anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 29. Juli 2018
Warum man Kinder bekommt
Insgesamt war es heute ein wirklicher schöner Tag. Die Temperaturen sind deutlich runter gegangen, so dass ich nicht mehr nur stumm leidend darauf gewartet habe, dass die Sonne wieder unter geht, damit überhaupt irgendeine Sorte von Aktivität möglich ist, was schon als einziges Tagesmerkmal gereicht hätte, um aus einem überflüssigen, weil viel zu heißen Tag, einen schönen, weil lebbaren Tag zu machen. Aber gleichzeitig habe ich den Tag heute auch tatsächlich komplett gelebt, d.h. ich habe Dinge getan, die dazu führten, dass ich mich anschließend gut fühlte - und wenn ich so darüber nachdenke, finde ich das eine wunderbare Definition für den Sinn des Lebens.

K und die Kinder (ja, beide, selbst J, bei dem ich mir ja bis heute nicht sicher bin, ob er wirklich schwimmen kann, ich meine über Wasser schwimmen, nicht einfach nur unter Wasser Streckentauchen, eine Sportart in der eine gewisse Perfektion entwickelt hat und ich deshalb stets sagte, dass J schwimmt wie ein Fisch, eben leider nur unter Wasser) aber beide Kinder hatten sich mit K heute morgen um 9h verabredet, um gemeinsam schwimmen zu gehen. Kurz nach elf sind sie dann pünktlich losgezockelt, weil wir alle mal wieder zu lange geschlafen hatten, der Blutmond gestern Abend, der fast nahtlos in Js Geburtstag überging, war wohl einfach zu anstrengend.
Egal, es war ein angenehm weicher Start in den Tag und als alle anderen aus dem Haus waren, hatte ich Zeit und Muße, Küche und Wohnzimmer etwas aufzuräumen und Js Geburtstagstorte fertig zu stellen.

Gegen Mittag zog es sich spürbar zu und die Temperaturen wurden das erste Mal seit Tagen angenehm erträglich.
Deshalb kam ich auf die Idee, dass wir doch endlich mal Fenster putzen könnten und K war bereitwillig dabei und meinte, zu zweit wäre das eine gute Idee.
Das Putzen der Fenster=Glasscheiben ist ja gar nicht so aufwändig, was aber irre aufhält und eine mehr als mühsame Angelegenheit ist, ist das Putzen der Rahmen und hier vor allem das Putzen der Rahmen von innen. Weil hier auf der Insel nicht nur mehr Wind, sondern vor allem auch mehr Sand im Wind ist als auf dem Land, ist das Putzen der Rahmen wirklich wichtig, aber auch wirklich ätzend.
Immerhin haben wir das Küchenfenster samt Küchentür (nach draußen), sowie das doppelte Wohnzimmerfenster samt Terrassentür komplett von innen und außen geschafft zu putzen, das zweite Wohnzimmerfenster hat K nur noch von außen geputzt, um es von innen freizuräumen und zu säubern fehlte mir schließlich der Elan. Vielleicht morgen, aber insgesamt bin ich mit unserer Leistung für heute schon sehr zufrieden.

Danach haben wir zur Belohnung eine Teepause gemacht und Js Geburtstagstorte gegessen.

Anschließend habe ich mich mit den Vorbereitungen für den Grillabend heute beschäftigt, J hatte seinen Opa und seinen Onkel zum Grillen eingeladen, aber weil wir uns zu viert in die Arbeit gestürzt haben, hatten wir sehr schnell nicht nur die Gemüsespieße fertig, sondern auch diverse Salate und Dips zusammengestellt, insgesamt hat dann alles ganz wunderbar funktioniert, sehr, sehr leckeres Essen, genau die passende, in der richtigen Menge, besser hätte es nicht auskommen können.
Gegessen haben wir draußen auf der Terrasse, schließlich war mein Vater eingeladen und an der freien Luft ist sein Geruch besser zu ertragen....

In den letzten Tagen habe ich einer interessanten Fragestellung nachgespürt: "Warum hast du Kinder bekommen?" -
Meine Antwort auf diese Frage lautet: "Ich habe es als Herausforderung empfunden. Ich wollte mir und dem Rest der Welt beweisen, dass ich das auch kann, Kinder großziehen und gleichzeitig Spaß am Leben haben. Dafür sorgen, dass die Kinder selbstständige, zufriedene und lustige Menschen werden, ohne dass ich dafür mein eigenes Leben komplett aufgeben muss.“

Ich bin zu einer Zeit Mutter geworden, als es noch völlig normal war, dass die Frau deshalb ihr eigenes Leben aufgegeben und sich fortan nur noch der Aufzucht der Kinder gewidmet hat. Das fand ich eine dermaßen schwachsinnige Idee, dass ich unter diesen Vorzeichen nie bereit gewesen wäre, Kinder zu bekommen. Das erste Kind war deshalb auch ein echter TroPi (trotz Pille) und eigentlich war auch schon alles für die Regulierung dieses Unfalls organisiert, bis ich zwei Tage vor dem geplanten Termin beschloss, dass ich es doch wenigstens mal probieren kann. Denn warum eigentlich nicht? Warum soll Kinderaufzucht gleichzeitig ein Ende des eigenen Lebens bedeuten und was ist eigentlich der Unterschied zwischen Menschen- und Hundebabies?
Sind Hundemütter die schlechteren Mütter, weil sie keinerlei Vorschriften der neueren Entwicklungspsychologie folgen, sondern einfach nur ihrem Instinkt?

All diese Fragen habe ich mir damals, vor 27 Jahren gestellt und mich schließlich entschieden, es einfach zu wagen. Ich behalte das Baby und werde ganz alleine, völlig egal was der Rest der Welt meint, wie es sicherlich viel besser und viel richtiger ginge, dafür sorgen, dass aus dem Baby ein erwachsener, selbstständiger Mensch wird, der zufrieden mit sich und seinem Leben ist, und gleichzeitig werde ich parallel darauf achten, dass es auch mir immer gut geht und ich mit meinem Leben zufrieden bin und zwar langfristig, weit über die Kinderaufzuchtphase hinaus.
Um es in einem Satz zusammenzufassen: Ich habe Kinder bekommen, weil ich mir und dem Rest der Welt beweisen wollte, dass es auch anders geht als es zu meiner Zeit der Rest der Welt einer Mutter quasi vorschrieb.
"Kinder kriegen" umfasste in meinem Erwartungshorizont eine Spanne von 18 Jahren. Dann waren sie volljährig und wenn das mit der Aufzucht gut geklappt hatte, waren sie dann auch selbständig und bereit, ein eigenes Leben zu führen. Aber vor allem endete dann meine Verantwortung, alles, was danach kommt, passiert auf rein freiwilliger Basis.
Ich habe deshalb von meinem Kindern auch nie irgendetwas erwartet, was über ihren 18. Geburtstag hinaus geht. Ich freue mich, wenn sie heute immer noch, komplett freiwillig, gerne zu Besuch kommen, ich freue mich aber ehrlich gesagt auch, wenn sie wieder abfahren, denn für mich, in meinem Kopf und meiner Erwartungshaltung ist die Zeit der 100%igen Dauerzuständigkeit vorbei. Klar werde ich immer ihre Mutter sein und klar werde ich immer für sie da sein, wenn sie Hilfe, Unterstützung, Trost oder sonstwie Ansprache brauchen, aber ansonsten bin ich schon sehr zufrieden, zu beobachten, wie mein ursprünglicher Plan, nämlich Kinderaufzucht mit dem Ziel, dass sie selbstständig und zufrieden auch alleine im Leben klarkommen, funktioniert hat. Und das, ohne dass ich mein eigenes Leben komplett aufgegeben habe.

Nachdem ich mir selber diese Frage beantwortet habe, habe ich K gefragt, weshalb er Kinder bekommen hat und seine Antwort hat mich vor allem deshalb erstaunt, weil ich eben über die Frage selber noch nie wirklich nachgedacht habe und mir deshalb auch noch nie Gedanken gemacht habe, was andere Leute für einen Grund haben könnten, Kinder zu bekommen. Denn seine Antwort hat so sehr überhaupt gar nichts mit meinen Gründen zu tun, dass ich tatsächlich sehr erstaunt war, und es seitdem faszinierend finde, zu erforschen, aus welchen Gründen Leute Kinder bekommen.
K hat Kinder bekommen, weil er das Gefühl haben möchte, dass das Leben nach ihm weiter geht. Ohne Kinder würde er sein Leben quasi als Sackgasse empfinden. Oder als One-way-Leben, danach kommt halt nichts mehr, niemand führt irgendetwas fort, im Grunde also so etwas wie ein Wegwerfleben - wenn alle, dann fort damit, kümmert niemanden.

Wenn ich darüber nachdenke, kann ich es grundsätzlich verstehen, auch wenn es halt für mich niemals ein Grund gewesen wäre, deshalb Kinder zu bekommen.

Anschließend habe ich dann erst J und dann C befragt, was sie meinen, weshalb ich Kinder bekommen habe und beide haben im Wesentlichen zusammengefasst geantwortet: Weil du dem Rest der Welt beweisen wolltest, dass es auch anders geht.
Das hat mich dann sehr zufrieden gemacht, denn damit ist offensichtlich, dass wir immer offen kommuniziert haben :-)

Heute Abend hatte ich dann die Gelegenheit nicht nur meinen Vater, sondern auch meinen Onkel zu befragen, weshalb sie Kinder bekommen haben.
Mein Vater sagte: "Kinder sind der Sinn des Lebens." - Ich habe das nicht weiter kommentiert, finde es aber völlig abstrakt und im Grunde ziemlich trivial: Weil ich Kinder habe, ist es der Sinn des Lebens.
Denn wenn es nicht trivial wäre, würde es bedeuten, dass alle, die keine Kinder haben, den Sinn des Lebens verfehlt haben - und auch, wenn ich meinem Vater durchaus zutraue, derartige Meinungen ernsthaft zu haben, weigere ich mich zu akzeptieren, dass ich einen Vater habe, der derart idiotische Meinungen hat....
Weil er spürte, dass ich die Antwort nicht ausreichend fand, hat er überlegt und dann die Gesamtsituaion noch verschlimmbessert: Es gäbe darauf viele Antworten, für ihn wäre es aber auch immer wichtig gewesen, dass sein Name nicht ausstirbt.
Das habe ich dann endgültig nicht mehr kommentiert, denn natürlich sind für ihn Jungs mehr wert als Mädchen, ich bin nur deshalb eine Ausnahme, weil ich alles kann, was Jungen können und gleichzeitig auch noch das, was Mädchen können (fasziniert ihn so, dass ich tatsächlich mehr wert bin als andere, was mich dann allerdings auch nur noch wütend macht.) und weil ich, wegen meiner Eheverweigerung natürlich perfekt dafür sorge, dass sein Name nicht ausstirbt, immerhin gibt es jetzt zwei Jungs, die seinen Namen tragen. (Mädchen zählen mal wieder nicht.)
Mein Vater ist wirklich so ungemein dumm, dass er in seiner arroganten Akademikerüberheblichkeit noch nicht mal spürt, was er für einen sagenhaften Blödsinn redet.
Aber lassen wir das, der Zug ist abgefahren, ich muss nur noch üben, mich nicht mehr darüber aufzuregen.

Mein Onkel dagegen hat genau die Antwort gegeben, die ich (wenn ich nachgedacht hätte) auch von ihm erwartet habe: "Weil ich dann jemanden habe, der einen auch im Alter versorgt."

Insgesamt finde ich diese Frage inzwischen absolut faszinierend und werde sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit wohl allen Leuten stellen, die Kinder haben, gespannt bin ich auch darauf, wie viele der Leute sich diese Frage überhaupt schon selber mal gestellt haben
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Samstag, 28. Juli 2018
Heiß und heißer
Auf die Wetterapps kann man sich auch nicht mehr verlassen. Vollmundig prognostizierten sie alle miteinander Temperaturen von deutlich unter 30° hier auf Borkum und dann in echt? - Ist es natürlich entschieden heißer.

Dementsprechend saßen wir heute alle im Wesentlichen schlapp in der Gegend rum und warteten auf den Abend.
Ich habe am Nachmittag Erfrischungsgetränke hergestellt und fasziniert festgestellt, dass Drinks mit Minze tatsächlich auch ohne Alkohol schmecken, denn für Alkohol war es eindeutig zu heiß. Zum Glück haben wir genug Minze, nur Limetten wachsen noch nicht in meinem Kräutergarten.

Rechts oben: Minze
links unten (von links nach rechts): Koriander, Salbei, Schnittlauch, Basilikum, Rosmarin, Petersilie,Thymian

Am meisten fasziniert mich das Basilikum, denn es stammt aus zwei komplett leergeernteten Kräutertöpfchen (einfache, billige vom Discounter), die ich im Mai, statt sie in Müll zu werfen, kurzerhand ausgepflanzt habe - jetzt wächst da schon fast ein kleines Basilikumfeld und hat sogar richtig Geschmack.

Am Abend war dann natürlich Mond gucken angesagt, was zunächst völlig danebenging, denn es war kein Mond zu sehen, zu viele Wolken. Ich habe mich alternativ damit beschäftigt, Strandhafer im Licht der untergegangenen Sonne zu fotografieren, das wurden sehr stimmungsvolle Bilder:


Schließlich verzogen sich aber die Wolken und dann haben wir doch alles gesehen: Einen roten Mond, den roten Mars, die vorbeifliegende ISS und vor allem Mengen an lustigen Kurgästen, die auch alles mögliche sahen, unabhängig von jeder Himmelsrichtung oder Logik.

Aber davon morgen mehr, jetzt gehe ich runter und bastele den Geburtstagstisch für J, der morgen 20 wird
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Freitag, 27. Juli 2018
Familienzusammenführung
Jetzt ist auch C fertig mit ihrem Semester, alle Klausuren geschrieben und alle Jobs erledigt, so dass sie Zeit hatte, nach Borkum zu kommen. K bot sich spontan an, sie in Bielefeld abzuholen, so dass wir heute schon wieder zu einem Fliegerausflug unterwegs waren und schon wieder kein spektakuläres Ziel hatten, sondern eben nur Bielefeld mit einem Zwischenstopp in Leer auf dem Rückweg, weil man dort so günstig tanken kann.
Hat alles gut geklappt, nur C war völlig frustriert als sie bemerkte, dass es hier auf Borkum genauso heiß ist wie auf dem Festland, weil hier die Luftfeuchtigkeit deutlich höher ist, fühlt es sich sogar noch heißer bzw, unangenehmer an als auf dem Festland, einziger Vorteil: hier gibt es ein Meer zum Abkühlen.
C und K sind beide begeisterte Schwimmer, ich bin da eher keine brauchbare Begleitung, mir reicht Duschen, mehr Wasser brauche ich nicht. Aber jetzt hatten sie sich ja gegenseitig als Begleitung und sind auch sofort gemeinsam losgezogen.

Ich habe ein wenig meine Beine ins Wasser gehalten und mich dann damit beschäftigt, mir die anderen Leute am Strand anzuschauen. Es gibt da durchaus bemerkenswerte Typen zu beobachten, leider vergesse ich immer sofort alles, was ich da so sehe und höre, ich glaube, das nächste Mal nehme ich mein Telefon mit an Strand und nutze es dann heimlich als Diktiergerät, um sofort an Ort und Stelle meine Beobachtungen festzuhalten, denn während ich mir die Menschen dort am Strand so anschaute und fetzenweise Gesprächsstücke belauschte, hatte ich immer wieder das starke Gefühl, einem seltsamen Schauspiel beizuwohnen, über das ich ganz wunderbar etwas bloggen könnte. Wenn ich die Details nicht alle so schnell wieder vergessen hätte.
Nächstes Mal.
Sonst noch so: Als wir nach Bielefeld unterwegs waren, waren hier im Haus die Klempner und haben einen Außenwasseranschluss gelegt, jetzt habe ich endlich die Möglichkeit, einen Schlauch außen am Haus anzuschließen und muss nicht mehr mühsam aus dem Keller quer durchs Haus den Schlauch legen, wenn ich draußen im Garten mal sprengen möchte.

Gekocht habe ich heute einen Topf Kartoffeln und einen Topf Nudeln, die ich heute Abend zu Nudelsalat bzw. Kartoffelsalat verarbeitet habe, beides sehr gut gelungen.
Außerdem habe ich eine Gazpacho zusammenpüriert, die heute Abend schon perfekt durchgezogen war, von der ist nur noch ein winzigkleines Schüsselchen übrig.

Insgesamt also ein sehr schöner Tag, jetzt sind wir zu viert und das Essen war auch lecker, wenn die Temperaturen nicht langsam Höhen erreichten, die echt nicht mehr gut zu ertragen sind, gäbe es überhaupt nichts zu meckern
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Donnerstag, 26. Juli 2018
Essen, trinken, faulenzen
Der Tag heute schloss mit einer witzigen Wolkenformation über unserer Terrasse: Direkt über uns ganz viele kleine weiße Wölkchen, aber links von uns und rechts von uns nur ungetrübter blauer Himmel.



K, der im Moment ja intensiv mit der Theorie für seinen IFR-Schein beschäftigt ist, und grade dieses Wochenende die Zwischenprüfung in Meteorologie abgelegt hat, ist deshalb ganz groß darin, allen Wolken Namen zu geben. Diese Wolken nannte er Alto Cumulus, vorher hatte er schon Alto Stratus gesehen, aber die habe ich nicht geknipst.
Der Mond ist im Moment vor allem aus dem Dachfenster sehr gut zu sehen, wenn das so bleilbt, dann können wir übermorgen eine wunderbare Mondfinsternis bewundern.

Ansonsten war es hier urlaubsangemessen ruhig. Am Nachmittag haben wir eine Fahrradtour zum Hafen gemacht, einfach nur so, weil Fahrradfahren bei der Hitze angenehmer ist als still an einer Stelle sitzen (ich bin immer noch nicht darüber hinweg, weshalb die Leute sich zu Hunderten bei lebendigem Leib am Strand grillen).

Vor der Abfahrt hatte ich den Teig für eine Galette und für Pfannenbrote zusammengerührt und dann (natürlich in zwei getrennten Schüsseln) im Kühlschrank ziehen lassen.
Zum Abendessen gab es deshalb eine Riesenprortion Backofengemüse mit Pfannenbrot und Aioli (die habe ich gestern gemacht, dabei experimentiert und das erste Mal eine Aioli ohne Ei ausprobiert, was zu meiner Überraschung extrem gut funktioniert hat, künftig gibt es hier nur noch Aioli ohne Ei, viel bessere Konsistenz) und eine Pflaumengalette zum Nachtisch, war alles ausgesprochen lecker und als Krönung hat K uns Mojito-Caipis gemixt,. Da wir das halbe Kräuterbeet voller Minze haben, können wir da echt einen raushauen, was Mojito-Minze angeht, und weil wir noch so viele Limetten hatten, gab es halt Mojito-Caipi. Echt sehr lecker, kann ich nur empfehlen
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Mittwoch, 25. Juli 2018
Halbtagesausflug
Das strahlende Sonnenwetter, das aktuell überall diese große Hitze produziert, ist wegen fehlender Wolken und fehlender Gewitter gleichzeitig natürlich auch perfektes Fliegerwetter. K drängelt hier also seit Tagen rum, dass wir doch endlich mal einen Ausflug machen könnten. Nach Helgoland oder Pellworm oder Ameland, er ist da vollkommen offen, Hauptsache irgendwohin fliegen.
Ich habe dann vorgeschlagen, wir könnten doch einfach mal nach Greven fliegen. Da ist ein Einschreiben für mich angekommen, was sonst zurück gehen würde (unselige Neugier, K hat die Benachrichtigung letzten Donnerstag aus dem Briefkasten gefischt, war dann aber nicht mehr lange genug da, um die Sendung noch bei der Post abzuholen. Seit der Zeit grübel ich, was um alles in der Welt das sein könnte. Erwartet oder angekündigt hat niemand etwas, mein latenter Pessimismus lässt mich natürlich hauptsächlich Schreckliches vermuten).
Und außerdem hatte K am Donnerstag vergessen, die Gartenliege mit zu bringen und bei der Hitze kann es schließlich nicht schaden, wenn man die Blumen noch mal gründlich gießt und wässert.
Und so kam es, dass wir heute einen Halbtagesausflug nach Greven gemacht haben.
K meinte, es wäre schon ziemlich snobby, wenn man nur um Post zu holen und die Blumen zu gießen aus dem Urlaub mal eben nach Hause fliegt, ich dagegen fand diesen Ausflug jetzt viel, viel praktischer als wenn wir auf irgendeine andere Insel geflogen wären, die ich ja auch alle schon kenne und die insgesamt dann auch nicht so viel anders sind als Borkum. Ich meine, außenrum ist Wasser, es gibt überall einen Strand und ansonsten kann man in der Gegend rumlaufen und sich irgendwelche Inselhäuser angucken. Die sehen auf Helgoland sicherlich anders aus als auf Pellworm und dort noch mal anders als auf Ameland, aber wirklich spektakulär finde ich das alles nicht so wirklich.
Greven als Ausflugsziel ist zwar auch nicht spektakulär, dafür aber enorm praktisch, dieser blöde Einschreibebrief hat mich schon nervös gemacht.
Tatsächlich habe ich mich aber schließlich darüber, dass ich dieses Einschreiben heute wirklich abgeholt habe, dann sehr geärgert, denn es war von einem Typ, der mir zwei leere USB Sticks geschickt hat, weil ich ihm rund 100GB Dateien schicken soll.
Ich finde es wirklich rücksichtslos, so etwas per Einschreiben zu schicken, denn es bedeutet ja ziemlich sicher, dass ich deswegen extra zur Post gehen muss, um das Einschreiben abzuholen, weil es ja auch bekannt ist, dass ich tagsüber arbeite. Ich hätte mich also schon darüber geärgert, wenn ich nicht extra deswegen zurück nach Greven geflogen wäre, so fand ich es noch viel ärgerlicher und hätte es viel besser gefunden, wenn der Brief mit dem Vermerk „nicht abgeholt“ wieder zurück gegangen wäre. Naja, bin ich aber ja auch selber schuld, wenn ich meine Neugier nicht zügeln kann.
Um 14.30h waren wir schon wieder zurück, aber selbst hier auf Borkum, wo es tatsächlich deutlich kühler ist als auf dem Festland, war es so heiß, dass ich mich nur noch im Haus verkrochen habe. Mir ist es ein Rätsel, wie bei dieser Hitze Leute freiwillig am Strand rum liegen. Tun sie aber zu Hunderten, die Strände sind pickepackevoll. (Zum Glück nur die Badestrände, diese Touristen haben nicht nur die seltsame Angewohnheit, sich in die pralle Sonne zu legen, um sich verbrennen zu lassen, sondern das vorzugsweise auch noch alle geknubbelt auf einem Haufen. Aber mir soll‘s recht sein, so gibt es immer noch genug friedliche Stellen auf der Insel).
Fotografiert habe ich diesmal das Wattenmeer bei Ebbe und ein Atomkraftwerk.

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Montag, 23. Juli 2018
Urlaubsfeeling
So, nach dem die erste Woche Urlaub mal wieder wie im Flug vergangen ist, bin ich jetzt immerhin ausgeruht genug, um den Uralub auch wirklich zu genießen.
Dazu kommt, dass die aktuelle Sonnenlage wohl noch länger halten wird, so dass ich mich noch nicht mal von dem Gedanken "man muss dringend das gute Wetter nutzen, morgen kann es schon vorbei sein" hetzen lassen muss, sehr angenehmer Zustand.
Immerhin war ich heute tatsächlich das erste Mal am Strand, ich meine so richtig klassisch "am Strand" , im Badeanzug, mit Liegematte und Handtuch. Und ich bin sogar ins Wasser gegangen und habe damit K verleitet, auch mit ins Wasser zu gehen und wenn K ins Wasser geht, dann schwimmt er ja immer gleich richtig. K ist also ganz weit draußen, an der maximal erlaubten Demarkationslinie, die die DLRG-Bewacher grade noch erlauben bevor sie tuten, sich in ihr Kajak werfen und einen zwangsretten, was immer mit gewaltig Mecker verbunden ist, dort ist er also 10x zwischen den Buhnen hin- und hergeschwommen, und ich finde ja, es reicht, wenn in der Familie einer Sport macht, das zählt für mich dann gleich mit.

Sonst ist nicht viel passiert, ich habe ein paar berufliche Mails gelesen und beantwortet, mit dem Kaufvertragspartner vom Onkel gemailt, beim Vater das Leergut abgeholt und im Laden gegen neue Wasser- und Colaflaschen eingetauscht.

Zum Abendessen gab es Schinkennudeln mit Salat, eigentlich wollte ich ja die Pfirsich-Galette von neulich noch mal als Pflaumen-Galette neu backen, aber keiner hatte Hunger und das war sogar so ausgeprägt, dass noch nicht mal die Schinkennudeln alle geworden sind - das gab es noch nie, soweit ich mich erinnern kann. Vielleicht lag es aber auch daran, dass wir am Nachmittag schon ein Baguette mit Humus, rotem Pesto und Kräuterfrischkäse weggeknuspert hatten
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Sonntag, 22. Juli 2018
Pfannenbrot
Feier- und alkoholbedingt haben wir heute aus Gründen länger geschlafen. Ich habe das die letzten Tage zwar auch ohne Grund schon regelmäßig gemacht, einfach weil ich es konnte, aber mit Grund fühlt es sich immerhin nicht ganz so schlunzig an.
Dann habe ich ein wenig die Küche aufgeräumt und sauber gemacht und zwei Maschinen Wäsche gewaschen. Bevor die zweite Maschine fertig war, bin ich zum Onkel verschwunden, so dass mein Westfalenmann seine verschütteten Hausmannfähigkeiten zeigen durfte, was ihm großartig gelungen ist. Er hat die Wäsche selbstständig aus der Maschine geholt und auf den von mir schon vorsorglich aufgestellten Wäscheständer auf der Terrasse aufgehangen.Natürlich habe ich ihn ausführlich dafür gelobt als ich wiederkam.

Der Onkel hatte Post vom Notar bekommen, in solchen Situationen werde ich umgehend per WhatsApp benachrichtigt, ich finde das ja immer wieder niedlich.
Er ist grade dabei, eine Immobilie an die Stadt zu verkaufen und die wesentlichen Parameter sind inzwischen ausgehandelt, jetzt muss nur noch die Technik abgewickelt werden. Ich hatte ihm schon vor einem halben Jahr gesagt, dass er die eingetragenen Grundschulden löschen lassen muss, denn die Stadt kauft natürlich nur ein belastungsfreies Grundstück und er hat mir mehrfach versichert, dass das alles erledigt wäre. Im aktuellen Grundbuchauszug stehen sie aber noch drin und mir wurde mal wieder klar, dass auch Menschen, die mehrere Immobilien besitzen, deshalb noch lange nicht wissen müssen, wie die rechtlichen Rahmenbedingungen rund um Immobilienbesitz und - finanzierung sich tatsächlich gestalten.
Immerhin hat er aber schon die Löschungsbewilligung der Bank bekommen, weshalb er meinte, es sei doch alles erledigt, dass aber damit die Löschung im Grundbuch noch beantragt werden muss, das war ihm nicht klar.

Was größeres kochen musste ich heute nicht, es war immer noch Hühnersuppe da, aber ich stecke ja immer noch voller Experimentierlaune, was neue Rezepte angeht und nach dem wir neulich beim Libanesen so viele verschiedene so aúßergewöhnlich leckere Dinge gegessen haben, spukt einiges davon immer noch in meinem Kopf rum und drängelt mich, es selber auszuprobieren.
Diese dünnen Brotfladen, die wollte ich unbedingt mal ausprobieren, ob ich die nicht selber herstellen kann und ich finde, ich bin dem Original mit meinem heutigen Versuch sehr nahe gekommen, zumindest haben K und J die Ergebnisse sehr begeistert und ratzeputz komplett weggegessen.
So sahen sie aus:


Und so habe ich es gemacht:
300g Mehl
2 TL Salz
3 TL kleingehackte Kräuter (ich habe Koriander genommen) und
150 ml handwarmes Wasser zu einem Teig verkneten, den man anschließend, zu einer Kugel geformt, für eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lässt.
Dann habe ich die Teigkugel in 12 kleine Teigkügelchen geteilt, die ich jeweils ganz dünn ausgerollt habe, wenn man den ausgerollten Teig hochnimmt und an allen Seiten etwas zieht wird er noch dünner, je dünner desto gut.
Und diese dünnen Teigfladen, die habe ich dann einfach in eine mittelheiße, beschichtete Pfanne gelegt und auf jeder Seite ca. 2-3 Minuten gebacken. Wichtig: Kein Öl. In dem Teig ist überhaupt kein Fett, sondern wirklich nur Wasser, Mehl und Salz, die Kräuter habe ich mir nur als extra Farbtupfer überlegt, geschadet haben sie auf alle Fälle nicht.

Ich denke, das mache ich als Beilage jetzt häufiger, passt perfekt zu all den Dips und Saucen, die ich in der letzten Zeit so hergestellt habe
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