anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 19. Juni 2017
Ausklang
Terrasse gesäubert und aufgeräumt, alles, was wegkann und brennt, kleingehackt und verfeuert, jetzt fehlt nur noch der Wasseranschluss für die Tränke.

Es ist ausgesprochen friedlich hier auf der Terrasse, die Nachbarn rechts und links grillen, wir halten mit unserer Müllverbrennung dagegen, die Fledermäuse schießen im Zickzack über die Hecken und die Tauben geben sich große Mühe, das sonstige Vogelgezwitscher niederzugurren.



Die vier freien Tage sind wie im Flug vergangen und das, obwohl wir nirgendwohin geflogen sind, auch nicht nach Borkum gefahren sind, dafür jede Menge Dinge getan haben, zu denen uns sonst ständig die Zeit fehlt, es waren alles in allem vier tolle Tage
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Sonntag, 18. Juni 2017
Tagesgeschäft
Heute habe ich mir Hausschuhe gekauft.
Gelbe Hausschuhe.
Sehr viel mehr ist eigentlich nicht passiert
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Samstag, 17. Juni 2017
Dinge gemacht
Heute war ein richtig schöner Tag.
Wir hatten frei, sind also alle beide nicht ins Büro gegangen, sind aber auch nirgendwo (weiter weg) hingefahren oder geflogen, sondern haben den Tag einfach nur genutzt, um endlich mal all die Dinge zu erledigen, zu denen man sonst nie kommt.

Ich habe neulich auf dem Flohmarkt eine sehr hochwertige Reisetasche mit Trolleyfunktion gekauft. Die Tasche ist eigentlich wie neu, kein Fleck, keine Abnutzung, alles perfekt - nur eine Rolle war kaputt. Sah aus, als wäre der Vorbesitzer damit in eine Straßenbahnschiene geraten. Deshalb habe ich auch nur 5 Euro für die Tasche bezahlen müssen und ich dachte mir, für das Geld ist sie einfach eine wunderschöne Reisetasche auch ohne Rollen, die wenigsten Reisetaschen haben Rollen, also im Grunde alles kein Problem.
Aber wenn man schon so eine Edelluxussupertasche hat, dann wäre es natürlich schön, wenn auch die Rollen wieder funktionieren, also haben wir mal geschaut, ob man die nicht austauschen kann.
Im Internet stand der Tipp, dass die Räder üblicherweise die Größe von Inlinerrollen haben und nach ein bisschen Geschraube und Gewurschtel waren wir schon mal so weit, dass wir die Räder immerhin ausgebaut bekommen hatten. Ich dachte dann, Inliner = Skater = Münster = Titus Dittmann, habe die ausgebauten Rollen eingesteckt und gegoogelt, wo in Münster das "Tito-Outlet" ist. Die Fahrräder haben wir gestern gar nicht abgebaut, die blieben heute also einfach drauf und wir sind als erstes mal zu diesem Tito-Outlet in Münster gefahren. Da haben wir gelernt, dass Skater nicht gleich Inliner sind, bekamen aber immerhin einen Tipp, es mal bei Interspsort zu versuchen und da bekamen wir dann tatsächlich passende Ersatzräder. Inliner-Ersatzräder werden üblicherweise allerdings immer im 8er-Pack verkauft und sich auch gar nicht so preiswert, aber als wir dem Verkäufer sagten wofür wir die brauchen und auch nur zwei Stück - ist er in seiner Kruschelkisten wühlen gegangen - und kam mit zwei Rädern zurück, die ganz genau für unsere Reisetasche passten. Und hat sie uns geschenkt! Supernett.
Dann sind wir in Baumarkt gefahren, haben noch passende Unterlegscheiben als neue Abstandshalter gekauft - und diverse Gartenwerkzeuge, die K. schon länger haben wollte, weil er sich über den "schäbigen Billigkram", den ich so als Gartenwerkzeug erworben hatte, schon oft geärgert hat. Jetzt sind wir gartentechnisch endlich prfessionel ausgestattet.

Nächster Stop: Fahrradladen. Ich wollte irgendwelche Satteltaschen oder irgendwas vergleichbares, das unbedinbgt wasserdicht sein muss - ich habe da gestern böse Erfahrungen gemacht.
Da wir das Fahrrad dabei hatten, konnten wir gleich konkret ausprobieren, was passt und was nicht und jetzt habe ich einen "Fahrradkorb", den ich auf den Gepäckträger klicken kann, mit dem ich sehr zufrieden bin, weil er sich wunderbar leicht an- und abklicken lässt, was wichtig ist, wenn man das Rad hinterm Auto transportiert.

In der Nähe vom Fahrradhändler war heute "Nachtflohmarkt", da noch für eine Stunde drüber zu schlendern hat auch viel Spaß gemacht.

Wieder zu Hause hat K. die Rollen bei der Reisetasche getauscht und wir können uns jetzt alle beide kaum Halten vor Begeisterung - man sollte bei allen Koffern die Rollen gegen Inlinerrollen tauschen, die laufen viel besser und flüsterleise, es ist einfach ein Traum.

Insgesamt fühlt sich der Tag heute extrem erfolgreich an, das Fahrrad ist "upgedated", die Reisetasche rollt butterweich und flüsterleise, wir haben endlich einen ordentlichen Kantentrimmer und eine stabile Schaufel und einen guten Löwenzahnausstecher, ich habe wunderbaren Schnickschnack auf dem Flohmarkt erworben und wir waren noch in einem ganz schicken Möbelladen, wo ich jede Menge tolle Dinge gesehen habe, jetzt brauche ich nur noch ein leeres Haus dafür
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Ausflug mit Rad
Nachdem ich mich heute endgültig entschieden habe, am Samstag nicht nach Berlin zu fahren und damit auch nicht an dieser Hochzeit teilzunehmen, lag plötzlich ein langes Wochenende ohne störende Verpflichtung in voller Pracht vor uns, wir mussten nur noch entscheiden, was wir denn nun mit all dieser freien Zeit auch konkret anfangen. Das führte leider sofort zu den nächsten Problemen, denn keiner von uns wollte sich da aktiv drum kümmern. Nach Borkum fahren fiel dieses Wochenende aus, da ist grade meine Mutter und die will ausdrücklich ihre Ruhe haben und fühlt sich gestört, wenn noch andere Leute da sind, wir mussten uns also etwas anderes ausdenken.
K. wollte natürlich fliegen, irgendwohin, ihm ist eigentlich egal, wohin, Hauptsache fliegen und so knobelte er schon wilde Rundflüge von hier über Bayern nach Venedig und zurück übers Queyras aus, die ich aber rigoros ablehnte, weil mir das alles viel zu stressig ist. Wenn ich nach Venedig fliege, dann nicht nur für eine Nacht und ins Queyras will ich erst recht mal gar nicht. Da müsste ich mich mit Leuten unterhalten, die ich seit drei Jahren nicht gesehen habe, das finde ich so anstrengend, dass ich es sofort komplett verweigere. Nein, nicht mit Leuten reden, ich habe frei, da will ich nicht mit Leuten reden.

Ich wollte lieber den neuen Fahrradhalter ausprobieren. Der steh seit fünf Tagen mitten auf dem Wohnzimmerteppich und bevor das dort sein fester Dauerstandort wird, können wir doch mal ausprobieren, ob das überhaupt funktioniert.
K. vertiefte sich also in Bedienungsanleitungen, las, murmelte, verschwand in der Garage, las wieder, murmelte noch mehr, fluchte ein wenig und begann dann den Fahrradhalter zusammenzuschrauben.
Nach ungefähr zwei Stunden, begleitet von viel Gemurmel und gelegentlichem Kopfkratzen war er soweit, dass er meinte, jetzt müsste ich mit in die Garage kommen, weil wir jetzt gemeinsam mal schauen müssten, wie wir zunächst die Halterung ans Auto und dann die Fahrräder auf die Halterung montiert bekommen. Noch eine Stunde später war alles fertig und wir sanken erschöpft aus Sofa, um dann ausgiebig zu überlegen, wohin wir denn nun den Jungfernausflug mit Rad machen.
Wir entschieden uns dann für Lengerich, weil wir erstens nicht so weit fahren wollten, da es inzwischen schon 17h war und damit eher etwas spät, um einen Ausflug noch zu beginnen, weil aber zweitens K. auch die Regenapp gecheckt hatte und meinte, dort wäre ein Regenloch, überall drumherum würde es aber in einer halben Stunde gewaltig regnen.
Also fuhren wir mit dem Auto samt Rädern nach Lengerich, K. schaute unterwegs ständig auf seine Regenapp und war enttäuscht, dass das regenfreie Loch sich wohl inzwischen verflüchtigt hatte, nach einem Blick in den Himmel konnte ich seiner App nur beipflichten. Also sind wir in Lengerich dann erstmal eingekehrt, um den Regen abzuwarten, und nachdem wir gut gegessen und getrunken hatten, fuhren wir zum Parkplatz an der Klinik, um von dort aus mit den Rädern zu unserer Radtour aufzubrechen. K. wollte zum "Canyon", ich fand die Vorstellung, in Lengerich einen Canyon zu besuchen so lustig, dass ich da dringend auch hin wollte. Der Weg zum Canyon ist eigentlich ein Wanderweg, wir erklärten deshalb unsere Fahrräder kurzerhand zu Mountainbikes und balanzierten über abenteuerliche Wald- und Schotterwege, immer bemüht, sich weder mit dem Rad zu überschlagen noch lang hinzustürzen, weil man an einer Baumwurzel abgerutscht ist, aber zu einem echten Canyon gehören natürlich auch atmospherisch passende Canyonanreisewege, und nachdem wir diese dann schon so 2-3 km gerutscht und gefahren waren, kamen wir an einen Wegweiser mit Landkarte, um hier zu erkennen, dass wir hinterm Parkplatz nicht nach rechts, sondern nach links hätten abbiegen müssen, wenn wir zum Canyon wollen. K. studierte die Karte, stellte fest, dass nur rd. 500m weiter der Hermannsweg lang läuft, dem können wir dann bis zum Canyon folgen (der biegt dann nämlich relativ schnell nach links ab), also auf geht's.

Insgesamt war es ein wirklich toller Ausflug, die Räder sind gründlich dreckig geworden, wir dafür vor allem nass (die App hatte sich vertan und am Ende des Regens kam danach erst die richtig große Portion, genau in dem Moment als wir mit den Rädern weit genug weg waren, um nicht mehr sinnvoll umdrehen zu können.) Es ging über Stock und Stein, im wahrsten Sinne des Wortes - aber es hat Spaß gemacht.
Unterwegs kamen wir an lustigen Warnschildern vorbei, konnten am Canyon eine wunderbar verregnete und wegen der späten Stunde recht dunkle Aussicht genießen - und haben unseren Fahrradhalter höchst erfolgreich eingeweiht. Jetzt, wo einmal alles eingerichtet ist, geht das mit dem Auf- und Abladen der Fahrräder wirklich sehr schnell und ich bin immer noch extrem begeistert, dass K. dieses Teil besorgt hat, plötzlich bekommt Fahrradfahren völlig andere Möglichkeiten und vielleicht fahren wir morgen einfach mal nach Münster.



Und weil ich die Räder am Auto so hübsch finde, gibt es davon gleich noch mal einen Schwung Fotos
Das unten rechts ist doppelt, habe ich aber zu spät bemerkt und keine Lust mehr, es zu ändern, dafür ist es ja auch besonders schön :-)

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Donnerstag, 15. Juni 2017
Spannendes Bild
Durch Zufall habe ich gestern den "Halbtagsblog" gefunden und dort diesen Beitrag, in dem Herr Klinge erklärt, wie Mathematik funktioniert.

Nach seiner Meinung, kann man Mathematik nur "plötzlich verstehen", dann hat es aber auch dauerhaft "klick" gemacht, weshalb er der Meinung ist, dass die klassische Nachhilfe, in der der Schüler nur immer wieder und wieder "durch die Mathematikaufgaben geführt" wird, zu nichts führt, außer dazu, dass der Schüler dann weiß, was er "sehen" soll, ohne es wirklich selber zu sehen.

Ob das mit der Mathematik und dem Mathematikverständnis wirklich so ist, lasse ich einfach dahingestellt. Für mich funktioniert Mathematik nämlich noch mal anders: Für mich haben Zahlen Farben und wenn ich eine Statistik oder eine lange Zahlenreihe sehe, dann habe ich zur Verzweiflung aller Menschen, die um mich herum arbeiten, eine extrem hohe Trefferquote beim Entdecken von Fehlern. Ich sehe einer Zahl einfach an, dass sie da nicht hinpasst, sie hat eine "falsche Farbe" - besser kann ich nicht begründen, warum ich so auffällig treffsicher und vor allem so schnell aus allen möglichen Zahlenwerken immer genau die Zahlen rauspicke, die verkehrt sind.

Dieser individuelle Umgang mit Zahlen setzt sich bei mir dann natürlich auch beim Rechnen fort, d.h. meine "Rechenwege" passieren zu mindestens 50% im Bauch. Ich weiß nicht, wie ich auf das Ergebnis komme, aber ich weiß, dass nur dieses Ergebnis richtig sein kann.
Das führte in der Schule früher häufig zu Punktabzug, weil die Lehrer darauf bestanden, dass ich meinen Rechenweg dokumentiere, was ich aber grade nicht konnte. Ich wusste nur was rauskommt, woher ich das wusste, konnte ich aber nicht sagen.

Davon abgesehen habe ich in der Schule immer nur dann Probleme mit Mathematik gehabt, wenn es nicht um Zahlen ging, sondern um Zeichnen. Das Wort "Geometrie" löst bei mir bis heute reflexartige Fluchtgedanken aus. In der Geometrie sind meine ansonsten farbigen Zahlen entzaubert, verkümmert und einheitlich grau. Da wirken andere Kräfte, die ich bis heute nicht begreifen kann.
Auch Physik und Chemie sind für mich Wissenschaftsbereiche, die sich meinem Verständnis entziehen, aber vielleicht passt hier dann auch der Vergleich von Herrn Klinge wieder: Ich sehe die Logik dahinter einfach (noch?) nicht.

Was das von Herrn Klinge gezeichnete Bild angeht, habe ich tatsächlich sehr lange da drauf starren müssen, absolut sogar länger als es meine üblicherweise nur sehr gering ausgeprägte Frustrationstoleranz sonst erlaubt, aber weil ich das Bild in meiner Verzweiflung auch mal ausgedruckt hatte, (denn ich habe einfach nichts Sinnvolles darauf erkannt), und es dann meinem Westfalenmann gezeigt habe, der (als echter Westfale) eine bewunderswerte Hartnäckigkeit im auf Dinge starren hat, deshalb habe ich insgesamt auch länger auf dieses Bild gestarrt als ich es sonst ohne Wutanfall und Bildzerstörung ausgehalten hätte - und plötzlich machte es "klick".
Es war wirklich ein extrem plötzchlicher "Ich sehe es" Moment, so etwas habe ich ansonsten noch nie erlebt (wahrscheinlich, weil ich sonst auch nie die Geduld habe, darauf zu warten), aber ich kann bestätigen: Auf dem Bild in dem Beitrag von Herrn Klinge ist tatsächlich etwas Sinnvolles zu erkennen und wenn man es einmal gesehen, dann sieht man es für immer. Und vor allem ist man sich im selben Moment ganz sicher, dass man das richtige sieht, da gibt es keine "Deutungsspielräume". Jeder kennt es im übrigen, es ist nichts Geheimnisvolles, keine Landschaft mit irgendwelchen Schluchten oder Abgründen, nichts Abstraktes, nichts Besonderes, sondern etwas völlig "Alltägliches". Im Grunde ist es ein Foto, in dem die Kontraste extrem überschärft wurden, der Kopf muss einfach nur wissen, was er sehen soll - dann sieht man es für immer und es fällt einem sogar schwer, die seltsamen schwarzweißen Muster, die man vorher gesehen hat, jetzt noch wahrzunehmen.

Ich weiß natürlich, dass es sich wahrscheinlich um ein Bild handelt, was schon einunddrölfzig Mal durchs Internet geschleift wurde, ich kannte es aber bis heute gestern nicht - und es hat mich extrem fasziniert, weshalb ich es hier jetzt unbedingt verlinken musste
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Donnerstag, 15. Juni 2017
Keinen Plan
Vor dem langen Wochenende habe ich immer das Gefühl, ich muss erst alles erledigt haben, bevor ich das Büro verlassen kann, was in Monaten, wo es fast nur lange Wochenenden gibt, zu einem erhöhten Stresslevel führt. Wegen all der kurzen Wochen im Moment hat man sowieso schon weniger Zeit für die normale Arbeit und sich dann auch noch einzubilden, man müsse die Inbox ständig komplett abgearbeitet haben, ist objektiv betrachtet ziemlich albern - subjektiv fühle ich mich von meinem eigenen schlechten Gewissen verfolgt.

Dabei weiß ich noch nicht mal, was ich mit diesem langen Wochenende überhaupt anfangen soll. Ich habe eine Einladung zu einer Hochzeitsfeier in Berlin für Samstagabend, bei der ich schon seit Wochen rumüberlege, wie ich mich davor drücken kann. Ich finde solche Veranstaltungen in aller Regel sehr gruselig und diese Hochzeit ist auch noch eine "B-Promi-Veranstaltung", wo sehr viele Leute sehr wichtig sein möchten und irgendwie habe ich da entsetzlich wenig Lust drauf.

In meinem alten Leben, bis vor zehn Jahren, da war ich häufiger auf solchen Partys, früher fand ich das auch noch echt witzig, weil grade unter den "ich-bin-sehr-wichtig-Menschen" große Mengen an intellektuellen Hochstaplern zu finden sind, die regelmäßig übersehen, dass es zwar leicht ist, sich dumm zu stellen, wenn man klug ist, dass es aber umgekehrt eine echte Herausforderung sein kann.

Solche Leute hopszunehmen ist durchaus ein Spaß, aber irgendwann wiederholt es sich und dann verliert das Spiel doch immer mehr an Reiz.

Nun, ich kann es mir ja noch bis Samstagfrüh überlegen, ansonsten werde ich kurzfristig dramatisch erkranken und von einem schweren Fieber niedergestreckt oder so, das grassiert ja im Moment, habe ich gehört
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Mittwoch, 14. Juni 2017
Alle bekloppt
Im Büro kam es heute mehrfach zu Situationen, bei denen ich mich innerlich sehr zusammenreißen musste, um nicht einfach nur türenknallend meine Sachen zu packen und mit den Worten "dann seht doch zu wie ihr fertig werdet" kurzerhand zu verschwinden.
Eine Abteilung aus dem Mutterhaus benötigte zwei Schreiben, in denen wir einmal Sachverhalt A und einmal Sachverhalt B bestätigen. Es sind komplexe Sachverhalte und deshalb nicht so einfach zu formulieren, da muss man dann halt ein wenig nachdenken, wie man es am besten schreibt. Ich rotze zu beiden Sachverhalten kurz drei-vier Stichworte in eine E-Mail und bitte unseren tiefbegabten Assistenten der Geschäftsführung, zu diesen Sachverhalten doch bitte die entsprechenden Schreiben zu fertigen. Was macht der Kerl? Nimmt die stichwortartig formulierten Halbsätze aus meiner E-Mail und druckt sie hübsch auf passendem Geschäftspapier aus, um es mir vorzulegen, mit der Frage, ob ich mir das so gedacht hätte. Meine Gegenfrage, was er denkt, was ich mir denken würde, wenn ich mir das tatsächlich so gedacht hätte, versteht er nicht. Ich erkläre ihm noch mal geduldig, dass es ja grade darum geht, eine schöne Formulierung für diese Sachverhalte zu finden und dass er sich da etwas ausdenken solle, danach habe ich ihn den Rest des Tages nicht mehr gesehen. (Es geht im Ergebnis eigentlich um zwei Dreizeiler, die da zu Papier gebracht werden sollen.)
Aus der Buchhaltung kam die Anfrage, ob ich mal eben die Überweisung für einen Gehaltsabschlag für zwei neue Mitarbeiter einer neugegründeten Tochtergesellschaft unterschreiben könne, es gäbe zwar weder Arbeitsverträge, noch hätte die neue Gesellschaft eine Betriebs- oder Steuernummer, so dass man weder Sozialversicherungsmeldungen noch eine Lohnsteueranmeldung abgeben könne, ein Bankkonto hätte sie übrigens auch noch nicht, aber man wolle den zwei neuen Mitarbeitern wenigstens schon mal einen Gehaltsabschlag auszahlen, könnte man von dem Bankkonto einer anderen Gesellschaft machen, das würde man dann später alles irgendwie verrechnen. Als ich mich weigerte, das zu unterschreiben, hieß es, das hätte aber der oberste Chef genauso angewiesen, was mich veranlasste, es erst recht zu verweigern. Ich bin ja sicherlich kein Verwaltungsnazi, aber dieses improvisierte Durcheinander war selbst mir eindeutig zu wild. Und wenn so etwas von ganz oben gewollt wird - dann soll es auch von ganz oben unterschrieben werden.
So ging es dann munter weiter, unterbrochen nur immer wieder von einem regen Chatverkehr mit J., dem heute einfiel, dass er noch ein Paar Schuhe, ein Hemd und ein Sakko braucht für den Abiball am Freitag. Schuhe hatte er schon gesagt, Sakko und Hemd waren mir neu, denn beides besitzt er, aber bei dem Hemd hat er im Moment wohl nur ein kurzärmeliges im Zugriff und das ist ihm nicht schick genug, das Sakko dagegen gehört zu einem feinen Joop-Anzug, der ihm wiederum zu fein und zu vornehm und zu teuer ist, es ist ja nicht sein eigener Abiball, der ist erst nächstes Jahr, und als Gast möchte er nur in gemäßigtem Zwirn erscheinen.
Ich habe ihm dann grob erklärt, in welcher Preiskategorie sich Dinge wie Schuhe und Sakko bewegen, was ihn kurz geschockt hat, aber er hatte sich schon zum Shoppen verabredet und ein Rückzieher war nicht mehr möglich.
Ein paar Stunden später meldete er dann erfolgreichen Vollzug, Schuhe, Hemd und Sakko waren erfolgreich erworben, allerdings zu einem Gesamtpreis, der sogar mich zusammenzucken ließ und ihm jetzt die dringende Notwendigkeit eines Ferienjobs aufdrängt. Erwachsenwerden ist gar nicht so leicht
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Dienstag, 13. Juni 2017
Spät geworden
Wenn man es gerade soeben auf den letzten Drücker um 20.55h noch geschafft hat, bei Lidl ein paar Lebensmittel zum Abendessen zu kaufen, weil man vorher im Büro so rumgetrödelt hat und mit seinem Kram nicht fertig wurde, so dass man eher halt nicht losgekommen ist, dann muss man sich auch nicht wundern, dass es schon 22:30 Uhr ist, wenn man nach Kochen, Essen und Küche wieder sauber machen endlich aufs Sofa fällt.
Oder fallen möchte, denn bevor ich mich Richtung Sofa aufmachen wollte, hatte ich noch eben auf die Uhr gelinst und dabei festgestellt, dass es tatsächlich schon 22:30 Uhr ist und deshalb beschlossen, dass es sich um diese Zeit auch nicht mehr lohnt, noch eine ausgedehnte Sofasession einzuschieben, 22:30 Uhr ist eigentlich dicke spät genug, um direkt ins Bett zu gehen.

Und da bin ich jetzt, unterhalte mich noch ein wenig mit meinem Handy (d.h., ich rede, das Handy schreibt) und bin wirklich froh, dass der Tag rum ist.
Aus CWs Nachlassdrama gab es neuen Ärger, der heute zu eskalieren drohte. Ich habe mich am Wochenende schon so sehr darüber aufgeregt, dass ich heute mehr als froh war, dass K. meinte, ich solle ihm einfach eine Vollmacht schreiben und dann regelt er das alleine. Damit ausgestattet ist er heute nach Mönchengladbach und nach Düsseldorf gefahren, meint, es wäre insgesamt tatsächlich recht erfolgreich gewesen und er hätte das Gefühl, jetzt könnte es endlich demnächst mal rund laufen. Ich halte dann besser einfach nur meine Finger gekreuzt, sowieso eine klügere Handhaltung, als die Hände ständig verzweifelt zu ringen
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