anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 6. Juni 2019
angenehmes Wetter, positiver Fristablauf und jede Menge Irre
Das Wünschen hat geholfen, die Temperaturen heute waren mit 14°C im sehr angenehm kühlen Bereich, das Leben macht wieder Sinn, alles wird gut.

Weil ich mich so freute, dass der Tag heute keine Hitzedepression versprach, musste ich spontan eine Runde frische Luft im Garten genießen und konnte mich dort gleich wieder freuen, denn ich finde, dort sieht es schön aus.
Weil wir die letzten Wochen entweder krank oder nicht da waren, konnte alles, was sich da im Garten so angesiedelt hat, in Ruhe und ungestört vor sich hinwachsen, ein Garten, in dem kein Gärtner störend herumfuhrwerkt, entwickelt eine ganz eigene Schönheit.
Weil es heute ja kühl ist, ist der Himmel auch trüb und bedeckt, damit kein perfektes Fotowetter für Garten, ich fand aber, macht nix, ich musste es trotzdem alles hochbeglückt knipsen, weil ich nicht weiß, wie lange der Mohn noch blüht.


Außerdem ist heute noch ein weiterer positiver Termin, denn heute ist CW genau 5 Jahre und einen Tag tot, und das heißt, die Verschweigungseinrede greift ab sofort und bei dem Durcheinander, was CW hinterlassen hat, finde ich das eine absolut beruhigende Sicherheit. Betroffen gewesen wären die Kinder, aber ich denke, jetzt können wir alle beruhigt aufatmen.

Im Büro tobte dafür heute der Irrsinn, ein Kollege kommentierte es mit "wer hat denn all diese Memmen gleichzeitig losgelassen?" und es mag böse und diskriminierend sein, aber ich musste ihm aus vollem Herzen recht geben. Es gibt Menschen, die vor lauter Vorsicht und Besorgnis, irgendetwas falsch zu machen, ständig und ohne Pause alles falsch machen, bzw. der Grund sind, warum wirkliche Dramen passieren, nämlich weil sie anderen Leuten mit ihrer Vorsicht so auf die Nerven gehen, dass die dann zwischendurch mal kurz durchdrehen und damit dann einen Großschaden anrichten.
Wobei ich meist mehr Sympathie für den Amokläufer habe als für die vorsichtigen Hosenscheißer, weil ich eindeutig verstehen kann, dass man die Hasskappe aufzieht, wenn man zuviel Mimimigejammer an einem Tag verarbeiten muss.

Beispiele:
Ein Kollege schreibt eine Mail, er wäre beim Arzt gewesen und er würde leider über Wochen, wenn nicht Monate ausfallen, weil er ganz schlimm krank wäre. Die gesamte Abteilung wird umorganisiert, eine Vertretung für seinen Arbeitsplatz organisiert, alles rotiert und sortiert neu, nach zwei Tagen erscheint er wieder zur Arbeit, alles nicht so schlimm, er war beim MRT, kein Befund, genaugenommen ist gar nichts, aber hätte ja sein können.

Die Sekretärin ist im Urlaub und der tiefbegabte Assistent der Geschäftsführung wurde verdonnert auserkoren, die Ablage nach dem Zahlungsverkehr zu machen. Sekretärin und Buchhalterin versichern: Es gibt eine schriftliche Anleitung, was wo und wie abzulegen ist, das ist so genau erklärt und so einfach, das kann wirklich jeder.
Ich habe heute mindestens 10 Kopien aus dem Buchhaltungsordner gefischt (dem Ordner, wo grundsätzlich ALLE Originale abgelegt werden, und wegen Buchhaltung und Belegfunktion und so auch NUR Originale). Wo die Originale jetzt sind, weiß keiner, ich fürchte, der Kerl hat die Original vorsorglich kopiert und dann gut weggepackt.....

Ein Kollege einer Tochtergesellschaft braucht dringend sofort einen neuen Computer und will ihn online kaufen, die Firma versendet aber nur nach Vorabüberweisung - oder sofort bei Zahlung mit Kreditkarte oder PayPal. Jetzt wird er wohl keinen Computer bekommen, da die Tochtergesellschaft weder PayPal noch Kreditkarte hat - und der nächste Zahlungsverkehr erst in einer Woche freigegeben wird. Die Idee, seine eigene Kreditkarte zu benutzen, gefällt ihm nicht, wie soll er denn das bloß abrechnen nachher?

Ein anderer Kollege, Ingenieur und Projektleiter in der Immobilienabteilung, soll bestätigen, dass ein Zaun an einem Grundstück baufällig ist und ersetzt werden muss. Schriftlich will er sich dazu aber nicht äußern, weil er das dann doch nicht so genau und selbstständig beurteilen kann.

Und dann waren da noch ein paar Themen mit Verwendungsnachweisen für Kulturprojekte. Ich bin mittlerweile der Überzeugung, Kulturmenschen sollte man kein Geld geben, das endet immer im Desaster
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Donnerstag, 6. Juni 2019
Nur Büro und warm
Erst um 20.45h aus dem Büro gekommen, dementsprechend wenig Blogbares erlebt.
Außerdem ist es mir deutlich zu warm, Temperaturen über 25°C lösen automatisch schlechte Laune bei mir aus, nach mehr als drei Tagen Wärme wandelt sich die schlechte Laune in eine traurige Depression, ich verliere systematisch immer mehr an Schwung und beginne intensiv den Sinn des Lebens zu hinterfragen.
Heute war der dritte warme Tag im Büro, ich hoffe, es wird jetzt schnell wieder kühler
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Dienstag, 4. Juni 2019
Wettkampf
Dieser Text liegt seit Anfang 2018 in meinem Entwurfsordner, ich habe immer mal wieder ein Stückchen weiter daran rumgeschrieben und grade gestern ist mir ein weiterer Aspekt aufgefallen, den ich bisher noch gar nicht bedacht hatte, weshalb ich den Text wieder hervorkrame und versuche, ihn jetzt endlich mal fertigzustellen. (vielleicht auch nur vorläufig fertig, wir werden sehen.)

Seit letztem Jahr habe ich viel über den Begriff "Wettkampf" nachgedacht, was er für mich für eine Bedeutung hat, wie ich mit Wettkampfsituationen umgehe und warum meine Selbstwahrnehmung so deutlich von der Fremdwahrnehmung abweicht.

Ich bin auf das Thema an sich gestoßen, weil ich versuchte, meiner Schwester zu erläutern, wie blöd ich Wettkämpfe finde, wie sehr ich schon das Wort „Kampf“ nicht mag und alles, was damit in Zusammenhang steht, rigoros ablehne und wie wichtig ich es finde, ein Leben ohne Krieg und Kampf und Streit und Prügelei zu führen. Sie hat mich dann groß angesehen und gesagt, dass in ihrem Kopf der Begriff „Wettkampf“ fest mit meiner Person verknüpft ist, wenn sie also Assoziationsbegriffe nennen sollte, die ihr einfallen, wenn sie an mich denkt, dann ist „Wettkampf“ eines der ersten Wörter, was ihr in den Sinn kommt.

Mich hat das völlig sprachlos gemacht, denn ich finde Wettkämpfe wirklich, wirklich, wirklich!!! blöd, aber seitdem denke ich auch darüber nach, wie es zu dieser unterschiedlichen Beurteilung kommen kann und ob es verschiedene Arten von Wettkampf gibt.

Um das Nachdenken etwas zu strukturieren, habe ich zunächst mal Fragen formuliert:
1. Wofür gibt es eigentlich Wettkämpfe?
2. Was ist der Sinn von Wettkämpfen?
3. Wer braucht Wettkämpfe?
4. Wo ist der Unterschied zwischen Wettkampf und Herausforderung?

Nach längerem Nachdenken komme ich zu folgenden Ergebnissen:
1. Wettkämpfe braucht man, um eine Rangfolge des Könnens festzulegen.
2. Menschen sind grundsätzlich Rudeltiere. In Rudeln gibt es immer eine Hackordnung, die durch die Rangfolge des Könnens festgelegt wird.
3. Menschen mit einem normalen Sozialverhalten fühlen sich in Gruppen wohl, mit Wettkämpfen definieren Rudeltiere ihre Position in der Gruppe.
4. In einem Wettkampf geht es um die eigene Position in einer Gruppe, bei einer Herausforderung beweist ein Einzelner vor allem sich selber


Im nächsten Schritt habe ich dann versucht, mich selber zu beschreiben:
Ganz grundsätzlich würde ich von mir behaupten, ich finde Wettkämpfe blöd und lehne es ab, mich unter Wettkampfbedingungen irgendwo zu beteiligen.

Gleichzeitig nehme ich aber Herausforderungen durchaus an und gebe mir große Mühe, dabei nicht zu versagen.

CW hat sich über meine Verweigerungshaltung was Wettkämpfe angeht, gerne lustig gemacht und mir ein T-Shirt geschenkt, auf dem steht: "If I can't win, I'm not gonna play."

Dieser Spruch beschreibt meine Grundeinstellung ziemlich genau, denn wenn ich bei irgendetwas mitmachen soll, wo auch andere Leute mitmachen, die sichtbar besser sind als ich - ja, warum sollte ich mich dann überhaupt für irgendetwas anstrengen, wenn es doch Leute gibt, die das besser können als ich und es offensichtlich auch machen wollen.
Insbesondere wenn es um körperliche Anstrengung oder Arbeit geht, drängel ich mich niemals vor, ich bin aus Überzeugung grundfaul.

Außerdem habe ich eine dauerlatente Abneigung gegen fremde Menschen und gegen Gruppen und, und das ist vielleicht das allerwichtigste, daraus resultiert ein fast vollständiges Fehlen der passiven Komponente meiner Selbstachtung - ich brauche von anderen (fremden) Leuten keine Bewunderung, ich habe einfach keinen Wunsch nach Ansehen, Prestige, Wertschätzung, Achtung oder Wichtigkeit. Diese Beschreibung habe ich dem Wikipedia Artikel zur Maslowschen Bedürfnishierarchie entnommen, denn die erklärt meiner Meinung nach die verschiedenen Antriebsmomente der Menschen sehr gut.

Bei mir liegt der Schwerpunkt meiner Individualbedürfnisse eindeutig auf dem Wunsch nach (mentaler/körperlicher) Stärke, Erfolg, Unabhängigkeit und Freiheit, aber eben ohne Wettbewerbscharakter, sondern tatsächlich zum schlichten Durchsetzen meiner eigenen Individualbedürfnisse.

Zusammengefasst bedeutet das, dass ich deshalb kein Interesse an Wettkampf habe, weil ich meine Position innerhalb einer Gruppe gar nicht bestimmen muss, denn "ich kann alles alleine".
Ich habe einfach kein Bedürfnis auf Gruppe, ich brauche eine Gruppe weder als Unterstützung noch als Sicherheit oder als Selbstbestätigung. Wahrscheinlich ist das irgendeine üble psychische Störung, weil von der Natur nicht so vorgesehen, aber hey, es gibt auch Albinos oder Menschen mit sechs Fingern, ich bin eben auf meine Art anders und finde es nicht dringend behandlungsbedürftig.

Aber selbstverständlich bemühe ich mich grundsätzlich um Erfolg, denn Erfolg ist essentiell für Unabhängigkeit und Freiheit, und ich denke, genau hier setzt die unterschiedliche Wahrnehmung ein, d.h. dass mein grundsätzliches Erfolgsstreben von anderen Menschen automatisch als Wettkampfverhalten wahrgenommen wird, weil sie ihr eigenes Leben selber als Dauerwettkampf erleben und ständig um ihren Platz in der Gruppe kämpfen.

Ein anderer meiner Lieblingssätze lautet: "Wenn man etwas macht, kann man es auch gleich richtig machen, das braucht auch nicht mehr Energie."
Wenn ich mich also um Erfolg bemühe, dann sollte der Erfolg auch von Erfolg gekrönt sein, ansonsten empfinde ich es als vergeudete Energie.
Ich habe eine tiefe Abneigung dagegen, sinnlos Energie zu verschwenden (no sports für mich). Meine innere Kosten-Nutzen-Analyse fragt also immer danach, wie viel Energie ich in irgendetwas hinein stecken muss und was ich dafür bekomme. Wenn der Output einer Aktion kleiner ist als der Input, suche ich entweder nach Alternativmöglichkeiten oder ich lasse gleich komplett die Finger davon. If I can't win, I'm not gonna play - ich finde das entsetzlich logisch.
Dabei liegt der Schwerpunkt dieser Aussage nicht auf dem Gewinnen=Siegen, sondern darauf, dass ich "Gewinn machen" muss, wenn ich in irgendetwas Energie stecke.

Es mag sein, dass hierdurch für andere Menschen der Eindruck entsteht, ich betrachte "Dinge machen" als Wettbewerb, denn natürlich ist es mir wichtig, dass das Ergebnis aller Aktionen maximal produktiv ist und ich drängel auch immer weiter rum, wenn ich meine, dass sich Prozesse noch verbessern lassen.
Was mich aber gar nicht interessiert, ist der Gewinn als Sieg, sondern eben wirklich nur als Gewinn im Sinne von "da ist was bei rumgekommen, es hat sich gelohnt, sich dafür anzustrengen".
Also Gewinn im betriebswirtschaftlichen Sinn, ein Überschuss im Ergebnis, mehr Ertrag als Aufwand, das finde ich erstrebenswert, aber nicht um Erster zu sein, sondern nur, um ganz persönlich einen Profit aus der Anstrengung zu haben.
Ich sehe dagegen überhaupt keinen Nutzen darin, an einem Wettkampf teilzunehmen, der keinen anderen Sinn hat, als eine Rangfolge des Könnens zu dokumentieren. Weder möchte ich andere Leute deklassieren - noch möchte ich selber irgendjemandem untergeordnet sein, ich tauge einfach nicht als klassisches Herdentier, weil ich Rangfolgen grundsätzlich mit Hierarchien gleichsetze und die finde ich schwierig.
Was ich viel toller finde, ist, wenn in einer Gruppe alle nebeneinander, auf Augenhöhe und gleichwertig ihre Fähigkeiten in ein gemeinsames Projekt einbringen. Das verlangt aber, dass in so einer Gruppe alle Mitglieder mental gleich stark sind, und leider sind solche Gruppen selten.

Im Grunde bin ich also der geborene Teamplayer, wenn man mal davon absieht, dass ich klassische Gruppen blöd finde.

Der olympische Gedanke "dabei sein ist alles" ist mir verständlicherweise auch zutiefst fremd, denn einen Vorteil oder Nutzen am "dabei sein" haben nur Menschen, die gerne in Gruppen leben.
Wenn ich Dinge tue, dann, weil ich selber daran Spaß habe, und mit meiner latenten Soziophobie habe ich mit zunehmender Teilnehmerzahl zunehmend weniger Spaß. "Dabei sein" ist für mich also eher negativ besetzt. Ich will gar nicht dabei sein, ich fühle mich außerhalb einer großen Gruppe viel wohler.

Trotz meiner Abneigung gegen Gruppen bin ich aber nicht gerne alleine bzw. mache Dinge viel lieber gemeinsam statt alleine. Einen gewissen Widerspruch gebe ich zu, aber erstens ist man zu zweit noch keine Gruppe und meine Lieblingsdaseinsform ist eindeutig "zu zweit" und außerdem mag ich Gruppen nur dann nicht, wenn da Leute bei sind, die ich nicht mag* - und das ist bei "fremd gemischten" Gruppen eben sehr schnell der Fall.
Sind in einer Gruppe aber nur Leute, mit denen ich auch jeweils einzeln gut klarkomme, dann finde ich auch eine Gruppe toll - aber Wettkampf innerhalb der Gruppe brauche ich deshalb noch lange nicht.

*Das sind fast immer Menschen mit einem erhöhten Anspruch an Empathie. Also Menschen, die es zB selbstverständlich finden, dass es schlimm ist, wenn jemand stirbt oder überhaupt Mitgefühl für alles mögliche als normale Grundreaktion eines Menschen erwarten und es deshalb als Unverschämtheit bewerten, wenn sie mit der Realität konfrontiert werden.
Und Menschen, die "ach, wo ist denn das kleine Näschen?" zu Babys sagen.



Im allgemeinen Sprachgebrauch ist "Wettkampf" eher positiv konnotiert (weil Verbindung zu Spiel und Sport), wohingegen "Kampf" ja eher negative, martialische und kriegerische Assoziationen mitbringt.

Ich persönliche brauche grundsätzlich keine Sorte von Kampf, stelle aber fest, dass ich zwar jeden Wettkampf durch Nichtteilnahme absage, aber einen "echten Kampf" fast immer hartnäckig austrage, wenn ich das Gefühl habe, der Angreifer beschneidet meine Individualbedürfnisse, die vor allem in meiner selbst definierten Freiheit liegen.

Genau hier beginnt jetzt ein anderes Thema, nämlich wie viel Freiheit brauche ich und bis wohin bin ich bereit nachzugeben, wenn mir jemand auf die Füße tritt, bzw. "in meinen Bereich" eindringt. Darüber muss ich noch mal gesondert nachdenken, aber das Wettkampfthema kann ich zumindest in der Form zu Ende bringen, dass mein "Lebenskampf" daraus besteht, alle Dinge für mich alleine zu regeln und ich deshalb niemals auf den Gedanken komme, das Unterordnen in einer Gruppe zu akzeptieren, um damit auch von den (nicht von mir selbst erarbeiteten) Vorteilen der Gruppe zu profitieren.
Für mich fühlt sich mein Leben absolut nicht wie Kampf an, es mag aber sein, dass es für andere, die von außen drauf gucken, so wirkt
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Montag, 3. Juni 2019
Einzeldinge
Wenn man so frei am Strande steht,
begreift man nur sehr schwer,
weshalb man in Büros und Meetings geht
- und plötzlich will man das nicht mehr.
So oder so ähnlich dichtete einst Erich Kästner, er stand wohl im Wald als ihm das auffiel, ich stand gestern am Strand, als ich ähnliche Überlegungen hatte und tröstete mich damit, dass ich mit meiner Bürounlust nicht alleine bin, und dass es schon vor 70 Jahren Menschen gab, denen es ähnlich ging.

Und weil trotz aller Unlust ein Rest Disziplin mich doch immer noch regelmäßig ins Büro treibt, bin ich dort also heute ordnungsgemäß erschienen und habe auch ein-zwei Dinge geregelt, die grade drohten, anzubrennen, aber energiegeladen geht ganz bestimmt anders.
Was für ein Glück, dass Montag war, da merkt das keiner.

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Seit einiger Zeit habe ich eine akute "Grauphase". Ich schätze, 80% aller Kleidungsstücke, die ich in den letzten zehn Monaten gekauft habe, sind grau, wobei es so unendlich viele verschiedene Grauschattierungen gibt, dass ich es ganz natürlich finde, dass ich jetzt acht graue Hosen und mindestens 20 graue T-Shirts besitze. Dazu diverse Pullover, Blusen und Jacken, außerdem natürlich Schuhe, Gürtel und Taschen, die Garderobe einer Frau ist komplex und wenn man eine neue Lieblingsfarbe entdeckt, dann verlangt es eine detailreiche Einkaufsliste, um auch Kleinigkeiten passend kombinieren zu können.
So fiel mir auf, dass ich gerne noch eine graue Armbanduhr hätte, also nicht die Uhr selber, sondern das Armband, die Uhr, deren bisheriges schwarzes Armband ich austauschen wollte, besaß ich schon.
Nach viel Rumgesuche im Netz fand ich dann bei ebay einen Händler, der recht hübsche und noch einigermaßen bezahlbare Uhrenarmbänder anbot, dort bestellte ich eines in grau, 22mm Stegbreite.
Drei Tage später war das Uhrenarmband in der Post, leider war es nicht grau und 22mm, sondern beige und 19mm breit.
Ich beantragte die Rückgabe, weil ich damit ja nun wirklich nichts anfangen konnte. Antwort des Händlers: "Das graue Armband war ausverkauft, da habe ich Ihnen ein anderes geschickt."
Manchmal frage ich mich, was die Leute denken, was ich so denke, wenn ich Dinge bestelle.
Als ich darauf bestand, dass ich nur ein graues Armband mit 22mm Breite haben wolle, bekam ich weitere drei Tage später noch ein Armband, eine Preisklasse höher, dafür in grau und in passender Breite, mit der Bitte, jetzt aber das verkehrte Armband auf eigene Kosten zurückzuschicken.
Das fiel mir leicht, denn die Briefmarke war nicht abgestempelt worden ;-)

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K hat letzten Monat seine Winterreifen gegen Sommerreifen in der Werkstatt wechseln lassen. Da letztes Jahr, als die Sommerreifen runterkamen, ein Reifen ständig Druck verlor, hat er sich diesen Reifen mitgeben lassen und hat ihn in einer Spezialwerkstatt reparieren lassen. Den reparierten Reifen brachte er jetzt zum Sommerreifenwechsel natürlich im Kofferraum wieder mit.
Als er am Abend sein Auto abholte, bzw. als er zu Hause in den Kofferraum schaute, fand er dort einen Winterreifen.
Die von der Werkstatt haben tatsächlich angenommen, dass er grundsätzlich nur drei Reifen einlagern möchte, um den vierten immer noch als Reserve im Kofferraum rumzufahren, oder so. Haben sie zumindest als Begründung angegeben, als sie gefragt wurden, weshalb sie einen Reifen wieder in Kofferraum gelegt hätten.
Am besten fragt man sich nicht, was die Leute so denken, dass man selber denkt.
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Montag, 3. Juni 2019
Strandtag mit rasanter Rückfahrt
Heute passte die Wettervorhersage genau, wir hatten tatsächlich 30° und keinen Wind, perfektes Strandwetter also, nur das Wasser ist noch nicht im Sommermodus, die DLRG-Tafel zeigte frische 13° Wassertemperatur, das ist noch ein wenig kühl.
C wollte aber trotzdem unbedingt schwimmen gehen und wünschte sich zum Geburtstag, dass wir gemeinsam zum Strand gehen.
Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass wir erst das Haus abreisesauber machen, dann Strand, wir hatten die Fähre um 17.40h gebucht, also Zeit satt.


Ich bin nicht ganz so weit ins Wasser gegangen wie C,
unten links schwimmt C (der kleine schwarze Punkt weit draußen), unten rechts bin ich, Strandzeltvermietervollbad heißt das auf der Insel, ich fand, das reicht.

Am Strand rumliegen und die Sonne genießen konnten wir dann beide gleich gut


Die 17.40h Fähre hatte schreckliche Verspätung, wir haben erst gegen 18.30h abgelegt und waren deshalb auch dementsprechend spät erst in Eemshaven, was unseren Zeitplan etwas anstrengte, denn der letzte Zug für C ging um 22.14h ab Rheine, wir wollten aber vorher noch beim Vater vorbei.
An solchen Tagen bin ich dann immer sehr zufrieden, dass mein Golf die GTI-Ausführung ist, die paar mehr PS sind durchaus praktisch, wenn man es eilig hat.

Der Besuch beim Vater klappte, er freute sich, seine Enkelin zu sehen, K reparierte sein Telefon und ich steckte seine Uhr ein, die eine neue Batterie braucht.
Punkt 21h saßen wir wieder im Auto, das Navi sagte, Ankunft Bahnhof Rheine 22.17h, K sagte nur „ach was, das schaffen wir locker“ und gab Gas.
Tatsächlich waren wir so früh in Rheine, dass wir noch entspannt zusammen zu McDov gehen konnten, K hatte gute Laune. Wir sind zwar nicht geflogen, aber fast.

Auf dem Weg von Rheine nach Greven entdeckte ich einen wunderbaren Sonnenuntergang/Abendhimmel im Rückspiegel. Gar nicht so einfach zu fotografieren, aber schließlich gelang es doch, die Aufnahme unten rechts zeigt ziemlich genau das, was ich knipsen wollte.


In Greven lag erfreuliche Post, die Immobilie in MG ist jetzt auch offiziell im Grundbuch umgeschrieben, wir feiern das grade mit Schaumwein, jetzt ist es wirklich endgültig abgeschlossen, uffff
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Sonntag, 2. Juni 2019
Einkaufen, Drama im Internet und verbranntes Brot
Für einen Samstag war ich heute enorm früh auf und aktiv. K hatte eine Friseurtermin um 9h, C und ich hatten beschlossen, dann mit ihm ins Dorf zu fahren, um den örtlichen Schuhladen zu testen.
Klappte fast, K ist, weil er pünktlich sein wollte, einfach schon mal losgefahren, aber als er fertig war, waren wir auch schon unterwegs und trafen uns dann vorm Schuhladen. Timing perfekt.

Wir fanden ein Paar Schuhe, das C gefiel und passte, was ich ganz wunderbar fand, denn C hat morgen Geburtstag und ich noch kein Geschenk für sie.

K fuhr dann nach Hause, weil er noch eine Verabredung mit dem Kantenschneider hatte, C und ich strolchten noch eine Weile durchs Dorf, stellten fest, dass an der Kulturinsel Flohmarkt ist, liefen dort auch zweimal hoch und runter, kauften eine Hose für C und zwei Blusen für mich und fuhren dann ebenfalls heim.

Dort schmiss ich die schon vorsortierte Waschmaschine an, die Neuerwerbungen vom Flohmarkt passten noch rein, jetzt ist der Wäschekorb komplett leer, kommt auch selten vor.

Am Nachmittag ging C zum Vaterhaus und mähte dort den Rasen, ich schnibbelte ein wenig Gemüse, machte ein paar Dips und las dann ausführlich Internet, denn in meiner Filterblase ist grade richtig was los, ich fand es hochspannend.

Eine recht bekannte Bloggerin ist damit aufgekippt, dass sie sich ihre Biographie wohl sehr frei erfunden hat, was zwar grundsätzlich nicht dramatisch ist, aber diese Dame hat es dann doch ein wenig übertrieben, weil sie als Deko ihrer eigenen (real nicht existenten) Biographie noch gleich ein paar mehr Leute erfunden hat, die sie auch noch als Holocaustopfer an die entsprechenden Stelle meldete und das war den meisten Leuten dann wohl doch zuviel literarische Freiheit.

Ich hatte ihr Blog auch in meiner Blogroll verlinkt, weil ich ihren Schreibstil zunächst ganz interessant fand, im letzten halben Jahr wurde es mir aber immer öfter "too much" und ich habe immer weniger dort mitgelesen, in den letzten Wochen gar nicht mehr - und ich hatte sie auch auf Twitter und Instagram entfolgt, weil mir ihr immergleiches Thema langweilig geworden war, so dass ich die Aufregungen, die sich um diese Person entwickelten, erst mit Verspätung mitbekommen habe und dann auf Informationen von der Seitenlinie angewiesen war, weil sie alle ihre Konten auf privat gestellt hatte und das Blog ist offline.

Ich mag ja solche Dramen, ich bin dann immer schrecklich neugierig und klicke solange im Internet rum, bis ich möglichst viele Infos zusammen habe, so dass ich den Nachmittag heute sensationslüstern am Handy verbrachte.

Aber nu ist auch gut. Die Dame hat ihren Biographiefake wohl wirklich sehr zielstrebig durchgezogen und sogar Leute aus ihrem privaten Umfeld glaubten an die ausgedachten Hintergründe, sowas kommt vor, oder, wie es ein Kollege gerne sagt: Shit happens.
Meine Reaktion war, dass ich meine Blogroll überarbeitet habe, damit ist das Thema für mich abgehakt.

Als ich grade mit Abendessen kochen beschäftigt war, schellte das Telefon und ich machte den Fehler, mir einzubilden, ich könnte Multitasking. Kann ich nicht, sollte ich aber langsam auch wissen, konnte ich nämlich noch nie.
Brot im Backofen rösten und Telefonieren ist nicht kompatibel, sieht dann so aus:


Nach dem Essen noch eine Fahrradtour mit K, einmal bis zum östlichsten Strandrestaurant der Insel, ist ein wunderschöner Weg immer am Wasser lang und hat den besonderen Vorteil, dass man unterwegs an verschiedenen großen Mülleimern vorbeikommt, mission accomplished, sowas befriedigt mich ja auch immer sehr
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Freitag, 31. Mai 2019
Einkäufe, Fahrradwege und Rasenzustand
K hat sich heute am Spätnachmittag zum ersten Rasenschnitt des Jahres aufgerafft. Zu seinem Verdruss fing es auch am Nachmittag nicht an zu regnen, es gab also keine brauchbare Ausrede zum Verschieben, aber jetzt ist es ja auch fürs erste mal wieder geschafft.
Der Rasen ums Haus besteht nur noch zu 10% aus Gras, der Rest ist irgendetwas anderes, überwiegend Moos, (also grün) und dazwischen langsam wachsendes Unkraut, was den Vorteil hat, dass man auch bis Ende Mai warten kann mit dem ersten Schnitt.
Mich stört ein Rasen ohne Gras gar nicht, ich habe da keinerlei gärtnerische Ordnungsansprüche, im Gegenteil, je pflegeleichter desto gut und alles, was gleichmäßig grün aussieht, das gilt als Rasen.

Am Vormittag waren wir mit den Rädern unterwegs, das Wetter war akzeptabel genug, um für die Fahrt ins Dorf nicht die kürzeste Strecke zu wählen, sondern die schönste (sprich am Wasser lang), unser Ziel war der örtliche Drogeriemarkt.
Auf dem Festland habe ich keinen problemlosen Zugang zu Drogeriemärkten, weil alle Drogeriemärkte in Greven in der Fußgängerzone liegen, was bedeutet, ich kann nicht mit dem Auto vorfahren und damit ist keiner für einen schnellen Einkauf zwischendurch geeignet, und sowas wie "shoppen gehen" mache ich ja normalerweise auch nicht, deshalb ist das Besorgen von Drogerieartikeln immer mit extra Aufwand verbunden.
Hier auf Borkum liegt der Drogeriemarkt auch in der Fußgängerzone, aber hier fahre ich ja auch regelmäßig Fahrrad, hier stört es mich also nicht und deshalb kommt es häufiger vor, dass wir hier einen Großeinkauf tätigen, den wir dann zu 80% wieder aufs Festland schleppen, eben weil es per Saldo die bequemste Logistik ist.
Diesmal hatte ich auch noch jede Menge Rabatt-Coupons, die ich einlösen konnte, das verleitet dann natürlich dazu, mehr zu kaufen als nur vier Deos, die fest auf der Einkaufsliste standen.
Was ich schon lange mal haben wollte, ist so ein Tangle Teezer, als typisches Mitglied der late majority wird es für dieses Produkt jetzt langsam Zeit, fand ich. Ausprobiert habe ich es noch nicht, aber jetzt ist mein Kaufbedürfnis gestillt, das ist das wichtigste.

Überhaupt hatte ich viel Spaß beim Rumgucken in dem Drogeriemarkt, an einer Regalwand waren neben den Kondomen auch diverse Sextoys im Angebot - und direkt daneben wurden dann die Tapes für Sportverletzungen angeboten. Ich fand's lustig.

Lustig fand ich auch den Ponypuffin, den ich wegen des hübschen Namens und wegen der schrägen Optik dringend kaufen musste

Und nein, er hing nicht bei den Sextoys, sondern bei den Haarbürsten, den steckt man sich nämlich in den Pferdeschwanz, damit der endlich mal großräumig voluminös wirkt.
C hat es sofort ausprobiert und ich finde den Unterschied tatsächlich beeindruckend.


Nach dem Drogeriemarkt, der mitten im Dorf liegt, mussten wir noch zu Lidl, das am Ortsausgang Richtung Hafen liegt, auch diesmal wählten wir den längeren, aber dafür schöneren Weg und fuhren über den innenliegenden, alten Sommerdeich, einer meiner Lieblingsfahrradwege, weil ich mir immer so verwegen vorkomme, wenn ich dort fahre. Der Weg ist so schmal, dass bei Gegenverkehr beide absteigen und vorsichtig umeinanderherum balanzieren müssen, rechts links geht es nämlich recht steil abwärts, Deich eben.
Früher war der Weg nicht gepflastert und die Deichseiten nicht gemäht, sondern mit einem sehr hohen Brennnessel- und Brombeergestrüpp bewachsen, da war es noch mehr Abenteuer dort zu fahren, weil ein Sturz noch unangenehmer gewesen wäre, früher waren dort aber auch weniger Gäste unterwegs und solange man alleine dort unterwegs ist, ist alles gut.

Das Foto zeigt die Enge des Weges genausowenig wie die Steilheit der abfallenden Seiten, keine Ahnung, wie man das fotografieren müsste, damit es besser rauskommt, aber es ist wirklich recht eng und recht steil und es macht auch heute noch Spaß, dort zu fahren
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