anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 24. Februar 2019
Erkenntnisse über Nägel lackieren und Themen bedenken
Zugegeben, ich hatte bisher nicht viel Erfahrung mit Nägel lackieren, weil ich es erst seit ganz neulich mache, aber ich lerne regelmäßig dazu. Die geklemmte Stelle im Fingernagel beginnt erst jetzt gaaaanz langsam herauszuwachsen, ich werde also wohl noch eine Zeitlang weiter lackieren und ich gebe zu, ich habe mittlerweile sogar Gefallen daran gefunden und finde es gar nicht mehr peinlich, sondern sogar ganz schick.
Und natürlich habe ich mich mittlerweile einmal systematisch mit dem Thema beschäftigt und aus fünf Wochen Dauermaniküre ein paar faszinierende Erkenntnisse gezogen.
So gibt es Murphys Law natürlich auch für Nägel lackieren, es besagt, dass es niemals irgendwo am Körper doller und unangenehmer juckt und zwingend ein dringliches Kratzen verlangt als in dem Moment, wo grade der Nagellack trocknet und man mit der Hand einfach NICHTS tun sollte außer den Lack in Ruhe trocknen zu lassen.
Nach dem ich mir bisher jedesmal genau deshalb die frisch lackierten Nägel ruiniert habe, habe ich dieses Grundgesetz heute einfach ausgetrickst: Ich habe nicht beide Hände gleichzeitig lackiert, sondern zunächst mal nur EINE Hand, und während die in Ruhe trocknete, konnte ich mich mit der anderen immer noch ausführlich kratzen - und erst als ich mich mit der frisch lackierten und getrockneten Hand gefahrlos kratzen konnte, habe ich die zweite Hand außer Gefecht gesetzt.
Ich bin schon ziemlich schlau, dass ich diesen Trick bereits nach fünf Wochen ganz von alleine entdeckt habe.
Außerdem habe ich entdeckt, dass teurer Lack nicht zwingend besserer Lack ist, dass der ganz billige Lack aber auch nichts taugt. Noch habe ich meinen persönlichen Lieblingslack nicht entdeckt, weiß aber schon, dass auch dunkelrot den fast schwarzen Quetschfleck am Nagel nicht vernünftig abdeckt. Die einzige Farbe, die das bisher zuverlässig erledigt hat, ist ein ganz dunkles Lila. (Schwarz finde ich hässlich für Fingernägel, das habe ich deshalb nicht benutzt bzw. nicht gekauft).

Praktisch an dunkel lackierten Fingernägeln ist, dass man keine Trauerränder mehr sieht. Als ich den Lack das erste Mal wieder abmachte, rechnete ich deshalb mit dem schrecklichsten, immerhin hatte ich mir mehrere Tage lang nicht die Fingernägel gereinigt - und was soll ich sagen?- So sauber waren meine Fingernägel selten. Für mich ist das ein absolutes Mysterium, wieso bleiben die Fingernägel so sauber, mit Lack sauberer als ohne, weshalb? Ich finde das sehr seltsam, aber es war die gesamte letzte Zeit so, dass meine Fingernägel, wenn ich den Lack abmachte, außergewöhnlich sauber waren. Allein das ist ja schon ein guter Grund, das mit dem Lackieren für immer beizubehalten.

Außerdem knibbel ich weniger bis gar nicht mehr. Ich kaue zwar keine Fingernägel, aber ich knibbel Nagelhaut, manchmal sieht das ganz böse aus. Seitdem die Nägel lackiert sind, lasse ich das weitestgehend bleiben. Sehr erfreulich.

Noch suche ich nach einem wirklich stabilen Lack, obwohl ich jetzt schon eine recht teure Edelvariante mit passendem Ober- und Unterlack erworben habe, sind die Spitzen immer schon am ersten Tag nach dem Erneuern angestoßen, und auch wenn ich irgendwo etwas von "stylisch abgeblättertem Nagellack" gelesen habe, bin ich noch nicht soweit, dass ich shabby chick auf Fingernägeln wirklich attraktiv finde.

Sonst so: Ich war heute das erste Mal seit vielen, vielen Wochen, ja Monaten, wieder auf einem Flohmarkt. Das Wetter war toll und ich brauchte Batterien und wollte außerdem checken, ob die Drogeriestände auf dem Flohmarkt auch Nagellack führen. Nun, Nagellack gibt es nicht auf dem Flohmarkt, dafür habe ich meine Batteriebestände wieder aufgefüllt und ein wenig sonstigen Krimskrams erworben, es hat Spaß gemacht.

Am Vormittag habe ich meinen Feedreader nachgelesen.
Ich bin immer noch nicht à jour, aber ich habe jetzt ein paar Blogs rausgeworfen, weil ich feststellte, dass ich dazu neige, die weniger attraktiven Blogs eher zu lesen als die wirklich schönen, die hebe ich mir aus Zeitmangel dann immer auf für Tage, wo ich (hoffentlich) ausreichend Zeit habe, weil ich diese Texte wirklich genießen will - und plötzlich hatte ich 17 ungelesene Beiträge, bei Herrn Buddenbohm zum Beispiel, was ja völlig unsinnig ist, wenn ich dafür bei Erna Pasulke ordnungsgemäß regelmäßig mitgelesen habe. Die Ernas habe ich also jetzt aus dem Feedreader entfernt und hoffe, dass ich damit genug Luft geschaffen habe, auch bei Herrn Buddenbohm regelmäßig mitzulesen, seine Texte gefallen mir nämlich regelmäßig sehr und seine Links finde ich oft sehr spannend, da wäre es schon arg schade, wenn ich mir dazu nicht ausreichend Zeit freischaufeln würde.

In irgendeinem der letzten 17 Beiträge zitierte er einen Autor, der etwas über Besuch haben und sich Gedanken machen und diese zu Papier bringen geschrieben hat und dass das mit dem Besuch halt oft eine Krux ist, weil man einerseits in den Gesprächen mit dem Besuch die faszinierendsten Gedankenfäden entdeckt, anschließend aber keine Zeit hat, sich da in Ruhe seine eigenen Gedanken zu zu machen und die niederzuschreiben.
Dass das Aufschreiben für viele Menschen die effektivste Art ist, sich Qualitätsgedanken zu machen, kann ich sofort nachvollziehen, denn genau so geht es mir auch. Um Dinge wirklich von allen Seiten zu beleuchten und mir letztlich eine eigene Meinung dazu zu bilden, muss ich es aufschreiben, wobei ich dann beim Aufschreiben meine eigene Meinung mehrfach ändere, was ich ganz natürlich finde. Hätte ich vorher schon eine, hätte ich es ja nicht aufschreiben müssen.
Mir fällt dieses Paradoxon, also dass man ein Thema erst durch Besuch findet, der einen dann wieder daran hindert, sich damit zu beschäftigen, allerdings nicht bei Besuch auf, sondern beim Bingelesen von Blogs. Als ich heute Vormittag so hintereinander weg viele gute Blogartikel samt der teilweise darin enthaltenen Links konsumiert habe, habe ich mich mehrfach geärgert, dass ich so wenig Zeit habe, um diese Artikel einzeln und in Ruhe mit Abstand zu lesen, denn es wurden in den Beiträgen diverse Themen bearbeitet, zu denen ich auch gerne in Ruhe über meine Meinung nachdenken würde, weil ich glaube, ich könnte da eine Meinung zu haben - allein, es fehlt an der Ruhe und außerdem habe ich vieles sofort wieder vergessen, weil es von einem anderen, nicht minder spannenden Thema überlagert wurde - es ist ein Kreuz.

Ich persönlich finde es immer spannend, wenn ich irgendwo ein Thema entdecke, bei dem ich mich selber spontan nach meiner eigenen Meinung dazu abfrage, denn gefühlt zucke ich bei 98% der in Blogs bearbeiteten Themen nur uninteressiert die Schultern, einfach weil sie komplett an meinem Leben, meinen Interessen, meiner Haltung oder an meinem Engagement vorbeigehen.
Persönliches Engagement zB habe ich gefühlt für gar nix, dafür bin ich viel zu misanthrop als dass ich andere Leute dazu bringen möchte, sich meiner Meinung anzuschließen.
Es gibt aber eine Menge Themen, dazu habe ich eine sehr feste Haltung und wenig Bedarf, die noch mal und noch mal zu diskutieren, so wenig, wie ich bei diesen Themen andere von meiner Meinung überzeugen möchte, möchte ich von anderen überzeugt werden. Deshalb gehe ich sehr vielen Themen gleich von Anfang an aus dem Weg.
Und ansonsten, naja, kleine Kinder habe ich nicht mehr und Haustiere auch nicht, ich pflege keine intensiven Hobbies, bin in keinem Verein und keiner Partei, gehöre zu keiner Clique, noch nicht mal zu einer Gruppe, ziehe mich vorsätzlich aus fast allen Aktivitäten mit anderen Menschen heraus - manchmal wundere ich mich selber, dass es immer noch Themen gibt, die mich tatsächlich interessieren.

Es gibt aber Themen, die mich interessieren und die nächsten Tage wird das ganz ausgeprägt das Thema "Kapitalanlage und ESG" sein, weil ich morgen nach Frankfurt fahre, wo der jährliche Institutional Money Kongress stattfindet und ich mir für dieses Jahr das Thema ESG (environment, social, governance) vorgenommen habe und schon sehr gespannt bin, was ich dort dazu für Input finden werde.
Die nächsten drei Tage bin ich also unterwegs, keine Ahnung, wie viel Zeit ich zum Bloggen finden werde, schaun wir mal
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Samstag, 23. Februar 2019
Kontaklinsendrama
Viel geschafft heute.
Alle Steuererklärungen samt E-Bilanzen für 2017 sind fehlerfrei übermittelt. Halleluja und Schampus für alle.

Außerdem am Vormittag mit dem Fahrrad in den Ort gefahren, weil ich zwei SMS von Fielmann bekommen hatte, meine Kontaktlinsen sind zum Ausprobieren eingetroffen.
Es handelt sich jetzt um die Kontaktlinsenausprobierversionen vier und fünf. Die ersten drei waren jeweils nicht so passend, dass man sie ernsthaft als Brillenersatz in Betracht gezogen hätte, also wurden nacheinander verschiedene Fabrikate und Modelle ausprobiert.
Die beiden Versionen, die ich heute abgeholt habe, habe ich tatsächlich einfach nur abgeholt. Ich bekam Reinigungsflüssigkeit dazu und jeweils ein Aufbewahrungsdöschen und ich soll sagen, ob ich mit einer der beiden Versionen soweit klarkomme, dass ich sie mir als Dauerlinse vorstellen kann und deshalb jede der beiden Varianten ausgiebig probetragen.

Das ist schon ein echter Fortschritt, bisher habe ich die Linsen jeweils vor Ort eingesetzt, bin dann eine halbe Stunde damit in der Gegend rumgelaufen, dann wieder zurück zu Fielmann, dort wurde der Sitz und die Sehstärke der Linsen noch mal genau kontrolliert, meine Beschwerden protokolliert - und auf dieser Basis wurde dann das nächste Modell bestellt.
Aber diesmal bekam ich die Linsen einfach mit nach Hause, was mir natürlich gefiel.
Ich hatte vorher ja dreimal im Laden das Ein- und Aussetzen geübt, wobei ich zugeben muss, dass ich mich da schon etwas ungeschickt anstelle, aber letztlich hat es ja jedesmal geklappt. Rausnehmen ist dabei deutlich komplizierter als Einsetzen.

Zuhause habe ich dann das erste Linsenpaar eingesetzt, klappte gut, ich konnte auch brauchbar damit sehen, allerdings hatte ich das Gefühl, für ganz kleine Schriften doch noch eine extra Brillen zu brauchen, aber insgesamt würde ich es mit 85% bewerten im Vergleich zu einer Brille und es ist halt schon angenehmer, keine Brille auf der Nase zu haben.

Sehr gut klappte es am PC, der Lesebereich ist wohl eher auf leicht entfernte Weite eingestellt, und da ich tagsüber am PC deutlich mehr lese als gedruckte kleine Schriften auf Papier, erscheint mir diese Linsenversion schon mal recht brauchbar.

Aber ich wollte ja auch das zweite Paar noch ausprobieren, nur klappte hier schon das Einsetzen nicht ordentlich. Da ich auf dem rechten Auge sowieso nur rund 30% sehe, finde ich es immer ganz kompliziert zu erkennen, ob die Linse schon drin ist oder noch nicht - weil ich auf diesem Auge eben sowieso immer alles unscharf sehe. Auch mit Linse drin, ist halt so.
Ich ging dann mal davon aus, sie war drin.

Nach vier Stunden taten mir dann aber die Augen weh und ich wollte die Linsentragerei für diesen Tag beenden - nur musste ich dafür ja die Linsen vorher noch einmal wieder rausholen. Die linke Linse habe ich nach drei-vier Versuchen auch zu fassen bekommen, nur rechts, da ging gar nichts.
Nach einer halben Stunde und ca. 30 gescheiterten Versuchen hatte ich ein knallrotes Matschauge, aber keine Linse im Döschen. Dann kam K nach Hause, guckte sich mein Auge an und meinte, das wäre klar, dass ich da keine Linse rausholen könne, weil, da wäre ja auch keine drin.
Hmmm - im Döschen ist sie auch nicht und ich habe echt keine Ahnung, wo sie ist. Ich kann auch nicht zu 100% beschwören, dass das mit dem Einsetzen geklappt hat, aber nun ja, was soll ich tun? Fühlt sich so ein bisschen an wie ein Tampon mit abgerissenem Bändel, bzw. man meint, das Bändel sei abgerissen, weiß es aber nicht genau, weil, kann auch sein, dass man gar keinen Tampon benutzt hat und dann weiß man auch nicht so präzise, was nun tun.

Durch die zig Versuche, die Linse zu entnehmen, ist das Auge natürlich gründlich gereizt und es fühlt sich intensiv nach Fremdkörper im Auge an, also habe ich das getan, was ich beim Tampon auch getan habe: Mann gebeten, danach zu suchen und der hat nichts entdecken können. Dann werde ich ihm das mal glauben. Und ein bisschen beten, dass er recht hat
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Freitag, 22. Februar 2019
Was ich heute nicht getan habe
Ich muss irgendwas gegen diese gigantische Erschöpfung tun, das ist ja langsam nicht mehr feierlich mit mir und meiner Mattigkeit.

Am Nachmittag wollte ich eigentlich nach Bielefeld fahren, weil dort heute Abend wieder dieser Kleiderkreisel stattfand und ich bin ja zu einem echten Fan dieser Veranstaltung geworden. Ich werde jedesmal 20-25 Teile aus meinem eigenen Kleiderschrank los und nehme aber nur 3-4 neue mit, für den Rest häufe ich Knopfwährung in immer größeren Mengen an und fühle mich damit wie Dagobert Duck.
Ich finde beides ganz prima, das regelmäßige Ausmisten des eigenen Kleiderschranks macht nicht nur viel Spaß, sondern fällt auch besonders leicht, wenn man weiß, dass es konkrete Leute gibt, die sich richtig darüber freuen, wenn sie die von mir aussortierten Dinge weiter tragen können. Für die Altkleidersammlung sind viele Teile echt zu schade, sie aber wegzutauschen ist perfekt.
Und dieses große Knopfguthaben ist einfach ein irres Gefühl: Ich kann damit ohne jede Beschränkung alle Teile kaufen, die mir gefallen - und wenn sie mir am nächsten Tag nicht mehr gefallen, dann ist auch egal, dann kann ich sie das nächste Mal ja wieder mitbringen. Es gibt aber ansonsten überhaupt keinen Grund für Sparsamkeit, das fühlt sich schon gut an.

Und weil mir dieser Kleiderkreisel so viel Spaß macht, wollte ich dort heute hin. Dafür muss ich aber jedesmal nach Bielefeld fahren. Das ist jetzt keine Weltreise, aber anderthalb Stunden Autofahrt für eine Strecke muss man schon rechnen. Insgesamt also drei Stunden Autofahrt plus Kleiderkreiselzeit plus Quatschen mit der Schwester, normalerweise bin ich dann immer erst weit nach Mitternacht wieder zurück.
Als der Abfahrttermin heute Nachmittag immer näher rückte, fielen mir die Augen immer schneller zu und ich musste mich sehr zusammenreißen, um nicht in einer großen Gähn- und Reckaktion komplett vom Stuhl zu fallen.

Daraufhin beschloss ich, dass ich heute einfach mal meinem offensichtlichen Körperbedürfnis nachgebe, habe meiner Schwester Bescheid gegeben, dass ich nicht komme und bin ins Bett gegangen. Mitten am hellichten Tag. Ohne weitere Krankheitssymptome. Einfach nur so, weil ich so unendlich müde war.
Anderthalb Stunden später ging es wieder, dann war ich immerhin so weit wach, dass ich nicht ständig beim Gähnen umkippte, also habe ich noch fix ein paar Bilanzen und Steuererklärungen von weiteren CW-Nachlassfirmen vorbereitet (dicker Programmpunkt für dieses Wochenende, das Finanzamt hat jetzt eine letzte Frist für die 2017er Erklärungen gesetzt) und verschwinde jetzt einigermaßen zufrieden im Bett, zu meinem eigenen Erstaunen bin ich stolzer darauf, nicht nach Bielefeld gefahren zu sein, als ich wäre, wenn ich diese Tour mal wieder cool wie immer durchgezogen hätte
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Donnerstag, 21. Februar 2019
Augen zu
Ich bin schon wieder müde, dabei ist es erst 21h und eigentlich hat der Tag noch reichlich Platz, um außer Arbeit und Essen auch noch ein paar Dinge zur persönlichen Erbauung zu machen - wenn ich nicht so müde wäre.
Am liebsten würde ich jetzt schon wieder ins Bett gehen und aus Erfahrung weiß ich, dass ich dort dann garantiert sofort einschlafe. Zu so angenehmen Dingen wie "noch ein wenig im Bett lesen" bin ich schon seit Jahren nicht mehr gekommen - weil ich vorher immer schon eingeschlafen bin.
Ich kann morgens im Bett lesen, das ist okay und das mache ich auch gerne - an normalen Alltagen bleibt aber morgens dafür keine Zeit, denn dann muss ich ja aufstehen und erst mal die Pflichtaufgaben erledige.

Tja, und wenn ich die erledigt habe, dann bin ich in den meisten Fällen so müde, dass ich am allerliebsten umgehend wieder ins Bett gehen möchte, und zwar nur, um dort wirklich zu schlafen und nicht für eine kuschelige Lese- oder Fernsehrunde.

Insgesamt verbringe ich so den größten Teil meines Lebens: Ich erledige meine Pflichtaufgaben und dann schlafe ich. Dinge wie einkaufen, kochen, essen und anziehen zähle ich dabei auch zu den Pflichtaufgaben, denn schließlich muss das getan werden, ob man Lust hat oder nicht.

Außerdem gibt es noch die erweiterten Teilzeitpflichtaufgaben, die man nicht zwingend täglich und zeitkritisch erledigen muss, die aber eben auch regelmäßig getan werden müssen und je länger man diese Aufgaben aufschiebt, umso mehr häufen sie sich auf und um so schlechtere Laune bekommt man, weil man sich über den wachsenden Aufgabenberg ärgert, über die zunehmende Unordnung um einen herum und vor allem über die so offensichtlich dokumentierte fehlende, eigene Selbstdisziplin.
Ich bin nämlich von Natur aus ein ziemlicher Schlunz und wenn ich Dinge aufschieben kann, dann schiebe ich sie auch auf.
Seitdem die Kinder endgültig alle aus dem Haus sind, schaue ich mir selber dabei zu, wie ich langsam aber sicher immer mehr verlottere.
Denn jetzt hält mich ja noch nicht mal ein schlechtes Muttergewissen davon ab, die normalen Haushaltsaufgaben immer mehr und immer weiter zu schieben. Ich muss für niemanden mehr Vorbild sein, ich muss auch auf niemanden erzieherisch einwirken, die gesamte Unordnung um mich herum habe ich selber hergestellt - und den Dreck auch. Vielleicht habe ich den Dreck nicht aktiv im Haus verteilt - aber da außer mir (und meinem Westfalenmann) ja niemand das Haus betritt, kann es eben auch außer mir niemand anderes gewesen sein.
Diese Erkenntnis führt bei mir zu einer frustrierten Paralyse und ich tue kurzerhand gar nix mehr. Früher, als ich mir noch fest einbildete, die Kinder wären an allem schuld, da konnte ich wenigstens schwungvoll beim Saubermachen schimpfen und mir nette Strafen ausdenken - geht heute alles nicht mehr, Putzen ist damit um ein vielfaches schwieriger geworden.

Dasselbe gilt für Kochen: Kochen ist keine Verantwortung für andere mehr, sondern nur noch ein Stillen des eigenen Hungers. Dieser Hunger ist aber auch sehr zufrieden, wenn ich ihm eine Tüte Chipse serviere, Vitamine werden gewaltig überschätzt.

Aber vielleicht kriege ich dieses Wochenende ja mal die Kurve und erledige einen großen Berg liegengebliebener Dinge, dann bin ich nächste Woche auch bestimmt nicht mehr so müde, denn dann ist der Drang, einfach vor allem die Augen zu schließen, ja längst nicht mehr so groß
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Mittwoch, 20. Februar 2019
Wie ich in den Tag starte
Die Woche geht auch am Mittwoch so strubbelig weiter wie sie angefangen hat, irgendwie kriege ich die Kurve nicht, um ein bisschen mehr Spaß zu haben, aber immerhin gab es heute einen sehr guten Termin und die Sitzung beim Zahnarzt war auch längst nicht so schlimm wie erwartet.

Eigentlich war der Tag heute in Summe wirklich sehr erfolgreich, es hat alles gut geklappt, es gab keinen Stress, der Termin am Vormittag war sehr positiv, die Anlagesitzung am Nachmittag war erwartet langweilig, aber das gehört dazu, im Grunde kein Grund zur Klage.
Was es ist, das dieses ungemütliche Gefühl der "irgendwas ist nicht in Ordnung, aber ich weiß nicht was" Situation auslöst, kann ich nicht identifizieren, aber vielleicht geht es ja auch einfach von alleine wieder weg, wir werden sehen.

Auf meiner Fahrt morgens ins Büro höre ich jetzt regelmäßig den Morningbriefing Podcast von Gabor Steingart. Es gibt Tage, da ärgere ich mich über die Selbstherrlichkeit, mit der Herr Steingart Menschen runtermacht, die er nicht mag, es gibt aber auch Tage, da amüsiere ich mich schon sehr über seine Bösartigkeiten, weil er manche Spitzen einfach zu und zu schön formuliert.
Zum Beispiel: "Es gibt viele Wege, seine Wähler zu vergraulen - die SPD kennt sie alle." - den Satz hat er vor einigen Wochen gebracht und ich kichere immer noch ab und zu, vielleicht auch, weil ich finde, es steckt schon eine Menge Wahrheit drin.
Seine heutige Gemeinheit, die mich auch wieder schmunzeln ließ, lautete: "Der SPD-Außenminister, dessen politische Positionen oft im selben Windkanal designt werden wie seine Anzüge,..."
Etwas sehr ähnliches, nur längst nicht so hübsch formuliert, habe ich am Sonntag gedacht, als ich unseren Außenminister in einem seiner windschnittigen Extraslim-Anzüge bei Anne Will sah.
Dass Herr Steingart kein SPD-Fan ist, muss man wohl nicht betonen, noch ärger geht er allerdings mit Frau AKK um, die hat er einmal komplett gefressen. Aber nun ja, auch hier habe ich schon öfter gegrinst, weil so unrecht hat er mit seiner Kritik an dieser Personalie meiner Meinung nach auch nicht. Es ist halt kompliziert, wirklich respektable Spitzenpolitiker zu finden.


Aber auch wenn ich immer mal wieder nicht konform gehe mit seiner Meinung, so bewundere ich doch intensiv, was er da auf die Beine stellt. Dieser Morning-Podcast ist schon extrem professionell gemacht - und das schriftlich per E-Mail versendete Morning Briefing, das er bis Anfang Februar letzten Jahres ja noch als Herausgeber des Handelsblatts verschickte, ist unbestritten jeden Morgen eine lesenswerte Lektüre.
Beim Handelsblatt ist er im Februar 2018 über Nacht gegangen worden, weil er sich mit dem Verleger uneins war, der fand wohl, Herr Steingart hätte mit seiner persönlichen Abneigung gegen Martin Schulz übertrieben und wäre in dem Morningbriefing des Handelsblattes zu gemein geworden.
Zunächst hat dann Sven Afhüppe als stellvertretender Chefredakteur des Handelblattes dieses Morningbriefing übernommen, Herrn Afhüppe fehlt allerdings jene sophistisch-spitzfindig-fiese, aber grade deshalb so besonders lesenswerte Gemeinheit des Herrn Steingart, wenn Herr Afhüppe das Morning Briefing im Handelsblatt schreibt, kann man besser morgens 10 Minuten länger ausschlafen, seine Texte lohnen das Lesen schlicht nicht.
Ich habe also Herrn Steingart sehr vermisst - aber seit August schreibt er unter seinem ganz eigenen, privaten Label wieder - jeden Morgen gegen 7h ist die E-Mail da, seit November gibt es auch diesen Podcast.

Ich habe keine Ahnung, wie groß sein Stab ist, mit wie vielen Leuten er das technisch löst, dass es wirklich derart zuverlässig und brilliant funktioniert, wo er all die Zeit her nimmt, die Texte zu schreiben und den Podcast einzusprechen - und frage mich regelmäßig, WANN er das macht und ob er je schläft - und vor allem habe ich null Idee, wie er das alles finanziert und was sein Plan dabei ist - denn bisher ist alles kostenlos und werbefrei. Schon bemerkenswert.

Das Morning Briefing im Handelsblatt gibt es ebenfalls noch, da scheinen die Macher aber begriffen zu haben, dass sie sich und ihrer Reichweite keinen Gefallen tun, wenn Sie ihren neuen Chef, eben jenen Sven Afhüppe, die Texte schreiben lassen. Dort schreibt jetzt Hans-Jürgen Jakobs, der stilistisch fast an Herrn Steingart hinanreicht, wenngleich er nicht ganz so bösartig ist, aber immerhin doch regelmäßig süffisant gemein.

Das Handelsblatt Morning Briefing gibt es auch als Podcast, das habe ich allerdings noch nie ausprobiert, man kann halt nicht alles hören
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Dienstag, 19. Februar 2019
Tag mit dies und das
Seltsamer Tag heute, phasenweise hatte ich das Gefühl, da läuft etwas in einem irren Tempo an mir vorbei, was ich schon deshalb nicht mitbekomme, weil ich nicht so schnell gucken kann, wie es wieder vorbei ist. Ich hatte dauerhaft das Gefühl zu spät zu sein. Und zu langsam. Das ging eine ganze Weile so, bis ich das Interesse verlor. Soll der Tag doch schauen, wie er sich ohne mich amüsiert, ich bin einfach mal raus und setz die Rainman-Kappe auf, wenn man die trägt, kann einen nichts mehr erschüttern.
Danach verlor der Tag enorm an Speed, um gegen Abend hin fast auf der Stelle zu treten. Sehr seltsam, das alles.
Und ein wenig irritierend, aber das gehört wohl dazu.

Ansonsten war der Tag, rein objektiv betrachtet recht erfolgreich.
Ich habe das große Jahresgutachten fertiggestellt und abgeschickt, jetzt habe ich wieder ein Jahr Pause, das ist ein sehr gutes Gefühl.
Die Kollegin, die ich auserkoren habe, eine Arbeit zu übernehmen, die ich einer anderen Kollegin wegen Unfähigkeit weggenommen hatte, macht sich sehr gut in ihrer neuen Tätigkeit, es ist eine Freude, mit ihr zusammenzuarbeiten. Das sagte ich ihr heute Morgen, ich glaube, sie hat sich auch gefreut.

Heute Abend habe ich dann noch ein Schreiben von CW aus dem Jahr 2011 gefunden, was ein guter Freund dringend braucht. Als ich es fertig gefunden hatte. war ich schon sehr stolz auf mich, ich finde, ich habe das sehr gut gemacht.

Sonst ist nicht viel passiert, 80% des Tages Büro, der Rest verging mit Hin- und Herfahren und Essenkochen mit Einkaufen.Sehr aufwändig gekocht heute, ein Pott Pellkartoffeln, allerdings musste ich während der Topf auf dem Feuer stand, noch mal spontan einkaufen gehen, weil die Butter alle war, bei der Gelegenheit habe ich auch gleich einen Topf Heringsdipp mitgebracht, was ich wohl nicht wiederholen werde - der Heringstopf von Aldi schmeckt um Längen besser, aber Aldi hatte schon zu, deshalb kann man für Einkäufe um 21h nicht allzu wählerisch sein.

So, das war's, Tag fertig, ist auch genug für heute
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Montag, 18. Februar 2019
Nichts besonderes
Ja, ich weiß, Montagsnörgeleien sind langweilig, ich kann aber auch nichts daran ändern, dass heute ganz zufällig wirklich mal wieder ein komplett typischer Montag war.
Der Tag zog sich und bestand im Wesentlichen nur aus Büro.
Auf der Rückfahrt Zwischenstopp beim Discounter, nach einer unerklärlichen, längeren Pause gibt es dort seit neuestem unser Lieblingsbrot wieder im Back-Shop, das war die erfreuliche Entdeckung des Tages. Die letzten Wochen haben wir sehr unzufrieden rumprobiert, aber kein wirklich gleichwertiges Ersatzbrot gefunden. Jetzt endlich gab es unser Brot wieder, das ist unfasssbar prima.
Gegen kurz nach 20h war ich zuhause, K kam fünf Minuten später auch, zusammen schnibbelten wir Salat, brieten Käse und Pilze und rösteten ein paar Brotwürfel, fertig war das Abendessen.
Jetzt Bett und morgen geht dann der Tag von vorne los

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