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Montag, 24. April 2017
Urlaubsende
anje, 01:35h
Das Büro ruft:

Zurück ging es heute mit Fähre und Auto, für unsere interne Geschwindigkeits-Messlatte "Von Haustür zu Haustür" läuft diese Reisemethode natürlich hoffnungslos außer Konkurrenz, aber mit genau vier Stunden in der Unterkategorie "nicht Flugzeug" doch noch ziemlich schnell.
Das Wetter, Himmel, Wolken, Sonne, bot unterwegs wunderschöne Bilder und ich habe festgestellt, dass man aus dem Auto mindestens so gut fotografieren kann wie aus dem Flugzeug.

Ab morgen dann wieder Alltag
.

Zurück ging es heute mit Fähre und Auto, für unsere interne Geschwindigkeits-Messlatte "Von Haustür zu Haustür" läuft diese Reisemethode natürlich hoffnungslos außer Konkurrenz, aber mit genau vier Stunden in der Unterkategorie "nicht Flugzeug" doch noch ziemlich schnell.
Das Wetter, Himmel, Wolken, Sonne, bot unterwegs wunderschöne Bilder und ich habe festgestellt, dass man aus dem Auto mindestens so gut fotografieren kann wie aus dem Flugzeug.

Ab morgen dann wieder Alltag
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Sonntag, 23. April 2017
Lammkeule Teil II
anje, 01:04h
Die Zubereitung der Lammkeule gestaltete sich unerwartet kompliziert. Nach Rezept sollte die über Nacht vor sich hin marinierte Lammkeule heute nur noch mit einem halben Liter Wasser angegossen und dann drei Stunden für 180°C im heißen Ofen gebraten werden, halbe Stunde vor Schluss noch die Möhren dazu und fertich. Sagte Rezept.
Ich dachte mir, ich mache lieber fünf Stunden bei 150°C, denn ich finde ja Niedrigtemperaturgaren immer prima und damit etwas falsch machen kann man ja eher nicht, ausser dass es vielleicht nicht so knusprig wird oder doch noch nicht ganz durch ist, aber mit dem Risiko kann ich leben.
Ich gieße also das Wasser an, drehe den Ofen auf 150°C - und komme zum Glück schon nach zweieinhalb Stunden mal nachgucken, denn da war schon alles verbrannt.
Nicht das Fleisch, dem ging es noch gut, aber das gesamte Wasser war verschwunden und die ausgewaschene Marinade zu einer dicken, tiefschwarzen Anbrennerkruste auf dem Backblech verschmurgelt. Ich konnte es gar nicht fassen.
Ich habe dann eine halbe Stunde das Blech gescheuert, anschließend das Fleisch wieder draufgesetzt, mit einem Liter Brühe frisch aufgegossen und Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln dazugeworfen - was blieb mir anderes übrig. Den Ofen habe ich dann noch anderthalb Stunden auf 150°C laufen lassen, dann wieder reingeschaut, die Kartoffeln waren noch hart, das Wasser bzw.die Brühe noch komplett vorhanden und das Fleisch unverändert. Also habe ich den Ofen auf 200°C hochgedreht und noch eine halbe Stunde gewartet, die Kartoffeln wurden nicht weich und die Brühe kochte nicht ein. Nur die Möhren, die waren nachher durch.
Das Fleisch war auch okay, aber insgesamt werde ich dieses Rezept wohl eher nicht mehr wiederholen, sondern die nächste Lammkeule wieder im Crockpot machen, da geht deutlich weniger schief.
Vater und Onkel waren trotzdem zufrieden, sie hatten wohl mit Hammel gerechnet und sich schon gefürchtet, aber es war wirklich richtig leckeres Lammfleisch, so dass das gute Fleisch dann nachher alles rausgerissen hat.
Anschließend bin ich noch einmal zum Strand gegangen - Abschiedsspaziergang, morgen geht's wieder aufs Festland.
Die letzten Tage war reichlich Wind und die bereits aufgestellten Zelte und Körbe sind schon ganz schön verweht.
Wenn ich ehrlich bin, mag ich schlechtes Wetter ja fast lieber als gutes Wetter - bei schlechtem Wetter hat man den Strand für sich alleine
.
Ich dachte mir, ich mache lieber fünf Stunden bei 150°C, denn ich finde ja Niedrigtemperaturgaren immer prima und damit etwas falsch machen kann man ja eher nicht, ausser dass es vielleicht nicht so knusprig wird oder doch noch nicht ganz durch ist, aber mit dem Risiko kann ich leben.
Ich gieße also das Wasser an, drehe den Ofen auf 150°C - und komme zum Glück schon nach zweieinhalb Stunden mal nachgucken, denn da war schon alles verbrannt.
Nicht das Fleisch, dem ging es noch gut, aber das gesamte Wasser war verschwunden und die ausgewaschene Marinade zu einer dicken, tiefschwarzen Anbrennerkruste auf dem Backblech verschmurgelt. Ich konnte es gar nicht fassen.
Ich habe dann eine halbe Stunde das Blech gescheuert, anschließend das Fleisch wieder draufgesetzt, mit einem Liter Brühe frisch aufgegossen und Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln dazugeworfen - was blieb mir anderes übrig. Den Ofen habe ich dann noch anderthalb Stunden auf 150°C laufen lassen, dann wieder reingeschaut, die Kartoffeln waren noch hart, das Wasser bzw.die Brühe noch komplett vorhanden und das Fleisch unverändert. Also habe ich den Ofen auf 200°C hochgedreht und noch eine halbe Stunde gewartet, die Kartoffeln wurden nicht weich und die Brühe kochte nicht ein. Nur die Möhren, die waren nachher durch.
Das Fleisch war auch okay, aber insgesamt werde ich dieses Rezept wohl eher nicht mehr wiederholen, sondern die nächste Lammkeule wieder im Crockpot machen, da geht deutlich weniger schief.
Vater und Onkel waren trotzdem zufrieden, sie hatten wohl mit Hammel gerechnet und sich schon gefürchtet, aber es war wirklich richtig leckeres Lammfleisch, so dass das gute Fleisch dann nachher alles rausgerissen hat.
Anschließend bin ich noch einmal zum Strand gegangen - Abschiedsspaziergang, morgen geht's wieder aufs Festland.
Die letzten Tage war reichlich Wind und die bereits aufgestellten Zelte und Körbe sind schon ganz schön verweht.

Wenn ich ehrlich bin, mag ich schlechtes Wetter ja fast lieber als gutes Wetter - bei schlechtem Wetter hat man den Strand für sich alleine
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Samstag, 22. April 2017
Endspurt
anje, 00:42h
Vor 14 Tagen war ich relativ gestresst und hektisch mit tausenderlei Dingen beschäftigt, weil der Urlaub vor der Tür stand und noch so viel getan werden musste - heute war es ein vergleichsweise ähnlich hektischer Tag, denn diesmal geht der Urlaub zu Ende und es muss natürlich auch am Ferienende noch alles auf den letzten Drücker erledigt werden, was vorher nicht getan wurde.
Die Aktenlage ist ein Thema, hier habe ich heute noch blitzschnell ein paar Schreiben fertig gemacht, weil K. heute schon wieder zurückflog und er diese Schreiben gleich mitnehmen und vor Ort einwerfen konnte, aber außer Akten und Papierkram sind ja so Dinge wie "leckere Sachen kochen" typische Urlaubsvorhaben für mich, für die ich zu Beginn des Urlaubs durch entsprechende Einkäufe gleich nachhaltig Pflöcke einschlug.
Gestern war mir jedoch schon klar, dass ich mit der aktuellen Vorratslage hoffnungslos überbevorratet bin, was zu dieser spontanen Gambas-Fress-Orgie führte, aber es sind natürlich noch immer reichlich leckere Dinge da, die in irgendeiner Weise verarbeitet werden müssen.
Die Tatsache, dass K. heute mit dem selbstorganisierten Flugtaxidienst reiste, habe ich deshalb gleich genutzt, ihm eine volle Kühltasche mit Tiefkühlkram mitzugeben, da die Reisezeit per Flieger eben schon deutlich kürzer ist als mit Fähre und Auto, was für Tiefkühlteile sehr sinnvoll ist.
Allerdings noch verarbeitet werden muss die Lammkeule, die ich gleich zu Beginn des Urlaubs mit einigen Tricks und Beziehungen hocherfreut ergattert habe, die aber seitdem im Kühlschrank geduldig wartet, weil ich es natürlich bisher nicht geschafft habe, so ein zeitaufwändiges Gericht passend vorzubereiten.
Aber heute war es dann soweit - im Zuge der allgemeinen Abreisehektik habe ich dann mal begonnen, mich mit der Lammkeule zu beschäftigen.
In einer Zeitung hatte ich ein Rezept entdeckt, dass ich unbedingt ausprobieren wollte: Dazu wird die Lammkeule gesalzen, dann mit einer Mischung aus Senf, Honig und Knoblauch eingerieben und anschließend rundrum mit gehackten Kräutern "paniert" (Basilikum, Estragon und Petersilie mit Olivenöl verrührt). Die so begrünte Lammkeule wird dann zum Marinieren über Nacht in den kalten Backofen geschoben und am nächsten Tag dann noch rund vier Stunden im heißen Backofen gebraten.
Ich bin schon sehr gespannt, wie das schmecken wird, aussehen tut es im Moment so:

K. hat dann Pech, der ist ja nicht mehr da, dafür habe ich Vater und Onkel eingeladen, so ein bisschen Shishi fürs Sozialkarma kann bestimmt nicht schaden.
Am Abend habe ich den Ofen hochgeheizt, ich bin sicher, im letzten Leben war ich Pyromane, ich finde Feuer einfach toll.

Der Rauchmelder im Schlafzimmer fand das übrigens auch toll und teilte das mit einem Höllengepiepse mit... Bis man so ein elektronisches Teil dann aber wieder abgestellt hat, das ist gar nicht so einfach.
Ich hätte mich jetzt in Ruhe aufs Sofa setzen können, die passende App öffnen und dem Rauchmelder mitteilen können, dass alles in Ordnung ist, ich die Sache im Griff habe und er sein Gepiepse wieder einstellen kann - aber im Wohnzimmer war alles voller Rauch (weil ich ein wenig die Ofentür geöffnet hatte, um das Feuer von ganz nah zu bewundern) und ich traute mich nicht, ein Fenster zu öffnen, weil der Rauchmelder so einen Radau machte, dass ich Sorge hatte, das alarmiert gleich die Feuerwehr und dann habe ich noch mehr Dinge zu erklären, und im Schlafzimmer war es so laut, dass ich mich dort nicht aufhalten konnte, ohne einen Hörsturz zu befürchten, es war also kompliziert.
Aber ich habe es letztlich geschafft, es piepst nicht mehr und der Rauch ist inzwischen auch abgezogen, dafür habe ich eine SMS auf meinem Handy, in der mir mein Rauchmelder mitteilt, dass bei mir im Schlafzimmer eine kritische Situation ist, um die ich mich dringend kümmern muss - was'n Glück, dass die Dinger keine Kamera installiert haben, sonst müsste ich sicher noch öfter mit dem kommunizieren.
J. hat heute übrigens festgestellt, dass es unter dem (für ihn) neuen iOS nun möglich ist, die bisherigen "Zwangsapps" doch zu löschen, was er sofort tat, um dann wiederum zu testen, ob das Handy noch rechnen kann, wenn er die Rechner App gelöscht hat.
Ergebnis: Kann es, die Sprachsteuerung arbeitet ohne App.
Und weil er einmal dabei war, hat er dann per Sprachsteuerung auch gleich versucht, das Löschen zu organisieren, was wohl auch funktioniert.
Das ging dann so:
J: "Siri, lösche meine Erinnerungen!"
Siri: "Welche Erinnerung möchtest du löschen?"
J. "Lösche die Erinnerung vom 10. Februar."
Siri: "Ich habe die Erinnerung vom 10. Februar gelöscht."
Für mich hört sich das sehr praktisch an und ich frage mich, wann die ersten Psychotherapeuten gegen Siri protestieren, so wie die Taxifahrer gegen Uber.
Oder so
.
Die Aktenlage ist ein Thema, hier habe ich heute noch blitzschnell ein paar Schreiben fertig gemacht, weil K. heute schon wieder zurückflog und er diese Schreiben gleich mitnehmen und vor Ort einwerfen konnte, aber außer Akten und Papierkram sind ja so Dinge wie "leckere Sachen kochen" typische Urlaubsvorhaben für mich, für die ich zu Beginn des Urlaubs durch entsprechende Einkäufe gleich nachhaltig Pflöcke einschlug.
Gestern war mir jedoch schon klar, dass ich mit der aktuellen Vorratslage hoffnungslos überbevorratet bin, was zu dieser spontanen Gambas-Fress-Orgie führte, aber es sind natürlich noch immer reichlich leckere Dinge da, die in irgendeiner Weise verarbeitet werden müssen.
Die Tatsache, dass K. heute mit dem selbstorganisierten Flugtaxidienst reiste, habe ich deshalb gleich genutzt, ihm eine volle Kühltasche mit Tiefkühlkram mitzugeben, da die Reisezeit per Flieger eben schon deutlich kürzer ist als mit Fähre und Auto, was für Tiefkühlteile sehr sinnvoll ist.
Allerdings noch verarbeitet werden muss die Lammkeule, die ich gleich zu Beginn des Urlaubs mit einigen Tricks und Beziehungen hocherfreut ergattert habe, die aber seitdem im Kühlschrank geduldig wartet, weil ich es natürlich bisher nicht geschafft habe, so ein zeitaufwändiges Gericht passend vorzubereiten.
Aber heute war es dann soweit - im Zuge der allgemeinen Abreisehektik habe ich dann mal begonnen, mich mit der Lammkeule zu beschäftigen.
In einer Zeitung hatte ich ein Rezept entdeckt, dass ich unbedingt ausprobieren wollte: Dazu wird die Lammkeule gesalzen, dann mit einer Mischung aus Senf, Honig und Knoblauch eingerieben und anschließend rundrum mit gehackten Kräutern "paniert" (Basilikum, Estragon und Petersilie mit Olivenöl verrührt). Die so begrünte Lammkeule wird dann zum Marinieren über Nacht in den kalten Backofen geschoben und am nächsten Tag dann noch rund vier Stunden im heißen Backofen gebraten.
Ich bin schon sehr gespannt, wie das schmecken wird, aussehen tut es im Moment so:

K. hat dann Pech, der ist ja nicht mehr da, dafür habe ich Vater und Onkel eingeladen, so ein bisschen Shishi fürs Sozialkarma kann bestimmt nicht schaden.
Am Abend habe ich den Ofen hochgeheizt, ich bin sicher, im letzten Leben war ich Pyromane, ich finde Feuer einfach toll.

Der Rauchmelder im Schlafzimmer fand das übrigens auch toll und teilte das mit einem Höllengepiepse mit... Bis man so ein elektronisches Teil dann aber wieder abgestellt hat, das ist gar nicht so einfach.
Ich hätte mich jetzt in Ruhe aufs Sofa setzen können, die passende App öffnen und dem Rauchmelder mitteilen können, dass alles in Ordnung ist, ich die Sache im Griff habe und er sein Gepiepse wieder einstellen kann - aber im Wohnzimmer war alles voller Rauch (weil ich ein wenig die Ofentür geöffnet hatte, um das Feuer von ganz nah zu bewundern) und ich traute mich nicht, ein Fenster zu öffnen, weil der Rauchmelder so einen Radau machte, dass ich Sorge hatte, das alarmiert gleich die Feuerwehr und dann habe ich noch mehr Dinge zu erklären, und im Schlafzimmer war es so laut, dass ich mich dort nicht aufhalten konnte, ohne einen Hörsturz zu befürchten, es war also kompliziert.
Aber ich habe es letztlich geschafft, es piepst nicht mehr und der Rauch ist inzwischen auch abgezogen, dafür habe ich eine SMS auf meinem Handy, in der mir mein Rauchmelder mitteilt, dass bei mir im Schlafzimmer eine kritische Situation ist, um die ich mich dringend kümmern muss - was'n Glück, dass die Dinger keine Kamera installiert haben, sonst müsste ich sicher noch öfter mit dem kommunizieren.
J. hat heute übrigens festgestellt, dass es unter dem (für ihn) neuen iOS nun möglich ist, die bisherigen "Zwangsapps" doch zu löschen, was er sofort tat, um dann wiederum zu testen, ob das Handy noch rechnen kann, wenn er die Rechner App gelöscht hat.
Ergebnis: Kann es, die Sprachsteuerung arbeitet ohne App.
Und weil er einmal dabei war, hat er dann per Sprachsteuerung auch gleich versucht, das Löschen zu organisieren, was wohl auch funktioniert.
Das ging dann so:
J: "Siri, lösche meine Erinnerungen!"
Siri: "Welche Erinnerung möchtest du löschen?"
J. "Lösche die Erinnerung vom 10. Februar."
Siri: "Ich habe die Erinnerung vom 10. Februar gelöscht."
Für mich hört sich das sehr praktisch an und ich frage mich, wann die ersten Psychotherapeuten gegen Siri protestieren, so wie die Taxifahrer gegen Uber.
Oder so
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Freitag, 21. April 2017
Wird besser
anje, 01:28h
Heute habe ich einen hartnäckigen Versuch unternommen, die noch immer latent anhaltende Übellaunigkeit kurzerhand durch manische Betriebsamkeit zu verscheuchen - und es ist relativ gut gelungen.
Nicht, dass ich jetzt schon gute Laune hätte, aber sie ist zumindest längst nicht mehr so trüb wie gestern, das heißt also, es geht bergauf und das betrachte ich als äußerst positives Signal.
Angenehmer Nebeneffekt dieser Betriebsamkeit ist natürlich auch, dass ich nicht nur etwas getan, sondern auch geschafft habe.
Von meinem seit Wochen böse neben mir wartenden Aktenstapel habe ich zwei Fälle erledigt und einen weiteren soweit angefangen, dass ein Ende möglich erscheint. Drei Maschinen Wäsche, davon zwei an frischer Luft draußen getrocknet (und eine im Trockner, es war zu spät für die Leine und bei Socken und Unterhosen finde ich Wäscheleine auch ehrlich mühsam), ein neu bezogenes Bett (das herrlich nach frischer Luft duftet) und gaaanz viel Müll zusammengeräumt, zum Teil an die Straße gestellt, zum Teil aber auch direkt zur Kippe gebracht (mit dem Fahrrad im Fahrradanhänger, hier auf der Insel macht so ein Ökoleben richtig Spaß). Für den Vater eingekauft und seinen Anrufbeantworter eingerichtet, dem Onkel mit Kopierer und Wäschetrockner geholfen und zum Abend das köstlichste Schlemmermahl ever gekocht: Gambas al ajillo mit Baguette und Aioli in der Version "all you can eat". Ich habe so viele Gambas gemacht, dass ich tatsächlich satt war als noch drei Stück über waren. Ich war nicht nur satt, ich war sogar überfressen. An Gambas überfressen - davon habe ich als Student immer geträumt, dass ich mal so reich bin, dass ich mir das leisten kann.
Die Knoblauchmenge aus diesem Essen wird im übrigen dafür dafür sorgen, dass ich morgen kein Problem mit meiner Sozialunverträglichkeit haben werde, ich bin sicher, alle Menschen werden freilich und unaufgefordert Abstand halten. K. fährt morgen schon wieder aufs Festland, er hat am Wochenende Termine und freut sich auf die Bahnfahrt. Er geht auch davon aus, dass er viel Platz haben wird.
Ansonsten macht auch das Wetter Fortschritte, es ist wieder deutlich wärmer, was sicherlich auch förderlich für die Laune ist
.
Nicht, dass ich jetzt schon gute Laune hätte, aber sie ist zumindest längst nicht mehr so trüb wie gestern, das heißt also, es geht bergauf und das betrachte ich als äußerst positives Signal.
Angenehmer Nebeneffekt dieser Betriebsamkeit ist natürlich auch, dass ich nicht nur etwas getan, sondern auch geschafft habe.
Von meinem seit Wochen böse neben mir wartenden Aktenstapel habe ich zwei Fälle erledigt und einen weiteren soweit angefangen, dass ein Ende möglich erscheint. Drei Maschinen Wäsche, davon zwei an frischer Luft draußen getrocknet (und eine im Trockner, es war zu spät für die Leine und bei Socken und Unterhosen finde ich Wäscheleine auch ehrlich mühsam), ein neu bezogenes Bett (das herrlich nach frischer Luft duftet) und gaaanz viel Müll zusammengeräumt, zum Teil an die Straße gestellt, zum Teil aber auch direkt zur Kippe gebracht (mit dem Fahrrad im Fahrradanhänger, hier auf der Insel macht so ein Ökoleben richtig Spaß). Für den Vater eingekauft und seinen Anrufbeantworter eingerichtet, dem Onkel mit Kopierer und Wäschetrockner geholfen und zum Abend das köstlichste Schlemmermahl ever gekocht: Gambas al ajillo mit Baguette und Aioli in der Version "all you can eat". Ich habe so viele Gambas gemacht, dass ich tatsächlich satt war als noch drei Stück über waren. Ich war nicht nur satt, ich war sogar überfressen. An Gambas überfressen - davon habe ich als Student immer geträumt, dass ich mal so reich bin, dass ich mir das leisten kann.
Die Knoblauchmenge aus diesem Essen wird im übrigen dafür dafür sorgen, dass ich morgen kein Problem mit meiner Sozialunverträglichkeit haben werde, ich bin sicher, alle Menschen werden freilich und unaufgefordert Abstand halten. K. fährt morgen schon wieder aufs Festland, er hat am Wochenende Termine und freut sich auf die Bahnfahrt. Er geht auch davon aus, dass er viel Platz haben wird.
Ansonsten macht auch das Wetter Fortschritte, es ist wieder deutlich wärmer, was sicherlich auch förderlich für die Laune ist
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Donnerstag, 20. April 2017
Miesepetrig
anje, 00:33h
Als ich heute morgen wach wurde, war mein erster Gedanke: Ich habe keine Lust.
Ich habe nicht nur keine Lust, wach zu werden; ich habe keine Lust, überhaupt zu existieren, ich habe schlicht keine Lust auf irgendetwas - und alles, was sich um mich herum befindet, geht mir auf die Nerven, weshalb ich gar nicht verhindern kann, dass ich schon dadurch schlechte Laune bekomme, dass ich wach werde.
Es ist dabei keineswegs so, dass ich krank wäre im Sinne von Migräne oder ähnlichem, das wäre ja einfach, dann gäbe es eine Erklärung und eine Perspektive. Das wartet man ab, das geht irgendwann von alleine vorbei und dann ist wieder alles gut. Nein, es gibt keinen Grund für meine Miesepetrigkeit, so sehr überhaupt keinen, dass allein schon diese Grundlosigkeit mir gleich noch mal extra schlechte Laune macht.
Denn das Gemeine ist, dass es mir grade aktuell nach objektiven Maßstäben gemessen, wirklich außerordentlich gut geht.
Ich habe Urlaub, ich bin genau da, wo ich am allerliebsten bin, nämlich zu Hause, in meinem eigenen Haus, es sind keine störenden Menschen hier, dafür sind die Menschen hier, mit denen ich am allerliebsten zusammen bin, ich habe auch schon seit 10 Tagen Urlaub und ich habe bisher vor allem das getan, was ich am allerliebsten mache, nämlich nichts und deshalb gibt es absolut rein gar nichts zu meckern, alles ist toll, das Leben ist genial, so wie es grade ist - nur ich habe keine Lust.
Mir ist miesepetrig, übellaunig und überhaupt.
Ich fürchte, da lässt sich nichts machen, das ist dann jetzt erst mal so. Pech
.
Ich habe nicht nur keine Lust, wach zu werden; ich habe keine Lust, überhaupt zu existieren, ich habe schlicht keine Lust auf irgendetwas - und alles, was sich um mich herum befindet, geht mir auf die Nerven, weshalb ich gar nicht verhindern kann, dass ich schon dadurch schlechte Laune bekomme, dass ich wach werde.
Es ist dabei keineswegs so, dass ich krank wäre im Sinne von Migräne oder ähnlichem, das wäre ja einfach, dann gäbe es eine Erklärung und eine Perspektive. Das wartet man ab, das geht irgendwann von alleine vorbei und dann ist wieder alles gut. Nein, es gibt keinen Grund für meine Miesepetrigkeit, so sehr überhaupt keinen, dass allein schon diese Grundlosigkeit mir gleich noch mal extra schlechte Laune macht.
Denn das Gemeine ist, dass es mir grade aktuell nach objektiven Maßstäben gemessen, wirklich außerordentlich gut geht.
Ich habe Urlaub, ich bin genau da, wo ich am allerliebsten bin, nämlich zu Hause, in meinem eigenen Haus, es sind keine störenden Menschen hier, dafür sind die Menschen hier, mit denen ich am allerliebsten zusammen bin, ich habe auch schon seit 10 Tagen Urlaub und ich habe bisher vor allem das getan, was ich am allerliebsten mache, nämlich nichts und deshalb gibt es absolut rein gar nichts zu meckern, alles ist toll, das Leben ist genial, so wie es grade ist - nur ich habe keine Lust.
Mir ist miesepetrig, übellaunig und überhaupt.
Ich fürchte, da lässt sich nichts machen, das ist dann jetzt erst mal so. Pech
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Mittwoch, 19. April 2017
Gelöschte Nachtisch-Geschichte
anje, 01:53h
Das gab es hier heute als Nachtisch:

Bis eben gab es dazu auch eine längere Geschichte, die ich schon fertig erzählt und getippt hatte - aber dann passierte ein Fehler und die Geschichte war verschwunden und ist auch nicht mehr zurückzuholen.
Geblieben ist nur das Bild, denn das hatte ich separat hochgeladen.
Um alles neu zu tippen, fehlt mir die Lust und die Überzeugung, so wichtig ist es denn auch wieder nicht.
Jetzt mag sich jeder selber überlegen, welche Geschichte wohl zu diesem Bild passt
.

Bis eben gab es dazu auch eine längere Geschichte, die ich schon fertig erzählt und getippt hatte - aber dann passierte ein Fehler und die Geschichte war verschwunden und ist auch nicht mehr zurückzuholen.
Geblieben ist nur das Bild, denn das hatte ich separat hochgeladen.
Um alles neu zu tippen, fehlt mir die Lust und die Überzeugung, so wichtig ist es denn auch wieder nicht.
Jetzt mag sich jeder selber überlegen, welche Geschichte wohl zu diesem Bild passt
.
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Dienstag, 18. April 2017
Sozialverträglichkeit
anje, 01:12h
Auf einer Sozialverträglichkeitsskala von 0 bis 10 werde ich mit Glück vielleicht so zwischen 1-2 liegen, immerhin gebe ich mir regelmäßig aktiv Mühe, nett zu sein, allerdings komme ich mir dabei dann auch oft vor wie die Oma, die im Zoo die Affen füttert.
Mit "sozialunverträglich" habe ich aber endlich ein Wort für meine eigene Unzulänglichkeit im Umgang mit Menschen gefunden, ein Verhalten, das ich bisher immer nur leicht hilflos mit "antisozial" versucht habe zu beschreiben. "Asozial" ist mit zu vielen anderen Bildern konnotiert, obwohl ich finde, rein sprachlich würde es sonst auch sehr gut passen, denn meine mangelnde Sozialverträglichkeit liegt eindeutig daran, dass ich eine hochgradige Gruppenabneigung habe und mich deshalb schon fast reflexhaft absondere, wenn sich irgendwo eine Gruppenbildung nur andeutet.
Das scheint bei mir ein angeborener Defekt zu sein, denn ich war auch als Kind schon "gruppeninkompatibel".
Zwar ist der offizielle Grund, dass ich nie in einen Kindergarten gegangen bin, der, dass ich in einem mehrheitlich katholischen Dorf am Niederrhein aufgewachsen bin und der einzige Kindergarten des Dorfes eben ein katholischer Kindergarten war und die nahmen keine Ketzer, aber tatsächlich wäre ich wohl auch in einem Kindergarten schon negativ aufgefallen, denn zu den klassischen Gruppenspielen und all diesem Ringelpietz mit Anfassen, was in Kindergärten ja sehr ausgiebig stattfindet, hatte ich schon immer eine eher distanzierte Haltung, um nicht zu sagen, ich habe so etwas in der Regel rundweg abgelehnt.
Zum Glück bin ich so alt, dass ich noch in eine Schule gehen konnte, in der "Gruppenarbeit" zwar schon ab und zu vorkam, aber noch nicht zum zentralen pädagogischen Zwangskonzept gehörte, so dass ich die Gruppenarbeitsaufgaben stets dadurch erfolgreich bewältigen konnte, dass ich dafür sorgte, dass möglichst die schwächsten, widerspruchslosesten oder angepasstesten Mitschüler in meiner Gruppe waren, die mich erfreut die gestellte Aufgabe alleine erledigen ließen, um dann (meistens sogar als "erster fertig") ein völlig akzeptables Resultat als "Gruppenergebnis" präsentieren zu können.
Ich würde sagen, eine meiner ausgeprägtesten Eigenschaften ist akute Faulheit. Ich finde fast alle Aktivitäten anstrengend und bin deshalb dauerhaft damit beschäftigt, mir Effizienzsteigerungen (in allen Bereichen des Lebens) zu überlegen, um, wenn ich mich schon "bewege", jede Art von Action wenigstens so produktiv wie möglich zu machen.
Einer meiner Standardsätze dazu lautet deshalb auch: "Wenn ich etwas mache, kann ich es doch auch gleich richtig machen, macht auch nicht mehr Mühe als es falsch zu machen."
Wobei ich gleichzeitig überzeugter Anhänger des Pareto-Prinzips bin.
Logisch, dass das nicht sozial verträglich ist, denn es bleiben unweigerlich die auf der Strecke, die langsamer sind, weniger effizient oder insgesamt ein deutlich geringeres Kapazitätslevel mitbringen. Ich persönlich finde das überhaupt nicht schlimm, denn so ergibt sich eine natürlich sortierte Reihenfolge, in der jeder seinen Platz hat, aber auch jeder weiß, wo er steht, wenn diese Reihenfolge leistungsgeprägt ist. Ich selber muss dabei gar nicht vorne stehen, ganz im Gegenteil, ich bin mit großer Begeisterung einfach nur "Crewmitglied", wenn ausreichend "Anführer" dabei sind, die mir leistungstechnisch überlegen sind. Anführer, die mir leistungstechnisch nicht überlegen sind, haben es allerdings schwer mit mir....
Was ich dagegen überhaupt nicht leiden kann, ist ein unsortierter Haufen von Leuten, in dem alle wild rumwuseln, keiner genau weiß, was er zu tun hat, aber alle gleichermaßen wichtig sind, weshalb jeder in eine ihm genehme Richtung läuft, wobei er gleichzeitig sehr darauf achtet, sich bloß nicht von der Gruppe zu entfernen, denn ohne die Gruppe ist der einzelne nichts. Der Hauptzweck solcher Gruppen besteht darin, Lebenszweck für Menschen zu sein, die ihre persönliche Daseinsberechtigung aus ihrer Gruppenmitgliedschaft ableiten, l'art pour l'art also, oder eben die Gruppe um der Gruppe willen. In solchen Gruppen läuft man natürlich ständig Gefahr, irgendetwas falsch zu machen oder jemandem auf die Füße zu treten. Genaugenommen treten sich in diesen dicht gedrängten Sozialhaufen die Leute ständig gegenseitig auf die Füße, aber dafür gibt es dann Gruppentherapien, wo man nicht nur lernt, so etwas auszuhalten, sondern sich sogar besonders stark, wichtig und damit glücklich fühlt, je intensiver man dieses dauernde Getrete und Geschubse als Chance für das eigene Wachstum wahrnimmt.
Ich persönlich trete ungern jemand anderem auf die Füße, ich mag es aber auch nicht, wenn ich selber getreten werde. Ich habe aber auch keine Lust auf eine Gruppentherapie, um diese Abneigung zu überwinden, ich finde es am allereinfachsten, wenn einfach jeder so viel Abstand hält, dass man gar nicht erst Gefahr läuft, sich gegenseitig zu treten.
Und ich finde auch nicht, dass alle Leute gleich sein sollen, gleich wertvoll, gleich wichtig, gleich gerichtet.... Ich finde, es gibt ganz natürliche Unterschiede zwischen den Menschen, der eine kann schneller laufen, der andere schneller denken, wieder ein anderer hat mehr Kraft und noch ein anderer mehr Empathie. Der eine ist schön, der andere hässlich, der eine gesund, der andere krank. Jeder kann irgendwas gut und irgendwas nicht so gut, der eine hat mehr und der andere weniger, das ist nichts besonderes und auch nichts schlimmes. Es ist aber natürlich auch nicht gerecht, denn die individuellen Fähigkeiten, die der einzelne hat oder eben nicht hat, die sind nicht gleichmäßig verteilt, sondern willkürlich. Deshalb gibt es Leute, die haben ganz viele nützliche Eigenschaften und andere haben deutlich zu wenige. Das mag man gemein finden, nur wirklich ändern kann man es nicht.
Aber man kann sich natürlich mit Umverteilung beschäftigen und fordern, dass der, der schneller laufen kann als die anderen, zum Ausgleich immer noch welche ziehen muss, die gar nicht laufen können - doch wie lange soll das gut gehen? Das klappt doch nur, wenn der schnelle Läufer auch etwas dafür bekommt, dass er die anderen zieht. Dafür muss er etwas bekommen, das er auch gerne haben möchte, etwas was ihm fehlt, etwas für das er bereits ist, sich deutlich mehr anzustrengen als nötig, denn "nötig" wäre ja nur das langsame Durchschnittstempo, was er, wenn er alleine läuft, quasi im Leerlauf erreicht.
Hier ist es jetzt von großem Vorteil, wenn der schnelle Läufer ein geborener "Gruppenmensch" ist und gleichzeitig Spaß am Laufen hat. Dann möchte er gerne schnell laufen, einfach weil es ihm Spaß macht, weil er aber dann sofort den Kontakt zur Gruppe verlieren würde, ist er quasi von alleine ausgebremst. Ihm bleibt im Grunde also gar nichts anderes übrig, als andere zu ziehen, wenn er wenigstens ein bisschen laufen will. Er bekommt also den für ihn lebensnotwendigen, intensiven Gruppenkontakt, wenn er andere zieht.
Dieser Mensch ist damit definitionstechnisch extrem sozialverträglich.
Ich bin schon deshalb nicht sozialverträglich, weil ich üblicherweise viel zu faul bin - und weil ich der festen Überzeugung bin: "Gruppen gibt es überall, denn mehr als eins ist eine Gruppe." Bin ich durch Zufall in einer (größeren) Gruppe gelandet, in der alle langsam laufen, dann versuche ich sicherlich erst mal, alle dazu zu bewegen, dass man gemeinsam schneller läuft, denn dann ist man eher am Ziel und kann sich länger ausruhen. Sollten aber jetzt einzelne dabei sein, die einfach nicht mitkommen, dann würde ich kurzerhand "meine Gruppe" neu definieren und nur mit denjenigen weiterlaufen, die das Tempo auch halten können. Hierfür brauche ich tatsächlich nur eine Person, denn das ist die am einfachsten zu findende Gruppe: Eine Person, die optimalerweise grade genau meine Laufstärke hat, mit der kann ich am allerbesten und unfallfreisten nebeneinander genausogut wie hintereinander laufen, ohne dass wir uns dabei selber auf die Füße treten.
Wir wären dann eben eher im Ziel und könnten uns schon in die Sonne legen und auf die Nachzügler warten - aber andere ziehen, nur damit wir alle gleichzeitig ankommen? Nein, sorry, dafür fehlt es mir tatsächlich an Gemeinsinn, oder anders ausgedrückt: Ich bin halt sozialunverträglich und funktioniere nur in kleinen Zweiergruppen
.
Mit "sozialunverträglich" habe ich aber endlich ein Wort für meine eigene Unzulänglichkeit im Umgang mit Menschen gefunden, ein Verhalten, das ich bisher immer nur leicht hilflos mit "antisozial" versucht habe zu beschreiben. "Asozial" ist mit zu vielen anderen Bildern konnotiert, obwohl ich finde, rein sprachlich würde es sonst auch sehr gut passen, denn meine mangelnde Sozialverträglichkeit liegt eindeutig daran, dass ich eine hochgradige Gruppenabneigung habe und mich deshalb schon fast reflexhaft absondere, wenn sich irgendwo eine Gruppenbildung nur andeutet.
Das scheint bei mir ein angeborener Defekt zu sein, denn ich war auch als Kind schon "gruppeninkompatibel".
Zwar ist der offizielle Grund, dass ich nie in einen Kindergarten gegangen bin, der, dass ich in einem mehrheitlich katholischen Dorf am Niederrhein aufgewachsen bin und der einzige Kindergarten des Dorfes eben ein katholischer Kindergarten war und die nahmen keine Ketzer, aber tatsächlich wäre ich wohl auch in einem Kindergarten schon negativ aufgefallen, denn zu den klassischen Gruppenspielen und all diesem Ringelpietz mit Anfassen, was in Kindergärten ja sehr ausgiebig stattfindet, hatte ich schon immer eine eher distanzierte Haltung, um nicht zu sagen, ich habe so etwas in der Regel rundweg abgelehnt.
Zum Glück bin ich so alt, dass ich noch in eine Schule gehen konnte, in der "Gruppenarbeit" zwar schon ab und zu vorkam, aber noch nicht zum zentralen pädagogischen Zwangskonzept gehörte, so dass ich die Gruppenarbeitsaufgaben stets dadurch erfolgreich bewältigen konnte, dass ich dafür sorgte, dass möglichst die schwächsten, widerspruchslosesten oder angepasstesten Mitschüler in meiner Gruppe waren, die mich erfreut die gestellte Aufgabe alleine erledigen ließen, um dann (meistens sogar als "erster fertig") ein völlig akzeptables Resultat als "Gruppenergebnis" präsentieren zu können.
Ich würde sagen, eine meiner ausgeprägtesten Eigenschaften ist akute Faulheit. Ich finde fast alle Aktivitäten anstrengend und bin deshalb dauerhaft damit beschäftigt, mir Effizienzsteigerungen (in allen Bereichen des Lebens) zu überlegen, um, wenn ich mich schon "bewege", jede Art von Action wenigstens so produktiv wie möglich zu machen.
Einer meiner Standardsätze dazu lautet deshalb auch: "Wenn ich etwas mache, kann ich es doch auch gleich richtig machen, macht auch nicht mehr Mühe als es falsch zu machen."
Wobei ich gleichzeitig überzeugter Anhänger des Pareto-Prinzips bin.
Logisch, dass das nicht sozial verträglich ist, denn es bleiben unweigerlich die auf der Strecke, die langsamer sind, weniger effizient oder insgesamt ein deutlich geringeres Kapazitätslevel mitbringen. Ich persönlich finde das überhaupt nicht schlimm, denn so ergibt sich eine natürlich sortierte Reihenfolge, in der jeder seinen Platz hat, aber auch jeder weiß, wo er steht, wenn diese Reihenfolge leistungsgeprägt ist. Ich selber muss dabei gar nicht vorne stehen, ganz im Gegenteil, ich bin mit großer Begeisterung einfach nur "Crewmitglied", wenn ausreichend "Anführer" dabei sind, die mir leistungstechnisch überlegen sind. Anführer, die mir leistungstechnisch nicht überlegen sind, haben es allerdings schwer mit mir....
Was ich dagegen überhaupt nicht leiden kann, ist ein unsortierter Haufen von Leuten, in dem alle wild rumwuseln, keiner genau weiß, was er zu tun hat, aber alle gleichermaßen wichtig sind, weshalb jeder in eine ihm genehme Richtung läuft, wobei er gleichzeitig sehr darauf achtet, sich bloß nicht von der Gruppe zu entfernen, denn ohne die Gruppe ist der einzelne nichts. Der Hauptzweck solcher Gruppen besteht darin, Lebenszweck für Menschen zu sein, die ihre persönliche Daseinsberechtigung aus ihrer Gruppenmitgliedschaft ableiten, l'art pour l'art also, oder eben die Gruppe um der Gruppe willen. In solchen Gruppen läuft man natürlich ständig Gefahr, irgendetwas falsch zu machen oder jemandem auf die Füße zu treten. Genaugenommen treten sich in diesen dicht gedrängten Sozialhaufen die Leute ständig gegenseitig auf die Füße, aber dafür gibt es dann Gruppentherapien, wo man nicht nur lernt, so etwas auszuhalten, sondern sich sogar besonders stark, wichtig und damit glücklich fühlt, je intensiver man dieses dauernde Getrete und Geschubse als Chance für das eigene Wachstum wahrnimmt.
Ich persönlich trete ungern jemand anderem auf die Füße, ich mag es aber auch nicht, wenn ich selber getreten werde. Ich habe aber auch keine Lust auf eine Gruppentherapie, um diese Abneigung zu überwinden, ich finde es am allereinfachsten, wenn einfach jeder so viel Abstand hält, dass man gar nicht erst Gefahr läuft, sich gegenseitig zu treten.
Und ich finde auch nicht, dass alle Leute gleich sein sollen, gleich wertvoll, gleich wichtig, gleich gerichtet.... Ich finde, es gibt ganz natürliche Unterschiede zwischen den Menschen, der eine kann schneller laufen, der andere schneller denken, wieder ein anderer hat mehr Kraft und noch ein anderer mehr Empathie. Der eine ist schön, der andere hässlich, der eine gesund, der andere krank. Jeder kann irgendwas gut und irgendwas nicht so gut, der eine hat mehr und der andere weniger, das ist nichts besonderes und auch nichts schlimmes. Es ist aber natürlich auch nicht gerecht, denn die individuellen Fähigkeiten, die der einzelne hat oder eben nicht hat, die sind nicht gleichmäßig verteilt, sondern willkürlich. Deshalb gibt es Leute, die haben ganz viele nützliche Eigenschaften und andere haben deutlich zu wenige. Das mag man gemein finden, nur wirklich ändern kann man es nicht.
Aber man kann sich natürlich mit Umverteilung beschäftigen und fordern, dass der, der schneller laufen kann als die anderen, zum Ausgleich immer noch welche ziehen muss, die gar nicht laufen können - doch wie lange soll das gut gehen? Das klappt doch nur, wenn der schnelle Läufer auch etwas dafür bekommt, dass er die anderen zieht. Dafür muss er etwas bekommen, das er auch gerne haben möchte, etwas was ihm fehlt, etwas für das er bereits ist, sich deutlich mehr anzustrengen als nötig, denn "nötig" wäre ja nur das langsame Durchschnittstempo, was er, wenn er alleine läuft, quasi im Leerlauf erreicht.
Hier ist es jetzt von großem Vorteil, wenn der schnelle Läufer ein geborener "Gruppenmensch" ist und gleichzeitig Spaß am Laufen hat. Dann möchte er gerne schnell laufen, einfach weil es ihm Spaß macht, weil er aber dann sofort den Kontakt zur Gruppe verlieren würde, ist er quasi von alleine ausgebremst. Ihm bleibt im Grunde also gar nichts anderes übrig, als andere zu ziehen, wenn er wenigstens ein bisschen laufen will. Er bekommt also den für ihn lebensnotwendigen, intensiven Gruppenkontakt, wenn er andere zieht.
Dieser Mensch ist damit definitionstechnisch extrem sozialverträglich.
Ich bin schon deshalb nicht sozialverträglich, weil ich üblicherweise viel zu faul bin - und weil ich der festen Überzeugung bin: "Gruppen gibt es überall, denn mehr als eins ist eine Gruppe." Bin ich durch Zufall in einer (größeren) Gruppe gelandet, in der alle langsam laufen, dann versuche ich sicherlich erst mal, alle dazu zu bewegen, dass man gemeinsam schneller läuft, denn dann ist man eher am Ziel und kann sich länger ausruhen. Sollten aber jetzt einzelne dabei sein, die einfach nicht mitkommen, dann würde ich kurzerhand "meine Gruppe" neu definieren und nur mit denjenigen weiterlaufen, die das Tempo auch halten können. Hierfür brauche ich tatsächlich nur eine Person, denn das ist die am einfachsten zu findende Gruppe: Eine Person, die optimalerweise grade genau meine Laufstärke hat, mit der kann ich am allerbesten und unfallfreisten nebeneinander genausogut wie hintereinander laufen, ohne dass wir uns dabei selber auf die Füße treten.
Wir wären dann eben eher im Ziel und könnten uns schon in die Sonne legen und auf die Nachzügler warten - aber andere ziehen, nur damit wir alle gleichzeitig ankommen? Nein, sorry, dafür fehlt es mir tatsächlich an Gemeinsinn, oder anders ausgedrückt: Ich bin halt sozialunverträglich und funktioniere nur in kleinen Zweiergruppen
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