anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 26. Februar 2016
Internetentwicklungen
Früher waren die Referrer lustiger, weil man direkt sehen konnte, wonach die Leute gegoogelt haben und dann konnte man nicht nur über die skurrilen Suchbegriffe grinsen, sondern auch darüber, wie die Leute mit derart abgedrehten Suchen ausgerechnet auf dem eigenen Blog gelandet sind.
Heute kann man irgendwie viel weniger in den Referrern erkennen, die Suchwörter sind meist nicht ersichtlich und überhaupt kommen die Menschen von Seiten, die bei mir nur ein ganz großes Fragezeichen hinterlassen.
Insgesamt ist es für mich nur noch ein großes Durcheinander:

Was für ein Durcheinander

Ich glaube, hier manifestiert sich jetzt tatsächlich, dass sich in den letzten 8 Jahren, in denen ich das Internet zu 95% nur für berufliche Zwecke benutzt habe, gewaltig was getan hat.
Es gibt inzwischen nicht nur eine Riesenzahl von verschiedenen social media Seiten, sondern die Zahl der Menschen, die diese Seiten hochfrequentiert benutzen hat sich auch verzigfacht. Und insgesamt hat sich für viele Menschen inzwischen eine komplett andere, viel selbstverständlichere Internetnutzung ganz von alleine entwickelt. Vor 10 Jahren war einfach die Masse der Menschen, die aktiv im Internet unterwegs noch eine andere.

Neulich sagte jemand "Internetjahre sind Hundejahre" und ich finde das eine treffende Beschreibung. Wenn ich mich 8 Jahre nicht um die Veränderungen im Internet gekümmert habe, dann ist das mehr als ein halbes Leben.

Zwar habe ich mich grundsätzlich immer noch für die neuen Social Media Plattformen und Entwicklungen interessiert, aber eher nur von der technischen Seite.
D.h. ich habe fast überall einen Account, mit dem ich mich dann in der jeweiligen "Anwendung" umsehen und testen konnte, wenn ich aber einmal wusste, wie das System im wesentlichen funktioniert und was es da so gibt, erlosch mein Interesse sehr schnell wieder.
Einen Twitteraccount zum Beispiel habe ich sogar schon seit über 10 Jahren - aber bis heute nicht verstanden, was daran so toll ist. An Twitter meine ich.
Dasselbe gilt für Facebook, Instagram, Pinterest und Tumblr und mindestens 17 verschiedene andere Dienste.
Nur einen Tinder-Account, den habe ich mir bisher verkniffen...
Ich habe aber ansonsten fast überall einen Account und weiß grundsätzlich, wie man damit umgeht - allein mir fehlt die Erkenntnis, was ich für einen Nutzen davon habe.
Bei Twitter gibt es einige Leute, die posten unglaublich lustige Sprüche. Die kann man dann aber geballt in den diversesten "Meine Lieblingstweets der Woche" Sammlungen nachlesen - und erspart sich damit 5.783 überflüssige Interessiertmichnicht-Tweets, die ja leider um diese wirklich lustigen Tweets drumherum auch noch in die Welt gesetzt werden.
Wenn ich mit bestimmten Leuten chatten oder kommunizieren will, finde ich persönlich WhatsApp oder ähnliche "SMS-Gruppen" praktischer als Twitter. Alternativ von mir aus auch eine Facebook-Gruppe, wichtig finde ich nur, dass bestimmte Leute in bestimmten Gruppen zusammengefasst sind und ich so meine Kommunikation in einen konkreten Kontext stellen kann.
Vielleicht kann ich mit Twitter aber auch nur deshalb nichts anfangen, weil mir nur sehr selten etwas wirklich originelles einfällt. Wenn das passiert, dann meistens in Gesprächen mit anderen und dann finde ich es nicht nur peinlich, sondern auch lästig, es sofort rauszutwittern. Wenn ich später wieder alleine bin und Zeit habe und irgendwas posten könnte, fällt mir nichts mehr ein.
Als Informationsmedium nutze ich es manchmal - wenn ich also nach ganz aktuellen "Jetztinformationen" zu ausgefallenen Situationen suche, dann finde ich Twitter praktisch, aber dann auch nur zum Lesen und nicht zum Schreiben.
Facebook habe ich sogar eine Zeitlang aktiv genutzt, aber nachdem ich zum xten Mal einen Text oder eine Meldung, die ich toll fand, noch mal lesen wollte, aber nicht mehr wiederfand, weil ich mir entweder nicht gemerkt hatte, wer es gepostet hatte oder der entsprechende Account so irrsinnig viel postet, dass man schon ob der schieren Menge nichts mehr findet,
habe ich wutentbrannt beschlossen, dass es nervenschonender ist, wenn ich bei Facebook gar nichts mehr lese, dann komme ich auch nicht in Versuchung, etwas wiederfinden zu wollen.

Und obwohl ich quasi auf allen Seiten angemeldet bin, überall dabei bin, benutze ich all diese Apps/Anwendungen/Plattformen oder wie immer man das nennen mag, so gut wie gar nicht, weil ich schlicht keine Zeit habe dazu. Das ist für mich noch das allerallergrößte Rätsel: Wo nehmen die Menschen die unendliche Zeit her, sich mit all diesen Dingen regelmäßig zu beschäftigen? Schüler, Studenten und Rentner jetzt mal ausgenommen, haben doch alle Leute einen vollen Arbeitstag, acht Stunden Arbeit plus Pausen plus An- und Abreise, ich denke, viele sind mindestens 10 Stunden täglich mit arbeiten beschäftigt.
Dann schlafen, anziehen, duschen, essen, sind doch auch mindestens 8-9 Stunden (bei mir eher 10), da bleiben dann nur noch 5-6 Stunden für sonstige Tätigkeiten und davon gehen bei mir mindestens 3-4 Stunden für "soziale Kontakte in der Familie" drauf, heißt, ich rede mit den Menschen in meiner Umgebung oder mache etwas gemeinsam, Zeit für Internet bleibt da einfach nicht viel.

Ich bin sehr zufrieden, mit meinem sich immer fester etablierenden Bloggerleben. Wenn ich hier etwas schreibe, ist das Zeit für mich. Zeit, die ich mal nicht mit Kommunikation, nicht mit anderen Menschen, nicht mit fremden Verpflichtungen verbringe. Es ist aber auch festgehaltene Zeit, denn die Texte bleiben, ich kann sie rückwärts immer noch mal ansehen, hier ist die Zeit quasi sichtbar in Buchstaben gefangen und nicht einfach in 140 Zeichen zwischendurch davongezwitschert.

Aber vielleicht bin ich auch einfach nur zwischen zwei Dimensionsfalten aus der Zeit gefallen und gehöre in echt gar nicht in dieses Leben. Kann gut sein, dass irgendwo zwischen den Jahren ein Leben existiert, das viel besser zu mir passt, das ich aber verpasst habe und mich deshalb mit dem, was hier jetzt grade abläuft arrangieren muss.
Dann sei's drum, im Grunde muss ich ja auch nicht alles verstehen
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Donnerstag, 25. Februar 2016
Zahnarzt
Ich war heute beim Zahnarzt.
Er hat gar nicht gebohrt.
Aber geröntgt.
Und ein bisschen die Stirn gerunzelt, um mir aber sofort sehr ausführlich mit vielen Wiederholungen zu versichern, es wäre alles sehr gut, meine Zähne wären grundsätzlich gar nicht so schlecht, nein wirklich, er hätte schon viel schlimmere gesehen, also ich müsste mir da gar keine Sorgen machen, er kriegt das alles in Griff.
Die Wurzel von dem halb abgebrochenen Zahn macht einen scharfen Knick nach links, eine Wurzelkanalbehandlung würde er da deshalb ungern machen, aber vielleicht müsste das auch gar nicht, werden wir sehen, wenn die Füllung mal ganz raus ist, aber das erst, wenn die Kasse den Heil- und Kostenplan genehmigt hat und bis dahin sollte ich mal den Zahn zweimal täglich sehr gründlich putzen.
Und wenn die Kasse alles genehmigt hat, dann soll es ch anrufen und einen neuen Termin machen.

Ich frag mich jetzt wie ich einen einzelnen Zahn gründlich putze, ohne die Nachbarzähne mit zu belästigen von diesem Putzwahn
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Mittwoch, 24. Februar 2016
Dauersendung
Auf ZDF neo läuft Wilsberg. Nonstop.
Deshalb habe ich keine Zeit für irgendwas anderes.
Morgen wieder.
Vielleicht.
Nach dem Zahnarzt
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Dienstag, 23. Februar 2016
Fremde Menschen
Da ich nur sehr selten mit dem Bus oder der Bahn unterwegs bin, habe ich leider auch nur sehr wenig Gelegenheit, den Gesprächen anderer Menschen zu lauschen oder mich gar selber mit fremden Menschen zu unterhalten. Im Winter fällt mir das verstärkt auf, denn da fallen auch die lustigen Beobachtungsbesuche in Straßencafes oder Biergärten weg. Und auf Flohmärkten, ansonsten noch eine weitere Quelle für Gespräche mit fremden Leuten, findet im Winter auch nur wenig statt.
Einkaufen gehe ich meist nur bei Lidl oder Aldi, wo traditionell eher wenig geredet wird. (Übrigens im Unterschied zu Rewe, Edeka oder allen Biomärkten, wo man immer irgendwelche Frauen Leute sieht, die sich dort zufällig getroffen haben und eben mal schnell die wichtigsten Neuigkeiten austauschen.)

Privat treffe ich ebenfalls nur ganz wenige Menschen. Die Zeiten für wilde Partys mit zig neuen Kontakten sind schon etwas länger her, und überhaupt habe ich ja mit dem Alter eine immer ausgeprägtere Smalltalk-Langeweile entwickelt, so dass ich zu vielen Einladungen nicht mehr hingegangen bin und heute werde ich schon gar nicht mehr eingeladen, was die logische Folge ist, wenn man jahrelang immer nur alles abgesagt hat.

Kurz: Im Winter habe ich fast gar keinen Kontakt zu fremden Menschen, sondern bewege mich sehr abgeschottet nur zwischen den Kollegen im Büro und den im Wesentlichen auch längst bekannten und immer gleichen Geschäftspartnern außerhalb des Büros.
Grundsätzlich stört mich das nicht, im Gegenteil, je älter ich werde umso weniger Lust habe ich auf Menschen. Die paar ganz wenigen Menschen, die heute noch zu meinem privaten Leben gehören, die also über die Jahre die Hartnäckigkeit besessen haben, mich zu ertragen und den von mir nicht gepflegten Kontakt trotzdem unverdrossen zu halten, die reichen mir komplett, mehr wäre schon wieder Stress.

Andererseits - ganz fremde Menschen, die auch fremd bleiben, die nur kurz aufblitzen und dann wieder weg sind, die man nur wie vorbeiflirrende Glitzerpunkte wahrnimmt, die sind schon interessant. Meistens höchst unterhaltsam, weil oft so skurril und damit so unfassbar komisch, dass man gar nicht die Phantasie hat, sich so etwas selber auszudenken.

Deshalb fehlt mir das im Winter manchmal, dass ich so wenig Kontakt zu fremden Leuten habe.
Heute fahre ich endlich mal wieder Zug, nachher, nach Düsseldorf. Und dort dann auch noch weiter mit dem ÖPNV.
Ich freu mich schon und bin sehr gespannt, was ich da unterwegs so erlebe
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Montag, 22. Februar 2016
Büro und Schnupfen
ist eine ganz besonders lästige Kombination.
Zwar sind mir alle Kollegen mit dem Kommentar: "Sie sehen aber gar nicht fit aus, ich halte besser Abstand." räumlich weit aus dem Weg gegangen, aber nur, um ihre Anliegen dann telefonisch vorzutragen, was keine echte Entlastung ist. Dazu die normalen, sonstigen Montagstelefonate, durch die Turbulenzen an der Börse ist hier im Moment extra viel Liste, führte diese Dauertelefoniererei in Summe dazu, dass ich schon Mittags vor lauter Halsschmerzen nur noch krächzen konnte.

Eine Mitarbeiterin beantragte zwei Fortbildungstage für ein Resilienzseminar, finde ich eine gute Idee. Statt die erhöhte Individualität innerhalb des Kollegiums zu egalisieren, passen wir jeden Kollegen an die Individualmomente der anderen an.

Ansonsten: C. hat ihre Schleifwut gründlich ausgelebt, der Schreibtisch ist fast sauber und nur noch halb so schwer. Und ein Türrahmen ist gestrichen, sieht sehr schick aus, so ordentlich.
Gefällt mir alles gut
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Sonntag, 21. Februar 2016
Zimmer leer
Das eine Dachzimmer ist tatsächlich so gut wie leer.
Josh wünschte sich sein Wasserbett schon lange nach Borkum - jetzt ist es abgebaut und wir müssen nur noch einen Transport organisieren.
Werden wir wohl schaffen bis zu seiner Rückkehr aus Kanada.
Auch alle anderen Sachen sind ausgeräumt, zum Glück gab es auf dem Dachboden noch größere Mengen leere Kisten, ein Dachboden zum Lagern von leeren Umzugskartons ist Gold wert.
Wie wir die beiden Dachzimmer nachher wieder einräumen, müssen wir noch entscheiden, auf alle Fälle wird das eine voller Kleiderschränke stehen und das andere voller Regale.
C. ist im Schleifmaschinenrausch und tief betrübt, dass ich sie am Sonntagnachmittag bei dieser Beschäftigung ausgebremst habe, aber es wummert echt durch drei Stockwerke, wenn sie mit dem Gerät hantiert, ich denke, da bietet sich ein Werktag doch eher als Austobezeit an. Bin mal gespannt, wie lange die Lust anhält. Den alten, beschmierten Kinderschreibtisch abzuschleifen finde ich ja eine gute Idee, denn wenn der wieder sauber und ordentlich ist, sieht man ihm den Kinderzusatz gar nicht an, dann ist es einfach ein schöner, höhenverstellbarer Massivholzschreibtisch.
Die Türrahmen müssen auch alle abgeschliffen werden, bevor sie sie streichen kann - meiner Meinung nach geht das von Hand und mit einem Schleifklotz viel besser, aber des Menschen Wille sei hier die Schleifmaschine. So be it.

Ich freu mich schon sehr auf die neuen Zimmer, seit zweieinhalb Jahren steht diese Renovierung auf der to-do-Liste und den jetzigen Schub bekommt die Sache nur, weil C. ihre Semesterferien zum Helfen geopfert hat. Meine Schwester meint zwar immer, ich hätte so tolle Kinder gar nicht verdient, aber vielleicht habe ich ja doch nicht alles falsch gemacht als Mutter.

Auf alle Fälle stelle ich mal wieder fest, dass umräumen, aussortieren und vor allem wegwerfen zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört.
Vier große blaue Säcke stehen schon im Keller
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Samstag, 20. Februar 2016
Es rotzt
aus allen Rohren.
Nase läuft schneller als ich sie putzen kann, Augen tränen so, dass jedes Karnickel notgeschlachtet werden würde und es ist in Summe einfach unglaublich lästig.
Immerhin haben wir heute schon mal das gesamte Renovierungszeug für das eine Dachzimmer eingekauft. Es geht tatsächlich voran.
Morgen räumen wir dann mal aus
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