anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 30. April 2025
Mittwochsgekröse
Mittwoch und schönes Wetter, da ist Flohmarkt sozusagen gesetzt. Außerdem hatten wir noch zwei Kästen Leergut, was ich grundsätzlich im Großmarkt zurückgebe, seitdem J herausgefunden hat, dass die die Umsatzsteuer auf Pfand zusätzlich berechnen. Wenn man im Großmarkt Mehrweggetränke kauft, bezahlt man die Umsatzsteuer aufs Pfand zusätzlich, wenn man sie zurückbringt, bekommt man die Umsatzsteuer zusätzlich zurück - ich bringe natürlich nur Mehrwegflaschen zurück, weshalb ich 19% mehr Pfand zurück bekomme als ich woanders bezahle. Fühlt sich tendenziell ein bisschen wie Cum-Ex Geschäfte an und geht auch ganz sicher in die Richtung, allerdings habe ich noch keinen Pfandhandel im großen Stil aufgezogen, sondern bin mit den 59 cent Zusatzgewinn zufrieden, die ich so pro Mehrwegkiste extra verdiene.

Flohmarkt war ungemein erfolgreich, ich habe eine sehr coole Jacke von Falke, zwei Paar Schuhe, einen großen, weißen Baumwoll-Badteppich, ein Daunenkopfkissen, einen Bademantel und ein Set versilberte Messerbänkchen in Dackelform gefunden.

Das mit den Messerbänkchen ist mal wieder eine dieser schrägen Verschiebungen in der Matrix, denn ich suche seit sehr langer Zeit nach Messerbänkchen* und habe noch nie welche auf dem Flohmarkt gesehen. Deshalb habe ich vor einigen Wochen welche bei ebay gekauft - und seit dem gibt es ständig Messerbänkchen auf dem Flohmarkt. Diese silbernen Dackel fand ich heute so witzig, dass ich sie dringlich kaufen musste, jetzt habe ich so viele Messerbänkchen, dass ich ein Set sogar nach Borkum schaffen kann.

*Eigentlich suche ich keine Messerbänkchen, sondern Hashioki, aber wenn ich die richtige Bezeichnung verwenden würde, müsste ich immer umständlich erklären, was das ist, also sage ich einfach Messerbänkchen, denn tendenziell ist das das gleiche.

Nicht sehr weit entfernt vom Flohmarkt liegt der Großmarkt, dort fuhren wir anschließend hin, gaben das Leergut ab und kauften frischen Thunfisch.

Als wir wieder zu Hause waren, beschickte ich die Waschmaschine mit den Flohmarkteinkäufen, dann setzte ich mich an den PC und schloss endlich die Einrichtung von Outlook ab, was heute ohne technische Zickerein gelang.
Am späten Nachmittag machten wir noch eine längere Radtour, weil das Wetter so herrlich war, danach waren wir so platt, dass wir nur noch auf dem Sofa vorm Fernseher abhingen und Marie Brand schauten
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Dienstag, 29. April 2025
Schwungvoll gestartet und stark nachgelassen
Der Tag begann mit meinem Physiotermin, der heute ausgesprochen viel Zähnezusammenbeißen von mir verlangte, denn mir tut seit ein paar Tagen die Schulter weh und als ich das meiner Physiofrau sagte, hat sie das gleich mal ausführlich behandelt. Diagnose: Die Sehne ist gereizt und die dazugehörenden Muskeln haben sich entsprechend verhärtet. Reparatur: Was auf einfachen Druck nicht nachgibt, gibt bei viel Druck nach - wahrscheinlich hat sie recht, es tat nur wirklich eklig dolle weh.

Anschließend fuhr ich zu meinem Hausarzt, um meine Karte einlesen zu lassen. Ich habe mir vorgenommen, meine Karte auch ohne konkreten Anlass in jedem Quartal einfach prophylaktisch beim Hausarzt einlesen zu lassen - wenn ich dann wirklich etwas will, kann man das zur Not auch telefonisch klären und Medikamente können direkt auf die Karte gebucht werden. Außerdem hat mich meine Krankenkasse daran erinnert, dass meine Tetanus- und Diphterieimpfung erneuert werden muss, deshalb habe ich dafür auch gleich einen Termin gemacht.

Als ich wieder zu Hause war, habe ich mich an "die Rechner" gesetzt, denn ich habe meinen neu aufgesetzten Rechner immer noch nicht wieder vollständig eingerichtet, so dass ich alles Aktuelle noch auf dem Borkumrechner machen muss, der jetzt auch hier in Greven ist, aber der andere muss ja auch mal fertig werden, also ließ ich zwei Rechner parallel laufen.
Nach anderthalb Stunden verließ mich die Lust und außerdem tat meine Schulter und mein Arm weh - ich fand, das sind gute Gründe, um ins Bett zu gehen.

Den Nachmittag habe ich also halb verschlafen und halb zufrieden lesend im Bett verbracht.

Am Abend trieb mich der Hunger aus dem Bett und außerdem hatte ich wieder etwas mehr Energie, was den lästigen PC-Kram angeht, also habe ich erst die Office-Programme passend für meine Bedürfnisse konfiguriert und dann auch noch begonnen, Outlook einzurichten.

Nachdem Outlook dabei dreimal eingefroren=abgestürzt ist, habe ich das Projekt für heute als beendet erklärt, es gab noch größere Mengen an sonstigen Updates, die inzwischen installiert sind, vielleicht geht es ja damit morgen besser.

Früher hätte mir das mit so einem halb fertigen PC keine Ruhe gelassen und ich hätte die Nächte durchgemacht, bloß um den Kram ans Laufen zu bekommen, heute finde ich es nur noch lästig und bäääähhh. Alterserscheinung oder Materialermüdung?
Ich meine, ich habe in meinem Leben schon so oft einen PC eingerichtet, dass ich da mittlerweile wirklich nichts Spannendes mehr dran finde und auch wenn es jedes Mal neue Fietschers* und neue Möglichkeiten gibt, so reizt mich doch wirklich gar nichts, hier irgendetwas Neues zu entdecken und auszuprobieren.

*diesmal neu entdeckt, dass Apple und Microsoft mittlerweile offensichtlich ganz bewusst zusammenarbeiten und Möglichkeiten geschaffen haben, wie sich Daten aus der Cloud von Apple (iCloud) mit der von Microsoft (OneDrive) ohne weitere Zickereien synchronisieren. Früher hätte mich das begeistert, jetzt macht es mich misstrauisch - soweit sind wir schon
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Montag, 28. April 2025
Zurück aufs Festland
Heute war der Haushaltsumzug von Borkum nach Greven, für die nächsten 10 Tage werden wir auf dem Festland sein, es gibt verschiedene Termine und außerdem müssen wir uns um den Bau kümmern.

Das Wetter war heute nahezu perfekt und die Fähre war nahezu leer, eine wunderbare Kombi, ich genoss die Überfahrt sehr.

Auf der Autofähre

Ich habe aber auch wirklich noch nie so ein leeres Autodeck erlebt - nach uns kamen dann noch zwei LKW, aber mehr auch nicht. Und Passagiere gab es dementsprechend auch nur sehr wenige.

Die Sichten waren auch hervorragend, weshalb ich kaum noch aufhören konnte, wie irre rumzuknipsen.

Blick von der Fähre zurück

Am frühen Nachmittag waren wir in Leer und besuchten den Vater, der sich sehr über die pflegerische Behandlung während seines letzten Krankenhausaufenthaltes geärgert hat, in dieses Krankenhaus möchte er bitte nie mehr wieder eingeliefert werden, es gilt jetzt verschiedene Beschwerdebriefe zu schreiben und dafür Vorsorge zu treffen.

Weil das Seniorenheim in Leer ganz in der Nähe des Emsparks liegt, wo es ein TK-Maxx-Geschäft gibt, schauten wir dort natürlich auch noch kurz vorbei, aber ich denke, mittlerweile ist meine Küchen- und Haushaltsausstattung derart perfekt, dass ich kaum noch was finde, was ich noch nicht habe. Der Nachteil des Alters: Irgendwann ist man so alt, dass man wirklich alles besitzt. so dass es nichts mehr gibt, was man noch sinnvoll kaufen könnte, das ist sehr, sehr traurig.

Hier in Greven wartete ein Stapel Post und eine Reihe von Zimmerpflanzen, die sich sehr über frisches Wasser freuten, die Kühlschränke sind schon wieder eingeräumt, morgen Alltag as usual
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Sonntag, 27. April 2025
Erfolgreiche Wäschetrocknung
Und noch ein Tag mit wunderbarem Wetter, ich nutzte die Chance morgens gleich nach dem Aufstehen das Bett abzuziehen, eine Maschine Wäsche zu starten und draußen aufzuhängen.
Endlich trocknet die Wäsche wieder draußen auf der Leine
Am Nachmittag war alles trocken, das Bett ist schon wieder frisch bezogen und duftet himmlisch.

Ich wollte gerne noch ein frisches Baguette haben, also fuhren wir zu Lidl und auf dem Rückweg über den Loopdeelenweg, dabei habe ich eine neue Abart von Murphys Gesetz entdeckt: Wenn nur noch ganz wenige Menschen unterwegs sind, weil heute Abreisetag und letzter Tag der Osterferien ist und man deshalb unterwegs selten jemandem begegnet, dann kommt einem garantiert an den drei Stellen des 5km langen Weges jemand entgegen, wo man nicht problemlos aneinander vorbeikommt und einer anhalten und absteigen muss.
Es war wirklich wie verhext.

Am Nachmittag fuhren wir dann über die Promenade in die andere Richtung ins Dorf und schauten von oben ein wenig auf den noch ziemlich leeren Hauptstrand, wo allerdings auf der Promenade richtig viel Volk unterwegs war, es gab auch schon wieder Livemusik aus dem Pavillon
Es sind schon wieder Musiker im Pavillon auf der Promenade

Anschließend fuhren wir zum Onkel, richteten ihm zwei Fernseher und einen Staubsauger ein (d.h. K hat das gemacht, ich habe für so etwas viel zu wenig Geduld). Die Vermietung an Feriengäste ist nicht nur für die Nerven der Vermieter, sondern auch für die Wohnungseinrichtung eine ziemlich verschleißintensive Angelegenheit, aber aus mir überhaupt nicht nachvollziehbaren Gründen meinen alle, das wäre eine gute Idee und ein lukratives Geschäft.
Wahrscheinlich habe ich nur einfach überhaupt keine Ahnung von Wirtschaft, Wirtschaftlichkeits- und Amortisationsrechnung, denn wenn ich das nachrechne, was per Saldo unterm Strich bei der Vermietung eines Appartements als Ferienwohnung übrig bleibt und das ins Verhältnis setze zu der Arbeit und dem Ärger, den man sich durch so eine Vermietung auflädt, dann ist das nach meiner Rechnung eine ausgesprochen unlohnende Angelegenheit. Aber wie gesagt, vielleicht übersehe ich da auch irgendetwas, denn schließlich ist die Mehrheit der Immobilieneigentümer auf Borkum der Überzeugung, dass man mit der Vermietung an Touristen mehr Geld verdienen kann als mit einer Vermietung an Dauermieter.
Ich besitze zwei Wohnungen, die ich dauerhaft vermietet habe und ich käme im Traum nicht auf die Idee, das zu ändern. Aber, wie heißt es so schön: chacun à son goût, jeder, wie er mag.

Zum Abendessen gab Krakauer Bratwürstchen mit Salat und gebratenen Champignons, eine erfolgreiche Dezimierung des Kühlschrankbestandes
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Samstag, 26. April 2025
Flohmarkt und Autoputzen
Heute war ausgesprochen schönes Wetter, den ganzen Tag Sonnenschein bei ungefähr 16-18°C und wenig Wind, das machte sofort gute Laune.

Am Vormittag fuhren wir ins Dorf, vor der Kulturinsel war heute "Tierheimflohmarkt". Das ist ein Flohmarkt, der von Unterstützern des örtlichen Tierheims organisiert wird, die wollen nämlich ein neues Tierheim bauen und haben sich dafür interessante Spendensammelaktionen ausgedacht.
Dieser Flohmarkt speist sich komplett aus Sachspenden von Borkumern, teilweise werden die engagierten Tierschützer auch zu kompletten Wohnungsauflösungen gerufen, sammeln dort alles ein und bieten die kleineren, tragbaren Dinge dann auf diesem Flohmarkt an.

Das Besondere an diesem Flohmarkt ist, dass es keine Preise gibt. Jeder nimmt sich, was er gerne haben möchte und beim Verlassen des Flohmarktes bezahlt er das, was er meint, für die eingepackten Dinge bezahlen zu wollen. Es ist so eine Mischung aus Apell an die Unterstützung einer guten Sache kombiniert mit dem Hinweis auf das eigene gute (oder schlechte) Gewissen und funktioniert erstaunlich gut. Sowohl für die Tierheimfreunde, die auf diese Art ganz bestimmt mehr einnehmen, als wenn sie jedes Teil einzeln mit einem auszuhandelnden Preis verkaufen würden und gleichzeitig aber auch für die Flohmarktbesucher, die sich sagen können, dass sie im Zweifel einen Betrag von X für den Tierheimbau spenden und sich dafür jetzt unbeschränkt Dinge aussuchen kännen, die sie gerne haben möchten.

Außerdem funktioniert es auch für die Sachspendengeber, denn es werden auf diese Art viel mehr Dinge umgeschlagen als wenn jedes Einzelteil einen eigenen Preis hätte, so dass die Tierheimfreunde wirklich mit Begeisterung jede Art von Sachspende annehmen und viele Borkumer das mittlerweile genutzt haben, um ihre Haushalte mit gutem Gewissen zu entrümpeln.

Ich habe heute auch eine ganze Tüte voll nützlicher Dinge gefunden und war dementsprechend sehr zufrieden mit dem Vormittag.

Am Nachmittag haben wir das Cabrio vor allem von innen geputzt - und das Verdeck mit Spezialreiniger von außen, es setzte am Übergang zur Heckscheibe/Kofferraum nämlich schon Moos an und seitdem ich das entdeckt hatte, wartete ich nur noch auf passendes Wetter für so eine Putzaktion.

Das passende Wetter war heute und nach über drei Stunden intensiver Putzerei sieht das Auto jetzt fast aus wie neu.
Außerdem habe ich noch das Unkraut am Bordsteinrand entfernt, alle Nachbarn haben bereits saubere Bordsteinränder, da wurde es schon rein aus optischen Gründen Zeit, da gleichzuschließen. Außerdem hat die Touristensaison begonnen und da fährt das Ordnungsamt wieder verschärft Streife und verschickt Knöllchen an Eigentümer von unsauberen Bordsteinkanten.

Zum Abendessen gab es Gambas mit Paprika in Knoblauchsauce und Kräuterbaguette, ich bin konstant bemüht, nicht nur den Kühlschrank-, sondern auch den Tiefkühlinhalt wegzuverbrauchen
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Donnerstag, 24. April 2025
Frisurenschubladen
Die Fähigkeit, Menschen nicht an ihrem Gesicht erkennen zu können, heißt Prosopagnosie und ist eine meiner besonderen Eigenschaften.
Da ich das Wort an einem Tag entdeckte, wo ich aus einem anderen Grund grade damit beschäftigt war, Wörter oder Begriffe durch Betonungsverschiebung zu entstellen*, habe ich mir sofort meine eigene Aussprache für dieses Wort zugelegt, Proso-pack-noosie ist also nur echt mit der Betonung auf dem "no" und kurzem "a".

*Eine ehemalige Kollegin hatte die Angewohnheit, die Hessische Landesbank, die sich selber Helaba nennt, als "heLAAba" zu bezeichnen, also mit der Betonung auf der zweiten Silbe, was nachvollziehbar ist, wenn man die Betonung auf "Landes" legt, was aber nicht der in Bänkerkreisen üblichen Aussprache entspricht. Auch die Mitarbeiter der Helaba selber nennen ihre Bank 'heːlaba, also mit der Betonung auf der ersten Silbe und einem breiten e wie in "gehen". Diese schiefe Aussprache der Kollegin machte mich regelmäßig ganz kribbelig, bis ich damit konterte, dass ich das ebenfalls machte und mir dafür maximal bekannte Begriffe suchte, wo sich eine Betonungsverschiebung besonders schräg anhört. Versuchen Sie mal bei ADAC die Betonung auf das zweite A zu legen und lauschen Sie dann Ihrer eigenen Aussprache nach ;-)

Aber ich war ja bei meiner Prosopacknoosie, die bei mir dazu führt, dass ich Merkmale von Menschen in Schubladen klastere, um so wenigstens eine grobe Wiedererkennungschance zu haben. Ein wichtiges Merkmal zur Wiedererkennung sind Frisuren, weshalb ich für sehr viele typische Frisuren einzelne Schubladen mit passenden Namen in meinem Kopf eingerichtet habe. Da ich nicht nur gesichtsblind, sondern gleichzeitig auch komplett zeichenblind* bin, brauchen die Schubladen sprechende Namen, damit ich mit dem Namen sofort ein passendes Bild verbinde.

*Diese Zeichenblindheit ist vor allem in den letzten Jahren verstärkt lästig geworden, weil mit dem Smartphone diese Emoticons oder Smileys oder was weiß ich, wie diese Minibilder heißen, aufgekommen sind und alle Welt sie benutzt - nur ich bin regelmäßig zu blöd, zu verstehen, was mir der andere damit sagen will bzw. was sie grundsätzlich bedeuten könnten. Hatte ich früher schon immer meine liebe Last mit Pictogrammen, so bin ich heute endgültig raus aus dem Spiel, wenn es um eine angemessene Teilnahme in irgendwelchen Whatsappgruppen geht. Seitdem ich diesen kleinen Kackhaufen mit Augen mal für ein niedliches Hutzeltierchen gehalten habe und allen Leuten als Aufmunterung und gute Laune-Symbol schickte, habe ich gelernt, von diesen Dingern vorsichtshalber die Finger zu lassen.

In meinen Kopfschubladen für Frisuren gibt es natürlich Beschriftungen wie "Glatze" oder "Strubbelkopf" (das sind die Frisuren, wo man immer das Gefühl hat, der Mensch hätte grade in eine Steckdose gepackt), aber auch mir bekannte Promis (zumindest die paar, die ich tatsächlich kenne) sind eine von mir gern genutzte Schublade, weil derartige Frisuren meist häufiger vorkommen. So gibt es in meinem Kopf z.B. "Katja Ebstein" (=lange glatte Haare mit Pony, blond und rot) oder Winnetou (lange glatte Haare, dunkel, kein Pony) usw.
Dabei gibt es natürlich auch Bezeichnungen, die sind inzwischen nicht mehr politisch korrekt, weil ich diese Methode des Merkmaleklasterns/Schubladenbeschriftens schon seit fast 50 Jahren mache und deshalb viele dieser Begriffe noch aus meiner Jugend stammen, als ganz andere Wörter politisch inkorrekt waren als heute.
Da ich diese Begriffe aber nur für mich in meinem Kopf verwende, finde ich es müßig, meine Kopfschubladen umzubenennen, weil es ja außer mir niemand mitbekommt, was ich da für einen Schweinkram* denke.

*"Politisch inkorrekt" ist auch eine Bezeichnung der heutigen Zeit, früher hießen alle Wörter, die man als wohlerzogener Mensch nicht sagte, schlicht "Schweinkram", weil es hauptsächlich Begriffe waren, die sich in irgendeiner Art und Weise um S*x drehten, den man natürlich auch nicht ausschrieb.

Da Frisuren einem gewissen Modetrend unterliegen, werden auch immer mal wieder neue Frisuren modern, für die ich dann neue Schubladentitel brauche. Wenn ich Glück habe, erfinden andere Leute für mich einen Begriff, den ich gerne aufgreife und für mich verwende, wenn er nur sprechend genug ist. Vokuhila war so ein Begriff, der es sogar zu einem eigenen Wikipedia-Eintrag gebracht hat.

Irgendwann hatte ich auch verstanden, was allgemein unter einem Bob verstanden wird und spätestens seit Sascha Lobo war mir auch der Begriff "Irokese" als Frisur geläufig.

Die aktuellen Frisurentrends der jüngeren Leute bekomme ich oft gar nicht mehr mit, weil ich kaum jüngere Menschen kenne und mir deshalb wenig Mühe mache, hier Klaster zu bilden, manchmal entdecke ich so einen Trend aber durch Zufall, weil ich einen Schubladennamen finde, der sich bei mir sofort mit einem Bild verbindet - und dann plötzlich überall junge Menschen mit so einem Haarschnitt sehe.

Einen sehr schönen Schubladennamen habe ich im Dezember bei Carsten K. gefunden, der sich über die invasive Verbreitung der Alpaka Frisur amüsierte und mir sofort einfiel, dass ich auch mindestens einen jungen Mann mit so einem lockigen Pony kenne, der sich extra zum Zwecke der Modischheit eine Dauerwelle hatte machen lassen. (In den 80ern nannte man das noch Minipli, da war das schon mal modern, allerdings anders geschnitten.)

Und ganz neu habe ich bei Christian Hanne die Torsten-Frings-Gedächtnis-Frisur entdeckt, mit der ich zwar spontan nichts anfangen konnte, weil der Name "Torsten Frings" im Unterschied zu Alpaka bei mir keine optische Vorstellung auslöst, aber weil der Name mich neugierig machte, habe ich nach Torsten Frings gegoogelt und seitdem grinse ich vor mich hin, weil ich auch jemanden mit einer Torsten-Frings-Gedächtnis-Frisur kenne, der vor allem höchst empört darüber wäre, wenn er erführe, dass ich extra für ihn eine neue Frisurenschublade eingerichtet habe, die ab sofort eben Torsten-Frings-Gedächtnis-Frisur heißt. Ich bin ja durchaus ein Fan von diesen passiv-aggressiven Nickeligkeiten, auf die ich immer dann zurückgreife, wenn der andere ein grundsätzlich sehr lieber Mensch ist, nach dem man nicht treten darf, aber nur lieb, ach, ach, dazu tauge ich nicht wirklich
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Mittwoch, 23. April 2025
Unhöfliche Ärzte und freie Software
Heute habe ich den Onkel um halb elf mit dem Auto abgeholt, weil ich ihn ins MVZ begleiten wollte, um einmal selber die Reihenfolge des weiteren Vorgehens künftiger Untersuchungen und Behandlungen mit dem Arzt zu besprechen.
Der Onkel ist zwar grundsätzlich geistig noch recht fit, aber manchmal versteht er Sachen nicht richtig oder verwechselt Dinge, auf alle Fälle fand ich das, was er mir erzählte, was die Ärzte gesagt haben sollten, sehr seltsam und wollte das selber persönlich direkt vor Ort klären.

Hier auf der Insel darf man nicht wählerisch sein, was Ärzte angeht, dafür gibt es viel zu wenige und man muss froh sein, wenn man überhaupt behandelt wird. Es gibt genau zwei Hausarztpraxen - und das MVZ.

Der Onkel ist nun auch kein sehr einfacher Mensch, mit den beiden Hausärzten hier auf der Insel verbindet ihn tiefe Abneigung, auf welchen Gründen die basiert habe ich nicht rauskriegen können, er mag die halt nicht. Also bleibt ihm nur das MVZ als Hausarztzentrum und so geht er seit Jahren dorthin.

Heute wurde er von dem leitenden Oberarzt selbst und persönlich "behandelt", der ihn gleich mit den Worten begrüßte: "Na, so richtig fit im Kopf sind Sie auch nicht mehr, nicht wahr?"
Der Onkel war daraufhin sofort eingeschnappt, weil er sehr stolz darauf ist, dass er eben noch nicht unzurechnungsfähig ist, also übernahm ich das Gespräch.

Angeblich gibt es einen Termin für eine stationäre Aufnahme in der Pneumologie im Klinikum in Leer, um dort abzuklären, wie man die schlechten Sauerstoffwerte wieder nach oben bringt, denn wegen der schlechten Sauerstoffwerte hat ihn die Orthopädie-Klink in Hamburg, wo sein Knie repariert werden sollte, wieder nach Hause geschickt - Leute mit so schlechten Werten würden sie nicht operieren, sei zu riskant.

Das war im Dezember - seitdem versucht er, das mit den Blutsauerstoffwerten in Griff zu bekommen, wird aber nur sinnlos in der Gegend rumgereicht, wirklich untersucht, diagnostiziert und behandelt wird er nirgends. Es ist alles sehr seltsam.

Und heute hieß es, es gäbe doch diesen Termin im Krankenhaus und den müsse er jetzt erst mal abwarten, bevor man sich über die Reparatur von Knie und Hüfte Gedanken macht.
Blöd war nur, dass der Onkel nichts von dem Termin wusste, weshalb der Arzt meinte, er wäre halt geistig nicht mehr fit.
Ich meine, bisher hat dem Onkel noch niemand den Termin mitgeteilt, denn solche wichtigen Dinge vergisst er wirklich nicht, er hat da ein sehr gut funktionierendes System mit Aufschreiben und an mich weitermelden.

Ich fand den Arzt unhöflich und extrem unempathisch, der wäre besser Pathologe statt Internist geworden, aber hilft ja nix, was anderes hat der Onkel nicht zur Auswahl.
Im Juni wird dann also endlich mal abgeklärt, ob und wie seine Blutsauerstoffwerte verbessert werden können, bis dahin nimmt er Morphium, weil die Schmerzen von kaputtem Knie und kaputter Hüfte langsam kaum nch auszuhalten sind, aber auch hier gibt es wenig andere Möglichkeiten.

Ich habe nur mal wieder einen neuen Beweis dafür bekommen, dass ich auf gar keinen Fall so alt (und krank) werden will, wenn ich der Willkür von anderen Menschen dann derart ausgeliefert bin. Ich fand die gesamte Veranstaltung von A-Z gruselig.

Am Nachmittag habe ich mich erst mit einer Steuererklärung beschäftigt und am Abend dann ausführlich mit der Nextcloud.
So nach und nach entwickele ich ein Verständnis dafür, was man da noch so einrichten kann - und was besser nicht.
Entdeckt habe ich in dem Zusammenhang Collabora Online und bin sehr begeistert, dass es genauso ein "freies Programm" ist wie Nextcloud und eventuell braucht man irgendwann gar kein Microsoft Office mehr
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Montag, 21. April 2025
Osterkekse und Osterfeuer
Die taz führte ein Interview mit Sebastian Klein, dessen Meinung ich in vielen Punkten zustimme, am besten gefiel mir aber das Wort "Überreichtum", denn das beschreibt die Probleme unserer Gesellschaft genauso passend wie der Begriff "Überkonsum" - der übrigens nicht nur von Überreichen betrieben wird. Und ja, natürlich von mir auch, das ist mir sehr bewusst.
Aber ach, eine funktionierende Lösung weiß ich leider auch nicht, es ist kompliziert.

Aus einer Laune heraus habe ich Osterkekse gebacken.
Osterplätzchen
Dabei musste ich unbedingt verschiedene Ausstecher ausprobieren, am lustigsten fand ich den Otter und weil Otter mit O anfängt, zählt das auch als Osterdeko, finde ich.

Weil das Wetter heute noch trüber war als gestern und weil ich gestern schon so gründlich fror, habe ich einen Draußenaufenthalt heute komplett verweigert.
Morgen soll aber ab und zu die Sonne scheinen und Regen steht auch nicht mehr in der Vorschau-App, also habe ich mal eine Ladung Schmutzwäsche in die Waschmaschine gesteckt und den Start soweit verzögert, dass die Maschine pünktlich um 9h morgen früh fertig ist.

Hier drinnen sorgt der Kaminofen für eine angenehme Wärme, wir verfeuern grade das Holz, das wir vor dem Osterfeuer gerettet haben.
Osterfeuer im Kaminofen

Zum Abendessen gab es Kartoffelsuppe mit Würstchen, so nach und nach lichtet sich der Kühlschrank
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Sonntag, 20. April 2025
Fernsehprogramm und beSt
Der Nachteil an einem Privatierdasein ist die Nutzenumkehr von Sonn- und Feiertagen, man hat an Feiertagen eine eindeutig geringere Aktivitätsauswahl als an normalen Werktagen.

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Der Vorteil des analogen Fernsehens ist seine Unterkomplexität - man guckt das, was grade gesendet wird und die Auswahl ist äußerst beschränkt. Wer je an Multioptionsparalyse litt, weiß das zu schätzen.
Der Nachteil des analogen Fernsehens ist aber leider das oft maximal langweilige Programmangebot.

Der Vorteil eines Smart-TVs ist, dass es neben den analogen Programmen auch den Zugang zur Mediathek anbietet.
Der Nachteil der Mediathek in einem (eigentlich) analogen Fernseher ist die umständliche Bedienbarkeit durch diese altertümliche Fernbedienungen. Ich wünsche mir einen Fernseher mit einer Fernbedienung, die wie ein Smartphone funktioniert.

Mein aktueller Workaround: Ich klicke mich auf dem Smartphone durch die Mediathekangebote, suche etwas aus, was mich interessiert, packe es in meine Merkliste (zu diesem Zweck habe ich in allen Mediatheken ein Konto), schalte das TV-Gerät ein, kämpfe mich auf/mit der Fernbedienung bis zur Mediathek, synchronisiere meine Mediathek mit dem TV-Gerät, suche mir dort (mühsam) meine Merkliste und kann dann endlich das gewünschte Programm anschauen.
Oder, in der abgekürzten Version: Ich gucke das Mediathek-Programm gleich auf dem iPad und verzichte auf den großen Bildschirm des Fernsehers, weil zu umständlich.
Technik unterstütztes Leben im Jahr 2025

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Auf meinem plattgemachten PC war mein Zugang zum "beSt", dem besonderen elektronischen Steuerberaterpostfach.
Anwälte haben so was auch, da heißt es beA, das besondere elektronische Anwaltspostfach, und fast alle Anwälte haben sich darüber sehr lange und sehr ausgiebig aufgeregt als es eingeführt wurde, weil es so ätzend war, das Ding ans Laufen zu kriegen und noch ätzender, damit zu kommunizieren. Anwälte brauchen es zur Kommunikation mit dem Gericht.
Steuerberater brauchen ihr beSt ebenfalls für eine eventuelle Kommunikation mit dem Finanzgericht, allerdings kommt das in meinem Alltag eher selten vor und mit dem Finanzamt kommuniziere ich problemlos über Elster.
Ich habe dieses beSt seit Einführung also noch nie benutzt, aber es ist verbindlich vorgeschriebenen, dass man sich da registriert und den Zugang funktionsfähig hält.

Vorletzte Woche passierten zwei Dinge gleichzeitig: Mein Zertifikat für dieses beSt musste erneuert werden - und mein Rechner, wo der Krempel drauf lief, wurde auf Null gesetzt. Keine gute Ausgangslage, um der Bürokratie Genüge zu tun.

Da ich diese Woche prompt eine Ermahnungs-E-Mail der Bundessteuerberaterkammer erhielt, habe ich mich heute also seufzend damit beschäftigt, den Kram zunächst mal auf dem alten Borkum-Rechner einzurichten und ans Laufen zu bekommen. Der alte Greven-Rechner wird hardwaretechnisch erst noch aufgerüstet, damit mir so ein meltdown wegen Festplatte überfüllt nicht noch mal passiert. Bis dahin nutze ich ausschließlich den Borkum-Rechner.

In der Ermahnungs-E-Mail war ein Link zu einer Anleitungsseite, wie man das Zertifikat erneuert und diese Anleitungsseite selber gab es als pdf-Datei oder als "click-through-Datei" mit insgesamt 31 Seiten.
Weil ich mir unter "click-through" nichts, bzw. etwas Falsches vorstellte, habe ich erwartungsvoll die click-through-Anleitung geöffnet - und dann maximal gestaunt: Es gab keine Links oder Auswahlbuttons zum Anklicken und den Rest erledigte das Programm alleine, nein, es handelte sich nur um eine auf maximales Idiotenniveau heruntergebrochene, superkleinteilige Anweisung mit Screenshots der einzelnen Seiten des Installations- und Downloadprogramms und einer farblich hervorgehobenen Stelle, was, wo und wie auf der jeweiligen Seite anzuklicken sei.

Ehrlich, ich bin durch die Betreuung des Onkels einiges gewöhnt, was den vereinfachten und teils sehr individuellen und creativen, aber leider nicht sachgerechten Umgang mit PC und Handy angeht und ich gebe mir immer viel Mühe, ihm alles maximal verständlich zu erklären und zu dokumentieren - aber diese click-through-Datei (die nur deshalb so hieß, weil man auf jeder Seite immer unten auf "weiter" klicken musste, damit sich der nächste Screenshot mit Markierungen öffnete) unterschritt das Niveau, was ich beim Onkel nutze, noch mal um Längen. Dabei war es für (aktive) Steuerberater gemacht, und genau dieser Punkt gibt mir jetzt wirklich sehr zu denken.

Wie auch immer, dieser Rechner ist jetzt freigeschaltet und legitimiert bis zum 20.4.2028 sich mit meinem Account zu verbinden und über das beSt zu kommunizieren. Ich habe in dem Zusammenhang alle Nachrichten der letzten zwei Jahre abgerufen, Ergebnis: Es gibt keine. Genau das, was ich erwartet hatte. Aber darum ging es ja auch nicht
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Samstag, 19. April 2025
Leerer Strand und gekappter Baum
Geweckt wurde ich heute von strahlendem Sonnenschein, aber schon am späten Vormittag schoben sich dicke Wolken vor die Sonne, es wurde trüb und vor allem kalt.
Als wir uns (für unsere Verhältnisse früh, also so gegen halb elf) auf den Weg ins Dorf machten, weil ich endlich die Fährkarten kaufen wollte, hatte auch der Wind aufgefrischt und die Fahrt über die Promenade am Wasser lang war eher ungemütlich.
Vor allem auch deshalb, weil ich mich von der Sonne hatte blenden lassen und annahm, dass die dicke Winterausstattung (Schal, Ohrenschützer, Pulswärmer, Handschuhe, Nierengurt) nicht mehr notwendig sei.

Als ich im Dorf ankam, war ich gründlich durchgefroren.

Aber ich habe endlich das Fährkartenthema erledigt, wir haben den Onkel besucht, dort Dinge erledigt und sind dann auch noch mal zu Lidl gefahren, um auch das Abenteuer "Einkaufen vor Ostern" noch mal genießen zu können.

Am Nachmittag machten wir dann noch einen Strandspaziergang, dort war es, wetterbedingt, ziemlich leer, nur die Möwen sind schon eifrig unterwegs und suchen zwischen den Strandzelten nach Essensresten
Ostersamstag am Strand

Auf dem Rückweg kamen wir an einem Baum vorbei, der wirklich bis auf den Stamm zurückgeschnitten worden war und jetzt wieder austrieb
Der komplett gestutzte Baum schlägt wieder aus
K musste mich natürlich ausdrücklich darauf hinweisen, dass man Pflanzen regelmäßig bis "auf den Stock zurücksetzen" muss, damit sie anschließend besonders gut wieder neu ausschlagen.
Er hat das schon mehrfach mit Pflanzen bei uns im Garten gemacht, die dann allerdings sehr lange brauchten, bis sie wieder ausschlugen und teilweise heute noch nur struppig, aber nicht "rund und füllig" aussehen, ich bin mal gespannt, wie dieser Baum im Sommer aussieht.

Zum Abendessen gab es Lammspieße mit Ofenkartoffeln, als Beilage Kartoffelspalten aus dem Ofen.
Lammspieße mit Gemüse und Kartoffeln
Wir hatten verschiedene Kartoffeln, die weg mussten und nur ein Stück Lammlachs, was sich aber wunderbar mit Pilzen, Paprika und Zwiebeln auf vier Spieße strecken ließ. Insgesamt waren wir beide sehr von diesem improvisierten Restessen angetan
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