... newer stories
Montag, 9. April 2018
Back to work
anje, 22:32h
Wenn die Zeitumstellung in den Urlaub fällt, ist es eine echte Herausforderung, 14 Tage später, bei Rückkehr in das Büro-Zuhause, daran zu denken, dass hier ja auch noch die Uhren umgestellt werden müssen. Ich bin auf alle Fälle grandios daran gescheitert, mit der Folge, dass ich gleich am ersten Tag nach dem Urlaub, an dem die guten Vorsätze in Bezug auf Pünktlichkeit und angemessen früher Arbeitsbeginn noch ganz frisch sind, an meinem ersten Arbeitstag nach dem Urlaub bin ich deshalb mit derselben Verspätung im Büro erschienen, wie an meinem letzten Arbeitstag vor dem Urlaub, mit dem Unterschied dass ich es beim letzten Mal mit "da kann man sehen, wie urlaubsreif ich bin" begründen konnte, eine Entschuldigung, die jetzt nicht wirklich passte.
Ansonsten war der erste Arbeitstag so, wie erste Arbeitstage eben sind: Berge von Post, schlangestehende Mitarbeiter mit einzelnen Rückfragen und jede Menge langweilige, abzuarbeitende E-Mails, die ich zwar im Urlaub auch schon gesehen hatte, die mir aber nicht wichtig genug erschienen, um sie sofort zu erledigen. Im Urlaub pickt man sich gerne nur die Rosinenmails raus, mit der Folge, dass sich nach dem Urlaub die lästigen Alltagserledigungsmails als besonders dicker Langeweilehaufen präsentieren.
Außerdem dabei: Ein ca. 10cm hoher Stapel mit Fachliteratur, die ja eigentlich auch noch gelesen werden muss. Nur das Durchblättern und Überfliegen braucht schon mehr als einen halben Tag - ich finde erste Tage nach dem Urlaub immer enorm desillusionierend.
In der Familiengruppe habe ich nebenher mit den Kindern diskutiert, ob Leistungen, die nur mit viel Lernen und Arbeiten erreicht werden, mehr oder weniger wert sind als Leistungen, die man aufgrund seiner angeborenen Genialität einfach so aus dem Ärmel schüttelt.
Natürlich ist es viel cooler, wenn man Dinge einfach so kann, im Leerlauf, locker nebenher hingerotzt, beweist man dadurch doch, welch gewaltige Kapazitäten noch in einem schlummern und was man alles könnte, wenn man erst mal Gas gibt.
Das Image, ein Einser-Abitur zu machen, ohne dafür großartig lernen zu müssen, ist unbestritten wesentlich attraktiver als das des langweiligen Strebers, der seine 15 Punkte nur erreicht hat, weil er Tag und Nacht dafür geschuftet hat.
Verstehe ich sofort und bekenne mich auch sofort schuldig, denn genau dieses Image war für mich auch immer sehr wichtig.
Aber je älter ich wurde und je mehr Spezialisten sich mit mir in einer Gruppe tummelten, um so dünner wurde die Luft, was dazu führte, dass ich zweitweise nur klammheimlich lernte, was ich heute, rückwirkend betrachtet, schon enorm dämlich finde.
Die Kinder versuchen grade gegenseitig, sich in dem "Ich bin die coolste Sau von allen-Wettbewerb" gegenseitig zu überbieten. J., der heute den Fehler machte, zuzugeben, dass er tatsächlich 70 Seiten Zusammenfassung für sein Abifach Geschichte zusammengetragen hatte, schämte sich sofort dafür als sein Bruder sagte, er hätte nur 40 Seiten Vorbereitung gebraucht für sein Abiturfach.
Es ging im weiteren darum, dass 12 Punkte in einer Klausur, die nur mit 40 Seiten vorbereitet wurde, relativ gesehen mehr wert sind als 14 Punkte, für die man 70 Seiten Vorbereitung brauchte.
Auch wenn ich das bei der Beurteilung meiner eigenen Leistungen im Vergleich zu anderen auch immer so argumentieren würde, musste ich in diesem Fall als Mutter doch energisch dazwischen gehen.
Es hat bei mir vielleicht etwas länger gedauert bis ich es begriffen habe, aber irgendwann ist mir klar geworden, dass bei der späteren Beurteilung der Prüfungsnoten kein Mensch danach fragt, wie viel Zeit man für die Hausaufgaben und die Vorbereitung gebraucht hat - das einzige, was dauerhaft Bestand hat, ist das Endergebnis und deshalb finde ich es tatsächlich eine Leistung besonders gehobener Intelligenz, wenn man trotz seiner angeborenen coole-Sau-Hochintelligenz begriffen hat, dass es auf keinen Fall verkehrt ist, vor einer Abiturprüfung mal kurzfristig zum Streber zu mutieren, die coole Sau so lange zu beurlauben und durch schnödes, langweiligen Lernen wenigstens den Versuch zu unternehmen, auch die 20% oberhalb des Paretoprinzips noch rauszukitzeln
.
Ansonsten war der erste Arbeitstag so, wie erste Arbeitstage eben sind: Berge von Post, schlangestehende Mitarbeiter mit einzelnen Rückfragen und jede Menge langweilige, abzuarbeitende E-Mails, die ich zwar im Urlaub auch schon gesehen hatte, die mir aber nicht wichtig genug erschienen, um sie sofort zu erledigen. Im Urlaub pickt man sich gerne nur die Rosinenmails raus, mit der Folge, dass sich nach dem Urlaub die lästigen Alltagserledigungsmails als besonders dicker Langeweilehaufen präsentieren.
Außerdem dabei: Ein ca. 10cm hoher Stapel mit Fachliteratur, die ja eigentlich auch noch gelesen werden muss. Nur das Durchblättern und Überfliegen braucht schon mehr als einen halben Tag - ich finde erste Tage nach dem Urlaub immer enorm desillusionierend.
In der Familiengruppe habe ich nebenher mit den Kindern diskutiert, ob Leistungen, die nur mit viel Lernen und Arbeiten erreicht werden, mehr oder weniger wert sind als Leistungen, die man aufgrund seiner angeborenen Genialität einfach so aus dem Ärmel schüttelt.
Natürlich ist es viel cooler, wenn man Dinge einfach so kann, im Leerlauf, locker nebenher hingerotzt, beweist man dadurch doch, welch gewaltige Kapazitäten noch in einem schlummern und was man alles könnte, wenn man erst mal Gas gibt.
Das Image, ein Einser-Abitur zu machen, ohne dafür großartig lernen zu müssen, ist unbestritten wesentlich attraktiver als das des langweiligen Strebers, der seine 15 Punkte nur erreicht hat, weil er Tag und Nacht dafür geschuftet hat.
Verstehe ich sofort und bekenne mich auch sofort schuldig, denn genau dieses Image war für mich auch immer sehr wichtig.
Aber je älter ich wurde und je mehr Spezialisten sich mit mir in einer Gruppe tummelten, um so dünner wurde die Luft, was dazu führte, dass ich zweitweise nur klammheimlich lernte, was ich heute, rückwirkend betrachtet, schon enorm dämlich finde.
Die Kinder versuchen grade gegenseitig, sich in dem "Ich bin die coolste Sau von allen-Wettbewerb" gegenseitig zu überbieten. J., der heute den Fehler machte, zuzugeben, dass er tatsächlich 70 Seiten Zusammenfassung für sein Abifach Geschichte zusammengetragen hatte, schämte sich sofort dafür als sein Bruder sagte, er hätte nur 40 Seiten Vorbereitung gebraucht für sein Abiturfach.
Es ging im weiteren darum, dass 12 Punkte in einer Klausur, die nur mit 40 Seiten vorbereitet wurde, relativ gesehen mehr wert sind als 14 Punkte, für die man 70 Seiten Vorbereitung brauchte.
Auch wenn ich das bei der Beurteilung meiner eigenen Leistungen im Vergleich zu anderen auch immer so argumentieren würde, musste ich in diesem Fall als Mutter doch energisch dazwischen gehen.
Es hat bei mir vielleicht etwas länger gedauert bis ich es begriffen habe, aber irgendwann ist mir klar geworden, dass bei der späteren Beurteilung der Prüfungsnoten kein Mensch danach fragt, wie viel Zeit man für die Hausaufgaben und die Vorbereitung gebraucht hat - das einzige, was dauerhaft Bestand hat, ist das Endergebnis und deshalb finde ich es tatsächlich eine Leistung besonders gehobener Intelligenz, wenn man trotz seiner angeborenen coole-Sau-Hochintelligenz begriffen hat, dass es auf keinen Fall verkehrt ist, vor einer Abiturprüfung mal kurzfristig zum Streber zu mutieren, die coole Sau so lange zu beurlauben und durch schnödes, langweiligen Lernen wenigstens den Versuch zu unternehmen, auch die 20% oberhalb des Paretoprinzips noch rauszukitzeln
.
657 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt) ... ¿selber was sagen?
Montag, 9. April 2018
Leben im Fluss
anje, 01:08h
Es ist natürlich eine Binsenweisheit, dass sich im fortschreitenden Zeitablauf auch die eigenen Lebensumstände ändern, aber mir ist heute noch mal bewusst klargeworden, dass ich wohl die glückliche Grundeinstellung habe, meine jeweils aktuellen Lebensumstände stets besser zu finden als die vergangenen.
Gleichzeitig bin ich aber auch der festen Überzeugung, dass ich nichts anders machen würde, könnte ich mein Leben noch mal leben. Ich bereue nichts, im Gegenteil, selbst die Fehler, die ich gemacht habe, finde ich völlig okay und würde sie alle noch mal machen, denn es war kein Fehler dabei, der nicht gleichzeitig auch die positive Seite hatte, dass ich gründlich daraus gelernt habe.
Deshalb bin ich aber auch froh, dass ich so viele Fehler schon gemacht habe und dass so viele Lebensabschnitte schon vorbei und erledigt sind, denn wiederholen möchte ich keinen davon.
Aktiv aufgefallen ist mir das heute auf der Fähre. Morgen geht die Schule in NRW wieder los, dementsprechend war heute Familienabreisetag und die Fähre voll mit Familien mit Kindern.
Am Tisch neben uns eine Großfamilie mit fünf Kindern zwischen drei und zwölf.
Als ich dem fröhlichen Treiben am Nachbartisch so zuschaute, fiel mir auf, dass sich in meinem Zwischenbewusstsein eine sehr große Erleichterung breit machte, dass diese Zeit inzwischen hinter mir liegt. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste mein Leben heute immer noch mit (kleinen) Kindern teilen, dann gruselt‘s mich.
Als meine Kinder klein waren, fand ich das alles okay und ich war (im Vergleich zu anderen Müttern) auch nur relativ selten genervt. Das lag natürlich auch daran, dass ich mir das Mutterleben mit den Kindern ziemlich perfekt eingerichtet und organisiert hatte. Aber ungefähr so ausgeglichen wirkte auch die Mutter am Nebentisch und letztlich ist es dann egal ob man drei oder fünf Kinder hat.
Was mich froh machte, war einfach der Gedanke, dass ich mein Leben nicht mehr so sehr auf andere fokussieren muss. Dass ich heute mein Leben tatsächlich überwiegend für mich lebe, dass ich keine Verantwortung mehr habe und dass ich keine Rücksicht mehr nehmen muss.
Wie gesagt, als die Kinder noch alle im „Mutterhaus“ lebten, fand ich mein Leben auch okay. Damals habe ich mich darüber gefreut, wie selbstständig sie schon sind und dass sie keine 24 Stunden Überwachung mehr brauchen. Mit jedem Jahr, dass die Kinder älter wurden, fand ich es toll.
Ich fand auch die Babys o. k., denn natürlich war es eine beeindruckende Erfahrung, so ein frisch geschlüpftes, kleines Etwas in den Armen zu halten und zu wissen, dass es zu 100 % davon abhängig ist, wie man sich selber darum kümmert. Aber gleichzeitig habe ich auch jeden Fortschritt gefeiert und mich darüber gefreut, dass die Kinder selbstständig und unabhängig werden.
Wenn ich Leute sagen höre, wie schade es ist, dass die Kinder „viel zu schnell groß werden“ und dass man „jede Sekunde genießen soll, solange sie noch klein sind, weil sie ja viel zu schnell….“ dann stehe ich immer Kopfschütteln davor und frage mich, ob diese Leute vielleicht so etwas wie einen Sprung in der Schallplatte haben, was das Genießen der Lebensabschnitte angeht.
Ich fand den Lebensabschnitt mit den ganz kleinen Kindern auf keinen Fall besser, als den Lebensabschnitt heute, wo ich erwachsene Kinder habe, auf die ich grottenstolz bin, die ich bewundere und mit denen ich interessante Gespräche führen kann. Kleine Kinder haben doch eher etwas haustierhaftes, die werden versorgt und betüddelt, aber viel anfangen kann man doch mit ihnen noch nicht.
Das kommt erst später, wenn sie größer werden.
Weshalb also sollte ich die Haustierphase besonders genießen? Finde ich ehrlich gesagt wirklich eine eigentümliche Einstellung und insgesamt denke ich, dass Menschen, die diese Zeit besonders toll finden, sich besser ein Hund zulegen sollten. Der wird nie selbstständig, sondern muss sein Leben lang betüddelt werden.
ich dagegen finde es ganz toll, dass sich die Kinder genauso verändert haben wie ich auch, und dass wir inzwischen alle miteinander und gleichzeitig jeder für sich ein selbstständiges, zufriedenes Leben führen.
So muss das
.
Gleichzeitig bin ich aber auch der festen Überzeugung, dass ich nichts anders machen würde, könnte ich mein Leben noch mal leben. Ich bereue nichts, im Gegenteil, selbst die Fehler, die ich gemacht habe, finde ich völlig okay und würde sie alle noch mal machen, denn es war kein Fehler dabei, der nicht gleichzeitig auch die positive Seite hatte, dass ich gründlich daraus gelernt habe.
Deshalb bin ich aber auch froh, dass ich so viele Fehler schon gemacht habe und dass so viele Lebensabschnitte schon vorbei und erledigt sind, denn wiederholen möchte ich keinen davon.
Aktiv aufgefallen ist mir das heute auf der Fähre. Morgen geht die Schule in NRW wieder los, dementsprechend war heute Familienabreisetag und die Fähre voll mit Familien mit Kindern.
Am Tisch neben uns eine Großfamilie mit fünf Kindern zwischen drei und zwölf.
Als ich dem fröhlichen Treiben am Nachbartisch so zuschaute, fiel mir auf, dass sich in meinem Zwischenbewusstsein eine sehr große Erleichterung breit machte, dass diese Zeit inzwischen hinter mir liegt. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste mein Leben heute immer noch mit (kleinen) Kindern teilen, dann gruselt‘s mich.
Als meine Kinder klein waren, fand ich das alles okay und ich war (im Vergleich zu anderen Müttern) auch nur relativ selten genervt. Das lag natürlich auch daran, dass ich mir das Mutterleben mit den Kindern ziemlich perfekt eingerichtet und organisiert hatte. Aber ungefähr so ausgeglichen wirkte auch die Mutter am Nebentisch und letztlich ist es dann egal ob man drei oder fünf Kinder hat.
Was mich froh machte, war einfach der Gedanke, dass ich mein Leben nicht mehr so sehr auf andere fokussieren muss. Dass ich heute mein Leben tatsächlich überwiegend für mich lebe, dass ich keine Verantwortung mehr habe und dass ich keine Rücksicht mehr nehmen muss.
Wie gesagt, als die Kinder noch alle im „Mutterhaus“ lebten, fand ich mein Leben auch okay. Damals habe ich mich darüber gefreut, wie selbstständig sie schon sind und dass sie keine 24 Stunden Überwachung mehr brauchen. Mit jedem Jahr, dass die Kinder älter wurden, fand ich es toll.
Ich fand auch die Babys o. k., denn natürlich war es eine beeindruckende Erfahrung, so ein frisch geschlüpftes, kleines Etwas in den Armen zu halten und zu wissen, dass es zu 100 % davon abhängig ist, wie man sich selber darum kümmert. Aber gleichzeitig habe ich auch jeden Fortschritt gefeiert und mich darüber gefreut, dass die Kinder selbstständig und unabhängig werden.
Wenn ich Leute sagen höre, wie schade es ist, dass die Kinder „viel zu schnell groß werden“ und dass man „jede Sekunde genießen soll, solange sie noch klein sind, weil sie ja viel zu schnell….“ dann stehe ich immer Kopfschütteln davor und frage mich, ob diese Leute vielleicht so etwas wie einen Sprung in der Schallplatte haben, was das Genießen der Lebensabschnitte angeht.
Ich fand den Lebensabschnitt mit den ganz kleinen Kindern auf keinen Fall besser, als den Lebensabschnitt heute, wo ich erwachsene Kinder habe, auf die ich grottenstolz bin, die ich bewundere und mit denen ich interessante Gespräche führen kann. Kleine Kinder haben doch eher etwas haustierhaftes, die werden versorgt und betüddelt, aber viel anfangen kann man doch mit ihnen noch nicht.
Das kommt erst später, wenn sie größer werden.
Weshalb also sollte ich die Haustierphase besonders genießen? Finde ich ehrlich gesagt wirklich eine eigentümliche Einstellung und insgesamt denke ich, dass Menschen, die diese Zeit besonders toll finden, sich besser ein Hund zulegen sollten. Der wird nie selbstständig, sondern muss sein Leben lang betüddelt werden.
ich dagegen finde es ganz toll, dass sich die Kinder genauso verändert haben wie ich auch, und dass wir inzwischen alle miteinander und gleichzeitig jeder für sich ein selbstständiges, zufriedenes Leben führen.
So muss das
.
1109 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt) ... ¿selber was sagen?
Sonntag, 8. April 2018
Tatsächlich schön
anje, 00:35h
Die letzten Tage war das Wetter nicht unbedingt so, dass man ein dringendes Draußen-Gefühl entwickelte. Zumindest ich nicht. Die Kurgäste, die hier gerade Urlaub machen, fanden natürlich, es hätte schlimmer sein können, aber die haben auch wenig Alternativen, was sie so tun könnten außer draußen rumzulaufen. Für Leute, die hier Urlaub machen, ist jedes Wetter gut, solange es nicht dauerhaft regnet. Der urkomische Spruch: es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur verkehrte Kleidung, wird immer wieder gerne zitiert und der erfahrene Nordseeurlauber wickelt sich in seine Outdoorjacke mit der Bärentatze, zieht die Mütze ins Gesicht und stapft los, das Meer genießen.
Ich dagegen finde sehr wohl, dass es schlechtes Wetter gibt, was auch durch passende Kleidung nicht besser wird und bleibe dann lieber drinnen.
Heute war aber tatsächlich wunderschönes Wetter, zumindest ab 12h. Bis dahin war es noch recht kühl, aber dann wurde es angenehm warm.
Mir passte das vor allem deshalb sehr gut ins Konzept, weil ich drei Maschinen Wäsche waschen musste, unter anderem habe ich auch meine eigene Bettwäsche gewaschen, und da ist es schon prima, wenn die Wäsche 2 Stunden nachdem man sie draußen aufgehangen hat schon wieder trocken ist, D.h., ich konnte die Bettwäsche sofort wieder aufziehen Und sie duftet jetzt wunderbar nach frischer Luft.
Außerdem haben wir die dringend notwendigen Gartenarbeiten erledigt, das Kräuterbeet ist jetzt komplett gesäubert und bereit für den Frühjahrsansturm der bereits frisch austreibenden Kräuter, die Hortensien sind gesäubert und zurückgeschnitten und alle Beete sind entunkrautet und geharkt. Am Zaun zum Nachbarn sind Himbeeren gepflanzt, ich werde jetzt Obstbauer.

Dann haben wir einen kurzen Ausflug die Promenade lang gemacht, obwohl heute Abreise Tag ist und die Insel spürbar leerer geworden ist, war bei diesem Wetter am Strand schon ganz schön was los.
Alle Glasflaschen sind entsorgt, alle Pfandflaschen zurückgebracht, der Müll ist komplett abgeholt, morgen muss ich nur noch hier drinnen ein wenig sauber machen und dann geht es zurück aufs Festland, übermorgen wieder Büro
.
Ich dagegen finde sehr wohl, dass es schlechtes Wetter gibt, was auch durch passende Kleidung nicht besser wird und bleibe dann lieber drinnen.
Heute war aber tatsächlich wunderschönes Wetter, zumindest ab 12h. Bis dahin war es noch recht kühl, aber dann wurde es angenehm warm.
Mir passte das vor allem deshalb sehr gut ins Konzept, weil ich drei Maschinen Wäsche waschen musste, unter anderem habe ich auch meine eigene Bettwäsche gewaschen, und da ist es schon prima, wenn die Wäsche 2 Stunden nachdem man sie draußen aufgehangen hat schon wieder trocken ist, D.h., ich konnte die Bettwäsche sofort wieder aufziehen Und sie duftet jetzt wunderbar nach frischer Luft.
Außerdem haben wir die dringend notwendigen Gartenarbeiten erledigt, das Kräuterbeet ist jetzt komplett gesäubert und bereit für den Frühjahrsansturm der bereits frisch austreibenden Kräuter, die Hortensien sind gesäubert und zurückgeschnitten und alle Beete sind entunkrautet und geharkt. Am Zaun zum Nachbarn sind Himbeeren gepflanzt, ich werde jetzt Obstbauer.

Dann haben wir einen kurzen Ausflug die Promenade lang gemacht, obwohl heute Abreise Tag ist und die Insel spürbar leerer geworden ist, war bei diesem Wetter am Strand schon ganz schön was los.
Alle Glasflaschen sind entsorgt, alle Pfandflaschen zurückgebracht, der Müll ist komplett abgeholt, morgen muss ich nur noch hier drinnen ein wenig sauber machen und dann geht es zurück aufs Festland, übermorgen wieder Büro
.
964 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt) ... ¿selber was sagen?
Samstag, 7. April 2018
Freitag
anje, 00:21h
Heute war der letzte Arbeitstag in den Ferien, morgen ist ja schon wieder Wochenende, die Wochen sind im Moment um 1/5 verkürzt.
Das heißt aber auch, dass heute der letzte Tag war, an dem man noch überall anrufen konnte und Leute im Büro erwischte. Ich habe also heute noch mehr privaten Kram (hauptsächlich für Onkel und Vater) erledigt, wie das Sortieren/Klären/Prüfen/Kündigen /Umorganisieren von Versicherungen und ähnliche Dinge. Außerdem will der Onkel wieder Vermieten, dafür braucht er nicht nur eine neue Vermieternummer, sondern auch irgendeine Möglichkeit, seine Zimmer und Ferienwohnungen überhaupt anzubieten. Also musste ich erst mal recherchieren, welche Möglichkeiten es da gibt und was für seine Zwecke das Sinnvollste ist. Und wie das mit der Kurtaxe funktioniert und was es sonst noch zu beachten gilt. Insgesamt ist das ein recht kompliziertes Geschäft, habe ich festgestellt und mich gleichzeitig selber zu der Entscheidung beglückwünscht, mich von diesem Geschäft immer ferngehalten zu haben. Aber quasi über Bande lerne ich es jetzt doch noch, naja, wer weiß, wofür es gut ist.
Nebenher habe ich mich dann noch damit beschäftigt, meinen neuen Rechner einzurichten. Mein jetziger ist mir wohl zweimal zu oft hingefallen, auf alle Fälle schaltet er sich immer öfter plötzlich mittendrin aus, zeigt nur noch einen Bluescreen und wirre Fehlermeldungen, auf Dauer kein angenehmer Zustand. Also habe ich im Büro ausreichend rumgejammert, bis ich die Freigabe für einen neuen Rechner bekam. Der wurde dann zwei Tage vor meinem Urlaub geliefert und ich habe es gerade noch geschafft, die VPN-Leitung und die Büroumgebung zu installieren, alles andere wollte ich im Urlaub machen.
Fiel mir dann heute wieder ein....
Und weil so ein Krimskrams ganz schön zeitaufwändig ist, habe ich schon wieder das Gefühl, kaum was geschafft zu haben, nur so Kleinigkeiten eben, aber der Tag ist trotzdem rum.
Zum Trost habe ich mir Musik angemacht, beim Computerinstallieren ist das eine gute Begleitung.
Das heißt aber auch, dass heute der letzte Tag war, an dem man noch überall anrufen konnte und Leute im Büro erwischte. Ich habe also heute noch mehr privaten Kram (hauptsächlich für Onkel und Vater) erledigt, wie das Sortieren/Klären/Prüfen/Kündigen /Umorganisieren von Versicherungen und ähnliche Dinge. Außerdem will der Onkel wieder Vermieten, dafür braucht er nicht nur eine neue Vermieternummer, sondern auch irgendeine Möglichkeit, seine Zimmer und Ferienwohnungen überhaupt anzubieten. Also musste ich erst mal recherchieren, welche Möglichkeiten es da gibt und was für seine Zwecke das Sinnvollste ist. Und wie das mit der Kurtaxe funktioniert und was es sonst noch zu beachten gilt. Insgesamt ist das ein recht kompliziertes Geschäft, habe ich festgestellt und mich gleichzeitig selber zu der Entscheidung beglückwünscht, mich von diesem Geschäft immer ferngehalten zu haben. Aber quasi über Bande lerne ich es jetzt doch noch, naja, wer weiß, wofür es gut ist.
Nebenher habe ich mich dann noch damit beschäftigt, meinen neuen Rechner einzurichten. Mein jetziger ist mir wohl zweimal zu oft hingefallen, auf alle Fälle schaltet er sich immer öfter plötzlich mittendrin aus, zeigt nur noch einen Bluescreen und wirre Fehlermeldungen, auf Dauer kein angenehmer Zustand. Also habe ich im Büro ausreichend rumgejammert, bis ich die Freigabe für einen neuen Rechner bekam. Der wurde dann zwei Tage vor meinem Urlaub geliefert und ich habe es gerade noch geschafft, die VPN-Leitung und die Büroumgebung zu installieren, alles andere wollte ich im Urlaub machen.
Fiel mir dann heute wieder ein....
Und weil so ein Krimskrams ganz schön zeitaufwändig ist, habe ich schon wieder das Gefühl, kaum was geschafft zu haben, nur so Kleinigkeiten eben, aber der Tag ist trotzdem rum.
Zum Trost habe ich mir Musik angemacht, beim Computerinstallieren ist das eine gute Begleitung.
2005 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt) ... ¿selber was sagen?
Freitag, 6. April 2018
Dies und das
anje, 00:21h
Da ich aktuell ja grade fertig bin mit Faulenzen und mich deshalb freiwillig wieder mit Dingen beschäftige, die eben getan werden müssen, habe ich heute den größten Teil des Tages vorm Rechner gesessen und alles mögliche erledigt. Dabei ein wenig telefoniert, viel recherchiert und einige wichtige Dinge geschrieben.
Am Nachmittag waren wir dann unterwegs, vorbereitete Unterlagen mit dem Onkel besprochen, Dinge für den Vater erledigt und plötzlich war der Tag schon wieder um. Eigentlich wäre heute wieder ein Tag für „WmdedgT“ (Was machst du eigentlich den ganzen Tag), aber trotz der Tatsache, dass ich wirklich gar nicht rumgefaulenzt habe, war der Tag unter Berichtsgesichtspunkten derart langweilig, dass ich eine offizielle Teilnahme nicht mit gutem Gewissen verlinken kann.
Insgesamt war ich also den ganzen Tag beschäftigt, wüsste aber nicht, was ich dazu noch mehr erzählen sollte
.
Am Nachmittag waren wir dann unterwegs, vorbereitete Unterlagen mit dem Onkel besprochen, Dinge für den Vater erledigt und plötzlich war der Tag schon wieder um. Eigentlich wäre heute wieder ein Tag für „WmdedgT“ (Was machst du eigentlich den ganzen Tag), aber trotz der Tatsache, dass ich wirklich gar nicht rumgefaulenzt habe, war der Tag unter Berichtsgesichtspunkten derart langweilig, dass ich eine offizielle Teilnahme nicht mit gutem Gewissen verlinken kann.
Insgesamt war ich also den ganzen Tag beschäftigt, wüsste aber nicht, was ich dazu noch mehr erzählen sollte
.
1457 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt) ... ¿selber was sagen?
Donnerstag, 5. April 2018
225°
anje, 00:37h
Mein Haus liegt nicht direkt am Meer. Zwischen dem Haus und dem Meer sind noch Dünen. Viele Dünen, Luftlinie sind es 165m, gemessen bei Google Earth.
Zu Fuß ist es noch mehr, 225 Schritte habe ich letztes Jahr gezählt, aber ich glaube, es waren nur deshalb genau 225 Schritte, weil ich wollte, dass diese Zahl rauskommt. Denn der Wind kam aus 225° - und wenn der Wind aus 225° kommt, dann hört es sich an, als wohne ich neben einer Autobahn, denn dann trägt der Wind auf direktem Weg das Wellenrauschen über die Dünen direkt in mein Haus und braust durch die Fenster, verschluckt alle anderen Geräusche und wirft mir ein Dauergerausche mitten in mein Wohnzimmer. Da helfen weder 165m noch 225 Schritte als Lärmschutzwand, wenn der Wind aus Richtung der Wellen kommt, dann wird es laut im Haus.
Heute bin ich dem Wind entgegengelaufen, 225 Schritte durch die Dünen, weil ich dachte, wenn ich vorne in der ersten Reihe stehe, dann kann ich das Geräusch sehen und vielleicht kann ich ja mit ihm verhandeln, aber bestimmt wirkt es wie kaltes Wasser beim Duschen - nach der Schockbehandlung friert man weniger.
Und dann stand ich vorne am Meer und da war nichts.
Einfach gar nichts. Keine Wellen, kein Rauschen, kein Gelärme, nur ein paar Austernfischer, die sich mit zwei Möwen zankten.

Es ist schon erstaunlich, welche Wellenverstärkung diese 165m Dünen haben wenn der Wind aus 225° kommt
.
Zu Fuß ist es noch mehr, 225 Schritte habe ich letztes Jahr gezählt, aber ich glaube, es waren nur deshalb genau 225 Schritte, weil ich wollte, dass diese Zahl rauskommt. Denn der Wind kam aus 225° - und wenn der Wind aus 225° kommt, dann hört es sich an, als wohne ich neben einer Autobahn, denn dann trägt der Wind auf direktem Weg das Wellenrauschen über die Dünen direkt in mein Haus und braust durch die Fenster, verschluckt alle anderen Geräusche und wirft mir ein Dauergerausche mitten in mein Wohnzimmer. Da helfen weder 165m noch 225 Schritte als Lärmschutzwand, wenn der Wind aus Richtung der Wellen kommt, dann wird es laut im Haus.
Heute bin ich dem Wind entgegengelaufen, 225 Schritte durch die Dünen, weil ich dachte, wenn ich vorne in der ersten Reihe stehe, dann kann ich das Geräusch sehen und vielleicht kann ich ja mit ihm verhandeln, aber bestimmt wirkt es wie kaltes Wasser beim Duschen - nach der Schockbehandlung friert man weniger.
Und dann stand ich vorne am Meer und da war nichts.
Einfach gar nichts. Keine Wellen, kein Rauschen, kein Gelärme, nur ein paar Austernfischer, die sich mit zwei Möwen zankten.

Es ist schon erstaunlich, welche Wellenverstärkung diese 165m Dünen haben wenn der Wind aus 225° kommt
.
988 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt) ... ¿selber was sagen?
Mittwoch, 4. April 2018
Aktivitätsschub und Frikassee
anje, 01:04h
So, die Feiertage sind vorbei und damit ist auch die Faulenzerei beendet, habe ich beschlossen.
Ich gebe mir ja regelmäßig sehr viel Mühe, mich durch ausschweifende Ausführungen selber zu überzeugen, dass es eine total gute Idee und vor allem im Sinne des Erhalts der mentalen Gesundheit sehr lobenswert ist, tagelang im Bett rumzuschlunzen und dabei vorzugsweise nichts zu tun, aber irgendwann ist auch die beste Ausrede mal ausgelutscht und es wird Zeit, sich etwas Neues aus zu denken.
Deshalb habe ich jetzt beschlossen, die Schlunzerei für die nächste Zeit dranzugeben und stattdessen endlich mal die Dinge zu erledigen, die schon seit längerem auf der Abhakliste stehen.
Passend zu den deutlich gestiegenen Temperaturen sind meine Lebensgeister wieder angesprungen. Wir hatten heute über 15°C draußen, ich konnte also ohne die bisher unvermeidbare, arktische Vermummung und mit offener Jacke über die Insel radeln, oder umgekehrt ausgedrückt: passend zu meinem Aktivitätsdrang brach auch draußen der Frühling aus, das war schon alles sehr fein.
J. hat morgen wieder Schule, er musste also heute wieder ins Internat zurückfahren und hatte sich für die erste Fähre entschieden, damit er nicht so spät abends noch unterwegs ist. Ich habe also zunächst J. zur Fähre gebracht, dann bin ich zu meinem Versicherungs-vertreter gefahren, um die Police für das neu gekaufte Haus endlich ausfertigen zu lassen, in dem Zusammenhang habe ich mir auch die Handynummer von dem Gutachter geben lassen, mit dem ich den Wasserschaden für mein eigenes Haus besprechen muss, anschließend habe ich den Trockenbauer angerufen, um ihn zu beauftragen, den Boden zu erneuern (die Decke ist selbstständig abgetrocknet, aber der Fußboden hat immer noch 90 % Restfeuchtigkeit, der muss also komplett neu), dann habe ich eine wohlformulierte E-Mail an den Geschäftsführer der Stadtwerke geschickt, die fast zwei Jahre nach dem Schaden im Haus meines Vaters die Endabrechnung immer noch nicht bezahlt haben. Themenfeld „Versicherung“ also sorgfältig abgearbeitet.
Mittendrin rief der Onkel an, er hat das Gutachten für ein Haus bekommen, was er verkaufen möchte und das muss natürlich besprochen werden.
Als ich am Nachmittag vom Onkel zurückkam, gab es noch ein paar berufliche Telefonate, ich habe meinen E-Mail Eingang der gesamten letzten Woche abgearbeitet und nebenher das Gutachten eingescannt. (So ein popeliger Ein-Blatt-Scanner ist schon eine sehr mühselige Angelegenheit, wenn man ansonsten den Profi-Scanner aus dem Büro gewöhnt ist).
Zum Abendessen habe ich endlich das Frikassee aus dem Huhn gekocht, was ich am Samstag aufgetaut und am Sonntag gekocht hatte, aber seitdem stand die Schale mit dem explodierten Hühnerfleisch im Kühlschrank und es gab keine Gelegenheit, es weiter zu verarbeiten.
J. war etwas knatschig, weil er jetzt nichts mehr abbekommen hat, aber wir hatten die letzten Tage so viel Schlemmeressen, dass einfach kein Platz mehr war für ein einfaches Frikassee.
Als Folge heißt das für mich aber auch, dass es morgen noch mal Frikassee gibt, denn ohne J. als Mitesser, ist natürlich sehr viel übrig geblieben. K. meinte, es gibt Schlimmeres.
Dass dieses Frikassee bei fast allen Leuten, die es je von mir serviert bekommen haben, auf so eine große Begeisterung stößt, fasziniert mich jedes Mal aufs Neue. Für mich ist es ein ganz normales Frikassee, aber für mich ist ja auch unsere Familien-Schwarzwälder-kirschtorte eine ganz normale Schwarzwälderkirschtorte, doch das habe ich immerhin inzwischen begriffen, dass diese Torte im Grunde mit einer normalen Schwarzwälderkirschtorte wenig zu tun hat.
(es gibt diese lustige Geschichte, wo die Kinder von einem Bekannten in einem Café eingeladen waren und gefragt wurden, welchen Kuchen sie am liebsten mögen und natürlich sofort Schwarzwälderkirschtorte gesagt haben. Als ihnen daraufhin ein ganz normales, handelsübliches Stück Schwarzwälderkirschtorte im Café serviert wurde, waren sie sehr entsetzt und haben ausgiebig mit der Bedienung diskutiert, dass das doch wohl ganz bestimmt keine Schwarzwälderkirschtorte sei. War es aber natürlich, sie hatten halt nur noch nie die offizielle Variante dieser Torte irgendwo gesehen.)
So ähnlich muss das mit dem Frikassee sein, das ich routinemäßig herstelle, es scheint der offiziellen Restaurantvariante von Frikassee nicht sehr zu ähneln. Allerdings kann ich das nicht selber beurteilen, denn ich habe noch nie in einem Restaurant Frikassee bestellt. Wer bestellt überhaupt in einem Restaurant Frikassee? Ich meine, wieso sollte man das tun? Ich bestelle in einem Restaurant nur Dinge, die ich sonst nicht zu essen bekomme. Alles, was ich mir problemlos selber kochen kann, muss ich doch nicht in einem Restaurant essen, das finde ich eindeutig rausgeschmissenes Geld
.
Ich gebe mir ja regelmäßig sehr viel Mühe, mich durch ausschweifende Ausführungen selber zu überzeugen, dass es eine total gute Idee und vor allem im Sinne des Erhalts der mentalen Gesundheit sehr lobenswert ist, tagelang im Bett rumzuschlunzen und dabei vorzugsweise nichts zu tun, aber irgendwann ist auch die beste Ausrede mal ausgelutscht und es wird Zeit, sich etwas Neues aus zu denken.
Deshalb habe ich jetzt beschlossen, die Schlunzerei für die nächste Zeit dranzugeben und stattdessen endlich mal die Dinge zu erledigen, die schon seit längerem auf der Abhakliste stehen.
Passend zu den deutlich gestiegenen Temperaturen sind meine Lebensgeister wieder angesprungen. Wir hatten heute über 15°C draußen, ich konnte also ohne die bisher unvermeidbare, arktische Vermummung und mit offener Jacke über die Insel radeln, oder umgekehrt ausgedrückt: passend zu meinem Aktivitätsdrang brach auch draußen der Frühling aus, das war schon alles sehr fein.
J. hat morgen wieder Schule, er musste also heute wieder ins Internat zurückfahren und hatte sich für die erste Fähre entschieden, damit er nicht so spät abends noch unterwegs ist. Ich habe also zunächst J. zur Fähre gebracht, dann bin ich zu meinem Versicherungs-vertreter gefahren, um die Police für das neu gekaufte Haus endlich ausfertigen zu lassen, in dem Zusammenhang habe ich mir auch die Handynummer von dem Gutachter geben lassen, mit dem ich den Wasserschaden für mein eigenes Haus besprechen muss, anschließend habe ich den Trockenbauer angerufen, um ihn zu beauftragen, den Boden zu erneuern (die Decke ist selbstständig abgetrocknet, aber der Fußboden hat immer noch 90 % Restfeuchtigkeit, der muss also komplett neu), dann habe ich eine wohlformulierte E-Mail an den Geschäftsführer der Stadtwerke geschickt, die fast zwei Jahre nach dem Schaden im Haus meines Vaters die Endabrechnung immer noch nicht bezahlt haben. Themenfeld „Versicherung“ also sorgfältig abgearbeitet.
Mittendrin rief der Onkel an, er hat das Gutachten für ein Haus bekommen, was er verkaufen möchte und das muss natürlich besprochen werden.
Als ich am Nachmittag vom Onkel zurückkam, gab es noch ein paar berufliche Telefonate, ich habe meinen E-Mail Eingang der gesamten letzten Woche abgearbeitet und nebenher das Gutachten eingescannt. (So ein popeliger Ein-Blatt-Scanner ist schon eine sehr mühselige Angelegenheit, wenn man ansonsten den Profi-Scanner aus dem Büro gewöhnt ist).
Zum Abendessen habe ich endlich das Frikassee aus dem Huhn gekocht, was ich am Samstag aufgetaut und am Sonntag gekocht hatte, aber seitdem stand die Schale mit dem explodierten Hühnerfleisch im Kühlschrank und es gab keine Gelegenheit, es weiter zu verarbeiten.
J. war etwas knatschig, weil er jetzt nichts mehr abbekommen hat, aber wir hatten die letzten Tage so viel Schlemmeressen, dass einfach kein Platz mehr war für ein einfaches Frikassee.
Als Folge heißt das für mich aber auch, dass es morgen noch mal Frikassee gibt, denn ohne J. als Mitesser, ist natürlich sehr viel übrig geblieben. K. meinte, es gibt Schlimmeres.
Dass dieses Frikassee bei fast allen Leuten, die es je von mir serviert bekommen haben, auf so eine große Begeisterung stößt, fasziniert mich jedes Mal aufs Neue. Für mich ist es ein ganz normales Frikassee, aber für mich ist ja auch unsere Familien-Schwarzwälder-kirschtorte eine ganz normale Schwarzwälderkirschtorte, doch das habe ich immerhin inzwischen begriffen, dass diese Torte im Grunde mit einer normalen Schwarzwälderkirschtorte wenig zu tun hat.
(es gibt diese lustige Geschichte, wo die Kinder von einem Bekannten in einem Café eingeladen waren und gefragt wurden, welchen Kuchen sie am liebsten mögen und natürlich sofort Schwarzwälderkirschtorte gesagt haben. Als ihnen daraufhin ein ganz normales, handelsübliches Stück Schwarzwälderkirschtorte im Café serviert wurde, waren sie sehr entsetzt und haben ausgiebig mit der Bedienung diskutiert, dass das doch wohl ganz bestimmt keine Schwarzwälderkirschtorte sei. War es aber natürlich, sie hatten halt nur noch nie die offizielle Variante dieser Torte irgendwo gesehen.)
So ähnlich muss das mit dem Frikassee sein, das ich routinemäßig herstelle, es scheint der offiziellen Restaurantvariante von Frikassee nicht sehr zu ähneln. Allerdings kann ich das nicht selber beurteilen, denn ich habe noch nie in einem Restaurant Frikassee bestellt. Wer bestellt überhaupt in einem Restaurant Frikassee? Ich meine, wieso sollte man das tun? Ich bestelle in einem Restaurant nur Dinge, die ich sonst nicht zu essen bekomme. Alles, was ich mir problemlos selber kochen kann, muss ich doch nicht in einem Restaurant essen, das finde ich eindeutig rausgeschmissenes Geld
.
771 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt) ... ¿selber was sagen?
... older stories