anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 17. Februar 2020
Langes Büro
Die Woche geht schon wieder gut los, gleich mit einer Abendsitzung im Büro, die habe ich aber selber initiiert, weil ich unbedingt ein paar Zahlen und Tabellen klären wollte und dann ist es einfacher, man macht durch, auch wenn man mittendrin merkt, dass es schon spät ist. Ein Aufhören wegen Bürozeit abgelaufen und am nächsten Tag wieder anfangen, das macht im Zweifel die doppelte Mühe, denn dann muss man zwischendurch sauber dokumentieren, welche Zahlen schon geprüft sind und welche noch nicht. Solange man in einem Flow durcharbeitet, kann man sich die Zwischendokumentation sparen und darum habe ich jetzt wunderbar abgestimmte Zeitreihen von 2013 bis heute, das ist eine Menge wert und ich bin sehr zufrieden.

Sonst ist heute nicht viel passiert, Büro eben, insgesamt aber ein erfreuliches und freundliches Büro heute, ich habe mich keinmal aufgeregt, dabei hatte ich verschiedene Gespräche mit Mitarbeitern, aber alle verliefen sehr harmonisch und positiv.
Dann hatte ich noch ein Gespräch mit einer Bank, das war auch sehr nett und ein längeres Gespräch mit der Betriebsprüferin vom Finanzamt, auch das war positiv.
Schon erstaunlich, so viele gute Gespräche und das auch noch an einem Montag, aber manchmal läuft es eben.

Morgen Abend ist wieder eine Bankveranstaltung, da wird es also auch wieder später, aber lange Tage, an denen man abends immer noch gute Laune hat, sind ja nun wirklich nicht das schlechteste
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Sonntag, 16. Februar 2020
Dinge tun müssen und Geldausgebeprioritäten
Viel Wind draußen, wenig Schwung drinnen, aber letztlich habe ich doch die Dinge geschafft, die dringend getan werden mussten.

Ich wünsche mir, einmal mit allen Dingen à jour zu sein. Nichts, was noch in der Inbox liegt und auf Erledigung wartet, auch keine Dinge, die in der "mach ich irgendwann mal, wenn ich Zeit habe" Ecke warten, ich wünsche mir, irgendwann einfach mal alles, was getan werden muss, erledigt zu haben, um bis zum nächsten Tag, der sicherlich neue Erledigungsaufträge mit sich bringt, mit rundum guten Gewissen nichts tun zu können.
Das wäre toll, aber ich fürchte, das gelingt nie.

Was die beruflichen Dinge angeht habe ich mein Verpflichtungsgefühl ja schon ganz gewaltig runtergeschraubt und es macht mir sehr wenig aus, wenn Dinge erst mit Verspätung fertig werden, weil es halt schneller nicht geht, wenn zu viel zu tun ist.
Ich habe nur einen 40h Job und keine Lust, ohne Not daraus 60h zu machen, nur weil irgendjemand meint, er bräuchte irgendwelche Sachen jetzt und sofort und auf der Stelle.

Ich habe aber neben dem Job auch noch alle möglichen Dinge für mich "privat" zu erledigen, obwohl sich die Tätigkeiten in vielen Fällen kaum von den "offiziell beruflichen" unterscheiden.

CWs Hinterlassenschaften sind zwar im Wesentlichen inzwischen sortiert, aber deshalb nicht beendet. Zwei Immobilien sind verkauft, aber die anderen existieren noch alle, genauso wie zwei der sonstigen Firmen, die er hinterlassen hat und die vielleicht nicht mehr viel Arbeit machen, aber trotzdem eben genau so viel Arbeit, wie eine Firma an formalem Verwaltungskram für Buchhaltung, Geldverkehr und Steuererklärungen eben verlangt.
Aktuell bäumt sich auch noch eine der ganz alten, fast abgewickelten Firmen wieder auf und macht unerwartet gründlich neuen Ärger. Wär sonst wahrscheinlich langweilig. (Hier bitte ein augenverdrehendes Smiley einfügen)

Außerdem sind ja noch weitere, externe Aufgaben dazugekommen.
Die gesamte Verwaltung für den Vater muss erledigt werden, alle Arzt- und Pflegerechnungen bezahlen,
bei DeBeKa und Beihilfe einreichen, die Erstattungen überwachen und ggfls. nachverhandeln oder reklamieren. Außerdem die sonstige Verwaltung für den Vater, Steuererklärungen, Hausverwaltung, was ein Mensch eben so hat an privatem Kram.
Und im Zweifel das Ganze für den Onkel im Wesentlichen auch.
Ab und zu brauchen auch die Kinder Unterstützung, zB wenn das BaFöG-Amt zickt, und dann habe ich ja auch noch die Häuser auf Borkum und die Wohnung in Mönchengladbach. Wenn man Immobilien besitzt, gibt es ständig irgendwas daran zu tun, Inbox Zero ist da wirklich sehr selten.

Irgendjemand oder irgendwas zuppelt also immer bei mir am Ärmel und drängelt, mit komplett gutem Gewissen einfach nichts tun ist also nie möglich, immer nur mit bewusstem Verdrängen oder zur Seite schieben.

Eigentlich bin ich ganz gut im zur Seite schieben, aber heute hat es mich genervt, vor allem weil eine dieser alten Firmen, eine, auf die ich wirklich überhaupt gar gar keine Lust mehr habe, besonders lautstark quengelt und enge Fristen setzt.

Nun ja, so ist das eben und so wird es wohl auch weiter gehen, manchmal muss ich mich nur mal schütteln und erst mal alles abwerfen, bevor ich dann die Einzelteile wieder aufsammel und weitermache.

Heute habe ich trotz akuter Lustlosigkeit samt innerem Widerwillen dann doch alles geschafft, was getan werden musste, wenn es fertig ist, ist das auch ein gutes Gefühl.

Auf der Strecke geblieben ist dafür die Zeit, einfach nur so auf dem Sofa zu sitzen, aber ich träume weiter davon.

Dafür waren wir sogar eine Runde vor der Tür, ich wollte heute nämlich unbedingt zum Flohmarkt, um meine Uhr abzuholen, die ich vor drei Wochen dort als Reklamation abgegeben hatte. Die Zeit verfliegt so schnell, aber wenn ich sie heute nicht abgeholt hätte, dann wäre die nächste Chance erst wieder in vier Wochen gewesen, denn bis dahin sind schon alle Wochenenden verplant.

Im Internet stand extra, dass der Flohmarkt heute ganz normal stattfindet, deshalb sind wir auch losgefahren. Es waren zwar nur ganz wenige Stände da, aber zum Glück war der Uhrenstand dabei, damit mission accomplished, hier ist jetzt ein to-do abgehakt und erst mal kein neues dazu gekommen.

Es war lustig, dort über diesen großen Parkplatz zu laufen und sich vom Wind durchpusten zu lassen. Es war wirklich richtig windig, aber weder kalt noch nass, insgesamt also sogar sehr angenehm, ich habe mich dreimal mit Rückenwind über den Platz treiben lassen und bin anschließend im Zickzack immer halb gegen den Wind wieder auf die andere Seite gekreuzt, großer Spaß.

J hat sich Gedanken darüber gemacht, wieso Leute, die insgesamt mit ihrem Geld sehr haushalten müssen, für Dinge Geld ausgeben, die doch auf der Prioritätenliste gar nicht ganz oben stehen können, seiner Meinung nach und ich finde, das ist ein ganz spannendes Thema, weil ich mir genau darüber auch schon oft Gedanken gemacht habe.
Nach welchen Entscheidungsmustern geben Leute ihr Geld aus?

Ich bin ja eher so der Typ "Sachenkäufer".
Geld für nix auszugeben, also für "Erlebnisse", die dann anschließend einfach sofort verpufft sind, das widerstrebt mir immens.
Mit zunehmendem Alter und zunehmendem Reichtum*, übe ich zwar aktiv, mir wenigstens einige "Erlebnisse" mal bewusst zu gönnen, stelle dabei aber immer wieder fest, dass es eine Menge Dinge in diesem Bereich gibt, die mir schon deswegen wenig Spaß machen, weil ich das Geld dafür als so schrecklich rausgeworfen empfinde.
So haben K und ich uns letztes Jahr mal bewusst ein echtes Wellnesswochenende mit allem Pipapo gegönnt - Zusammenfassung: War ganz nett, aber wenn ich mir überlege, dass ich mir für das gleiche Geld auch eine neue Waschmaschine kaufen könnte, dann fände ich eine Waschmaschine attraktiver. Da ich aber nicht ständig neue Waschmaschinen brauche, lasse ich das mit dem Wellness-Shishi auch sein, das ist es mir einfach nicht wert.

*Dieser "Reichtum" ist für mich vor allem wegen der Absicherung der Zukunft von großer Wichtigkeit. Mittlerweile kann ich ziemlich gelassen in die Zukunft blicken, weil es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch bei mehreren, vorstellbaren worst case Szenarien gleichzeitig nicht zu der Situation kommen wird, dass ich frierend und hungrig unter der Brücke wohnen muss. Ich bin nämlich ganz innen drin ein ziemlicher Schisshase und deshalb immer bestrebt, mich maximal abzusichern. Sieht aber so aus, als ob ich mich in dem Punkt "Finanzen" tatsächlich mittlerweile entspannt zurücklehnen kann.


Zu den Dingen, für die ich bis heute keine Notwendigkeit sehe, dafür Geld auszugeben, gehören zB teure Urlaube und Luxushotels. Überhaupt Hotels, ich werde es bis ans Ende meiner Tage nicht begreifen, weshalb so viele Leute bereit sind, so viel Geld für eine simple Übernachtung auszugeben. Wenn ich wählen kann, ob ich in ein Motel One oder in das daneben liegende Hilton irgendwas Hotel gehen möchte, dann möchte ich bitte immer in das Motel One gehen. Schon deshalb weil dort die netteren Leute sind. Leute, die bereit sind, die Kohle für eine Übernachtung im Hilton irgendwas zu bezahlen, leben üblicherweise in einer Welt, in der ich ganz sicher nicht leben möchte und die ich deshalb auch nicht teilen möchte. Ich möchte auch keine Berührungspunkte zu dieser Welt haben, mir sind diese Menschen einfach nur unangenehm. Gedankenlose Geldverschwendung finde ich egoistisch und rücksichtslos. Wenn Leute so viel Kohle haben, dass sie sie einfach für so einen nutzlosen Kram verschleudern können, dann sollten sie sie doch lieber anderen Menschen geben, die weniger Geld haben und das Geld deshalb deutlich besser gebrauchen könnten.
Denn seien wir doch mal ehrlich: Was ist an einem Hotel für 300€ die Nacht besser als an einem für 60€? Auch für 60€ bekomme ich ein vernünftiges Bett und angemessene, optische Sauberkeit und ein Bad am Zimmer. Was braucht es sonst, wenn man dort einfach nur schlafen will?

Grade weil ich diesen teuren Luxus in vielen Fällen schlicht nicht zu würdigen weiß, ist das für mich also immer rausgeschmissenes Geld.
Ich habe im übrigen in den meisten Fällen auch keinen Spaß an teuren Restaurants. Mir ist das alles too much und ich bin mit einer einfachen Portion Pommes, die gut gewürzt ist, schon sehr glücklich, was soll ich also mit mehr, wenn wenig doch auch schon super ist?

Wenn Erlebnisse etwas wirklich Besonderes bieten, dann bin ich durchaus bereit, mir so etwas als Luxus zu leisten. Eine Ballonfahrt zB plane ich für dieses Jahr.
Wenn für mich das Besondere dann aber gar nichts Besonderes ist, ich musste zB mal unbedingt Fallschirmspringen ausprobieren und fand es dann völlig langweilig und unspektakulär, aber natürlich teuer, dann bin ich nach dem ersten Versuch damit auch durch und gehe statt Fallschirmspringen lieber wieder auf die Sommerrodelbahn, ist für mich eindeutig aufregender.

Was nun Sachen kaufen angeht, habe ich dort natürlich auch meine Prioritäten. Grundsätzlich gilt: Am liebsten oberste Qualität, die dafür gebraucht. Ich kaufe für 100€ also lieber ein gebrauchtes Kleid von Dior statt ein neues von C&A.

Überhaupt kaufe ich Dinge ungern neu. Sachen fabrikneu zu kaufen fühlt sich nämlich auch oft sehr nach rausgeschmissenem Geld an, weil der Wertverlust, den neue Dinge im Vergleich zu guten gebrauchten Dingen haben, derart groß ist, dass ich diesen Wertverlust gerne anderen Leuten überlasse.
Leuten, die 300€ für eine Nacht im Hilton irgendwas Hotel bezahlen zB.
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Samstag, 15. Februar 2020
Samstagskram
Gestern Abend waren wir unterwegs und der Abend dauerte unerwartet deutlich länger als geplant, so dass ich J stand by um Vertretung auf dem Blog gebeten habe. Ich denke, das hat er sehr gut erledigt.

Es wurde dann gestern Abend nicht spät, sondern heute Morgen her früh, bis wir zu Hause waren, dementsprechend lange dauerte das Ausschlafen und auch den Tag über war nicht so sehr viel los mit mir.

J hat eine Anfrage vom BaFöG-Amt bekommen, dass er seine Vermögensverhältnisse zum Stichtag des BaFöG-Antrages genau darlegen soll, weil es eine Kontrollmitteilung gab, die dem BaFöG-Amt mitteilte, dass er in 2018 106€ Zinsen bzw. Einkünfte aus Kapitalvermögen bezogen hat.

Da wir in Zeiten von Niedrigzinsen leben und sich Guthaben auf Sparbüchern nur noch mit 0,01% verzinst, müsste er 1 Mio. € auf dem Sparbuch haben, um 100€ Zinsen zu kassieren - kein Wunder, dass das BaFöG-Amt misstrauisch wurde, denn der Freibetrag an eigenem Vermögen liegt für BaFöG-Empfänger bei 7.500€, wer mehr Vermögen hat, muss es sich anrechnen lassen und bekommt im Zweifel kein BaFöG mehr.

Nun ist es so, dass J nicht 1 Mio. € auf dem Sparbuch hat, sondern nur ca. 4.000€ in Aktien und damit erwirtschaften sich 100€ Ertrag sehr schnell.
Es ist schon spannend, welche Folgen sich aus diesen Niedrigzinsen ergeben.

Auf alle Fälle haben wir heute gemeinsam die Antwort ans BaFöG-Amt entworfen und die notwendigen Nachweis-Unterlagen rausgesucht, da ist so ein Nachmittag schnell um. Beruhigend, dass wir locker nachweisen können, dass er die Vermögensgrenze deutlich unterschritten und nicht überschritten hat.

Zwischendurch noch Bett frisch beziehen, ein wenig Wäsche waschen, trocknen, legen und bügeln, eine Runde Einkaufen, Abendessen kochen und anschließend Küche wieder aufräumen, damit sind die Haupttätigkeiten des heutigen Tages beschrieben, mehr ist eigentlich nicht passiert.

Ich habe mir den Tag über über diverse Dinge Gedanken gemacht, aber nur so zum drüber Nachdenken, nicht zum Sorgen machen, bin damit noch nicht fertig, deshalb kann ich auch noch nichts dazu schreiben, im Grunde bin ich heute auch viel zu müde, um wirklich kluge Gedanken sinnvoll festzuhalten, aber vielleicht klappt das ja morgen besser.
We'll see
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Samstag, 15. Februar 2020
Wie zieht man um?
Achtung, dies ist ein Gastbeitrag.
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Heute war Valentinstag. Was macht man an Valentinstag? Man fährt natürlich nach FadO (Frankfurt an der Oder, so nennen die nicht-locals das) und kauft Lampen.

Ich fuhr also zum Lichthaus. Das liegt zwar 100km entfernt (einfache Richtung), hat aber Ausverkauf (genereller Trend, dass Innenstädte in Ostgemeinden veröden, nehme ich an) und deshalb 50% Rabatt auf alles.

Man lief also herum und schaute sich Lampen an, in allen Formen, Größen und Ausführungen. Stehlampen, Deckenlampen, Tischlampen (und eine Popcornmaschine) - es gab also sehr viele Lampen.

Am Ende wurde sich für eine oder zwei Lampen entschieden (Summe 90+€, mit Glühbirnen und Rabatt) und wieder nach Hause gefahren.

Ich weiß ja nicht, wie es anderen Leuten geht, aber ich finde 90€ für Lampen viel. Insbesondere finde ich 90€ für Lampen viel, wenn man regelmäßig seinen Dispo verwendet, keiner zusätzlichen Arbeit nachgeht und im Rahmen des Umzugs noch so Dinge kaufen muss wie Waschmaschinen, Trockner oder Schreibtischstühle. Ich kann verstehen, wenn solche Objekte in der Priorität hinter Lampen zurückstehen, aber ich werde es mir nicht nehmen lassen, zu sagen, dass ich das wirklich gar nicht verstehe.

Mein Verständnis war folgendes: Die Lichtquelle im Zimmer war voll funktionsfähig, es besteht also kein direkter Bedarf an einer Lampe per se, sondern eher an einem Lampenschirm. Der verändert sicherlich auch die Lichtausbreitung, jedoch unterstelle ich einfach mal, dass es hierbei doch eher um den dekorativen Aspekt hinterm Lampenschirm geht.
Deko ist (weitere Unterstellung) Luxus.
Und Luxus ist, für mich zumindest, definitionsgemäß etwas, was niederrangige Priorität hat.

Ich möchte nochmal den Gesamteindruck zusammenfassen: Das Zimmer ist noch nicht vollständig eingeräumt, es fehlt ein Bettgestell, die Gardinen sind behelfsmäßig noch Tücher die zwischen Fenster und -rahmen geklemmt wurden, der (viel zu niedrige) Schreibtisch hat keinen Stuhl wofür allerdings als Ausgleich ein Stuhl mitten im Zimmer steht und als Ablage dient.
Es wurden bisher keine Bilder oder Ähnliches aufgehangen und im Zentrum von Raum ist eine große Freifläche, welche ich persönlich mit einem Teppich belegen würde. Nicht nur, weil ich Teppich schick finde, sondern auch weil der splittrige Ranzparkettboden Holzfußboden mit Altbaucharme gewisse haptische Mängel aufweist.
Achja, und ein Fenster ist kaputt.

Angesichts all dem macht man sich trotzdem die Mühe, 200km in der Zone rumzugurken um dann in einem Laden, wo man 50 Minuten verbracht hat (waren etwas spät dran und der schließt um 18 Uhr) sich dann zwei überteuerte Lampen auszusuchen. Aber sie waren ja reduziert.

Ich finde es idiotisch. Ich fand auch die Lampen nicht schön, aber das war nicht wirklich mein Punkt. Der Prozess des Aussuchens erschließt sich mir nicht. Ich finde ihn ganz und gar unlogisch.

Und dann musste ich daran denken, dass ich meine eigene Wohnung hässlich und ungemütlich finde und mir selber Ausreden vorschiebe, statt einfach was zu ändern. Kann es also sein, dass ich am Ende falsch liege
?

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Freitag, 14. Februar 2020
Mal wieder zu spät
Sorry, heute gibt es mal wieder nur einen Vertröstungs-Entschuldigungtext, weil ich einen Abendtermin im Büro hatte und dann haben wir uns verquatscht und eben habe ich mit Entsetzen festgestellt, dass es nun schon so spät ist, dass ich kaum vor Mitternacht zu Hause sein werde, also wird das wohl eher nix mit dem Bloggen heute.

Dafür war das ein sehr guter Termin, sehr interessante Sachen besprochen, eine Einladung nach Berlin erhalten inklusive VIP Karten für alle Berliner Museen, wenn das nicht mal wirklich supercool ist, mit diesen Karten kann ich nämlich nicht nur kostenlos in alle Museen gehen, sondern ich kann auch ganz locker an den langen Schlangen vorbei einfach durchgehen, kein Warten, sondern souverän lässiges Wedeln mit den silberglänzenden Tckets und schwupp bin ich Promi und schrecklich wichtig. Wollte ich ja schon immer mal :-)



Gestern noch über Kulturförderung gelästert und heute schon von der Kulturlobby bestochen
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Mittwoch, 12. Februar 2020
Bürotag mit viel Kleinkram
Muss ja auch mal sein, so Tage, an denen man endlich mal den liegengebliebenen, weil meist ungeliebten Kleinkram abarbeitet.
Da war mittlerweile eine ganze Menge an Einzelsachen zusammengekommen, vieles dauerte nur 5-10 Minuten und dann war es auch schon erledigt, aber ich brauche für solche Dinge immer erst die passende Verzweiflungsstimmung, die mir dann klarmacht: "Hilft ja nix, muss auch mal gemacht werden, also Augen zu und durch."

Der Bürotag begann mit einer ziemlichen Verzögerung, denn erst war die Straße gesperrt wegen Baum

weshalb ich umdrehen und ganz außenrum fahren musste.
Mein Arbeitsweg führt mich mitten durch die Rieselfelder in Münster, d.h. also hauptsächlich über Feldwege, die so schmal sind, dass eh nur ein Auto drauf passt, bei Gegenverkehr muss immer (mindestens) einer in den Matsch ausweichen. Aktuell sind die Felder besonders schlammiger Matsch, weil es in den letzten Wochen wirklich ausgiebig geregnet hat, da ist das mit dem Ausweichen schon ein Problem, aber komplett ins Feld zu fahren, um einen Baum zu umfahren, das ist ausgeschlossen, wenn man nicht grade ein Trecker ist.
Es blieb also nur der Rückzug (auch spannend, weil man/ich auf diesem Feldweg nicht drehen kann/wollte, weshalb ich ungefähr einen Kilometer rückwärts gefahren bin. Ganz neue Erfahrung, zum Schluss machte es aber sogar Spaß.), um die Büroanfahrt in einem neuen Anlauf über die ganz große Runde außenrum zu erreichen.

Dementsprechend war es fast 10h, bis ich im Büro ankam - um dort festzustellen, dass ich leider meinen Rechner zu Hause vergessen hatte.
Also auch hier wieder umdrehen und noch mal komplett zurückfahren - diesmal gleich über die große Umfahrung, Rechner holen und dritter Anlauf, das Büro zu erreichen.
Normalerweise brauche ich 20 Minuten für die Fahrt ins Büro, heute dauerte es über eine Stunde


Deshalb hatte ich um 11h überhaupt keine Lust mehr, mich mit aufwändigen Großprojekten zu beschäftigen, aber mit der Stimmung "der Tag heute ist eh gelaufen" kann man wunderbar liegengebliebenen Kleinkram abarbeiten
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Mittwoch, 12. Februar 2020
Sturmtag
Wenn ein Tag schon mit 894 Schritten auf dem Schrittzähler- und Schlafmaßband startet, bevor ich leicht hektisch morgens um 8h das Haus verlasse, dann sind die ersten Marker für einen stürmischen Tag schon mal gesetzt.

Dass ich überhaupt schon um 8h aus dem Haus gehe, ist nur einem unseligen Termin geschuldet, der für 8.30h im Büro angesetzt war, weil eine der beteiligten Personen nur so früh oder sonst gar nicht konnte, hatte sie als Terminvorgabe verkündet.

Ich kann ja problemlos akzeptieren, dass Menschen unterschiedliche Biorhythmen haben und dass es Lerchen und Eulen gibt, wenn man aber eine Eule zwingt, sich morgens mit den Lerchen tirilierend in die Lüfte zu schwingen, dann wird daraus nur ein absturzgefährdeter Leichentanz mit düsterem Eulengekrächze.
So war denn auch der Termin, zu dem ich heute fast pünktlich um 8.31h im Büro erschien. Dumm für die Lerche, denn sie wollte was von mir, ihr Plan hat nicht ganz funktioniert. Shit happens, heißt das dann für die Lerche.

Dabei war ich durchaus hellwach, ich hatte ja auch schon viel Strecke hinter mir. Zehnmal durchs gesamte Haus, treppauf, treppab und quer durch alle Zimmer, das macht wach.
Ich hatte gestern Abend keine Lust mehr gehabt, die Unterlagen für den Termin heute früh rauszusuchen, dann fiel mir etwas spät erst ein, dass für heute Abend ja auch noch eine Bankveranstaltung im Kalender steht und dass ich deshalb unbedingt noch Haare waschen wollte. Und das neu gekaufte Hitzespray wollte ich dann ausprobieren, ich habe jetzt nämlich eines mit dem Titel "Curl hold Spray", das war so teuer, das muss gut sein und da, wo ich das gekauft habe, hat mir die Verkäuferin noch einen Trick mit dem Glätteisen gezeigt, den wollte ich dann auch testen.
Außerdem war mein iPad weg (zweimal Treppe hoch und runter, um es zu suchen) und ich brauchte eine Kleidung, die für den Sabinesturm vor der Tür genauso passend war, wie für den Termin mit der Lerche, die anschließenden acht Arbeitsstunden im Büro und die sich dann noch anschließende Bankveranstaltung - also so eine Art eierlegende Wollmilchsau im Bekleidungsbereich, bis alles zusammengefunden waren, hatte ich noch mehr Inhaustreppen absolviert.

Nach dem (aus meiner Sicht erfolgreichen) Termin allerlei Büroangelegenheiten, von denen einige durchaus Konfliktpotential bzw. ausreichend Stoff für gründliches Aufregen enthielten.
Der Chef erster Ordnung ist gleichzeitig noch einziger Chef für einen angeschlossenen Verlag, der seit Jahren nur Verluste macht, bei dem aber niemand die Traute hat, den Laden einfach zu schließen.
Ich rege mich regelmäßig sehr über diesen Verlag auf, weil die dort angestellten Redakteure und ganz besonders die Chefredakteurin der festen Überzeugung sind, sie machen eine super Arbeit, es fehlt nur an den Menschen, die das entgeltlich würdigen, aber deshalb ist ja ihre Arbeit nicht weniger wert und deshalb haben sie alle miteinander Anspruch auf durchaus gehobene Gehälter. (Weil, sie haben ja auch alle studiert.)
In meiner Welt ist die Qualität einer Arbeit durchaus in Euro messbar und ja, ich finde auch Kultur ist messbar, weil Kultur halt kostet und es muss doch irgendeinen Vergleichsmaßstab geben, mit dem ich unterschiedliche Kulturangebote bewerten kann, um letztlich zu entscheiden, für welches ich Fördergelder zur Verfügung stelle, weil, für alle Projekte sind nie genug Fördergelder da.
Ich will das gar nicht nur in platten Zahlen wie Umsatz oder Eintrittsgelder oder ähnlichem bewerten, ich stelle mir da vielmehr ein Kulturpunktesystem vor, in dem man für bestimmte Zielvorgaben bestimmte Punkte vergibt - und dann kann ich verschiedene Projekte dadurch miteinander vergleichen, dass ich schaue, welches hat mehr Punkte.

Ein Beispiel:
Projekt A ist eine Sonderausstellung in einem Museum, geschätzter Kostenrahmen: 500.000€, weil schon rund 300.000€ dafür draufgehen, dass irgendein Kunstwerk für vier Wochen von der Tate Gallery ausgeliehen wird und alleine für Transport und Versicherung wird schon so ein Betrag fällig.

Projekt B ist ein Konzert mit ungarischen Symphonikern, die mit 50 Mann samt Instrumenten für eine Woche nach Deutschland kommen, geschätzter Kostenrahmen hier ebenfalls 500.000 €, weil neben den Honoraren und Reisekosten für die Musiker auch noch die Location samt Eventspektakel drumherum gebucht und organisiert werden muss.

Im Fördertopf sind aber nur einmal 500.000€ - wie entscheidet man jetzt, welches Projekt man fördert?

Aktuell ist es so, dass das Projekt gewinnt, was die besten Lobbyarbeit macht bei den Leuten, die darüber entscheiden müssen.
Fair?

Über den Verlag rege ich mich auf, weil ich die Arbeit, die dort gemacht wird, nicht als "Qualitätsarbeit" erkenne. Mag sein, dass ich die falschen Erwartungen habe und dass "Schreiben können" bei Journalisten und Redakteuren einfach kein wichtiger Punkt ist. Blöderweise habe ich dann aber noch nicht begriffen, was sie denn ansonsten besser können als andere, denn das ist doch die Definition einer Berufsausbildung, nicht wahr? Dass man Dinge gelernt hat, die man anschließend besser kann als Leute, die das nicht gelernt haben.
Was die Truppe dort als Output fabriziert kann meiner Meinung nach auch jedes Erstsemester an Germanistikstudenten auf Lehramt - aber was weiß ich schon von den komplexen Tätigkeiten eines studierten Chefredakteurs.

Nun, wie auch immer, der Chef erster Ordnung ist in diesem Verlag alleiniger Chef und kann deshalb dort ganz alleine Dinge entscheiden und bestimmen, wie es ihm Spaß macht. Er muss sich niemandem gegenüber rechtfertigen, er wird von niemandem kontrolliert, er kann einfach frei und alleine schalten und walten, denn das Verlustbudget, das ist nicht nur schon seit Jahren pauschal genehmigt, das wird auch jedes Jahr noch weiter erhöht, weil, Kultur kostet, ist doch klar.
Und jetzt wurde grade wieder eine neue Fachkraft eingestellt. Ich stehe da nur kopfschüttelnd neben und finde es einfach ungerecht, dass Leute für so einen Larifarijob so viel Geld verdienen sollen, nur weil sie exzellente Lobbyarbeit machen und es ihnen gelingt, den richtigen Leuten die immense Wertvolligkeit ihres Daseins zu vermitteln.
Als Begründung und Antwort auf die Frage "Warum?????" wird übrigens immer alles "im Team entschieden."
Ja, ne, ist klar. Wie die Abgeordneten, die ja auch im Team entscheiden, dass sie sich mal wieder dringend die Diäten erhöhen müssen
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