... newer stories
Mittwoch, 22. April 2020
Paket, Backkartoffeln und Maikäfer
anje, 00:36h
Als die Paketbotin heute klingelte und mir ein ziemlich großes Paket vor die Tür stellte, war ich im ersten Moment doch arg verwundert, weil ich gar nichts Großes bestellt hatte. Die einzige Lieferung, auf die ich noch wartete, war mein neues Fitnessarmband, was ich mir am Freitag bei ebay gekauft hatte, aber das hat ja eher nicht so Ausmaße, dass es in ein Paket von 50x50x40 cm gequetscht werden müsse.
Dachte ich.

Es war dann aber doch da drin, ich fand es etwas schräg.
Ich habe mir jetzt ein teures Fitnessarmband gekauft, weil ich seit einem halben Jahr ein sehr preiswertes trage, bei dem seit zwei Monaten aber die App kaputt ist, d.h. ich habe keinen Verlauf mehr über die App, sondern nur noch die aktuellen Tageswerte, wenn ich auf das Armband schaue.
Ich habe festgestellt, dass ich trotz aktiv mangelnder Bewegung so ein Armband und das Aufzeichnen der eigenen Bewegung und der Schlafdauer irgendwie spannend finde, aber ohne Zeitverlauf ist es blöd.
Weil mein Armband völlig intakt ist, nur die App dazu spinnt, nutzt es nichts, das Armband zu tauschen, es musste ein neues her.
Außerdem wollte ich an der Datenspende vom RKI teilnehmen und mein altes Billiggerät ist gar nicht erst als Auswahl aufgeführt.
Also habe ich im Netz gesucht, was es so gibt, habe andere Leute befragt und mich schließlich entschieden, ein Garmin Vivosmart4 zu kaufen. Keine Ahnung, ob es gut ist, aber Garmin wird als Hersteller in der Datenspende-App aufgelistet und das Navi im Flieger ist auch von Garmin, irgendwas werden die also schon können und den Ausschlag gab, dass es das Teil mit einem grauen Armband gab, was ich so viel schöner finde als ein schwarzes, allein schon deshalb wurde es ausgesucht.
Und dann also heute geliefert, in einem Riesenkarton.
Geht ja gut los.
Ich habe es jetzt an der Garmin-App angemeldet, aber so komplett und vollständig begreife ich das System noch nicht, aber kommt vielleicht noch, jetzt tage ich es erst mal ein paar Tage.
Zum Abendesse gab es heute Backkartoffeln

Ich hatte ein Paket kleine Kartoffeln gekauft und einfach alle Kartoffel daraus benutzt, gewaschen, halbiert, gewürzt und auf die Ofenpfanne gelegt - es hätte locker noch eine kleine weitere Kartoffel draufgepasst, aber dann wäre es auch wirklich randvoll geworden. Ich fand, es war auch so eine perfekte Mengenpunktlandung.
Und dann war da noch der Maikäfer, den K neulich anschleppte

Im Unterschied zu mir findet K die Tierchen sehr possierlich. Ich finde sie für einen Käfer vor allem groß und möchte sie nicht auf mir rumkrabbeln haben, was K natürlich maßlos provoziert, weshalb er jeden Maikäfer, den er irgendwo findet, anschleppen muss, um ihn mir unter die Nase zu halten und zu fragen, ob ich denn jetzt wenigstens diesen Käfer endlich mal haben wolle, genau dieser wäre doch jetzt wirklich echt niedlich.
Ich bleib dabei, ich möchte keinen Maikäfer haben
.
Dachte ich.

Es war dann aber doch da drin, ich fand es etwas schräg.
Ich habe mir jetzt ein teures Fitnessarmband gekauft, weil ich seit einem halben Jahr ein sehr preiswertes trage, bei dem seit zwei Monaten aber die App kaputt ist, d.h. ich habe keinen Verlauf mehr über die App, sondern nur noch die aktuellen Tageswerte, wenn ich auf das Armband schaue.
Ich habe festgestellt, dass ich trotz aktiv mangelnder Bewegung so ein Armband und das Aufzeichnen der eigenen Bewegung und der Schlafdauer irgendwie spannend finde, aber ohne Zeitverlauf ist es blöd.
Weil mein Armband völlig intakt ist, nur die App dazu spinnt, nutzt es nichts, das Armband zu tauschen, es musste ein neues her.
Außerdem wollte ich an der Datenspende vom RKI teilnehmen und mein altes Billiggerät ist gar nicht erst als Auswahl aufgeführt.
Also habe ich im Netz gesucht, was es so gibt, habe andere Leute befragt und mich schließlich entschieden, ein Garmin Vivosmart4 zu kaufen. Keine Ahnung, ob es gut ist, aber Garmin wird als Hersteller in der Datenspende-App aufgelistet und das Navi im Flieger ist auch von Garmin, irgendwas werden die also schon können und den Ausschlag gab, dass es das Teil mit einem grauen Armband gab, was ich so viel schöner finde als ein schwarzes, allein schon deshalb wurde es ausgesucht.
Und dann also heute geliefert, in einem Riesenkarton.
Geht ja gut los.
Ich habe es jetzt an der Garmin-App angemeldet, aber so komplett und vollständig begreife ich das System noch nicht, aber kommt vielleicht noch, jetzt tage ich es erst mal ein paar Tage.
Zum Abendesse gab es heute Backkartoffeln

Ich hatte ein Paket kleine Kartoffeln gekauft und einfach alle Kartoffel daraus benutzt, gewaschen, halbiert, gewürzt und auf die Ofenpfanne gelegt - es hätte locker noch eine kleine weitere Kartoffel draufgepasst, aber dann wäre es auch wirklich randvoll geworden. Ich fand, es war auch so eine perfekte Mengenpunktlandung.
Und dann war da noch der Maikäfer, den K neulich anschleppte

Im Unterschied zu mir findet K die Tierchen sehr possierlich. Ich finde sie für einen Käfer vor allem groß und möchte sie nicht auf mir rumkrabbeln haben, was K natürlich maßlos provoziert, weshalb er jeden Maikäfer, den er irgendwo findet, anschleppen muss, um ihn mir unter die Nase zu halten und zu fragen, ob ich denn jetzt wenigstens diesen Käfer endlich mal haben wolle, genau dieser wäre doch jetzt wirklich echt niedlich.
Ich bleib dabei, ich möchte keinen Maikäfer haben
.
790 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt) ... ¿selber was sagen?
Dienstag, 21. April 2020
Durchschnitt
anje, 00:15h
Morgen ist der Sperrmülltermin, den ich vor vier Wochen bestellt habe, und das bedeutet, dass wir jetzt endlich die Reste der kaputten Wasserbettmatratze loswerden und dazu noch allerlei sonstigen Kram, das macht mich sehr froh.
Ich liebe ja Müll loswerden sowieso, Sperrmülltermine sind da so etwas wie das Ausdrücken eines richtig dicken, reifen Pickels, aus dem dann eine gaaaanz lange Wurst rauskommt. Tolles Gefühl.
Der Rest des Tages war so öde wie erwartet, weil ständiges Jammern blöde ist, verkneife ich mir weitere Erläuterungen.
Aber dann habe ich noch das Arbeitszimmer geputzt. Erst aufgeräumt und aussortiert, dann einen halben Staubsauger voll Staub aus allen Ecken gesaugt und zum Schluss gewischt, richtig gründlich, es hat sich aber auch richtig gelohnt. Auch ein gutes Gefühl.
Mit diesen guten Gefühlen habe ich die sonstige Ödigkeit des Arbeitstages bekämpft, per Saldo war es damit dann im Durchschnitt okay
.
Ich liebe ja Müll loswerden sowieso, Sperrmülltermine sind da so etwas wie das Ausdrücken eines richtig dicken, reifen Pickels, aus dem dann eine gaaaanz lange Wurst rauskommt. Tolles Gefühl.
Der Rest des Tages war so öde wie erwartet, weil ständiges Jammern blöde ist, verkneife ich mir weitere Erläuterungen.
Aber dann habe ich noch das Arbeitszimmer geputzt. Erst aufgeräumt und aussortiert, dann einen halben Staubsauger voll Staub aus allen Ecken gesaugt und zum Schluss gewischt, richtig gründlich, es hat sich aber auch richtig gelohnt. Auch ein gutes Gefühl.
Mit diesen guten Gefühlen habe ich die sonstige Ödigkeit des Arbeitstages bekämpft, per Saldo war es damit dann im Durchschnitt okay
.
837 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt) ... ¿selber was sagen?
Montag, 20. April 2020
Schöner Sonntag
anje, 00:20h
Das war ein schöner Tag heute, auch wenn er mit dem latent im Hintergrund lauernden Jammergefühl durchzogen war, dass ja ab morgen wieder Alltag as usual ist. Okay, es wird sich praktisch nicht so sehr viel ändern, ich bleibe im Home-Office, gehe weiter nicht aus dem Haus und mache im Grunde genau das gleiche, was ich mittlerweile seit fünf Wochen mache, nur ab morgen wieder ohne das Freiheitsgefühl, dass ich es freiwillig mache, ab morgen wieder mit dem bedrückenden Vorschriftsgefühl, dass ich es machen muss, weil der Urlaub vorbei ist und ich deshalb ab morgen wieder einen 8h-Arbeitstag abzuliefern habe.
Das ist alles nur im Kopf, schon klar, aber es ist schon ganz schön verrückt, wie bekloppt so ein Kopf sein kann und wie lästig er sich über ein ganz einfaches Zufriedenheitsgefühl legen kann, um rumzunölen. Abstellen geht aber leider nur mit Kopf ab, was auch keine sinnvolle Alternative ist.
Nun denn, lebe ich halt damit, andere haben einen Tinnitus oder eine kaputte Hüfte, N hat mir gestern ausführlich was über Tick-Störungen erzählt, möchte ich auch alles nicht haben, ich denke, unterm Strich bin ich mit diesem Jammergefühl im Kopf noch wirklich gut weggekommen.
Bis auf kurze Selbstmitleidsanflüge wegen "ich habe keine Lust auf Regelarbeitszeit" war heute dafür wirklich sonst ein schöner Tag. Ich habe ganz viel gelesen und ich habe mit K gemeinsam die Schlussabrechnung für den Verkauf der Fabrik in MG gemacht und das ist ein wirklich gutes Gefühl, diese Aufgabe endlich erledigt zu haben.
Wir haben die Fabrik zwar letztes Jahr schon verkauft, aber natürlich ist es nicht damit getan, dass einfach nur der Kaufpreis vom Käufer überwiesen wird, das wäre ja zu einfach, es müssen noch die laufenden Nebenkosten exakt abgerechnet werden und dann gab es kurz vor dem Verkauf noch einen schweren Brand in dem Gebäude und das machte das Gesamtthema nicht grade einfacher. Theoretisch müsste die Versicherung den Wiederaufbau der abgebrannten Fabrik bezahlen, das würde ziemlich teuer für die Versicherung. Aber niemand will die Fabrik wieder aufbauen, sie soll einfach nur abgerissen werden, um das Grundstück für eine neue Bebauung nutzen zu können. Also hat die Versicherung gar nichts gezahlt, was auch wieder ärgerlich ist, denn durch den Brand sind die Abrisskosten jetzt höher und wenigstens diesen Schaden muss ja die Versicherung ausgleichen. Die Abrisskosten trägt aber der Käufer, der uns dafür jetzt weniger Kaufpreis bezahlt, es ist also kompliziert und deshalb müssen wir das also irgendwie abrechnen und Briefe schreiben und so einen Beweis liefern, wie hoch der Schaden denn tatsächlich ist. Diese blöde Aufgabe schieben wir seit einem Jahr vor uns her - und heute haben wir es erledigt. Das ist ziemlich prima.
Außerdem habe ich schon wieder das Erdgeschoss gewischt, gestern hat es nämlich geregnet und wir haben gegrillt, d.h. wir wollten grillen und draußen essen, was aber nicht ging, weil es dann ja regnete, deshalb haben wir nur den Grill unters Vordach geschoben, so dass man dort weiter grillen, drinnen dafür essen konnte, dabei sind wir ständig rein und raus gelaufen, was, wenn es draußen regnet, drinnen ganz klitzekleine Spürchen auf den weißen Fliesen hinterlässt. Ich bin ja echt nicht Schmutz empfindlich, aber so wie der Laufweg zwischen Terrasse und Esstisch heute aussah, das musste beseitigt werden. Naja, und wenn man schon mal anfängt, kann man den Rest der Etage auch gleich mit säubern, zwischendurch die Wäsche sortieren und anwerfen, was man halt so Sonntags, wenn kein Flohmarkt ist, macht.
Insgesamt hat mir der Tag aber wirklich gut gefallen
.
Das ist alles nur im Kopf, schon klar, aber es ist schon ganz schön verrückt, wie bekloppt so ein Kopf sein kann und wie lästig er sich über ein ganz einfaches Zufriedenheitsgefühl legen kann, um rumzunölen. Abstellen geht aber leider nur mit Kopf ab, was auch keine sinnvolle Alternative ist.
Nun denn, lebe ich halt damit, andere haben einen Tinnitus oder eine kaputte Hüfte, N hat mir gestern ausführlich was über Tick-Störungen erzählt, möchte ich auch alles nicht haben, ich denke, unterm Strich bin ich mit diesem Jammergefühl im Kopf noch wirklich gut weggekommen.
Bis auf kurze Selbstmitleidsanflüge wegen "ich habe keine Lust auf Regelarbeitszeit" war heute dafür wirklich sonst ein schöner Tag. Ich habe ganz viel gelesen und ich habe mit K gemeinsam die Schlussabrechnung für den Verkauf der Fabrik in MG gemacht und das ist ein wirklich gutes Gefühl, diese Aufgabe endlich erledigt zu haben.
Wir haben die Fabrik zwar letztes Jahr schon verkauft, aber natürlich ist es nicht damit getan, dass einfach nur der Kaufpreis vom Käufer überwiesen wird, das wäre ja zu einfach, es müssen noch die laufenden Nebenkosten exakt abgerechnet werden und dann gab es kurz vor dem Verkauf noch einen schweren Brand in dem Gebäude und das machte das Gesamtthema nicht grade einfacher. Theoretisch müsste die Versicherung den Wiederaufbau der abgebrannten Fabrik bezahlen, das würde ziemlich teuer für die Versicherung. Aber niemand will die Fabrik wieder aufbauen, sie soll einfach nur abgerissen werden, um das Grundstück für eine neue Bebauung nutzen zu können. Also hat die Versicherung gar nichts gezahlt, was auch wieder ärgerlich ist, denn durch den Brand sind die Abrisskosten jetzt höher und wenigstens diesen Schaden muss ja die Versicherung ausgleichen. Die Abrisskosten trägt aber der Käufer, der uns dafür jetzt weniger Kaufpreis bezahlt, es ist also kompliziert und deshalb müssen wir das also irgendwie abrechnen und Briefe schreiben und so einen Beweis liefern, wie hoch der Schaden denn tatsächlich ist. Diese blöde Aufgabe schieben wir seit einem Jahr vor uns her - und heute haben wir es erledigt. Das ist ziemlich prima.
Außerdem habe ich schon wieder das Erdgeschoss gewischt, gestern hat es nämlich geregnet und wir haben gegrillt, d.h. wir wollten grillen und draußen essen, was aber nicht ging, weil es dann ja regnete, deshalb haben wir nur den Grill unters Vordach geschoben, so dass man dort weiter grillen, drinnen dafür essen konnte, dabei sind wir ständig rein und raus gelaufen, was, wenn es draußen regnet, drinnen ganz klitzekleine Spürchen auf den weißen Fliesen hinterlässt. Ich bin ja echt nicht Schmutz empfindlich, aber so wie der Laufweg zwischen Terrasse und Esstisch heute aussah, das musste beseitigt werden. Naja, und wenn man schon mal anfängt, kann man den Rest der Etage auch gleich mit säubern, zwischendurch die Wäsche sortieren und anwerfen, was man halt so Sonntags, wenn kein Flohmarkt ist, macht.
Insgesamt hat mir der Tag aber wirklich gut gefallen
.
892 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt) ... ¿selber was sagen?
Samstag, 18. April 2020
Bekenntnisse einer schulverweigernden Rabenmutter
anje, 22:12h
Meine Grundeinstellung Kindern gegenüber geht von der Überzeugung aus, dass Kinder ganz normale Menschen sind, die auch nicht dümmer sind als Erwachsene, nur kleiner.
Sie müssen deshalb weder wie Idioten behandelt werden, noch müssen sie immer ihren Willen bekommen.
Andererseits sollte ihr Wille aber respektiert werden, wenn es keinen vernünftigen Grund gibt, etwas anderes zu verlangen.
Im Ergebnis führt diese simple Grundeinstellung dazu, dass mein Umgang mit Kindern sich stark von dem unterscheidet, was ansonsten in unserer Gesellschaft so üblich ist.
Sehr deutlich hörbar wird das in der Sprache, die ich für die Kommunikation mit Kindern verwende, die ist nämlich die gleiche wie mit allen anderen Menschen auch.
Barrierefreie Sprache samt vereinfachender Ausgangsgrammatik ist wichtig für Leute, denen die geistige Kapazität fehlt, komplexere Sprachstrukturen zu erfassen. Da meine Kinder keine geistige Behinderung haben und ich in freier Übertragung der Mendelschen Erbgesetze davon ausgegangen bin, sie bringen wahrscheinlich sogar eine leicht überdurchschnittliche Kapazität mit, hätte ich es auch als Unverschämtheit empfunden, meinen Kleinkindern sprachlich auf dem Idiotenniveau zu begegnen.
Wie soll ein Kind ein umfangreiches Sprachgefühl entwickeln, wenn die Mama sich selber nur in der dritten Person adressiert und dazu Wörter in einer vereinfachten Niedlichkeitsform verwendet? „Oh, hat der Emil sich seinen Schlafi schon ganz alleine angezogen? Das ist ja toll, da freut sich die Mama aber.“ (Gestern Livemitschnitt aus dem offenen Fenster bei Nachbarns. – Man beachte, der Stöpsel heißt Emil und nicht Kevin, Nachbarns legen viel Wert auf ihre gehobene intellektuelle Positionierung.)
Nach meiner Erfahrung können Kinder Sprache viel eher verstehen als selber sprechen, so dass ich es dem Kind gegenüber als ziemlich respektlos empfinde, es in dieser Idiotensprache anzureden, signalisiert es doch eindeutig, dass ich es dem Kind nicht zutraue, eine normale Alltagssprache zu verstehen.
Überhaupt gibt es vieles, was viele Eltern ihren Kindern nicht zutrauen und ich frage mich immer, weshalb Menschen so eine schlechte Meinung von ihren Kindern haben.
Aktuell gibt es ja besonders viele Klagen von Eltern, wie anstrengend es ist, den ganzen Tag mit den Kindern zusammen zu sein und dann auch noch das komplette Home-Schooling-Programm absolvieren zu müssen, das wäre insgesamt alles derart nervenzehrend, dass sich die allermeisten Eltern ganz dringend wünschen, dass sie ihre Blagen endlich wieder outsourcen können.
Ich habe zur Zeit nur ein Kind im Haus, der lernt auch den ganzen Tag, weil er (hoffentlich, auch er weiß nicht, was passieren wird) nächsten Monat sein drittes Staatsexamen ablegen wird, das macht er aber komplett selbständig, ich kann hier also nicht klagen. Das zweite hat grade angekündigt, demnächst auch wieder nach Hause zu kommen, sein Semester läuft aktuell auch nur online, da ist ihm alleine einfach langweilig, das kann ich verstehen.
Okay, ich gebe zu, die Situation ist nicht wirklich vergleichbar zu kleinen Kindern, aber auch wenn ich mir ganz doll viel Mühe gebe, mir vorzustellen, wie ich vor 20 Jahren in einem vergleichbaren Lockdown die Zeit mit den unbeschulten und unbekindergartenten Kindern verbracht hätte, so schreckt mich die Vorstellung einfach gar nicht. Vielleicht leide ich an retrograder Amnesie oder vielleicht habe ich einfach nur drei perfekte Wunderkinder, beides halte ich für unwahrscheinlich, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich die Kinder (von individuellen Einzelsituationen abgesehen) grundsätzlich als anstrengend empfunden hätte. Ich habe aber auch aktiv und bewusst nie versucht, eine gute Mutter im klassischen Sinne zu sein.
Erstens und wichtigstens hätte ich mich nicht für das Veranstalten eines alternativen Schulunterrichts verantwortlich gefühlt, sondern hätte es für alle Beteiligten als eine große Erleichterung angesehen, dass Schule einfach mal für ein paar Wochen ausfällt.
Ich habe noch nie viel von Schule gehalten, weder als ich sie selber besucht habe noch als meine Kinder sie besuchen mussten.
Ich war selber als Schülerin der Schrecken vieler Lehrer, weil ich mich geweigert habe, die Lehrer ernst zu nehmen, was mir vor allem die Lehrer übel nahmen, die eher nur so mittelmäßig gut in ihrem Fach waren. Es gab ein paar Lehrer, die mochte ich sehr, die haben mich auf Augenhöhe respektiert, da bin ich gerne hingegangen und habe mich aktiv für ihr Thema interessiert, insgesamt waren die "guten Lehrer" aber deutlichst in der Minderheit.
Ich habe sehr früh begriffen, dass ich das, was es so zu lernen gibt, mir viel, viel besser alleine und nach meinen eigenen Methoden beibringe, der Aufenthalt in der Schule, also das Absitzen der Schulstunden, war für mich überwiegend vergeudete Zeit, aber immerhin habe ich damit gelernt, mich selbständig für sechs Stunden unauffällig zu beschäftigen, ohne dabei vor Langeweile einzuschlafen, wenn ich mich denn zur Anwesenheit entschloss, weil ich das mit den entschuldigten Fehlstunden nicht übertreiben wollte. Ich habe mir nämlich ab der fünften Klasse meine Entschuldigungen selber geschrieben, da ich damals bereits Sütterlin fließend schreiben konnte - und eine in Sütterlin geschriebene Entschuldigung mit dem Namen meiner Großmutter als Unterschrift wurde immer akzeptiert, es war ja ganz eindeutig keine Kinderschrift.*
*So habe ich schon sehr früh die Grundregel der Compliance gelernt: Vorschriften sind dafür da, ausgelegt zu werden.
Als Mutter hatte ich meine Meinung zu Schule und über Lehrer kein Stück geändert, so dass ich meinen Kindern nicht übel nehmen konnte, dass sie ebenfalls eine recht lockere Einstellung zu dem ganzen Regelschnickschnack hatten, den die Lehrer da unverändert abzogen, ich habe mir nur Mühe gegeben, ihnen den eigentlichen Sinn von Schule nahezubringen: Nirgendwo sonst lernt man besser und eindrücklicher, wie man mit Menschen umgeht, die formal mehr Macht haben als man selber, diese Macht aber offensichtlich nicht mit persönlicher Größe kombinieren, sondern hauptsächlich, um ihr eigenes kleines Ego durch den Tag zu schieben.
Selbstverständlich sind Lehrer studierte Fachleute, die ganz genau wissen, wie man jemand anderem irgendeine Sorte Wissen am besten beibringt und das werden sie mit Nichtfachleuten, also insbesondere Schülern und Eltern nicht diskutieren. Wo käme man denn da hin.
Ich komme aus einem personell hoch durchsetzten Lehrerhaushalt, Eltern, Großeltern, Onkel, Tanten - bei mir waren alle Lehrer, ich habe da sehr früh etwas sehr gründlich gelernt.
Ich kann übrigens einsehen, dass es tatsächlich in der ganz großen Mehrzahl der Fälle wirklich sinnlos ist, die pädagogischen Konzepte, nach denen ein Lehrer versucht, eine gesamte Klasse einigermaßen gleichmäßig zu beschulen und dabei vor allem den Grundsatz "es wird keiner zurückgelassen" durchzieht, mit jedem Elternteil einzeln zu diskutieren und dass er diese Konzepte auch nicht auf jeden Einzelfall anpassen kann, das ist mir völlig klar, aber ich persönlich wollte nichts anderes, als einfach in Ruhe gelassen zu werden und meine Dinge selber erledigen und im Wesentlichen galt das für meine Kinder auch.
Als Schüler habe ich den vorgeschriebenen Regelbetrieb mit einem gewissen Fatalismus einfach ertragen, hilft ja nix. Am besten klappt es, wenn man maximal unauffällig den Kopf einzieht und möglichst wenig anwesend ist, um nicht Gefahr zu laufen, nur weil man sich doch mal langweilt, aufzufallen und dann unweigerlich Ärger zu provozieren. Ich habe mir den Ärger bis zum letzten Tag aufgespart, dann aber ohne Hemmung zurückgeschlagen. Ich war Schülersprecher meines Jahrgangs und habe die Abiturrede gehalten. Erwähnte ich schon mal, dass ich ein aktives Problem mit Respekt und Höflichkeit habe, wenn das Gegenüber dafür nichts leistet, als einfach nur älter zu sein? In dieser Rede damals bin ich sehr deutlich geworden und ich würde es 1:1 heute noch genauso machen.
Als Mutter fiel es mir deutlich schwerer, den Kopf einzuziehen, und die Methoden der Lehrer meinen Kindern gegenüber noch zu rechtfertigen. Insbesondere das älteste Kind war mit besonders vielen Blödsinnsgenen gesegnet, die ich als Mutter überwiegend witzig fand, die Lehrer eher nicht so. Für N hagelte es deshalb schulische Strafen. Bei einigen habe ich ihn grinsend in sein Schicksal geschickt, weil er das Grundprinzip: "Wenn der andere mehr Macht hat als du, musst du ihm überlegen sein, wenn du Widerstand leisten willst, sonst kuckste in die Röhre." nicht beachtet hat. Wenn jemand so dumm ist, dass er sich erwischen lässt, dann habe ich da auch kein Mitleid. Eine sehr beliebte Strafe war damals "eine Woche Schulhof fegen", die sich N mit einer Reproduktionsrate von 3,5 einfing, innerhalb einer Woche bekam er also im Schnitt 3,5x eine Woche Schulhof fegen aufgebrummt, was ich einfach nur schräg fand. Wir haben ausgerechnet, dass er, wenn er so weiter macht, noch die ersten drei Semester nach dem Abitur weiter zum Schulhof fegen erscheinen muss, weil er das sonst in seiner regulären Schulzeit gar nicht schafft abzuarbeiten.
Der Musiklehrer setzte auf Einträge ins Elternheft. Jede Woche stand da: N stört den Unterricht. Unterschrift der Eltern erforderlich. Ich habe das drei Wochen brav jedesmal unterschrieben, bis es mir zu blöd wurde und ich auf den nächsten 10 leeren Seiten schon mal blanko unterschrieb.
Alle Musiklehrer nahmen ihren Unterricht ernst, leider keines meiner Kinder und ich konnte sie verstehen. Dasselbe galt übrigens für Kunst- und Sportlehrer. J brachte es irgendwann sehr präzise auf den Punkt als er sagte: Schule ist für Lesen, Rechnen und Schreiben da, den anderen Kram mache ich nicht.
Er hat das übrigens bis zum Schluss durchgezogen und sich mit einer 3 in Musik die 1,0 im Abitur versaut, das passiert halt, wenn man zu sehr verweigert.
Das einfachste war immer, wenn die Kinder nicht zur Schule gingen, dann konnten sie auch den Regelbetrieb nicht stören. Da bei uns nie jemand ein Problem hatte, den Stoff, der verlangt wurde, sich auch alleine zu erarbeiten (es gibt schließlich Schulbücher und Bibliotheken, irgendwann gab es dann auch Internet und YouTube, damit wurde der "wichtige Unterricht" endgültig zur Farce) und ich schon früh die Grundsatzregel ausgegeben hatte: Wer in einer Klassenarbeit oder einem Test eine 1 schreibt, der bekommt einen Tag schulfrei nach Wahl, gab es halt nie ein Leistungsproblem, zumindest kein nachhaltiges. J hatte seine Durchhängerphasen, die hatten aber andere Gründe und konnten mit mehr Lernen sicher nicht bewältigt werden.
Natürlich weiß ich, dass der vorgeschriebene Schulstoff nicht allen Kindern so leicht fällt wie das bei uns funktionierte, die wir alle die besondere Begabung haben, auch den weltgrößten Blödsinn und vor allem auch Dinge, die uns überhaupt gar nicht interessieren, wenn es denn sein muss, also für eine Klausur oder einen Test, kurzerhand auswendig lernen zu können. In der Schule kommt man damit völlig entspannt durch, im Studium wird das schon etwas komplizierter, da dort, je nach Studienrichtung, noch mal deutlich mehr Kram auswendig gelernt werden muss, aber dafür muss man sich im Studium nicht mehr mit Musik, Kunst und Sport rumärgern, wenn es einen nicht interessiert, das ist ja auch schon mal was.
Insgesamt ist mir in der aktuellen Situation aufgefallen, dass es enorm viele Eltern gibt, die sich schwer über die "Verpflichtung zum Home-Schooling" aufregen, weil sie meinen, das wäre nicht ihr Job. Sie haben da übrigens absolut recht, aber wo ist das Problem, wenn ihr Kind dann insgesamt nachher ein Jahr länger braucht, bis es mit der Schule fertig ist, weil es halt alleine nicht mit den vorgegebenen Aufgaben klarkommt? Irgendwann wird der offizielle Unterricht ja wieder losgehen. Und in der Zwischenzeit ist es eine wunderbare Gelegenheit, dass das Kind sich damit beschäftigt, was es selber so tun kann, wenn es nichts zu tun gibt. Ich bin eigentlich ziemlich sicher, dass jedem Kind da etwas einfällt, man muss sie nur in Ruhe lassen. Ich glaube ja, das ist genau das, was den meisten Eltern am schwersten fällt. Und den Schulkram nicht so ernst nehmen, einfach mal laufen lassen, auch hier können Kinder schon durchaus für sich selber Verantwortung übernehmen - und lernen, was passiert, wenn sie es nicht tun
.
Sie müssen deshalb weder wie Idioten behandelt werden, noch müssen sie immer ihren Willen bekommen.
Andererseits sollte ihr Wille aber respektiert werden, wenn es keinen vernünftigen Grund gibt, etwas anderes zu verlangen.
Im Ergebnis führt diese simple Grundeinstellung dazu, dass mein Umgang mit Kindern sich stark von dem unterscheidet, was ansonsten in unserer Gesellschaft so üblich ist.
Sehr deutlich hörbar wird das in der Sprache, die ich für die Kommunikation mit Kindern verwende, die ist nämlich die gleiche wie mit allen anderen Menschen auch.
Barrierefreie Sprache samt vereinfachender Ausgangsgrammatik ist wichtig für Leute, denen die geistige Kapazität fehlt, komplexere Sprachstrukturen zu erfassen. Da meine Kinder keine geistige Behinderung haben und ich in freier Übertragung der Mendelschen Erbgesetze davon ausgegangen bin, sie bringen wahrscheinlich sogar eine leicht überdurchschnittliche Kapazität mit, hätte ich es auch als Unverschämtheit empfunden, meinen Kleinkindern sprachlich auf dem Idiotenniveau zu begegnen.
Wie soll ein Kind ein umfangreiches Sprachgefühl entwickeln, wenn die Mama sich selber nur in der dritten Person adressiert und dazu Wörter in einer vereinfachten Niedlichkeitsform verwendet? „Oh, hat der Emil sich seinen Schlafi schon ganz alleine angezogen? Das ist ja toll, da freut sich die Mama aber.“ (Gestern Livemitschnitt aus dem offenen Fenster bei Nachbarns. – Man beachte, der Stöpsel heißt Emil und nicht Kevin, Nachbarns legen viel Wert auf ihre gehobene intellektuelle Positionierung.)
Nach meiner Erfahrung können Kinder Sprache viel eher verstehen als selber sprechen, so dass ich es dem Kind gegenüber als ziemlich respektlos empfinde, es in dieser Idiotensprache anzureden, signalisiert es doch eindeutig, dass ich es dem Kind nicht zutraue, eine normale Alltagssprache zu verstehen.
Überhaupt gibt es vieles, was viele Eltern ihren Kindern nicht zutrauen und ich frage mich immer, weshalb Menschen so eine schlechte Meinung von ihren Kindern haben.
Aktuell gibt es ja besonders viele Klagen von Eltern, wie anstrengend es ist, den ganzen Tag mit den Kindern zusammen zu sein und dann auch noch das komplette Home-Schooling-Programm absolvieren zu müssen, das wäre insgesamt alles derart nervenzehrend, dass sich die allermeisten Eltern ganz dringend wünschen, dass sie ihre Blagen endlich wieder outsourcen können.
Ich habe zur Zeit nur ein Kind im Haus, der lernt auch den ganzen Tag, weil er (hoffentlich, auch er weiß nicht, was passieren wird) nächsten Monat sein drittes Staatsexamen ablegen wird, das macht er aber komplett selbständig, ich kann hier also nicht klagen. Das zweite hat grade angekündigt, demnächst auch wieder nach Hause zu kommen, sein Semester läuft aktuell auch nur online, da ist ihm alleine einfach langweilig, das kann ich verstehen.
Okay, ich gebe zu, die Situation ist nicht wirklich vergleichbar zu kleinen Kindern, aber auch wenn ich mir ganz doll viel Mühe gebe, mir vorzustellen, wie ich vor 20 Jahren in einem vergleichbaren Lockdown die Zeit mit den unbeschulten und unbekindergartenten Kindern verbracht hätte, so schreckt mich die Vorstellung einfach gar nicht. Vielleicht leide ich an retrograder Amnesie oder vielleicht habe ich einfach nur drei perfekte Wunderkinder, beides halte ich für unwahrscheinlich, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich die Kinder (von individuellen Einzelsituationen abgesehen) grundsätzlich als anstrengend empfunden hätte. Ich habe aber auch aktiv und bewusst nie versucht, eine gute Mutter im klassischen Sinne zu sein.
Erstens und wichtigstens hätte ich mich nicht für das Veranstalten eines alternativen Schulunterrichts verantwortlich gefühlt, sondern hätte es für alle Beteiligten als eine große Erleichterung angesehen, dass Schule einfach mal für ein paar Wochen ausfällt.
Ich habe noch nie viel von Schule gehalten, weder als ich sie selber besucht habe noch als meine Kinder sie besuchen mussten.
Ich war selber als Schülerin der Schrecken vieler Lehrer, weil ich mich geweigert habe, die Lehrer ernst zu nehmen, was mir vor allem die Lehrer übel nahmen, die eher nur so mittelmäßig gut in ihrem Fach waren. Es gab ein paar Lehrer, die mochte ich sehr, die haben mich auf Augenhöhe respektiert, da bin ich gerne hingegangen und habe mich aktiv für ihr Thema interessiert, insgesamt waren die "guten Lehrer" aber deutlichst in der Minderheit.
Ich habe sehr früh begriffen, dass ich das, was es so zu lernen gibt, mir viel, viel besser alleine und nach meinen eigenen Methoden beibringe, der Aufenthalt in der Schule, also das Absitzen der Schulstunden, war für mich überwiegend vergeudete Zeit, aber immerhin habe ich damit gelernt, mich selbständig für sechs Stunden unauffällig zu beschäftigen, ohne dabei vor Langeweile einzuschlafen, wenn ich mich denn zur Anwesenheit entschloss, weil ich das mit den entschuldigten Fehlstunden nicht übertreiben wollte. Ich habe mir nämlich ab der fünften Klasse meine Entschuldigungen selber geschrieben, da ich damals bereits Sütterlin fließend schreiben konnte - und eine in Sütterlin geschriebene Entschuldigung mit dem Namen meiner Großmutter als Unterschrift wurde immer akzeptiert, es war ja ganz eindeutig keine Kinderschrift.*
*So habe ich schon sehr früh die Grundregel der Compliance gelernt: Vorschriften sind dafür da, ausgelegt zu werden.
Als Mutter hatte ich meine Meinung zu Schule und über Lehrer kein Stück geändert, so dass ich meinen Kindern nicht übel nehmen konnte, dass sie ebenfalls eine recht lockere Einstellung zu dem ganzen Regelschnickschnack hatten, den die Lehrer da unverändert abzogen, ich habe mir nur Mühe gegeben, ihnen den eigentlichen Sinn von Schule nahezubringen: Nirgendwo sonst lernt man besser und eindrücklicher, wie man mit Menschen umgeht, die formal mehr Macht haben als man selber, diese Macht aber offensichtlich nicht mit persönlicher Größe kombinieren, sondern hauptsächlich, um ihr eigenes kleines Ego durch den Tag zu schieben.
Selbstverständlich sind Lehrer studierte Fachleute, die ganz genau wissen, wie man jemand anderem irgendeine Sorte Wissen am besten beibringt und das werden sie mit Nichtfachleuten, also insbesondere Schülern und Eltern nicht diskutieren. Wo käme man denn da hin.
Ich komme aus einem personell hoch durchsetzten Lehrerhaushalt, Eltern, Großeltern, Onkel, Tanten - bei mir waren alle Lehrer, ich habe da sehr früh etwas sehr gründlich gelernt.
Ich kann übrigens einsehen, dass es tatsächlich in der ganz großen Mehrzahl der Fälle wirklich sinnlos ist, die pädagogischen Konzepte, nach denen ein Lehrer versucht, eine gesamte Klasse einigermaßen gleichmäßig zu beschulen und dabei vor allem den Grundsatz "es wird keiner zurückgelassen" durchzieht, mit jedem Elternteil einzeln zu diskutieren und dass er diese Konzepte auch nicht auf jeden Einzelfall anpassen kann, das ist mir völlig klar, aber ich persönlich wollte nichts anderes, als einfach in Ruhe gelassen zu werden und meine Dinge selber erledigen und im Wesentlichen galt das für meine Kinder auch.
Als Schüler habe ich den vorgeschriebenen Regelbetrieb mit einem gewissen Fatalismus einfach ertragen, hilft ja nix. Am besten klappt es, wenn man maximal unauffällig den Kopf einzieht und möglichst wenig anwesend ist, um nicht Gefahr zu laufen, nur weil man sich doch mal langweilt, aufzufallen und dann unweigerlich Ärger zu provozieren. Ich habe mir den Ärger bis zum letzten Tag aufgespart, dann aber ohne Hemmung zurückgeschlagen. Ich war Schülersprecher meines Jahrgangs und habe die Abiturrede gehalten. Erwähnte ich schon mal, dass ich ein aktives Problem mit Respekt und Höflichkeit habe, wenn das Gegenüber dafür nichts leistet, als einfach nur älter zu sein? In dieser Rede damals bin ich sehr deutlich geworden und ich würde es 1:1 heute noch genauso machen.
Als Mutter fiel es mir deutlich schwerer, den Kopf einzuziehen, und die Methoden der Lehrer meinen Kindern gegenüber noch zu rechtfertigen. Insbesondere das älteste Kind war mit besonders vielen Blödsinnsgenen gesegnet, die ich als Mutter überwiegend witzig fand, die Lehrer eher nicht so. Für N hagelte es deshalb schulische Strafen. Bei einigen habe ich ihn grinsend in sein Schicksal geschickt, weil er das Grundprinzip: "Wenn der andere mehr Macht hat als du, musst du ihm überlegen sein, wenn du Widerstand leisten willst, sonst kuckste in die Röhre." nicht beachtet hat. Wenn jemand so dumm ist, dass er sich erwischen lässt, dann habe ich da auch kein Mitleid. Eine sehr beliebte Strafe war damals "eine Woche Schulhof fegen", die sich N mit einer Reproduktionsrate von 3,5 einfing, innerhalb einer Woche bekam er also im Schnitt 3,5x eine Woche Schulhof fegen aufgebrummt, was ich einfach nur schräg fand. Wir haben ausgerechnet, dass er, wenn er so weiter macht, noch die ersten drei Semester nach dem Abitur weiter zum Schulhof fegen erscheinen muss, weil er das sonst in seiner regulären Schulzeit gar nicht schafft abzuarbeiten.
Der Musiklehrer setzte auf Einträge ins Elternheft. Jede Woche stand da: N stört den Unterricht. Unterschrift der Eltern erforderlich. Ich habe das drei Wochen brav jedesmal unterschrieben, bis es mir zu blöd wurde und ich auf den nächsten 10 leeren Seiten schon mal blanko unterschrieb.
Alle Musiklehrer nahmen ihren Unterricht ernst, leider keines meiner Kinder und ich konnte sie verstehen. Dasselbe galt übrigens für Kunst- und Sportlehrer. J brachte es irgendwann sehr präzise auf den Punkt als er sagte: Schule ist für Lesen, Rechnen und Schreiben da, den anderen Kram mache ich nicht.
Er hat das übrigens bis zum Schluss durchgezogen und sich mit einer 3 in Musik die 1,0 im Abitur versaut, das passiert halt, wenn man zu sehr verweigert.
Das einfachste war immer, wenn die Kinder nicht zur Schule gingen, dann konnten sie auch den Regelbetrieb nicht stören. Da bei uns nie jemand ein Problem hatte, den Stoff, der verlangt wurde, sich auch alleine zu erarbeiten (es gibt schließlich Schulbücher und Bibliotheken, irgendwann gab es dann auch Internet und YouTube, damit wurde der "wichtige Unterricht" endgültig zur Farce) und ich schon früh die Grundsatzregel ausgegeben hatte: Wer in einer Klassenarbeit oder einem Test eine 1 schreibt, der bekommt einen Tag schulfrei nach Wahl, gab es halt nie ein Leistungsproblem, zumindest kein nachhaltiges. J hatte seine Durchhängerphasen, die hatten aber andere Gründe und konnten mit mehr Lernen sicher nicht bewältigt werden.
Natürlich weiß ich, dass der vorgeschriebene Schulstoff nicht allen Kindern so leicht fällt wie das bei uns funktionierte, die wir alle die besondere Begabung haben, auch den weltgrößten Blödsinn und vor allem auch Dinge, die uns überhaupt gar nicht interessieren, wenn es denn sein muss, also für eine Klausur oder einen Test, kurzerhand auswendig lernen zu können. In der Schule kommt man damit völlig entspannt durch, im Studium wird das schon etwas komplizierter, da dort, je nach Studienrichtung, noch mal deutlich mehr Kram auswendig gelernt werden muss, aber dafür muss man sich im Studium nicht mehr mit Musik, Kunst und Sport rumärgern, wenn es einen nicht interessiert, das ist ja auch schon mal was.
Insgesamt ist mir in der aktuellen Situation aufgefallen, dass es enorm viele Eltern gibt, die sich schwer über die "Verpflichtung zum Home-Schooling" aufregen, weil sie meinen, das wäre nicht ihr Job. Sie haben da übrigens absolut recht, aber wo ist das Problem, wenn ihr Kind dann insgesamt nachher ein Jahr länger braucht, bis es mit der Schule fertig ist, weil es halt alleine nicht mit den vorgegebenen Aufgaben klarkommt? Irgendwann wird der offizielle Unterricht ja wieder losgehen. Und in der Zwischenzeit ist es eine wunderbare Gelegenheit, dass das Kind sich damit beschäftigt, was es selber so tun kann, wenn es nichts zu tun gibt. Ich bin eigentlich ziemlich sicher, dass jedem Kind da etwas einfällt, man muss sie nur in Ruhe lassen. Ich glaube ja, das ist genau das, was den meisten Eltern am schwersten fällt. Und den Schulkram nicht so ernst nehmen, einfach mal laufen lassen, auch hier können Kinder schon durchaus für sich selber Verantwortung übernehmen - und lernen, was passiert, wenn sie es nicht tun
.
927 x anjeklickt (3 mal hat hier schon jemand geantwortet) ... ¿selber was sagen?
Samstag, 18. April 2020
Ich möchte keine Coronathemen mehr lesen, hören oder besprechen
anje, 01:08h
Heute gab es Gulasch und ich habe ein Brot gebacken, damit habe ich das Essenthema erschöpfend abgehandelt, finde ich. Ein Blick zurück im Blog zeigte mir erschreckend viel Essen, es entwickelt sich zu einem Hauptthema, leider auch auf der Waage, ich muss da etwas ändern.
Den Vormittag habe ich mit dem Herunterladen von zig Musterverträgen, Mustervorlagen, Musterchecklisten etc. verbracht, die Firma hat nämlich das Abo zu einem Online-Fachliteraturportal gekündigt (die Firma heißt in diesem Fall, dass ich es entschieden habe, weil entsetzlich teuer), aber bevor ich dann künftig keinen Zugriff mehr habe, habe ich mir wenigstens den aktuellen Stand aller verfügbaren Musterdateien gesichert.
Es waren auch ein paar ganz aktuelle und frisch aufgenommene Dateien dabei, zB ein Musterpassierschein in Pandemiezeiten, ich bin jetzt für alle Eventualitäten gerüstet.
Mein Interesse an irgendwelchen Infos oder Themen mit Coronabezug ist im Minusbereich. Wenn ich nur ahne, dass da gleich wieder was zu kommt, klicke ich es schon weg, lösche, was ich löschen kann und habe mittlerweile auch schon diverse Blog-Abos beendet, weil ich es nicht mehr lesen mag.
Über den Steingart Morningbriefing-Podcast, den ich sonst sehr gerne mag, ärgere ich mich auch seit einiger Zeit, weil der Typ mir einfach so, ohne mich zu fragen, jetzt jeden Tag einfach noch einen zweiten Podcast-Stream in meine Timeline spült, "Der achte Tag", ein Format, was mir überhaupt nicht gefällt, mit Leuten, die mich ganz ausgesprochen gar nicht interessieren und die in Mengen Krimskrams vor sich hinblubbern, den ich regelmäßig umständlich löschen muss und mich dabei dann darüber aufrege.
Ich mag es nicht, wenn jemand ausnutzt, dass ich mich für X interessiere, um mir bei der Gelegenheit gleich mal Y aufzudrängen.
Ich wundere mich ja auch immer, dass Werbung wohl im Grundsatz funktioniert und für mehr Umsatz führt. Bei mir funktioniert es ganz bestimmt gar nicht, zumindest nicht die aufdringliche Werbung, die sich in Vordergrund drängelt und mir mitteilt: "Du musst mich zur Kenntnis nehmen, denn nur dann darfst du den Rest auch sehen." Produkte, die ich derart aufgezwungen zur Kenntnis nehme, merke ich mir wirklich gründlich und verweigere den Konsum dieser Dinge anschließend vorsätzlich und bewusst.
Ja, es geht allen auf die Nerven, ja, es ist ganz furchtbar, ja, die neuen Regeln sind entsetzlich ungerecht, ja, das hätte man alles viel besser machen können, aber gleichzeitig auch ja, es ist eben wie es ist, hilft ja nix. Und nein, ich habe keinen Bock, mich mit irgendwas in diesem Zusammenhang weiter zu beschäftigen, ich möchte es einfach nur maximal ignorieren.
Danke
.
Den Vormittag habe ich mit dem Herunterladen von zig Musterverträgen, Mustervorlagen, Musterchecklisten etc. verbracht, die Firma hat nämlich das Abo zu einem Online-Fachliteraturportal gekündigt (die Firma heißt in diesem Fall, dass ich es entschieden habe, weil entsetzlich teuer), aber bevor ich dann künftig keinen Zugriff mehr habe, habe ich mir wenigstens den aktuellen Stand aller verfügbaren Musterdateien gesichert.
Es waren auch ein paar ganz aktuelle und frisch aufgenommene Dateien dabei, zB ein Musterpassierschein in Pandemiezeiten, ich bin jetzt für alle Eventualitäten gerüstet.
Mein Interesse an irgendwelchen Infos oder Themen mit Coronabezug ist im Minusbereich. Wenn ich nur ahne, dass da gleich wieder was zu kommt, klicke ich es schon weg, lösche, was ich löschen kann und habe mittlerweile auch schon diverse Blog-Abos beendet, weil ich es nicht mehr lesen mag.
Über den Steingart Morningbriefing-Podcast, den ich sonst sehr gerne mag, ärgere ich mich auch seit einiger Zeit, weil der Typ mir einfach so, ohne mich zu fragen, jetzt jeden Tag einfach noch einen zweiten Podcast-Stream in meine Timeline spült, "Der achte Tag", ein Format, was mir überhaupt nicht gefällt, mit Leuten, die mich ganz ausgesprochen gar nicht interessieren und die in Mengen Krimskrams vor sich hinblubbern, den ich regelmäßig umständlich löschen muss und mich dabei dann darüber aufrege.
Ich mag es nicht, wenn jemand ausnutzt, dass ich mich für X interessiere, um mir bei der Gelegenheit gleich mal Y aufzudrängen.
Ich wundere mich ja auch immer, dass Werbung wohl im Grundsatz funktioniert und für mehr Umsatz führt. Bei mir funktioniert es ganz bestimmt gar nicht, zumindest nicht die aufdringliche Werbung, die sich in Vordergrund drängelt und mir mitteilt: "Du musst mich zur Kenntnis nehmen, denn nur dann darfst du den Rest auch sehen." Produkte, die ich derart aufgezwungen zur Kenntnis nehme, merke ich mir wirklich gründlich und verweigere den Konsum dieser Dinge anschließend vorsätzlich und bewusst.
Ja, es geht allen auf die Nerven, ja, es ist ganz furchtbar, ja, die neuen Regeln sind entsetzlich ungerecht, ja, das hätte man alles viel besser machen können, aber gleichzeitig auch ja, es ist eben wie es ist, hilft ja nix. Und nein, ich habe keinen Bock, mich mit irgendwas in diesem Zusammenhang weiter zu beschäftigen, ich möchte es einfach nur maximal ignorieren.
Danke
.
1521 x anjeklickt (2 mal hat hier schon jemand geantwortet) ... ¿selber was sagen?
Donnerstag, 16. April 2020
Schmorgurken mit Hackfleisch
anje, 22:26h
Wenn ich darüber nachdenke, dass ab nächste Woche wenigstens formal wieder die Fulltime-Arbeit losgeht, dann bekomme ich jetzt schon akute Jammerattacken. Ich habe echt keine Lust und könnte die Zeit, so wie sie jetzt grade vergeht, noch für die nächsten zwanzig Jahren so weiter genießen.
Ich habe heute den größten Teil des Tages auch wieder vorm Rechner verbracht, es gab zwei lange Videokonferenzen, eine Mitarbeiterin brachte Post und Dinge zum Unterschreiben und normale Anrufe gab es natürlich auch, aber halt alles freiwillig, was bei mir den alles entscheidenden Unterschied macht.
Btw: seit Neuestem kann man auch bei Microsoft Teams virtuelle Hintergründe auswählen, das konnten die MS-Leute wohl nicht ignorieren, dass das bei Zoom alle so toll finden. Rein theoretisch kann man nur aus vorgegebenen Hintergründen wählen, wenn man aber eigene Bilder in den lokalen Ordner lädt, wo die MS-Teams Dateien gespeichert sind, also irgendwo unter C:\Users\****\AppData\*****\Microsoft\Teams\Backgrounds\Uploads, dann stehen auch die selbstgeladenen Bilder als Hintergrundauswahl zur Verfügung. Das war dann heute natürlich meine erste Amtshandlung und künftig sitze ich vor dem Leitfeuer der Fischerbalje, wenn wir über Teams eine Videokonferenz haben.
Am Abend habe ich dann aber noch ein überaus leckeres Abendessen hergestellt, ich schreibe das hier jetzt extra auf, dann finde ich es auch selber wieder, falls ich beim nächsten Mal doch noch mal nachschauen will, wie genau ich das gemacht habe.
Es gab nämlich Schmorgurken mit Hack und als Beilage junge Kartoffeln, als es fertig war, dachte ich die Menge reicht für zwei Tage, aber dann blieb kein Krümel über.
Schmorgurken kann man nur sehr selten im Laden kaufen, kennengelernt habe ich sie, weil der Onkel sie en masse im Garten hat. Wenn man weder Onkel, noch Garten und auch sonst keine Verkaufsstelle hat, wo man sie beziehen kann, dann kann man das alles auch zur Not mit normalen, grünen Salatgurken machen, mit echten Schmorgurken geht es etwas besser, weil die fester sind.
Egal welche Gurken man hat, man entfernt die Glibberkerne innen und schneidet das feste Gurkenfleisch in mundgerechte Stücke.
Meine Zutatenliste heute:
• ca. 1kg Schmorgurken (besser wäre noch mehr, ich hatte aber leider nicht mehr)
• 500g Rinderhack
• zwei große Zwiebeln
• 2 EL Senf
• 2 EL Tomatenmark
• reichlich Salz und Pfeffer
• 1 Paket Brunch mit Kräutern (grüne Verpackung)
Hack krümelig anbraten, Senf und Tomatenmark dazu, leicht anschwitzen, dann Gurken und kleingeschnittene Zwiebeln dazu, mit reichlich Salz und Pfeffer würzen (Gurken brauchen viel Salz, ich habe zur Vereinfachung Maggi genommen), das alles ca. 20 Minuten schmoren lassen (Deckel auf Pfanne), dann 1 Paket "grünen Brunch" unterrühren, weitere fünf Minuten köcheln lassen, abschmecken (meistens fehlt noch Pfeffer), fertig.
Ich habe ja diesen Brunchbrotaufstrich als perfekten Ersatz für Schmand oder Creme Fraiche beim Kochen entdeckt, das Zeug macht eine wunderbar cremige Sauce und Würze bringt es auch gleich mit.
Wenn man das Brunchzeug nicht im Haus geht, kann man alternativ auch Schmand oder Schlagsahne nehmen, muss man halt selber noch etwas nachwürzen und die Menge so dosieren, dass es nicht zu suppig wird.
Dazu hatte ich einfache Kartoffeln gekocht, da es aber ganz frische, junge Kartoffeln waren, schmeckten sie extra gut und insgesamt haben wir dann wirklich zu dritt alles aufgegessen, es sind keine Reste für morgen übriggeblieben
.
Ich habe heute den größten Teil des Tages auch wieder vorm Rechner verbracht, es gab zwei lange Videokonferenzen, eine Mitarbeiterin brachte Post und Dinge zum Unterschreiben und normale Anrufe gab es natürlich auch, aber halt alles freiwillig, was bei mir den alles entscheidenden Unterschied macht.
Btw: seit Neuestem kann man auch bei Microsoft Teams virtuelle Hintergründe auswählen, das konnten die MS-Leute wohl nicht ignorieren, dass das bei Zoom alle so toll finden. Rein theoretisch kann man nur aus vorgegebenen Hintergründen wählen, wenn man aber eigene Bilder in den lokalen Ordner lädt, wo die MS-Teams Dateien gespeichert sind, also irgendwo unter C:\Users\****\AppData\*****\Microsoft\Teams\Backgrounds\Uploads, dann stehen auch die selbstgeladenen Bilder als Hintergrundauswahl zur Verfügung. Das war dann heute natürlich meine erste Amtshandlung und künftig sitze ich vor dem Leitfeuer der Fischerbalje, wenn wir über Teams eine Videokonferenz haben.
Am Abend habe ich dann aber noch ein überaus leckeres Abendessen hergestellt, ich schreibe das hier jetzt extra auf, dann finde ich es auch selber wieder, falls ich beim nächsten Mal doch noch mal nachschauen will, wie genau ich das gemacht habe.
Es gab nämlich Schmorgurken mit Hack und als Beilage junge Kartoffeln, als es fertig war, dachte ich die Menge reicht für zwei Tage, aber dann blieb kein Krümel über.
Schmorgurken kann man nur sehr selten im Laden kaufen, kennengelernt habe ich sie, weil der Onkel sie en masse im Garten hat. Wenn man weder Onkel, noch Garten und auch sonst keine Verkaufsstelle hat, wo man sie beziehen kann, dann kann man das alles auch zur Not mit normalen, grünen Salatgurken machen, mit echten Schmorgurken geht es etwas besser, weil die fester sind.
Egal welche Gurken man hat, man entfernt die Glibberkerne innen und schneidet das feste Gurkenfleisch in mundgerechte Stücke.
Meine Zutatenliste heute:
• ca. 1kg Schmorgurken (besser wäre noch mehr, ich hatte aber leider nicht mehr)
• 500g Rinderhack
• zwei große Zwiebeln
• 2 EL Senf
• 2 EL Tomatenmark
• reichlich Salz und Pfeffer
• 1 Paket Brunch mit Kräutern (grüne Verpackung)
Hack krümelig anbraten, Senf und Tomatenmark dazu, leicht anschwitzen, dann Gurken und kleingeschnittene Zwiebeln dazu, mit reichlich Salz und Pfeffer würzen (Gurken brauchen viel Salz, ich habe zur Vereinfachung Maggi genommen), das alles ca. 20 Minuten schmoren lassen (Deckel auf Pfanne), dann 1 Paket "grünen Brunch" unterrühren, weitere fünf Minuten köcheln lassen, abschmecken (meistens fehlt noch Pfeffer), fertig.
Ich habe ja diesen Brunchbrotaufstrich als perfekten Ersatz für Schmand oder Creme Fraiche beim Kochen entdeckt, das Zeug macht eine wunderbar cremige Sauce und Würze bringt es auch gleich mit.
Wenn man das Brunchzeug nicht im Haus geht, kann man alternativ auch Schmand oder Schlagsahne nehmen, muss man halt selber noch etwas nachwürzen und die Menge so dosieren, dass es nicht zu suppig wird.
Dazu hatte ich einfache Kartoffeln gekocht, da es aber ganz frische, junge Kartoffeln waren, schmeckten sie extra gut und insgesamt haben wir dann wirklich zu dritt alles aufgegessen, es sind keine Reste für morgen übriggeblieben
.
919 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt) ... ¿selber was sagen?
Mittwoch, 15. April 2020
Für Borkum reicht das
anje, 23:44h
Die Info, dass sich an den allgemeinen Rahmenbedingungen auch in den nächsten drei Wochen nur wenig ändern wird, kam nicht überraschend, denn solange noch kein vernünftiges Alternativkonzept besteht, kann man nur mit einem generellen Verbot aller sozialen Kontakte bzw. Zusammenkünfte wenigstens den Status Quo halten. Wenn man jetzt einfach alle Beschränkungen aufheben würde, wären wir ruckzuck exakt wieder da, wo wir Ende Februar waren, dann hätte man sich den Zirkus mit dem Lockdown in der Zwischenzeit auch sparen können und das mag ja nun wirklich keiner zugeben.
Es braucht also ein Alternativkonzept, meiner Meinung nach kann das nur mit einer App funktionieren, die alle Kontakte registriert und dann die Leute einzeln aus dem Verkehr zieht, wenn sie sich potenziell hätten angesteckt haben können. Die scheint aber in Deutschland, dem Land mit dem goldenen Datenschutz, noch nicht durchsetzbar oder akzeptiert zu sein, also bleiben wir alle solange weiter in Einzelisolation, bis wir als Masse weichgeklopft sind und so eine App akzeptieren.
Wenn es nach meinem persönlichen Privatinteresse geht, dann können wir allerdings den Lockdown auch für die nächsten zwei Jahre noch durchziehen, also bis es einen wirksamen Impfstoff oder ein Therapeutikum gibt. Ich persönlich vermisse nämlich nichts und habe sogar das Gefühl, mein Leben ist deutlich angenehmer geworden.
Eine valide, gesetzlich gedeckte Pauschalentschuldigung zu haben, um keine anderen Menschen zu treffen, das ist besser als ich mir in meinen wildesten Phantasien je hätte ausmalen können. Ich habe ja immer davon geträumt, so einen Unsichtbarumhang zu haben, mit dem ich mich überall optisch wegzaubern kann, einfach deshalb, weil das ein gängiges Konzept in Zaubererbüchern ist und ich nicht gut darin bin, mir komplett neue Phantasien einfach selber auszudenken. Ich nehme immer irgendwelche vorhandenen, in Büchern beschriebenen Vorschläge und bastele die in meinem Kopf dann für meine Bedürfnisse um. Dazu reicht meine Phantasie grade so. Ich kann nichts eigenes Neues erfinden, aber ich kann Ideen von anderen Leuteklauen adaptieren.
Die aktuelle Situation kam in keinem Buch vor, was ich gelesen habe, liegt vielleicht daran, dass ich Science Fiction und Dystopien auch nie als bevorzugte Genres gelesen habe, sondern nur wenn sie mir aus irgendwelchen Gründen ganz konkret und einzeln zum Lesen vorgelegt wurden. 1984 und Brave New World habe ich gelesen, weil es die Schule verlangte, Per Anhalter durch die Galaxis und die Scheibenwelten habe ich gelesen, weil "man" es gelesen haben musste, sonst hätte man nicht dazugehört und zumindest Per Anhalter durch die Galaxis fand ich auch wirklich richtig gut, die Scheibenwelten waren mir eigentlich zu albern und zu langatmig, aber damals gab es noch keine App, in der man einfach nur die Zusammenfassung nachlesen konnte, um dann so zu tun, als kennte man alle Literatur, die man halt kennen muss.
Aber, wie auch immer, in meiner Phantasie reicht es immer nur für diesen Unsichtbarumhang, den ich hauptsächlich deshalb gerne gehabt hätte, damit mich niemand anspricht und ich mit niemandem reden muss, wenn ich das nicht will.
So ein Virus mit Generallockdown ist dagegen viel, viel besser.
Home-Office finde ich entschieden angenehmer als Büro-Office, es finden keine Meetings mehr statt, zumindest nicht in echt. In einer TelKo sieht keiner, was ich tatsächlich mache und in einer Videokonferenz kann ich kurzfristig die Internetkapazität schwächeln lassen und auf reinen Ton umschalten, oder ich rufe mir interessante Texte aus dem Internet auf dem Bildschirm auf, über dem die Kamera sitzt, die Videobilder der anderen Teilnehmer kann ich dann auf den Zweitbildschirm (aufgeklappter Laptop) verschieben und habe so eine gute Beschäftigung, während ich interessiert in die Kamera blicke. Es brauchte keine drei Wochen und ich bin trainierter Videokonferenzprofi.
Außerhalb meiner Arbeit fehlt mir auch nichts. Außer in Lebensmittelgeschäften und/oder in den Großmarkt gehe ich sowieso nur sehr selten einkaufen, beides funktioniert aber noch ganz normal und so wie immer, also merke ich gar keinen Unterschied. Flohmärkte fallen zwar auch aus, aber das ist schon fast eine Erleichterung. Wenn sie nicht stattfinden, muss ich auch nicht hingehen. Als ich noch geraucht habe, habe ich mir auch immer gewünscht, dass Zigaretten verboten würden, hätte mir das Nichtrauchen deutlich erleichtert.
Außerdem brauche ich auch keinen Kram mehr. Neue Anziehsachen schon mal gar nicht und hier zuhause jetzt jeden Tag dieselben, gemütlichen Schlumpfklamotten anziehen zu können, genieße ich sehr. Für Videokonferenzen liegt hier eine weiße Bluse - und als Frisur reicht ein schief und krumm gewickelter Dutt auf dem Hinterkopf - den Kopf von hinten sieht ja sonst keiner. Klamottentechnisch lebe ich hier aktuell genauso entspannt wie auf Borkum, da kommt es schließlich auch nie so drauf an. "Für Borkum reicht das noch" ist ein Standardspruch aus meiner Kindheit, wenn man Kleidung hatte, die nicht mehr gut genug für Schule und Festlandsalltag war, das wurde alles nach Borkum gebracht, den Möwen war es egal, wie man aussah.
Was ich auch völlig genial finde, ist, dass man jetzt in fast allen Restaurants sein Essen zum Abholen und Mitnehmen bestellen kann und dabei noch das Gefühl hat, der notleidenden Gastronomie etwas Gutes zu tun.
Leckeres Essen von anderen gekocht gemütlich zuhause zu essen, finde ich viel besser als unbequem in einem Restaurant zu sitzen, den ganzen Hassel mit "sich zum Ausgehen umzuziehen", dann Anfahrt, Bestellung und Warten und Getränken und Autofahren mit Alkohol - all das erspart man sich, aber das Essen kriegt man trotzdem. Ist das nicht perfekt?
Und so plätschert mein Leben derzeit in gelassener Zufriedenheit vor sich hin, auch den Vater muss ich nicht besuchen und habe kein schlechtes Gewissen deswegen, geht halt nicht anders.
Von mir aus kann das ruhig so bleiben
.
Es braucht also ein Alternativkonzept, meiner Meinung nach kann das nur mit einer App funktionieren, die alle Kontakte registriert und dann die Leute einzeln aus dem Verkehr zieht, wenn sie sich potenziell hätten angesteckt haben können. Die scheint aber in Deutschland, dem Land mit dem goldenen Datenschutz, noch nicht durchsetzbar oder akzeptiert zu sein, also bleiben wir alle solange weiter in Einzelisolation, bis wir als Masse weichgeklopft sind und so eine App akzeptieren.
Wenn es nach meinem persönlichen Privatinteresse geht, dann können wir allerdings den Lockdown auch für die nächsten zwei Jahre noch durchziehen, also bis es einen wirksamen Impfstoff oder ein Therapeutikum gibt. Ich persönlich vermisse nämlich nichts und habe sogar das Gefühl, mein Leben ist deutlich angenehmer geworden.
Eine valide, gesetzlich gedeckte Pauschalentschuldigung zu haben, um keine anderen Menschen zu treffen, das ist besser als ich mir in meinen wildesten Phantasien je hätte ausmalen können. Ich habe ja immer davon geträumt, so einen Unsichtbarumhang zu haben, mit dem ich mich überall optisch wegzaubern kann, einfach deshalb, weil das ein gängiges Konzept in Zaubererbüchern ist und ich nicht gut darin bin, mir komplett neue Phantasien einfach selber auszudenken. Ich nehme immer irgendwelche vorhandenen, in Büchern beschriebenen Vorschläge und bastele die in meinem Kopf dann für meine Bedürfnisse um. Dazu reicht meine Phantasie grade so. Ich kann nichts eigenes Neues erfinden, aber ich kann Ideen von anderen Leute
Die aktuelle Situation kam in keinem Buch vor, was ich gelesen habe, liegt vielleicht daran, dass ich Science Fiction und Dystopien auch nie als bevorzugte Genres gelesen habe, sondern nur wenn sie mir aus irgendwelchen Gründen ganz konkret und einzeln zum Lesen vorgelegt wurden. 1984 und Brave New World habe ich gelesen, weil es die Schule verlangte, Per Anhalter durch die Galaxis und die Scheibenwelten habe ich gelesen, weil "man" es gelesen haben musste, sonst hätte man nicht dazugehört und zumindest Per Anhalter durch die Galaxis fand ich auch wirklich richtig gut, die Scheibenwelten waren mir eigentlich zu albern und zu langatmig, aber damals gab es noch keine App, in der man einfach nur die Zusammenfassung nachlesen konnte, um dann so zu tun, als kennte man alle Literatur, die man halt kennen muss.
Aber, wie auch immer, in meiner Phantasie reicht es immer nur für diesen Unsichtbarumhang, den ich hauptsächlich deshalb gerne gehabt hätte, damit mich niemand anspricht und ich mit niemandem reden muss, wenn ich das nicht will.
So ein Virus mit Generallockdown ist dagegen viel, viel besser.
Home-Office finde ich entschieden angenehmer als Büro-Office, es finden keine Meetings mehr statt, zumindest nicht in echt. In einer TelKo sieht keiner, was ich tatsächlich mache und in einer Videokonferenz kann ich kurzfristig die Internetkapazität schwächeln lassen und auf reinen Ton umschalten, oder ich rufe mir interessante Texte aus dem Internet auf dem Bildschirm auf, über dem die Kamera sitzt, die Videobilder der anderen Teilnehmer kann ich dann auf den Zweitbildschirm (aufgeklappter Laptop) verschieben und habe so eine gute Beschäftigung, während ich interessiert in die Kamera blicke. Es brauchte keine drei Wochen und ich bin trainierter Videokonferenzprofi.
Außerhalb meiner Arbeit fehlt mir auch nichts. Außer in Lebensmittelgeschäften und/oder in den Großmarkt gehe ich sowieso nur sehr selten einkaufen, beides funktioniert aber noch ganz normal und so wie immer, also merke ich gar keinen Unterschied. Flohmärkte fallen zwar auch aus, aber das ist schon fast eine Erleichterung. Wenn sie nicht stattfinden, muss ich auch nicht hingehen. Als ich noch geraucht habe, habe ich mir auch immer gewünscht, dass Zigaretten verboten würden, hätte mir das Nichtrauchen deutlich erleichtert.
Außerdem brauche ich auch keinen Kram mehr. Neue Anziehsachen schon mal gar nicht und hier zuhause jetzt jeden Tag dieselben, gemütlichen Schlumpfklamotten anziehen zu können, genieße ich sehr. Für Videokonferenzen liegt hier eine weiße Bluse - und als Frisur reicht ein schief und krumm gewickelter Dutt auf dem Hinterkopf - den Kopf von hinten sieht ja sonst keiner. Klamottentechnisch lebe ich hier aktuell genauso entspannt wie auf Borkum, da kommt es schließlich auch nie so drauf an. "Für Borkum reicht das noch" ist ein Standardspruch aus meiner Kindheit, wenn man Kleidung hatte, die nicht mehr gut genug für Schule und Festlandsalltag war, das wurde alles nach Borkum gebracht, den Möwen war es egal, wie man aussah.
Was ich auch völlig genial finde, ist, dass man jetzt in fast allen Restaurants sein Essen zum Abholen und Mitnehmen bestellen kann und dabei noch das Gefühl hat, der notleidenden Gastronomie etwas Gutes zu tun.
Leckeres Essen von anderen gekocht gemütlich zuhause zu essen, finde ich viel besser als unbequem in einem Restaurant zu sitzen, den ganzen Hassel mit "sich zum Ausgehen umzuziehen", dann Anfahrt, Bestellung und Warten und Getränken und Autofahren mit Alkohol - all das erspart man sich, aber das Essen kriegt man trotzdem. Ist das nicht perfekt?
Und so plätschert mein Leben derzeit in gelassener Zufriedenheit vor sich hin, auch den Vater muss ich nicht besuchen und habe kein schlechtes Gewissen deswegen, geht halt nicht anders.
Von mir aus kann das ruhig so bleiben
.
821 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt) ... ¿selber was sagen?
... older stories