anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 6. März 2018
Juristenirrsinn
Mein Tag heute bestand aus drei Stationen: Als erstes war ich auf einer Fortbildung der NRW-Bank, in der die Teilnehmer lernten, mit einer von der NRW-Bank entwickelten Excel-Tabelle zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit verschiedener Immobilienlösungen umzugehen. Die NRW-Bank hat diese Excel-Tabelle in Kooperation mit dem Landeswirtschafts- oder -finanzministerium (welches es nun letztlich war, habe ich mir nicht gemerkt, ist aber ja auch egal, auf alle Fälle irgendein passendes Landesministerium) entwickelt, und setzt damit so etwas wie den Goldstandard, wenn es um die Ermittlung der Wirtschaftlichkeit von Immobilien geht.
Grundsätzlich war das eine interessante Veranstaltung, ich hatte mich schon vorher mit der Excel-Tabelle beschäftigt und fand die Veranstaltung heute wirklich hilfreich, weil ich ein paar grundsätzliche Verständnisprobleme klären konnte, gleichzeitig fand ich aber die anderen Teilnehmer bei dieser Veranstaltung mal wieder so, wie ich Teilnehmer mit kommunalem Ursprungshintergrund meistens finde: mich schaudert. Wenn ich mir vorstelle, dass diese hilflosen Schmalspurakademiker diese im Grunde sehr fragile Excel-Tabelle fehlerfrei bedienen sollen, dann weiß ich jetzt schon, dass das nur daneben gehen kann. Die Ergebnisse werden derart grottenfalsch sein, dass es besser wäre, sie benutzten lieber gleich eine Glaskugel und ein Kopftuch, dann würde wenigstens jeder kritisch mit den gefundenen Informationen umgehen und die Trefferquote, dass auch mal was Richtiges dabei ist, wäre bestimmt höher.

Wie auch immer, das war Teil 1 meines Tages und immerhin war er im Wesentlichen zufriedenstellend. Ich kann jetzt mit dieser Excel-Tabelle umgehen und muss nun nur noch dafür sorgen, dass die Kollegen im Büro das ebenfalls lernen.

Teil 3 des Tages kann ich schon mal vorziehen, denn der war auch zufriedenstellen, ich war mit K. bei unserem Griechen und außer unserer immer gleichen und superleckeren Standardbestellung (einmal Delphiteller mit Fritten statt Reis und einem doppelten Salat und einem leeren Extrateller, denn wir teilen uns das mit zwei Personen) gab es mal wieder je einen Ouzo vor und nach dem Essen und ein großes Bier, was heißt ich bin jetzt grade im Moment entspannt vollgefressen und leicht angetüdelt.

Aber trotz eines gehobenen Alkoholpegels ist meine Empörung/Aufregung/Schimpftirade zu Punkt 2 des Tages noch nicht abgeklungen, denn am späten Nachmittag bis Abend war ich noch auf einer Veranstaltung der IHK Nord Westfalen, die einen Vortrag zum Thema "Neue Regeln für den Datenschutz: Die EU-Datenschutzgrundverordnung" anbot und als Referentin immerhin eine Juristin aus dem Ressort der Landesdatenschutzbeauftragten aufbot.
So einen gequirlten Juristenschwachsinn habe ich wirklich schon lange nicht mehr gehört, es ist dermaßen unglaublich, dass mir komplett die Worte fehlen.

Mein Westfalenmann, der auch bei dieser IHK-Veranstaltung dabei war, kommentierte den Abend grinsend mit: "Na, da hast du jetzt wenigstens toll was zum Bloggen." - aber ehrlich, ich habe tatsächlich gar nicht zum Bloggen, denn mir fehlen so sehr die Worte, dass ich vor lauter Sprachlosigkeit über diesen Schwachsinn und diese unverschämte Juristenselbstherrlichkeit (Schwerpunkttenor auf alle Fragen: "Nein, das kann man nicht pauschal beantworten, aber so wie Sie das vorschlagen, reicht das sicher nicht aus.") ganz im Ernst nicht weiß, was man dazu noch sagen könnte.
Okay, die DSGVO ist eine neue EU-Verordnung und gilt deshalb pauschal ab Ende Mai ohne dass ein lokaler Politiker da irgendetwas dran ändern könnte bzw. daran Schuld ist - aber von einer Juristin aus dem Büro der Landesdatenschutzbeauftragten (wieso ist das eigentlich ein weiblicher Titel, sind wir schon so weit, dass die weibliche Form auch flächendeckend generell gilt?), egal, also von einer Beamtin aus dem Büro der Kontrollbehörde, die immerhin mit Bußgeldern bis zu 20 Mio. € drohen kann, hätte ich auf einem Vortrag der IHK, zu dem natürlicherweise vorwiegend KMU (klein und mittelständische Unternehmer) gekommen waren, schon etwas mehr Beruhigung und vor allem praktische Anwendbarkeit erwartet, aber stattdessen wurde von der Behörden-Dame nur höchst ausgiebig (und für alle juristisch unverbildeten Menschen im gleichen Maße höchst unverständlich) referiert, was man künftig alles beachten und dokumentieren und vor allem nachweisen müsse, wolle man nicht Opfer dieser mit nicht grade zimperlichen Bußgeldern bewehrten Verordnung werden.
Im Ergebnis habe ich mitgenommen: Man kann es unmöglich schaffen, dass man alles richtig macht, irgendwelche formalen Fehler werden grundsätzlich nachweisbar sein (und sei es, dass man WhatsApp nutzt, was nach der DSGVO verboten ist, weil dabei personenbezogene Daten auf bösartigen verbotenen drittstattlichen Servern gelagert werden.)Im Ergebnis heißt das also, ich kann Verstöße eh nicht verhindern, was für mich wiederum bedeutet, nun, dann ist es ja auch egal und ich lege den Schwerpunkt aller meiner Datenschutzbemühungen lieber darauf, nicht erwischt zu werden.
Ich kann gar nicht beschreiben, wie schwachsinnnig ich derartigen juristischen Irrsinn finde.

Zur Beruhigung musste ich anschließend dringend zum Griechen und ganz viel Ouzo trinken. Das hat dann wunderbar geklappt
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Montag, 5. März 2018
Was man so macht den ganzen Tag
Heute ist schon wieder der fünfte und nach dem ich mich in den letzten Monaten so schön dran gewöhnt habe, mache ich wieder mit bei Frau Brüllens WmdedgT.

Geweckt wurde ich heute von meinem Wecker, was als solches schon etwas Besonderes ist, denn üblicherweise verweigere ich das Weckerstellen und vertraue darauf, dass ich schon irgendwann aufwachen werde, was natürlich dazu führt, dass ich manche Tage erst nach 9h beginne.
Das wäre heute schlecht gewesen, denn ich wollte um 10.30h die Fähre kriegen und um 8h wollte der Installateur kommen, und den Versicherungsmenschen musste ich auch noch anrufen und dazu bewegen, dass er möglichst früh kommt, damit eben alles, was noch vor Ort auf der Insel erledigt werden musste auch bis 10.15h erledigt war, denn zu dem Zeitpunkt muss ich spätestens das Haus verlassen, wenn ich die Fähre kriegen will.
Also habe ich mir den Wecker auf 6.45h gestellt und mich nach dem Klingeln mühsam aus dem Bett gequält. Die letzten Tage waren rein körperlich ungewohnt anstrengend gewesen, das viele Putzen, Wischen, Laufen und Räumen bin ich nicht gewohnt, am liebsten wäre ich jetzt erstmal zwei Tage komplett im Bett geblieben.
Hilft aber ja nix, also Kaffe kochen (auch das musste ich ungewohnterweise ganz alleine und selber machen, denn K. war nicht da) was das Aufstehen noch mal extra erschwerte, dann aufstehen, duschen anziehen - gegen 7.45h war ich fertig und begann im Schlafzimmer aufzuräumen. Wenn ich das eine Haus verlasse, um die nächste Zeit wieder in dem anderen Haus zu wohnen, dann gebe ich mir immer einigermaßen viel Mühe, es möglichst aufgeräumt und ordentlich zu hinterlassen, weil ich es schrecklich finde, nach längerer Abwesenheit in ein Haus zu kommen, in dem es aussieht, als hätte sich der Teufel zerrissen.
Gegen 8.15h waren die Installateure da, haben das Trockengerät entleert, oben die Abdeckung wieder vor den Spülkasten geschraubt und dann haben wir gemeinsam besprochen, wie es weitergeht. Wir werden versuchen, eine Rohrheizung einzubauen, irgendwie muss man diesen dauernden Rohrbrüchen wegen eingefrorener Leitungen doch Herr werden können.

Der Versicherungmensch kam auch, beschaut das kaputte Rohr, jetzt ist die Schadensmeldung unterschrieben und raus, der Bautrockner läuft frisch entleert wieder auf Hochtouren, dann ist es 10.15h, ich drehe das Wasser ab (ab sofort ist das in die Standardroutine der Abreise fest eingebaut), schreibe die Zählerstände auf und gehe zur Haltestelle.
Die Fährabfahrten werden auf Borkum ja immer "ab Bahnhof" genannt, die Fähre um 10.30h fährt tatsächlich erst so gegen 11h ab - aber der Zubringerzug zur Fähre, der fährt um 10.30h am Bahnhof ab und ist um 10.35h an der Haltestelle Jakob-van-Dyken-Weg, wo ich einsteige.
Ich bin pünktlich an der Haltestelle und freue mich, dass alles so gut geklappt hat.


Dann fährt vorne ein Bus lang und ich komme auf die kluge Idee, mal auf die Anzeigetafel zu schauen: der Zubringerzug fällt aus, stattdessen Einstieg heute an der Bushaltestelle. Mit einem gewaltigen 200m Sprint erreiche ich noch den Bus und breche erschöpft zusammen - so war das nicht geplant.

Die Temperaturen sind gewaltig gestiegen, schon am Morgen sind es +5°C, aber der Hafen ist noch voll Eis.

Auf der Fähre gebe ich meinen Rucksack in die Obhut einer ehrlich guckenden Familie und gehe hoch auf Deck, um noch mehr Eis zu fotografieren.
Hatte ich am Freitag nicht gemacht, da war es mir draußen schlicht zu kalt, aber heute ist das kein Problem und ich knipse ohne Ende Eisbilder.
Aber auch +5°C sind noch nicht so kuschelig, dass ich die gesamte Überfahrt an Deck verbringen möchte, als wir an der Fischerbalje sind, bin ich schon wieder unter Deck und knipse den Leitdamm noch schnell durchs Fenster.

In Eemshaven muss ich mein Auto aus dem Parkplatz freikaufen, die Holländer stellen daneben Schilder auf, um auf die Int. Dollard Route hinzuweisen - bei den Preisen fürs Parken bin ich der festen Überzeugung, sie haben das hintere d zu viel drangehangen.

Auf der Fahrt Richtung Münster wird es konstant wärmer, das schönere Wetter gibt es aber im Rückspiegel


Die Fahrt selber geht schnell und stockungsfrei, um halb zwei habe ich schon dreiviertel der Strecke hinter mir, aber noch knapp eine Stunde Fahrtzeit vor mir. Die letzten 50km sind nur Stadtverkehr.


Gegen 15h bin ich im Büro und überrasche die Kollegen, weil ich mich ja eigentlich abgemeldet hatte, aber morgen bin ich auch den ganzen Tag unterwegs, da wollte ich wenigstens die Post ansehen und zwei-drei Dinge unterschreiben und rausschicken, von denen ich wusste, dass sie fertig sind und warten.

Gegen 20.15h packe ich dann endgültig zusammen, fahre noch an der Tankstelle vorbei und tanke voll - 32l bzw. 42 € für einmal Eemshaven und zurück (und nein, ich habe keinen Diesel), Zug fahren wäre deutlich teurer gewesen, kein Wunder, dass die Bahn immer noch Minus macht.

Zuhause wärme ich mir die aus Borkum mitgebrachten Essensreste, hole mir ein Bier dazu, sortiere die Fotos des Tages und beginne diesen Bericht
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Sonntag, 4. März 2018
Das Schlimmste ist geschafft
So, womit fange ich an? - Vielleicht die gute Nachricht zuerst: Das allerschlimmste ist schon überstanden und die meisten Sachen sind bereits wieder trocken.

Ein Problem war das Wasserbett von J., denn es stand genau unter der Stelle, wo das meiste Wasser aus der Decke schoss, es wurde auf die Art zu einem echten Wasserbett, was aber auch entsprechend kompliziert ist, wenn man es wieder trocken legen will. Denn zu dem Zweck musste die Wasserbettmatratze geleert werden und das geht nur mit Pumpe. Der Installateur hatte keine und sonst kannte ich auch niemanden, bei dem ich mir eine Pumpe hätte leihen können, allerdings besitze ich selber eine, die stand aber leider grade in Greven.
Dort war aber auch K., denn der liegt seit einer Woche mit Grippe einem grippalen Infekt im Bett und ist eigentlich so krank, dass er zu kaum was taugt, außer im Bett zu liegen und abzuwarten, dass es wieder besser wird, deshalb war er dieses Wochenende ja auch nicht mit nach Borkum gekommen.
Als wir heute morgen telefonierten und ich mein Pumpenproblem erläuterte, beschloss er kurzfristig, mir die Pumpe mal eben zu bringen, er wäre nämlich schon wieder fast gesund, auf alle Fälle gesund genug, um mal eben mit dem Flieger nach Borkum zu kommen, um das Wasserbett abzupumpen.
Und so geschah es.
Gegen 14h kam er mit der Pumpe im Gepäck auf Borkum an, gegen 16.20h hatten wir die Matratze abgepumpt, das Bett abgebaut, alles dadrunter und drumherum trockengelegt und K. wieder zum Flugplatz gebracht. (Hier war ich sehr froh, dass der Onkel so geduldig Taxi spielt, ich habe mein Auto nämlich in Eemshaven stehen gelassen, weil ich dachte, für ein Wochenende muss ich das nicht extra mitnehmen.)

Mittlerweile war übrigens auch der letzte Teil der Wasserleitung, der gestern noch immer eingefroren war und die Toilettenspülung außer Funktion setzte, wieder aufgetaut, ohne dabei größere, weitere Schäden zu verursachen, jetzt funktioniert wieder alles im Haus, nun müssen wir nur noch renovieren und aufräumen und die Wasserleitungen besser isolieren (oder eine Wasserleitungsheizung basteln.)

Im übrigen bleibt es natürlich spannend, was die Versicherung dazu sagt, ganz billig wird dieser Schaden wohl nicht werden.

Ich bin also heute nicht aufs Festland gefahren, sondern hoffe, dass ich morgen früh die Fähre bekomme, wenn Installateur und Versicherungsmensch morgen früh rechtzeitig da sind, damit wir besprechen können, wie es weitergeht, könnte das klappen. Sonst eben erst Dienstag.

Ansonsten kann ich noch von den Orangen erzählen, weil ich mich hier auch darüber gefreut habe, wie gut das auskam.
Ich bin Freitag ja ohne frischen Lebensmittelproviant hier angekommen, da ich das Auto auf dem Festland gelassen habe, denn wenn ich zu Fuß auf die Fähre gehe und vom Hafen mit dem Zug weiterfahre, dann muss ich den letzten Kilometer bis nach Hause laufen und dann habe ich üblicherweise wenig Lust, auf dieser Strecke auch noch schwere Kühltaschen zu schleppen.
Deshalb habe ich einfach den Kühlschrankinhalt in greven gelassen und als ich hier ankam, bin ich mit dem Fahrrad einkaufen gefahren, ist allemal bequemer, als den Kram zu Fuß zu schleppen.
Lidl hat ja wieder geöffnet, alles ist also wie immer und außer ein wenig Gemüse und Brötchen wollte ich auch Orangen haben, frisch gepresster Orangensaft gehört bei mir traditionell zu einem entspannten Wochenende.
Das normale zwei Kilonetz Orangen kostete aber 2,99€, was ich arg teuer fand, letzte Woche gab es die noch für 1,49€, 100% Preisaufschlag fü+hrt bei mir zur Verweigerung. Dann entdeckte ich aber die Bioorangen, die ich normalerweise komplett ignoriere, weil üblicherweise ja noch viel teurer. Diesmal waren die aber im Angebot, ein Kilo Bioorangen = vier Stück für 1,29€.
Perfekt, erstens brauche ich ja auch nur für mich alleine und für zwei Tage nicht mehr und zweitens waren die auch im Kilopreis günstiger als die normalen Orangen. Seltsame, verkehrte Welt, aber soll mir recht sein.
Und dann waren diese Bioorangen auch noch so ergiebig, wie ich es selten erlebt habe
Nach anderthalb Orangen war mein Glas schon randvoll

ich habe mich richtig ausgiebig über diese Orangen gefreut, die im übrigen auch noch außergewöhnlich lecker waren.

So, und zum Schluss noch ein paar Bilder vom Strand, die ich gestern wegen Erschöpfung nicht mehr gepostet habe, aber während zu Hause das Rohrbruchdrama seinen Lauf nahm, lief ich zunächst ja noch fröhlich am Strand rum und freute mich über das schöne Wetter und die Tatsache, dass ich ganz alleine unterwegs war und kein Westfalenmann mir ständig erklärte, ich würde mir die Schuhe ruinieren und ich solle da nicht langlaufen, so dass ich mir mit viel Spaß die Schuhe ruinierte, denn selbstverständlich hätte er recht gehabt, wenn er dabei gewesen wäre, der aufgespülte Sand sieht nur obenrum fest aus, wenn man drauftritt, sinkt man aber knöcheltief ein und faszinierenderweise war unter dem Sand dann wieder Schnee. Das hätte ich natürlich nie entdeckt, wenn mich jemand rechtzeitig genug zurückgepfiffen hätte. Hat sich also gelohnt.


Und natürlich der Leuchtturm, immer wieder, hiervon kriege ich ja nie genug

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Sonntag, 4. März 2018
Und ewig grüßt das Rohrbruchdrama
Man könnte ja sagen, ich habe mittlerweile Erfahrung mit Flutkatastrophen, die in diesem Haus hausgemacht werden. 2010 passierte es zum ersten Mal, eine nichtisolierte Wasserleitung, die quer über den ebenfalls nicht isolierten Dachboden verlief, fror erst ein und platzte dann auf, da grade keiner da war, lief das Wasser anderthalb Tage vom Dach bis in Keller und ruinierte so ziemlich alles im Haus.
Zwei Jahre später war es nur ein relativ kleiner Rohrbruch, der auch noch schnell entdeckt wurde, ruiniert war damals nur J.s Zimmer.
Heute war es also wieder soweit und wieder traf es J.s Zimmer, allerdings möchte ich mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn ich nicht zu Hause gewesen wäre.


Ich war am Nachmittag circa 3 Stunden unterwegs und als ich nach Hause kam, hörte ich es rauschen. Das Wasser schoss mit voller Kraft aus der Decke in J.s Zimmer. Ich habe zwar sofort das Wasser im Keller abgedreht, dann den Onkel und den Heizungsmonteur notfalltechnisch alarmiert, es waren aber schon knapp 2qm Wasser durchs Haus gerauscht, so dass es diesmal immerhin ein mittlerer Schaden geworden ist. Alles in J.s Zimmer ist klitschenass, aber inzwischen sind wir gut ausgestattet und mit dem Wassersauger könnte wenigstens der See auf dem Boden entfernt werden.
Bettzeug und alle Textilien müssen gewaschen bzw. vor allem getrocknet werden aber das Allerschlimmste ist, dass ein Teil der Wasserleitung immer noch eingefroren ist und wir sie nicht aufgetaut bekommen. Das aktuelle Loch ist bereits geflickt aber ich habe natürlich Sorge, dass über Nacht ein neues Loch aufplatzt, weshalb ich das Wasser wieder abgedreht habe, im Schlaf abzusaufen muss ich nicht haben.

Morgen sehen wir weiter
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Samstag, 3. März 2018
Vereist
Obwohl der Hafen voll mit Packeis war

hat sich die Fähre ihren Weg freigeruckelt und ich bin gut nach Hause gekommen.
Da ich mir heute bürofrei genommen habe, konnte ich die Mittagsfähre erreichen, stressfrei und ohne Gehetze, sehr angenehm.

Hier auf der Insel ist der Schnee auf der Straße plattgefahren, die Bürgersteige sind dafür alle ordentlich freigeschippt

Fahrradfahren ist eine Herausforderung, der hintere Garten ist eine unberührte weiße Pracht, der vordere ist schon wieder ein schäbig freigetauter Garten .

Mehr morgen, jetzt hat erst mal der Onkel Geburtstag
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Freitag, 2. März 2018
Erledigt!
Heute Abend habe ich es endlich geschafft, für eine Bekannte die Steuererklärung fertig zu stellen, deren Unterlagen ich tatsächlich schon seit Anfang September jeden (JEDEN!) Tag in meiner Laptoptasche mit mir rumschleppe.
Okay, es ist auch tatsächlich eine sehr umfangreiche Steuererklärung, und obwohl ich die jetzt schon seit mehr als zwanzig Jahren mache, so brauche ich doch immer noch mindestens fünf-sechs Stunden bis alles fertig ist. Mindestens, denn diesmal war es insgesamt noch länger, weil ich dreimal angefangen habe, nur um dann jedesmal festzustellen, dass mir noch Unterlagen oder Informationen fehlen.
Doch das Problem sind dabei nicht die Stunden, die ich für die Fertigstellung brauche, sondern das Anfangen. Dieser unglaublich schwer zu überwindende Berg der Selbstverweigerung, der steht mir da am allermeisten im Weg. Ich weiß gar nicht, an wie vielen Abenden ich mir vorgenommen habe, dass ich jetzt aber endlich und heute mache ich das, verdammt, das muss doch nun wirklich erledigt werden - nur um mich zu Hause dann dreimal um mich selber zu drehen, dabei ausreichend Abwechslung, Ablenkung und Ausreden gefunden zu haben, um es ausgerechnet heute nicht, sondern morgen zu machen. Mit solchen Manövern rauscht ein halbes Jahr wie nix an einem vorbei und jeden Tag nimmt man sich aufs Neue vor, dass heute endlich, um dann jeden Abend erneut an sich selber zu scheitern.
Das verursacht natürlich außer großer Unzufriedenheit mit sich selber auch einen latenten Dauerstress, weil man ja nie frei hat, sondern immer einen Berg an Aufgaben vor sich her schiebt und mit sich rumschleppt, der sich auf Dauer aufs Gemüt schlägt, weil einem alles so hoffnungslos erscheint.
Eigentlich ist es eine Kleinigkeit, man muss sich nur einmal zusammenreißen und einen Abend durcharbeiten und es ist geschafft - aber wenn man 180mal die Erfahrung gemacht hat, dass man es nicht schafft, sich einen Abend zusammenzureißen, weil man einfach VERDAMMT NOCHMAL KEINEN BOCK hat, abends (oder am Wochenende) noch weiterzuarbeiten, weil man sich schließlich schon jeden Tag acht Stunden im Büro mit so einem Kram beschäftigt hat und dann muss es doch auch mal gut sein, wenn man also irgendwann ganz klar erkennt, dass man überhaupt nicht der coole Typ ist, der man so gerne wäre, sondern ein schmieriger, alter Jammerlappen, der nichts mehr gebacken bekommt, weil er sich ständig nur selber leid tut, genau dann ist der Moment gekommen, wo man es schaffen kann, aus diesem Teufelskreis aus Selbstmitleid und gelähmter Passivität auszusteigen und mit einem kleinen Schwung "ichschaffedas" und einer großen Portion Trotz (jetzt reicht's, ich lasse mich doch nicht ständig von mir selber verarschen) derartige uralt Aufgaben doch noch zu erledigen.

In den letzten 14 Tagen habe ich ja schon eine ganze Menge dieser Selbstüberwindungshormone freigesetzt und zunächst mal all die gruseligen Abschlussarbeiten von CW's Horrorhinterlassenschaft seit 2014 aufgearbeitet, so dass ich heute Abend in einem letzten Rest "jetzt will ich auch alles fertig haben" es geschafft habe, auch diese letzte Steuererklärung endlich fertigzustellen.

Jetzt fühle ich mich unglaublich frei und erleichtert und habe tatsächlich das erste Mal seit Monaten das Gefühl, es ist doch noch nicht alles verloren.

Trotzdem lauern natürlich schon die nächsten üblen Zwangsaufgaben, die ebenfalls dringlichst erledigt werden müssen, irgendwas ist eben immer, aber wenigstens ist der alte Müll jetzt zunächst komplett und rückstandsfrei erledigt.
Hossa
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Donnerstag, 1. März 2018
Burg, Blumenkohl, Bett
Viel passiert ist heute nicht, Büro eben.
Abwechslung bot eine Anlageausschusssitzung auf der Burg, wobei, die Hauptabwechslung war der Ausflug zur Burg, die Sitzung selber war genauso langweilig wie solche Sitzungen eben üblicherweise sind.
Aber bei diesem Wetter sah nicht nur die Burg toll aus,

sondern auch der zugefrorene Burggraben (oder ist das eher ein Burgsee?) egal, sah auf alle Fälle toll aus

Nach der Sitzung gab es noch ein paar Stunden Büro, dann ein Zwischenstopp bei Lidl, die frischen Blumenkohl im Angebot hatten, aus dem Zuhause eine Blumenkohlcremesuppe wurde, jetzt gehe ich ins Bett
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