anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 28. Februar 2019
Bürotür mit Hektik
Diese Woche besteht hauptsächlich aus einem permanenten Hektikgegrummel im Hintergrund.
Die ersten drei Tage in Frankfurt waren mehr als voll mit Terminen, Gesprächen, Workshops und einem Dauergewusel um einen herum.
Heute dann Büro, aber nach drei Tagen Abwesenheit vom Büro war natürlich reichlich Krims und Kram aufgelaufen. Außer Postbergen hatte auch jeder Mitarbeiter diverse Themen auf Lager, die er noch eben schnell besprechen wollte, bevor ich morgen ja schon wieder weg bin, denn über die Karnevalstage flüchte ich mich grundsätzlich auf die Insel. Leider ist es dort mittlerweile auch schon nicht mehr entspannt ruhig, weil die Zahl der Karnevalsflüchtlinge jährlich wächst und deshalb die nächsten Tage dort schon fast Hochsaison herrscht.
Ich sitze aber immer noch lieber in einer Masse von Karnevalsflüchtlingen als mitten zwischen all den heiteren Pappnasen, die bei mir regelmäßig Panikattacken auslösen. Da geht es mir dann nämlich gar nicht mehr gut.

Heute also schnell ein Tag Büro, eingeklemmt zwischen länger nicht da und auch sofort wieder weg war es kein sehr entspannter Tag, aber nun ja, auch solche Tage gehen vorbei.

Am Abend die Mutter am Bahnhof in Münster abgeholt, morgen fahren wir zu dritt nach Borkum, für vier Tage lohnt sich die Reise für sie, ein normales Wochenende ist sonst zu stressig mit der Reiserei.

Morgen geht es früh raus, weil ich sonst ja wieder Fährenstress bekomme, also lieber mit genug zeitlichem Vorlauf planen, aber zum Glück gibt es nicht viel zu packen, das wird also schon klappen
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Mittwoch, 27. Februar 2019
Zurück und k.o.
Gegen 21:00 Uhr war ich endlich wieder zu Hause und habe mich mit einem wohligen Grunzen aufs Sofa plumpsen lassen. Zu Hause ist immer noch am schönsten.
Ich bin ganz offensichtlich kein Mensch für eine Reisetätigkeit. Wenn ich regelmäßig beruflich unterwegs sein müsste, würde ich wahrscheinlich sehr schnell aus purer Verzweiflung zur Not auch auf Hartz IV umschulen, weil ich es einfach nur schrecklich fände.
Ganz ab und zu mal unterwegs sein ist noch völlig o.k., vor allem weil das nach Hause kommen dann dieses extra wohlige Gefühl auslöst. Ähnlich vielleicht dem Eintauchen in eine warme Badewanne, wenn man sich leicht vergrippt und durchgefroren abends nur noch was Gutes tun will.
Um so etwas richtig genießen zu können, muss es vorher eben weniger schön gewesen sein.

Der Tag heute war auch wieder sehr interessant, viele wichtige Informationen eingesammelt, Gespräche geführt, Unmengen an Visitenkarten verteilt und bekommen, und zum Schluss die große Werbegeschenkeinsammeltour. Das war auch lustig.
Circa eine Stunde vor Schluss der Veranstaltung liefen viele Aussteller mit Kisten voller Werbegeschenke durch die Gegend und verteilten sie mehr oder minder wahllos an jeden, der sich bereit erklärte, ihnen etwas abzunehmen, weil sie keine Lust hatten, den Krempel wieder mit nach Hause zu nehmen.
Ich besitze jetzt einen großen Stapel an Moleskine ähnlichen Schreibbüchern, bei diesen Büchern Werde ich immer schwach, auch wenn ich eigentlich schon jetzt mehr leere Bücher besitze, als ich je vollschreiben kann, trotzdem habe ich auch diesmal alle Bücher mitgenommen, die man mir anbot. Ich glaube, insgesamt sind es acht neue Bücher in DIN A5, Außerdem jede Menge Kugelschreiber, von denen einige wirklich exzellent und wunderbar schreiben, ich habe jetzt eine große Menge an Kugelschreibern vom Typ „so einen tollen Stift haben Sie noch nie gehabt“ ,

Ansonsten scheint der Trend für Werbegeschenke dieses Jahr „Werkzeug“ zu sein, auf alle Fälle gab es an verschiedenen Ständen wirklich interessante Werkzeugminitools, die ich natürlich auch alle angenommen habe, Werkzeug kann man gar nie nicht genug haben.

Verschmäht habe ich jede Art von Kinderspielzeug und Kuscheltier, die es auch an erstaunlich vielen Ständen gab. Ich habe neugierig nachgefragt, weshalb ein Finanzdienstleister Kuscheltiere als Werbegeschenke verteilt und mir wurde erklärt, dass es sehr viele Väter gibt, die diese Kuscheltiere sehr gerne mitnehmen, weil sie dann gleich ein Geschenk für ihre Kinder haben, wenn sie am Wochenende nach Hause kommen.
Hmmmm......

Coffee-to-Go-Becher gab es auch viele, aber die meisten aus Porzellan, die wären mir zu schwer und zu bruchgefährdet, um sie in der Gegend rumzuschleppen.
Mitgenommen habe ich einen Isolierbecher mit festschließendem Deckel, der außen eine Bambusverkleidung hat (von einem Finanzdienstleister, der sich auf Nachhaltigkeitsprodukte spezialisiert hat), den fand ich sehr schön, der ist leicht und praktisch.

Die Rückreise dauerte ziemlich genau drei Stunden, was für 300 km im Feierabendverkehr kein schlechter Schnitt ist, ich bin jetzt aber so müde und platt, dass ich plane, jetzt sofort den direkten Weg ins Bett zu nehmen, morgen ist auch noch ein Tag
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Dienstag, 26. Februar 2019
Messetag
Erster Kongresstag und zweiter Frankfurttag ist zu 3/4 um, jetzt steht nur noch das Galadiner an, vor dem wir uns allerdings drücken und lieber mit ein paar Kollegen zum Italiener gehen, das wird hoffentlich gemütlicher und weniger formell, wobei ich mir schon meine neuen Cinderellaschuhe eingepackt habe, die Gelegenheit dafür scheint mir passend.
Ansonsten war es enorm anstrengend aber auch sehr interessant, ich erzähle aber ein ander Mal davon, jetzt erst mal umziehen und dann Italiener
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Montag, 25. Februar 2019
Frankfurt
So, Tag 1 der Frankfurt Expedition ist um, es war angemessen interessant.
Eigentlich war heute ja nur Anreise, der Congress selber beginnt erst morgen, wir haben das aber sofort mit einem langen Termin bei einer unserer Hauptbanken verbunden, weshalb wir schon fünf Stunden Besprechungen erledigt haben und immerhin eine recht interessante Anlageidee daraus mitnehmen konnten. Es gab natürlich viel mehr Ideen, die anderen überzeugten uns aber nicht.
Anschließend einchecken in dem Hotel gleich neben dem Messegelände, sehr gute Wahl, wir können morgen einfach zu Fuß rüberlaufen und müssen uns keine Gedanken um komplizierte Anreisezeremonien vor dem Frühstück machen, denn der Kongress beginnt mit einem Frühstücksworkshop, im Hotel werden wir also nur schlafen und nicht essen.
Heute abend wollten wir aber noch was essen, in der Nachmittagsbesprechung gab es nur die normalen Besprechungskekse, das reicht nicht als Hauptmahlzeit.

Google sagte, 120m von unserem Hotel gäbe es einen Japaner, besser kann es ja nicht laufen, natürlich möchte ich dann japanisch essen.
Dieser Japaner war aber nur ein langweiliger Ramen-Japaner und die finde ich ja mal unendlich langweilig und überflüssig, um lätscherte Nudelsuppe zu essen, gehe ich nicht ins Restaurant.
Nebenan war ein Steakhouse, also sind wir dann da gelandet, das beste war mit Abstand das Knoblauchbrot, das habe ich zweimal nachbestellt.
Der Rest war essbar und ich bin satt aufgestanden, aber ein bisschen mehr Würz würde diesem Restaurant nicht schaden, aber nun ja, die leben wahrscheinlich von genau den Eintagsfliegen, die wir auch darstellten, was soll man sich für Laufkundschaft anstrengen.

Schräg gegenüber gibt es eine große Mall mit zig Geschäften und einem Spät-Rewe, da haben wir uns jetzt noch unseren Absacker besorgt und Fete auf dem Zimmer beschlossen, auf Hotelbar mit den seltsamen Gestalten, die hier rumlaufen, hatte niemand Lust.

Ich habe mir ja vorgenommen, diesmal nichts zum Thema "Leben in einer Großstadt" zu sagen, aber wenn ich mir die Menschen anschaue, die hier so rumlaufen, dann bleiben vor allem Fragezeichen bei mir übrig. Die Menschen nehmen schon seltsame Umstände und Unbequemlichkeiten auf sich, nur weil sie meinen, unbedingt diesen einen Job machen zu müssen, der das von ihnen verlangt.
Aber wahrscheinlich bin ich von meinem Beruf auch einfach nur verwöhnt, weil ich noch nie, in meinem gesamten Leben nicht, akzeptieren musste, dass der Job mir Umstände im Privatleben aufzwängt, die ich nicht bereit wäre, als Umstände im Privatleben zu akzeptieren. So wichtig kann kein Job der Welt sein, dass ich ihm dafür meine Freiheit opfere und eine gute Bezahlung ist halt auch immer relativ. Wenn ich so viel verdiene, wie ich brauche, verliert jeder Euro Zusatzverdienst gewaltig an Attraktivität. Was soll ich mit der Kohle, wenn sie mir keinen Zusatznutzen mehr bietet?
Mit der Einstellung bin ich bisher ganz gut klargekommen und werde mit zunehmendem Alter nur radikaler aber bestimmt nicht konzilianter.
Aber wie gesagt, es kann einfach an meinem Job liegen, bei dem schon seit Jahrzehnten ein Fachkräftemangel Alltag ist, so dass die Arbeitnehmer sich aussuchen können, welche Vorgaben sie ganz bestimmt umgesetzt wissen wollen. Gleichzeitig räume ich ein, dass es auch eine Menge Menschen aus meinem Job gibt, die hier arbeiten - warum die das freiwillig tun, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben
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Sonntag, 24. Februar 2019
Erkenntnisse über Nägel lackieren und Themen bedenken
Zugegeben, ich hatte bisher nicht viel Erfahrung mit Nägel lackieren, weil ich es erst seit ganz neulich mache, aber ich lerne regelmäßig dazu. Die geklemmte Stelle im Fingernagel beginnt erst jetzt gaaaanz langsam herauszuwachsen, ich werde also wohl noch eine Zeitlang weiter lackieren und ich gebe zu, ich habe mittlerweile sogar Gefallen daran gefunden und finde es gar nicht mehr peinlich, sondern sogar ganz schick.
Und natürlich habe ich mich mittlerweile einmal systematisch mit dem Thema beschäftigt und aus fünf Wochen Dauermaniküre ein paar faszinierende Erkenntnisse gezogen.
So gibt es Murphys Law natürlich auch für Nägel lackieren, es besagt, dass es niemals irgendwo am Körper doller und unangenehmer juckt und zwingend ein dringliches Kratzen verlangt als in dem Moment, wo grade der Nagellack trocknet und man mit der Hand einfach NICHTS tun sollte außer den Lack in Ruhe trocknen zu lassen.
Nach dem ich mir bisher jedesmal genau deshalb die frisch lackierten Nägel ruiniert habe, habe ich dieses Grundgesetz heute einfach ausgetrickst: Ich habe nicht beide Hände gleichzeitig lackiert, sondern zunächst mal nur EINE Hand, und während die in Ruhe trocknete, konnte ich mich mit der anderen immer noch ausführlich kratzen - und erst als ich mich mit der frisch lackierten und getrockneten Hand gefahrlos kratzen konnte, habe ich die zweite Hand außer Gefecht gesetzt.
Ich bin schon ziemlich schlau, dass ich diesen Trick bereits nach fünf Wochen ganz von alleine entdeckt habe.
Außerdem habe ich entdeckt, dass teurer Lack nicht zwingend besserer Lack ist, dass der ganz billige Lack aber auch nichts taugt. Noch habe ich meinen persönlichen Lieblingslack nicht entdeckt, weiß aber schon, dass auch dunkelrot den fast schwarzen Quetschfleck am Nagel nicht vernünftig abdeckt. Die einzige Farbe, die das bisher zuverlässig erledigt hat, ist ein ganz dunkles Lila. (Schwarz finde ich hässlich für Fingernägel, das habe ich deshalb nicht benutzt bzw. nicht gekauft).

Praktisch an dunkel lackierten Fingernägeln ist, dass man keine Trauerränder mehr sieht. Als ich den Lack das erste Mal wieder abmachte, rechnete ich deshalb mit dem schrecklichsten, immerhin hatte ich mir mehrere Tage lang nicht die Fingernägel gereinigt - und was soll ich sagen?- So sauber waren meine Fingernägel selten. Für mich ist das ein absolutes Mysterium, wieso bleiben die Fingernägel so sauber, mit Lack sauberer als ohne, weshalb? Ich finde das sehr seltsam, aber es war die gesamte letzte Zeit so, dass meine Fingernägel, wenn ich den Lack abmachte, außergewöhnlich sauber waren. Allein das ist ja schon ein guter Grund, das mit dem Lackieren für immer beizubehalten.

Außerdem knibbel ich weniger bis gar nicht mehr. Ich kaue zwar keine Fingernägel, aber ich knibbel Nagelhaut, manchmal sieht das ganz böse aus. Seitdem die Nägel lackiert sind, lasse ich das weitestgehend bleiben. Sehr erfreulich.

Noch suche ich nach einem wirklich stabilen Lack, obwohl ich jetzt schon eine recht teure Edelvariante mit passendem Ober- und Unterlack erworben habe, sind die Spitzen immer schon am ersten Tag nach dem Erneuern angestoßen, und auch wenn ich irgendwo etwas von "stylisch abgeblättertem Nagellack" gelesen habe, bin ich noch nicht soweit, dass ich shabby chick auf Fingernägeln wirklich attraktiv finde.

Sonst so: Ich war heute das erste Mal seit vielen, vielen Wochen, ja Monaten, wieder auf einem Flohmarkt. Das Wetter war toll und ich brauchte Batterien und wollte außerdem checken, ob die Drogeriestände auf dem Flohmarkt auch Nagellack führen. Nun, Nagellack gibt es nicht auf dem Flohmarkt, dafür habe ich meine Batteriebestände wieder aufgefüllt und ein wenig sonstigen Krimskrams erworben, es hat Spaß gemacht.

Am Vormittag habe ich meinen Feedreader nachgelesen.
Ich bin immer noch nicht à jour, aber ich habe jetzt ein paar Blogs rausgeworfen, weil ich feststellte, dass ich dazu neige, die weniger attraktiven Blogs eher zu lesen als die wirklich schönen, die hebe ich mir aus Zeitmangel dann immer auf für Tage, wo ich (hoffentlich) ausreichend Zeit habe, weil ich diese Texte wirklich genießen will - und plötzlich hatte ich 17 ungelesene Beiträge, bei Herrn Buddenbohm zum Beispiel, was ja völlig unsinnig ist, wenn ich dafür bei Erna Pasulke ordnungsgemäß regelmäßig mitgelesen habe. Die Ernas habe ich also jetzt aus dem Feedreader entfernt und hoffe, dass ich damit genug Luft geschaffen habe, auch bei Herrn Buddenbohm regelmäßig mitzulesen, seine Texte gefallen mir nämlich regelmäßig sehr und seine Links finde ich oft sehr spannend, da wäre es schon arg schade, wenn ich mir dazu nicht ausreichend Zeit freischaufeln würde.

In irgendeinem der letzten 17 Beiträge zitierte er einen Autor, der etwas über Besuch haben und sich Gedanken machen und diese zu Papier bringen geschrieben hat und dass das mit dem Besuch halt oft eine Krux ist, weil man einerseits in den Gesprächen mit dem Besuch die faszinierendsten Gedankenfäden entdeckt, anschließend aber keine Zeit hat, sich da in Ruhe seine eigenen Gedanken zu zu machen und die niederzuschreiben.
Dass das Aufschreiben für viele Menschen die effektivste Art ist, sich Qualitätsgedanken zu machen, kann ich sofort nachvollziehen, denn genau so geht es mir auch. Um Dinge wirklich von allen Seiten zu beleuchten und mir letztlich eine eigene Meinung dazu zu bilden, muss ich es aufschreiben, wobei ich dann beim Aufschreiben meine eigene Meinung mehrfach ändere, was ich ganz natürlich finde. Hätte ich vorher schon eine, hätte ich es ja nicht aufschreiben müssen.
Mir fällt dieses Paradoxon, also dass man ein Thema erst durch Besuch findet, der einen dann wieder daran hindert, sich damit zu beschäftigen, allerdings nicht bei Besuch auf, sondern beim Bingelesen von Blogs. Als ich heute Vormittag so hintereinander weg viele gute Blogartikel samt der teilweise darin enthaltenen Links konsumiert habe, habe ich mich mehrfach geärgert, dass ich so wenig Zeit habe, um diese Artikel einzeln und in Ruhe mit Abstand zu lesen, denn es wurden in den Beiträgen diverse Themen bearbeitet, zu denen ich auch gerne in Ruhe über meine Meinung nachdenken würde, weil ich glaube, ich könnte da eine Meinung zu haben - allein, es fehlt an der Ruhe und außerdem habe ich vieles sofort wieder vergessen, weil es von einem anderen, nicht minder spannenden Thema überlagert wurde - es ist ein Kreuz.

Ich persönlich finde es immer spannend, wenn ich irgendwo ein Thema entdecke, bei dem ich mich selber spontan nach meiner eigenen Meinung dazu abfrage, denn gefühlt zucke ich bei 98% der in Blogs bearbeiteten Themen nur uninteressiert die Schultern, einfach weil sie komplett an meinem Leben, meinen Interessen, meiner Haltung oder an meinem Engagement vorbeigehen.
Persönliches Engagement zB habe ich gefühlt für gar nix, dafür bin ich viel zu misanthrop als dass ich andere Leute dazu bringen möchte, sich meiner Meinung anzuschließen.
Es gibt aber eine Menge Themen, dazu habe ich eine sehr feste Haltung und wenig Bedarf, die noch mal und noch mal zu diskutieren, so wenig, wie ich bei diesen Themen andere von meiner Meinung überzeugen möchte, möchte ich von anderen überzeugt werden. Deshalb gehe ich sehr vielen Themen gleich von Anfang an aus dem Weg.
Und ansonsten, naja, kleine Kinder habe ich nicht mehr und Haustiere auch nicht, ich pflege keine intensiven Hobbies, bin in keinem Verein und keiner Partei, gehöre zu keiner Clique, noch nicht mal zu einer Gruppe, ziehe mich vorsätzlich aus fast allen Aktivitäten mit anderen Menschen heraus - manchmal wundere ich mich selber, dass es immer noch Themen gibt, die mich tatsächlich interessieren.

Es gibt aber Themen, die mich interessieren und die nächsten Tage wird das ganz ausgeprägt das Thema "Kapitalanlage und ESG" sein, weil ich morgen nach Frankfurt fahre, wo der jährliche Institutional Money Kongress stattfindet und ich mir für dieses Jahr das Thema ESG (environment, social, governance) vorgenommen habe und schon sehr gespannt bin, was ich dort dazu für Input finden werde.
Die nächsten drei Tage bin ich also unterwegs, keine Ahnung, wie viel Zeit ich zum Bloggen finden werde, schaun wir mal
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Samstag, 23. Februar 2019
Kontaklinsendrama
Viel geschafft heute.
Alle Steuererklärungen samt E-Bilanzen für 2017 sind fehlerfrei übermittelt. Halleluja und Schampus für alle.

Außerdem am Vormittag mit dem Fahrrad in den Ort gefahren, weil ich zwei SMS von Fielmann bekommen hatte, meine Kontaktlinsen sind zum Ausprobieren eingetroffen.
Es handelt sich jetzt um die Kontaktlinsenausprobierversionen vier und fünf. Die ersten drei waren jeweils nicht so passend, dass man sie ernsthaft als Brillenersatz in Betracht gezogen hätte, also wurden nacheinander verschiedene Fabrikate und Modelle ausprobiert.
Die beiden Versionen, die ich heute abgeholt habe, habe ich tatsächlich einfach nur abgeholt. Ich bekam Reinigungsflüssigkeit dazu und jeweils ein Aufbewahrungsdöschen und ich soll sagen, ob ich mit einer der beiden Versionen soweit klarkomme, dass ich sie mir als Dauerlinse vorstellen kann und deshalb jede der beiden Varianten ausgiebig probetragen.

Das ist schon ein echter Fortschritt, bisher habe ich die Linsen jeweils vor Ort eingesetzt, bin dann eine halbe Stunde damit in der Gegend rumgelaufen, dann wieder zurück zu Fielmann, dort wurde der Sitz und die Sehstärke der Linsen noch mal genau kontrolliert, meine Beschwerden protokolliert - und auf dieser Basis wurde dann das nächste Modell bestellt.
Aber diesmal bekam ich die Linsen einfach mit nach Hause, was mir natürlich gefiel.
Ich hatte vorher ja dreimal im Laden das Ein- und Aussetzen geübt, wobei ich zugeben muss, dass ich mich da schon etwas ungeschickt anstelle, aber letztlich hat es ja jedesmal geklappt. Rausnehmen ist dabei deutlich komplizierter als Einsetzen.

Zuhause habe ich dann das erste Linsenpaar eingesetzt, klappte gut, ich konnte auch brauchbar damit sehen, allerdings hatte ich das Gefühl, für ganz kleine Schriften doch noch eine extra Brillen zu brauchen, aber insgesamt würde ich es mit 85% bewerten im Vergleich zu einer Brille und es ist halt schon angenehmer, keine Brille auf der Nase zu haben.

Sehr gut klappte es am PC, der Lesebereich ist wohl eher auf leicht entfernte Weite eingestellt, und da ich tagsüber am PC deutlich mehr lese als gedruckte kleine Schriften auf Papier, erscheint mir diese Linsenversion schon mal recht brauchbar.

Aber ich wollte ja auch das zweite Paar noch ausprobieren, nur klappte hier schon das Einsetzen nicht ordentlich. Da ich auf dem rechten Auge sowieso nur rund 30% sehe, finde ich es immer ganz kompliziert zu erkennen, ob die Linse schon drin ist oder noch nicht - weil ich auf diesem Auge eben sowieso immer alles unscharf sehe. Auch mit Linse drin, ist halt so.
Ich ging dann mal davon aus, sie war drin.

Nach vier Stunden taten mir dann aber die Augen weh und ich wollte die Linsentragerei für diesen Tag beenden - nur musste ich dafür ja die Linsen vorher noch einmal wieder rausholen. Die linke Linse habe ich nach drei-vier Versuchen auch zu fassen bekommen, nur rechts, da ging gar nichts.
Nach einer halben Stunde und ca. 30 gescheiterten Versuchen hatte ich ein knallrotes Matschauge, aber keine Linse im Döschen. Dann kam K nach Hause, guckte sich mein Auge an und meinte, das wäre klar, dass ich da keine Linse rausholen könne, weil, da wäre ja auch keine drin.
Hmmm - im Döschen ist sie auch nicht und ich habe echt keine Ahnung, wo sie ist. Ich kann auch nicht zu 100% beschwören, dass das mit dem Einsetzen geklappt hat, aber nun ja, was soll ich tun? Fühlt sich so ein bisschen an wie ein Tampon mit abgerissenem Bändel, bzw. man meint, das Bändel sei abgerissen, weiß es aber nicht genau, weil, kann auch sein, dass man gar keinen Tampon benutzt hat und dann weiß man auch nicht so präzise, was nun tun.

Durch die zig Versuche, die Linse zu entnehmen, ist das Auge natürlich gründlich gereizt und es fühlt sich intensiv nach Fremdkörper im Auge an, also habe ich das getan, was ich beim Tampon auch getan habe: Mann gebeten, danach zu suchen und der hat nichts entdecken können. Dann werde ich ihm das mal glauben. Und ein bisschen beten, dass er recht hat
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Freitag, 22. Februar 2019
Was ich heute nicht getan habe
Ich muss irgendwas gegen diese gigantische Erschöpfung tun, das ist ja langsam nicht mehr feierlich mit mir und meiner Mattigkeit.

Am Nachmittag wollte ich eigentlich nach Bielefeld fahren, weil dort heute Abend wieder dieser Kleiderkreisel stattfand und ich bin ja zu einem echten Fan dieser Veranstaltung geworden. Ich werde jedesmal 20-25 Teile aus meinem eigenen Kleiderschrank los und nehme aber nur 3-4 neue mit, für den Rest häufe ich Knopfwährung in immer größeren Mengen an und fühle mich damit wie Dagobert Duck.
Ich finde beides ganz prima, das regelmäßige Ausmisten des eigenen Kleiderschranks macht nicht nur viel Spaß, sondern fällt auch besonders leicht, wenn man weiß, dass es konkrete Leute gibt, die sich richtig darüber freuen, wenn sie die von mir aussortierten Dinge weiter tragen können. Für die Altkleidersammlung sind viele Teile echt zu schade, sie aber wegzutauschen ist perfekt.
Und dieses große Knopfguthaben ist einfach ein irres Gefühl: Ich kann damit ohne jede Beschränkung alle Teile kaufen, die mir gefallen - und wenn sie mir am nächsten Tag nicht mehr gefallen, dann ist auch egal, dann kann ich sie das nächste Mal ja wieder mitbringen. Es gibt aber ansonsten überhaupt keinen Grund für Sparsamkeit, das fühlt sich schon gut an.

Und weil mir dieser Kleiderkreisel so viel Spaß macht, wollte ich dort heute hin. Dafür muss ich aber jedesmal nach Bielefeld fahren. Das ist jetzt keine Weltreise, aber anderthalb Stunden Autofahrt für eine Strecke muss man schon rechnen. Insgesamt also drei Stunden Autofahrt plus Kleiderkreiselzeit plus Quatschen mit der Schwester, normalerweise bin ich dann immer erst weit nach Mitternacht wieder zurück.
Als der Abfahrttermin heute Nachmittag immer näher rückte, fielen mir die Augen immer schneller zu und ich musste mich sehr zusammenreißen, um nicht in einer großen Gähn- und Reckaktion komplett vom Stuhl zu fallen.

Daraufhin beschloss ich, dass ich heute einfach mal meinem offensichtlichen Körperbedürfnis nachgebe, habe meiner Schwester Bescheid gegeben, dass ich nicht komme und bin ins Bett gegangen. Mitten am hellichten Tag. Ohne weitere Krankheitssymptome. Einfach nur so, weil ich so unendlich müde war.
Anderthalb Stunden später ging es wieder, dann war ich immerhin so weit wach, dass ich nicht ständig beim Gähnen umkippte, also habe ich noch fix ein paar Bilanzen und Steuererklärungen von weiteren CW-Nachlassfirmen vorbereitet (dicker Programmpunkt für dieses Wochenende, das Finanzamt hat jetzt eine letzte Frist für die 2017er Erklärungen gesetzt) und verschwinde jetzt einigermaßen zufrieden im Bett, zu meinem eigenen Erstaunen bin ich stolzer darauf, nicht nach Bielefeld gefahren zu sein, als ich wäre, wenn ich diese Tour mal wieder cool wie immer durchgezogen hätte
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