anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 11. Februar 2017
Verflogen
So Samstage sind ganz schön flüchtige Gesellen.
Irgendwie ist er schon wieder um, dabei habe ich noch nicht mal mit dem angefangen, was ich mir so fest für heute vorgenommen hatte.
Der Plan für heute war, die Jahresabschlüsse einer von CW-Hinterlassenschafts-Firmen aufzuarbeiten, das wird da nämlich langsam dringlich. Ich gehe davon aus, dass das insgesamt vielleicht so vier-fünf Stunden Arbeit bedeutet, eigentlich also schnell gemacht, weshalb ich vorher ja noch eben ein paar Dinge im Haushalt erledigen konnte, für die auch immer nur am Wochenende Zeit ist und wo es mich jedesmal schrecklich ärgert, wenn ich die mal wieder für irgendwelche andere Aktivitäten geschoben haben. So ein Haushalt verkommt nämlich in einem ziemlichen Tempo zu einem wahren Flodder-Müll-Tempel, ich kenn da was von, ist mir schon oft genug passiert.
Deshalb habe ich heute mit dem Staubsauger einmal durchs ganze Haus gesaugt und dabei wissend und bestätigend ständig mit dem Kopf genickt - "Siehste, dacht ich's mir doch, dass hier der Staub schon wieder ganze Armeen an mannsgroßen Flusenkerlen geschaffen hat. Nicht zu fassen, in welchem Tempo das immer wieder passiert." - Bett neu beziehen und vier Waschmaschinenladungen sortieren, waschen, trocknen und legen war auch noch wichtig und sollte nicht weiter geschoben werden.
Dann kam ich auf den Gedanken, dass ich bei der Standuhr in der Diele doch mal das Uhrwerk tauschen könnte, die Uhr schafft nämlich nur noch 20 statt 24 Stunden am Tag, was dazu führt, dass sie ständig eine neue, anders falsche Uhrzeit anzeigt, die mich immer wieder neu verwirrt. Jetzt ist ein neues (anderes) Uhrwerk drin, es war aber ein ziemliches Gefummel, bis die Zeiger wieder passten. Mittendrin bekam ich Hunger und stellte fest, dass ich ja noch nicht mal gefrühstückt hatte, hatte sich noch nicht ergeben. Aber um 14h frühstücken ist auch blöd, kann ich auch gleich die Süßkartoffel-Birnen-Chili-Creme-Suppe kochen, für die ich neulich ein Rezept gefunden hatte, das ich unbedingt ausprobieren wollte. Die Zutaten dafür hatte ich auch schon alle im Haus, dachte ich. Denn stimmte nur fast - am Ende des Rezeptes stand noch eine dritte Birne, die ich vorher überlesen hatte, also bin ich, als die Suppe schon kochte, auch noch mal eben zu Aldi gefahren, noch eine Birne kaufen, und was man sonst halt so bei Aldi findet, wenn man nur mal eben schnell ein Teil kaufen will....
Die Suppe ist übrigens wirklich sehr lecker, kann ich nur empfehlen.
Man braucht:
1 Zwiebel
2 große Süßkartoffeln (ca. 750g)
3 Birnen (à ca. 250g)
1 Chilischote
3 Brühwürfel und ca. 650ml Wasser
200ml Sahne
50g Zucker
25g Butter
2 Scheiben Schwarzbrot

Zwiebel kleinschneiden und in etwas Ölivenöl andünsten, Süßkartoffeln und 2 (die dritte kommt später) Birnen schälen und alles in kleine Stücke schneiden, zu den Zwiebeln geben, ca. 5 Minuten mitdünsten, Chilischote putzen, Kerne entfernen, sehr klein schneiden und mit in den Topf geben, dann ca. 650ml Wasser und drei Brühwürfel dazu und alles ca. 25 Minuten kochen.
In der Zwischenzeit blitzschnell zu Aldi fahren und die dritte Birne kaufen, die Birne in sehr dünne Scheiben schneiden und das Schwarzbrot in kleine Stücke bröseln. Das Schwarzbrot dann in einer Pfanne ohne Fett rösten, das geröstete Schwarzbrot in eine Schüssel umfüllen, dann Zucker in die heiße Pfanne geben, schmelzen lassen, Butter unterrühren und die Birnenscheiben zum karamelisieren dazugeben.
Wenn die Suppe fertig gekocht hat, die Sahne dazugeben und alles gründlich pürieren, mit den gerösteten Schwarzbrotstücken und den karamelisierten Birnenscheiben als Einlage servieren.

Nach dem Essen habe ich erst die Küche sauber gemacht, dann weiter an der Uhr gebastelt und anschließend mein Bastelzimmer aufgeräumt, dann noch ein bisschen auf dem Rechner rumgelesen, ein paar Überweisungen und sonstigen Kleinkram erledigt, allen möglichen Kram im Internet eingekauft - und als ich grade anfangen wollte mit den Jahresabschlüssen, da stellte ich fest, dass der Samstag ja im wesentlich schon wieder vorbei ist.
Jetzt lohnt es sich auch nicht mehr
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Freitag, 10. Februar 2017
Steh auf
Ein ganz wichtiges Lied:



Normalerweise sind die Toten Hosen ja ganz weit weg von der Musik, die ich so höre, weil viel zu laut und viel zu krawallig.
Normalerweise finde ich Musik in laut ziemlich gräßlich, genauso gräßlich wie scharf gewürzte Speisen. Vor lauter Krach bleibt nichts mehr von der Musik, zu viel Schärfe tötet jeden Geschmack.
Normalerweise.

Aber dieses Lied ist anders. Ich habe es in einem ganz alten Schimanskitatort entdeckt und seit der Zeit habe ich es als Notfallset immer bei mir.
Es muss laut sein, es muss einen aufwecken, wachrütteln, durchschütteln. Es soll nicht schön sein, da gibt es nichts zu genießen und mitzuschwingen. Es ist auch im eigentlichen Sinn keine Musik - nicht für mich in meiner Definition, sondern es ist eher so etwas wie Medizin, wie ein Defibrillator.

Ich denke, jeder kennt diese Zeiten, wo man hintereinanderweg immer wieder ein paar auf die Zwölf bekommen hat, jeder einzelne Schlag hätte schon gereicht, andere Leute von den Beinen zu holen, aber man hat standgehalten. Man hat lange ausgehalten und eingesteckt. Sich gewehrt, verteigt, ausgewichen, selber angegriffen. Drei-, vier-, fünfmal. Aber irgendwann knickt man einfach ein. Klappt man zusammen und dann ist alles aus. Licht aus, dunkel. Man mag auch nicht mehr, man liegt ganz unten, das Leben trampelt über einen drüber. Kopf einziehen, Augen zu und warten, bis es vorbei ist. Man will nichts mehr wahrnehmen, der Widerstand ist gebrochen, die Kraft schon lange verloren.
Dann braucht man dieses Lied.
In laut. Ganz laut.
Als Defibrillator.

Dann steht man wieder auf und dann geht es auch wieder weiter.
Halt den Kopf in den Wind und geh los, denn nur wer aufgibt hat wirklich verloren.

Deshalb, Mesdames et Messieurs, faites vos jeux, es geht wieder weiter, allez, allez,
morgen wieder bunte Lichter und Lampions in diesem Theater
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Donnerstag, 9. Februar 2017
Saite an Saite für Shostakovich
Diesen blöden Wortwitz wollte ich schon lange mal machen, als ich diese vier Damen spielen sah, fand ich ihn enorm passend



Mehr als mich langsam durch You tube zu klicken, ist mit mir heute aber auch nicht los
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Mittwoch, 8. Februar 2017
Schnee ohne Chaos
Hier hat es geschneit.
Ging gestern Abend los. Auf der Fahrt nach Hause durch die Rieselfelder gab es mal wieder eine völlig unberührte weiße Straße zwischen weißen Feldern.
Ich liebe es, als erster über eine gleichmäßig mit Schnee bedeckte Straße zu fahren. Es hat so etwas urtümlich entdeckerhaftes, dass ich jedesmal schwer gute Laune bekomme, wenn ich eine unberührte Schneelandschaft vor mir liegen sehe und mir vorstelle, dass ich der erste Mensch bin, der jetzt seine Spuren hinterlassen wird und dass diese Spuren deshalb auch deutlich sichtbar sein werden. Ich muss dann auch immer wilde Schlangenlinien fahren, weil ich mir dabei auch versuche vorzustellen, was sich wohl der nächste, der diese Straße fahren wird, denken wird, wenn er diese Schlangenlinien sieht. Im Zweifel nichts Gutes. Das gefällt mir dann und macht mir noch mehr gute Laune.
Gestern Abend bin ich also fröhlich singend und schlängelnd durch die Rieselfelder nach Hause gefahren.
Die Schneierei hat sich dann die Nacht über drangehalten und lieferte heute Morgen einen wunderschönen Gartenanblick. Nix mehr graugrün vermooster, ungepflegter Floddergarten, nein, edel, sauber und sehr gepflegt sieht er aus, der Garten, wenn genug Schnee drauf gefallen ist.



Die Straßen waren aber schon wieder alle frei, als ich heute morgen ins Büro fuhr. So gefällt mir Schnee sehr gut: freie Straßen und sauberer Garten, also von mir aus kann das so bleiben
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Dienstag, 7. Februar 2017
Aufgeräumt
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Montag, 6. Februar 2017
Was schön war
"Was schön war" - ist eine Blogrubrik, die man in vielen Blogs immer häufiger findet und nachdem ich mich eine lange Zeit gesträubt habe, so einen Mainstreamkram mitzumachen, habe ich heute spontan beschlossen, dass es mindestens so sehr Mainstream ist, sich gegen Mainstream zu sträuben, dass ich es dann auch gleich wieder machen kann - wen interessiert das schon.
Und ich finde es eine schöne Überschrift.
Und eine gute Idee, aber auch eine uralte Idee:
Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heit'ren Stunden nur.

Darum ab sofort hier und (hoffentlich) demnächst noch oft:
Was schön war, heute im Rückblick am Wochenende:

Das "Shoppen" hat Spaß gemacht. Es hat sogar richtig doll viel Spaß gemacht (okay, deshalb haben wir ja nachher auch so viel gekauft), aber trotzdem, es war einfach ein richtig toller Nachmittag, denn in beiden Läden, in denen wir nachher so viel eingekauft haben, waren einfach nur unglaublich nette, sympathische, freundliche und tolle Verkäufer und allein die Tatsache, wie freundlich und zuvorkommend, dabei aber ohne jede Spur schleimig oder künstlich, weder anbiedernd noch "professionell", sondern wirklich individuell und mit gefühlt echter Begeisterung diese Verkäuferinnen uns in den Läden behandelt haben, das war ein echtes Erlebnis. Am meisten Spaß machten dabei die Verkäuferinnen in dem Marc O'Polo-Laden. Die waren so natürlich und so echt, dabei aber eben auch so freundlich und zuvorkommend und bemüht, uns gut zu bedienen, dass ich vor lauter Begeisterung gar nicht mehr gehen wollte. Die waren einfach nur supersuper nett und ich habe jede Minute in diesem Laden rundum genossen.
Vielleicht treffe ich in meinem Leben tatsächlich viel zu wenige menschlich nette Leute, die meisten Menschen, mit denen ich sonst so umgehe sind dröge, langweilige Verwaltungsmenschen, aus Banken, Finanzämtern oder anderen Behörden. Die waren vielleicht mal nett, früher, das ist ihnen von der Compliance-Abteilung samt allen sonstigen offiziellen Vorschriften, die zwingend zu beachten sind, aber ausdrücklich abtrainiert worden. Heute sind sie formell korrekt und sehr höflich, aber menschlich nett, so wie die Verkäuferinnen in dem Marc O'Polo-Laden, das geht schon gründlich anders.
Und deswegen war das wie ein Wellnessbad, mal mit Menschen umzugehen, die komplett locker waren und nur gute Laune ausstrahlten.
Ich habe es ausführlich genossen
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Sonntag, 5. Februar 2017
Technikirrsinn 4.0
Letzten Mittwoch habe ich mich ja schon ausgiebig mit der Bedienung einer Software beschäftigt, die zwar eigentlich seit Jahren zu meinem ganz normalen Alltag gehört, die ich aber, verglichen mit den Möglichkeiten des Programms (von denen ich mir vorstelle, dass es sie geben muss, wenn ich all die Menus mit Untermenus betrachte, die das Programm so anbietet), nur zu 10% beherrsche. Ich kann Termine erstellen und ich kann rausfinden, wann ich wo und mit wem einen Termin habe, ich kann Termineinladungen verschicken und selber annehmen. Die Termine synchronisieren sich auf meinem Rechner, meinem Handy und dem Tablet - und das war's dann so im Wesentlichen. Mehr brauche ich ja eigentlich auch nicht. Andererseits frage ich mich natürlich, ob mir das gesamte Programm nicht doch ungeahnte Wundermöglichkeiten mit fantastischen Arbeits- und Organisationserleichterungen bietet, die ich vor allem deshalb nicht nutze, weil ich gar nicht weiß, dass es sie gibt oder geben könnte. Ich meine, vor 10 Jahren habe ich ja auch mein Smartphone nicht vermisst, weil ich tatsächlich absolut sicher war, dass das so, wie Apple es ankündigte mit dem iPhone, nie und nimmer praktikabel funktionieren kann. Seit dieser grandiosen Fehleinschätzung, die ich im Jahr 2010 noch mal toppte, in dem ich die Sinnhaftigkeit eines iPad komplett ins Lächerliche zog und mich souverän erhaben über die fehlgeleiteten Technikfreaks erhob, die vor lauter geifernden Scheuklappen auf alles Neue gar nicht mehr beurteilen können, wann etwas wirklich überflüssig ist, seit der Zeit bin ich tatsächlich etwas vorsichtiger geworden, mit meinen Beurteilungen zum Thema "Nützlich oder Schnickschnack".

Am Mittwoch habe ich deshalb versucht, tiefer in die Geheimnisse des Microsoft Outlook Kalenders samt entsprechender Nebenfunktionen einzusteigen, nach vier-fünf Stunden habe ich aber entnervt aufgegeben, ich schätze, ich beherrsche jetzt 30% der Möglichkeiten, die das Programm grundsätzlich kann, aber wie ich den Rest je lernen oder rausfinden könnte, ist mir ein Rätsel, weshalb ich dieses Thema einfach auf irgendwann später verschoben habe.

Es gibt aber noch mehr schon seit langem schlummernde Technik- bzw. Bedienungsthemen, wo es mich ärgert, dass die Technik bei mir nicht funktioniert, die aber gleichzeitig auch ein hohes Nervenstrapazenpotential haben und ich genau weiß, wenn ich mich damit beschäftige, dann rege ich mich auf.

So ganz grundsätzlich würde ich mich nämlich als durchaus technikaffin und aufgeschlossen für neue Ideen bezeichnen und in meiner Alltagsfilterblase, d.h. also unter den Menschen, mit denen ich im Alltag so für gewöhnlich Kontakt habe, wird mir das auch immer wieder bestätigt. In meiner Wahrnehmung gibt es deshalb ganz viele Menschen, die sich im Umgang mit IT, dem Internet und den neuen Medien, mit Programmen, Hardware, Technik und Möglichkeiten noch viel, viel schwerer tun als ich.
Klar gibt es Leute, die sind da deutlich besser, aber das sind meist Spezialisten oder Menschen, die das beruflich machen, das ist völlig normal, und jeder von denen kann dann meist auch nur sein eines Spezialgebiet. D.h. mein Computerexperte kann den Rechner vielleicht neu aufsetzen und ins Netzwerk bringen, aber auf meinem Microsoftkonto die veralteten Anmeldungen löschen, um mein Outlookkonto auch auf dem neuen Tablet ans Laufen zu kriegen, damit ist auch ein IT Spezialist überfordert, ist ein zu spezieller Sonderfall.

Aber Internet, Vernetzung und der Umgang mit Technik jeder Art, die "digital gesteuert wird", um das mal so global wie möglich zu umschreiben, gehört ja mittlerweile für wirklich jeden zum Alltag und es werden täglich mehr Dinge, deren Bedienung und Steuerung nur noch "vernetzt" und damit immer komplexer funktioniert und die es in der bisherigen, alten, analogen Form fast gar nicht mehr gibt.
Aber grade weil ich so viele dieser "Smarthome Element" schon seit sehr langem in meinen Alltag integriert habe, weil ich noch nie Berührungsängste hatte und mich auch immer selber darum gekümmert habe, wie die Steuerungstechnik funktioniert, grade deshalb bilde ich mir ein, dass ich doch im Grunde zu den "bevorzugten usern" gehören müsste, die in der Kombination aus langjähriger Erfahrung, mitgewachsenem Wissen und konstanter Neugier und Aufgeschlossenheit, doch als erste in der Lage sein müssten, Dinge des Alltags zu bedienen.
Aus dieser Überzeugung heraus habe ich immerhin den Vorteil, dass ich nicht in tiefste Niedergeschlagenheit verfalle und mich für den totalen Versager und Techniklegastheniker halte, nur weil bei uns das Telefon nicht funktioniert, der Fernseher nur noch seltsame Programme anbietet und der Computer sich weigert, neue Benutzeranmeldungen unter meinem Namen zuzulassen. All diese nicht nachvollziehbaren Technikschikanen sind einfach schon immer Teil des Alltags gewesen, irgendwas streikte, klemmte, hakte oder piepte schon immer und die Gründe dafür waren auch schon immer so vielfältig wie es früher zig verschiedene Gründe geben konnte, warum das Pferd plötzlich lahmte, die Kuh keine Milch mehr gab oder die Henne gluckte.
Aber im Unterschied zu Pferd, Kuh und Henne ist die Technik unserer Gegenwart extra von Menschen für Menschen entwickelt worden - und da habe ich den tiefsitzenden Anspruch, dass man sich bei der Entwicklung und vor allem bei der sich anschließenden Produktpflege, doch bitte schwerpunktmäßig darum kümmern sollte, dass die Nutzung der Technik verflixt noch mal so intuitiv wie möglich möglich sein sollte.
Aber Pustekuchen - bei einigen Anwendungsprogrammierungen frage ich mich regelmäßig, ob die Beschäftigung von Autisten in der IT-Branche wirklich eine so gute Idee ist.
Denn manche Ablauf-Klick- und Programmierungswege sind dermaßen umständlich, nicht nachvollziehbar und abstrus, dass ich mich immer wieder wundere, dass sie tatsächlich Realität sind.
Spitzenreiter bei Programmierungsschwachsinn sind nach meiner festen Überzeugung Fernseher.
Erst hatten wir immer nur Samsung-Fernseher, dann habe ich mich über die umständliche Bedienung gründlich geärgert und beschlossen, dass ich lieber einen von Panasonic haben möchte. Panasonic hat vor allem eine Fernbedienung mit großen Tasten, ein Kriterium, was bei mir mit abnehmender Sehleistung immer wichtiger wird.
Also haben wir seit zwei Jahren in Greven einen Panasonicfernseher, auf Borkum aber immer noch Samsung, hat den Vorteil, dass ich bei beiden Herstellern auf dem laufenden bleibe, was neue Bedienungsumständlichkeiten angeht.
Vor einiger Zeit begannen die Öffentlich-Rechtlichen damit, ihr Programmangebot neu zu organisieren, was zur Folge hatte, dass die alten Senderlisten gründlich zerschossen wurden, sie mussten neu programmiert werden, wollte ich weiterhin Zugriff auf meine 10 Lieblingsprogramme haben.
Heute war es dann soweit - ich habe mich mit der Organisation der Senderlisten beschäftigt und - wie ich es vorhergesehen hatte - dabei sehr viel Wut entwickelt. Was für eine schwachsinnige Umständlichkeit. Wer um alles in der Welt hat sich so einen Blödsinn ausgedacht? Es ist echt zum Haare raufen. Und weil ich nun vor dem Fernseher saß, stundenlang auf der Fernbedienung rumdrückte, Sender im Menu durch die Gegend schob und dabei gründlich schimpfte und fluchte, erbarmte sich K. der Seele der verfluchten Programmierer und versuchte, die Senderliste vom Fernseher auf den PC zu exportieren, um sie dort zu bearbeiten und dann fein sortiert wieder zurückzuspielen.
Im Fernseher selber gab es allerdings auch im sehr umfangreichen eManual keinen Hinweis darauf, wie das gehen könnte. Also hat er gegoogelt und diese Anleitung gefunden. Wenn man das in Ruhe durchliest, fasst man sich nur noch an den Kopf:
Da soll man allen Ernstes eine SD Karte nehmen, auf der eine leere Textdatei mit der Bezeichnung "hotel.pwd.txt" erstellen (das ist kein Witz, die muss tatsächlich genau so genannt werden), die SD Karte in den Fernseher schieben, (ganz easy, wenn der Fernseher an der Wand hängt und der SD Schlot natürlich bedienerfreundlich exakt auf der Rückseite ist…..) worauf sich ein Programm öffnet, das man dann mit dem Passwort "4850" dazu bringen kann, die Senderliste auf die SD Karte zu übertragen. Für den Rechner braucht man dann noch ein anderes Programm (kann man nach ein wenig Googeln im Internet runterladen), mit dem man die auf die SD-Karte heruntergeladene "svl.Datei" öffnen und bearbeiten kann, um sie anschließend mit dem Passwort "4851" wieder zurück auf den Fernseher zu übertragen.
Ich meine, das muss man sich nur mal auf der Zunge zergehen lassen: "hotel.pwd.txt" - ticken die noch ganz sauber oder welche Entschuldigung haben die dafür vorzubringen? Und dann die Passwortnummer: In der Bedienungsanleitung von Panasonic ist die nirgends zu finden, wo dieser Schweizer Technikblogger die herhat, wissen die Götter, sie funktioniert aber. Nur bitte schön - was soll das???
Und natürlich war es nicht so einfach, wie in dem link beschrieben, die SD-Karte wollte der Fernseher nicht erkennen, es gibt aber noch USB-Schächte. Davon allerdings zwei, von denen nur einer für das Übertragen von Senderlisten zugelassen ist und der USB-Stick selber darf auch nicht größer als max. 4GB Gesamtgröße haben und er muss vorher in einem bestimmten Format formatiert worden sein. Es war also alles ganz einfach.
Als K. nach vier Stunden so weit war, dass er die Senderliste exportiert hatte, war ich inzwischen fertig, mit dem manuellen Sortieren per Fernbedienung. Wir haben jetzt eine fein sortierte Senderliste exportiert, aber immerhin wissen wir nun, wie es geht. Wenn sich demnächst ARD one in ARD mit und ARD Alpha in BRD Beta umbenennt und von einem anderen Kanal aus sendet, sind wir gerüstet
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