anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 6. Februar 2020
Wie wird eigentlich Pipi gemacht?
Und wieder darf ich hier einen Beitrag liefern – ich hoffe, dass mein erster Text unterhaltsam war und der folgende gut daran anschließen kann.
Ich möchte dieses Mal die Nieren erklären und weil sie oftmals nur unter einer Funktion – nämlich der des Blutfilters – bekannt sind, beginne ich direkt mit einer weiteren der vielseitigen Nieren: der Blutdruckregulation. An sich hängt diese Funktion mit der Filterfunktion zusammen, ist aber mit weitreichenden Konsequenzen für den Körper verbunden. Denn nur mit einem ausreichend großem Filterdruck ist gleichzeitig auch der ausreichend gute Druck für die Durchblutung sämtlicher Bereiche gegeben. Das ist etwas zu weit gegriffen – leider gibt es noch viele weitere Faktoren, die den Blutdruck betreffen, sodass diese schlichte Kausalität viel zu vereinfachend ist. Dennoch zeigt sie, dass nicht etwa das Herz für den Blutdruck „verantwortlich“ ist, sondern eben vor allem die Niere hier den Ton angibt. Klar, das Herz „produziert“ den Druck (auch das ist zu vereinfachend, die Anspannung der Gefäßmuskeln ist ebenso wichtig), aber wie viel Flüssigkeit gepumpt wird, wird von der Niere reguliert.
Der Filter der Niere funktioniert tatsächlich wie man sich einen Filter vorstellt. Ganz, ganz feine Poren lassen bestimmte Stoffe im Blut durch, andere halten sie zurück. Allen voran Zellen, die logischerweise im Blut gehalten werden sollen. Aber auch einige größere Moleküle, die meistens gezielt vom Körper produziert werden und so eben auch wichtig sind, können den Filter nicht überwinden. Die „Poren“ werden durch „Podozyten“ gebildet – und wer hier einen lateinischen Wortstamm erkennt, liegt richtig: die „Füße“ der Zellen bilden ein feines Netz. Wasser tritt recht ungehindert durch diesen Filter hindurch – gäbe es den sämtlichen Rest der Niere nicht, müssten wir täglich knapp 200 Liter trinken, um den Verlust auszugleichen. Der sogenannte Primärharn fließt nun aber durch ein langes Röhrensystem, in dem nach und nach etwa 99% der Flüssigkeit zurückgeholt werden. Dies geschieht durch ein ausgeklügeltes Ionenkanal*-System, womit die Niere eine weitere wichtige Funktion des Körpers erfüllt: Die Regulation des Salzhaushalts. Wie viel Natrium, Calcium, etc. im Blut rumschwimmen ist ungefähr so wichtig wie die Menge an Sauerstoff, die darin gelöst ist. Die Weiterleitung von Signalen in Nervenzellen hängt stark von diesen äußeren Konzentrationen ab, Störungen können z.B. zu Krämpfen oder Herzrhythmusstörungen führen. Spannend ist an dieser Stelle die Tatsache, dass die Konzentration an Salzen im Blut ganz grob der von einfachem Meerwasser entspricht – ob das wohl ein Hinweis darauf ist, dass das Leben einmal im Meer entstanden ist?
*Ionen sind geladene Atome (vor allem Natrium Na+ und Chlor Cl-, NaCl=Natriumchlorid=„Salz“), die einerseits für die Bildung des Spannungspotentials (=elektrischer Ladungsunterschied zwischen innen und außen an einer Membran) von Zellen (das wiederum wichtig für die o.g. Signalweiterleitung ist), andererseits aber auch für einen gewissen Teil der osmotischen (=wasserziehenden) Wirkung des Blutes verantwortlich und wichtig sind. Letzteres erklärt auch den Zusammenhang zwischen Salzkonsum und Bluthochdruck…
Am Ende entsteht Urin, ein mehr oder weniger (je nachdem, wie viel wir trinken, oder ob wir schlafen) konzentriertes Ausscheidungsprodukt unseres Körpers. Neben dem Stuhl und unserem Atem ist er die wichtigste Möglichkeit, nicht mehr benötigte, überflüssige oder gar schädliche Stoffe loszuwerden. Harn ist normalerweise steril, also bakterienfrei, da er ja strenggenommen nur gefiltertes Blut ist.
„Harnstoff“ wird in der Leber gebildet und ist entgiftetes Ammoniak,
also ein Stoffwechselprodukt des Körpers. Es ist eine harnpflichtige Substanz und muss folglich über die Niere ausgeschieden werden, spielt aber innerhalb der Niere eine wichtige Rolle für die Klärfunktion, indem es einen osmolaren Gradienten (einen Unterschied des „wasserziehenden Drucks“ zwischen Nierengewebe und Röhrensystem mit Harn) aufbaut.
„Harnsäure“ ist ebenfalls ein Stoffwechselprodukt, entsteht verwirrenderweise aber aus einem anderen Stoffwechselweg als Harnstoff, nämlich dem Abbau von Purinen (Bestandteil von DNA, v.a. tierischer). Harnsäure bildet, wenn in zu hoher Konzentration vorhanden, schwerlösliche Kristalle – das führt in Gelenken zu Gicht und in der Niere zu Nierensteinen.
Die Niere ist noch in weitere Funktionskreisläufe des Körpers eingebunden, was sich v.a. dadurch bemerkbar macht, dass man plötzlich eine ganze Palette an Medikamenten braucht, wenn man „nur“ nierenkrank ist.
An die Nieren schließt sich das medizinisch auch sehr interessante** Harnwegssystem an, bestehend aus den Harnleitern (die beiden Verbindungen zwischen den Nieren und Blase), der Harnblase und der Harnröhre (die bei Frauen kurze und bei Männern mehr oder weniger lange Strecke von der Blase zur Außenwelt); für den einfachen Nichtmediziner ist es aber eigentlich nur ein lustiges Sammel- und Transportsystem für Pipi. Lustig daher, weil der davon ausgehende Harndrang oft absolut nicht nachvollziehbar ist und mich tagtäglich verdutzt, bzw. nervt.
**Medizinisch interessant ist es, weil die äußere Schicht, vom Urin aus gesehen die innere, einen sehr eigenen Aufbau aufweist, da er sämtliche Rückresorption verhindert (so gut wie jedes Organ steht sonst irgendwie mit angrenzen Sachen in Kontakt). Außerdem gibt es in der Harnblase ein kompliziertes Nervengeflecht – ich rede Ungern darüber, da es mich in einer Anatomieprüfung sehr genervt (Wortwitz…) hat; verdammt, das ist ein scheiß dummer Hohlmuskel wo Pipi drin gelagert wird, bis man es eben rauslassen kann, wieso muss ich das lernen?! – was je nach Spannungszustand*** des Körpers den Harndrang verstärkt oder vermindert.
***Und erneut geht es um Neurophysiologie, ich meine wieder die Anspannung die ein Lebewesen automatisch erfährt, wenn es Gefahr ausmacht. Näheres dazu, wenn der entsprechende Beitrag kommt, hier jetzt ganz kurz, weil der Platz es diesmal zulässt: Der gesamte Körper wird autonom, d.h. ohne größeren Einfluss unseres aktiven Bewusstseins, kontrolliert. Ein „alert-Zustand“ des Körpers (Gefahr, Stress, Jagd, etc.) führt automatische Anpassungen in sämtlichen Organsystemen durch, sodass alles, was eigentlich pausiert werden kann, auch reduziert wird.

Mir fällt langsam auf, wie schwierig es ist, die Dinge so zu erklären, dass sie jemand vollkommen fachfremdes begreift. Nicht, weil es so unfassbar kompliziert ist, sondern vor allem weil mir durch die sechs Jahre Medizinstudium ein normales Deutsch schon fast abtrainiert wurde… Ich hoffe aber, es gelingt mir dennoch – das recht häufige Verwenden der Anje’schen Fußnoten spricht ja Bände…

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Donnerstag, 26. Dezember 2019
How to: Verdauung.
Der Körper ist ein wahnsinnig faszinierendes Wunder. Wenn man sich mal damit beschäftigt und lernt, was alles so falsch laufen kann, merkt man erst einmal, wie froh die meisten von uns sein sollten, dass eigentlich der Großteil weitestgehend gut funktioniert. Eine kleine, winzige Änderung in der DNA – wir reden hier von den Bauteilen A, T, C, G – an einer falschen Stelle kann bewirken, dass der Körper „falsch“ oder im Zweifel auch gar nicht funktioniert.
Diese Erkenntnis hatte ich schon früh im Biologie-Unterricht während der Schule, viele weitere, die meine Faszination für dieses Wunderwerk nur befeuern, habe ich dann im Studium erlangt. Mir ist dabei auch aufgefallen, dass ein Großteil des Studiums daraus besteht, eine eigene Sprache zu lernen, sodass der „einfache Pöbel“ nicht mehr versteht, worum es geht.
So kam mir die Idee, ein paar Texte über die verschiedenen Organsysteme im Körper zu schreiben, einerseits um mal zu erfahren, ob ich gut darin bin; andererseits aber auch als Geschenk für meine Mutter, die sie als Notfalllösung für ihren Blog nutzen kann. Sie hat mir mal erklärt, dass ich wohl recht begabt darin sei, Dinge verständlich zu erklären – das hat sie (bzw. ihre Leser…) jetzt also davon.

Das Verdauungssystem ist strenggenommen nur ein großer langer Schlauch, der sich durch den Körper zieht, – jeder kennt den Witz „Wenn zwei sich küssen, entsteht eigentlich nur eine Röhre mit zwei Arschlöchern am Ende“ – und mittels Muskelbewegungen Nahrung aufnimmt, zerkleinert, zerlegt, mit Speichel versetzt und den Rest dann am Ende zusammen mit Stoffwechselabbauprodukten nach draußen befördert. Das Ganze dauert durchschnittlich ein bis drei Tage, wobei der längste Weg (bis zum Dickdarm) meist schon nach etwa 10 Stunden zurückgelegt ist. Die größte Varianz ergibt sich durch die unterschiedlich lange „Verweilzeit“ im Enddarm, also den 20 Zentimetern kurz vor’m Poloch. Ich glaube jeder weiß, wie lange man zur Not zurückhalten kann…
Mund, Speiseröhre (Ösophagus) und Magen (Gaster) werden innerhalb der ersten drei Stunden passiert. Im Magen herrscht ein saures Milieu, was einerseits eine erste immunologische Barriere ist, da hier Bakterien größtenteils eliminiert werden. Andererseits zersetzt die Säure die Nahrung und trägt so gemeinsam mit den Verdauungsenzymen* im Speichel zur Aufnahme der Nährstoffe bei.
*Praktische Übung: Wenn man Weißbrot lange im Mund kaut, schmeckt es irgendwann süß. Denn der Speichel spaltet die Kohlenhydrate des Brots, sodass schrittweise u.a. Glucose, der wichtigste Baustein von normalem Zucker, entsteht. Glucose kann nicht nur geschmeckt werden (der „gute“ Geschmack ist ein Anreizsystem des Körpers, denn Glucose ist ein wunderbarer Energielieferant), sondern auch besser von den Darmzellen aufgenommen werden.

Ein Schließmuskel am Magenausgang schleust nach und nach den Mageninhalt in den Darm (Intestinum), so wird nicht nur garantiert, dass der Aufenthalt im Magen ausreichend lang ist, sondern auch sichergestellt, dass nicht zu viel saurer Magensaft gleichzeitig in den – dagegen schutzlosen – Darm gelangt. Es folgt der erste Abschnitt des Dünndarms, das etwa zwölffinger-lange Duodenum, wo gleich zu Beginn ordentlich Bauchspeichel der sauren Magensuppe beigemengt wird. Bauchspeichel ist basisch, neutralisiert also die Säure. Der Brei wandert mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 0,0006 km/h (ca. 7 Stunden für ca. 4 Meter) weiter, während in einer nun relativ pH-neutralen Umgebung die dadurch aktivierten Verdauungsenzyme wunderbar arbeiten können. Im Dickdarm wird das restliche, unverdauliche Etwas dann entwässert und somit komprimiert, sodass es in der Ampulle des Enddarms (≙Mastdarm≙Rektum) gespeichert werden kann. In den letzten Zentimetern vor dem finalen Schließmuskel besitzt jeder von uns mehrere Ringmuskeln, die nicht nur ausreichend dichthalten, sondern auch in der Lage sind, nicht-festen Inhalt zu erkennen, was uns letztlich ermöglicht, einen einfachen Furz von einer größeren Aktion zu unterscheiden. Glücklicherweise haben wir Menschen an den äußersten Ringmuskeln eine willentliche Innervation, sodass wir uns nicht automatisch entleeren, wenn Druck und Entspannung gleichzeitig** da sind.
**Ich muss selber etwas schmunzeln - mit Druck meine ich hier die Füllung des Enddarms und mit Entspannung den Zustand, in dem sich ein Lebewesen nervlich befindet, wenn kein Feind oder eine sonstige Gefahr da ist. Um mich jetzt nicht in einem meiner Lieblingsthemen, der Neurophysiologie, zu verlieren, breche ich den Exkurs an dieser Stelle knallhart ab. Wie unser Nervensystem aufgebaut ist, erkläre ich hier, sobald meine Mutter wieder zu beschäftigt/faul ist, etwas Eigenes zu veröffentlichen.
Alles, was im Magen oder Darm von den Zellen aufgenommen und an das Blut abgegeben wird, wird zur Leber geschleust. Dieses „Pfortadersystem“ ist überlebenswichtig, da die unzähligen Bakterien im Darm bei der Zersetzung der Nahrung neben einigen nützlichen Stoffwechselprodukten auch viel Ammoniak und sonstige Gifte produzieren, die unser Darm leider auch aufnimmt. Die Entgiftungsfunktion der Leber ist wohlbekannt, ich denke ich brauche hierüber nicht viele Worte verlieren. Sie speichert außerdem Glucose, indem sie sie wieder langkettig vernetzt, stellt einen Teil des Bauchspeichels*** her, reguliert den Fetthaushalt im Blut (bzw. versucht es…) und produziert wichtige Stoffe und Faktoren für unser Immun- und Gerinnungssystem. Ich trage mit dieser kurzen Aufzählung der Wichtigkeit der Leber kaum Rechnung – dass sie sich selbst regenerieren kann, eine gewisse immunologische Toleranz**** ausbildet usw. macht sie nur interessanter. Der Einfachheit halber belasse ich es aber bei diesen kurzen Ausführungen – ein grobes Bild sollte dadurch geschaffen sein.
***Ich habe die Bauchspeicheldrüse (das (sic!) Pankreas) bislang nicht erwähnt, ihre Funktion ist durch den Namen schon weitestgehend erklärt. Außer dem „nach außen“ (=exokrin) gespuckten Bauchspeichel produziert die Drüse aber auch einige ins Blut (=endokrin) abgegebene Stoffe, allen vorweg Insulin. Ganz grob zusammengefasst ist die Regulation hier ziemlich einfach: Glucose im Blut hoch = Insulinausschüttung; Glucose niedrig = Glucagonausschüttung (regt die Leber an, die gespeicherten Glucoseketten wieder aufzulösen). Sorry, sehr viel mehr ist das nicht – Diabetes (eigentlich Diabetes mellitus) ist entweder eine „angeborene“ Störung bei der Sekretion (die dafür zuständigen Zellen werden autoimmunologisch zerstört) oder aber eine „erworbene“ Resistenz gegen Insulin.
****Man muss hier im Hinterkopf behalten, dass in der Leber tausend verschiedene Stoffe – darunter einige Gifte – verarbeitet werden. Wenn unser Immunsystem hier direkt anspringen würde, wäre das blöd, ergo ist das Immunsystem innerhalb der Leber etwas gedämpfter. Zeigt sich in der Praxis durch die vergleichsweise niedrige Anzahl an Abstoßungsreaktionen bei Lebertransplantationen.


Mediziner sprechen manchmal von einem dritten Blutkreislauf, gemeint ist damit neben dem Lungen- und Körperkreislauf das besagte Pfortadersystem. Die Leberzellen entgiften und regulieren also das eintreffende Blut und geben es in die „untere Hohlvene“ (Vena cava inferior) ab, die wiederum das verbrauchte Blut aus den Beinen und Beckenorganen (ich zähle neben der Blase, der Gebärmutter/Prostata und den Eier(stöcke)n auch einfach mal die Nieren und Nebennieren dazu…) führt. Ab dem Einmünden der Lebervenen ist der Weg zum Herz übrigens nicht mehr lang, die Leber liegt zu einem Großteil nämlich gut geschützt hinter dem Brustkorb und gar nicht so weit im Bauch.
Und so endet die sehr grobe Ausführung über unser Verdauungssystem nach inzwischen viel mehr Text als ich dachte; und das obwohl ich über einige spannende Dinge kein Wort verloren habe, wie z.B. die Tatsache, dass der lange Schlauch durch ein riesiges eigenes Netzwerk koordiniert wird, was aus mehr Nervenzellen besteht als unser Rückenmark
.

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Donnerstag, 19. Dezember 2019
Träume
Kurze Info vorm Start: Dieser Beitrag hieß eben noch „Platzhalter“. Ich hab mir natürlich den Blogger-Geheimtrick zunutze gemacht, dass das Bearbeiten eines Beitrags den Zeitstempel nicht ändert. Sehr schlau kam ich mir da vor, so denkt meine Mutter, ich hätte das pflichtbewusst gestern (heute?) geschrieben, obwohl ich faule Sau das (wie sie es öfters tut) vor mir herschiebe.
Als ich ihn dann bearbeiten/schreiben wollte, bemerkte ich einen um eine Stunde älteren Beitrag: „Platzhalter - veröffentlicht von anje“.
Nennt man das schon Verwandtschaft?

——

Ich träume. Das ist eine Sache, wo die Genetik anscheinend nicht allentscheidend ist, denn meine Mutter träumt bekanntlich nicht.
Aber ich träume.

Träume sind ein, irgendwie, bescheuertes Thema für Texte und Unterhaltungen. Man versucht Fiktion in den sinnstiftenden Mantel der Realität zu kleiden (denn sonst wäre die Erzählung jeden Traumes gleichbedeutend mit einer spontan erdachten Märchenstunde), ohne, dass der Andere die gleiche Realität erlebt hat.
Man könnte alles erzählen, für den Zuhörer wäre es prinzipiell immer gleich bedeutsam.
In der Hinsicht sind Träume übrigens der Astronomie nicht unähnlich.

Zurück zum Punkt. Ich träume.
Neulich träumte ich, ich wäre in der Schule (zugegeben, nicht entsetzlich weit weg von meinen Lebensumständen).
Rückblickend belastet mich die Detailtreue, mit welcher sich mein Kopf die Szenerie zusammengebastelt hat.
Ich saß in irgendeinem beliebigen Raum, an den Wänden hingen Zeichnungen und Steckbriefe der Erstklässler, die dort ihren Klassenraum hatten.
Der Beamer funktionierte nicht, stattdessen strahlte ein Overhead-Projektor die verdreckte Oberfläche seiner Glasplatte an die Wand.
Eine Lehrerin gab Unterricht. Sie trug eine Bluse mit Blümchenmuster in diesem beige.
Ein Schüler neben mir quatschte, statt zuzuhören, weswegen sie sich (versuchte) vor uns aufzubauen, um dann Jugendwörter zu benutzen, die in ihrem Kopf wahrscheinlich U20 klangen, leider schon hoffnungslos veraltet waren.

Träume haben die Besonderheit, dass sie Emotionen erzeugen können, genauso, wie ein Regisseur den künstlichen Regen oder einen Scheinwerfer anschalten kann.
Und die Emotionen, die da abgerufen wurden...Am ehesten trifft es die Beschreibung, dass man gefangen ist, aber der Entzug der Freiheit gar nicht das schlimme ist, sondern die Tatsache, dass es einfach entsetzlich überflüssig ist, dort zu sein, wo man ist.
Und man muss es trotzdem.

——

Gibt es eine Moral für diese Erzählung? Ein Fazit, das sich gemachte Gedanke präsentiert?
Ich glaube nicht.
Nur, dass es wirklich sehr, sehr schlimm gewesen sein kann, Schüler zu sein.

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Freitag, 8. November 2019
Ideenlos
Manchmal werde ich gefragt, ob ich hier nicht etwas schreiben könne.
Die meisten Leser dieses Blogs, die nicht Teil des Lebens von AnJe sind, ärgern sich dann wahrscheinlich ein bisschen. Da wartet man schon den ganzen Tag und fragt sich und freut sich, was diese Bloggerin denn heute verrücktes gemacht erlebt gesagt hat und dann schreibt da irgendsoein Mensch. Selbst die „Quick and Dirty, ich poste nur was, damit hier jeden Tag was steht“-Einträge sind ja noch besser, die zeigen ja wenigstens noch Motivation, hier nichts versanden zu lassen.

Jedenfalls, heute wurde ich gefragt, ich nahm natürlich an. Manchmal hatte ich eine Idee, was ich schreiben könnte, manchmal gibt es genug Zeit, dass mir was einfällt, manchmal und heute ist es einfach nur die Deadline, die eingehalten werden muss und eingehalten wird sie, verdammt.

Ich schreibe also darüber dass mir nichts einfällt. Das könnte man schon als Standardthema für diesen Blog bezeichnen, nicht nur, weil das bei der Frequenz der Beiträge nicht ausbleibt, sondern auch, weil oft irgendwie nichts rauskommt.

Wobei das natürlich unfair ist. Es ist nämlich nicht so, dass da keine Ideen wären, wie dann auch stets gesagt wird. Es ist so, dass die Ideen sich weigern, weiter ausgesponnen zu werden.

Und wenn man dann mit Zwang etwas mehr schreiben möchte als drei Absätze, fühlt man sich erinnert an den Spruch „Ist dir das grade eingefallen? - Nein, ich dachte es mir aus“.

Aber solange das Spiel hier weitergeht, wird auch ein Posting wie dieses ausreichen

müssen.

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Freitag, 20. September 2019
It gets easier
Da meine Frau Mutter heute nicht verfügbar ist, übernehme ich wohl den Eintrag des Tages.

Als Thema nehme ich etwas, was mich seit ein paar Tagen wieder, aber wahrscheinlich alle Menschen generell immer betrifft: Wie geht man mit dem inneren Schweinehund um?

Ich habe in meinem Leben sicherlich noch nicht viele Methoden diesbezüglich ausprobiert, liegt halt auch daran, dass ich noch nicht so viel Leben habe, aber ich versuche seit, (erst) einer Woche einen neuen Ansatz aus: Jeden Tag eine halbe Stunde.

Die Motivation dafür ist mir durch das Staffelfinale der zweiten Staffel „Bojack Horseman“ gekommen, eine moderne Cartoon-Serie, in der ein anthroposophische anthropomorphes, depressives Pferd versucht, sein Leben auf die Reihe zu bekommen.
In dem Clip versucht sich das Pferd am Joggen, nur um nach dem ersten Hügel zusammenzubrechen. Während es dann da so liegt und schon damit abgeschlossne hat und nie wieder joggen will, kommt ein Affe und sagt:

"It gets easier. Everyday, it gets a little easier. But you’ve got to do it everyday - that’s the hard part. But it does get easier." Worauf das Pferd antwortet: „OK."


Das Prinzip ist denkbar einfach: Man sucht sich etwas aus, ist egal was. Es muss nicht unbedingt etwas sein, was man wirklich von Herzen gerne tut oder tun möchte, es kann auch etwas sein, was man einfach tun sollte. Und dann nimmt man sich das vor und man wird jeden Tag eine halbe Stunde etwas dafür tun. Nur eine halbe Stunde. Das ist nix, das ist ein Klacks. Ein Achtundvierzigstel des Tages, zehnmal Zähneputzen, zweimal Nudeln kochen, einmal NDR-Doku schauen. Jeder hat in seinem Tag Zeit, um eine halbe Stunde etwas konzentriert zu tun und jeder hat Kraft, um eine halbe Stunde etwas konzentriert zu tun, davon bin ich fest überzeugt.

Und wenn man das nicht so ordentlich macht und nicht so viel schafft und sich quälen muss aufzustehen und sich ranzusetzen: Das ist okay. Aber man muss es jeden Tag tun, keine Ausreden.
Man möchte natürlich auch viele andere Sachen gerne noch machen, vielleicht etwas putzen oder einen Salat statt Schnitzel - aber die Priorität liegt auf dieser Halben-Stunden-Sache, wenn man die geschafft hat, hat man seinen Tag geschafft.

Und wie der Affe so schön gesagt hat: "It gets easier."

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Dienstag, 6. August 2019
Berlin ist...
... überall Polizei und bei Rot über die Ampel gehen.
... wo ein Betonfeld als Grünfläche zählt.
... kein Trecker auf der Straße und trotzdem Stau, keine Gülle auf
Feldern und trotzdem Gestank.
... überall Hauptverkehrsstraße.
... trotzdem für Hunde leinenfrei.
... die größte Stadt in Deutschland und die wenigsten deutsche Stadt.
... arm, aber sexy, aber eben auch mit Tripper.
... Kultur an jeder Ecke, die keiner kennt.
... ein riesiges Klischee, das sich nicht so verhält, wie es soll.
... Landeshauptstadt, von Brandenburg.
... anderthalb Stunden pendeln und die Stadt nicht verlassen.
... anderthalb Stunden pendeln und aus Sachsen kommen.
... wo der Osten cool ist.
... Bayerns größtes Loch im Etat.
... vier Millionen Leute und Einsamkeit.
... im Durchschnitt pünktlich.
... wo Enteignung magisch neue Wohnungen schafft.
... eine riesige Baustelle.
... die sich viel Mühe gibt leise zu sein.
... selbsternannte Technikhauptstadt.
... Edge.
... wo jeder besonders ist und dafür keiner.
... Berlin-ow.
... das Sterni mit Luft runterspülen.
... 2-3 Semester Wartezeit, in nur einem Monat.
... beharrlich rot wählen.
... kein Stress und immer zur U-Bahn sprinten.

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Samstag, 17. November 2018
Apotheken
Apotheken sind doch auch irgendwo irgendwie doof. Bestimmt gibt es ganz viele kranke Leute, die davon profitieren, dass ein Fachmann ihre Medikamenten Wechsel- und Nebenwirkungen bewertet, aber für die allermeisten Menschen sind Apotheken nur teuer, langsam, umständlich, überflüssig.
Heute war ich (also nicht ich) in einer Apotheke und wollte einen Immunbooster kaufen. Allerdings hatte die Apotheke keinen Immunbooster. Und die nächste auch nicht. Und die nächste auch nicht. Am Ende musste es eine Packung Vitamin C Pulver aus dem Supermarkt richten.
Und zum Thema Nahrungsergänzungsmittel: Apotheker haben ja, wie jede größere Statusgruppe, ihre Lobbyarbeit und Zeitschriften. Hier ist beides ausgesprochen erbärmlich ausgeprägt. Neulich hat die Apotheker Zeitung jubelnd die Resultate eines Tests geteilt, in welchem Fall ein „unabhängiges“ Institut „Arznei“-Nahrungsergänzungsmittel und „Supermarkt“-Nahrungsergänzungsmittel verglichen hat. Eindeutiges Ergebnis: alle nicht-Apothekenpflichtigen Mittel sind mit mangelhaft durchgefallen. Alle.
Für knapp die Hälfte war der Grund: überdosiert. Das heißt es ist ein Ausschlusskriterium, wenn man für sein Geld mehr Produkt erhält unter der einzigen Maßgabe, die Tablette durchzubrechen. Stattdessen sollte man sich für mindestens den 10x Preis weniger Produkt kaufen.

So kann das weitergehen. Apotheker finden das Rx-Versandverbot auch sehr wichtig, denn die bösen Online-Apotheken sind des Teufels Lakaien. Verständlich, die nehmen denen ja auch Geld weg und erbringen im Gegenzug nicht einmal Leistung, nochmal vorzulesen, dass man Morgens eine und abends zwei Pillen einnehmen soll und das auf nüchternen Magen. Eindeutig, Versandapotheken sind einfach fahrlässig.

Klar, keiner will Verhältnisse wie in den USA, aber umgekehrt muss man sich auch verdeutlichen, dass die Arbeit wirklich mittelfristig durch Computer ersetzbar ist (gegeben, man hat Frau Meier auch wirklich gefragt, was für Medikamente sie nimmt. Das kann natürlich nur ein Approbierter mit 5 Jahren Studium) und, viel schlimmer als alles bisher genannte, bis dahin den Steuerzahlern Geld. Entweder direkt durch die Krankenkassen (zählt als Steuern, wenn man nicht pingelig ist) oder indirekt dadurch, dass der Staat den Stand durch irgendwelche Regelungen künstlich am Leben erhält (wobei da Versandapotheken wirklich den größten Problemteil beseitigt haben).

Aber das schlimmste, das allerschlimmste ist ja eigentlich:
Ich studiere Pharmazie

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Dienstag, 6. November 2018
Herbsttag


Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

(R.M. Rilke)

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Mittwoch, 8. August 2018
Sonntag Dienstag
Was ist eigentlich Intelligenz?

Ein bewährter Ansatz, Fragen anzugehen ist, sie systematisch anzugehen. Also kann man das auch hier mal versuchen.

Intelligenz ist ein Wort, ein deutsches Wort. Als Wort unterliegt es allen Gegebenheiten der Kommunikation, insbesondere der sprachlichen Kommunikation. Eine dieser Gegebenheiten ist, dass man mit Worten oft Dinge beschreiben möchte, bei Nomen ist das noch häufiger der Fall. Auch oft möchte man eine emotionale oder soziale Wertung mit übertragen, aber hier wird das mal außen vor gelassen.

Was genau wird also mit Intelligenz beschrieben? Auf diese Frage gibt es, kraft der Existenz des Wortes als Wort, keine Antwort die abschließend in einem Essay erschlossen werden kann. Intelligenz beschreibt genau das, was eine Person denkt, dass es beschreibt. (Für viele Dinge ist das nicht wichtig, aber selbst bei einem Sofa kann es schwierig werden, wenn eine andere Person sich sein Futon so nicht benennen lässt.)
Deswegen gibt es so viele Definitionen für dieses Wort, und ich nehmen an, auch so viele Synonyme. Wahrscheinlich hat mal jemand versucht, Definition 1 als Intelligenz und Definition 2 als Weisheit festzusetzen. Das scheint sich nicht abschließend durchgesetzt zu haben.

Jene ominöse Wissenschaft (was auch immer das Wort jetzt beschreiben soll) hat sich natürlich auch daran versucht, Intelligenz abschließend zu definieren. Ohne ein Experte in dem Thema zu sein, die Existenz von Unterkategorien wie "emotionaler Intelligenz" oder "räumlicher Intelligenz", lassen den Schluss zu, dass auch in der Wissenschaft dieser Versuch nicht abschließend geglückt ist.
Auch sonst ist die Aufteilung in solche Kategorien unbefriedigend, weil willkürlich. Natürlich gibt es Hirnareale, die erwiesenermaßen für bestimmte Aufgaben zuständig sind, aber da man noch nicht mal exakt weiß, was genau an Gehirnen bessere Leistung in der Bewältigung bestimmter Aufgaben erzeugt (Ist es die Größe des Areals? Die Anzahl der Verbindung der Synapsen? Die Stabilität der Verbindungen der Synapsen? Die Harmonie der Verbindungen der Synapsen? Die Frequenz von Impulsen und wenn ja, ist weniger besser weil effizienter oder andersrum?), bietet sich zum heutigen Zeitpunkt der naturwissenschaftliche Ansatz nicht an, ganz abgesehen davon, dass die Naturwissenschaftler sich eh ein eigenes Wort erfinden würden, wenn sie denn endlich eine Antwort haben.

Ein sinnvollerer Ansatz scheint zu sein, statt auf der physischen Ebene das Gehirn zu betrachten, auf der metaphysischen Ebene die emergente Seele zu betrachten. Damit erreicht man glücklicherweise gleichzeitig eine Entkoppelung von der Leistung des Geistes (Geist? Seele? Soll hier synonym sein, ist ja auch noch ein anderes Thema? von der Leistung des Körpers, wie Motorik oder auch Wahrnehmungsfähigkeit, denn über beides verfügt der Autor dieses Textes nur in sehr eingeschränktem Maße und es wäre doof, wenn er sich selber unintelligent definieren müsste.

Wenn man dann also nur die Leistung des Geistes als maßgeblich für den Grad der Intelligenz einer Person festsetzt, dann wäre eine mögliche Definition beispielsweise, dass Intelligenz die Fähigkeit ist, über die Mittel des Geistes, Dinge zu bewerkstelligen.
Kompakt und handlich, eine gute Definition eigentlich.
Wirft nur die Frage auf, was sind Mittel des Geistes?
Ein Beispiel.
Einen Ball zu werfen ist kein Mittel des Geistes, den die Augen-Hand-Muskel-Koordination wird zwar vom Geist angeregt und in Gang gesetzt, aber wenn die entsprechenden Nervenbahnen nicht synchron oder harmonisch agieren oder die Muskelfasern nicht die über die nötige Kraft verfügen, so scheitert es nicht am Geist.
Ein anderes Beispiel.
Zu wissen, wie man einen Menschen dazu bringt, etwas zu tun, könnte ein Mittel des Geistes sein. Denn, vorausgesetzt man hat die nötige Zeit aufgewandt zu lernen, welche sozialen Stimuli welche Reaktion bei welcher Person auslösen, ist das reine Verrechnen der Information (gelerntes Wissens in Kombination mit den Umständen) definitiv ein Akt des Geistes. Wie erfolgreich man damit ist, hängt allerdings auch damit zusammen, ob man es schafft, das Wissen (Was exakt muss man tun) auch in die Tat umzusetzen. Die richtige Tonlage zu treffen ist nicht einfach, wenn man mit seiner Stimme nicht geübt ist, kein Akt des Geistes. Die Mimik über Muskelbewegung in die richtige Einstellung zu bringen, kein Akt des Geistes. Biologische Stressreaktionen unterdrücken können, teilweise Akt des Geistes.

Ein anderes Beispiel.
Man muss ein unangenehmes Ding tun, (Wahlweise: Lernen, arbeiten, sich konzentrieren, Leuten nicht die Meinung geigen). Akt des Geistes. Warum? Weil der Geist den Körper (in Grenzen, s.o.) steuert, nicht andersrum. Etwas tun, obwohl es negative Eindrücke (Emotionen, wahlweise auch Langeweile, Ekel, ...) ausruft, allein, weil der Geist es befiehlt und die Treibe überschreibt, ist der Definition nach ein Zeichen von Intelligenz.

Informationen speichern? Akt des Geistes.
Informationen anhand von Strukturen, Regeln, ... korrekt verarbeiten? Akt des Geistes.
Die eigene Seele wahrnehmen und verstehen? Akt des Geistes.

Und so weiter und so weiter.

Mein Anreiz für diesen Artikel war, dass das Teil eines Deals war damit mir meine Mutter was zu essen kocht auszulegen, dass Intelligenz ein sehr weit umfassendes Wort ist, in meiner Welt zumindest. Natürlich kann Person XY intelligent sein, wenn man die guten Leistungen im Beruf zugrunde legt. Aber soll man deswegen auch ignorieren, dass Person XY sich standhaft weigert über neue Dinge nachzudenken, sie zu lernen, weil das "noch nie geklappt hat"? Praktisch gesehen ist das in beiden Fällen die gleiche Seele, die Dinge tut, in dem einen nur gnadenlos versagt, obwohl die Quelle der Leistung die selbe ist.

Jemand der nur denkt, wenn es leicht ist, ist nicht zwingend intelligent.

(
Anmerkungen
1.Ich habe Kreativität (Malen und Musik und sowas) einfach mal ignoriert. Ich habe das Gefühl, dass das eine Form von Manipulation ist, aber das ist nicht weiter relevant für diesen Beitrag.
2.Psychische Krankheiten sind scheiße. Einerseits sind sie das, und andererseits sind das auch für die Definition hier, denn es ist oft nicht klar, ob es ein reales medizinisches (nicht psychologisches!) Ding gibt, was das Gehirn krank macht, kaputte Synapsen oder so, oder ob es einfach nur ein Zeichen für Abwesenheit von Intelligenz nach dieser Definition ist.
)

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Samstag, 29. April 2017
Zwiebelsuppe
Mit dem Auto nach Eemshaven, mit der Fähre nach Borkum, endlich wieder Borkum. War ja schon wieder fast eine Woche her, das erträgt man ja nicht leicht.

Auf Borkum wurde dann zuerst eingekauft. Dann wurde gekocht geredet und nochmal eingekauft, die Zwiebeln waren nämlich schlecht geworden. Und ohne Zwiebeln kann man nun mal schlecht Zwiebelsuppe machen.

Zu jener Zwiebelsuppe gab es auch noch Lachs-Koriander-Avocado-Dip mit Roter Beete. Die hat sehr gut und glücklicherweise nicht muffig geschmeckt - die Zwiebelsuppe hat dann noch den kulinarischen Gipfel bestiegen. Zwiebelsuppe ist so ein Essen, da ist es erfahrungsgemäß aussichtslos das im Restaurant zu bestellen, die muss man schon selber machen. Das ist es aber auf jeden Fall wert.

Nach der Zwiebelsuppe bin ich einfach tot ins Bett gefallen. Nichtmal zum Blogschreiben bin ich mehr gekommen.

Was ich heute auch gemacht habe war der Wahl-o-mat für die NRW-Wahl. Als selbsternannter Politikignorant habe ich mich dafür natürlich interessiert und so wurde über all die Fragen so lange und so ausführlich diskutiert, dass selbst der Wahl-o-mat zwischendurch einfach eingeschlafen ist. Was einem dabei auffällt ist, dass es irgendwie nicht so leicht ist das ganze. Es gibt entsetzlich viele Dinge die man beachten muss, entsetzliche viele Dinge die man abwägen muss, entsetzlich viele Dinge die man bewerten muss. Keine Antwort ist je richtig, denn irgendwas ist immer falsch. Da kann man sich nur freuen, nicht auch noch Politiker sein zu müssen: Die müssen sich ja zu allem Überdruss noch mit dem Volk auseinandersetzen und das macht es einem ja nicht wirklich leicht.

Ich wähl einfach die PARTEI
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