anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 17. Februar 2019
Rückflug mit thrill
So, wir sind zwar deutlich langsamer als gewohnt, aber immerhin heil und ohne weitere Probleme mit dem Flieger wieder zurück gekommen. Wir haben einfach das Fahrwerk nicht mehr eingefahren und sind dann eben wie so eine dicke Watschelente mit ausgefahrenen Füßen langsam zurückgeflogen. Weil es dann auch egal war, haben wir noch einen Zwischenstopp in Leer gemacht und den Vater besucht.

Zurück in Münster hat K mich dann auf der Vereinsseite abgesetzt, denn dort stand das Auto, anschließend brachte er den Flieger direkt in die Werft und ich bin mit dem Auto hinterhergefahren, um K an der Werft wieder einzusammeln.

Deshalb bin ich heute mal mit Ks Auto gefahren, was ich eher selten tue, denn K fährt deutlich lieber und begeisterter Auto als ich und deswegen fährt er normalerweise selber.
Wenn ich alleine Auto fahre, fahre ich üblicherweise mit meinem eigenen Auto. Mein Golf gefällt mir sowieso besser als Ks dicker Schlachtschiffmercedes, aber heute musste ich seinen Wagen doch alleine bewegen, sonst hätte ich den Flieger in die Werft bringen müssen und der ist ja noch größer. Also äh, ne, dann lieber Automonster.

Normalerweise habe ich ja kein Problem damit, fremde Autos zu fahren, auch Riesenschiffe schrecken mich nicht. Früher habe ich ständig zwischen unserem Achtsitzer-Familienvan und meinem kleinen Puntochen hin- und hergewechselt, nur habe ich in den letzten Jahren ein wenig an Übung eingebüßt, so dass sich Ks Limousine zunächst schon ein wenig ungewohnt groß anfühlte.
Was mich aber viel mehr faszinierte, war, dass dieses Auto ständig irgendwelche Fehlermeldungen im Display anzeigte, die ganz sicher schon länger angezeigt werden, nur mein Westfalenmann reagiert auf solche Anzeigen eben typisch westfälisch, er ignoriert sie einfach.
Mich machen solche Anzeigen dagegen völlig nervös, wenn mein Auto mir irgendwelche blinkenden Hinweise im Display gibt, reagiere ich üblicherweise sofort und beseitige die Ursache umgehend, spätestens am Ende der Fahrt, bei der sie das erste Mal auftreten.
Heute fühlte ich mich aber nicht zuständig, auch wenn mich das Auto im Minutentakt anblinkerte: “Rücksitzlehne links nicht verriegelt“
Ich schaute streng an der Anzeige vorbei nach draußen und tat so, als sei nichts. Dann machte es „Pling“ und das Display vermeldete
„Kein Reifendrucksensor“. - kann nicht mein Problem sein, ich muss dieses Auto nur einmal bis zur Werft fahren, das wird wohl auch ohne Reifendrucksensoren funktionieren.
Die Anzeige verschwand und es erschien ein Geschwindigkeitsbegrenzungschild mit 50, mitten auf einer Landstraße, auf der man 100 darf, dachte ich. Aber ich war ja schon geübt im Ignorieren und bretterte ohne Hemmungen mit 100 weiter. Dann sah ich selber das fünfziger Schild am Straßenrand und dachte mir, na gut, vielleicht doch nicht alles ignorieren.
Knapp fuhr ich 50, erinnerte mich das Auto wieder daran, dass die Rücksitzlehne hinten links nicht verriegelt ist. Anschließend monierte es die fehlenden Reifendrucksensoren, dann ploppte das 50 Schild wieder auf, weil ich mittlerweile genervt schon wieder auf 100 beschleunigt hatte.

Ich glaube, dieses Auto ist nix für mich, zu groß, zu rechthaberisch und überhaupt zu selbstständig.
Ich war froh, dass ich es heil bis zur Werft geschafft habe und wartete dort auf K auf dem Beifahrersitz, soll er die gemeldeten Fehler selber beseitigen oder weiter ignorieren, mir egal.


Zum Abschluss noch ein Foto vom Landeanflug auf die beleuchtete Bahn in Münster, ich fand die Spiegelungen der Bäume im Kanal mal wieder so schön. Die weiße Ecke oben links kommt davon, weil ich den Horizont auf dem Foto grade gedreht habe. Weil der Flieger gerade eindrehte, war der Horizont natürlich ganz schief, sieht aber beim Bilder gucken seltsam aus
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Sonntag, 17. Februar 2019
Ein bisschen was getan und ein wenig Aufregung verursacht
Gestern Abend bin ich sehr früh, noch vor 21h, ins Bett gekippt, um quasi vor dem Hinlegen schon einzuschlafen, gefolgt von einem relativ holprigen Schlaf, der mich alle zwei Stunden mit einem Krampf im Bein wieder hochscheuchte. Die Nacht über habe ich dann viermal eine Magnesiumsprudeltablette in Wasser aufgelöst, schlaftrunken in mich hineingekippt, gewartet, bis der Krampf nachließ, mich wieder hingelegt und sofort weitergeschlafen. Zwei Stunden später wiederholte sich das Spiel dann, bis ich gegen 5h die letzte Sprudeltablette trank und dann wie eine Stein noch bis halb zehn morgens durchschlief. Dann wachte ich auf und fühlte mich relativ ausgeschlafen und fröhlich.
Ein aktiverer und antriebsstärkerer Mensch als ich, wäre dann wahrscheinlich aufgestanden, weil das Wetter ja toll werden sollte und ich mir eine Menge Dinge hätte vorstellen können, die ich hätte tun können - wenn ich denn Lust gehabt hätte aufzustehen.
So habe ich den halben Tag samt (wahrscheinlich) gutem Wetter weiter im Bett rumgeschlunzt, ausführlich im Internet Blogs nachgelesen, einen ganz tollen Beitrag bei Anne Schüssler gefunden, der mir den Begriff "technical debts" samt einer wunderbaren Erläuterung dazu geschenkt hat, die ich einigen Kollegen nächste Woche brühwarm servieren werde, samt der vorwegnehmenden Erklärung, dass ich künftig weder technical debts noch technical depps tolerieren werde und ab sofort sauber aufgeräumte Excel-Tabellen ohne Fehler erwarte.
Hach, allein dafür hat es sich schon gelohnt, heute nicht sofort nach dem Aufwachen aufzustehen.

K schlug dann vor, dass wir das gute Wetter doch nutzen könnten, um mal wieder ein paar Fotos von der Insel und unserem Haus und den sonstigen Familienhäusern zu machen, er zumindest hätte Lust, solange immer rund um die Insel zu fliegen, bis ich alle Fotobatterien leer geknipst hätte und endlich nicht mehr darüber jammern würde, dass ich schon wieder irgendetwas nicht ordentlich aufs Foto bekommen hätte.

Die Idee gefiel mir auch und gegen 14h schwangen wir uns auf die Räder und radelten zum Flugplatz.
Ich habe zu Weihnachten ja so einen Fahrradhelm als Halskrause geschenkt bekommen, habe das erste Modell aber nach drei-vier Tagen Testtragen in eine Nummer größer umgetauscht, weil ich mir enorm eingeengt damit vorkam.
Jetzt habe ich Größe M, ein Modell, das nach Halsweitenmaßen eigentlich zu groß sein müsste, in dem ich mir aber immer noch eingepfercht drin vorkomme, ich fürchte, ich habe ein Problem mit Sicherheitskleidung.
Fahrradhelme lehne ich derart entschieden ab, dass man das Thema mit mir gar nicht diskutieren kann, wenn die verpflichtend eingeführt würden, würde ich wahrscheinlich das Fahrradfahren drangeben, weil das dann das kleinere Übel wäre. Die Dinger finde ich einfach nur ganz gräßlich und nein, auf keinen Fall will ich so etwas tragen, lieber stürze ich mich zu Tode oder in irgendein anderes Drama, bevor ich prophylaktisch so einen Helm trage, ich bin da einer rationalen Diskussion gegenüber nicht aufgeschlossen.
Deshalb kaufte K diesen Halskrausenhelm für mich, den ich als Option wenigstens bereit bin auszuprobieren - ich muss aber sagen, dass ich das Teil als Dauerlösung noch weit weg von akzeptabel finde. Auf der Fahrt zum Flugplatz musste ich einmal unterwegs anhalten, um eine akute klaustrophobische Attacke durch wildes Gezerre am Reißverschluss dieser Halskrause etwas abzumildern. Das Ding und ich - wir üben noch.

Das Wetter war hier auf Borkum übrigens deutlich schlechter als wahrscheinlich im Rest der Republik, es war auf alle Fälle das echte Gegenteil von gutem Fotowetter. Aber weil wir uns nun einmal vorgenommen hatten, einen Rundflug zu machen, haben wir das auch umgesetzt, haben in der Luft aber sehr schnell festgestellt, dass man diesen Rundflug zu allem benutzen kann - nur nicht als Fotoausflug.
So sah das Wetter aus der Luft aus - es war eigentlich hellichter Tag, aber heller wurde es nicht.

Das Flugzeug nahm das als persönliche Aufforderung und beschloss, für ein wenig technische Aufregung zu sorgen, das Fahrwerk ließ sich nämlich nicht mehr ausfahren, als wir landen wollten. Solche Zickereien von Flugzeugen, die grade in der Luft sind, sind lästig, weil man anders als beim Auto nicht mal eben rechts ranfliegen kann, um den Fehler zu beheben. Wir sind also erst mal dicht über den Tower geflogen und haben den Platzwart gebeten, uns über Funk zu sagen, ob er das Fahrwerk sieht, leider war zunächst nur das Bugrad ausgefahren, die anderen Räder hingen fest.
K probierte dann allerlei Tricks, schüttelte den Flieger in der Luft hin und her (weil, kann ja sein, dass nur irgendwo was klemmt), seit seiner Kunstflugausbildung ist er da recht fröhlich unterwegs, half aber nix, die Hydraulikpumpe meldete weiter Fehler. Es gibt aber noch einen Notschalter, den er dann betätigte und bei einem zweiten, tiefen Platzüberflug teilte uns der Lotse dann mit, dass jetzt alle drei Räder sauber ausgefahren wären und nix flattert, vorsichtshalber hat er uns dann aber die Grasbahn reserviert, weil besser aufm Bauch über Gras rutschen als über Asphalt. Die Feuerwehr, die der Platzwart auch schon mal vorsichtshalber anfordern wollte, hat K aber verhindert und meinte, wir würden das schon hinkriegen.
Hat auch alles problemlos funktioniert, das Fahrwerk war stabil draußen, allerdings scheint die Pumpe, die das Fahrwerk ausfährt, einen echten Schaden zu haben. Morgen fliegen wir deshalb wohl besser sehr langsam und mit dauerhaft ausgefahrenem Fahrwerk zurück, man sollte da lieber nix riskieren. K hat mittlerweile im Fliegerhandbuch auch schon gefunden, welche Sicherung für die Pumpe zuständig ist und wird die morgen erst mal rausdrehen, damit der schrille Warnton, den ein falsch ausgefahrenes Fahrwerk verursacht, aufhört, sonst kommen wir beide komplett taub in Münster an.

Am Abend hat K dann hier im Haus noch die Seitenwände für die Spülmaschine montiert, endlich haben wir also wieder eine fest eingebaute Spülmaschine, die nicht wackelt und nach vorne umkippt, wenn sie zu schwer beladen ist, hat nur sechs Monate gedauert. Aber immerhin, und dafür sind die neuen Seitenwände jetzt auch extra schön.
K hat sie nicht nur extra maßgefertigt sägen lassen, sondern auch außen besonders schön gemacht. Beide Holzwände haben weiß lackierte Kanten (mussten mehrfach lackiert und zwischen durch immer wieder geschliffen werden), die äußere Wand wurde zudem mit grünem Tafellack lackiert und die andere tapeziert, alleine diese Aktion hat ja schon ein paar Wochen gedauert, weil die Teile zwischendrin immer wieder trocknen mussten.
So sahen die Seitenwände vor dem Einbau aus

Ein Foto von der fertig eingebauten Spülmaschine folgt, erst muss noch der gesamte andere Rest drumherum schön sein.
Aber eingebaut ist sie jetzt schon, es geht deutlich voran
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Freitag, 15. Februar 2019
Kaiserwetter
Normalerweise bin ich ja mit der Kamera im iPhone vollständig zufrieden. Ich finde, sie macht wunderbare Fotos und hat vor allem den Vorteil, dass ich nichts einstellen oder arrangieren muss, ich drücke einfach nur auf den Auslöser und fertig. In den meisten Fällen fotografiert das iPhone das, was ich auch sehr.
Nur beim Fliegen, dann funktioniert das nicht so, wie ich mir das wünschen würde, denn das, was ich sehe, ist etwas deutlich anderes als das, was das iPhone fotografiert. Ich sehe nämlich deutlich weniger und deshalb den Rest deutlich schärfer, ich sehe keine spiegelnden Fensterscheiben und ich sehe den Propeller nicht, zumindest nicht beim Fliegen.
Beide Dinge irritieren das iPhone, deshalb sind die meisten Fotos leicht unscharf und irgendwie ist ständig der Propeller im Weg.
Na egal, ich knipse trotzdem, die Ergebnisse sind halt nicht so realistisch wie ich es gerne hätte, aber dann ist das ebenso.

Bei dem fantastischen Wetter heute, das auch das gesamte Wochenende halten soll, sind wir natürlich nach Borkum geflogen.
Die Sichten waren wirklich gut, schon lange vor der Küstenlinie konnte man die Insel sehr klar im Wasser erkennen.


Das ist leider nicht immer so. Wir hatten auch schon Tage, da tauchte die Insel erst auf, wenn man schon zum Landeanflug ansetzte, das ist dann ein seltsames Gefühl und braucht viel Vertrauen in die Unveränderlichkeit der Landschaft. Wenn da letzte Woche noch eine Insel war, dann wird da heute auch noch eine Insel sein, so oder ähnlich bereitet man sich dann auf den Landeanflug vor, man hat aber auch vorher mit dem Fluglotsen gesprochen, der einem versichert hat, dass er da sitzt wo er immer sitzt.
Das war heute alles nicht nötig, schon über Emden konnten wir Borkum erkennen und eigentlich auch alle anderen ostfriesischen Inseln, nur das iPhone, das taugte nicht zum Foto machen.

Nun ja.

Den Vormittag habe ich damit verbracht, die Buchhaltung vom Vater auf die Reihe zu kriegen. Privat Versicherte, bzw. Beamte, haben tatsächlich eine Menge mehr Arbeit als Angestellte, die die gesamten Abrechnungen ihrer Krankheitskosten einfach ignorieren können.
Beamte müssen nicht nur alle Arztrechnungen zunächst selber bezahlen, sie müssen dann auch noch an zwei Stellen (Versicherung und Beihilfe) die Erstattung ihrer Auslagen beantragen, es ist wahrlich mühsam.

Weil der Vater jetzt so viele Rechnungen bekommt und es so viele Anschriften gibt, an die die Rechnungen geschickt und verteilt werden, ist es eine potenziert komplizierte Angelegenheit.
Aber jetzt bin ich wieder à jour, hat nur vier Stunden gedauert.

Ansonsten fühle ich mich heute etwas malade, heute morgen bin ich zum Arzt gegangen, weil mein linker Unterschenkel ganz plötzlich sehr weh tat und zur Hälfte blau angelaufen war. Sah etwas beängstigend aus, vor allem, weil ich nirgendwo gegengelaufen oder gefallen war. Der Arzt meint, da sei eine Krampfader geplatzt und ich konstatiere mal wieder, dass ich alt werden blöd finde.

Morgen werden wir den Tag hier genießen und vielleicht endlich die Spülmaschine fest einbauen
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Freitag, 15. Februar 2019
Ich lerne es nicht
Es gibt ja Dinge, da stelle ich mich derart hartnäckig stur dämlich an, dass ich selber nur verwundert den Kopf schütteln kann über so viel Unvernunft, aber leider auch keine Idee habe, wie ich mich da zu einem sinnvolleren Verhalten umerziehen könnte.

Und ich spreche hier jetzt nicht von irgendeinem Suchtverhalten, da hätte ich ja wenigstens eine gute Entschuldigung. Aber das Rauchen habe ich schon vor zehn Jahren drangegeben und meinen Alkoholkonsum finde ich noch nicht besorgniserregend, obwohl ich nach streng medizinischer Definition bestimmt ein schwerer Alkoholiker bin*, das aber schon seit Ewigkeiten und da ich damit ganz gut umgehen kann, stört mich das nicht weiter.
*nach streng medizinischer Definition beginnt Alkoholismus schon bei einem Glas Rotwein pro Tag oder noch weniger, kann sein, dass auch schon der regelmäßige Verzehr einer Mon Cheri Praline täglich einen Alkoholiker definiert, ganz genau weiß ich es gar nicht, da ich für mich einfach akzeptiere, dass ich bekennender Alkoholiker bin und aktuell keinen Bedarf habe, das zu ändern. Punkt.

Nein, was mich ärgert, ist, dass ich bestimmte Fehler immer wieder und wieder mache und einfach nicht lerne, sie zu vermeiden.
Und mit Fehler meine ich echte Fehler, solche, die Folgen haben, die mich ärgern. Manchmal sogar sehr und massiv ärgern.

Ich lerne zB nicht, dass es ausgesprochen unklug ist, einen Blogbeitrag live und online zu schreiben.
Okay, es kann gut gehen und blöderweise geht es ja auch meistens gut, aber blöderweise auch nur meistens, was umgekehrt gerechnet bedeutet, dass es eben nicht immer gutgeht. Und wenn es dann mal nicht gut geht, dann ist der gesamte geschriebene Text weg.
Hui, phhfft, weg, einfach verschwunden und im Nichts aufgelöst.
Das passiert immer dann, wenn ich den Text online schreibe und beim Schreiben der Rechner abstürzt, was er, trotz bester Technik, gar nicht mal so selten macht.

Wenn einem das das erste Mal passiert, hat man ja noch die Ausrede, dass man da nicht mit gerechnet hat und gar nicht darüber nachgedacht hat, dass so etwas passieren könnte.
Beim zweiten Mal gibt es schon deutlich weniger Neulingsbonus - und beim zehnten Mal schlägt man sich einfach nur noch vor die Stirn und fasst es nicht. Wie blöd kann man eigentlich sein?
Und wie lernresistent?

Ich glaube, ich bin ganz unglaublich lernresistent, denn ich habe heute mal wieder direkt online einen Blogeintrag getippt, wurde dabei kurz gestört, musste auf Toilette, dann kam ein Anruf, dann noch irgendwas und als ich wiederkam, fuhr der Rechner grade wieder hoch. Er hatte sich in der Zwischenzeit ein wenig upgedated. Geöffnete Officedokumente werden alle automatisch gespeichert, da geht nichts verloren, aber geöffnete Browsertabs, in denen man schon lange Blogtexte getippt hat, die sind nach so einem Rechnerneustart unwiederbringlich hinfort.

Und es ist wie gesagt nicht das erste Mal, dass mir so etwas passiert.

Aber nun ja, ich werde mit meiner eigenen Blödheit leben müssen, dann dreht sich mein heutiger Blog eben darum, wie dämlich ich so sein kann und wenn ich meine eigene Idiotie teile, bleibt vielleicht nachher weniger für mich
?

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Mittwoch, 13. Februar 2019
Ich grusel mich
Ich habe heute abend den Film im Ersten gesehen, "Lotte am Bauhaus", und jetzt habe ich einen dicken Kloß im Bauch.
Zu der Zeit wurden grade die Nazis groß und ich glaube, ich kann überhaupt nicht damit umgehen.
Was für eine schreckliche, abartige Menschenrassenverirrung.
Und genauso wenig kann ich mit der Selbstverständlichkeit umgehen, mit denen damals zwischen der Existenz von Frauen und Männern unterschieden wurde.
Wenn ich über solche Dinge nachdenke, verspüre ich spontan den Wunsch überhaupt gar nie mehr mit irgendeinem Menschen umgehen zu müssen, Menschen sind einfach schrecklich
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Dienstag, 12. Februar 2019
Wie man eine App entdeckt
Manchmal bin ich erstaunt, wie wenig digital ich per default denke, dabei bilde ich mir doch so viel darauf ein, technikaffin zu sein und jede Neuentwicklung auch gerne auszuprobieren.
Aber mein eigenes Denken bzw. meine eigene Problemlösung ist im Grundsatz immer noch analog geprägt und ich frage mich, ob nur mir das so geht (was ich mir ja immer gar nicht vorstellen kann, weil ich sicher bin, dass ich nicht als letzter der Entwicklung hinterherhinke) - und was man tun kann, das Denken und damit die Erwartungshaltung bei Menschen, die keine digital Natives sind ein wenig mehr in "da gibt es doch bestimmt eine App für" zu verschieben.

Aktuell aufgefallen ist mir das heute, als ich die Rechnung für meine Zahnreinigung bei meiner Zusatzversicherung einreichen wollte.
Anstatt nach einer App zu suchen, mit der man Belege bei der Krankenkasse digital einreichen kann, habe ich nachgeschaut, wie ich das letztes Jahr gemacht habe - und aha, die Krankenkasse hat ein Formular, das man zusammen mit der Zahnarztrechnung per Post versendet, auf dem Formular stehen mein Name und meine Versicherungsnummer und der Hinweis, dass man die Belege nicht tackern oder klammern soll, weil alles digital verarbeitet wird bei der Krankenkasse.
Das ist bei allen Krankenkassen so, die Krankenkassen sind in Punkto papierlose Verwaltung schon sehr früh unterwegs gewesen, die haben alle eine zentrale Scanstelle, wo die eingehende Post automatisch gescannt, sortiert und dann den jeweiligen Sachbearbeitern zur Bearbeitung am Bildschirm zur Verfügung steht.
Das ist nicht neu und das weiß ich schon seit langem.

Dieses Jahr habe ich dann für mich als Neuheit entdeckt, dass ich die einzureichenden Belege inzwischen auch selber scannen kann bzw. dass die Krankenkasse dafür eine App entwickelt hat, in der man sich einmal registriert und dann nur noch die Belege mit der App fotografieren muss, auf einreichen klicken - und schwupp, liegen die Belege bei der Krankenkasse vor und werden dem Sachbearbeiter genauso zugeordnet als hätte man sie auf dem Postweg an die zentrale Scanstelle versandt.
Das ist ja auch sehr naheliegend und ein sehr vernünftiger Einsatz der Technik, mit der heute sowieso jeder umgeht.

Was mich jetzt bei mir selber erstaunt, ist, dass ich diese App für jede Krankenkasse, mit der ich zu tun habe, jedesmal aufs Neue und jedesmal quasi nur durch Zufall entdecke. Also nicht, weil ich gezielt danach suche oder weil mir die Krankenkasse aktiv mitgeteilt hat, dass es diese App gibt, sondern weil ich durch Zufall auf der Website der Krankenkasse unterwegs bin, weil ich dort zB die Adresse für den Postversand nachschauen möchte.

Bei der ersten App, die ich entdeckt habe, fand ich das noch halbwegs normal. Also, ich meine, dass ich nicht von alleine auf den Gedanken gekommen bin, dass es doch bestimmt eine App gibt, mit der man Belege einreichen kann, weil in der Vergangenheit meine Korrespondenz mit Krankenkassen schließlich all die Jahre per Papier erfolgte, da sind die Kommunikationsstrukturen sozusagen gewohnheitsmäßig eingefahren.

Meine erste Krankenkassen-App habe ich dieses Jahr im Oktober entdeckt, als nämlich die DAK die Personalbuchhaltung im Büro anschrieb, dass meine Krankmeldungen für meinen Armbruch aus September noch nicht vorliegen und sie deshalb die angeforderte Erstattung nicht auszahlen könnten. Obwohl die monatlichen Entgeltmeldungen seit Ewigkeiten elektronisch erfolgen müssen, kommuniziert die Krankenkasse von sich aus mit ihren Mitgliedern und allen Lohnbüros grundsätzlich noch per Papier, über diesen Systembruch habe ich mich schon öfter mokiert. - Aber egal, das Schreiben kam im Büro an, ich fischte es aus der Post, bevor ich einen Rüffel von der Personalabteilung kassieren konnte und suchte zu Hause die AU-Bescheinigungen raus, die ich vom Arzt bekommen hatte und der Krankenkasse hätte einreichen müssen. Und in diesem Zusammenhang suchte ich dann auf der Website nach einer Anschrift, wo ich diese Belege hinschicken muss (weil, die Unterlagen in meiner zuständigen Niederlassung vor Ort abzugeben ist für mich ja genausowenig möglich, wie Post in einer Postfiliale abzuholen bzw. einzuliefern), Dinge per Post zu verschicken klappt grade noch so, wenn ich sie entweder in einen gelben Briefkasten stecken oder alternativ mit einer Automatenpaketstation arbeiten kann.
Und in diesem Zusammenhang fand ich dann irgendwo ganz klein und versteckt einen Hinweis, dass es auch eine DAK-App gibt und die habe ich als neugieriger und jeder Technik gegenüber aufgeschlossener Mensch dann natürlich sofort geladen und anschließend hochbeglückt die angeforderten Bescheinigungen per App eingereicht.

Ich fand das toll, denn es ist ja nicht nur deutlich bequemer, sondern auch ressourcenschonender und preiswerter.
Ein rundum positiver Fortschritt durch Technik.
Seit Oktober habe ich also eine DAK-App auf meinem Handy, allerdings muss man mit einer gesetzlichen Versicherung ja nicht ganz so viele Belege austauschen, das Thema war für mich damit erstmal erledigt.

Dann wurde der Vater krank und ich bin seitdem für die Abrechnung und Verwaltung der Krankheitskosten zuständig. Da der Vater Beamter war, ist er bei der DeBeKa privat versichert und erhält zusätzlich Beihilfe vom Land.
Für die Beihilfe braucht es bestimmte Formulare, das ist schließlich eine Behörde, hier wusste ich noch von seiner letzten Krankheit, dass man sich die aus dem Internet runterladen kann, das habe ich gemacht, habe mir dort ein Vollmachtsformular runtergeladen, damit ich die Erstattungsanträge selber unterschreiben kann und so die ersten Rechnungen eingereicht.
Für die DeBeKa habe ich auf der Website gesucht, ob die auch ein Vollmachtsformular haben (ja, gibt es) und dort entdeckt, dass es auch eine DeBeKa-App gibt, mit der man Belege einreichen kann. Die Info fand ich auch wieder nur durch Zufall, weil sie recht versteckt irgendwo auf der Website stand, sie funktioniert grundsätzlich genauso wie die DAK-App, aber aktiv danach gesucht hatte ich nicht, obwohl es diesmal schon naheliegender gewesen wäre, danach zu suchen, aber von alleine bin ich nicht auf die Idee gekommen.

Weil das mit der Krankheit vom Vater diesmal doch alles komplizierter ist und ich da reichlich Informationsbedarf hatte, habe ich auch mal nach Info und Beihilfe gegoogelt und dabei einen Hinweis auf die Beihilfe-App gefunden. Da der Herausgeber hier eine Behörde ist, sind die Sicherheitsmerkmale höher, aber ansonsten funktioniert sie genauso wie die Krankenkassen-Apps, man kann die Belege, für die man eine Erstattung beantragt, einfach mit dieser App fotografieren und einreichen. Dass eine Behörde auch eine entsprechende App anbietet, finde ich super, hier wäre ich aber auch nicht ohne Hinweis auf die Idee gekommen, das zu vermuten und danach zu suchen.

Damit habe ich also schon drei Apps dieser Art auf meinem Handy und insbesondere die DeBeKa- und Beihilfe-App nutze ich viel, weil ja ständig neue Rechnungen reinkommen. Man könnte also meinen, ich bin da inzwischen dran gewöhnt.

Aber als ich heute den Beleg für meine Zahnreinigung einreichen wollte (private Zusatzversicherung für die ich noch keine App hatte), kam ich wieder nicht von alleine auf die Idee, nach einer App zu suchen und wieder bin ich nur durch einen Hinweis auf der Website dieser Versicherung zufällig darauf aufmerksam geworden und das, was ich halt wirklich bemerkenswert finde, ist mein eigenes Standarddenken, was auch beim vierten Mal noch keine Frage auswirft, ob es dafür eine App gibt.

Okay, für die künftige Kommunikation mit Versicherungen habe ich mich spätestens durch diesen Text jetzt hoffentlich selber soweit konditioniert, dass ich nach einer App suche, aber die Frage, wie man den Technologiewandel für alle Menschen soweit als Selbstverständlichkeit implementiert, dass es eine genauso automatische Reaktion wird, nach einer App zu suchen, wie nach einem Lichtschalter, wenn man einen dunklen Raum betritt (und nein, hier verweigere ich eine App ganz ausdrücklich und vorsätzlich, aber das ist ein anderes Thema), diese Frage bleibt noch offen, ich werde es aber interessiert weiter beobachten
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Montag, 11. Februar 2019
Mr. Mood
Heute war ein schöner Tag.

Ich habe am Wochenende die Apps in meinem iPhone aufgeräumt und dabei die App "Mr. Mood" gefunden, die ich von Februar 2013 - July 2015 benutzt habe und fand es doch sehr tröstlich, dass ich auch damals schon die Tage überwiegend mit einem lachenden Gesicht bewertet habe.

Denn das ist auch schon alles, um was es in der App geht, man gibt jedem Tag eine Bewertung in Form eines lachenden bis sehr traurigem Gesicht und am Ende eines Monats kann man sehen, wie man sich den letzten Monat überwiegend gefühlt hat.

Ich fand die App schon deshalb immer sehr spannend, weil mein spontanes Bauchgefühl mir gesagt hätte, dass ich ein unglaublich miesepetriger Mensch bin, dem man es nie recht machen kann und der nie zufrieden ist. Wenn ich mir in dieser App aber das Verhältnis von lachenden Gesichtern zu miesepetrigem Gemüffel anschaue, dann bin ich nicht nur sehr erstaunt, sondern auch sehr zufrieden mit meiner allgemeinen Gemütslage. Ich komme nämlich auf durchschnittlich deutlich über 80% gute Laune Gesichter.
Und das ist doch mal eine positive Feststellung, die man auch durchaus laut hervorheben kann: Ich bin gar kein Meckerkopp, ich tu nur so.

Und weil ich die Idee der App echt gut finde, teile ich sie hier auch gerne, für iOS findet man Mr. Mood hier, wer Android hat, muss selber googeln, für Android bin ich zu dumm, das begreife ich nicht mehr.

Ich habe Mitte 2015 aufgehört, Mr. Mood täglich zu benutzen, zu der Zeit reifte grade die Idee heran, dass ich stattdessen ja bloggen könnte und so hat dieses Blog die App ersetzt. Aber für alle, die nicht bloggen, ist es ja vielleicht trotzdem eine Idee - und ich versuche grade, diese Idee jetzt auch noch aktiv in dieses Blog einzubauen, deshalb:
Heute war ein guter Tag, auch wenn ich erst dachte, nein, heute war doch Montag und Montage sind immer blöd, aber nach kurzem nachdenken gebe ich dem Tag trotzdem ein lachendes Gesicht.

Ich habe vorhin mit J. telefoniert, fast eine Stunde lang und irgendwie hatte ich danach gute Laune und das rettet sofort den ganzen Tag.
J geht es grade auch gut (glaube ich, er hat zumindest nichts Gegenteiliges gesagt), und er hat unter anderem erzählt, dass seine Schwester ihn demnächst in Berlin besuchen kommt und irgendwie freue ich mich darüber richtig doll, denn ich bin sehr zufrieden, wenn meine Kinder sich untereinander mögen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das nicht selbstverständlich ist und vielleicht finde ich es grade deshalb so besonders gut, wenn ich das Gefühl habe, die drei mögen sich untereinander.

Ansonsten habe ich den Tag, soweit ich frei darüber bestimmen konnte und nicht von Anrufern oder Mitarbeitern, die "mal eben was klären wollen" abgehalten wurde, mit einer Excel-Liste verbracht, die ich auf 2019 umstellen muss, was sich als erstaunlich widerspenstig erweist, aber ich bin nah dran, morgen habe ich gewonnen.

Der Termin beim Zahnarzt heute morgen war unerfreulich, die Parodontosebehandlung von letztem Jahr hat an einem Zahn nicht gewirkt und der muss jetzt nachbehandelt werden, wenn das überhaupt noch geht, sonst.... möchte ich nicht weiter darüber nachdenken.
Immerhin hat mir der Zahnarzt insoweit Absolution erteilt, als dass er meinte, meine Mundhygiene wäre vorbildlich, daran hätte es ganz ausdrücklich nicht gelegen, dass dieser Zahn sich als derart kompliziert und dauerentzündet zeigt.

Nun ja, nächste Woche, nächster Termin, hilft ja nix
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