anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 2. Juni 2019
Einkaufen, Drama im Internet und verbranntes Brot
Für einen Samstag war ich heute enorm früh auf und aktiv. K hatte eine Friseurtermin um 9h, C und ich hatten beschlossen, dann mit ihm ins Dorf zu fahren, um den örtlichen Schuhladen zu testen.
Klappte fast, K ist, weil er pünktlich sein wollte, einfach schon mal losgefahren, aber als er fertig war, waren wir auch schon unterwegs und trafen uns dann vorm Schuhladen. Timing perfekt.

Wir fanden ein Paar Schuhe, das C gefiel und passte, was ich ganz wunderbar fand, denn C hat morgen Geburtstag und ich noch kein Geschenk für sie.

K fuhr dann nach Hause, weil er noch eine Verabredung mit dem Kantenschneider hatte, C und ich strolchten noch eine Weile durchs Dorf, stellten fest, dass an der Kulturinsel Flohmarkt ist, liefen dort auch zweimal hoch und runter, kauften eine Hose für C und zwei Blusen für mich und fuhren dann ebenfalls heim.

Dort schmiss ich die schon vorsortierte Waschmaschine an, die Neuerwerbungen vom Flohmarkt passten noch rein, jetzt ist der Wäschekorb komplett leer, kommt auch selten vor.

Am Nachmittag ging C zum Vaterhaus und mähte dort den Rasen, ich schnibbelte ein wenig Gemüse, machte ein paar Dips und las dann ausführlich Internet, denn in meiner Filterblase ist grade richtig was los, ich fand es hochspannend.

Eine recht bekannte Bloggerin ist damit aufgekippt, dass sie sich ihre Biographie wohl sehr frei erfunden hat, was zwar grundsätzlich nicht dramatisch ist, aber diese Dame hat es dann doch ein wenig übertrieben, weil sie als Deko ihrer eigenen (real nicht existenten) Biographie noch gleich ein paar mehr Leute erfunden hat, die sie auch noch als Holocaustopfer an die entsprechenden Stelle meldete und das war den meisten Leuten dann wohl doch zuviel literarische Freiheit.

Ich hatte ihr Blog auch in meiner Blogroll verlinkt, weil ich ihren Schreibstil zunächst ganz interessant fand, im letzten halben Jahr wurde es mir aber immer öfter "too much" und ich habe immer weniger dort mitgelesen, in den letzten Wochen gar nicht mehr - und ich hatte sie auch auf Twitter und Instagram entfolgt, weil mir ihr immergleiches Thema langweilig geworden war, so dass ich die Aufregungen, die sich um diese Person entwickelten, erst mit Verspätung mitbekommen habe und dann auf Informationen von der Seitenlinie angewiesen war, weil sie alle ihre Konten auf privat gestellt hatte und das Blog ist offline.

Ich mag ja solche Dramen, ich bin dann immer schrecklich neugierig und klicke solange im Internet rum, bis ich möglichst viele Infos zusammen habe, so dass ich den Nachmittag heute sensationslüstern am Handy verbrachte.

Aber nu ist auch gut. Die Dame hat ihren Biographiefake wohl wirklich sehr zielstrebig durchgezogen und sogar Leute aus ihrem privaten Umfeld glaubten an die ausgedachten Hintergründe, sowas kommt vor, oder, wie es ein Kollege gerne sagt: Shit happens.
Meine Reaktion war, dass ich meine Blogroll überarbeitet habe, damit ist das Thema für mich abgehakt.

Als ich grade mit Abendessen kochen beschäftigt war, schellte das Telefon und ich machte den Fehler, mir einzubilden, ich könnte Multitasking. Kann ich nicht, sollte ich aber langsam auch wissen, konnte ich nämlich noch nie.
Brot im Backofen rösten und Telefonieren ist nicht kompatibel, sieht dann so aus:


Nach dem Essen noch eine Fahrradtour mit K, einmal bis zum östlichsten Strandrestaurant der Insel, ist ein wunderschöner Weg immer am Wasser lang und hat den besonderen Vorteil, dass man unterwegs an verschiedenen großen Mülleimern vorbeikommt, mission accomplished, sowas befriedigt mich ja auch immer sehr
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Freitag, 31. Mai 2019
Einkäufe, Fahrradwege und Rasenzustand
K hat sich heute am Spätnachmittag zum ersten Rasenschnitt des Jahres aufgerafft. Zu seinem Verdruss fing es auch am Nachmittag nicht an zu regnen, es gab also keine brauchbare Ausrede zum Verschieben, aber jetzt ist es ja auch fürs erste mal wieder geschafft.
Der Rasen ums Haus besteht nur noch zu 10% aus Gras, der Rest ist irgendetwas anderes, überwiegend Moos, (also grün) und dazwischen langsam wachsendes Unkraut, was den Vorteil hat, dass man auch bis Ende Mai warten kann mit dem ersten Schnitt.
Mich stört ein Rasen ohne Gras gar nicht, ich habe da keinerlei gärtnerische Ordnungsansprüche, im Gegenteil, je pflegeleichter desto gut und alles, was gleichmäßig grün aussieht, das gilt als Rasen.

Am Vormittag waren wir mit den Rädern unterwegs, das Wetter war akzeptabel genug, um für die Fahrt ins Dorf nicht die kürzeste Strecke zu wählen, sondern die schönste (sprich am Wasser lang), unser Ziel war der örtliche Drogeriemarkt.
Auf dem Festland habe ich keinen problemlosen Zugang zu Drogeriemärkten, weil alle Drogeriemärkte in Greven in der Fußgängerzone liegen, was bedeutet, ich kann nicht mit dem Auto vorfahren und damit ist keiner für einen schnellen Einkauf zwischendurch geeignet, und sowas wie "shoppen gehen" mache ich ja normalerweise auch nicht, deshalb ist das Besorgen von Drogerieartikeln immer mit extra Aufwand verbunden.
Hier auf Borkum liegt der Drogeriemarkt auch in der Fußgängerzone, aber hier fahre ich ja auch regelmäßig Fahrrad, hier stört es mich also nicht und deshalb kommt es häufiger vor, dass wir hier einen Großeinkauf tätigen, den wir dann zu 80% wieder aufs Festland schleppen, eben weil es per Saldo die bequemste Logistik ist.
Diesmal hatte ich auch noch jede Menge Rabatt-Coupons, die ich einlösen konnte, das verleitet dann natürlich dazu, mehr zu kaufen als nur vier Deos, die fest auf der Einkaufsliste standen.
Was ich schon lange mal haben wollte, ist so ein Tangle Teezer, als typisches Mitglied der late majority wird es für dieses Produkt jetzt langsam Zeit, fand ich. Ausprobiert habe ich es noch nicht, aber jetzt ist mein Kaufbedürfnis gestillt, das ist das wichtigste.

Überhaupt hatte ich viel Spaß beim Rumgucken in dem Drogeriemarkt, an einer Regalwand waren neben den Kondomen auch diverse Sextoys im Angebot - und direkt daneben wurden dann die Tapes für Sportverletzungen angeboten. Ich fand's lustig.

Lustig fand ich auch den Ponypuffin, den ich wegen des hübschen Namens und wegen der schrägen Optik dringend kaufen musste

Und nein, er hing nicht bei den Sextoys, sondern bei den Haarbürsten, den steckt man sich nämlich in den Pferdeschwanz, damit der endlich mal großräumig voluminös wirkt.
C hat es sofort ausprobiert und ich finde den Unterschied tatsächlich beeindruckend.


Nach dem Drogeriemarkt, der mitten im Dorf liegt, mussten wir noch zu Lidl, das am Ortsausgang Richtung Hafen liegt, auch diesmal wählten wir den längeren, aber dafür schöneren Weg und fuhren über den innenliegenden, alten Sommerdeich, einer meiner Lieblingsfahrradwege, weil ich mir immer so verwegen vorkomme, wenn ich dort fahre. Der Weg ist so schmal, dass bei Gegenverkehr beide absteigen und vorsichtig umeinanderherum balanzieren müssen, rechts links geht es nämlich recht steil abwärts, Deich eben.
Früher war der Weg nicht gepflastert und die Deichseiten nicht gemäht, sondern mit einem sehr hohen Brennnessel- und Brombeergestrüpp bewachsen, da war es noch mehr Abenteuer dort zu fahren, weil ein Sturz noch unangenehmer gewesen wäre, früher waren dort aber auch weniger Gäste unterwegs und solange man alleine dort unterwegs ist, ist alles gut.

Das Foto zeigt die Enge des Weges genausowenig wie die Steilheit der abfallenden Seiten, keine Ahnung, wie man das fotografieren müsste, damit es besser rauskommt, aber es ist wirklich recht eng und recht steil und es macht auch heute noch Spaß, dort zu fahren
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Freitag, 31. Mai 2019
Es ist vollbracht
Der Schlafsessel steht, wenngleich er noch einen kleinen Mangel hat, den ich noch reparieren muss.
Aber der Reihe nach, denn selbstverständlich habe ich den Transport und den Aufbau sorgfältig fotodokumentiert, denn mir schwebt ja immer noch ein Fotobuch mit Geschichten als Biographie dieses Hauses vor, deshalb wird jede Neuerung mit der Kamera begleitet.
Zunächst mal steckte das Unterteil ja im Auto, wir haben es dann heute morgen ausgeladen.

(oberes Foto Auto von innen mit Dach zu, unteres Foto dann kurz vorm Rausheben)

In Cs Zimmer haben wir das Gestell dann ausgeklappt abgestellt, die Bezüge von Armlehnen und Kissen hatte ich gestern Abend noch in die Waschmaschine gesteckt, die waren heute morgen also sauber und konnten wieder aufgezogen werden.


Den Überzug hat K beim Onkel abgeholt, der hatte ihn ja am Wochenende in der großen Gewerbemaschine gewaschen, dann wurde alles zusammengezippt und dabei haben wir dann festgestellt, dass ein Reißverschluss leider kaputt gegangen ist, da müssen wir jetzt einen neuen Schlitten besorgen, der alte ist zerbrochen, aber so ein Schaden dürfte sich beheben lassen und benutzbar ist der Sessel trotzdem.

So sieht es jetzt aus:

und ich bin sehr zufrieden mit dieser Neuerung.

C kam erst mit der Nachmittagsfähre, ich hatte zur Feier des Tages einen Obstkuchen gemacht (das erste Mal den Biskuitboden selber gebacken und er schmeckte deutlich besser als jeder gekaufte, keine Ahnung, warum ich das nicht schon längst mal ausprobiert hatte)

so dass es nach Kuchenessen, Sessel zusammenzippen und Leihsessel wieder zurückbringen plötzlich schon nach 19h war, ich wollte aber wenigstens noch einmal am Strand nach dem Wasser gucken - und stellte fest, dass wohl aktuell grade Nesselquallenhochsaison ist.
Der Strand war übersät mit Hunderten von kleinen Nesselquallen, auf dem großen Foto links sieht man viele helle Punkte auf dem Strand, jeder Punkt ist eine Qualle.


K machte ein paar sehr hübsche Fotos von den Strandkörben

obwohl ich Strandkörbe eigentlich nicht mag, denn die gehören hier nicht auf die Insel. Traditionell gibt es hier Strandzelte, aber die Nörgelgäste kannten die von anderen Inseln und haben dann auf Borkum auch danach verlangt - wenn dann ein Strandzeltvermieter anfängt und auch Körbe kauft und vermietet, dann ziehen die anderen natürlich nach und mittlerweile stehen fast mehr Körbe als Zelte auf dem Strand, was ich wirklich, wirklich schade finde.
Aber nun ja.

Ich setze mich auf alle Fälle grundsätzlich nur in ein Strandzelt, alles andere käme mir vor wie Inselverrat.

(Die Möwe hat auch K geknipst, ich habe mich derweil mit C ein wenig im Zelt ausgeruht)

Mal schauen, wie das Wetter morgen wird, heute war es eher trüb und diesig, aber der Rasen braucht dringend einen Schnitt, wär ja schon gut, wenn es morgen trocken bleibt
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Donnerstag, 30. Mai 2019
Billiger Sprit und kein Stau
Gut angekommen, hat alles ohne Stress geklappt.
Um 15h das Büro verlassen und den Wagen vollgetankt.
Zu meiner großen Überraschung war der Sprit heute so günstig wie schon lange nicht mehr, ich hatte ja eigentlich damit gerechnet, dass die Spritpreise heute extra anziehen wegen des langen Wochenendes und der erwarteten Reisewelle, aber vielleicht war das auch nur diese eine Tankstelle, die da was verschlafen hat.
Denn Reisewelle war durchaus. Das Radioprogramm bestand eigentlich nur noch aus Verkehrs- bzw. Staumeldungen, dazwischen kurz Programm, in dem sich die Moderatoren dann darüber unterhielten, wie viel Stau heute überall erwartet wird und dass Experten sagen, dass heute der verkehrsreichste Tag des Jahres sein soll.
Aber so wie die hohen Spritpreise hielt sich auch die Stauwelle heute nicht dort auf, wo wir grade waren, wir sind vollkommen störungsfrei durchgefahren, im Gegenteil, unterwegs sahen die Straßen so aus:

K hatte soviel Spaß daran, dass wir auf den freien Straßen fuhren, während es sich sonst überall staute, dass er die Verkehrsdurchsagen extra lauter stellte, um die Staus, die uns alle nicht betrafen, ausgiebig zu genießen.

Wir hatten also auch noch genug Zeit für den Stopover bei McDo in Appingedam, damit war das Essensthema für heute auch schon abgehakt, alles sehr praktisch.

Jetzt haben wir eben die losen Teile ausgepackt und eingeräumt (im wesentlichen den mitgebrachten Kühlschrankinhalt) und dann festgestellt, dass wir alle beide völlig k.o. sind und nur noch ins Bett wollen.
K hatte genau wie ich auch diese elende Erkältung und genau wie ich ist er auch immer noch nicht wieder richtig fit. Wir schleppen uns hier also alle beide wie zwei Zombies durch die Tage, immer in der Hoffnung, dass es doch mal irgendwann besser werden muss, aber noch hält es sich zäh wie Kleister.

Deshalb laden wir das Sesselgestell auch jetzt nicht mehr aus, das kann ruhig noch eine Nacht im Auto verbringen, morgen haben wir hoffentlich wieder ein bisschen frische Kraft, dann gehen wir dieses Thema an.

Oder wir warten bis C. ankommt, die kann dann mithelfen rausheben.

Jetzt erst mal Bett
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Mittwoch, 29. Mai 2019
Energie alle
Sorry, heute wird das nichts mehr mit einem Tagesbericht, weil ich kaum was gemacht habe außer Büro, aber das, was ich dann doch noch tat, hat alle vorhandene Restenergie aus mir rausgesaugt, so dass ich jetzt so platt und müde und alle und k.o. und eben zu nix mehr in der Lage bin, dass ich nur noch schlafen will.
Ich habe heute Abend ein bisschen gekocht, dann ein bisschen gegessen und dann die Küche saubergemacht - und weil mir dabei auffiel, dass sie wirklich ziemlich eingedreckt ist, habe ich eben mal etwas mehr saubergemacht - und jetzt geht hier nix mehr.
Dabei hatte ich noch viel Hilfe, N hat alles gestaubsaugt, so dass ich nur wischen musste, allerdings nicht nur Böden, sondern auch Schränke und Oberflächen und wenn man so eine Sissi ist wie ich, die keinerlei körperliche Bewegung mehr abkann, dann führt so ein Putzsport zu einem sofortigen Komplettzusammenbruch.
Morgen (vielleicht) wieder mehr, denn morgen fahre ich ja mit der Abendfähre nach Borkum und muss dann den Sessel ausladen, das wird auch spannend, weil schon wieder körperliche Anstrengung, ich garantiere also auch für morgen für nix
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Montag, 27. Mai 2019
Seltsamer Montag
Heute bekam ich von drei verschiedenen Menschen einen Anruf, die alle mit denselben zwei Fragen das Gespräch starteten: "Wie geht es Ihnen denn heute? Haben Sie Lust zu arbeiten?"
Ich weiß nicht, welchen Eindruck ich sonst vermittele, aber ich hätte mir eingebildet, ich jammere im Büro oder bei Geschäftspartnern nicht über Montage oder andere allfällige Unlustattacken, das mache ich höchstens hier im Blog, das wiederum liest aber doch hoffentlich kein Mensch aus meinem beruflichen Umfeld, zumindest ist mir das nicht bekannt und es hat auch noch nie jemand angedeutet.
Beim ersten Anrufer habe ich noch ganz normal, formal reagiert mit: "Danke gut, wieso sollte ich keine Lust haben, ist etwas passiert?"
Beim zweiten war ich schon etwas besser vorbereitet und habe geantwortet: "Ja, hier ist alles okay, trotz Montag. Und bei Ihnen?"
Der dritte hat mich dann allerdings wieder komplett aus dem Konzept gebracht, denn wer rechnet denn damit, dass man von jedem Anrufer mit demselben Fragenset begrüßt wird, was man ansonsten noch nie gefragt wurde? Da habe ich also gezielt zurückgefragt, wie er auf die Fragen käme, weil er heute halt schon der dritte sei und langsame begänne ich mir Sorgen zu machen über eine Verschwörung oder ähnliches, die komplett an mir vorbeigelaufen sein muss.
Tatsächlich haben mir alle drei Anrufer jeweils einzeln bestätigt, dass sie persönlich heute einen akuten Montagsdurchhänger hätten - und ich hatte etwas zum Grübeln.
Hat die Europawahl die Menschen derart umgehauen, dass sie spontan alle Energie verloren haben?
Seltsame Koinzidenzien gibt es manchmal.

Die Wahlergebnisse fand ich jetzt nicht sehr überraschend, sie waren einigermaßen umfragekonform, mich überrascht vielmehr, welche geballte Menge an Arroganz und Inkompetenz sich sowohl bei der CDU als auch bei der SPD in der Parteispitze tummelt. Wenn man da mal ausführlich drüber nachdenkt, kann man richtig Angst bekommen, denn die regieren wirklich unser Land. Gruselig ist das.
Ein bisschen Hoffnung entsteht allerdings, wenn man sich die Wahlbeteiligung der unter 25jährigen ansieht, scheint so, als ob die Jugend aufgewacht ist. Jetzt müssen sie nur noch durchhalten und systematisch fortfahren, die verknöcherte Rentnertruppe, die momentan noch die oberen Posten besetzt, immer weiter zu demontieren.
Ich persönlich bin übrigens für ein Wahlrecht mit 16 und einen Entzug der Wahlberechtigung ab 70. Weil, warum sollten alte Leute noch wählen? Die haben keine Zukunft mehr, die gestaltet werden müsste, die haben ihr Leben im Wesentlichen gelebt und können es jetzt langsam entspannt auslaufen lassen. Und vor allem müssen sie den jungen Leuten aus reinem Altersstarrsinn nicht immer weiter die Zukunft zerstören.

Ich habe dieses Rezo-Video schon gleich am ersten Tag gesehen als es online war und ich war spontan hell begeistert und sehr gespannt, wie die etablierten Parteien darauf reagieren.
Und dann kam dieses Totalversagen. Frau AKK ist sich nicht zu schade, eine volle Breitseite überhebliche Nichtwisserarroganz abzusondern und der Rest der Truppe ist auch einfach nur peinlich.
Der Generalsekretär der CDU ist nicht nur zweimal durchs juristische Staatsexamen gefallen, er hat auch noch nicht mal begriffen, wie man auf Twitter einen Thread postet und, in meinen Augen das schlimmste dabei, er lässt dann auch keine Experten ran.
Es kann einen in Summe wirklich nur gruseln.

Dafür endete der Tag heute mit einer äußerst erfreulichen Erkenntnis: Das Untergestell des Schlafsessels passt in mein Cabrio und wir konnten sogar das Dach wieder schließen.
Genial!
Jetzt bleibt es da bis Mittwoch drin, ich wollte es nur unbedingt heute schon wissen, ob es überhaupt ins Auto passt, denn sonst hätte ich mir einen Transportplan B ausdenken müssen, aber das ist ja nun nicht mehr nötig.
Ich freu mich sehr. Das hat alles richtig rundum perfekt funktioniert und solche Aktionen machen mich dann auch ausgesprochen glücklich und zufrieden.
C selber kommt am Donnerstag auch nach Borkum, dann kann sie gleich das neue Möbelstück in ihrem Zimmer bewundern, da freue ich mich auch schon drauf
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Sonntag, 26. Mai 2019
Brief an mein 19jähriges Ich
Meine liebe AnJe,

es wird wohl kaum jemanden geben, der Dich besser kennt als ich, weshalb ich gerne die Idee aufgreife, Dir aus meinem Heute einen Brief in Dein damaliges Heute zu schreiben, denn den kleinen, sehnsüchtigen Restglauben an die Möglichkeit von Zeitreisen, den Du hast, habe auch ich mir bis heute bewahrt und vielleicht, wer weiß..... -
und sonst ist auch nicht schlimm.

Da ich ja weiß, dass Du Spannung hasst und bei Büchern grundsätzlich zuerst das Ende liest, um anschließend in Ruhe den Text genießen zu können, fasse ich die wichtigsten Details Deiner Zukunft mal eben kurz zusammen.
Also:
Du wirst mindestens dreimal so alt wie Du heute bist
Du wirst genau das erreichen, was Du Dir heute vorstellst
Du wirst Deine jetzigen Überzeugungen, Meinungen, Grundeinstellungen immer wieder auf den Prüfstand stellen, weil sie immer wieder von allen möglichen Seiten, insbesondere dem jeweils aktuellen Zeitgeist, angegriffen werden - und Du wirst sehr viele Deiner jetzigen Überzeugungen, Meinungen, Grundeinstellungen auch noch besitzen, wenn Du dreimal so alt bist wie heute.
Allerdings: Kinder sind nicht so schrecklich wie Du Dir das im Moment vorstellst, es ist einfach nur eine Frage der Organisation.

Ansonsten: Du wirst halt Dein Leben so leben, wie Du es in den letzten Jahren schon gründlich geübt hast, im Wesentlichen selbstständig und unabhängig. Du wirst Dein Mantra "Ich kann alles alleine" immer weiter ausbauen und auch fast vierzig Jahre später kann ich noch nichts Negatives an dieser Grundhaltung sehen. Es erspart Dir eine Menge Enttäuschungen, denn wer von anderen nichts erwartet, kann eben auch nicht enttäuscht werden.
Überhaupt fällt es mir schwer, Dir irgendwelche guten Ratschläge zu geben, denn ich denke, dass die wenigen wichtigen Entscheidungen, die Du in Deinem Leben treffen wirst, alle richtig waren.
Klar wird es immer wieder Situationen geben, wo man sich im Nachhinein sagt „oh hätte ich mal“, aber in all diesen Situationen hast Du die Umstände vorher ganz genau gekannt und abgewogen und deshalb manche Dinge bewusst getan oder eben nicht getan - das weißt Du genauso gut, wie ich es heute immer noch weiß.
Klar ist es dumm, mit dem Rauchen anzufangen und noch dümmer, es nicht umgehend wieder bleiben zu lassen, dass hast Du aber die gesamten 27 Jahre, die Du noch rauchen wirst, jeden Tag selber gewusst, das muss ich Dir also nicht als Lebensweisheit mit auf den Weg geben, und deshalb beschwere ich mich auch nicht, dass ich heute mit dieser kaputten Lunge leben muss. Du wirst gerne und mit Genuss rauchen - und das ist es wert.
Manche Fehler müssen eben gemacht werden, das gehört dazu.

Und manche Fehler sind keine Fehler, sondern die besten Windungen des Schicksal, die einem passieren können.
Du wirst ungewollt schwanger werden und Du wirst das Kind bekommen, obwohl Du schon alle Papiere für einen legalen Abbruch zusammen hast. Die erste Zeit mit dem Baby wird eine Herausforderung, aber es ist halt ein Baby und kein Hundewelpe, es zum Züchter zurückzubringen ist keine Option.
Alle Entscheidungen, die Du hier treffen wirst, werden die richtigen sein.
Die Entscheidung, noch mehr Kinder zu bekommen, weil dann das eine nicht so alleine ist, ist genauso richtig, wie die Entscheidung noch viel später den Vater der drei Kinder zu verlassen und wieder alles alleine (zusammen mit den Kindern) zu machen, auch wenn das jüngste dann noch keine 10 Jahre alt sein wird, ich denke, das ist alles komplett okay. - Zumindest weiß ich auch aus meiner allwissenden Zukunftsperspektive keine besseren Möglichkeiten. Und es wird funktionieren, so viel zumindest kann ich Dir von hier aus bestätigen.

Ich habe länger darüber nachgedacht, ob ich Dir nicht zu einem anderen Beruf raten solle, bin aber zu dem Schluss gekommen, dass ich keinen Beruf weiß, in dem Du auf Dauer zufriedener geworden wärst. Jeder Beruf besteht irgendwann hauptsächlich aus Alltag, insofern finde ich die Entscheidung, einen Beruf zu wählen, der eine extrem hohe Sicherheit auf Vollbeschäftigung mit gleichzeitig enorm vielen, unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten bietet und gleichzeitig überdurchschnittlich gut bezahlt ist, auch nach 35 Jahren Berufsleben immer noch völlig okay. Die Art und Weise wie Du Deine Ausbildung organisieren wirst, finde ich ebenfalls okay, auch hier wüsste ich keine bessere Methode als sich einen älteren Partner mit demselben Beruf zu wählen, von dem man so unendlich viel mehr lernen kann als in jeder externen Ausbildung.

Ein Grund, weshalb es schwierig ist, Dir aus der Zukunft kluge Ratschläge zu geben, liegt auch daran, dass Du fast alle Varianten, die das Leben so zu bieten hat, sowieso selber ausprobieren wirst. Was soll ich Dir also raten, was Du besser machen könntest?

Dass, was Du nicht gemacht hast, habe ich ja auch nicht kennengelernt, ich kann Dir aber bestätigen: Ich vermisse nichts. Und insbesondere keine verpassten Chancen.

Also mach einfach, das wird schon und ändere nichts, weil Du kalte Füße bekommst. Alles wird funktionieren - und ich möchte keinen Tag meiner Vergangenheit missen und noch viel weniger möchte ich irgendeine Weiche anders stellen.

Viele Grüße aus dem Off der Zukunft
Deine AnJe

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