anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 29. Oktober 2017
Foto-Apps
Apple hat vor ca. einem Monat iOS 11 rausgebracht und damit vielen Apps den Garaus gemacht.
Ich habe zwar keine Ahnung von App-Programmierung, aber ich habe begriffen, dass jeder App Entwickler seine Apps, die er schon rausgebracht hat, updaten und weiter programmieren muss, damit sie unter iOS 11 überhaupt funktionieren.
Für einige App Herausgeber war das aber natürlich auch eine grandiose Chance, für ihre App einfach noch mal zu kassieren. Die haben ihre alte App absichtlich nicht aktualisiert, sondern haben kurzerhand eine neue App mit einem leicht veränderten Namen erneut zum Kauf angeboten. Wahrscheinlich merken viele Entwickler erst jetzt, dass es eine blöde Idee war, die Nutzung einer App gegen eine Einmalzahlung zu verkaufen, sondern dass sich viel mehr verdienen lässt, wenn die Leute eine App nur „mieten“ können, für die Nutzung also regelmäßig wieder neu bezahlen müssen.

Wie auch immer, für mich war iOS 11 eine gute Gelegenheit, meinen App Beistand mal wieder gründlich zu entmüllen und all die Apps zu löschen, die es jetzt eben nicht mehr tun.
Grade bei Foto-Apps kann es nicht schaden, wenn ich meinen Bestand mal gründlich entschlacke, ich glaube ja immer, es gibt kaum eine, die ich nicht habe.

Und doch habe ich heute zwei neue Foto-Apps kennengelernt, die mich sehr begeistern.

Die eine heißt Photo Lab und hat wirklich eine Riesenmenge an Hintergründen, in die man seine eigenen Fotos integrieren kann.
Da kommt dann zB so was raus, hier habe ich ein Selfie in die Graffitiwand eingearbeitet :


Und die andere heißt Photo Card by Bill Atkinson und bietet die Möglichkeit, eigene Fotos als echte Postkarte zu verschicken, das ist eine ziemlich gute Idee und funktioniert tatsächlich tadellos
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Samstag, 28. Oktober 2017
Aufgeräumt
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Samstag, 28. Oktober 2017
Herbstfarben
Die Wetterkarte sagt mir, dass es heute in den meisten Teilen Deutschlands eher trübes Wetter gab. Allerdings nicht hier im Münsterland. Hier war heute schon am frühen Morgen so viel Sonne, dass es mich verlockt, das Verdeck zurück zu klappen.

Auf der Fahrt durch die Rieselfelder musste ich dann mehrfach anhalten, weil die Bilder einfach zu schön waren.
Ich finde, im Herbst ist das Licht besonders weich und passt perfekt zu den vielen gelb rot goldenen Farben.
Und weil wir ja erst Oktober haben, ist auch noch viel Grün dabei.

Die Technik, aus dem fahrenden Auto heraus zu knipsen und sich darüber zu freuen, wie die Farben im Vordergrund verwischen, habe ich ja neulich schon entdeckt. Ich kann mich aber jedes Mal wieder aufs Neue dafür begeistern.

Morgen fahren wir nach Hamburg, schlemmen bei Henssler und übernachten am Abend bei Freunden. Ich freu mich schon
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Freitag, 27. Oktober 2017
To-do Listen
Ich habe begonnen, To-do Listen zu schreiben, weil ich dachte, dann hat man erstens einen guten Überblick, was man noch alles so tun muss und zweitens freut man sich, wenn man etwas durchstreichen kann, weil man es erledigt hat.
Grundsätzlich ist das auch richtig, ich habe dabei nur zwei Kleinigkeiten übersehen: Den Überblick verliert man in dem Moment, wo die To-do Listen so lang geworden sind, dass man dreimal scrollen muss, um alles anzuschauen.
Und man kann auch nur dann etwas durchstreichen, wenn man es erledigt hat. Oder anders ausgedrückt: ohne erledigte Punkte, wächst die To-do-Liste in immer frustrierende Längen, ohne dass sie einem die Freude des Durchstreichens bietet.

Ich habe jetzt erst mal die App gelöscht, weil ich mittlerweile schon Panikattacken bekam, wenn ich die Liste nur aufgemacht habe und realisierte, was da inzwischen alles stand.

Pro Tipp: statt umfangreiche To-do Listen anzulegen, lieber einfach mal Dinge erledigen
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Donnerstag, 26. Oktober 2017
Kanaldurcheinander
Der Fernsehempfang in Greven kommt von UnityMedia.
Wir haben zwar keine Sonder- oder Zusatzkanäle abonniert, aber die Grundversorgung hat der Vermieter für die gesamte Häuserreihe bestellt, da können wir uns also quasi gar nicht gegen wehren.
Auf Borkum hat K. eine Sat-Schüssel montiert, so dass ich mich grundsätzlich mit zwei verschiedenen Empfangssignalquellen auseinandersetzen muss.
Hier in Greven lief eigentlich alles gut, die Fernseher hatte ich sehr mühsam, letztlich aber auch erfolgreich sorgfältig programmiert, alle Sender waren sortiert und alle verschlüsselten Kanäle (der größte Teil aller Kanäle, die der automatische Sendersuchlauf ausspuckt) waren gelöscht.
Es hätte also alles gut sein können, wenn UnityMedia nicht auf den Gedanken gekommen wäre, alle seine Kanäle neu zu belegen. Was dazu führte, dass meine gesamte mühsame Kanalsortierung für’n Arsch vergebens war. Auf Kanal Nummer 3-10 waren die klassischen Privatsender (RTL, Sat1, ProSieben, Vox etc.) in HD Qualität, nur die ist nicht im Basis-Vermieter-Paket enthalten, so dass ich die Kanäle 3-10 nur verschlüsselt (gleich mit schwarzem Bildschirm) empfangen konnte.
Auf den Kanälen 11ff schlossen sich dann so wichtige Sender wie QVC, HSE etc. an, die kann man übrigens auch ohne Aufpreis in HD Qualität empfangen...
Die Kanalneubelegung ist nun schon ein paar Wochen her, auf dem Fernseher im Wohnzimmer kann man seitdem sinnvoll nur noch das erste und zweite Programm gucken, die Kanäle 3-300 sind entweder verschlüsselt oder schwachsinnig.
Heute habe ich dann endlich mal alle Nerven zusammen genommen und begonnen, den Fernseher wieder vernünftig zu programmieren. Was für ein Umstand, warum es niemanden gibt, der Fernseher erfindet, bei dem sich die Senderbelegung so einfach verändern lässt, wie eine Telefonnummer im Adressbuch, das werde ich wohl nicht mehr verstehen.
Fast anderthalb Stunden, zwei Gläser Wein und ein reichhaltiges, nicht zitierfähiges Vokabular habe ich gebraucht, um den Fernseher wieder in den Zustand zu versetzen, in dem er war, bevor UnityMedia alle Kanäle neu erfunden hat.
Jetzt bin ich genervt und habe schlechte Laune
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Mittwoch, 25. Oktober 2017
Heimat ist was für zu Hause
Seit der Landtagswahl im Mai gibt es in NRW jetzt eine Ministerin für Heimat.
Okay, sie ist auch noch zuständig für Kommunales, Bau und Gleichstellung, wenn durch eine Wahl die Regierungspartei wechselt, kommt es immer wieder zu seltsamen Neumischungen der Zuständigkeitsbereiche von Ministerien. Aber "Heimat" ist neu. Für Heimat war bisher noch keiner zuständig.

Ich war heute Abend auf einer Veranstaltung, wo es um regionale Identität und damit gleichzeitig auch um den Begriff "Heimat" ging und die neue Ministerien war auch da und hat kluge Dinge gesagt.
Ihr gehe es vor allem darum, dass der Begriff "Heimat" niemanden ausschließe, sondern dass Heimat die Menschen vereinen soll. Oder wenigstens zusammenführen. Dass "Heimat" als etwas offenes, gleichzeitig aber auch Gemeinsamkeit schaffendes Gefühl beschrieben werden soll.

Ich drück ihr kräftig die Daumen, dass ihr das gelingt. Denn schön wär's ja. Unbestritten, keine Frage.
Und der richtige Ansatz ist es auch. Heimat verbindet und grenzt nicht aus, was für ein wunderbarer Ansatz.

Leider fürchte ich, dass dieser Satz nur stimmt, soweit es die Leute betrifft, die schon immer dazu gehört haben.
Wenn es um Heimat geht, gehört plötzlich auch der frühere Klassenaußenseiter dazu. Er war schließlich schon immer da. Aber Leute, die heute erst dazu kommen, die sind vielleicht später für meine Kinder ein Teil ihrer Heimat, aber nicht für mich, denn meine Heimat ist ja schon fertig - das ist ja grade das Besondere daran. Und gleichzeitig das Vertrackte.
Heimat hat was mit Vertrautheit zu tun.
Heimat hat auch was mit zu Hause zu tun.
Aber vor allem hat Heimat ganz viel mit Emotionen und verklärten Kindheitserinnerungen zu tun.

Für mich ganz persönlich hat Heimat vor allem was mit Gerüchen, Geräuschen und dem Gespür auf der Haut zu tun.
Ich wär wahrscheinlich nie in der Lage, irgendwo im Süden ein Gefühl von Heimat zu entwickeln. Falsche Gerüche, falsche Geräusche und viel zu warm.

Und weil bei Heimat so viel falsch werden kann, reagieren die Menschen sehr viel schneller ablehnend statt einladend auf Veränderungen.
Weil es so viele Dinge gibt, die sicherlich auch ganz nett sind und für andere Menschen ganz bestimmt einen Teil ihrer Heimat ausmachen, aber eben nicht für alle, sondern jeder hat seine eigenen, festen Bestandteile, die sich auch nicht so mir nix dir nix erweitern lassen, eben weil das alles so schrecklich kompliziert und noch viel schrecklicher emotional besetzt ist, ist Heimat meiner Meinung nach nur was für zu Hause - aber kein Thema, um sich politisch zu profilieren.

Andererseits ist es aber vielleicht auch der einzig richtige Schritt, den diffusen Angstgefühlen der Menschen, die ihre Heimat bedroht sehen durch all die Veränderungen, die in immer schnellerer Folge über uns und unsere Gesellschaft hereinbrechen, um diesen Angstgefühlen offen zu begegnen und ihnen zu vermitteln, dass Heimat unbedingt wichtig ist, dass Heimat aber keine starre, unveränderliche Grundumgebung ist, sondern dass sich Heimat auch verändern kann und trotzdem nichts von der notwendigen Vertrautheit verliert. Dafür muss man dann einfach nur offen sein.

Ich finde ja, Strandkörbe haben auf Borkum am Strand nichts zu suchen. Falscher, nordfriesischer Kram.
Erst waren es nur ein paar wenige, die so nach und nach zwischen den Strandzelten auftauchten, mittlerweile ist es mehr als die Hälfte. Ein Schande ist das, ehrlich. Und nur weil einige Strandzeltvermieter den Hals nicht voll genug kriegen können und die Schietdinger angeschafft haben, ist jetzt der gesamte Strand damit verseucht. Aber zum Glück weht der Wind noch so wie immer und das Rauschen des Meeres ist immer noch lauter als das Geplapper der Badegäste, da soll das mit den Strandkörben dann wohl auch nicht so schlimm sein, echte Heimat ist unverwüstlich
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Dienstag, 24. Oktober 2017
#menot
Als ich heute Morgen im Aufzug stand und den Knopf für meine Büroetage schon gedrückt hatte, betrat noch eine mittelalte Frau in letzter Sekunde den Aufzug und fuhr mit aufwärts. Sie studierte intensiv die Etagenknöpfe, machte aber keine Anstalten, eine eigene Etage auszuwählen. Während wir aufwärtsfuhren überlegte ich mir, zu wem sie wohl gehen wollte, denn sie sah so gar nicht aus wie eine typische Besucherin unserer Büroetage. Da es auf unserer Etage außer unserem Büro nichts anderes gibt und da sie ja auch keine andere Etage gewählt hatte, sah es so aus, als hätten wir dasselbe Ziel.
Ich war kurz davor, sie zu fragen, mit wem sie einen Termin habe, als der Aufzug hielt und sie ohne zu zögern sofort hinaus lief und die Treppe runter rannte.
Weshalb sie den Aufzug nicht einfach auf einer unteren Etage hat halten lassen ist schwer zu verstehen, aber ich glaube, sie war derart schüchtern, dass sie sich nicht getraut hat, meinen Aufzug durch einen Zwischenstopp auszubremsen, denn schließlich war ich schon vor ihr in dem Lift.

Im Moment kursiert ja dieser #metoo Hashtag und ich war anfangs völlig verwirrt von all diesen Berichten, wo Männern aus meiner Sicht völlige Lappalien vorgeworfen wurden wie „Hat mir zweideutige Sachen gesagt“, oder „hat mich ohne zu fragen einfach berührt“ (am Arm zum Beispiel).
Bei vielen Frauen, die reihenweise von solchen Vorkommnissen berichteten, löste dieser Hashtag einen wahren Dammbruch an Lebensbeichten aus. Endlich trauten sie sich, über etwas zu reden, dass sie viele Jahre in sich verschlossen hatten, unter dem sie aber immer gelitten hatten, eben weil sie sich von den Vorkommnissen, die mir als völlig unspektakuläre Lappalie erscheinen, zutiefst belästigt gefühlt haben.

Mir ist erst durch all die Berichte zu diesem Hashtag noch einmal ganz bewusst klar geworden, was ich für ein Glück habe, mit einer derart unbeschwerten Unbekümmertheit durch mein Leben laufen zu können, dass ich all diese #metoo Vorkommnisse gar nicht als Problem wahrnehme. Ich bin ganz sicher auch schon betatscht und angegrapscht worden und anzügliche Zweideutigkeiten gehörten eigentlich immer als normale Sprüche zu meinem Leben, schließlich habe ich sehr viel mit Handwerkern zu tun gehabt, nur wäre ich eben einfach nie auf den Gedanken gekommen, das in irgendeiner Weise als Problem für mich zu sehen. Ich fand es eher umgekehrt, nämlich dass die armen Jungs ein Problem haben, wenn sie derart platte Anmachversuche starten. Ist doch wirklich peinlich für so einen armen Kerl, wenn er mehr nicht drauf hat, oder etwa nicht?

Ich würde allerdings auch nie auf den Gedanken kommen, den Aufzug nicht in der Etage halten zu lassen, wo ich aussteigen möchte, nur weil noch andere Leute im Aufzug sind, deren Fahrt ich dadurch unterbreche.

Vielleicht sollte man mal einen #fürmichdietreppe starten und den nächsten Dammbruch beobachten
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