anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 13. Mai 2016
Verwüstet
Das war mal mein Stempelzimmer



CWs reizender Türke, den er sich als persönliche Leibwache ins Haus geholt hatte, weigert sich jetzt, aus der Wohnung auszuziehen, weil er selbstverständlich etwas vergleichbar Großes zu vergleichbaren Konditionen nirgendswo mehr bekommen wird. Nur leider ist er der letzte Bewohner in der Gesamtimmobilie, die ich abreißen lassen möchte, weil ich das Grundstück nur als Baugrund verkaufen kann und habe deshalb ausgesprochen wenig Neigung, die laufenden Kosten für diesen Riesenkasten weiterzubezahlen, die um ein Vielfaches höher sind als die Miete, die diese eine Familie zahlt. Wir streiten uns also vor Gericht und um seinen Aussagen ("Isch mache disch platt, wenn du hier weiter Ärger machst") gebührend Ausdruck zu verleihen, ist er in CWs (und meine) ehemalige Wohnung eingestiegen (die auch noch nicht ganz ausgeräumt war, eben weil ich ja noch nicht abreißen kann) und hat dort alles ausgiebig verwüstet.
Vor die Tür hat er außerdem demonstrativ eine tote, schwarze Katze gelegt, die dort nun langsam verwest und gewaltig stinkt.
Bei manchen Leuten fragt man sich echt, was in deren Köpfen so vorgeht
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Donnerstag, 12. Mai 2016
Disruptiv
"Disruption" ist eine der aktuell modernen Imponiervokabeln.
Ich liebe Imponiervokabeln. Erstens natürlich, um sie selber zu benutzen und entsprechend Eindruck damit zu schinden, was ja auch der eigentliche Sinn dieser Wörter ist. Zweitens aber auch, und ehrlich gesagt ist das meine bevorzugte Verwendungsvariante, um Leute, die sich mit der Verwendung solcher Wörter dicke tun wollen, auf recht einfache Weise von ihrem aufgeblasenen "Ichbinwichtigtrip" wieder runter zu holen.
Jetzt hatten wir die Tage diverse Coaches (was ist der Plural von Coach? Coaches oder Coachen?) im Haus.
Unseren Kontrollgremien hatte wohl jemand erfolgreich ins Ohr geblasen, dass unsere Methode, die Geschäfte einfach mit gesundem Menschenverstand, dafür aber ohne jede religiöse Verbissenheit oder ideologische Prinzipientreue zu führen, hoch riskant ist und unser Laden nur durch großen Zufall und ganz viel Glück überhaupt noch existiert.
Wir brauchen dringend Changemanagement und disruptive Denkansätze, damit wir überhaupt noch das Jahresende ohne Insolvenzantrag erreichen.
Weil bei uns alles ausgeschrieben wird, wurde auch dieser Coach-Auftrag ausgeschrieben und so erschienen diverse Coacher zum Pitch. (Auch so ein Insider-Angeberwort, aber kommt doch echt cool rüber hier, oder?)
Das war schon eine lustige Veranstaltung.
Und ich fürchte, unser neuer Coach wird mich hassen, weil ich ihm jedes seiner schicken Wörter in Blondinendeutsch übersetze und frage, ob man das auch so sagen könnte, ich bräuchte das nämlich immer in barrierefreier Sprache, weil ich meine freien Kapazitäten lieber zum Nachdenken statt zum Vokabellernen benutze
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Dienstag, 10. Mai 2016
Alles kompliziert
Schon wieder einer dieser Tage, die zeitlich völlig aus dem Ruder rutschen.
Sohn 1 war von gestern bis heute da (weil sein Auto repariert werden musste), also haben wir gestern Abend noch sehr lange gequatscht, heute Morgen war ich sehr müde, deshalb ging alles etwas später los, und wir mussten natürlich auch heute Morgen noch weiter quatschen. Damit war es fast 11h bis ich im Büro war, weniger zu tun war deshalb aber nicht, so dass ich zehn Stunden später immer noch im Büro festhänge.
Wirklich Raum für irgendwelche privaten Aktivitäten bleibt dann nicht mehr, also muss das Blog mal wieder kürzer treten.
Morgen wird's besser, fest vorgenommen
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Dienstag, 10. Mai 2016
Nachbetrachtungen
Zum Schreiben hatte ich gestern keine Zeit, aber immerhin habe ich die wichtigsten Momente als Foto festgehalten.
Das allerwichtigsten Foto, nämlich ein Beweisfoto für die übernatürlichen Fähigkeiten meines Westfalenmannes, das habe ich leider doch vergessen zu fotografieren, es lässt sich aber zum Glück auch leicht beschreiben. Am Sonntagmorgen habe ich nämlich fasziniert festgestellt, dass mein Westfalenmann sogar in Abwesenheit in der Lage ist, dicke, fette, angetrocknete Zahnpastaflecken ins Waschbecken zu kleckern, die er natürlich nicht selber wegspült.
Regelmäßig ärgere ich mich über diese blöden Zahnpastakleckse und frage mich, warum man die nicht sofort beim Zähneputzen schon wegspült. Ist doch eine Kleinigkeit. Dann sind sie frisch und weich und mit einem Wisch ist alles weg. Aber nein, Mann lässt sie über Nacht schön austrocknen und schon am nächsten Morgen sind sie nur mit übler Kratzerei wieder zu entfernen. Denn Mann ist ja dran gewöhnt, dass Frau wegputzt, was soll man sich also kümmern.
Und jetzt kommt's: Mein WM ist sogar in der Lage diese Kleckse zu produzieren und antrocknen zu lassen, wenn er gar nicht zu Hause ist. Am Samstagmorgen habe ich (als ich grade unter diesem akuten Produktivitätswahn litt) das Waschbecken im Bad gründlich und blitzblank geputzt. Mit Microfasertuch nachpoliert, das glänzte perfekt.
Und am Sonntagmorgen entdecke ich zwei dicke, angetrocknete Zahnpastakleckse im Waschbecken. Ich meine, das grenzt doch wirklich an übernatürliche Fähigkeiten oder? Wie hat er das nur gemacht? Vier Tage nicht zu Hause und trotzdem wird das Waschbecken genauso schmutzig. Mich fasziniert das sehr.

Am Nachmittag kam er dann aber höchstselbst und persönlich wieder zurück und hat mich am hiesigen Flugplatz abgeholt, damit wir das letzte Stück gemeinsam das Flugzeug zurückbringen und anschließend mit dem Auto wieder nach Hause fahren.





Wegen der starken Thermik war der Flug ziemlich bockig, er brauchte mir also seine neuerworbenen Kunstflugfähigkeiten gar nicht zu zeigen, es schuckelte auch so schon gewaltig. Über dem Grundstück, was wir uns neulich schon angesehen und als Altersruhesitz erkoren haben, drehte er dann aber noch eine steileingeflogene Extrarunde, jetzt sieht man auch von oben, dass es echt eine tolle Lage hat:



Die beiden unteren Fotos sind noch von neulich, als wir das Grundstück vom Bodern aus fotografierten.
Die Idee, sich extra zum Genießen der Rente noch mal ein neues Haus zu bauen, was dann perfekt auf die Bedürfnisse des Alters zugeschnitten ist, gefällt mir immer besser. Was ich jetzt schon weiß: Keine Stufen - oder wenn, dann nur mit Aufzug!1elf

Am Heimatplatz des Leihfliegers angekommen hat mich die dortige, frisch renovierte Damentoilette schwer fasziniert:

Ein Raum, zwei Klos.
Das hat was.
Weil Frauen eh immer zu zweit auf die Toilette gehen? Oder zur Förderung des Gruppengedankens?
Eine Tat des männlichen Gleichstellungsbeauftragten? Immerhin haben Männer ihre Pissoirs ja auch alle in einem Raum nebeneinander hängen.
Auf alle Fälle fand ich es bemerkenswert.


Auf der Autofahrt nach Hause ging die Tour rückwärts, d.h. am Mittwoch sind wir mit dem Flieger in den Sonnenuntergang nach Westen geflogen, diesmal mit dem Auto gefahren. Auch diese Reise bot ein beeindruckendes Panorama:
Sonnenuntergang diesmal von unten

Unterwegs legten wir dann noch einen Zwischenstopp ein, weil K. dringend noch ein Eis essen musste und neben der Eisdiele fand ich dann in einem Krmiskramsladen dieses Schild im Schaufenster:


Herr Kästner war schon arg weise
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Montag, 9. Mai 2016
Kurz und knapp
K. ist wieder da und ich bin jetzt damit beschäftigt mich zu freuen
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Sonntag, 8. Mai 2016
Weiß keine Überschrift
Schräger Tag heute.
Okay, ein Tag, der im Büro beginnt, kann eigentlich nur besser werden, aber er hat sich schwer damit getan.
Gegen 1h wurde ich so müde, dass es keinen Sinn mehr machte, noch weiter irgendwelche Akten zu lesen, ich verstand eh nicht mehr, was ich da las.
Auf dem Weg zum Auto muss ich immer um das Gebäude herum auf so einer Art Rampe bis zum Parkplatz gehen. Die Beleuchtung ist dabei so seltsam eingestellt, dass ich unterwegs von meinem eigenen Schatten überholt werde. Heute Nacht war ich bereits so übermüdet, dass ich nicht mehr realisierte, dass es mein Schatten ist, sondern ich hielt es für irgendetwas Schwarzes, Gefährliches, dass sich völlig geräuschlos von hinten angeschlichen hatte und sich jetzt bereit machte, mich anzuspringen. Da ich grundsätzlich sowieso schon zu einer gewissen Schreckhaftigkeit neige, sind solche Situationen natürlich bestens geeignet, alle meine Spontanreaktionen auf einen Schlag zu aktivieren, was bedeutete, dass ich also nicht nur einen Schreck bekam und zusammenzuckte, nein, so reagiere ich eigentlich eher selten nie, wenn ich einen Schreck bekomme, sondern ich machte einen ca. 2m weiten Satz zur Seite und schrie dabei wie irre. Jetzt war ich über die Uhrzeit doch wieder sehr froh, denn immerhin konnte ich sicher sein, dass es niemand mitbekommen hatte.
Meine Schreckhaftigkeit geht mir regelmäßig selber auf den Wecker, ich habe nur leider überhaupt keine Idee, was ich dagegen tun kann. Die Kinder haben sich längst angewöhnt, schon von ganz weitem zu rufen und "Hallo, ich komme jetzt ins Zimmer" zu schreien, wenn sie sich mir nähern und ich ihnen den Rücken zu drehe. Es gab da schon diverse wilde Szenen, weil die Nachbarn dachten, bei uns wird jemand abgestochen. Dabei habe ich nur vorm Herd gestanden, wegen der laut brummenden Dunstabzugshaube die gebrüllte Ankündigung nicht gehört und dann stand da plötzlich ein Mensch mit einem Messer in der Hand hinter mir. Ich meine, wer schreit da nicht? Kann ich ahnen, dass sich ein Familienmitglied einfach nur ein Butterbrot schmieren will?

Nun ja, den gefährlichen Angriff auf der Bürorampe habe ich auch unverletzt überstanden, zum Glück ist da gerade diese Woche ein Geländer rundrum angebracht worden, sonst hätte mich mein Schrecksprung locker in größeres Unglück stürzen können.

Heute morgen bin ich dann schon wieder relativ früh (gegen 8h) wach geworden und resigniert aufgestanden. Lange im Bett rumlümmeln, Internet lesen und den Samstagvormittag vergammeln macht alleine einfach keinen Spaß. Also war ich früh unterwegs und dementsprechend produktiv. Ich habe
alle Nähsachen zusammengepackt und in einer Näherei abgegeben, die fertigen Hemden aus der Reinigung abgeholt, meine Brille beim Optiker richten lassen, eine lange Tour übern Flohmarkt gemacht und die Wocheneinkäufe erledigt. Gegen 13.30h war ich schon wieder zu Hause und sehr stolz auf meine Produktivität.
Allerdings bin ich jetzt auch der festen Überzeugung, dass Leute, die regelmäßig so produktiv am Wochenende sind, entweder Single sind oder einfach nur eine schlechte Beziehung führen. Warum sollte man sonst an einem Samstag so früh aufstehen?

Anscheinend hat mich meine eigene, ungewohnte Produktivität aber so gestresst, dass ich schreckliche Kopfschmerzen bekam, so dass ich um 14.30h schon wieder im Bett lag, um 18h eine Aspirin nachschob und erst seit einer halben Stunde halbwegs beschwerdefrei wieder gucken kann.
Per Saldo bringt es also nichts, so einen Raketenstart hinzulegen.

Alle sonstigen Vorhaben (der Wochenputz ist überfällig und der Garten wartet auch schon länger) sind damit grandios gescheitert. Morgen kommt mein Westfalenmann wieder, wird aber auch Zeit. Ich tauge nicht für ein produktives Singleleben, erschrecke mich vor meinem eigenen Schatten, höre seltsame Geräusche im Haus und bekomme Kopfschmerzen, weil ich zu früh aufgestanden bin und keinen Kaffee getrunken habe (Ich glaube, in den letzten 26 Jahren habe ich mir höchsten fünfmal morgens selber Kaffee gekocht. Das ist so ein Ding, was sich selber ausschließt: Ohne Kaffee bin ich morgens absolut nicht fit genug, um Kaffee zu kochen.)

Was mir heute gut gefiel: Ich habe eine wunderhübsche Tulpenvase auf dem Flohmarkt gefunden, hier können sie jetzt in aller Ruhe rauswachsen


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Samstag, 7. Mai 2016
Heute Nachtschicht
im Büro. Jetzt mache ich auch durch, da lohnt es sich nicht, mitten drin abzubrechen.
Deshalb nix Blog heute, vielleicht morgen, wenn ich da nicht durchschlafe.........
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