anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 5. September 2017
Allein
Ich bin heute alleine. K. ist bei einem zweitägigen Seminar und kommt daher heute nicht nach Hause.
Das ist zwar in den letzten Jahren auch ab und zu immer schon mal vorgekommen, aber insgesamt ist es eher selten, dass wir getrennt übernachten und ich bemerke dann jedesmal, wie sehr ich daran gewöhnt bin, dass wir die Abende gemeinsam verbringen und wie verpeilt ich durch den Tag laufe, wenn ich weiß, ich muss mich um mich selber kümmern.

Morgens habe ich dann immer noch große Pläne, was ich alles tolles mit so einem "freien" Tag anfangen möchte, mittags überlege ich aber bereits, ob ich nicht am einfachsten in die Kantine gehen soll, dann hätte ich das Problem mit dem Essen gelöst, nachmittags habe ich meist schon keine Lust mehr, das Büro zu verlassen, denn was soll ich zu Hause? Und wenn ich dann endlich doch nach Hause fahre, dann halte ich unterwegs an irgend einer Frittenbude (heute war es Pizza, die ich eigentlich gar nicht mag und diese war besonders eklig, aber was soll's), ziehe mir also irgendein widerliches Junkfoodzeug rein und gehe früh zu Bett, weil ich keine Lust habe, irgendetwas anderes zu tun.

Wirklich produktiv bin ich also nicht, an solchen "freien" Tagen und wirklich froh, endlich mal Zeit nur für mich alleine zu haben, bin ich auch überhaupt nicht.
Im Gegenteil, wenn ich wirklich alleine bin, weiß ich nichts gescheites mit mir anzufangen.
Dabei ist es längst nicht so, dass wir jeden Abend wirklich etwas zusammen machen, ich bin aber immer komplett zufrieden, wenn er einfach nur zu Hause ist und ich weiß, er sitzt irgendwo und kümmert sich um seine Sachen. Allein das Wissen, dass er da ist, bringt mir ausreichend Gelassenheit, um mich dann durchaus ausführlich nur mit meinen Interessen zu beschäftigen.

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass mich seine Anwesenheit schon jemals in irgendeiner Form gestört oder genervt hätte. Deshalb kann ich auch mit einem "freien" Abend nichts sinnvolles anfangen, denn alles, was ich gerne machen möchte, kann ich auch jederzeit tun, wenn K. zu Hause ist. Ich habe also gar keinen Vorteil davon, dass er nicht da ist. Aber wenn er nicht da ist, dann fehlt mir etwas. Ich bin unruhig, unzufrieden und jammerig.

Wenn ich darüber nachdenke, bin ich jedes Mal von mir selber fasziniert, wie unlogisch das ist, denn eigentlich würde ich behaupten, dass ich ein komplett selbstständiger und unabhängiger Mensch bin, aber vielleicht brauche ich dafür tatsächlich K.s Anwesenheit, dann kann ich auch gut loslassen
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Sonntag, 3. September 2017
Der Sonntag in Bildern
Grundsätzlich habe ich auch noch jede Menge interessante Fotos von gestern, die ich nachreichen möchte, aber heute sind schon wieder so viele neue dazu gekommen, dass ich mich zunächst auf den Sonntag in Bildern beschränke.

Bis mittags ist nicht viel passiert, wir haben angenehm lange geschlafen und danach noch gut drei Stunden im Bett gelesen, bis wir überhaupt mal Lust hatten aufzustehen. Das Wetter hatte sich mittlerweile zu strahlend blauem Himmel, ohne Wind und ca. 25°C verträglicher Wärme gemausert, so dass wir nach einem Spätstück mit anschließendem gründlichem Aufräum-Putz-Rundumschlag zu einer Fahrradtour Richtung Nordstrand aufgebrochen sind.
Wir wohnen ja am Südstrand, so dass ein Nordstrandbesuch durchaus eine richtige Fahrradtour bedeutet, zumindest wenn man etwas weiter raus will, dorthin, wo keine Leute mehr sind, sondern nur noch Strand. Im Norden der Insel ist der Strand so riesig, dass man das Wasser am Ende nur ahnen kann, hier wohnt auch die Kitebuggyschule, ein Sport, über den K. sich sofort ausführlich informiert hat.
Während K. sich über Kitesurfen schlau machte, habe ich mich in die Dünen gelegt und Sonne gebadet.


Am Spätnachmittag sind wir noch beim Onkel vorbeigefahren, haben dort ein paar Gurken und Zucchinis aus dem Garten abgestaubt und uns dann wieder auf den Weg Richtung Münster gemacht. So schön es auch auf der Insel ist, morgen ist wieder Büro, hilft alles nix.

Sagte ich schon, dass ich Spiegelungen nicht ungeknipst lassen kann und dass ich neulich schon entdeckte, dass ich in Wahrheit ein verzauberter Starfotograf bin?

Ich gebe zu, dass es leicht ist, aus dem Flugzeug heraus tolle Fotos zu machen, aber ob sie gut, langweilig oder im schlechtesten Fall nur löschenswert geworden sind, sehe ich ja auch immer erst, wenn ich mir die unterwegs geschossenen Fotos zuhause in Ruhe ansehe.
Dieses hier hat mich heute aber wieder sehr begeistert und ich finde, es stützt eindeutig die Theorie mit dem Starfotograf :-)


Außer Spiegelungen gab es ansonsten noch jede Menge tolle Wolken, auch hier kann ich mich nie sattknipsen.


Als wir in Münster am Flugplatz dann wieder in K.s Auto stiegen, musste ich über die Spuren auf dem Autodach sehr grinsen. Welcher Vogel auch immer da drüber gelatscht ist, er hatte eindeutig gründlich schmutzige Füße

(dass sich der Baum auf dem Autodach auch spiegelt ist ein unbeabsichtigter Nebeneffekt, sieht aber auch nicht schlecht aus, oder?)
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Sonntag, 3. September 2017
Schneckenporno und geputzte Fenster
Der Tag war randvoll mit Aktivitäten, Unternehmungen, Erlebnissen, Bildern und Entdeckungen.
Da K. uns nach dem (ausgesprochen leckeren) Essen noch einen (ausgesprochen reichhaltigen) Caipi gemischt hat, werde ich die Bilder und Berichte von heute nachreichen, aber zwei habe doch noch eben zusammengebastelt, denn ich habe heute Fenster geputzt und freue mich jetzt so über den nun sauber beleuchteten Anblick, dass ich es unbedingt knipsen musste


Und dann haben ich grade eben draußen vor der Tür dieses kopulierende Schneckenpärchen entdeckt

(Es ist so hell beleuchtet, weil ich eine Taschenlampe draufgehalten habe, aber wenn so eine echte Nacktschnecke mal zugange ist, dann lässt sie sich weder von johlendem Publikum noch Flutlicht oder andere Widernissen ablenken, sondern hat sie erst mal angefangen, dann muss eine Nacktschnecke tun, was eine Nacktschnecke tun muss.)
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Samstag, 2. September 2017
Wetterflucht
Im Münsterland zog heute Nachmittag ein dickes Gewitter auf. Weil ich vorher im Büro rumgetrödelt habe, waren wir spät dran, sind aber grade in letzter Sekunde noch rausgekommen und je weiter nördlich wir kamen, umso besser wurde das Wetter.
Auf Borkum war strahlender Sonnenschein, fast windstill und ein wunderbares Licht.
Das Meer war noch da und als die Sonne unterging, spiegelten sich die bunten Wolken im Dachfenster.


Dieses Jahr scheinen mir die Sanddornbeersträucher besonders voll zu hängen und bei diesem Licht kommen die Farben natürlich extra intensiv rüber. Was man nicht fotografieren kann, ist der Geruch. Sanddornbeere mit Salzluft, so riecht der Spätsommer hier auf der Insel.

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Freitag, 1. September 2017
Aufgeräumt
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Donnerstag, 31. August 2017
Sonntagsbilder
Nach einem ereignislosen Bürotag, an dem mir nichts Erzählenswertes eingefallen ist, habe ich mich heute Abend noch mal an den Fotos von Sonntag gefreut.
Auf dem Rückflug sind wir mal wieder genau über die Meyer-Werft geflogen, die grade ganz frisch ihr neuestes Kreuzfahrtschiff, die "World Dream" ausgedockt hatten, und es ist auch von oben ein beeindruckend großes Monsterteil.


Nächsten Monat wird es die Ems rückwärts bis zur Nordsee hoch fahren, um von dort dann die Reise nach China anzutreten.
Wenn man sich Fluss und Schiff gleichzeitig anguckt, finde ich es jedes Mal aufs Neue wieder unglaublich, dass dieses Riesenschiff tatsächlich auf diesem schmalen Fluss fahren kann.


Der Tag schloss schließlich mit einer Landung genau in den Sonnenuntergang, die Landebahn war schon beleuchtet, das finde ich immer besonders hübsch

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Mittwoch, 30. August 2017
Lifehacks
Manchmal gibt es Dinge, über die hat man sich jahrelang geärgert, weil sie nie richtig funktioniert haben, andere waren lästig oder unpraktisch und bei wieder anderen hat man einfach nicht verstanden hat, wie man sie bedienen muss oder man hat manche Dinge schlicht nicht besessen, weil man dachte, dass man es sich nicht leisten kann - und dann - eines Tages, unerwartet und plötzlich, lernt oder sieht man, wie andere Leute mit eben solchen Dingen umgehen und man schlägt sich nur noch frustriert mit der Hand vor die Stirn, weil man nicht fassen kann, weshalb man auf solch eine einfache Lösung nicht schon lange selber gekommen ist.
Es gibt einige Dinge aus dieser Rubrik, an die erinnere ich mich sehr gut, weil ich schon relativ alt war, als ich den Trick lernte, wie man aus kompliziert ganz einfach einfach macht und mir grade wegen meines fortgeschrittenen Alters besonders heftig vor die Stirn schlug, da ich mich eben schon sehr lange mit der Umständlichkeit einzelner Dinge herumgeplagt hatte, ohne zu erkennen, wie man es völlig problemlos deutlich vereinfachen kann.
Als erstes fällt mir dabei immer ein, wie ich im zarten Alter von ungefähr 48 Jahren lernte, wie man Stiefel über Hosen anzieht.
Ich meine, nicht, dass ich schon mein ganzes Leben immer wieder Stiefel über Hosen getragen hätte, ich bin schließlich sowohl ein reines Hosenmädchen als auch ein überzeugter Stiefelfan, da liegt es nahe, dass man die Stiefel auch gerne über den Hosen trägt und nicht immer unter den Hosenbeinen versteckt, aber das Problem war natürlich stets dasselbe: Wie bekommt man die Hose in die Stiefel, wenn die Stiefel keinen Reißverschluss haben? Und ich habe viele Stiefel ohne Reißverschluss, da ich so dünne Spillerbeine habe, dass ich im Grunde auch keinen Reißverschluss brauche, um in Stiefel reinschlüpfen zu können. Nur halt die Hose, die hat sich dabei immer hochgeschoben, gekrumpelt, gebeult - kurz, es war regelmäßig ein Drama.
Bis sich dann eines Tages in der Umkleidekabine der Sauna eine Frau neben mir anzog, erst die Hose, dann die Kniestrümpfe und dabei die Kniestrümpfe über die Hose zog, um dann, einfach, leicht und schwupps, in ihre Stiefel ohne Reißverschluss zu schlüpfen.
Ich war maßlos fasziniert.
Nicht nur von diesem Trick, sondern vor allem von mir. Wie blöd kann man sein, dass man da nicht selber draufkommt und sich lieber jahrelang mit krumpelnden, hochgeschobenen, ausgebeulten Hosenbeinen in Stiefelschächten rumschlägt? Ich meine, dass ausgerechnet mir das nicht eingefallen ist, wiegt zehnmal schwer, denn schließlich bin ich jahrelang geritten - und bei einer Reithose ist es selbstverständlich, dass man die Strümpfe über die Hose zieht und dann erst in die Stiefel schlüpft.
Wie kann es sein, dass ich diese winzigkleine Transferleistung - was für Reitstiefel gilt, kann auch für Straßenstiefel gelten - nicht hinbekommen habe? Es ist einfach eine ausgesprochen peinliche, intellektuelle Niederlage, die ich mir da selber eingestehen muss, aber sie ist nun mal passiert - und ich erinnere mich noch gut.

Heute habe ich etwas ähnliches, wenngleich längst nicht derart peinlich und naheliegend, aber in gewisser Weise doch vergleichbar, erlebt.
Seit heute kann ich nämlich Videos bearbeiten.
Erst neulich schrieb ich noch, dass ich das ja schon so lange können möchte, aber immer noch so gar keine Ahnung habe, aber natürlich bemüht sei usw. usw.
Und ich möchte wirklich schon seit vielen Jahren Videos bearbeiten können. Mindestens so lange wie Fotos. Fotos erschien mir aber immer noch einen Tick dringlicher, weshalb ich über 100 verschiedene Fotobearbeitungs-Apps gesammelt habe, immer in der Hoffnung, da ist eine bei, die ist derart selbsterklärend, intuitiv und logisch, dass ich es spontan begreife.
War bisher nicht, dafür habe ich für Fotos aber auch eine Menge Bearbeitungsinteresse verloren, denn irgendwas mit Filtern oder "wegretuschieren" etc. finde ich inzwischen derart langweilig, dass ich es sowieso gar nicht mehr benutzen würde, selbst wenn ich es perfekt könnte, ich finde #ohnefilter viel spannender und bin mit meiner Lösung, die Fotos in dieser Collage-App zusammenzustellen und dann hier hochzuladen, rundum zufrieden, mehr brauche ich nicht.

Aber Videos, da ist noch ein großes Wissensloch, was mir seit Jahren nicht gelungen ist, zu schließen. Immer wieder habe ich Anläufe unternommen, das endlich mal zu lernen, aber erstens kenne ich niemanden persönlich, der damit umgehen kann (dann wäre es einfach, dann könnte ich ja jemanden direkt befragen) und zweitens überhaupt.... Ich habe mal rumgegoogelt, durchaus auch ein paar Nachmittage und vor allem ganze Wochenenden damit vertrödelt, rauszukriegen, wie man Videos schneidet, zusammenbastelt und nachvertont, aber Videos blieb ein Mysterium.
Video-Apps gibt es jetzt nicht ganz so viele wie Foto-Apps, aber auch hier habe ich natürlich alle Apps gesammelt, die ich kriegen konnte. Über 20 verschiedene sind da auch zusammengekommen, aber keine, mit der ich einfach so und problemlos Videos schneiden könnte. Oder gar nachvertonen, oder noch wilder: Zusammensetzen. Ich habe es zumindest nicht begriffen.
Wie gesagt, bis heute.
Denn heute habe ich mal eine ganz kreative Suchbegriffskombination bei Google eingegeben: "Videos iPhone bearbeiten"
Und was spuckt Google aus? Die Apple-Standard-App zur Videobearbeitung, iMovie, und jede Menge Erklärbärleute sind sich überraschend einig, dass dieses Programm das einfachste, beste und vielseitigste ist, wenn man Videos bearbeiten möchte.
Ich hatte die App natürlich auch schon mal aufgemacht - aber auf den ersten Blick spontan nix verstanden, deshalb wieder zugemacht und gejammert, dass ich keine Videos bearbeiten kann.
Da mir Google heute aber eigentlich nur Links zu You-Tube-Seiten oder anderen Tutorials anzeigte, habe ich also tatsächlich mal ein You-Tube-Video dazu angesehen - und was soll ich sagen? Jetzt kann ich es. Ich meine, Videos bearbeiten.
Ist echt nicht kompliziert, man muss nur die Nerven haben, sich ein 20 Minuten Video ohne vorzuspulen anzusehen (das war der harte Teil der Challenge) - dann weiß man alles und kann komplett alleine loslegen.

Was ich insgesamt damit eigentlich sagen will? Nun, die Nummer mit den Socken über der Hose kann man heute sicherlich auch in irgendeinem You-Tube-Video als heißen Tipp finden, life hacks heißt das heutzutage, aber mein wichtigster life hack, den ich heute gelernt habe, lautet: Es kann durchaus sinnvoll sein, so ätzend langweilige Tutorial-Videos tatsächlich konzentriert von Anfang an zu gucken, wenn man an dieser Stelle mal ungeleante 20 Minuten investiert - dann kann das 20 Stunden weitere Suche locker einsparen
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