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Mittwoch, 21. November 2018
Vom leben und nicht sterben lassen
anje, 00:41h
Mit der Mittagsfähre ging es heute wieder zum Festland, wobei "Mittagsfähre" eine eher euphemistische Unterstellung einer Tageszeit ist, die, absolut betrachtet, bedeutet, dass die Fähre erst gegen 16.15h in Emden ist, Sonnenuntergang ist heute um 16.29h…….
Im Fährplan steht dann zwar "13.30h Fähre nach Emden", tatsächlich sind die Abfahrtzeiten ab Borkum aber immer "ab Bahnhof", die Fähre selber legt dann erst rund eine halbe Stunde später ab.
Heute gab es noch ein wenig hin und her bis alle LKWs an Deck gepuzzelt waren, außerdem fuhren wir gegen die Tide, das zieht sich dann.
Eigentlich hätte ich dafür auf der Fähre über zwei Stunden Zeit gehabt, einen wunderbaren Blogtext vorzubereiten. Scheiterte leider daran, dass ich von akuter Lustlosigkeit ergriffen war und lieber irgendein albernes iPad Spiel gespielt habe, sinnlos, dafür ohne Hirnunterstützung möglich und auch irgendwie erholsam.
Von Emden führte die Fahrt direkt nach Leer, neuer Versuch rauszubekommen, wie genau gut oder schlecht es denn nun um den Vater bestellt ist. Gestern hatte ich ja schon seinen Hausarzt, der zufällig auch mein direkter Nachbar ist und zu dem ich deshalb einen quasi "direkten Draht" habe, gefragt und gebeten, doch mal mit dem Klinikum zu telefonieren, um dort Informationen abzugreifen, die mir verwehrt werden, weil ich hoffte, so von Arzt zu Arzt klappt das besser mit der Kommunikation. Klappte es aber nicht, der wusste heute Vormittag auch noch nicht mehr.
Das ist schon alles sehr seltsam, was da läuft.
In der Klinik gab es dafür heute mal keine Wartezeiten, der Vater war wach und wurde grade von einer Schwester versorgt, die meinte, er wäre heute ansonsten schon gut zu pass. Das ist norddeutsch und bedeutet "der stirbt uns hier nicht so schnell weg." Als ich da war, bestand seine Gesamtreaktion aber nur daraus, dass er mich bat, doch bitte dafür zu sorgen, dass man ihn endlich in Ruhe sterben ließe. Er freute sich zwar sichtlich, mich zu sehen, ich denke aber hauptsächlich deshalb, weil er mir zutraut, dafür zu sorgen, dass man ihn in Ruhe lässt.
Leider liegt das an dieser Stelle aber nicht mehr in meiner Macht. Er hat da Pech, ich habe den falschen Beruf, ich kenne mich auf diesem Gebiet überhaupt nicht aus und weiß deshalb nicht, wie ich ihm helfen könnte. Ich kann jetzt organisieren, dass er irgendwo einen Pflegeplatz mit 3x die Woche Dialyse bekommt, aber mehr kann ich nicht für ihn tun.
Er tut mir wirklich ganz schrecklich leid und was die Krankenhaustechnik da grade mit ihm macht, ist mein ganz persönlicher privater Horror. Ich bin deshalb dreimal extra froh, dass ich selber zwei Kinder habe, die für diese Situation genau die richtige Ausbildung haben (werden) und mit denen ich heute schon eine feste Vereinbarung habe, dass ich nicht so enden muss. Ein Mediziner und ein Pharmazeut, das sollte genügen, um mir ein derartiges Schicksal zu ersparen. Mein Vater dagegen hat nur überflüssige BWLer Kinder, also Augen auf bei der Berufswahl der Kinder.
Ob die Krankenhausmediziner ihn jetzt wirklich noch über viele Jahre weiter durchs Leben quälen werden, werden wir sehen, immerhin ist er jetzt versorgt, wird täglich gewaschen und ernährt, insgesamt ist der Umgang mit ihm dadurch für mich jetzt einfacher als vorher, als er seine sehr individuellen Hygienevorstellung noch freiherausstinken ausleben konnte.
Als ich aus dem Krankenhaus kam, war es kurz vor 19h und es schneite. Ich hatte noch zwei Stunden Autofahrt vor mir, um es mal so auszudrücken: Ich war not amused.
Aber ich bin heil Zuhause angekommen, morgen wieder Büro, das Leben geht weiter
.
Im Fährplan steht dann zwar "13.30h Fähre nach Emden", tatsächlich sind die Abfahrtzeiten ab Borkum aber immer "ab Bahnhof", die Fähre selber legt dann erst rund eine halbe Stunde später ab.
Heute gab es noch ein wenig hin und her bis alle LKWs an Deck gepuzzelt waren, außerdem fuhren wir gegen die Tide, das zieht sich dann.
Eigentlich hätte ich dafür auf der Fähre über zwei Stunden Zeit gehabt, einen wunderbaren Blogtext vorzubereiten. Scheiterte leider daran, dass ich von akuter Lustlosigkeit ergriffen war und lieber irgendein albernes iPad Spiel gespielt habe, sinnlos, dafür ohne Hirnunterstützung möglich und auch irgendwie erholsam.
Von Emden führte die Fahrt direkt nach Leer, neuer Versuch rauszubekommen, wie genau gut oder schlecht es denn nun um den Vater bestellt ist. Gestern hatte ich ja schon seinen Hausarzt, der zufällig auch mein direkter Nachbar ist und zu dem ich deshalb einen quasi "direkten Draht" habe, gefragt und gebeten, doch mal mit dem Klinikum zu telefonieren, um dort Informationen abzugreifen, die mir verwehrt werden, weil ich hoffte, so von Arzt zu Arzt klappt das besser mit der Kommunikation. Klappte es aber nicht, der wusste heute Vormittag auch noch nicht mehr.
Das ist schon alles sehr seltsam, was da läuft.
In der Klinik gab es dafür heute mal keine Wartezeiten, der Vater war wach und wurde grade von einer Schwester versorgt, die meinte, er wäre heute ansonsten schon gut zu pass. Das ist norddeutsch und bedeutet "der stirbt uns hier nicht so schnell weg." Als ich da war, bestand seine Gesamtreaktion aber nur daraus, dass er mich bat, doch bitte dafür zu sorgen, dass man ihn endlich in Ruhe sterben ließe. Er freute sich zwar sichtlich, mich zu sehen, ich denke aber hauptsächlich deshalb, weil er mir zutraut, dafür zu sorgen, dass man ihn in Ruhe lässt.
Leider liegt das an dieser Stelle aber nicht mehr in meiner Macht. Er hat da Pech, ich habe den falschen Beruf, ich kenne mich auf diesem Gebiet überhaupt nicht aus und weiß deshalb nicht, wie ich ihm helfen könnte. Ich kann jetzt organisieren, dass er irgendwo einen Pflegeplatz mit 3x die Woche Dialyse bekommt, aber mehr kann ich nicht für ihn tun.
Er tut mir wirklich ganz schrecklich leid und was die Krankenhaustechnik da grade mit ihm macht, ist mein ganz persönlicher privater Horror. Ich bin deshalb dreimal extra froh, dass ich selber zwei Kinder habe, die für diese Situation genau die richtige Ausbildung haben (werden) und mit denen ich heute schon eine feste Vereinbarung habe, dass ich nicht so enden muss. Ein Mediziner und ein Pharmazeut, das sollte genügen, um mir ein derartiges Schicksal zu ersparen. Mein Vater dagegen hat nur überflüssige BWLer Kinder, also Augen auf bei der Berufswahl der Kinder.
Ob die Krankenhausmediziner ihn jetzt wirklich noch über viele Jahre weiter durchs Leben quälen werden, werden wir sehen, immerhin ist er jetzt versorgt, wird täglich gewaschen und ernährt, insgesamt ist der Umgang mit ihm dadurch für mich jetzt einfacher als vorher, als er seine sehr individuellen Hygienevorstellung noch frei
Als ich aus dem Krankenhaus kam, war es kurz vor 19h und es schneite. Ich hatte noch zwei Stunden Autofahrt vor mir, um es mal so auszudrücken: Ich war not amused.
Aber ich bin heil Zuhause angekommen, morgen wieder Büro, das Leben geht weiter
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Montag, 19. November 2018
Kein besonderer Fortschritt
anje, 21:25h
Der Tag heute verlief erwartungsgemäß, wobei meine Erwartungen an den Tag bei "Hauptsache keine weiteren schlechten Neuigkeiten" lagen, und das hat geklappt.
Ich habe meinen Schnupfen weiter gepflegt, der Husten entwickelt sich zu einem richtigen Husten, was positiv ist, denn wenn Bröckchen kommen, weiß man, dass sich die Husterei gelohnt hat. Diesen sinnlosen Reizhusten, der einen nur wie blöde bellen lässt, ohne dass sich irgendetwas bewegt, den hasse ich sehr, aber genau diese Phase ist jetzt im Wesentlichen vorbei, ich begrüße das ausdrücklich.
Die Nase läuft unverändert ungebremst, selbstverständlich ist sie von der Dauerputzerei längst komplett wund, aber das war ja auch nicht anders zu erwarten.
Positiv hat sich das allgemeine Krankheitsgefühl entwickelt, ich habe jetzt nur noch das Gefühl, dass ich einen ätzenden Schnupfen habe, aber nicht mehr, dass ich sicher kurzfristig versterben werde.
Viel getan habe ich den Tag über nicht. Am Vormittag habe ich das Haus vom Vater noch mal komplett gewischt und nach Schlüssel und Portemonnaie gesucht, beides unauffindbar, nun denn, dann ist das eben weg. Mittags habe ich dann mit einem der Mieter des Fenstereinbauhauses eine Runde gequatscht, er kennt den Vater natürlich und ist auch ganz entsetzt, wie schnell das jetzt plötzlich gegangen ist.
Die Schreiner vermelden Schwierigkeiten beim Fenstereinbau, die haben sich aber gestern abend schon angekündigt, als sie mit dem Onkel gesprochen haben, der das Haus ja gebaut hat und der ihnen ein paar Details zu dem Bau des Hauses erzählt hat, die den Schreinern gar nicht gefielen - deshalb waren die Schwierigkeiten schon in der Erwartungshaltung eingepreist und gelten nicht als neue schlechte Nachrichten.
Am Nachmittag habe ich erst eine Telko absolviert, die positiv verlief und anschließend den Onkel besucht, um sein Handy upzudaten, ihm zum siebenundfünzigsten Mal zu erklären, wie man Witze auf WhatsApp weiterleitet und ein wenig über den Vater zu lästern, wenn ich hätte aussuchen dürfen, hätte ich lieber den Onkel zum Vater gehabt. Aber nun ja.
Beim Onkel habe ich mir dann gleich das Handwerkszeug ausgeliehen, was die Schreiner nun unerwarteterweise doch brauchen, sehr praktisch diese Möglichkeit, so geht es ohne Pause weiter und vielleicht ist dann doch nicht alles so schlimm, wir werden sehen.
Auf alle Fälle wollten die Schreiner heute Abend "an Land" - ich habe dankend abgelehnt, als ich aufgefordert wurde, die zwei zu begleiten, ich mache mir lieber ein Butterbrot und gehe mit einem frischen Sanddorngrog ins Bett.
Morgen Fahrt aufs Festland und der Versuch, endlich weitere Infos über den Zustand des Vaters zu bekommen, am Samstag habe ich diesen Versuch nach zweieinhalb Stunden Wartezeit in der Klinik abgebrochen, denn sonst hätte ich die Fähre nicht mehr bekommen, vielleicht habe ich morgen mehr Glück
.
Ich habe meinen Schnupfen weiter gepflegt, der Husten entwickelt sich zu einem richtigen Husten, was positiv ist, denn wenn Bröckchen kommen, weiß man, dass sich die Husterei gelohnt hat. Diesen sinnlosen Reizhusten, der einen nur wie blöde bellen lässt, ohne dass sich irgendetwas bewegt, den hasse ich sehr, aber genau diese Phase ist jetzt im Wesentlichen vorbei, ich begrüße das ausdrücklich.
Die Nase läuft unverändert ungebremst, selbstverständlich ist sie von der Dauerputzerei längst komplett wund, aber das war ja auch nicht anders zu erwarten.
Positiv hat sich das allgemeine Krankheitsgefühl entwickelt, ich habe jetzt nur noch das Gefühl, dass ich einen ätzenden Schnupfen habe, aber nicht mehr, dass ich sicher kurzfristig versterben werde.
Viel getan habe ich den Tag über nicht. Am Vormittag habe ich das Haus vom Vater noch mal komplett gewischt und nach Schlüssel und Portemonnaie gesucht, beides unauffindbar, nun denn, dann ist das eben weg. Mittags habe ich dann mit einem der Mieter des Fenstereinbauhauses eine Runde gequatscht, er kennt den Vater natürlich und ist auch ganz entsetzt, wie schnell das jetzt plötzlich gegangen ist.
Die Schreiner vermelden Schwierigkeiten beim Fenstereinbau, die haben sich aber gestern abend schon angekündigt, als sie mit dem Onkel gesprochen haben, der das Haus ja gebaut hat und der ihnen ein paar Details zu dem Bau des Hauses erzählt hat, die den Schreinern gar nicht gefielen - deshalb waren die Schwierigkeiten schon in der Erwartungshaltung eingepreist und gelten nicht als neue schlechte Nachrichten.
Am Nachmittag habe ich erst eine Telko absolviert, die positiv verlief und anschließend den Onkel besucht, um sein Handy upzudaten, ihm zum siebenundfünzigsten Mal zu erklären, wie man Witze auf WhatsApp weiterleitet und ein wenig über den Vater zu lästern, wenn ich hätte aussuchen dürfen, hätte ich lieber den Onkel zum Vater gehabt. Aber nun ja.
Beim Onkel habe ich mir dann gleich das Handwerkszeug ausgeliehen, was die Schreiner nun unerwarteterweise doch brauchen, sehr praktisch diese Möglichkeit, so geht es ohne Pause weiter und vielleicht ist dann doch nicht alles so schlimm, wir werden sehen.
Auf alle Fälle wollten die Schreiner heute Abend "an Land" - ich habe dankend abgelehnt, als ich aufgefordert wurde, die zwei zu begleiten, ich mache mir lieber ein Butterbrot und gehe mit einem frischen Sanddorngrog ins Bett.
Morgen Fahrt aufs Festland und der Versuch, endlich weitere Infos über den Zustand des Vaters zu bekommen, am Samstag habe ich diesen Versuch nach zweieinhalb Stunden Wartezeit in der Klinik abgebrochen, denn sonst hätte ich die Fähre nicht mehr bekommen, vielleicht habe ich morgen mehr Glück
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Montag, 19. November 2018
Haus geputzt und Schnupfen gepflegt
anje, 00:16h
Viel Schreiben ist heute nicht mehr. Mein Schnupfen hat sich ganz grandios zu einer veritablen Männergrippe entwickelt, man stirbt nicht dran, es leidet sich aber gut, blöderweise hatte ich dazu heute überhaupt keine Zeit.
Ich musste nämlich das Haus vom Vater putzen, was in einem wahrhaft desaströsen Zustand war. In dem Zustand, in dem es sich bis heute befand, wollte im Grunde niemand mehr das Haus betreten, es stank wie ein Tigerkäfig, der Vater hat ein ganz eigenes Verhältnis zur Alltagshygiene.
Jetzt liegt der Vater im Krankenhaus, wie es dort weitergeht weiß noch keiner, aber die Gelegenheit war günstig, endlich mal die robuste Reinigungstour durchzuziehen. In der Garage stehen jetzt drei volle, große schwarze Müllsäcke und hinter der Garage all der Kram, den man nur über Sperrmüll entsorgen kann, aber dafür kann man das Haus jetzt wieder betreten, ohne sofort geschockt umzufallen.
Am späten Nachmittag kam dann der Schreiner samt Gehilfe hier an, die zwei bauen die nächste Woche neue Fenster in das vermietete Haus, das seit diesem Jahr mir gehört und weshalb ich damit nun auch für den Fenstereinbau zuständig bin. Hier auf der Insel ist die Handwerkernot noch mal extra dramatisch, deshalb bin ich froh, einen Schreiner gefunden zu haben, der sich bereit erklärt hat, vom Festland rüberzukommen (die Inselschreiner sind alle bis übernächstes Jahr ausgebucht), und damit er gut untergebracht ist, wohnt der Schreiner samt Gehilfe bei mir im Haus, das ist für beide Seite das beste.
Um gleich bei Ankunft einen guten Eindruck zu machen, habe ich gekocht und dann haben wir noch geplaudert, es war auch sehr nett, aber alles keine Gelegenheit, um meine Männergrippe raushängen zu lassen.
Dabei wird die jetzt wirklich ausgesprochen lästig, seit eben ist auch noch Husten dabei, ich probiere es heute noch mal mit Sanddorngrog und verschwinde nun im Bett
.
Ich musste nämlich das Haus vom Vater putzen, was in einem wahrhaft desaströsen Zustand war. In dem Zustand, in dem es sich bis heute befand, wollte im Grunde niemand mehr das Haus betreten, es stank wie ein Tigerkäfig, der Vater hat ein ganz eigenes Verhältnis zur Alltagshygiene.
Jetzt liegt der Vater im Krankenhaus, wie es dort weitergeht weiß noch keiner, aber die Gelegenheit war günstig, endlich mal die robuste Reinigungstour durchzuziehen. In der Garage stehen jetzt drei volle, große schwarze Müllsäcke und hinter der Garage all der Kram, den man nur über Sperrmüll entsorgen kann, aber dafür kann man das Haus jetzt wieder betreten, ohne sofort geschockt umzufallen.
Am späten Nachmittag kam dann der Schreiner samt Gehilfe hier an, die zwei bauen die nächste Woche neue Fenster in das vermietete Haus, das seit diesem Jahr mir gehört und weshalb ich damit nun auch für den Fenstereinbau zuständig bin. Hier auf der Insel ist die Handwerkernot noch mal extra dramatisch, deshalb bin ich froh, einen Schreiner gefunden zu haben, der sich bereit erklärt hat, vom Festland rüberzukommen (die Inselschreiner sind alle bis übernächstes Jahr ausgebucht), und damit er gut untergebracht ist, wohnt der Schreiner samt Gehilfe bei mir im Haus, das ist für beide Seite das beste.
Um gleich bei Ankunft einen guten Eindruck zu machen, habe ich gekocht und dann haben wir noch geplaudert, es war auch sehr nett, aber alles keine Gelegenheit, um meine Männergrippe raushängen zu lassen.
Dabei wird die jetzt wirklich ausgesprochen lästig, seit eben ist auch noch Husten dabei, ich probiere es heute noch mal mit Sanddorngrog und verschwinde nun im Bett
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Samstag, 17. November 2018
Ziemlich matsche
anje, 20:40h
Ich habe ja keine Ahnung, wie krank ich jetzt grade wäre, wenn ich nicht diese Riesenmengen an Vitamin C, Echinacea und was mir sonst noch in die Finger fiel, in mich reingeschüttet hätte, aber ich bilde mir für mich selber sehr überzeugend fest ein, dass diese Aktion, die ich da gestern gefahren habe, doch noch etwas geholfen hat und dass ich heute viel kränker wäre, wenn ich mich willenlos in mein Schicksal gefügt hätte.
Ich habe mit diesen "Immunstimulanzien" seit vielen Jahren extrem gute Erfahrungen gemacht, der Trick dabei ist nur, dass man sie rechtzeitig genug nehmen muss, damit die hauseigene Körperfeuerwehr so früh und so rechtzeitig gepuscht wird, dass sie eine aufziehende Erkältgung gleich im Kern niedermachen.
Das hat diesmal nicht komplett geklappt, ich habe mir schon eine dicke Erkältung eingefangen, mit der ich mich jetzt auch recht matsche grade ins Bett verzogen habe - aber bis dahin habe ich heute noch halbwegs brauchbar funktioniert und hoffe, dass ich morgen auch wieder einsatzfähig bin.
Ich bin heute nach Borkum gefahren und habe unterwegs den Vater im Krankenhaus besucht, der ist so schwer krank, dass er wohl nicht mehr in sein Haus zurückkehren wird, deshalb werde ich da morgen erst mal saubermachen und dann alles absperren.
Kam alles ganz plötzlich, am Dienstag wurde er notfallmäßig ausgeflogen, jetzt ist er zwar stabilisiert, liegt aber noch auf der Intensiv und keiner weiß genau, wie es weitergeht.
Wenn solche Sachen passieren, ist eine Erkältung das letzte, was man gebrauchen kann, aber typischerweise fängt man sich so einen Infekt grade dann ein, wenn es am ungünstigsten ist, meine alter Spruch: Krankheit kommt aus dem Kopf.
Heute Abend habe ich allerdings mit großer Überzeugung das beste Antierkältungsmittel überhaupt ausgiebig angewendet: Sanddorngrog. Wirkt mit 54%, und das ist mehr als die Hälfze
.
Ich habe mit diesen "Immunstimulanzien" seit vielen Jahren extrem gute Erfahrungen gemacht, der Trick dabei ist nur, dass man sie rechtzeitig genug nehmen muss, damit die hauseigene Körperfeuerwehr so früh und so rechtzeitig gepuscht wird, dass sie eine aufziehende Erkältgung gleich im Kern niedermachen.
Das hat diesmal nicht komplett geklappt, ich habe mir schon eine dicke Erkältung eingefangen, mit der ich mich jetzt auch recht matsche grade ins Bett verzogen habe - aber bis dahin habe ich heute noch halbwegs brauchbar funktioniert und hoffe, dass ich morgen auch wieder einsatzfähig bin.
Ich bin heute nach Borkum gefahren und habe unterwegs den Vater im Krankenhaus besucht, der ist so schwer krank, dass er wohl nicht mehr in sein Haus zurückkehren wird, deshalb werde ich da morgen erst mal saubermachen und dann alles absperren.
Kam alles ganz plötzlich, am Dienstag wurde er notfallmäßig ausgeflogen, jetzt ist er zwar stabilisiert, liegt aber noch auf der Intensiv und keiner weiß genau, wie es weitergeht.
Wenn solche Sachen passieren, ist eine Erkältung das letzte, was man gebrauchen kann, aber typischerweise fängt man sich so einen Infekt grade dann ein, wenn es am ungünstigsten ist, meine alter Spruch: Krankheit kommt aus dem Kopf.
Heute Abend habe ich allerdings mit großer Überzeugung das beste Antierkältungsmittel überhaupt ausgiebig angewendet: Sanddorngrog. Wirkt mit 54%, und das ist mehr als die Hälfze
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Samstag, 17. November 2018
Apotheken
kjfalf, 00:50h
Apotheken sind doch auch irgendwo irgendwie doof. Bestimmt gibt es ganz viele kranke Leute, die davon profitieren, dass ein Fachmann ihre Medikamenten Wechsel- und Nebenwirkungen bewertet, aber für die allermeisten Menschen sind Apotheken nur teuer, langsam, umständlich, überflüssig.
Heute war ich (also nicht ich) in einer Apotheke und wollte einen Immunbooster kaufen. Allerdings hatte die Apotheke keinen Immunbooster. Und die nächste auch nicht. Und die nächste auch nicht. Am Ende musste es eine Packung Vitamin C Pulver aus dem Supermarkt richten.
Und zum Thema Nahrungsergänzungsmittel: Apotheker haben ja, wie jede größere Statusgruppe, ihre Lobbyarbeit und Zeitschriften. Hier ist beides ausgesprochen erbärmlich ausgeprägt. Neulich hat die Apotheker Zeitung jubelnd die Resultate eines Tests geteilt, in welchem Fall ein „unabhängiges“ Institut „Arznei“-Nahrungsergänzungsmittel und „Supermarkt“-Nahrungsergänzungsmittel verglichen hat. Eindeutiges Ergebnis: alle nicht-Apothekenpflichtigen Mittel sind mit mangelhaft durchgefallen. Alle.
Für knapp die Hälfte war der Grund: überdosiert. Das heißt es ist ein Ausschlusskriterium, wenn man für sein Geld mehr Produkt erhält unter der einzigen Maßgabe, die Tablette durchzubrechen. Stattdessen sollte man sich für mindestens den 10x Preis weniger Produkt kaufen.
So kann das weitergehen. Apotheker finden das Rx-Versandverbot auch sehr wichtig, denn die bösen Online-Apotheken sind des Teufels Lakaien. Verständlich, die nehmen denen ja auch Geld weg und erbringen im Gegenzug nicht einmal Leistung, nochmal vorzulesen, dass man Morgens eine und abends zwei Pillen einnehmen soll und das auf nüchternen Magen. Eindeutig, Versandapotheken sind einfach fahrlässig.
Klar, keiner will Verhältnisse wie in den USA, aber umgekehrt muss man sich auch verdeutlichen, dass die Arbeit wirklich mittelfristig durch Computer ersetzbar ist (gegeben, man hat Frau Meier auch wirklich gefragt, was für Medikamente sie nimmt. Das kann natürlich nur ein Approbierter mit 5 Jahren Studium) und, viel schlimmer als alles bisher genannte, bis dahin den Steuerzahlern Geld. Entweder direkt durch die Krankenkassen (zählt als Steuern, wenn man nicht pingelig ist) oder indirekt dadurch, dass der Staat den Stand durch irgendwelche Regelungen künstlich am Leben erhält (wobei da Versandapotheken wirklich den größten Problemteil beseitigt haben).
Aber das schlimmste, das allerschlimmste ist ja eigentlich:
Ich studiere Pharmazie
Heute war ich (also nicht ich) in einer Apotheke und wollte einen Immunbooster kaufen. Allerdings hatte die Apotheke keinen Immunbooster. Und die nächste auch nicht. Und die nächste auch nicht. Am Ende musste es eine Packung Vitamin C Pulver aus dem Supermarkt richten.
Und zum Thema Nahrungsergänzungsmittel: Apotheker haben ja, wie jede größere Statusgruppe, ihre Lobbyarbeit und Zeitschriften. Hier ist beides ausgesprochen erbärmlich ausgeprägt. Neulich hat die Apotheker Zeitung jubelnd die Resultate eines Tests geteilt, in welchem Fall ein „unabhängiges“ Institut „Arznei“-Nahrungsergänzungsmittel und „Supermarkt“-Nahrungsergänzungsmittel verglichen hat. Eindeutiges Ergebnis: alle nicht-Apothekenpflichtigen Mittel sind mit mangelhaft durchgefallen. Alle.
Für knapp die Hälfte war der Grund: überdosiert. Das heißt es ist ein Ausschlusskriterium, wenn man für sein Geld mehr Produkt erhält unter der einzigen Maßgabe, die Tablette durchzubrechen. Stattdessen sollte man sich für mindestens den 10x Preis weniger Produkt kaufen.
So kann das weitergehen. Apotheker finden das Rx-Versandverbot auch sehr wichtig, denn die bösen Online-Apotheken sind des Teufels Lakaien. Verständlich, die nehmen denen ja auch Geld weg und erbringen im Gegenzug nicht einmal Leistung, nochmal vorzulesen, dass man Morgens eine und abends zwei Pillen einnehmen soll und das auf nüchternen Magen. Eindeutig, Versandapotheken sind einfach fahrlässig.
Klar, keiner will Verhältnisse wie in den USA, aber umgekehrt muss man sich auch verdeutlichen, dass die Arbeit wirklich mittelfristig durch Computer ersetzbar ist (gegeben, man hat Frau Meier auch wirklich gefragt, was für Medikamente sie nimmt. Das kann natürlich nur ein Approbierter mit 5 Jahren Studium) und, viel schlimmer als alles bisher genannte, bis dahin den Steuerzahlern Geld. Entweder direkt durch die Krankenkassen (zählt als Steuern, wenn man nicht pingelig ist) oder indirekt dadurch, dass der Staat den Stand durch irgendwelche Regelungen künstlich am Leben erhält (wobei da Versandapotheken wirklich den größten Problemteil beseitigt haben).
Aber das schlimmste, das allerschlimmste ist ja eigentlich:
Ich studiere Pharmazie
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Donnerstag, 15. November 2018
Ich höre Stimmen
anje, 20:47h
Seitdem es mir gelungen ist, das Hören von Podcasts technisch so in meinem Alltag unterzubringen, dass es keine extra Zeit verlangt, sondern während anderer Tätigkeiten dazu geschaltet werden kann, bin ich echter Podcast-Fan geworden. Mittlerweile mag ich Podcasts fast lieber als Hörbücher, kein Wunder, ich lese ja auch lieber Blogs als Bücher.
Ich glaube, das kurze, abschnittsweise Konsumieren von Texten/Themen/Beiträgen etc. ist mir deshalb lieber, weil ich mich nicht gleich für so eine lange Zeit binde. Bis man so ein Buch komplett gelesen oder gehört hat, das dauert ja schon, und ich merke, dass ich es anstrengend finde, zwischen den einzelnen Kapiteln zu viel Zeit verstreichen zu lassen, weil ich den bereits gelesenen oder gehörten Inhalt wieder vergesse, also versuche ich Bücher auch in einer angemessenen Zeit hintereinanderweg durchzulesen oder zu hören, aber genau das bindet dann halt sehr viel Zeit.
Und das will ich oft nicht, weil ich mich dann in meiner Freiheit eingeschränkt fühle.
"Ich kann jetzt nicht, ich muss lesen" - war zwar viele Jahre lang einer meiner Lieblingssätze, aber das war zu Zeiten, als mich nervige Menschen dadurch vom Lesen abhalten wollten, weil sie meinten, ich solle den Tisch decken, mein Zimmer aufräumen, den Müll rausbringen - oder was man sonst so für Arbeiten in einem Haushalt zugewiesen bekommt, für den man nicht selber verantwortlich ist.
Aber je älter ich wurde, umso weniger Spaß machte es, Dinge, die getan werden mussten, zugunsten einer spannenden Lektüre zu ignorieren, denn die Dinge, die getan werden mussten, mussten vor allem deshalb getan werden, weil ich jetzt selber dafür verantwortlich war und das eben selber so wollte.
So ist das mit dem Älterwerden, Erwachsene bilden sich seltsame Dinge ein, von denen sie meinen, dass sie getan werden müssen und wenn die nicht erledigt werden, dann fühlen sich Erwachsene schlecht, werden gestresst und bekommen ganz miese Laune.
Es hilft übrigens nichts, das zu wissen, mir zumindest nicht, ich lasse mich trotzdem von den nicht erledigten Dingen stressen, obwohl ich das ja einfach dadurch abstellen könnte, dass es mir schnurzepiepeegal sein könnte, ob die Dinge getan sind oder nicht, war ja früher auch nie ein Problem. Aber hier schließt sich der Kreis: ich kann es nicht vermeiden, dass ich älter werde und mir immer mehr Kram einbilde. Plötzlich ist es eben wichtig, dass das Haus gestaubsaugt, der Müll rausgestellt und der Kühlschrank gefüllt ist. Es ist ein Elend, aber je älter man wird, umso weniger Zeit hat man, weil man sich immer mehr Dinge einbildet, die getan werden müssen. Besser, wir sprechen nicht weiter darüber, ich werde schon ganz kribbelig, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, was im Moment alles so getan werden müsste...
Eigentlich ging es da ja auch gar nicht drum, eigentlich wollte ich nur begründen, warum ich nicht genug Zeit habe, lange Bücher zu lesen oder zu hören und dass ich deshalb Blogs ganz prima finde - und seit neuestem eben auch Podcasts.
Bei dieser ganzen Podcasthörerei bin ich auf vielerlei interessante Dinge gestoßen, über die ich dann so zwischendurch immer mal nachdenke. Die Stimmen der Menschen zum Beispiel - ein ganz faszinierendes Kapitel.
Stimmen sind ja mindestens so viel Optik wie das Aussehen, also für den ersten Eindruck, äh, ich meine, wenn man einen Podcast hört, dann hängt eben alles an der Stimme. Ich glaube, ich habe den Satz verfuddelt, aber ich hoffe, man versteht, was ich sagen will. Man hat ja immer so eine Vorstellung von einem Menschen, die im Zweifel nichts mit dem Menschen selber zu tun hat (alle Promis klagen darüber), die aber aus den Begegnungen, die man selber mit diesem Menschen hatte, entsteht.
Und ich stelle für mich fest, dass es Menschen gibt, auf die reagiere ich seltsam ablehnend, viel ablehnender übrigens als ich es auf die reine Optik beim Angucken täte, nur weil ich plötzlich ihre Stimme in einem Podcast höre und eben genau diese Stimme oder auch eine bestimmte Art zu reden, überhaupt nicht mag.
Ich zB mag keine piepsigen Kinderstimmen. Ich habe neulich eine Frau reden hören, von der ich weiß, dass sie ungefähr 40 ist, ihre Stimme hört sich aber an wie 12 und ich fand das ganz schrecklich.
Ich mag auch keine "Tüdelüt-Stimmen", also so in etwa die Tonlage, in die viele Frauen verfallen, wenn sie ein Baby sehen. Es scheint Frauen zu geben, die reden immer so. Ganz gruselig, schauder.
Und dann gibt es Menschen, die haben eine Art zu reden, die weckt in mir jede Sorte Widerstand, einfach weil sie einerseits so bestimmt und so ungemein selbstverständlich reden, gleichzeitig aber ungemein (vorgespielt) verständnisvoll reden. Das "vorgespielt" habe ich da jetzt reininterpretiert, aber genau darauf reagiere ich mit Widerstand. Und dann können diese Menschen ganz kluge Dinge sagen: Ich reagiere bockig.
Andere Menschen dagegen habe eine Stimme, die finde ich so angenehm, dass ich ihnen stundenlang einfach so zuhören könnte, und sofort finde ich diese Menschen unglaublich klug und toll und überhaupt prima. Judith Holofernes gehört dazu und Juli Zeh.
Ich glaube, Stimme ist etwas ungemein wichtiges und ich wundere mich, dass darüber so wenig geredet wird
.
Ich glaube, das kurze, abschnittsweise Konsumieren von Texten/Themen/Beiträgen etc. ist mir deshalb lieber, weil ich mich nicht gleich für so eine lange Zeit binde. Bis man so ein Buch komplett gelesen oder gehört hat, das dauert ja schon, und ich merke, dass ich es anstrengend finde, zwischen den einzelnen Kapiteln zu viel Zeit verstreichen zu lassen, weil ich den bereits gelesenen oder gehörten Inhalt wieder vergesse, also versuche ich Bücher auch in einer angemessenen Zeit hintereinanderweg durchzulesen oder zu hören, aber genau das bindet dann halt sehr viel Zeit.
Und das will ich oft nicht, weil ich mich dann in meiner Freiheit eingeschränkt fühle.
"Ich kann jetzt nicht, ich muss lesen" - war zwar viele Jahre lang einer meiner Lieblingssätze, aber das war zu Zeiten, als mich nervige Menschen dadurch vom Lesen abhalten wollten, weil sie meinten, ich solle den Tisch decken, mein Zimmer aufräumen, den Müll rausbringen - oder was man sonst so für Arbeiten in einem Haushalt zugewiesen bekommt, für den man nicht selber verantwortlich ist.
Aber je älter ich wurde, umso weniger Spaß machte es, Dinge, die getan werden mussten, zugunsten einer spannenden Lektüre zu ignorieren, denn die Dinge, die getan werden mussten, mussten vor allem deshalb getan werden, weil ich jetzt selber dafür verantwortlich war und das eben selber so wollte.
So ist das mit dem Älterwerden, Erwachsene bilden sich seltsame Dinge ein, von denen sie meinen, dass sie getan werden müssen und wenn die nicht erledigt werden, dann fühlen sich Erwachsene schlecht, werden gestresst und bekommen ganz miese Laune.
Es hilft übrigens nichts, das zu wissen, mir zumindest nicht, ich lasse mich trotzdem von den nicht erledigten Dingen stressen, obwohl ich das ja einfach dadurch abstellen könnte, dass es mir schnurzepiepeegal sein könnte, ob die Dinge getan sind oder nicht, war ja früher auch nie ein Problem. Aber hier schließt sich der Kreis: ich kann es nicht vermeiden, dass ich älter werde und mir immer mehr Kram einbilde. Plötzlich ist es eben wichtig, dass das Haus gestaubsaugt, der Müll rausgestellt und der Kühlschrank gefüllt ist. Es ist ein Elend, aber je älter man wird, umso weniger Zeit hat man, weil man sich immer mehr Dinge einbildet, die getan werden müssen. Besser, wir sprechen nicht weiter darüber, ich werde schon ganz kribbelig, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, was im Moment alles so getan werden müsste...
Eigentlich ging es da ja auch gar nicht drum, eigentlich wollte ich nur begründen, warum ich nicht genug Zeit habe, lange Bücher zu lesen oder zu hören und dass ich deshalb Blogs ganz prima finde - und seit neuestem eben auch Podcasts.
Bei dieser ganzen Podcasthörerei bin ich auf vielerlei interessante Dinge gestoßen, über die ich dann so zwischendurch immer mal nachdenke. Die Stimmen der Menschen zum Beispiel - ein ganz faszinierendes Kapitel.
Stimmen sind ja mindestens so viel Optik wie das Aussehen, also für den ersten Eindruck, äh, ich meine, wenn man einen Podcast hört, dann hängt eben alles an der Stimme. Ich glaube, ich habe den Satz verfuddelt, aber ich hoffe, man versteht, was ich sagen will. Man hat ja immer so eine Vorstellung von einem Menschen, die im Zweifel nichts mit dem Menschen selber zu tun hat (alle Promis klagen darüber), die aber aus den Begegnungen, die man selber mit diesem Menschen hatte, entsteht.
Und ich stelle für mich fest, dass es Menschen gibt, auf die reagiere ich seltsam ablehnend, viel ablehnender übrigens als ich es auf die reine Optik beim Angucken täte, nur weil ich plötzlich ihre Stimme in einem Podcast höre und eben genau diese Stimme oder auch eine bestimmte Art zu reden, überhaupt nicht mag.
Ich zB mag keine piepsigen Kinderstimmen. Ich habe neulich eine Frau reden hören, von der ich weiß, dass sie ungefähr 40 ist, ihre Stimme hört sich aber an wie 12 und ich fand das ganz schrecklich.
Ich mag auch keine "Tüdelüt-Stimmen", also so in etwa die Tonlage, in die viele Frauen verfallen, wenn sie ein Baby sehen. Es scheint Frauen zu geben, die reden immer so. Ganz gruselig, schauder.
Und dann gibt es Menschen, die haben eine Art zu reden, die weckt in mir jede Sorte Widerstand, einfach weil sie einerseits so bestimmt und so ungemein selbstverständlich reden, gleichzeitig aber ungemein (vorgespielt) verständnisvoll reden. Das "vorgespielt" habe ich da jetzt reininterpretiert, aber genau darauf reagiere ich mit Widerstand. Und dann können diese Menschen ganz kluge Dinge sagen: Ich reagiere bockig.
Andere Menschen dagegen habe eine Stimme, die finde ich so angenehm, dass ich ihnen stundenlang einfach so zuhören könnte, und sofort finde ich diese Menschen unglaublich klug und toll und überhaupt prima. Judith Holofernes gehört dazu und Juli Zeh.
Ich glaube, Stimme ist etwas ungemein wichtiges und ich wundere mich, dass darüber so wenig geredet wird
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Mittwoch, 14. November 2018
Trivial
anje, 23:42h
Ich höre immer noch den Podcast von "Durch die Gegend", aktuell die letzte, frisch herausgekommene Folge mit Jens Friebe. Auch wenn mir diese Folge vor allem deshalb nicht gefällt, weil ich mit Menschen wie Jens Friebe nichts anfangen kann, fallen mir doch immer wieder interessante Wörter oder auch Ausdrücke auf, die dieser Jens Friebe benutzt, die mir dann gleichzeitig viel Spaß machen. Heute auf dem Hinweg (also auf meinem Hinweg zur Arbeit) sagte Jens Friebe mehrfach "trivial" und plötzlich fiel mir auf, wie gut das Wort zu mir passt.
Ich finde, ich bin auch trivial, in ganz vielen Hinsichten.
In der Wikipedia steht dazu:
....Daneben kann trivial im Sinne von „alltäglich“ oder „unbedeutend“ auch eine Bewertung oder ein Geschmacksurteil ausdrücken, zum Beispiel bei der Beurteilung von Literatur, die nur der Unterhaltung dient.....
Ich finde, ich habe einen trivialen Geschmack und ich lebe auch trivial, weil ich in den allermeisten Fällen alltägliche und unbedeutende Dinge viel besser finde als herausgeputzte oder besonders bemerkenswerte.
Geht schon mit Essen los, das ganze Schickimicki Shishi Essen, was ich rein beruflich häufiger zu essen bekomme, finde ich absolut betrachtet sehr langweilig. Letzten Monat war ich ja hintereinander auf zwei Bankveranstaltungen, erst auf einer für "Spezialkunden", ganz oben in der Vorstandsebene der Bank, dementsprechend vornehm war das Essen. Das Essen war gut, es gab wirklich nichts zu meckern, aber es war halt auch sichtbar "gehoben", insbesondere das Dinner bei der Abendveranstaltung.
Im Anschluss daran war ich auf dem Finanzbarcamp, wo sehr sichtbar eine komplett andere Zielgruppe angesprochen wurde. Hier gab es Chili con Carne und Nudeln - und das hat mir einfach viel besser gefallen.
Oder nehmen wir Kleidung: ich mag zwar sehr hochwertige Kleidung extrem gerne, aber noch wichtiger ist mir, dass das Hochwertige sich nur auf den Tragecomfort auswirkt, sehen muss man das nicht. Pelz nach innen finde ich okay, weil warm und kuschelig, aber protzig nach außen: nein danke.
Das gilt auch für Bildung: wenn es wirklich akademisch wird, so mit Imponiervokabeln und quotation dropping - dann bin ich raus und langweile mich. Ich finde eine sichere Grammatik und einen abstellbaren Dialekt zwar wichtig, aber das reicht mir dann auch gleichzeitig schon wieder, ab da bevorzuge ich einfach Sprache.
Styling: Ja, mache ich auch, aber alles, was länger als 10 Minuten dauert, ist mir dann schon wieder zu viel.
Das waren jetzt eine Menge verschiedene Dinge, die vielen Menschen wichtig sind und wo ich automatisch oder am liebsten zu der trivialen Einfachversion greife, eben weil sie mir besser gefällt.
So einfach ist das, oder so trivial
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Ich finde, ich bin auch trivial, in ganz vielen Hinsichten.
In der Wikipedia steht dazu:
....Daneben kann trivial im Sinne von „alltäglich“ oder „unbedeutend“ auch eine Bewertung oder ein Geschmacksurteil ausdrücken, zum Beispiel bei der Beurteilung von Literatur, die nur der Unterhaltung dient.....
Ich finde, ich habe einen trivialen Geschmack und ich lebe auch trivial, weil ich in den allermeisten Fällen alltägliche und unbedeutende Dinge viel besser finde als herausgeputzte oder besonders bemerkenswerte.
Geht schon mit Essen los, das ganze Schickimicki Shishi Essen, was ich rein beruflich häufiger zu essen bekomme, finde ich absolut betrachtet sehr langweilig. Letzten Monat war ich ja hintereinander auf zwei Bankveranstaltungen, erst auf einer für "Spezialkunden", ganz oben in der Vorstandsebene der Bank, dementsprechend vornehm war das Essen. Das Essen war gut, es gab wirklich nichts zu meckern, aber es war halt auch sichtbar "gehoben", insbesondere das Dinner bei der Abendveranstaltung.
Im Anschluss daran war ich auf dem Finanzbarcamp, wo sehr sichtbar eine komplett andere Zielgruppe angesprochen wurde. Hier gab es Chili con Carne und Nudeln - und das hat mir einfach viel besser gefallen.
Oder nehmen wir Kleidung: ich mag zwar sehr hochwertige Kleidung extrem gerne, aber noch wichtiger ist mir, dass das Hochwertige sich nur auf den Tragecomfort auswirkt, sehen muss man das nicht. Pelz nach innen finde ich okay, weil warm und kuschelig, aber protzig nach außen: nein danke.
Das gilt auch für Bildung: wenn es wirklich akademisch wird, so mit Imponiervokabeln und quotation dropping - dann bin ich raus und langweile mich. Ich finde eine sichere Grammatik und einen abstellbaren Dialekt zwar wichtig, aber das reicht mir dann auch gleichzeitig schon wieder, ab da bevorzuge ich einfach Sprache.
Styling: Ja, mache ich auch, aber alles, was länger als 10 Minuten dauert, ist mir dann schon wieder zu viel.
Das waren jetzt eine Menge verschiedene Dinge, die vielen Menschen wichtig sind und wo ich automatisch oder am liebsten zu der trivialen Einfachversion greife, eben weil sie mir besser gefällt.
So einfach ist das, oder so trivial
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