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Montag, 30. Januar 2017
Neues Zuhause
anje, 00:30h
Zurück auf dem Festland, wieder im Grevenhaus, entdecke ich, wie froh ich bin, wieder zuhause zu sein.
Ja, zuhause.
Hier in Greven.
Und damit ist es passiert: ich habe mir mal wieder ein neues Zuhause gesucht.
Borkum fühlt sich nicht mehr an wie Zuhause, dort steht ein Haus, das einen unangenehmen Geruch hat, in dem ein fremder Mensch wohnt und in dem ich mich eingeengt und bevormundet fühle. Die alten Muster sind alle wieder da: Sonntags geht man in die Kirche und redet geschwollenes Zeug von wegen Rücksicht auf andere nehmen und freundlich und hilfsbereit miteinander umgehen.
Ja klar, und insbesondere die eigenen Kinder sollen natürlich freundlich und hilfsbereit sein, deshalb hat man ja überhaupt nur Kinder bekommen.
Man hat da einen Anspruch drauf, verflixt, das gehört sich so.
Und genau deshalb bin ich jetzt raus.
Denn dieses erleichternd, befreiende Gefühl, als ich hier in Greven die Tür aufschloss und tief die Luft einsog, das war mir Antwort genug.
Zuhause ist, wo es nach Zuhause riecht
.
Ja, zuhause.
Hier in Greven.
Und damit ist es passiert: ich habe mir mal wieder ein neues Zuhause gesucht.
Borkum fühlt sich nicht mehr an wie Zuhause, dort steht ein Haus, das einen unangenehmen Geruch hat, in dem ein fremder Mensch wohnt und in dem ich mich eingeengt und bevormundet fühle. Die alten Muster sind alle wieder da: Sonntags geht man in die Kirche und redet geschwollenes Zeug von wegen Rücksicht auf andere nehmen und freundlich und hilfsbereit miteinander umgehen.
Ja klar, und insbesondere die eigenen Kinder sollen natürlich freundlich und hilfsbereit sein, deshalb hat man ja überhaupt nur Kinder bekommen.
Man hat da einen Anspruch drauf, verflixt, das gehört sich so.
Und genau deshalb bin ich jetzt raus.
Denn dieses erleichternd, befreiende Gefühl, als ich hier in Greven die Tür aufschloss und tief die Luft einsog, das war mir Antwort genug.
Zuhause ist, wo es nach Zuhause riecht
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Sonntag, 29. Januar 2017
Hintereinanderweg
anje, 00:31h
So, ich sitze.
Uff.
Gefühlt das erste Mal heute, denn bisher war ich den gesamten Tag über durchgängig mit irgendwas beschäftigt.
Es ging los mit einem Termin mit den Stadtwerken in Vaters Haus. Da es die Wasserleitung der Stadtwerke war, die letzten Sommer undicht wurde und dadurch diesen Riesenwasserschaden in Vaters Haus verursacht hat, haben die sich bisher auch darum gekümmert, das ganze wieder zu reparieren - und jetzt meinten sie, wären sie erst mal fertig. Alles, was nass war, wurde entfernt, dann wurde das entkernte Haus drei Monate getrocknet und jetzt wurde der Estrich wieder neu verlegt. Nur ein Haus mit nackichtem Estrich ist ja noch nicht fertig. Jetzt fehlt noch der Bodenbelag und die Wände müssen auch alle noch gemacht werden. Die Stadtwerke meinen nun, dass sie dafür nicht mehr zuständig seien, denn der alte Bodenbelag sei ja schon sehr alt gewesen und deshalb wertlos und etwas wertloses müssen sie nicht ersetzen. Und das gleiche gelte für die Wände bzw. Tapeten.
Ich glaube allerdings, wir werden da jetzt Streit bekommen.
Nach den Stadtwerken habe ich dann sofort den Maler angerufen, der auch spontan Zeit hatte, sich das Haus im derzeitigen Zustand beguckte, immer wieder nur den Kopf schüttelte und betrübt feststellte, dass da noch sehr viel zu machen sei. Gut fünfstellig, meint er.
Jetzt wird es also so sein, dass wir den Maler beauftragen und mit seiner Rechnung erst mal in Vorleistung gehen müssen, dann müssen wir noch einen Anwalt beauftragen und auch den erst mal bezahlen - und dann schauen wir mal, was die Stadtwerke davon so übernehmen werden oder müssen. Hilft alles nix, denn sonst wird das Haus nie mehr fertig und ich habe einen Dauerbewohner in meinem Haus gewonnen. Ich kümmere mich also aus reinem Selbstnutz.
Nach diesen Handwerker- und Bauterminen war es Mittag und ich bin umgehend ins Dorf gefahren, die nächste Liste an Erledigungen abarbeiten. Fahrkarte kaufen für die Fähre morgen und bei Rossmann einkaufen und die Drogeriebestände wieder auffüllen. Mittlerweile bin ich schon so weit, dass ich auch die notwendigen Drogeriebestände für das Festlandhaus hier auf der Insel kaufe, denn hier habe ich tatsächlich einen Drogeriemarkt in erreichbarer Nähe und so habe ich heute Zahnpaste und Deo und Shampoo und Müllbeutel gekauft - was ich morgen alles mit nach Greven nehme. Irgendwie schon arg bekloppt, erst wird der Kram hier aufwendig mit der Fähre hingeschafft und jetzt karre ich ihn mit der Fähre wieder zurück - aber wann soll ich unter der Woche Drogerieartikel einkaufen? Deshalb eben so.
Dann Weiterfahrt zum Onkel und dort stundenlang den Computer und das Handy wieder resettet und ans Laufen gebracht. Wenn man alte Leute länger als vier Wochen mit irgendeinem EDV-Kram alleine wurschteln lässt, ist in der Regel alles so sehr verstellt, dass man am allerbesten gleich eine Recovery-CD reinschiebt und alles neu aufsetzt.
Erst gegen 17.30h waren wir da fertig, dann Weiterfahrt zu Lidl, noch fix die Dinge kaufen, die wir gestern vergessen hatten.
Und außerdem mussten wir auch noch im Getränkemarkt vorbei, die Kiste mit Malzbier zurückgeben, die K. aus Versehen erwischt hatte. K. behauptet ja, dass er durch seine Brille, die ihm der Optiker angepasst hat, nicht gut gucken kann, weshalb er sie höchst selten trägt. Ohne die Brille kann er aber eigentlich gar nichts mehr gucken, zumindest nichts lesen, und dann erwischt er halt schon mal Malzbier statt Pilsbier.
Jetzt haben wir das richtige Bier und genug zu essen, gegen 18.30h war ich endlich wieder zu Hause. Dann aber noch Kochen und Kuchenbacken - Vater hat morgen Geburtstag und deshalb erwartet auf alle Fälle sein Enkel, dass es die traditionelle Familienschwarzwälderkirschtorte gibt, die schon meine Großmutter immer zu Geburtstagen hergestellt hat.
Aber nu ist alles geschafft, alle sind satt und zufrieden, Küche ist wieder aufgeräumt, die fünfte Maschine Wäsche ist nicht nur fertig getrockent, sondern auch schon gelegt und wieder eingeräumt, Torte steht im Kühlschrank, nur der Ofen, den kriegt K. nicht zum Brennen.
Heize ich eben von innen nach und hole mir noch einen Rotwein.
Prost
.
Uff.
Gefühlt das erste Mal heute, denn bisher war ich den gesamten Tag über durchgängig mit irgendwas beschäftigt.
Es ging los mit einem Termin mit den Stadtwerken in Vaters Haus. Da es die Wasserleitung der Stadtwerke war, die letzten Sommer undicht wurde und dadurch diesen Riesenwasserschaden in Vaters Haus verursacht hat, haben die sich bisher auch darum gekümmert, das ganze wieder zu reparieren - und jetzt meinten sie, wären sie erst mal fertig. Alles, was nass war, wurde entfernt, dann wurde das entkernte Haus drei Monate getrocknet und jetzt wurde der Estrich wieder neu verlegt. Nur ein Haus mit nackichtem Estrich ist ja noch nicht fertig. Jetzt fehlt noch der Bodenbelag und die Wände müssen auch alle noch gemacht werden. Die Stadtwerke meinen nun, dass sie dafür nicht mehr zuständig seien, denn der alte Bodenbelag sei ja schon sehr alt gewesen und deshalb wertlos und etwas wertloses müssen sie nicht ersetzen. Und das gleiche gelte für die Wände bzw. Tapeten.
Ich glaube allerdings, wir werden da jetzt Streit bekommen.
Nach den Stadtwerken habe ich dann sofort den Maler angerufen, der auch spontan Zeit hatte, sich das Haus im derzeitigen Zustand beguckte, immer wieder nur den Kopf schüttelte und betrübt feststellte, dass da noch sehr viel zu machen sei. Gut fünfstellig, meint er.
Jetzt wird es also so sein, dass wir den Maler beauftragen und mit seiner Rechnung erst mal in Vorleistung gehen müssen, dann müssen wir noch einen Anwalt beauftragen und auch den erst mal bezahlen - und dann schauen wir mal, was die Stadtwerke davon so übernehmen werden oder müssen. Hilft alles nix, denn sonst wird das Haus nie mehr fertig und ich habe einen Dauerbewohner in meinem Haus gewonnen. Ich kümmere mich also aus reinem Selbstnutz.
Nach diesen Handwerker- und Bauterminen war es Mittag und ich bin umgehend ins Dorf gefahren, die nächste Liste an Erledigungen abarbeiten. Fahrkarte kaufen für die Fähre morgen und bei Rossmann einkaufen und die Drogeriebestände wieder auffüllen. Mittlerweile bin ich schon so weit, dass ich auch die notwendigen Drogeriebestände für das Festlandhaus hier auf der Insel kaufe, denn hier habe ich tatsächlich einen Drogeriemarkt in erreichbarer Nähe und so habe ich heute Zahnpaste und Deo und Shampoo und Müllbeutel gekauft - was ich morgen alles mit nach Greven nehme. Irgendwie schon arg bekloppt, erst wird der Kram hier aufwendig mit der Fähre hingeschafft und jetzt karre ich ihn mit der Fähre wieder zurück - aber wann soll ich unter der Woche Drogerieartikel einkaufen? Deshalb eben so.
Dann Weiterfahrt zum Onkel und dort stundenlang den Computer und das Handy wieder resettet und ans Laufen gebracht. Wenn man alte Leute länger als vier Wochen mit irgendeinem EDV-Kram alleine wurschteln lässt, ist in der Regel alles so sehr verstellt, dass man am allerbesten gleich eine Recovery-CD reinschiebt und alles neu aufsetzt.
Erst gegen 17.30h waren wir da fertig, dann Weiterfahrt zu Lidl, noch fix die Dinge kaufen, die wir gestern vergessen hatten.
Und außerdem mussten wir auch noch im Getränkemarkt vorbei, die Kiste mit Malzbier zurückgeben, die K. aus Versehen erwischt hatte. K. behauptet ja, dass er durch seine Brille, die ihm der Optiker angepasst hat, nicht gut gucken kann, weshalb er sie höchst selten trägt. Ohne die Brille kann er aber eigentlich gar nichts mehr gucken, zumindest nichts lesen, und dann erwischt er halt schon mal Malzbier statt Pilsbier.
Jetzt haben wir das richtige Bier und genug zu essen, gegen 18.30h war ich endlich wieder zu Hause. Dann aber noch Kochen und Kuchenbacken - Vater hat morgen Geburtstag und deshalb erwartet auf alle Fälle sein Enkel, dass es die traditionelle Familienschwarzwälderkirschtorte gibt, die schon meine Großmutter immer zu Geburtstagen hergestellt hat.
Aber nu ist alles geschafft, alle sind satt und zufrieden, Küche ist wieder aufgeräumt, die fünfte Maschine Wäsche ist nicht nur fertig getrockent, sondern auch schon gelegt und wieder eingeräumt, Torte steht im Kühlschrank, nur der Ofen, den kriegt K. nicht zum Brennen.
Heize ich eben von innen nach und hole mir noch einen Rotwein.
Prost
.
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Samstag, 28. Januar 2017
Beerdigungsprogramm
anje, 00:13h
Nach drei überwiegend durch Büroarbeit und externe Termine gefüllten Wochenenden sind wir dieses Wochenende endlich wieder auf Borkum.
J. hat niedersächsische Winterferien und damit zwei Tage extra frei und nach drei Wochen Abwesenheit sind vor allem größere Mengen an Wäschebergen entstanden.
Die zweite Maschine läuft schon.
Fahrt und Überfahrt waren auffällig unspektakulär, die Fähre war zwar rappelvoll, aber J. war früh genug da, so dass er uns einen angenehmen Platz freihalten konnte. Wir haben ihn dafür anschließend auch mit dem Auto mitgenommen, so dass er sich die Kleinbahn ersparen konnte. Bei so einer vollen Fähre ist das dann auch keiner echter Spaß mehr.
Nach der Fähre noch kurzer Einkaufsstop bei Lidl - seitdem der Discounter hier auf der Insel ist, lohnt es sich nicht mehr, in größeren Mengen Lebensmittel vom Festland zu importieren.
J. wünschte sich irgendwas mit Kartoffeln. Im Internat können die sicherlich viel, aber Kartoffeln gehören wohl eher nicht zu den basic skills der Internatsküche.
Also gab es dann eine Riesenportion warmen Kartoffelsalat, die komplett aufgegessen wurde und J. ist nicht geplatzt. Wundert mich jedes Mal aufs Neue, dass er von innen so viel größer ist als von außen.
Beim Smalltalk mit meinem Vater fragte ich routiniert nach, wer denn in den letzten drei Wochen alles so gestorben ist - macht man hier so. Hauptunterhaltungsprogramm der Inselsenioren sind die regelmäßigen Beerdigungen und es wird auch immer lang und breit darüber berichtet.
Nächste Woche Montag und Dienstag findet je eine Beerdigung statt, Vater wird aber nur am Montag zur Trauerfeier von Schlippo B. gehen (die Leute haben hier alle Spitznamen, die bis zur Beerdigung halten). Am Dienstag wird Benzi T. begraben, aber da geht er nicht hin, sagt er. J. fragte verwundert, warum nicht und K. warf spontan ein: "Der kommt ja auch nicht zu seiner."
Grundsätzlich ein berechtigtes Argument, ob es aber auch bei Beerdigungen greift, muss man noch mal überdenken, Vater sagte jedoch nur ganz trocken: "Der wär auch nicht gekommen, wenn er noch nicht tot wär."
Na dann
.
J. hat niedersächsische Winterferien und damit zwei Tage extra frei und nach drei Wochen Abwesenheit sind vor allem größere Mengen an Wäschebergen entstanden.
Die zweite Maschine läuft schon.
Fahrt und Überfahrt waren auffällig unspektakulär, die Fähre war zwar rappelvoll, aber J. war früh genug da, so dass er uns einen angenehmen Platz freihalten konnte. Wir haben ihn dafür anschließend auch mit dem Auto mitgenommen, so dass er sich die Kleinbahn ersparen konnte. Bei so einer vollen Fähre ist das dann auch keiner echter Spaß mehr.
Nach der Fähre noch kurzer Einkaufsstop bei Lidl - seitdem der Discounter hier auf der Insel ist, lohnt es sich nicht mehr, in größeren Mengen Lebensmittel vom Festland zu importieren.
J. wünschte sich irgendwas mit Kartoffeln. Im Internat können die sicherlich viel, aber Kartoffeln gehören wohl eher nicht zu den basic skills der Internatsküche.
Also gab es dann eine Riesenportion warmen Kartoffelsalat, die komplett aufgegessen wurde und J. ist nicht geplatzt. Wundert mich jedes Mal aufs Neue, dass er von innen so viel größer ist als von außen.
Beim Smalltalk mit meinem Vater fragte ich routiniert nach, wer denn in den letzten drei Wochen alles so gestorben ist - macht man hier so. Hauptunterhaltungsprogramm der Inselsenioren sind die regelmäßigen Beerdigungen und es wird auch immer lang und breit darüber berichtet.
Nächste Woche Montag und Dienstag findet je eine Beerdigung statt, Vater wird aber nur am Montag zur Trauerfeier von Schlippo B. gehen (die Leute haben hier alle Spitznamen, die bis zur Beerdigung halten). Am Dienstag wird Benzi T. begraben, aber da geht er nicht hin, sagt er. J. fragte verwundert, warum nicht und K. warf spontan ein: "Der kommt ja auch nicht zu seiner."
Grundsätzlich ein berechtigtes Argument, ob es aber auch bei Beerdigungen greift, muss man noch mal überdenken, Vater sagte jedoch nur ganz trocken: "Der wär auch nicht gekommen, wenn er noch nicht tot wär."
Na dann
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Donnerstag, 26. Januar 2017
Frauenalarm
anje, 23:07h
Normalerweise finde ich Gleichberechtigungs- und Genderthemen ja ziemlich überflüssig. Ja, ich weiß, noch vor 50 Jahren war unsere Gesellschaft eine ganz andere und nur weil sich so viele Frauen für Gleichberechtigungsthemen engagiert haben, sind wir da, wo wir heute sind, aber ich behaupte einfach mal, ich hätte mich auch vor 50 Jahren schon irgendwie durchgebissen und wäre nicht als brave Hausfrau am Herd gelandet. Mag sein, dass ich mich da komplett überschätze und die Zwänge der Gesellschaft vor 50 Jahren deutlich unterschätze, aber ist am Ende auch müßig, sich darüber zu streiten, ich kann auch damit leben, ein egoistischer Schmock zu sein, der die Annehmlichkeiten und Errungenschaften der Frauenbewegung für sich selber nutzt, ohne bereit ist, irgendetwas zurückzugeben, ist mir auch egal, ich finde die allermeisten typischen "Emanzenthemen" trotzdem entsetzlich langweilig. (Aber wie man an dieser langen, unprovozierten Erklärungstirade sieht, ist mir dieses Desinteresse schon häufiger heftig angekreidet worden. Wahrscheinlich habe ich richtig Glück, dass ich eine Frau bin, denn als Mann wäre ich schon lange Pleite, bei den Unsummen an Strafgeldern, die ich dann ständig in die Machokasse einzahlen müsste.)
Aber trotz (oder wegen?) dieses wirklich sehr geringen Interesses an Förderung der Gleichberechtigung musste ich über dieses Schild in einer Dortmunder Tiefgarage dann doch sehr lachen:

Ein eigener Alarmknopf extra für Frauenalarm - na, wenn das nicht was Tolles ist
:-).....
.
Aber trotz (oder wegen?) dieses wirklich sehr geringen Interesses an Förderung der Gleichberechtigung musste ich über dieses Schild in einer Dortmunder Tiefgarage dann doch sehr lachen:

Ein eigener Alarmknopf extra für Frauenalarm - na, wenn das nicht was Tolles ist
:-).....
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Mittwoch, 25. Januar 2017
Aufgeräumt
anje, 20:41h
...
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Dienstag, 24. Januar 2017
Bewerbungsskurrilitäten Fortsetzung
anje, 23:53h
Wenn man auf seltsame Erlebnisse mit anderen Menschen steht, dann sind Bewerbungsgespräche eine sehr gute Gelegenheit, hier aus dem Vollen zu schöpfen.
Ich habe meine letzten beiden Tage stundenlang mit Bewerbungsgesprächen verbracht und zweifel mal wieder an der These, dass der Mensch als solches grundsätzlich die "höhere Existenz" darstellt.
Zur Spezies Mensch gehören so seltsame Exemplare, dass die Abgrenzung oder Unterscheidung zu seltsamen Tierarten nicht immer leichtfällt.
Ausgeschrieben hatten wir die Stelle einer Sekretärin für die Geschäftsführung und einen Ingenieur für technisches Facility Management. Auf die Sekretärinnenstelle sind erwartungsgemäß extrem viele Bewerbungen eingegangen, da sortiert man natürlich rein nach der Papierlage schon gut 90% vorher aus, was dazu führt, dass man sich einbildet, dass diejenigen, die man dann tatsächlich zu einem Vorstellungsgespräch einlädt, doch sicherlich schon zu den "im Grunde wirklich guten" gehören. - Vielleicht ist es diese überspannte Erwartungshaltung, die einen die Realität dann als skurril empfinden lässt.
Dass keiner der eingeladenen Bewerber irgendwelche sinnvollen Infos über die Firma im Netz erfolgreich recherchiert hat, war schon fast zu erwarten. Sehr häufig werden wir mit einer ganz anderen Gesellschaft, die sich nur so ähnlich schreibt, aber nichts mit uns zu tun hat, verwechselt. Wenn dann aber ein Bewerber, nachdem er darauf hingewiesen wurde, dass er da wohl eine Verwechslung begangen hat, und wir seien nicht der landwirtschaftliche Genossenschaftsverband, irritiert zurückfragt, dass er da sowieso mal eine Frage hätte, er hätte noch nirgendwo Kühe gesehen, ob wir denn gar nicht für die Milchwirtschaft zuständig seien, dann ist es zumindest ein wenig schräg.
Lustig ist es auch, wenn ein Bewerber trotz Hinweis auf die Verwechslung darauf besteht, dass wir was mit Landwirtschaft zu tun haben müssen, das hätte er nämlich extra im Internet recherchiert und das stände da, da sei er ganz sicher.
Bei den Sektretärinnen war gestern eine dabei, deren Kernkompetenz vor allem "Loyalität und Verschwiegenheit" war, wie sie nicht müde wurde, immer wieder zu wiederholen, was sie dann aber trotzdem nicht daran hinderte, ausführlich zu erklären, was ihr an ihrer alten Firma, die sie verlassen möchte, alles nicht passt.
Die Krone an Irrsinn hat dann aber heute einer der Bewerber auf die Technikerstelle abgeschossen. Aufgefordert, er möge seinen beruflichen Lebenslauf doch noch einmal kurz mündlich zusammenfassen, damit wir darüber einen Gesprächseinstieg finden, begann er seinen Bericht bei dem Lehrer Weißenfels in der Grundschule. Der Lehrer Weißenfels, den er in der vierten Klasse gehabt hätte und der kurz danach in Pension ging, den er aber dann doch noch mal 20 Jahre später bei Aldi auf dem Parkplatz getroffen hat, wo er ihm dann erklären konnte, wie übel er ihm genommen habe, dass er, also der Lehrer Weißenfels ihm, dem äußerst klugen Bewerber, das Leben derart schwer gemacht habe damit, dass er ihm nur eine Hauptschulempfehlung gegeben habe, so dass er erst nach vielen Umwegen seine Brillianz hätte zeigen können, aber dann hätte er doch studiert und einen Abschluss mit sieben Einsen gemacht (und dem Hinweis an uns; "Haben Sie sich das Zeugnis auch genau angesehen? Sieben Einsen ist schon was Besonderes.") .Das hat er 20 Jahre später alles dem Lehrer Weißenfels auf dem Parkplatz von Aldi gesagt, denn er hätte ihm ja fast sein Leben versaut, aber dann hätte er ja doch noch studiert. Mit sieben Einsen im Abschluss. Und man sieht sich immer zweimal.
In seinem ersten Job hätte er dann das Badezimmer für den Fußballstar XYirgendwie renovieren sollen und da hätten ein paar ganz schmutzige, staubige Fußballschuhe in der Ecke gestanden, die er fast weggeworfen hätte, als in lezter Sekunde dieser Fußballstar XYirgendwas dann doch noch eingriff, denn das waren seine Weltmeisterschaftsschuhe von 1974.
Jaja, er hat schon so einiges erlebt, er könnte uns da eine Menge Anekdoten erzählen. Was er dann auch weiter hemmungslos tat, bis er irgendwann fragte, ob das etwa zu weitschweifig sei, und der Oberchef, der seit über fünf Minuten mit offenem Mund fassungslos da saß, nur noch antwortete: "Aber nein, erzählen Sie ruhig weiter." - Ich glaube, der war längst überzeugt, dass jeden Moment die Tür aufgeht und jemand vom Team der versteckten Kamera reinkommt.
Waren wahrlich zwei erlebnisreiche Tage
.
Ich habe meine letzten beiden Tage stundenlang mit Bewerbungsgesprächen verbracht und zweifel mal wieder an der These, dass der Mensch als solches grundsätzlich die "höhere Existenz" darstellt.
Zur Spezies Mensch gehören so seltsame Exemplare, dass die Abgrenzung oder Unterscheidung zu seltsamen Tierarten nicht immer leichtfällt.
Ausgeschrieben hatten wir die Stelle einer Sekretärin für die Geschäftsführung und einen Ingenieur für technisches Facility Management. Auf die Sekretärinnenstelle sind erwartungsgemäß extrem viele Bewerbungen eingegangen, da sortiert man natürlich rein nach der Papierlage schon gut 90% vorher aus, was dazu führt, dass man sich einbildet, dass diejenigen, die man dann tatsächlich zu einem Vorstellungsgespräch einlädt, doch sicherlich schon zu den "im Grunde wirklich guten" gehören. - Vielleicht ist es diese überspannte Erwartungshaltung, die einen die Realität dann als skurril empfinden lässt.
Dass keiner der eingeladenen Bewerber irgendwelche sinnvollen Infos über die Firma im Netz erfolgreich recherchiert hat, war schon fast zu erwarten. Sehr häufig werden wir mit einer ganz anderen Gesellschaft, die sich nur so ähnlich schreibt, aber nichts mit uns zu tun hat, verwechselt. Wenn dann aber ein Bewerber, nachdem er darauf hingewiesen wurde, dass er da wohl eine Verwechslung begangen hat, und wir seien nicht der landwirtschaftliche Genossenschaftsverband, irritiert zurückfragt, dass er da sowieso mal eine Frage hätte, er hätte noch nirgendwo Kühe gesehen, ob wir denn gar nicht für die Milchwirtschaft zuständig seien, dann ist es zumindest ein wenig schräg.
Lustig ist es auch, wenn ein Bewerber trotz Hinweis auf die Verwechslung darauf besteht, dass wir was mit Landwirtschaft zu tun haben müssen, das hätte er nämlich extra im Internet recherchiert und das stände da, da sei er ganz sicher.
Bei den Sektretärinnen war gestern eine dabei, deren Kernkompetenz vor allem "Loyalität und Verschwiegenheit" war, wie sie nicht müde wurde, immer wieder zu wiederholen, was sie dann aber trotzdem nicht daran hinderte, ausführlich zu erklären, was ihr an ihrer alten Firma, die sie verlassen möchte, alles nicht passt.
Die Krone an Irrsinn hat dann aber heute einer der Bewerber auf die Technikerstelle abgeschossen. Aufgefordert, er möge seinen beruflichen Lebenslauf doch noch einmal kurz mündlich zusammenfassen, damit wir darüber einen Gesprächseinstieg finden, begann er seinen Bericht bei dem Lehrer Weißenfels in der Grundschule. Der Lehrer Weißenfels, den er in der vierten Klasse gehabt hätte und der kurz danach in Pension ging, den er aber dann doch noch mal 20 Jahre später bei Aldi auf dem Parkplatz getroffen hat, wo er ihm dann erklären konnte, wie übel er ihm genommen habe, dass er, also der Lehrer Weißenfels ihm, dem äußerst klugen Bewerber, das Leben derart schwer gemacht habe damit, dass er ihm nur eine Hauptschulempfehlung gegeben habe, so dass er erst nach vielen Umwegen seine Brillianz hätte zeigen können, aber dann hätte er doch studiert und einen Abschluss mit sieben Einsen gemacht (und dem Hinweis an uns; "Haben Sie sich das Zeugnis auch genau angesehen? Sieben Einsen ist schon was Besonderes.") .Das hat er 20 Jahre später alles dem Lehrer Weißenfels auf dem Parkplatz von Aldi gesagt, denn er hätte ihm ja fast sein Leben versaut, aber dann hätte er ja doch noch studiert. Mit sieben Einsen im Abschluss. Und man sieht sich immer zweimal.
In seinem ersten Job hätte er dann das Badezimmer für den Fußballstar XYirgendwie renovieren sollen und da hätten ein paar ganz schmutzige, staubige Fußballschuhe in der Ecke gestanden, die er fast weggeworfen hätte, als in lezter Sekunde dieser Fußballstar XYirgendwas dann doch noch eingriff, denn das waren seine Weltmeisterschaftsschuhe von 1974.
Jaja, er hat schon so einiges erlebt, er könnte uns da eine Menge Anekdoten erzählen. Was er dann auch weiter hemmungslos tat, bis er irgendwann fragte, ob das etwa zu weitschweifig sei, und der Oberchef, der seit über fünf Minuten mit offenem Mund fassungslos da saß, nur noch antwortete: "Aber nein, erzählen Sie ruhig weiter." - Ich glaube, der war längst überzeugt, dass jeden Moment die Tür aufgeht und jemand vom Team der versteckten Kamera reinkommt.
Waren wahrlich zwei erlebnisreiche Tage
.
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Montag, 23. Januar 2017
Zehn Minuten
anje, 23:10h
Auf dem Weg ins Büro habe ich heute morgen noch rasch ein paar Erledigungen abgearbeitet, die schon länger auf meiner to-do-Liste standen, die ich aber immer vor mir her geschoben habe, weil ich ja meist so eilig bin und nie Zeit habe.
Heute waren aber bereits ab 9h Bewerbungsgespräche angesetzt, so dass ich sowieso deutlich früher als sonst im Büro sein musste - und wenn ich eh schon so früh unterwegs bin, dann kann ich den Erledigungskram ja auch gleich noch miteinbauen.
Also habe ich heute morgen auf dem Weg ins Büro drei Rollen gelbe Säcke aus dem Rathaus besorgt (auf dem Schild vor der Kiste mit den gelben Säcken steht, man soll maximal zwei Rollen pro Person mitnehmen, aber solche Verbote reizen mich ja spontan, sie zu übertreten, deshalb habe ich eine dritte Rolle unter meinem Pulli aus dem Rathaus geschmuggelt. Nicht, dass es irgendjemanden interessiert hätte, aber ich kam mir wunderbar verrucht vor.) - und nach dieser Aktion bin ich beim Arzt vorbeigegangen und habe meine Versichertenkarte einlesen lassen. (Dass ich es neulich überhaupt rechtzeitig geschafft hatte, zum Arzt zu gehen, um mir mein Quartalsrezept abzuholen, hat mich ja schon schwer stolz gemacht. Da kann dann keiner erwarten, dass ich dann auch noch gleich meine Versichertenkarte dabei habe). Und dann war ich noch beim Bäcker und habe mir ein belegtes Brötchen fürs Büro gekauft.
Richtig große Aktion also.
Als ich im Büro ankam, stellte ich fest, dass ich heute insgesamt nur genau 10 Minuten länger zwischen Wohnung und Büro unterwegs gewesen bin als sonst, was also im Umkehrschluss bedeutet, dass ich für meine "große Erledigungstour", für die ich ja sonst nie Zeit habe, genau 10 Minuten gebraucht habe.
Hmmm, hat mich schon sehr nachdenklich gemacht.
Ich glaube, an meinem Zeitgefühl und meinem Zeitmanagement sollte ich dringend noch mal arbeiten
.
Heute waren aber bereits ab 9h Bewerbungsgespräche angesetzt, so dass ich sowieso deutlich früher als sonst im Büro sein musste - und wenn ich eh schon so früh unterwegs bin, dann kann ich den Erledigungskram ja auch gleich noch miteinbauen.
Also habe ich heute morgen auf dem Weg ins Büro drei Rollen gelbe Säcke aus dem Rathaus besorgt (auf dem Schild vor der Kiste mit den gelben Säcken steht, man soll maximal zwei Rollen pro Person mitnehmen, aber solche Verbote reizen mich ja spontan, sie zu übertreten, deshalb habe ich eine dritte Rolle unter meinem Pulli aus dem Rathaus geschmuggelt. Nicht, dass es irgendjemanden interessiert hätte, aber ich kam mir wunderbar verrucht vor.) - und nach dieser Aktion bin ich beim Arzt vorbeigegangen und habe meine Versichertenkarte einlesen lassen. (Dass ich es neulich überhaupt rechtzeitig geschafft hatte, zum Arzt zu gehen, um mir mein Quartalsrezept abzuholen, hat mich ja schon schwer stolz gemacht. Da kann dann keiner erwarten, dass ich dann auch noch gleich meine Versichertenkarte dabei habe). Und dann war ich noch beim Bäcker und habe mir ein belegtes Brötchen fürs Büro gekauft.
Richtig große Aktion also.
Als ich im Büro ankam, stellte ich fest, dass ich heute insgesamt nur genau 10 Minuten länger zwischen Wohnung und Büro unterwegs gewesen bin als sonst, was also im Umkehrschluss bedeutet, dass ich für meine "große Erledigungstour", für die ich ja sonst nie Zeit habe, genau 10 Minuten gebraucht habe.
Hmmm, hat mich schon sehr nachdenklich gemacht.
Ich glaube, an meinem Zeitgefühl und meinem Zeitmanagement sollte ich dringend noch mal arbeiten
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