anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 21. Februar 2019
Augen zu
Ich bin schon wieder müde, dabei ist es erst 21h und eigentlich hat der Tag noch reichlich Platz, um außer Arbeit und Essen auch noch ein paar Dinge zur persönlichen Erbauung zu machen - wenn ich nicht so müde wäre.
Am liebsten würde ich jetzt schon wieder ins Bett gehen und aus Erfahrung weiß ich, dass ich dort dann garantiert sofort einschlafe. Zu so angenehmen Dingen wie "noch ein wenig im Bett lesen" bin ich schon seit Jahren nicht mehr gekommen - weil ich vorher immer schon eingeschlafen bin.
Ich kann morgens im Bett lesen, das ist okay und das mache ich auch gerne - an normalen Alltagen bleibt aber morgens dafür keine Zeit, denn dann muss ich ja aufstehen und erst mal die Pflichtaufgaben erledige.

Tja, und wenn ich die erledigt habe, dann bin ich in den meisten Fällen so müde, dass ich am allerliebsten umgehend wieder ins Bett gehen möchte, und zwar nur, um dort wirklich zu schlafen und nicht für eine kuschelige Lese- oder Fernsehrunde.

Insgesamt verbringe ich so den größten Teil meines Lebens: Ich erledige meine Pflichtaufgaben und dann schlafe ich. Dinge wie einkaufen, kochen, essen und anziehen zähle ich dabei auch zu den Pflichtaufgaben, denn schließlich muss das getan werden, ob man Lust hat oder nicht.

Außerdem gibt es noch die erweiterten Teilzeitpflichtaufgaben, die man nicht zwingend täglich und zeitkritisch erledigen muss, die aber eben auch regelmäßig getan werden müssen und je länger man diese Aufgaben aufschiebt, umso mehr häufen sie sich auf und um so schlechtere Laune bekommt man, weil man sich über den wachsenden Aufgabenberg ärgert, über die zunehmende Unordnung um einen herum und vor allem über die so offensichtlich dokumentierte fehlende, eigene Selbstdisziplin.
Ich bin nämlich von Natur aus ein ziemlicher Schlunz und wenn ich Dinge aufschieben kann, dann schiebe ich sie auch auf.
Seitdem die Kinder endgültig alle aus dem Haus sind, schaue ich mir selber dabei zu, wie ich langsam aber sicher immer mehr verlottere.
Denn jetzt hält mich ja noch nicht mal ein schlechtes Muttergewissen davon ab, die normalen Haushaltsaufgaben immer mehr und immer weiter zu schieben. Ich muss für niemanden mehr Vorbild sein, ich muss auch auf niemanden erzieherisch einwirken, die gesamte Unordnung um mich herum habe ich selber hergestellt - und den Dreck auch. Vielleicht habe ich den Dreck nicht aktiv im Haus verteilt - aber da außer mir (und meinem Westfalenmann) ja niemand das Haus betritt, kann es eben auch außer mir niemand anderes gewesen sein.
Diese Erkenntnis führt bei mir zu einer frustrierten Paralyse und ich tue kurzerhand gar nix mehr. Früher, als ich mir noch fest einbildete, die Kinder wären an allem schuld, da konnte ich wenigstens schwungvoll beim Saubermachen schimpfen und mir nette Strafen ausdenken - geht heute alles nicht mehr, Putzen ist damit um ein vielfaches schwieriger geworden.

Dasselbe gilt für Kochen: Kochen ist keine Verantwortung für andere mehr, sondern nur noch ein Stillen des eigenen Hungers. Dieser Hunger ist aber auch sehr zufrieden, wenn ich ihm eine Tüte Chipse serviere, Vitamine werden gewaltig überschätzt.

Aber vielleicht kriege ich dieses Wochenende ja mal die Kurve und erledige einen großen Berg liegengebliebener Dinge, dann bin ich nächste Woche auch bestimmt nicht mehr so müde, denn dann ist der Drang, einfach vor allem die Augen zu schließen, ja längst nicht mehr so groß
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Mittwoch, 20. Februar 2019
Wie ich in den Tag starte
Die Woche geht auch am Mittwoch so strubbelig weiter wie sie angefangen hat, irgendwie kriege ich die Kurve nicht, um ein bisschen mehr Spaß zu haben, aber immerhin gab es heute einen sehr guten Termin und die Sitzung beim Zahnarzt war auch längst nicht so schlimm wie erwartet.

Eigentlich war der Tag heute in Summe wirklich sehr erfolgreich, es hat alles gut geklappt, es gab keinen Stress, der Termin am Vormittag war sehr positiv, die Anlagesitzung am Nachmittag war erwartet langweilig, aber das gehört dazu, im Grunde kein Grund zur Klage.
Was es ist, das dieses ungemütliche Gefühl der "irgendwas ist nicht in Ordnung, aber ich weiß nicht was" Situation auslöst, kann ich nicht identifizieren, aber vielleicht geht es ja auch einfach von alleine wieder weg, wir werden sehen.

Auf meiner Fahrt morgens ins Büro höre ich jetzt regelmäßig den Morningbriefing Podcast von Gabor Steingart. Es gibt Tage, da ärgere ich mich über die Selbstherrlichkeit, mit der Herr Steingart Menschen runtermacht, die er nicht mag, es gibt aber auch Tage, da amüsiere ich mich schon sehr über seine Bösartigkeiten, weil er manche Spitzen einfach zu und zu schön formuliert.
Zum Beispiel: "Es gibt viele Wege, seine Wähler zu vergraulen - die SPD kennt sie alle." - den Satz hat er vor einigen Wochen gebracht und ich kichere immer noch ab und zu, vielleicht auch, weil ich finde, es steckt schon eine Menge Wahrheit drin.
Seine heutige Gemeinheit, die mich auch wieder schmunzeln ließ, lautete: "Der SPD-Außenminister, dessen politische Positionen oft im selben Windkanal designt werden wie seine Anzüge,..."
Etwas sehr ähnliches, nur längst nicht so hübsch formuliert, habe ich am Sonntag gedacht, als ich unseren Außenminister in einem seiner windschnittigen Extraslim-Anzüge bei Anne Will sah.
Dass Herr Steingart kein SPD-Fan ist, muss man wohl nicht betonen, noch ärger geht er allerdings mit Frau AKK um, die hat er einmal komplett gefressen. Aber nun ja, auch hier habe ich schon öfter gegrinst, weil so unrecht hat er mit seiner Kritik an dieser Personalie meiner Meinung nach auch nicht. Es ist halt kompliziert, wirklich respektable Spitzenpolitiker zu finden.


Aber auch wenn ich immer mal wieder nicht konform gehe mit seiner Meinung, so bewundere ich doch intensiv, was er da auf die Beine stellt. Dieser Morning-Podcast ist schon extrem professionell gemacht - und das schriftlich per E-Mail versendete Morning Briefing, das er bis Anfang Februar letzten Jahres ja noch als Herausgeber des Handelsblatts verschickte, ist unbestritten jeden Morgen eine lesenswerte Lektüre.
Beim Handelsblatt ist er im Februar 2018 über Nacht gegangen worden, weil er sich mit dem Verleger uneins war, der fand wohl, Herr Steingart hätte mit seiner persönlichen Abneigung gegen Martin Schulz übertrieben und wäre in dem Morningbriefing des Handelsblattes zu gemein geworden.
Zunächst hat dann Sven Afhüppe als stellvertretender Chefredakteur des Handelblattes dieses Morningbriefing übernommen, Herrn Afhüppe fehlt allerdings jene sophistisch-spitzfindig-fiese, aber grade deshalb so besonders lesenswerte Gemeinheit des Herrn Steingart, wenn Herr Afhüppe das Morning Briefing im Handelsblatt schreibt, kann man besser morgens 10 Minuten länger ausschlafen, seine Texte lohnen das Lesen schlicht nicht.
Ich habe also Herrn Steingart sehr vermisst - aber seit August schreibt er unter seinem ganz eigenen, privaten Label wieder - jeden Morgen gegen 7h ist die E-Mail da, seit November gibt es auch diesen Podcast.

Ich habe keine Ahnung, wie groß sein Stab ist, mit wie vielen Leuten er das technisch löst, dass es wirklich derart zuverlässig und brilliant funktioniert, wo er all die Zeit her nimmt, die Texte zu schreiben und den Podcast einzusprechen - und frage mich regelmäßig, WANN er das macht und ob er je schläft - und vor allem habe ich null Idee, wie er das alles finanziert und was sein Plan dabei ist - denn bisher ist alles kostenlos und werbefrei. Schon bemerkenswert.

Das Morning Briefing im Handelsblatt gibt es ebenfalls noch, da scheinen die Macher aber begriffen zu haben, dass sie sich und ihrer Reichweite keinen Gefallen tun, wenn Sie ihren neuen Chef, eben jenen Sven Afhüppe, die Texte schreiben lassen. Dort schreibt jetzt Hans-Jürgen Jakobs, der stilistisch fast an Herrn Steingart hinanreicht, wenngleich er nicht ganz so bösartig ist, aber immerhin doch regelmäßig süffisant gemein.

Das Handelsblatt Morning Briefing gibt es auch als Podcast, das habe ich allerdings noch nie ausprobiert, man kann halt nicht alles hören
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Dienstag, 19. Februar 2019
Tag mit dies und das
Seltsamer Tag heute, phasenweise hatte ich das Gefühl, da läuft etwas in einem irren Tempo an mir vorbei, was ich schon deshalb nicht mitbekomme, weil ich nicht so schnell gucken kann, wie es wieder vorbei ist. Ich hatte dauerhaft das Gefühl zu spät zu sein. Und zu langsam. Das ging eine ganze Weile so, bis ich das Interesse verlor. Soll der Tag doch schauen, wie er sich ohne mich amüsiert, ich bin einfach mal raus und setz die Rainman-Kappe auf, wenn man die trägt, kann einen nichts mehr erschüttern.
Danach verlor der Tag enorm an Speed, um gegen Abend hin fast auf der Stelle zu treten. Sehr seltsam, das alles.
Und ein wenig irritierend, aber das gehört wohl dazu.

Ansonsten war der Tag, rein objektiv betrachtet recht erfolgreich.
Ich habe das große Jahresgutachten fertiggestellt und abgeschickt, jetzt habe ich wieder ein Jahr Pause, das ist ein sehr gutes Gefühl.
Die Kollegin, die ich auserkoren habe, eine Arbeit zu übernehmen, die ich einer anderen Kollegin wegen Unfähigkeit weggenommen hatte, macht sich sehr gut in ihrer neuen Tätigkeit, es ist eine Freude, mit ihr zusammenzuarbeiten. Das sagte ich ihr heute Morgen, ich glaube, sie hat sich auch gefreut.

Heute Abend habe ich dann noch ein Schreiben von CW aus dem Jahr 2011 gefunden, was ein guter Freund dringend braucht. Als ich es fertig gefunden hatte. war ich schon sehr stolz auf mich, ich finde, ich habe das sehr gut gemacht.

Sonst ist nicht viel passiert, 80% des Tages Büro, der Rest verging mit Hin- und Herfahren und Essenkochen mit Einkaufen.Sehr aufwändig gekocht heute, ein Pott Pellkartoffeln, allerdings musste ich während der Topf auf dem Feuer stand, noch mal spontan einkaufen gehen, weil die Butter alle war, bei der Gelegenheit habe ich auch gleich einen Topf Heringsdipp mitgebracht, was ich wohl nicht wiederholen werde - der Heringstopf von Aldi schmeckt um Längen besser, aber Aldi hatte schon zu, deshalb kann man für Einkäufe um 21h nicht allzu wählerisch sein.

So, das war's, Tag fertig, ist auch genug für heute
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Montag, 18. Februar 2019
Nichts besonderes
Ja, ich weiß, Montagsnörgeleien sind langweilig, ich kann aber auch nichts daran ändern, dass heute ganz zufällig wirklich mal wieder ein komplett typischer Montag war.
Der Tag zog sich und bestand im Wesentlichen nur aus Büro.
Auf der Rückfahrt Zwischenstopp beim Discounter, nach einer unerklärlichen, längeren Pause gibt es dort seit neuestem unser Lieblingsbrot wieder im Back-Shop, das war die erfreuliche Entdeckung des Tages. Die letzten Wochen haben wir sehr unzufrieden rumprobiert, aber kein wirklich gleichwertiges Ersatzbrot gefunden. Jetzt endlich gab es unser Brot wieder, das ist unfasssbar prima.
Gegen kurz nach 20h war ich zuhause, K kam fünf Minuten später auch, zusammen schnibbelten wir Salat, brieten Käse und Pilze und rösteten ein paar Brotwürfel, fertig war das Abendessen.
Jetzt Bett und morgen geht dann der Tag von vorne los

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Sonntag, 17. Februar 2019
Rückflug mit thrill
So, wir sind zwar deutlich langsamer als gewohnt, aber immerhin heil und ohne weitere Probleme mit dem Flieger wieder zurück gekommen. Wir haben einfach das Fahrwerk nicht mehr eingefahren und sind dann eben wie so eine dicke Watschelente mit ausgefahrenen Füßen langsam zurückgeflogen. Weil es dann auch egal war, haben wir noch einen Zwischenstopp in Leer gemacht und den Vater besucht.

Zurück in Münster hat K mich dann auf der Vereinsseite abgesetzt, denn dort stand das Auto, anschließend brachte er den Flieger direkt in die Werft und ich bin mit dem Auto hinterhergefahren, um K an der Werft wieder einzusammeln.

Deshalb bin ich heute mal mit Ks Auto gefahren, was ich eher selten tue, denn K fährt deutlich lieber und begeisterter Auto als ich und deswegen fährt er normalerweise selber.
Wenn ich alleine Auto fahre, fahre ich üblicherweise mit meinem eigenen Auto. Mein Golf gefällt mir sowieso besser als Ks dicker Schlachtschiffmercedes, aber heute musste ich seinen Wagen doch alleine bewegen, sonst hätte ich den Flieger in die Werft bringen müssen und der ist ja noch größer. Also äh, ne, dann lieber Automonster.

Normalerweise habe ich ja kein Problem damit, fremde Autos zu fahren, auch Riesenschiffe schrecken mich nicht. Früher habe ich ständig zwischen unserem Achtsitzer-Familienvan und meinem kleinen Puntochen hin- und hergewechselt, nur habe ich in den letzten Jahren ein wenig an Übung eingebüßt, so dass sich Ks Limousine zunächst schon ein wenig ungewohnt groß anfühlte.
Was mich aber viel mehr faszinierte, war, dass dieses Auto ständig irgendwelche Fehlermeldungen im Display anzeigte, die ganz sicher schon länger angezeigt werden, nur mein Westfalenmann reagiert auf solche Anzeigen eben typisch westfälisch, er ignoriert sie einfach.
Mich machen solche Anzeigen dagegen völlig nervös, wenn mein Auto mir irgendwelche blinkenden Hinweise im Display gibt, reagiere ich üblicherweise sofort und beseitige die Ursache umgehend, spätestens am Ende der Fahrt, bei der sie das erste Mal auftreten.
Heute fühlte ich mich aber nicht zuständig, auch wenn mich das Auto im Minutentakt anblinkerte: “Rücksitzlehne links nicht verriegelt“
Ich schaute streng an der Anzeige vorbei nach draußen und tat so, als sei nichts. Dann machte es „Pling“ und das Display vermeldete
„Kein Reifendrucksensor“. - kann nicht mein Problem sein, ich muss dieses Auto nur einmal bis zur Werft fahren, das wird wohl auch ohne Reifendrucksensoren funktionieren.
Die Anzeige verschwand und es erschien ein Geschwindigkeitsbegrenzungschild mit 50, mitten auf einer Landstraße, auf der man 100 darf, dachte ich. Aber ich war ja schon geübt im Ignorieren und bretterte ohne Hemmungen mit 100 weiter. Dann sah ich selber das fünfziger Schild am Straßenrand und dachte mir, na gut, vielleicht doch nicht alles ignorieren.
Knapp fuhr ich 50, erinnerte mich das Auto wieder daran, dass die Rücksitzlehne hinten links nicht verriegelt ist. Anschließend monierte es die fehlenden Reifendrucksensoren, dann ploppte das 50 Schild wieder auf, weil ich mittlerweile genervt schon wieder auf 100 beschleunigt hatte.

Ich glaube, dieses Auto ist nix für mich, zu groß, zu rechthaberisch und überhaupt zu selbstständig.
Ich war froh, dass ich es heil bis zur Werft geschafft habe und wartete dort auf K auf dem Beifahrersitz, soll er die gemeldeten Fehler selber beseitigen oder weiter ignorieren, mir egal.


Zum Abschluss noch ein Foto vom Landeanflug auf die beleuchtete Bahn in Münster, ich fand die Spiegelungen der Bäume im Kanal mal wieder so schön. Die weiße Ecke oben links kommt davon, weil ich den Horizont auf dem Foto grade gedreht habe. Weil der Flieger gerade eindrehte, war der Horizont natürlich ganz schief, sieht aber beim Bilder gucken seltsam aus
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Sonntag, 17. Februar 2019
Ein bisschen was getan und ein wenig Aufregung verursacht
Gestern Abend bin ich sehr früh, noch vor 21h, ins Bett gekippt, um quasi vor dem Hinlegen schon einzuschlafen, gefolgt von einem relativ holprigen Schlaf, der mich alle zwei Stunden mit einem Krampf im Bein wieder hochscheuchte. Die Nacht über habe ich dann viermal eine Magnesiumsprudeltablette in Wasser aufgelöst, schlaftrunken in mich hineingekippt, gewartet, bis der Krampf nachließ, mich wieder hingelegt und sofort weitergeschlafen. Zwei Stunden später wiederholte sich das Spiel dann, bis ich gegen 5h die letzte Sprudeltablette trank und dann wie eine Stein noch bis halb zehn morgens durchschlief. Dann wachte ich auf und fühlte mich relativ ausgeschlafen und fröhlich.
Ein aktiverer und antriebsstärkerer Mensch als ich, wäre dann wahrscheinlich aufgestanden, weil das Wetter ja toll werden sollte und ich mir eine Menge Dinge hätte vorstellen können, die ich hätte tun können - wenn ich denn Lust gehabt hätte aufzustehen.
So habe ich den halben Tag samt (wahrscheinlich) gutem Wetter weiter im Bett rumgeschlunzt, ausführlich im Internet Blogs nachgelesen, einen ganz tollen Beitrag bei Anne Schüssler gefunden, der mir den Begriff "technical debts" samt einer wunderbaren Erläuterung dazu geschenkt hat, die ich einigen Kollegen nächste Woche brühwarm servieren werde, samt der vorwegnehmenden Erklärung, dass ich künftig weder technical debts noch technical depps tolerieren werde und ab sofort sauber aufgeräumte Excel-Tabellen ohne Fehler erwarte.
Hach, allein dafür hat es sich schon gelohnt, heute nicht sofort nach dem Aufwachen aufzustehen.

K schlug dann vor, dass wir das gute Wetter doch nutzen könnten, um mal wieder ein paar Fotos von der Insel und unserem Haus und den sonstigen Familienhäusern zu machen, er zumindest hätte Lust, solange immer rund um die Insel zu fliegen, bis ich alle Fotobatterien leer geknipst hätte und endlich nicht mehr darüber jammern würde, dass ich schon wieder irgendetwas nicht ordentlich aufs Foto bekommen hätte.

Die Idee gefiel mir auch und gegen 14h schwangen wir uns auf die Räder und radelten zum Flugplatz.
Ich habe zu Weihnachten ja so einen Fahrradhelm als Halskrause geschenkt bekommen, habe das erste Modell aber nach drei-vier Tagen Testtragen in eine Nummer größer umgetauscht, weil ich mir enorm eingeengt damit vorkam.
Jetzt habe ich Größe M, ein Modell, das nach Halsweitenmaßen eigentlich zu groß sein müsste, in dem ich mir aber immer noch eingepfercht drin vorkomme, ich fürchte, ich habe ein Problem mit Sicherheitskleidung.
Fahrradhelme lehne ich derart entschieden ab, dass man das Thema mit mir gar nicht diskutieren kann, wenn die verpflichtend eingeführt würden, würde ich wahrscheinlich das Fahrradfahren drangeben, weil das dann das kleinere Übel wäre. Die Dinger finde ich einfach nur ganz gräßlich und nein, auf keinen Fall will ich so etwas tragen, lieber stürze ich mich zu Tode oder in irgendein anderes Drama, bevor ich prophylaktisch so einen Helm trage, ich bin da einer rationalen Diskussion gegenüber nicht aufgeschlossen.
Deshalb kaufte K diesen Halskrausenhelm für mich, den ich als Option wenigstens bereit bin auszuprobieren - ich muss aber sagen, dass ich das Teil als Dauerlösung noch weit weg von akzeptabel finde. Auf der Fahrt zum Flugplatz musste ich einmal unterwegs anhalten, um eine akute klaustrophobische Attacke durch wildes Gezerre am Reißverschluss dieser Halskrause etwas abzumildern. Das Ding und ich - wir üben noch.

Das Wetter war hier auf Borkum übrigens deutlich schlechter als wahrscheinlich im Rest der Republik, es war auf alle Fälle das echte Gegenteil von gutem Fotowetter. Aber weil wir uns nun einmal vorgenommen hatten, einen Rundflug zu machen, haben wir das auch umgesetzt, haben in der Luft aber sehr schnell festgestellt, dass man diesen Rundflug zu allem benutzen kann - nur nicht als Fotoausflug.
So sah das Wetter aus der Luft aus - es war eigentlich hellichter Tag, aber heller wurde es nicht.

Das Flugzeug nahm das als persönliche Aufforderung und beschloss, für ein wenig technische Aufregung zu sorgen, das Fahrwerk ließ sich nämlich nicht mehr ausfahren, als wir landen wollten. Solche Zickereien von Flugzeugen, die grade in der Luft sind, sind lästig, weil man anders als beim Auto nicht mal eben rechts ranfliegen kann, um den Fehler zu beheben. Wir sind also erst mal dicht über den Tower geflogen und haben den Platzwart gebeten, uns über Funk zu sagen, ob er das Fahrwerk sieht, leider war zunächst nur das Bugrad ausgefahren, die anderen Räder hingen fest.
K probierte dann allerlei Tricks, schüttelte den Flieger in der Luft hin und her (weil, kann ja sein, dass nur irgendwo was klemmt), seit seiner Kunstflugausbildung ist er da recht fröhlich unterwegs, half aber nix, die Hydraulikpumpe meldete weiter Fehler. Es gibt aber noch einen Notschalter, den er dann betätigte und bei einem zweiten, tiefen Platzüberflug teilte uns der Lotse dann mit, dass jetzt alle drei Räder sauber ausgefahren wären und nix flattert, vorsichtshalber hat er uns dann aber die Grasbahn reserviert, weil besser aufm Bauch über Gras rutschen als über Asphalt. Die Feuerwehr, die der Platzwart auch schon mal vorsichtshalber anfordern wollte, hat K aber verhindert und meinte, wir würden das schon hinkriegen.
Hat auch alles problemlos funktioniert, das Fahrwerk war stabil draußen, allerdings scheint die Pumpe, die das Fahrwerk ausfährt, einen echten Schaden zu haben. Morgen fliegen wir deshalb wohl besser sehr langsam und mit dauerhaft ausgefahrenem Fahrwerk zurück, man sollte da lieber nix riskieren. K hat mittlerweile im Fliegerhandbuch auch schon gefunden, welche Sicherung für die Pumpe zuständig ist und wird die morgen erst mal rausdrehen, damit der schrille Warnton, den ein falsch ausgefahrenes Fahrwerk verursacht, aufhört, sonst kommen wir beide komplett taub in Münster an.

Am Abend hat K dann hier im Haus noch die Seitenwände für die Spülmaschine montiert, endlich haben wir also wieder eine fest eingebaute Spülmaschine, die nicht wackelt und nach vorne umkippt, wenn sie zu schwer beladen ist, hat nur sechs Monate gedauert. Aber immerhin, und dafür sind die neuen Seitenwände jetzt auch extra schön.
K hat sie nicht nur extra maßgefertigt sägen lassen, sondern auch außen besonders schön gemacht. Beide Holzwände haben weiß lackierte Kanten (mussten mehrfach lackiert und zwischen durch immer wieder geschliffen werden), die äußere Wand wurde zudem mit grünem Tafellack lackiert und die andere tapeziert, alleine diese Aktion hat ja schon ein paar Wochen gedauert, weil die Teile zwischendrin immer wieder trocknen mussten.
So sahen die Seitenwände vor dem Einbau aus

Ein Foto von der fertig eingebauten Spülmaschine folgt, erst muss noch der gesamte andere Rest drumherum schön sein.
Aber eingebaut ist sie jetzt schon, es geht deutlich voran
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Freitag, 15. Februar 2019
Kaiserwetter
Normalerweise bin ich ja mit der Kamera im iPhone vollständig zufrieden. Ich finde, sie macht wunderbare Fotos und hat vor allem den Vorteil, dass ich nichts einstellen oder arrangieren muss, ich drücke einfach nur auf den Auslöser und fertig. In den meisten Fällen fotografiert das iPhone das, was ich auch sehr.
Nur beim Fliegen, dann funktioniert das nicht so, wie ich mir das wünschen würde, denn das, was ich sehe, ist etwas deutlich anderes als das, was das iPhone fotografiert. Ich sehe nämlich deutlich weniger und deshalb den Rest deutlich schärfer, ich sehe keine spiegelnden Fensterscheiben und ich sehe den Propeller nicht, zumindest nicht beim Fliegen.
Beide Dinge irritieren das iPhone, deshalb sind die meisten Fotos leicht unscharf und irgendwie ist ständig der Propeller im Weg.
Na egal, ich knipse trotzdem, die Ergebnisse sind halt nicht so realistisch wie ich es gerne hätte, aber dann ist das ebenso.

Bei dem fantastischen Wetter heute, das auch das gesamte Wochenende halten soll, sind wir natürlich nach Borkum geflogen.
Die Sichten waren wirklich gut, schon lange vor der Küstenlinie konnte man die Insel sehr klar im Wasser erkennen.


Das ist leider nicht immer so. Wir hatten auch schon Tage, da tauchte die Insel erst auf, wenn man schon zum Landeanflug ansetzte, das ist dann ein seltsames Gefühl und braucht viel Vertrauen in die Unveränderlichkeit der Landschaft. Wenn da letzte Woche noch eine Insel war, dann wird da heute auch noch eine Insel sein, so oder ähnlich bereitet man sich dann auf den Landeanflug vor, man hat aber auch vorher mit dem Fluglotsen gesprochen, der einem versichert hat, dass er da sitzt wo er immer sitzt.
Das war heute alles nicht nötig, schon über Emden konnten wir Borkum erkennen und eigentlich auch alle anderen ostfriesischen Inseln, nur das iPhone, das taugte nicht zum Foto machen.

Nun ja.

Den Vormittag habe ich damit verbracht, die Buchhaltung vom Vater auf die Reihe zu kriegen. Privat Versicherte, bzw. Beamte, haben tatsächlich eine Menge mehr Arbeit als Angestellte, die die gesamten Abrechnungen ihrer Krankheitskosten einfach ignorieren können.
Beamte müssen nicht nur alle Arztrechnungen zunächst selber bezahlen, sie müssen dann auch noch an zwei Stellen (Versicherung und Beihilfe) die Erstattung ihrer Auslagen beantragen, es ist wahrlich mühsam.

Weil der Vater jetzt so viele Rechnungen bekommt und es so viele Anschriften gibt, an die die Rechnungen geschickt und verteilt werden, ist es eine potenziert komplizierte Angelegenheit.
Aber jetzt bin ich wieder à jour, hat nur vier Stunden gedauert.

Ansonsten fühle ich mich heute etwas malade, heute morgen bin ich zum Arzt gegangen, weil mein linker Unterschenkel ganz plötzlich sehr weh tat und zur Hälfte blau angelaufen war. Sah etwas beängstigend aus, vor allem, weil ich nirgendwo gegengelaufen oder gefallen war. Der Arzt meint, da sei eine Krampfader geplatzt und ich konstatiere mal wieder, dass ich alt werden blöd finde.

Morgen werden wir den Tag hier genießen und vielleicht endlich die Spülmaschine fest einbauen
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