computerkack nur ätzend
!!!!

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Sonntag, 26. April 2020
Der letzte Einkauf ohne Maske
Heute war der letzte Tag, an dem man noch ohne Mundschutz einkaufen gehen durfte, den habe ich natürlich genutzt, sowie ungefähr 250.000 andere Einwohner hier im Umfeld auch.
Die Läden waren ziemlich voll, gefühlt trugen aber höchstens 5 % aller Einkaufenden einen Mundschutz.
Ich hatte eine Maske in der Handtasche, weil ich den heute noch geltenden Dresscode vorab nicht einschätzen konnte.
Wenn das Verhältnis von maskiert zu unmaskiert genau umgekehrt gewesen wäre, dann hätte ich natürlich auch heute schon die Maske angezogen, deshalb hatte ich ja extra eine eingesteckt, denn underdressed rumzulaufen wollte ich auch nicht riskieren*, es zeigte sich aber, dass ich mit Maske eher overdressed gewesen wäre, was mir die Menschen hier in der Umgebung durchaus sympathisch machte.
*Ich habe es ja grundsätzlich nicht so mit Styling und so Schickimickioutfits, aber wenn alle anderen Abendgarderobe tragen, dann komme ich mir in Jeans auch wieder fehl am Platz vor. Weil aber manchmal Jeans doch geht, bin ich schon mehrfach auf Empfängen/Einladungen/Bällen gewesen, wo ich unter dem Abendkleid eine Jeans anhatte und wenn ich dann feststellte, dass es ausreichend Jeansträger gab, um nicht unangenehm aufzufallen, brauchte ich nur eben das Kleid abzuwerfen und konnte den Abend in bequemer Kleidung deutlich mehr genießen. Irgendwie kam ich mir heute mit der Maske in der Tasche auch so doppelt ausgerüstet vor, Vorbereitung ist alles, wenn man den Schnittpunkt zwischen gesellschaftlich akzeptierter Kleidung und eigener Bequemlichkeit treffen will.

Ich bleibe dabei, ich halte einfach gar nichts von diesem Maskenkram, eine völlig blödsinnige, unnötige Schikane, die keinerlei Vorteil bringt, außer der Tatsache, dass sie für diejenigen, die sie vorschreiben, die Erleichterung bringt, etwas vorgeschrieben zu haben, was immerhin die Wirtschaft nicht schädigt und sich angenehm nach echtem Aktivismus anfühlt.

Ausgehend von der Tatsache, dass offensichtlich nur die allerwenigsten Menschen freiwillig so eine Maske tragen, denn sonst wären ja heute schon deutlich mehr Menschen damit unterwegs gewesen, wage ich zu behaupten, dass auch die allerwenigsten Leute eine echte Notwendigkeit für so eine Maske sehen, d.h. ihren Eigenschutz sehen sie damit nicht verbessert, den Fremdschutz im Zweifel aber auch nicht, weil sich ja die Leute, die in der Gegend rumlaufen, jeweils einzeln und subjektiv betrachtet wahrscheinlich ziemlich gesund fühlen.
Geht mir ja auch so.
Ich bin ziemlich sicher, dass ich mir das Virus in den letzten 14 Tagen nicht eingefangen habe, weil ich fast durchgängig zu Hause war und wenn ich aus dem Haus gegangen bin, so habe ich tatsächlich sehr streng auf Abstand geachtet. Wo also hätte ich mich anstecken sollen? Symptome habe ich auch gar keine, also halte ich mich für gesund.
Da ich also recht sicher davon ausgehe, dass ich niemanden anstecken kann und mir selber so eine alberne, selbst gebastelte Maske ganz bestimmt keinen Schutz verschafft, der besser ist als Abstand halten, finde ich diese Maske einfach nur lästig und überflüssig und nach meinen Beobachtungen heute bin ich mit der Einstellung ganz sicher nicht alleine.
Aber selten war der Spruch passender: Hilft ja nix, ab Montag ist es Vorschrift. Also lasset die Spiele beginnen.

Um dieser blöden Maskenpflicht wenigstens in den ersten Tagen noch zu entgehen, haben wir also heute noch mal richtig gründlich eingekauft. Jetzt dürften die Vorräte eine ganze Weile halten und damit man auch gerne drinnen bleibt, habe ich noch viele frische Blumensträuße besorgt.



Der Flieder duftet ganz wunderbar (haben wir eben in den Rieselfeldern geschnitten), die Lilien hat K schon heute Nachmittag ausgesucht und die Tulpen gab es eben kurz vor Ladenschluss zum halben Preis.
Kurz vor Ladenschluss ist übrigens meine Lieblingseinkaufszeit, hat sich auch heute wieder gelohnt.
Eigentlich waren wir heute Nachmittag einkaufen, unter anderem in Telgte bei Lidl. Die Notwendigkeit des Einkaufens haben wir gleich mit einem Cabrio Ausflug verbunden und der Lidl in Telgte ist ganz neu und ganz groß und es macht sowieso Spaß, dort einzukaufen.
Dort gab es die Lilien und außerdem gab es dort Stehtische.
K wollte keinen Stehtisch kaufen, weil er meinte, wir brauchen keinen. Wir können uns auf der Terrasse direkt an den Tisch setzen, ist doch viel bequemer als stehen.
Ich wollte aber unbedingt einen Stehtisch haben, weil ich stehen toll finde und Stehtische auch. Stehtische auf der Terrasse sehen so nach Party und lockeren Zusammenkünften aus, finde ich viel schöner als biedere Terrassentische, an denen man sehr wohlsortiert und sehr spießbürgerlich Platz nimmt.
Also habe ich so lange gequengelt, bis er einknickte und auch einen Stehtisch kaufen wollte. Lieber einen Stehtisch in der Terrassenecke als eine quengelnde Anje an der Backe, Westfalenmänner sind sehr pragmatisch orientiert.

Als wir wieder zu Hause waren und der Stehtisch aufgebaut auf der Terrasse stand, musste er zugeben, dass so ein Stehtisch wirklich was Feines ist.
Das bedeutet natürlich, dass ich sofort noch einen Stehtisch haben wollte, wir haben ja auch zwei Terrassen und irgendwann darf auch K wieder nach Borkum.

Also sind wir nochmal losgefahren, diesmal aber nach Münster und mit Ks Auto, weil er sein Auto noch waschen wollte und das geht in Münster am besten. Wenn wir Einkaufsausfahrten machen, sind das immer Koppelgeschäfte.
Getankt hat er dort übrigens auch, Super für 1,00€ den Liter. Ich weiß nicht, wie lange es her ist, dass der Sprit so preiswert war.

Nach dem Autowaschen sind wir noch ein bisschen in Münster rumgefahren, ich wollte noch in einen Drogeriemarkt und bei Aldi war ich auch schon lange nicht mehr. Wo auch immer wir waren, der Prozentsatz der Menschen mit Masken war auffallend gering.
Allerdings fanden wir keinen Lidl mit Stehtischen.

Deshalb sind wir vorhin hier in Greven noch mal zu unserem örtlichen Lidl gefahren, da waren wir jetzt schon länger nicht mehr, weil seit einiger Zeit Einkaufen ja immer irgendwie ein Ausflug und etwas Besonderes geworden ist, wenn wir das gleich hier vor der Haustür erledigen, nimmt man sich ja die Hälfte vom Spaß.
Jetzt ging es aber um den Stehtisch und außerdem war mittlerweile schon kurz vor Ladenschluss.

So kam es, dass wir jetzt ganz viele Blumensträuße und zwei Stehtische haben, insgesamt ein rundum erfolgreicher und angenehmer Tag, und das Beste von allem: Komplett maskenfrei
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