anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 14. August 2019
Den miesen Montag wieder wettgemacht
Auf Regen folgt Sonnenschein - hier hat es zwar heute erst gewaltig viel geregnet, dann schien aber auch ganz wunderbar die Sonne und nach dem missratenen Tag gestern, hat dafür heute alles wieder wunderbar harmoniert.
Weil K heute zurückkommen wollte, verfielen C und ich in einen mittleren Erledigungswahn und haben jetzt nicht nur das Boot-Regal fertig bearbeitet und wieder aufgestellt, sondern auch den halben Garten vom Vaterhaus gemäht, den Bürgersteig gesäubert und alle Brennesseln eingestäubt.

Das Bootregal in den einzelnen Entwicklungs-Bearbeitungsstufen

Das ursprünglich dunkelbraune Regal wurde erst komplett abgeschliffen und dann zweimal mit hellblauer Kreidefarbe gestrichen.
Die Schleifarbeiten fanden im Wohnzimmer statt, weil ich da sowieso noch sauber machen muss, zum Streichen ist das Regal dann in Ns Zimmer umgezogen, da stand es niemandem im Weg und konnte in Ruhe trocknen.

Heute haben wir es dann nach draußen getragen und dort erneut geschliffen, diesmal aber nur stellenweise, um diesen shabby look zu erzeugen. Dann haben wir es einmal mit Stahlwolle glattpoliert und anschließend reichlich hellgrauen Versiegelungswachs richtig gründlich einpoliert.

Jetzt steht es wieder bei uns im Schlafzimmer und ich bin wirklich sehr zufrieden, mit dieser Aktion, es ist genau so geworden, wie ich mir das vorgestellt habe und passt mit diesem hellblaugrau nun auch viel besser in das ebenfalls in vielen Blautönen gehaltene Schlafzimmer. (Bis auf die sandfarbene Wand).


Auf dem Bild unten in der Mitte sieht man genau wo es noch nicht mit Wachs poliert wurde, hierfür graues Wachs zu wählen war genau die richtige Entscheidung.

Anschließend fuhren C und ich zum Vaterhaus und haben dort weitergewirbelt, gestoppt wurden wir von einem gewaltigen Regenschauer, damit hatten wir aber auch eine gute Begründung, warum der Rest der Gartenarbeiten erst morgen erfolgt.

Ns Zimmer ist jetzt auch wieder freigeräumt, für die nicht anwesende Familie habe ich es in dem jetzigen Einrichtungszustand einmal fotografiert, der neue (Js alter) Schreibtisch passt deutlich besser in dieses Zimmer als das alte Holzbrett, was dort vorher montiert war.


Insgesamt ein sehr schöner Tag, mal schauen, was wir morgen alles schaffen
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Dienstag, 13. August 2019
missratener Montag
Montag.
Lustig, gibt es auch im Urlaub, fühlen sich im Urlaub aber anders an, nämlich genau umgekehrt.
Aufgewacht bin ich mit einer großen Lust heute viele produktive Dinge zu tun, die am Sonntag alle nicht möglich waren.
Rasenmähen, Fahrkarte kaufen, Glasmüll wegbringen, Bretter sägen, aufräumen, sauber machen. Ich hatte viel vor - und geschafft habe ich exakt: Fahrkarte kaufen.
Naja, immerhin. Hier schließt sich dann der Montagskreis wieder, insgesamt war das heute ein reichlich missratener Tag.
Rasenmähen entfiel wegen zu feucht und so nahm die Schlunzerei ihren Lauf.
J erschien schon um 14h wieder zurück von der Arbeit, es gab wohl noch Schüler, die erst morgen wieder im Internat sein müssen, weil Mittwoch erster Schultag hier in Niedersachsen, und die wollten noch schnell den letzten Tage nutzen, um sich etwas dazu zu verdienen. J war's zufrieden, solange seine Schwester auch da ist, ist er gar nicht so scharf darauf, ständig zu arbeiten.

C schrieb an einer Anzeige für "WG gesucht", sie geht das halbe nächste Semester nach Schottland und braucht dort eine Unterkunft, dabei fiel ihr auf, dass in den meisten WG-Anzeigen die sexuelle Ausrichtung abgefragt oder erwähnt wird und sie fände es viel wichtiger, zu wissen, ob jemand Vegetarier ist oder nicht, weil ihr die sexuellen Vorlieben ihrer potentiellen Mitbewohner deutlich egaler sind als ihre Essvorlieben.
Daraus entspann sich dann ein unangenehmes Wortgeplänkel, weil ich es mir nicht verkneifen konnte, eine von ihr als abfällig empfundene Bemerkung über Vegetarier zu machen, die meiner Meinung nach halt einfach auch nur eine alternative Glaubensrichtung sind und von mir großzügig in einen Topf geworfen werden mit allen sonstigen sich selbst einschränkenden Weltanschauungen.
Mich erinnerte das an frühere, mit viel Wut geführte Diskussionen einer neuapostolischen Freundin, die sich dagegen wehrte, als "Sekte" bezeichnet zu werden.

Wie auch immer, die Stimmung war im Keller, ich zog es also vor, das Haus zu verlassen. Immerhin schaffte ich es so, mir wenigstens die Fahrkarte zu kaufen, bevor die Fähre ausgebucht war, damit wenigstens ein erfolgreich abzuhakendes to do für heute.

Etwas anderes habe ich aber auch noch geschafft, wobei das mehr Ks als meine Leistung war: Ich habe mich beim Barcamp Dangast angemeldet, weil K so klug war, daran zu denken UND auch schon ein Hotel reserviert hat.
Im Unterschied zu letztem Jahr werde ich dieses Mal allerdings nicht bereits am Donnerstag anreisen, weil ich Donnerstagabend noch eine Veranstaltung in Georgsmarienhütte habe, aber dafür ist das mit der Übernachtung dieses Jahr schon mal organisiert. (Letztes Jahr haben wir etwas improvisiert, es ging dann irgendwie, aber so wie jetzt, mit fest gebuchtem Hotelzimmer, ist es mir doch entschieden lieber.)

Nach dem Fahrkartenkauf schlenderte ich noch etwas durchs Dorf und spielte mein privates Spiel "Badegäste-Safari", was darin besteht, dass ich mir einen "Trupp" besonders skurriler Badegäste aussuche und ihnen hinterhergehe. Pärchen, Familie, Gruppe, egal, Hauptsache mehr als einer, damit ich ihre Gespräche belauschen kann, was oft stilblütenreife Dialoge liefert.

Meine heutige Safari-Familie


Die beiden lang- und grauhaarigen Menschen waren Oma und Opa der drei schwarzhaarigen Kinder daneben und ihre Gespräche waren herzallerliebst.

In meiner Welt waren die Hippies=68er eigentlich immer irgendwelche Intellektuellen, weil ich das fest mit einer Studentenbewegung verknüpft habe, aber ganz offensichtlich gab es auch Hippies, die ihr Studium nicht geschmissen haben, weil sie schon vorher am Abitur gescheitert waren.
Außerdem sind Hippies für mich familienfrei.
Dass sie genauso liebevolle Eltern bzw. heute eben Großeltern sein können, wie irgendwelche typischen Borkumrentner, die ständig mit Sonnenhut, Barfußsandalen und Sandeimerchen hinter ihren freidrehenden Enkeln herrasen, um ihnen eine wunderbare Kindheit zu bieten, auf diese Idee bin ich auch bisher nicht gekommen.

Bis ich dann heute hinter dieser Familie herlief und ihre Gespräche belauschte.
Eigentlich waren es ganz normale Gespräche, die Kinder erzählten ganz normales dummes Zeug und die Großeltern reagierten darauf, wie eben Großeltern auf so etwas reagieren
K1: Da ist eine Eisdiele. Können wir Eis?
Opa: Jetzt wird kein Eis mehr gegessen.
Oma: Ihr hattet heute schon zwei Eis.
K2: Ich will aber auch Eis. Warum können wir kein Eis?
Opa: Weil ich Nein gesagt habe.
Oma: Weil ihr davon Bauchweh bekommt.
K3: Ich kriech nie Bauchweh von Eis. Ich kann noch ein Eis.
K1: Man Opa, jetzt sei nicht so gemein.


usw. usw.

Mich hat halt die optische vs. akustische Diskrepanz schwer fasziniert. Aber dafür sind Badegäste ja auch da.

Auf dem Rückweg bin ich über die Promenade gefahren und habe die großartigen Sichten bewundert.
Eemshaven war zum Greifen nah, obwohl der Himmel insgesamt trüb und bedeckt war.


Dann bin ich noch beim Onkel vorbeigefahren, habe für C ein paar Tomaten geerntet und die Erbsen kontrolliert. Der Onkel hat ja extra für mich dieses Jahr Zuckererbsen gepflanzt und die sind wirklich sehr gut gekommen, ich denke, spätestens übermorgen können wir die große Ernte starten.

Am Abend, wieder zu Hause, gab es das nächste Missverständnis mit C. Sie hat das Bücherregal zweimal mit blau gestrichen, weil sie meint, ich hätte gesagt, dass ich das so haben will. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, im Gegenteil, als ich das Bücherregal das letzte Mal sah, hatte sie grade erst die obere Hälfte mit dem ersten Anstrich fertig, danach habe ich es nicht mehr gesehen, bis es plötzlich doppelt gestrichen war. Unterhalten haben wir uns nur über einen Einlegeboden und den sah ich als Experiment, um die Farbe zu testen und mal auszuprobieren, wie es nachher aussieht, wenn alles fertig ist. Das hat sie aber nicht so verstanden, sondern sofort das gesamte Regal zweifach gestrichen. Grundsätzlich ist das nicht so schlimm, jetzt ist es nur mehr Arbeit, die Farbe stellenweise wieder abzuschleifen, weil ich ja diesen shabby chic Effekt haben will, man hätte es nur vermeiden können, wenn man präziser miteinander geredet hätte.
Ich denke, genau das ist meine große Schwäche: Ich habe immer nicht genug Fantasie, mir auszudenken, was Leute noch selber in Gespräche reininterpretieren, um dann zu Handlungen zu gelangen, die sie nur machen, weil sie meinen, ich hätte es doch genau so gewollt - und ich stehe dann fassungslos davor und frage mich, wieso Menschen auf solche Ideen kommen.
Ich hätte es vermeiden können, wenn ich engmaschiger kontrolliert hätte, aber ich finde es schrecklich, Leute ständig zu kontrollieren.

Nun ja, morgen wird bestimmt ein besserer Tag, und vielleicht kommt der Onkel vorbei und wir verfugen endlich die letzte Wand
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Montag, 12. August 2019
Sonntagsbeschäftigungen
Klassischer Sonntag, obwohl man in Ferien ja meint, alle Tagen sind Sonntage, so war heute doch ein klassischer Sonntag, d.h. wir lagen lange im Bett und haben gelesen, dann war mir ein wenig nach Schönheitsprogramm und ich habe K dazu gebracht, dass er mir die Fußnägel lackiert, was er auch getan hat. K war früher passionierter Modellbauer, so dass er allerbeste Eignung zum Fußnagellackieren mitbringt, was ich gerne ausnutze.
Dann haben wir das Abendessen vorgezogen und schon um 15h gegessen, was die Kinder völlig irritierte und aus dem Tritt brachte, aber K musste heute Abend wieder aufs Festland und so konnte ich ihn gut abgefüttert auf die Reise schicken.

Sehr viel mehr ist dann auch nicht passiert, ich habe alle Fotos von meinem iPhone endlich mal wieder auf dem PC bzw. einer externen Festplatte gesichert und ich habe mich sowohl mit K als auch mit C über Verantwortung unterhalten und darüber, ob bzw. wie viel und welchen Mut es braucht, die Verantwortung für sich selber zu übernehmen. Ich werde die Antworten noch ein wenig in meinem Herzen bewegen und dann vielleicht mal in Summe zusammenfassen.

Den Anstoß zu diesen Überlegungen habe ich aus dem Podcast von Charlotte Roche und ihrem Mann, den ich durch einen Tweet von Christian entdeckt habe.
Ich finde diesen Podcast tatsächlich ebenfalls super interessant, obwohl ich bisher nur die zwei Trailer und die Hälfte von Folge eins gehört habe, dann habe ich gestoppt und erstmal über Verantwortung nachgedacht, aber auch nach diesem kurzen Reinhören würde ich den Podcast schon jetzt unbeschränkt empfehlen.

Gibt es nur bei spotify, da Spezialprodukt von Spotify (ich will jedem nur das erfolglose Rumgoogeln ersparen, ob man den Podcast nicht doch irgendwo anderswo findet), konkret also hier (und ich hoffe, der Link funktioniert):
https://open.spotify.com/show/5gPesw6C0rJwuzNiSeGrol

Sonst ist heute nicht mehr viel passiert, weitere Aktivitäten sind erst für morgen geplant
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Sonntag, 11. August 2019
Sturm und Abhakbesäufnis
Hier war heute Sturm.
Mit Windstärken zwischen 9-10 war es schon etwas windiger als üblich, gegen Abend wurde es auch noch mal spürbar mehr.
Um 12h sprang ich etwas aufgescheucht aus dem Bett, weil mir einfiel, dass heute ja Samstag ist und dass der Baumarkt nur bis 13h geöffnet hat, wir aber doch dringlich noch Blumenerde als Unterfütterung für die neue Hortensie brauchen, neben dem Müllkasten besteht die Erde nämlich hauptsächlich aus Sand und das ist für Hortensien dann doch etwas zu staubig.
Mein Onkel nannte es "die braucht ordentlich was unter die Füße" und ich übersetzte diesen gärtnerischen Ratschlag mit: wir (=K) gräbt ein richtig großes Loch, in dass wir einen Sack Blumenerde füllen und darein setzen wir dann die Hortensie. Da K morgen aber schon wieder Richtung Festland abhaut, war das mit dem Baumarkt und der Blumenerde bis 13 h kaufen schon echt wichtig. Hat aber gut geklappt.

Der Baumarkt liegt auf halben Weg zum Flugplatz, anschließend fuhren wir also dort vorbei und schauten, wie es dem Flieger geht, den K gestern schon vorsichtshalber an drei Stellen angebunden hatte. Er stand auch noch ordnungsgemäß an derselben Stelle, der Wind kam aber genau von der Seite und drückte deshalb stark aufs Leitwerk, K befand, es wäre gut, den Flieger umzuparken und mit der Schnauze in Wind zu stellen, ging nur nicht sofort, weil er keinen Schlüssel dabei hatte.

Also fuhren wir erst zurück, setzten die Hortensie in 40l Blumenerde und sorgten für ausreichend Feuchtigkeit, dann suchte K den Flugzeugschlüssel und fuhr noch mal los, die Maschine umzuparken.

Die Kinder waren unterdessen in einen Wunderlistabhakrausch verfallen.
J hatte ja vorgeschlagen, dieses Jahr Aktivurlaub zu machen und alles, was man tun möchte, in die Wunderlist zu schreiben, wo man dann wieder abhakt, was man schon erfolgreich erledigt hat.
Teilweise nahm das etwas abstruse Formen an, weil erledigte Dinge erst nach der Erledigung überhaupt erst als neue Aufgabe hinzugefügt wurden, nur, um sie anschließend sofort als erledigt abhaken zu können.
Heute war bei den Kindern aber ein echter Aktivitätsschub ausgebrochen und sie nahmen sich einige der bereits existierenden, wirklich großen Aufgaben vor.
C strich noch an dem Bücherregal herum. Das ist mittlerweile komplett fertig gestrichen, muss jetzt aber erst wieder angeschmirgelt werden (wegen des gewünschten shabby chic Effektes), um dann abschließend noch mit Versiegelungswachs die letzte, endgültige Topschicht zu erhalten.

Und J räumte in seinem Zimmer rum.

J hatte schon letzte Woche den Wunsch geäußert, dass er sein Zimmer gerne komplett umgestalten möchte, weshalb wir in einem ersten Schritt Ns Zimmer umräumten, in dem nämlich die Dinge landeten, die J nicht mehr haben wollte, was unterm Strich für beide Zimmer eine echte winwin-Situation war.

In Ns Zimmer steht jetzt Js Schreibtisch, dafür wurde Ns alter Schreibtisch komplett aussortiert, was tatsächlich eine ungeahnt große Verbesserung für Ns Zimmer bedeutet. Außerdem steht der (Zweit/Zusatz-) Kühlschrank jetzt in Ns Zimmer, da er das größte Zimmer von allen hat und deshalb der Kühlschrank dort am besten reinpasst.
Sieht aber ebenfalls sehr gut aus, wie es jetzt angeordnet ist.

In Js Zimmer wurde dafür das Kallaxregal an die Stelle verschoben, wo vorher der Schreibtisch stand, dafür steht das Bücherregal jetzt dort, wo vorher das Kallaxregal stand und damit wurde rechts und links vom Bett jeweils ein Platz für zwei Nachttischschränkchen frei, die ich im Schuppen auf Vorrat gehortet hatte, weil ich sie letztes Jahr auf dem Sperrmüll sah und viel zu schade zum Wegwerfen fand.
So fügt sich denn alles - und Js Zimmer ist jetzt tatsächlich um ein Vielfaches schöner als vorher, aber auch Ns Zimmer hat deutlich gewonnen, es macht insgesamt auch richtig viel Spaß nur durch Umräumen solche Dinge zu verbessern.

Was noch ausstand war die gründliche Reinigung des Kallaxregals, samt Ausrichtung und Neueinsortierung des Inhalts, das geschah dann alles heute.

Die Kinder beschlossen, den Tag über maximal viele Punkte von den Wunderlistaufgaben zu erledigen, die dann am Abend in einer gemeinsamen Aktion abgehakt werden - und für jeden abgehakten Punkt gibt es für jeden einen Schnaps - wir haben uns heute Abend also alle gemeinsam gründlich besoffen.

Es war ein toller Abend, hicks.

Vorher waren K und ich am Strand gewesen, um den Sturm live zu erleben - es war wirklich ziemlich viel Sturm, tolle Wellen, viel Sand, ein DLRG-Mensch, der keine Lust mehr hatte, die Bekloppten aus dem Wasser zu pfeifen und deshalb einfach nach Hause ging, eine ganze Menge Wellengenießer im Wasser, umgeworfene Strandzelte und eben Wind, Gischt und viel Spaß.


Die Kinder wollten zwei Stunden später dann auch noch mal an Strand und rüsteten sich zu diesem Zweck ausgesprochen professionell aus


Auf der Wunderlist "Kaufen für Borkum" steht jetzt "mindestens zwei, besser vier kleine Taucherbrillen", denn ohne wirklich guten Augenschutz kann man bei diesem Sturm nicht an den Strand gehen.

Ach ja, und dann haben wir noch den Kuchen mit den vorgestern gepflückten, weißen Johannisbeeren gegessen, war sehr lecker


Morgen werden wir dann das Bücherregal endgültig fertigstellen
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Samstag, 10. August 2019
Wieder zu viert
K hat die Fähre diesmal nicht verpasst, weil das Wetter so schlecht war, dass das von jemand anderem gebuchte Flugzeug wieder freigegeben wurde und er deshalb unerwartet fliegen konnte.
Das Wetter war aber auch wirklich nicht schön, K meinte, er wäre die gesamte Zeit durch Regen geflogen und es war auch kaum ein anderer Flieger unterwegs. Aber wenn es nicht um das Flug-, sondern schwerpunktmäßig um das Transporterlebnis geht, dann hat man andere Prioritäten.

Hier auf der Insel hat es auch ausgiebig geregnet, was aber für die Natur hochwillkommen ist.

Am Vormittag war ich mit dem Onkel Einkaufen, unter anderem auch im Baumarkt, wo wir einen 40kg Sack Fugenmörtel gekauft haben - im Fahrradschuppen gibt es immer noch die eine Wand, die nicht verfugt ist und das möchte ich jetzt endlich mal ändern.

Außerdem habe ich eine Hortensie mitgebracht, es gab welche mit blauweißen Blüten und ich spürte eine akute Verliebtheit. Eine blauweiße Hortensie wollte ich schon immer haben.
Sie wird jetzt neben dem Müllkasten wohnen und erst als ich diesen Platz ausgewählt hatte, weil die Hortensie halt wo hin musste und im normalen Vorgartenbeet nix mehr frei ist, fiel K auf, was das für eine gute Idee ist. Er findet den Müllkasten schon seit langem sehr hässlich und würde ihn gerne abschaffen, was ich aber rigoros verbiete, weil ich dann nicht wüsste, wo ich meinen Müll lagern soll und was Müll angeht, da mache ich keine Kompromisse, schon gar keine nur für Schönheit.
Den hässlichen Müllkasten aber einfach mit Grün bewachsen zu lassen, dazu bin ich bereit und jetzt steht halt auf der einen Seite eine blauweiße Hortensie und auf der anderen Seite wollen wir Efeu pflanzen.
So ist das Problem der mangelnden Schönheit des Müllkastens perfekt gelöst.

C hat derweil ein anderes Projekt begonnen, sie streicht nämlich unser Bücherregal.
Regal
Das Regal hat die Form eines Schiffes - und wenn Carlina fertig ist mit Streichen, dann hat es hoffentlich auch die Farbe eines (alten) Schiffes, ich habe blaue Kreidefarbe besorgt, die mit grauem Wachs versiegelt werden soll und vorher schleifen wir ein paar Stellen wieder an, damit es so nach shabby chic aussieht, ich bin schon sehr gespannt, wie das nachher aussieht
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Freitag, 9. August 2019
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yyyyyyyyyyyyyyyyy
zzzzzzzzzzzzzzzzzzz


Okay, das wird heut nix mit mir und tiefsinnigen Texten, beschränke ich mich auf das Alltagsgeschäft.

Große Teile des Tages habe ich am PC verbracht und mehrfach mit dem Büro telefoniert, währenddessen habe ich C immer wieder vertröstet, dass ich jetzt ganz gleich fertig bin und wir losgehen können. Denn wir wollten gemeinsam zum Onkel gehen, der meinte, das Dach seines Wintergarten sei seit Jahrhunderten nicht mehr sauber gemacht worden und da müsse mal jemand richtig gründlich mit dem Kärcher.... - und C sprang gerne darauf an, denn richtig wildes Kärchern von jahrhundertealtem Dreck hört sich nach viel Fun an, sie brauchte dazu aber dringend jemanden der das filmt, weil sie anschließend ganz groß auf YouTube damit rauskommen wollte. Deshalb hat sie gewartet bis ich fertig war und irgendwie kam ich heute nicht vernünftig in die Gänge.
Dann musste ich auch noch unbedingt zwei Maschinen Wäsche waschen und aufhängen, blöderweise gab es zwischendurch dann wilde Spontanregenschauer und obwohl ich ständig die WetterApp checkte, kriegten die das nicht geregelt, 30 Minuten zielsichere Regenvorhersagen zu machen, echt schwache Leistung. Führte dazu, dass ich mehrfach während irgendwelcher Telefonate mit dem Büro plötzlich aufschrie: "Scheiße, es gießt. Meine Wäsche!", was erstaunlich verständnisvoll aufgenommen wurde. Also Wäsche rein, Wäsche raus, Wäsche wieder rein, wieder raus, es war schon recht albern, aber abends war dann alles trocken und erledigt, die dritte Maschine wasche ich morgen.

Außerdem musste ich dringend Videos gucken, wie man ein japanisches Omelett macht, dann musste ich Videos gucken, wie man überhaupt ein Omelett macht, dann beschloss, dass ich das live selber probieren muss, diese japanische Aufrolltechnik erschien mir vielversprechend.
Ein klassisches, europäisch normales Omelett ist mir noch nie geglückt, ich kann nur Rührei.
Aber mit Aufrollen im Japanstyle habe ich es noch nie probiert.
Da ich keine Dashipaste im Haus habe und auch nicht darüber nachdenken wollte, wie ich auf der Insel an Dashipaste komme, beschloss ich ein europäisches Omelett (also salzig mit Gemüse drin) im Japanstyle aufzurollen und für den allerersten Versuch gelang es vielversprechend. Ich weiß jetzt, was ich beim nächsten Mal besser machen kann, die Technik hat Potential und ich anschießend eine sehr dicke Omelettrolle.

Dann musste ich nur noch mal ganz kurz und ein bisschen an den PC, C ging derweil schon mal vor zum Onkel.

Dort stellte sich heraus, dass es heute Nacht derart bestialisch stark geregnet hat, dass der wilde Regen den gesamten Jahrhundertdreck vom Dach gewaschen hat, es gab also keinen Grund mehr, das Dach des Wintergartens zu reinigen, das hatte die Natur heute Nacht selber erledigt.
C hat dann halt alle anderen Fenster von außen geputzt, als ich dazu kam, erfuhr ich, dass die YouTube-Karriere vertagt wurde, dafür reichte der wegzukärchernde Dreck nicht.

Ich habe dann Tiere und Gewächse des Gartens geknipst


Die Tigerraupe oben rechts habe ich dieses Jahr schon mehrfach gesehen, ich möchte zu gerne wissen, welcher Falter daraus wird.
Da drunter der Onkel bei der Zwiebelernte.
Das große Bild zeigt die schwarzen Stangenbohnen, die der Onkel angepflanzt hat. Laut Samenpackung sollen sie in der Pfanne grün werden, bis sie in die Pfanne kommen dauert es aber noch, aktuell sind sie nur schwarz und dünn.
Den Falter ganz unten fand ich sehr spannend, immer wenn ich ihn knipsen wollte, machte er die Flügel zu. Steckte ich das Handy in die Hosentasche, sonnte er sich dagegen mit ausgebreiteten Flügeln in voller Pracht. Scheint ein sehr fotoscheues Tier zu sein.
Ich bin aber natürlich hartnäckig

Allerdings weiß ich tatsächlich nicht, wie dieser Schmetterling heißt
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Donnerstag, 8. August 2019
Leerer Hafen, Garten und Kochen
Der Tag begann mit einer Abreise.
K hat Termine auf dem Festland und ich brachte ihn deshalb am Vormittag zur Fähre. Heute war der Hafen wieder angenehm leer, überschaubar wenig Menschen, alles nahm seinen geordneten Gang, sehr entspannend.

Okay, wir waren auch vor Ankunft des Zuges da, der dann ca. 10 Minuten später noch mal einen Schwung Menschen brachte, die zu Fuß auf die Fähre gingen, aber es waren ja auch kaum Menschen auf der ankommenden Fähre, deshalb war die Gesamtatmosphäre sehr friedlich.


Wenn ich mir vorstelle, ich komme zum ersten Mal auf diese Insel und alles beginnt mit diesem Höllengewusel, wie ich es am Samstag erlebt habe, ich glaube ich bräuchte erstmal drei Tage Erholung von dem Schreck, aus Versehen doch auf dem Ballermann gelandet zu sein.
An Tagen wie heute sieht der Hafen dagegen deutlich mehr nach Nordsee und Entschleunigung und Ruhe aus. An solchen Tagen fährt K dann ab...

J war arbeiten, also habe ich mir mit C einen schönen Tag gemacht.
Als erstes haben wir uns damit beschäftigt, das "Hasemobil", was beim Vater in der Garage stand, wieder aufzuladen, um es anschließend zum Onkel zu fahren. Das Hasemobil ist ein Senioren-E-Scooter, so eine Art elektrisch betriebener Rollstuhl für die Straße. Der Geschwindigkeitsregler bietet die Möglichkeit von sehr langsam, Symbol Schnecke, bis volles Rohr, Symbol Hase, zu fahren. Mein Vater fuhr seinerzeit natürlich nur auf Hase.
C fuhr dieses Gefährt also heute vom Vaterhaus zum Onkel, weil der erstens auch nicht jünger wird und wer weiß, wann er so ein Gefährt mal gut gebrauchen kann und weil es zweitens sinnvoll ist, dass das Teil beim Onkel steht, der sich technisch darum kümmert. Wenn es noch länger ungenutzt beim Vater in der Garage rumsteht, hat es sich irgendwann kaputt gestanden.

Anschließend haben wir beim Onkel den Garten inspiziert. C hat noch mal einen Eimer Johannisbeeren gepflückt, diesmal weiße, sehr interessante Sorte.
Außerdem haben wir gemeinsam Kohlweißlinge gejagt, weil die ihre Eier immer unten auf die Grünkohlblätter legen, aus denen dann Millionen kleine Raupen schlüpfen, die dem Onkel den Grünkohl wegfressen. Deshalb hat der Onkel einen Kescher, mit dem er quasi dauerhaft auf Schmetterlingsjagd ist.

Am Nachmittag habe ich eine Portion Sushireis gekocht, wir sind alle so angetan von diesen Onigirazu Sushi-Sandwich, dass wir dringend noch mehr davon essen wollen.
C hat derweil einen Kuchen gebacken und am Abend habe ich eine Gurke aus dem Onkelgarten zu einer riesengroßen Schmorgurkenpfanne verarbeitet. Es war allerdings auch wirklich eine Riesengurke.



Dazu gab es Kartoffelspalten aus dem Backofen, wir waren anschließend alle drei pappsatt
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