Es gab aber auch viel zu bedenken und zu planen heute. Es begann damit, dass ich dachte, ich könnte mich mal mit Ablage beschäftigen, so nach und nach stapelten sich die Dinge, die ich selber und höchstpersönlich ablege. Da ich in bestimmten Dingen ja nur mittelgut bis ziemlich schlecht im Delegieren bin, mache ich auch die Ablage selber, soweit es meine höchstpersönlich geführten Steuerakten betrifft.
Dabei fiel mir dann auf, dass ich dringend meine Übersichtsliste, für welche Gesellschaft wann welche Erklärungen und Bilanzen abgegeben und veröffentlicht wurden, aktualisieren muss, dabei fiel dann natürlich auf, was dringend sehr kurzfristig erledigt werden muss und dann kam die Sekretärin mit der Postmappe rein und die Liste wurde noch länger.
Zwischendurch kamen verschiedene Mitarbeiter rein, um zu berichten, wie weit sie mit den Arbeiten sind, die ich ihnen letzte Woche aufgetragen hatte, auch hier mussten natürlich dann die Planungen für „wie geht es jetzt weiter?“ sorgfältig ausgearbeitet werden.
Mitten in all diesen Planungen fiel mir dann außerdem ein, dass ich ja auch immer noch meinen neuen Computer weiter einrichten muss. Mittlerweile habe ich zwar meine iTunes Mediathek erfolgreich übernommen, aber noch keine einzige Playlist. Auch hier musste also geplant, gegoogelt und umgesetzt werden.
Meine Mittagspause habe ich der Einfachheit halber auf die Toilette verlegt und dort ausführlich Handy gelesen und mal wieder probiert, ob ich mich inzwischen bei Instagram anmelden kann. Positive Zwischenmeldung: ich kann. Ich bin jetzt auch auf dem Handy wieder instagramfähig.
Am Nachmittag klingelte meine Mülltermin-App und teilte mir mit, dass morgen Sperrmüll ist.
Die letzten zwei Termine habe ich verpasst, deshalb wollte ich jetzt sichergehen, dass ich alles, was ich schon länger wegwerfen möchte, auch wirklich zusammensammele und an die Straße stelle.
Die Sperrmüllaktion hat wunderbar funktioniert, Wir haben genau zum richtigen Zeitpunkt unseren Kram an die Straße gestellt, nämlich als die Polentransporter in erhöhter Schlagzahl ständig an unserem Haus vorbei fuhren. Eine halbe Stunde nachdem wir unseren Kram raus gestellt hatten, waren schon 80 % wieder verschwunden. So gefällt mir das, denn so kriege ich auch all meinen Elektroschrott weg, ohne extra zur Spezialentsorgung fahren zu müssen
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Mein privates Umfeld mag vielleicht keine passende Referenz sein, aber auch im beruflichen Umfeld treffe ich selten auf Menschen, die einen derart selbstverständlichen Umgang mit PC und Technik haben, dass ich das Gefühl habe, ich müsste sie mir als Tipp- oder Ratgeber dringend warm halten.
Ich meine damit natürlich nur die "Anwender", nicht die IT-Fachkräfte, aber mit denen habe ich sowieso sehr selten zu tun, wir beschäftigen dafür eine externe Firma.
Ich meine damit "normale" Kollegen, denn von denen arbeitet ja jeder als Haupttätigkeit mit einem PC und inzwischen auch mit einem Smartphone und/oder Tablet, aber wenn eines der Geräte mal zickt oder sich Anwendungssituationen außerhalb des alltäglich eingeübten ergeben, dann sind die allermeisten Menschen in meinem beruflichen Umfeld sehr schnell überfordert und stehen so lange hilflos schultzerzuckend vor dem Problem, bis jemand von der IT-Firma auftaucht oder sie ergeben sich klaglos in ihr Schicksal und arbeiten künftig mit seltsamen Fehlermeldungen, weil sie wohl der Meinung sind, so etwas gehört dazu.
Auch der Umgang mit den Programmen ist meist eher auf der unteren Anwenderebene steckengeblieben. So kann zwar jeder mit dem Wordprogramm schreiben, wenn ich aber sehe, wie viele Leute Spaltenformatierungen oder ähnliches einfach dadurch lösen, dass sie ganz viele Tab-Schritte machen, dann sagt das schon eine Menge über den Umgang des einzelnen mit Technik im weiteren Sinne aus.
Viele Tabs in einem Worddokument sind nur ein Beispiel, mit Excel können die meisten Menschen noch viel weniger umgehen, bei manchen Kollegen habe ich das Gefühl, sie benutzen es wie ein Wordprogramm für Zahlen, denn sehr viele Leute haben neben ihrem Computer auch immer noch einen Taschenrechner liegen, damit sie "mal eben schnell" das Ergebnis direkt eintragen können.
Wenn ich mich also in diesem Umfeld vergleiche, dann habe ich das Gefühl, was den Umgang mit Technik angeht, gehöre ich auf alle Fälle zum oberen Drittel.
Im Laufe der Jahre ist meine natürliche Neugier auf alles Neue zwar sichtbar zurückgegangen, aber spätestens wenn ich zum wiederholten Mal von einer neuen App oder einer neuen Software höre, die jetzt immer mehr Leute benutzen, muss ich mir das wenigstens anschauen und mindestens einmal selber ausprobieren, bevor ich dann (immer öfter) entscheide "ne, brauche ich doch eher nicht."
So habe ich auf allen größeren Social Media Plattformen natürlich ein Konto, (nur LinkedIn habe ich zuletzt hartnäckig verweigert, ich brauche einfach keine beruflichen Netzwerke mehr) und weder bei SchülerVZ noch bei StudiVZ war ich dabei - dafür war ich schon damals zu alt.
Aber ich habe einen Twitteraccount (übrigens schon seit 2005, allerdings habe ich mir vor vier Jahren noch mal einen neuen Account angelegt, mein alter Verfolgungswahn hat mich da wieder eingeholt), ich bin bei Facebook angemeldet, bei YouTube und bei Pinterest und natürlich auch bei Xing und Instagram. Ich habe Snapchat ausprobiert und Tumblr und noch mindestens 27 andere Social Media Aktivitäten, die meisten habe ich inzwischen allerdings wieder vergessen. Ich war bei allen möglichen Foren und Groups dabei, in meiner "sozial aktiven Zeit" teilweise sogar als Admin. Auf meinem Handy habe ich sieben verschiedene Messengerdienste aktiviert und bin durchaus in der Lage, die zu unterscheiden und nebeneinander bzw. parallel zu nutzen.
Um es zusammenzufassen: Ich habe mich schon immer mit allen möglichen Kommunikationsformen im Internet beschäftigt und grundsätzlich bin ich auch über alle möglichen Kanäle zu erreichen - aber wenn ich selber wählen darf, dann finde ich persönlich eine E-Mail immer noch am allerpraktischsten von allen.
Aber egal, andere sehen das anders und ich will ja auch mit der Zeit gehen, im Moment scheint Instagram immer wichtiger zu werden, also habe ich mir gedacht, ich beschäftige mich auch mal etwas eingehender damit und lerne endlich, welche neuen Möglichkeiten es dort alles gibt außer nur ein einsames Bild hochzuladen.
Seit einiger Zeit verfolge ich mich wachsender Faszination die zunehmende Zahl an Instastorys und auch wenn ich selber nicht vorhabe, dort aktiv zu werden, so will ich wenigstens wissen, wie es geht.
Also habe ich heute mit Instagram rumgespielt.
Weil ich aber Sorge hatte, dass sich da etwas verselbständigt und die App plötzlich Bilder oder Filme ins Internet hochlädt, die ich doch nur zum Testen mal gedreht habe, habe ich das Handy in den Flugzeugmodus gesetzt und dann fröhlich rumprobiert.
Es kam wie erwartet, ich habe einen Film gedreht aber statt den Knopf zum Löschen zu finden, habe ich wohl aus versehen auf Abschicken gedrückt - und schwupp, wäre es passiert, wenn ich dem Handy nicht in weiser Voraussicht vorher schon den Internetzugang geklaut hätte.
Das Problem war dann nur, dass ich den Knopf zum Löschen auch nach ausgiebigem Suchen nicht fand und ich mich dann auch nicht traute, das Handy wieder online zu setzen, weil - eben.
Ich habe dann im Familychat die Kinder befragt (zum Glück besitze ich ja noch ein iPad, was nicht offline war), ob einer von ihnen wüsste, wie ich eine gedrehte Instastory wieder löschen kann - aber meine drei digital natives waren ausgesprochen unhilfreich, weil sie ungefähr so viel Ahnung davon hatten wie ich, also gar keine.
C. meinte, sie würde vorsichtshalber das Handy verbrennen und J. meinte, er würde wenigstens die App löschen.
Ich fand App löschen dann auch die sinnvollste Vorsichtsmaßnahme allerdings bin ich dadurch wohl für immer bei Instagram rausgeflogen, denn als ich mich nach löschen und Neuinstallation wieder anmelden wollte, bekam ich ständig dies:

Ein Gegoogle zu dem Fehler erbrachte den Hinweis, dass man sich den Zugang per E-Mail schicken lassen könnte, was ich dann auch probierte und eine E-Mail mit einem Link von Instagram erhielt.
Zwar funktionierte es damit auch nicht - aber seitdem ich weiß, wo Instagram wohnt, bin ich mir auch gar nicht mehr sicher, ob ich überhaupt noch möchte, dass es funktioniert. Warum hat diese Adresse eigentlich noch niemand näher thematisiert?
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Die Zeiten meiner körperlichen Leistungsfähigkeit sind eindeutig vorbei.
Mit letzter Kraft habe ich mich eben in die erste Etage geschleppt, weil da das Schlafzimmer ist, vorher aber ernsthaft erwägt, im Erdgeschoss auf dem Boden zu schlafen. (Sofa ist grade belegt mit Krempel, den wegzuräumen ist noch anstrengender als die Treppe hochzuwanken).
K. ist mindestens genauso platt, der hat sechs Stunden Gartenarbeit hinter sich und rührt sich auch nicht mehr. Wir sind schon ein ziemlich runtergerocktes Alteleutepaar
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1. Alles, was es schon gibt, wenn du auf die Welt kommst, ist normal und üblich und gehört zum selbstverständlichen Funktionieren der Welt dazu.
2. Alles, was zwischen deinem 15. und 35. Lebensjahr erfunden wird, ist neu, aufregend und revolutionär und kann dir vielleicht zu einer beruflichen Laufbahn verhelfen.
3. Alles, was nach deinem 35. Lebensjahr erfunden wird, richtet sich gegen die natürliche Ordnung der Dinge.
(The Salmon of Doubt)
denn es ist so ungemein richtig, dass man fast täglich Gelegenheit hat, es zu zitieren.
Ich stecke ja grade in der intensiven Phase der Neueinrichtung meines Computers - und ich sag mal so: Dieses Grät wurde ganz klar erst nach meinem 35. Geburtstag erfunden.
Früher hatten wir keine federleichten, DIN A4 großen Netbooks mit i7 Prozessoren, 1TB SSD und 24GB RAM, früher gab es noch solide, 3kg schwere Schlepptops, die fünf Minuten brauchten, bis sie hochgefahren waren und weitere zwei Minuten, um das erste
Das waren noch Zeiten als ein Computer noch ein echter Gegner war, da hat man es sich dreimal überlegt, ob man versuchte, das Gerät mit einem herzhaften Fußtritt zu überzeugen, im Zweifel endete das nämlich mit einem verstauchten Knöchel.
Die Sissi-Geräte von heute nehmen doch schon übel, wenn man nur mal zu fest auf das Touchpad drückt
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Im Büro ergab sich ein Problem mit dem Reporting einer (zweier/dreier/vieler miteinander verknüpfter) Excel-Tabellen, was dazu führte, dass ich erst nach 21h zu Hause war.
Dort fand ich dann Steuerbescheide für vier Jahre für eine der Firmen, für die ich die gesammelten Steuererklärungen (eben auch für vier Jahre) vor sechs Wochen in diesen langen Wochenend- und Nachtsitzungen erstellt habe.
Das war natürlich unglaublich spannend, zu prüfen, ob das Finanzamt hier meinen Erklärungen gefolgt ist.
Zu meiner unglaublichen Begeisterung hat das Finanzamt hier tatsächlich alles exakt so akzeptiert, wie ich es erklärt habe und das ist schon ein wirklich phantastisches Ergebnis. Ich konnte mich vor Freude kaum halten - und musste mich sofort hinsetzen und die Abschlüsse für 2017 vorbereiten. Wenn ich keine Abweichungen aus den Vorjahren mehr berücksichtigen muss, macht das richtig Spaß.
Damit war ich bis eben beschäftigt, morgen bin ich natürlich gewaltig unausgeschlafen, aber jetzt wollte ich auch unbedingt damit weitermachen.
Weil ich erst so spät aus dem Büro kam, hatte sich mein Westfalenmann höchstselbst und persönlich zum Küchenmeister ernannt und telefonisch angefragt, was er denn so kochen könne für heute Abend.
Ich habe ihm gesagt, dass ich neulich zwei Riesenschnitzel eingefroren hätte, die müsste er nur aus dem TK holen und kurz braten, dazu Kartoffeln schälen und kochen und den Rest der ebenfalls tiefgefrorenen Rotkohlpackung in eine Schale füllen und in die Mikrowelle stellen, wäre ein komplettes Essen ohne viel Aufwand.
Hörte sich für ihn machbar an, als ich nach Hause kam, war das Essen fast fertig, allerdings hatte er nur ein Schnitzel gebraten, weil die Dinger so riesig waren, dass nur eines in die Pfanne passte.
Er meinte, das könnten wir uns auch teilen, dann könnten wir das zweite ein anderes Mal essen.
Fand ich okay - außerdem war ich ja mit den Steuerbescheiden beschäftigt und hatte eh keine Zeit, mich um Küchenkram zu kümmern.
Nach dem Essen bin ich sofort im Arbeitszimmer verschwunden, habe dann allerdings noch nebenbei mitbekommen, dass er dabei war, das zweite Schnitzel doch noch zu braten, er meinte, das könne man dann ja auch morgen sehr gut kalt essen.
Als ich mir eben noch ein Getränk aus der Küche holte, habe ich die leere Pfanne gesehen und müsste über diesen Trick dann doch etwas grinsen: Das erste Schnitzel haben wir uns geteilt, das zweite konnte er dann komplett alleine essen, weil ich ja beschäftigt und ohne lange zu trödeln vom Esstisch verschwunden war. Hätte ich mir eigentlich denken können, dass das von Anfang an der Plan war
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Macht ja nichts, dass ich schon weit über 10 Stunden in die Installation des Rechners gesteckt habe, kann man ja einfach noch mal machen. Kotz!
Es stellte sich schließlich raus, dass irgendeine seltsame Office-Testversion schon bei Auslieferung des Rechners vorinstalliert war (obwohl ich ausdrücklich einen Rechner ohne Programme gekauft hatte) und dieses „Testoffice“ blockierte die neuinstallierten, offiziell erworbenen Office Dateien auf ganz perfide Weise.
Nicht, dass mir sonst langweilig geworden wäre
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Eigentlich ist der alte noch gar nicht so alt, vier Jahre erst, aber ich glaube, ein Computerleben entspricht so ca. 20 Menschenleben - und dann sind vier Menschenjahre eben schon 80 Computerjahre und so ausgedrückt ist es doch wieder viel.
Wie auch immer, jetzt ist ja der neue da, da es aber keine Apple-Produkte sind, bei denen man einfach die Einstellungen des alten auf den neuen übertragen kann, muss ich den neuen Stück für Stück neu einrichten und das ist eine verdammt mühselige Angelegenheit.
Heute sind auch endlich die Dockingstations gekommen, denn so ein moderner Laptop hat ja fast keine Anschlussbuchsen mehr, gleichzeitig gibt es aber immer mehr Peripheriegeräte, die man im normalen Arbeitsalltag benötigt und da hilft dann nur eine
Dockingstation, an die man alles anschließt, was man so braucht, also einen großen Bildschirm, eine vernünftige Tastatur, Maus, lokaler Drucker, LAN-Kabel, Stromkabel, Lautsprecher, externe Laufwerke, so'n Kram halt und dann klickt man seinen Rechner in diese Dockingstation und mit einem Klick sind dann alle Geräte verbunden und einsatzbereit und aus dem kleinen Laptop wurde mit einem Klick ein großer, vollwertiger Computer.
Ohne Dockingstation finde ich einen Laptop nur sehr begrenzt einsetzbar, ich arbeite am allerliebsten an einem Schreibtisch mit richtigen "Bürogeräten" und nicht mit so einem Minigerät auf dem Schoß, vor einem Minibildschirm und mit einer Tastatur, die mir nicht gehorcht und einem Mauspad, was ich nicht bedienen kann. Das ist mal was für zwischendurch und ausnahmsweise, aber nicht für normales Arbeiten. Deshalb war ich mit der Einrichtung des neuen Computers auch nur so mittelweit, eben weil erst heute die Dockingstations gekommen sind. Davon brauche ich ja immer gleich drei, damit ich nicht nur im Büro, sondern auch in jedem Zuhause eine vernünftige Arbeitsumgebung habe.
Nun, und heute Abend habe ich also hier zuhause die erste Dockingstation eingestöpselt, was die üblichen Probleme mit sich brachte: Erst gab es keine Treiber für den Bildschirm, dann zickte der Drucker, erstaunlicherweise liefen dafür Maus und Tastatur sofort.
Jetzt installiert der Rechner seit über einer Stunde Updates, was für mich ja auch so ein Phänomen ist: Da kauft man den allerallerneuesten Rechner, der überhaupt erst seit März auf dem Markt ist - und was bekommt man? - ein Gerät, was sich nach der Auslieferung erstmal stundenlang updaten muss.
Was mich auch ärgert ist die Tatsache, dass so ein neuer Rechner irgendwie keinerlei brauchbaren sonstigen Vorteil mit sich bringt, dafür ist man aber stundenlang damit beschäftigt, ihn überhaupt erst mal wieder soweit eingerichtet zu haben, dass er genauso funktioniert wie der alte. Ich meine, klar hat er formal Verbesserungen, er ist kleiner und leichter und natürlich auch schneller, aber irgendwie hat es mich gar nicht gestört, dass der alte 300g mehr wiegt, die Größe war mir auch egal, da er genau in meine Tasche passte, in der der neue jetzt eher rumschlackert und die Geschwindigkeit, ja nun, für mich war der alte schnell genug.
Aber hilft ja nix, da muss ich wohl durch. Vorsichtshalber werde ich die nächsten 14 Tage aber wohl noch immer beide Rechner parallel laufen lassen, bis ich sicher bin, dass irgendwann wirklich alles auf dem neuen funktioniert und ich keinen alten Notfallrechner mehr brauche. Ein bisschen schwer fällt mir die Trennung schon
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Ansonsten war der erste Arbeitstag so, wie erste Arbeitstage eben sind: Berge von Post, schlangestehende Mitarbeiter mit einzelnen Rückfragen und jede Menge langweilige, abzuarbeitende E-Mails, die ich zwar im Urlaub auch schon gesehen hatte, die mir aber nicht wichtig genug erschienen, um sie sofort zu erledigen. Im Urlaub pickt man sich gerne nur die Rosinenmails raus, mit der Folge, dass sich nach dem Urlaub die lästigen Alltagserledigungsmails als besonders dicker Langeweilehaufen präsentieren.
Außerdem dabei: Ein ca. 10cm hoher Stapel mit Fachliteratur, die ja eigentlich auch noch gelesen werden muss. Nur das Durchblättern und Überfliegen braucht schon mehr als einen halben Tag - ich finde erste Tage nach dem Urlaub immer enorm desillusionierend.
In der Familiengruppe habe ich nebenher mit den Kindern diskutiert, ob Leistungen, die nur mit viel Lernen und Arbeiten erreicht werden, mehr oder weniger wert sind als Leistungen, die man aufgrund seiner angeborenen Genialität einfach so aus dem Ärmel schüttelt.
Natürlich ist es viel cooler, wenn man Dinge einfach so kann, im Leerlauf, locker nebenher hingerotzt, beweist man dadurch doch, welch gewaltige Kapazitäten noch in einem schlummern und was man alles könnte, wenn man erst mal Gas gibt.
Das Image, ein Einser-Abitur zu machen, ohne dafür großartig lernen zu müssen, ist unbestritten wesentlich attraktiver als das des langweiligen Strebers, der seine 15 Punkte nur erreicht hat, weil er Tag und Nacht dafür geschuftet hat.
Verstehe ich sofort und bekenne mich auch sofort schuldig, denn genau dieses Image war für mich auch immer sehr wichtig.
Aber je älter ich wurde und je mehr Spezialisten sich mit mir in einer Gruppe tummelten, um so dünner wurde die Luft, was dazu führte, dass ich zweitweise nur klammheimlich lernte, was ich heute, rückwirkend betrachtet, schon enorm dämlich finde.
Die Kinder versuchen grade gegenseitig, sich in dem "Ich bin die coolste Sau von allen-Wettbewerb" gegenseitig zu überbieten. J., der heute den Fehler machte, zuzugeben, dass er tatsächlich 70 Seiten Zusammenfassung für sein Abifach Geschichte zusammengetragen hatte, schämte sich sofort dafür als sein Bruder sagte, er hätte nur 40 Seiten Vorbereitung gebraucht für sein Abiturfach.
Es ging im weiteren darum, dass 12 Punkte in einer Klausur, die nur mit 40 Seiten vorbereitet wurde, relativ gesehen mehr wert sind als 14 Punkte, für die man 70 Seiten Vorbereitung brauchte.
Auch wenn ich das bei der Beurteilung meiner eigenen Leistungen im Vergleich zu anderen auch immer so argumentieren würde, musste ich in diesem Fall als Mutter doch energisch dazwischen gehen.
Es hat bei mir vielleicht etwas länger gedauert bis ich es begriffen habe, aber irgendwann ist mir klar geworden, dass bei der späteren Beurteilung der Prüfungsnoten kein Mensch danach fragt, wie viel Zeit man für die Hausaufgaben und die Vorbereitung gebraucht hat - das einzige, was dauerhaft Bestand hat, ist das Endergebnis und deshalb finde ich es tatsächlich eine Leistung besonders gehobener Intelligenz, wenn man trotz seiner angeborenen coole-Sau-Hochintelligenz begriffen hat, dass es auf keinen Fall verkehrt ist, vor einer Abiturprüfung mal kurzfristig zum Streber zu mutieren, die coole Sau so lange zu beurlauben und durch schnödes, langweiligen Lernen wenigstens den Versuch zu unternehmen, auch die 20% oberhalb des Paretoprinzips noch rauszukitzeln
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