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Donnerstag, 30. Mai 2024
Vom Funktionieren und Wünschen
anje, 23:19h
Im Moment schaffe ich wenig.
Dabei funktioniere ich ordnungsgemäß, Dienst nach Vorschrift, offizielles Fehlen von Unzufriedenheit, weil, es gibt ja nichts zu meckern.
Doch mir gelingt nichts. Ich schaffe nichts. Nichts von dem, was ich gerne tun möchte, nichts von dem, was ich selber von mir erwarte und auch nichts von dem, was andere von mir erwarten, aber nicht offen fordern, weil sie gelernt haben, dass ich dann offiziell auf Verweigerung schalte.
Der Grat zwischen ordnungsgemäßem und wunsch- und erwartungsgemäßem Funktionieren kann ein schmaler sein, bei mir ist es derzeit eher ein Graben. Nicht unbedingt breit, aber sehr tief. Marianengrabentief. Und in den tiefsten Tiefen dieses Grabens lauern Erwartungen und Wünsche, von denen ich nicht sicher bin, ob ich sie überhaupt kennen möchte.
Denn der Umbruch wirft seine langen Schatten voraus, in den nächsten 15 Monaten wird sich mehr ändern als in den letzten 15 Jahren. Manches ist mit einem festen Datum verbunden (noch 113 Tage), manches nur mit einem ca. gegriffenen Zeitraum (Bauzeit und Umzug in das neue Haus), manches hat noch ein Fragezeichen (kann sich K wirklich aus seinem Beruf lösen? Und räumt er rechtzeitig genug seine sonstigen Familienverhältnisse auf?.
Außerdem gibt es latent drohende Realitäten ohne ein Datum, aber mit zunehmendem Zeitablauf auch mit zunehmender Wahrscheinlichkeit. Wann stirbt wer aus meiner Vorgängergeneration? Was kommt danach, welche Folgen hat es, wenn einer geht, wie geht es dann weiter, was muss dann organisiert/entschieden/verändert werden?
All diese anstehenden Veränderungen führen natürlich dazu, dass sich viele alte Gewohnheiten, Verpflichtungen, Organisationen/Abläufe verändern werden und es Zwischenzustände gibt, wo es sich nicht mehr lohnt, das Alte zu bewahren, das Neue aber noch nicht fertig ist. Außerdem gibt es ohne Ende einmalige Zusatzaufgaben, die alle bedacht, geplant, erledigt und verantwortet werden müssen, ohne dass es dafür Vorlagen, Übungen oder Anleitungen gibt.
Ich bin in meinem Leben schon sehr oft umgezogen, eigentlich habe ich darin Übung, ich habe aber auch ausreichend Erinnerungen an die Dramen, die so ein Umzug mit sich bringt und natürlich weiß ich, dass ein Umzug ohne Katastrophe grundsätzlich nicht vorkommt, irgendwas passiert immer, schon damit man später was zu erzählen hat. Aber grade weil ich schon so oft umgezogen bin und weil ich schon so viele Dramen und Katastrophen bewältigt habe, wird es mit jedem Mal anstrengender, weil ich ja auf alle Fälle eine Wiederholung bekannter Dramen und Katastrophen vermeiden will.
Den irgendwann nächstes Jahr anstehenden Umzug habe ich schon vor einiger Zeit begonnen, systematisch vorzubereiten, zumindest gedanklich. Das wiederum blockiert enorm viele gedankliche Kapazitäten. Vor lauter prophylaktischer Katastrophenvermeidungsvorbereitung stecke ich regelmäßig gedanklich komplett fest. Too much data, das System reagiert nicht mehr, und wenn es dann wieder hochgefahren ist, reicht es grade noch, um schnell die Mindestanforderungen nachzuerfüllen. - to be repeated.
Noch schlimmer sind die anstehenden Aufgaben von Dingen, die ich noch niemals gemacht habe. Ich habe noch nie in meinem Leben ein Haus gebaut. Bisher habe ich immer nur bestehende Häuser renoviert, was den Vorteil hat, dass man sich oft der Macht des Faktischen beugen muss, denn vieles geht dann nicht so, wie man es gerne hätte, weil man halt nur mit den Gäulen ackern kann, die im Stall stehen. Wenn man dagegen ganz neu baut, kann man ja von Anfang an die richtigen Gäule aussuchen, the sky is the limit, blöd nur, dass man sich irgendwann für irgendwelche Gäule entscheiden muss und wenn die dann nicht performen ist man auch noch selber schuld. Manchmal ist es eindeutig weniger anstrengend, mit stark limitierten Vorgaben arbeiten zu müssen.
Was mich aber von allen Dingen am allermeisten belastet ist die Unsicherheit über die Dinge, die noch ein Fragezeichen dahinter haben und deren Ausgang ich weder beschleunigen noch beeinflussen kann. Keine wirklich verlässliche Planungsperspektive zu haben, das ist mein persönliches Kryptonit. Denn was tun, wenn plötzlich doch alles wieder ganz anders ist? Vielleicht ist es deshalb gar nicht so schlecht, sich vorsichtshalber erstmal nicht zu bewegen, oder nur ganz wenig, grad so, dass es für Dienst nach Vorschrift genügt
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Dabei funktioniere ich ordnungsgemäß, Dienst nach Vorschrift, offizielles Fehlen von Unzufriedenheit, weil, es gibt ja nichts zu meckern.
Doch mir gelingt nichts. Ich schaffe nichts. Nichts von dem, was ich gerne tun möchte, nichts von dem, was ich selber von mir erwarte und auch nichts von dem, was andere von mir erwarten, aber nicht offen fordern, weil sie gelernt haben, dass ich dann offiziell auf Verweigerung schalte.
Der Grat zwischen ordnungsgemäßem und wunsch- und erwartungsgemäßem Funktionieren kann ein schmaler sein, bei mir ist es derzeit eher ein Graben. Nicht unbedingt breit, aber sehr tief. Marianengrabentief. Und in den tiefsten Tiefen dieses Grabens lauern Erwartungen und Wünsche, von denen ich nicht sicher bin, ob ich sie überhaupt kennen möchte.
Denn der Umbruch wirft seine langen Schatten voraus, in den nächsten 15 Monaten wird sich mehr ändern als in den letzten 15 Jahren. Manches ist mit einem festen Datum verbunden (noch 113 Tage), manches nur mit einem ca. gegriffenen Zeitraum (Bauzeit und Umzug in das neue Haus), manches hat noch ein Fragezeichen (kann sich K wirklich aus seinem Beruf lösen? Und räumt er rechtzeitig genug seine sonstigen Familienverhältnisse auf?.
Außerdem gibt es latent drohende Realitäten ohne ein Datum, aber mit zunehmendem Zeitablauf auch mit zunehmender Wahrscheinlichkeit. Wann stirbt wer aus meiner Vorgängergeneration? Was kommt danach, welche Folgen hat es, wenn einer geht, wie geht es dann weiter, was muss dann organisiert/entschieden/verändert werden?
All diese anstehenden Veränderungen führen natürlich dazu, dass sich viele alte Gewohnheiten, Verpflichtungen, Organisationen/Abläufe verändern werden und es Zwischenzustände gibt, wo es sich nicht mehr lohnt, das Alte zu bewahren, das Neue aber noch nicht fertig ist. Außerdem gibt es ohne Ende einmalige Zusatzaufgaben, die alle bedacht, geplant, erledigt und verantwortet werden müssen, ohne dass es dafür Vorlagen, Übungen oder Anleitungen gibt.
Ich bin in meinem Leben schon sehr oft umgezogen, eigentlich habe ich darin Übung, ich habe aber auch ausreichend Erinnerungen an die Dramen, die so ein Umzug mit sich bringt und natürlich weiß ich, dass ein Umzug ohne Katastrophe grundsätzlich nicht vorkommt, irgendwas passiert immer, schon damit man später was zu erzählen hat. Aber grade weil ich schon so oft umgezogen bin und weil ich schon so viele Dramen und Katastrophen bewältigt habe, wird es mit jedem Mal anstrengender, weil ich ja auf alle Fälle eine Wiederholung bekannter Dramen und Katastrophen vermeiden will.
Den irgendwann nächstes Jahr anstehenden Umzug habe ich schon vor einiger Zeit begonnen, systematisch vorzubereiten, zumindest gedanklich. Das wiederum blockiert enorm viele gedankliche Kapazitäten. Vor lauter prophylaktischer Katastrophenvermeidungsvorbereitung stecke ich regelmäßig gedanklich komplett fest. Too much data, das System reagiert nicht mehr, und wenn es dann wieder hochgefahren ist, reicht es grade noch, um schnell die Mindestanforderungen nachzuerfüllen. - to be repeated.
Noch schlimmer sind die anstehenden Aufgaben von Dingen, die ich noch niemals gemacht habe. Ich habe noch nie in meinem Leben ein Haus gebaut. Bisher habe ich immer nur bestehende Häuser renoviert, was den Vorteil hat, dass man sich oft der Macht des Faktischen beugen muss, denn vieles geht dann nicht so, wie man es gerne hätte, weil man halt nur mit den Gäulen ackern kann, die im Stall stehen. Wenn man dagegen ganz neu baut, kann man ja von Anfang an die richtigen Gäule aussuchen, the sky is the limit, blöd nur, dass man sich irgendwann für irgendwelche Gäule entscheiden muss und wenn die dann nicht performen ist man auch noch selber schuld. Manchmal ist es eindeutig weniger anstrengend, mit stark limitierten Vorgaben arbeiten zu müssen.
Was mich aber von allen Dingen am allermeisten belastet ist die Unsicherheit über die Dinge, die noch ein Fragezeichen dahinter haben und deren Ausgang ich weder beschleunigen noch beeinflussen kann. Keine wirklich verlässliche Planungsperspektive zu haben, das ist mein persönliches Kryptonit. Denn was tun, wenn plötzlich doch alles wieder ganz anders ist? Vielleicht ist es deshalb gar nicht so schlecht, sich vorsichtshalber erstmal nicht zu bewegen, oder nur ganz wenig, grad so, dass es für Dienst nach Vorschrift genügt
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