anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 20. Juli 2018
Ausmisten, Kuchenbacken und Wiedervereinigung
Seit heute Abend ist K. auch wieder da und gefühlt hat das vollkommen sinnfreie Rumgammeln jetzt ein Ende, denn wenn man zu zweit ist, lebt es sich irgendwie anders als alleine. Wenn man zu zweit rumgammelt, dann ist es schon wieder aktives Faulenzen, eben weil jemand anderes ja genau das gleiche tut, dann bekommt das eigene Tun automatisch mehr Rechtfertigung.
Außerdem ist es jetzt auch genug, ich bin nun vier Tage recht planlos durch die Zeit geeiert, das war schon völlig okay und auf eine gewisse Weise habe ich es auch durchaus genossen, aber zu zweit lebt es sich (für mich) doch immer noch besser als alleine. Ich denke, ich bin der klassische Kugelmensch, der ohne ergänzende zweite Hälfte nur sehr holperig durchs Leben kommt.
Jetzt sind wir also wieder komplett und es ist wirklich viel schöner so.
Meine Arbeit des Tages war das Kleiderschrankausmisten, was dringend nötig war. Einen großen blauen Müllsack voll aussortierter Kleidung habe ich nur aus dem Kleiderschrank rausgeholt, jetzt muss ich mich noch durch die Kommode probieren, aber dazu reichte meine Lust heute nicht mehr.
Am Nachmittag habe ich dann eine Fahrradtour erst zum Altkleidercontainer und dann weiter ins Dorf gemacht, im Drogeriemarkt habe ich außer den auf der Einkaufslisten stehenden Dingen auch noch fünf Lippenstifte erworben, weil es plötzlich wieder Lippenstifte in Unfarben gibt und das sind genau die Farben, die ich am liebsten mag. Rot sowie alle orange und braun Töne stehen mir gar nicht, finde ich, was die Auswahl bei Lippenstiften üblicherweise arg einschränkt. Ich mag Lippenstifte in einem zarten rosé, gerne darf es auch etwas glänzen oder glitzern, nur zu knallig darf es nicht werden. Wenn es aussieht wie Lippenstift, dann ist es mir schon wieder too much, ich gebe zu, ich bin ein schwieriger Lippenstiftkunde.
Aber in dem örtlichen Drogeriemarkt gab es heute genau meine Farben und meine Konsistenz, und weil ich das mit einem Tester auf dem Handrücken nicht sinnvoll entscheiden kann, habe ich kurzerhand alle fünf Farben, die mir geeignet erschienen, erworben, was den Tag sofort zu einem guten Tag machte.
Mit der guten Laune des erfolgreichen Lippenstiftkaufes bin ich dann ins gegenüberliegende Schnapsgeschäft gegangen und habe dort eine Flasche Kräuterschnaps mit Sanddorn und einen Grappa mit Sanddorn gekauft.
Der Grappa mit Sanddorn ist sehr, sehr lecker, den haben wir neulich schon probiert als K.s Sohn zu Besuch war und von seinem Ausflug ins Dorf eine Flasche davon mitbrachte. Genau diese Marke habe ich woanders auch noch nicht gesehen, ich habe mittlerweile zwar schon Flaschen von anderen Herstellern, die Grappa mit Sanddorn produzieren, ausprobiert, die waren auch nicht schlecht, aber nicht so lecker, wie genau dieser Hersteller, von dem ich jetzt endlich in diesem kleinen Schnapslädchen eine Flasche kaufen konnte.
Als wir neulich in Esens waren habe ich ja auch danach gesucht und nicht gefunden, dafür gab es dort einen Kräuterschnaps mit Sanddorn, den ich aus Neugier gekauft und probiert habe, der war auch sehr, sehr lecker, ganz unerwartet lecker sogar, weshalb ich davon hier jetzt auch gerne eine Flasche hätte. Diesmal ist es umgekehrt - die Marke, die ich in Esens gekauft habe, finde ich jetzt nicht in diesem Borkumer Schnapslädchen, die haben dafür eine andere, die ich testweise natürlich auch erwerbe und die ist nun wiederum nicht so gut, wie die, die ich aus Esens mitgebracht habe. Genaugenommen schmeckt das Zeug gar nicht, mal schauen, wie ich diese Flasche jetzt leer kriege.

Als ich wieder zu Hause war, habe ich den Teig für diese Pfirsich-Galette zusammengerührt, weil der ja noch eine Stunde im Kühlschrank ruhen muss, außerdem habe ich die Pfirsiche in Scheiben geschnitten und mit Zucker und Stärke mariniert, dann bin ich losgefahren, K. vom Flugplatz abzuholen und nachdem wir gebührend Wiedersehensfreude gefeiert haben, habe ich den Kuchen fertig gemacht, in Ofen geschoben und begonnen, Reis und Frikasse zu kochen.
Der Kuchen ist tatsächlich sehr lecker (das sagt eine, die eigentlich keinen Kuchen mag), ich hoffe er schmeckt auch kalt, denn mehr als drei Stück sind natürlich noch nicht weggegessen.
Diesen Text habe ich jetzt auf meinem PC geschrieben, der bis eben kein Internet hatte, weil wir eine neue Fritzbox bekommen haben und K. noch eifrig einrichtet, falls er aber irgendwann doch lesbar sein sollte - nun, dann hat das mit dem Einrichten der neuen Fritzbox wohl geklappt
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Mittwoch, 18. Juli 2018
Freifreifrei
Meine Freiheit genieße ich aktuell hauptsächlich durch Nichtstun bzw. dadurch, dass ich nichts Vernünftiges tue, sondern nur Dinge, zu denen ich grade in dem Moment, wo ich sie tue, auch wirklich Lust habe.

Das führt unterm Strich zu einem ziemlichen Durcheinander, 27 angefangene Dinge, nix zu Ende gebracht, alle Actionfäden ineinander verkuddelt, aber mir geht es gut.

Ich habe Lust, leckere Sachen zu kochen, muss dafür aber natürlich erst mal Rezepte lesen, dabei begeistere ich mich hauptsächlich für Kuchen und Desserts, kaufe alle möglichen Zutaten dafür ein, entscheide mich dann wieder um, kann aber nicht anfangen zu backen, weil jetzt doch wieder etwas fehlt, gehe wieder einkaufen, erwerbe dabei spannendes Koch- bzw. Backgeschirr, muss jetzt ein anderes Rezept suchen, um das neue Werkzeug sinnvoll zu benutzen, inzwischen ist es arg spät, abends 20h fühlt sich als falsche Backzeit für einen Kuchen an. Außerdem fällt mir auf, dass hier irgendwie gar keiner ist, der gerne Kuchen isst, ich möchte den Kram nur herstellen und vielleicht ein Stück probieren, was mache ich dann mit dem Rest? - Das Dauerproblem mit Kuchen in dieser Familie. (Außer mit Schwarzwälderkirsch, der geht immer weg, der ist aber erst nächste Woche zu J. Geburtstag dran.)
Ergebnis des Tages: Natürlich kein Kuchen gebacken, mittlerweile aber ganz viel Butter, eine Schale voll entsteinter Pflaumen und viele Pfirsiche im Haus. Jedoch noch keine Mandeln.

Mittendrin fällt mir ein, dass ich ja noch die Kichererbsen verarbeiten muss, die ich gestern schon mal eingeweicht habe. Das Rezept sieht vor, dass die eingeweichten Erbsen erst eine Stunde kochen müssen, bevor ich sie pürieren kann, also setze ich die Erbsen auf den Herd und mich vor den PC, muss ja jetzt eine Stunde Wartezeit überbrücken.
Das Wetter ist immer noch traumhaft, eigentlich wollte ich ja auch raus und das Wetter genießen, Strandspaziergang zum Beispiel, lohnt sich aber nicht, in einer Stunde muss ich die Kichererbsen weiterverarbeiten, deshalb PC.
Zweieinhalb Stunden später (klassischer Fall von disziplinloser Surferei), ziehe ich die Erbsen vom Herd, sie sind sehr schön weich...

Ich beschließe, den Papiermüll zur Kippe zu bringen, so komme ich wenigstens zu einer kleinen Fahrradtour.
Altkleider müssen auch noch entsorgt werden, aber der Fahrradanhänger ist randvoll mit der Pappe.
Auf dem Rückweg halte ich bei Lidl und kaufe noch mehr Hähnchenschenkel. Die von gestern sind zwar noch nicht verarbeitet, nur gekocht und auseinandergepflückt, insgesamt sah die Fleischmenge nach dem AuseinanderpflÜcken aber so wenig aus, dass ich fand, ich bräuchte noch mehr. J. möchte Frikasse, ich Hühnersuppe, besser, ich mache beides, dann bekommt jeder sein Wunschgericht, deshalb besser auch doppelte Menge Fleisch.
Ergebnis des Tages: Ich habe jetzt sehr viel explodiertes Hühnerfleisch, aber inzwischen keine Lust mehr weder Frikasse noch Hühnersuppe zu kochen, denn ich bin längst quietschesatt, weil ich mich an Humus, den Dips von gestern und Tacos kugelrund gefressen habe.

So, das war jetzt in etwa mein Tagesablauf, ziemlich durcheinander, kein roter Faden und nix Vernünftiges getan - aber mir geht es gut.
Mir geht es richtig rundum gut.
Von mir aus kann das gerne so bleiben
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Dienstag, 17. Juli 2018
Zweiter Ferientag
K. ist ja gestern zurück aufs Festland gefahren und kommt erst Donnerstag wieder. Normalerweise schlafe ich schlecht, wenn K. nicht da ist, aber die Herdaufbau- und Sperrmüllrausräumaktion war wohl so anstrengend, dass mir gar nichts anderes übrig blieb, als völlig ausgepowert unterbrechungslos bis heute morgen 8h durchzuschlafen. Gegen 9h war ich allerdings bereits fertig angezogen, weil ich unbedingt die Sperrmüllabfuhr bewachen wollte. Das war auch eine gute Idee, denn der Sperrmüllwagenfahrer war als Müllmann ganz alleine, nix zweiter Mann dabei, entweder ist das ein akutes Sparprogramm der Abfallbetriebe oder ein noch akuterer Personalmangel. Man weiß es nicht, aber wenn ich nicht dabei gewesen wäre, wäre das mit dem Herd und der Sperrmüllabfuhr ein echtes Problem geworden, denn auch wenn der Typ ein reines Muskelpaket war, so werfen auch echte Muskelmänner 90cm breite Range Cooker nicht mal eben so mit links in ein Sperrmüllauto.
Aber ich war ja da, konnte mit anpacken und gemeinsam mit dem Müllmuskelmann war es ein leichtes, den alten Herd mit Schwung ins Müllauto zu befördern. Um 9.30h war der gesamte Sperrmüll vom Sperrmüllauto verschluckt und ich tänzelte beglückt zurück ins Haus. So eine erfolgreiche Müllabfuhr ist schon etwas feines und bringt ein enormes Befreiungsgefühl.

Mit viel guter Laune bin ich dann in die Küche gegangen, habe mich an meinem neuen Herd gefreut und hatte Lust auf ein paar Kochexperimente.
Auf dem Herd gekocht habe ich heute zwar letztlich nur ein Huhn, aber außerdem habe ich eine sehr leckere Avocadocreme aus Resten hergestellt und ein noch leckereres Tomatenpesto. Außer zum Kochen eignet der Herd sich auch sehr gut als Ablagefläche…
Dips und Saucen finde ich immer toll, weil man damit ein einfaches Butterbrot enorm aufmotzen kann. Außerdem habe ich noch Kichererbsen eingeweicht, daraus rühre ich dann morgen noch etwas zusammen. Per Saldo hört sich das jetzt gar nicht nach sehr viel Arbeit an, ich war aber bis 15h gut damit beschäftigt, vielleicht auch, weil ich dabei natürlich auch sehr ausgiebig Rezepte durchgesehen habe. Rezepte schmökern ist der Hauptspaß beim Kochen, auch wenn ich mich dann fast nie an das Rezept halte, was ich mir als Vorlage rausgesucht habe, aber als Inspiration ist es unersetzlich.
Ansonsten war das Wetter hier heute genauso toll wie gestern und vorgestern und vorvorgestern, so kann es gerne bleiben.
Ich bin dann am Nachmittag noch ein wenig Fahrrad gefahren, habe den Glasmüll weggebracht, war bei Lidl einkaufen und habe anschließend meine Dips mit viel frischem Baguette, aufgeschnittener Hähnchenbrust und Nordseekrabben genossen, tolles Essen.
Während des Tages fiel mir immer wieder etwas ein, was mir K. aus Greven mitbringen soll, am Ende des Tages gab es eine lange Liste an Mitbringdingen, die wir vorhin gemeinsam mit Hilfe eines Facetime-Anrufes im Haus zusammengesucht haben. War lustig - und sehr praktisch
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Sonntag, 15. Juli 2018
Perfekter Tag
Manchmal gibt es Tage, das funktioniert einfach alles.
Wir sind heute mit dem Auto nach Borkum gefahren, weil ich ja jetzt für mindestens vier Wochen hier bleibe, da lohnt es sich ja auf alle Fälle,das Auto mitzunehmen.
Mein armer Westfalenmann muss allerdings noch ein bisschen alleine pendeln, er hat weniger Urlaub und muss deshalb zwischendurch immer mal wieder arbeiten.

Wenn ich so lange am Stück nicht mehr aufs Festland fahre, dann nehme ich doch ein paar Sachen mit, die ich in den nächsten Wochen hier vor Ort haben möchte, normalerweise schleppe ich ja sonst nur meine Computertasche und den Kühlschrankinhalt hin und her. Aber diesmal habe ich auch noch ein paar Anziehsachen mitgenommen (die hier auf Borkum jetzt natürlich alle nicht mehr in Schrank passen), und ein paar Büchern (um den Stapel der "will-ich-unbedingt-noch-lesen-Bücher" hier zu erhöhen) und eben allerlei sonstigen Krimskrams, weshalb ich wusste, dass ich genug Zeit zum Packen brauche. Ich finde ja Kofferpacken sowieso schon gräßlich, wenn dann noch Zeitdruck dazukommt, braucht es nicht mehr lange, bis ich vor lauter schlechter Laune nur noch keife.
Aber heute hat einfach alles gepasst.
Es gab keinen Stress, keine Hektik, wir haben alles ganz entspannt und in Ruhe erledigt, Taschen gepackt, Auto gepackt, Haus geputzt und sind trotzdem rechtzeitig genug losgefahren und hatten am Ende keine unnötigen Wartezeiten, besser geht nicht.

Das Wetter war aber auch einfach nur perfekt, wir sind die ganze Zeit offen gefahren und dabei ganz entspannt mit 100km/h über die vollkommen leeren Straßen gegondelt. Die Straßen waren wirklich so leer, dass es schon fast gespentisch war, vor uns keiner, hinter uns keiner, auf der Gegenfahrbahn keiner, und das auf der klassischen Route Richtung Nordsee am ersten Ferienwochenende von NRW, keine Ahnung, wo die Menschen alle waren.



In Appingedam hatten wir dann genug Zeit für unseren klassischen Stop bei McDov. Wir stehen beide ungemein auf diese McKrokett, die es halt nur in Holland gibt, weshalb es jedesmal eine mittlere Katastrophe ist, wenn die Zeit nicht reicht für diesen Schlenker.
Heute war alles prima, wir hatten sogar genug Zeit, um gleich dort vor Ort in dem hübschen Außengelände draußen unser Schlemmermenü zu essen. Anschließend Weiterfahrt bis zur Fähre, die grade einlief als wir ankamen und erstaunlich leer war.
So ohne Geschubse, Gedrängel und heulende und kotzende Kinder auf dem Oberdeck macht so eine Überfahrt bei diesem Wetter dann richtig viel Spaß.
Wenn es nach mir geht, könnte das immer so sein.
K. hat ganz viele Fotos gemacht.





Neue Premiere heute: Das erste Mal als letztes Auto von der Fähre gefahren, das hatte ich auch noch nicht. Ganz hinten stand zwar noch ein Auto, das war aber ein "nachgeführtes", d.h. das kam ohne Fahrer, das wird irgendwie von einem Mitarbeiter der AG Ems an Land gefahren und fährt deshalb "außer Konkurrenz".

Hier im Haus war alles fein, J. hat sich gefreut, endlich wieder Gesellschaft zu haben, er war jetzt 14 Tage alleine hier, hat sich aber tapfer gehalten.
Morgten räumen wir den Schuppen aus, denn Dienstag ist Sperrmüll und dann werde ich mal so ganz langsam und allmählich in den Urlaubsmodus gleiten
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Freitag, 13. Juli 2018
Theater
Ich war heute kulturell unterwegs.
Mein Verhältnis zu Kunst und Kultur ist tendenziell eher ein wenig distanziert, der Hurz-Sketch von Hape Kerkeling beschreibt schon sehr präzise, wie albern dieser Kulturschnickschnack sein kann, weshalb ich oft Schwierigkeiten habe, moderne Kunst ernst zu nehmen.
Als ich neulich eine Einladung bekam, mir das neue Stück im Wolfgang Borchert Theater anzuschauen, von dem ich schon verschiedene Berichte in der Presse gelesen hatte, die überwiegend begeistert waren, war ich immerhin neugierig genug, um diese Einladung anzunehmen.
Die haben für ihr aktuelles Stück nämlich die Bühne ins Hafenbecken gebaut und inszenieren ein eher unbekanntes Shakespeare Drama, der Sturm, in moderner Bearbeitung.
„Klassiker in moderner Bearbeitung“ ist der Klassiker zum Possen reißen, entweder für Kritiker, die sich in Verrissen austoben oder für Autoren, die dabei ihre wahre Kreativität zeigen können.
Da das Stück bisher nicht verrissen wurde, ging ich davon aus, dass es lustig ist und so war es auch.
Geile Licht- und Technikeffekte, Schauspieler, die alle naselang ins Wasser fielen, ein Geist, der Arielle hieß und als Rocker hergerichtet permanent auf einem Jetski mit Vollgas um die Bühne kurvte und coole Sprüche abließ, das hatte schon was und ich finde, der Abend hat sich gelohnt.


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Donnerstag, 12. Juli 2018
Mein Auto war in der Werkstatt
Meine Auto verlangte nach einem Ölwechsel.
Moderne Autos wissen ja selber, was für sie gut ist und geben rechtzeitig Bescheid, damit man für sie einen Termin in der Klinik Werkstatt machen kann.
Meines sagte mir letzte Woche: "Ölwechsel in acht Tagen" und ich finde das wirklich rücksichtsvoll und mitgedacht, da bleibt noch genug Vorlauf, um einen passenden Termin zu finden.
Heute morgen war der Ton dann schon etwas ruppiger: "Ölwechsel JETZT!" stand im Display, auch noch mit Großbuchstaben und Ausrufezeichen. Das Auto behandelt mich wie ein großmütiger Großgrundbesitzer seine Sklaven. Natürlich ist man grundsätzlich freundlich und höflich, wir leben ja in aufgeklärten Zeiten und auch Slaven kann man respektvoll behandeln, ist auch sinnvoll unter dem Aspekt der Mitarbeitermotivation etc., die Produktivität steigt nachweisbar, wenn Sklaven sich gut behandelt fühlen.
Aber wenn sie nicht freiwillig spuren, dann muss man eben deutlich werden. JETZT! Großbuchstaben und Ausrufzeichen. Zum Glück war auch genau heute und jezt der Termin in der Werkstatt ausgemacht, ich möchte gar nicht wissen, womit mich das Auto morgen angeblinkt hätte.
Ich habe ja einen Golf und beim letzten Termin sagte mir der Servicemitarbeiter, dass ich ein "Wartungsflatrate-Abo" abschließen könne, läuft drei oder vier Jahre, ich zahle monatlich 27,50 € und dafür werden während der Laufzeit alle planmäßigen Inspektionen, Wartungen und vorgesehenen Austauschdinge ohne weitere Berechnung in einer VW-Werkstatt meiner Wahl erledigt.
Finde ich eine gute Sache, weil ich dieses Abo natürlich gleich einen Tag vor der letzten Inspektion abgeschlossen habe, so dass ich dafür schon nichts extra bezahlen musste und in dieser Inspektion stand ein Getriebeölwechsel auf dem Programm, was für ein DSG-Getriebe, wie es in meinem Golf verbaut ist, rund 300€ kostet, plus weitere Inspektionsarbeiten bedeutete das, dass nur diese Inspektion schon fast zwei Jahre Monatraten abdeckte. Ich war mit dem Deal sehr zufrieden.
Jetzt wollte das Auto ölgewechselt werden, mir war's recht, ist alles von meiner Flatrate abgedeckt und Anspruch auf einen Mietwagen habe ich dann auch.
So kam es, dass ich heute Skoda Rapid fuhr.
An ein Auto mit Schaltung bin ich ja nun schon seit Ewigkeiten nicht mehr gewöhnt, Anfahren verlernt man zwar nicht, aber dass man wirklich ständig aktiv die Gänge wechseln muss, das habe ich ständig aktiv vergessen. Bis in den dritten Gang habe ich mich noch aufs Schalten konzentriert, aber dann hatte die Kiste ja genug Schwung, es ging nur noch grade aus und ich habe mich spannenderen Dingen zugewandt, zB der Erkundung der eingebauten Elektronik und was auf dem Riesendisplay denn so alles angezeigt wird. Ist ja schon interessant, was andere, neue Autos da so draufhaben.
Mein Golf wird jetzt vier Jahre - was die eingebaute Elektronik angeht sind das fast zwei Generationen.
Naja, und weil ich die Elektronik und das Durchklicken aller Displayansichten so spannend fand, habe ich das Schalten darüber ganz vergessen und wunderte mich nur, warum das Auto bei 100 km/h so entsetzlich laut ist. Es fuhr halt noch immer im dritten Gang.....
Mental note to myself: Niemals ein gebrauchtes Mietwagenauto kaufen, da sind vorher nur Irre mit unterwegs gewesen
Um den heutigen Autotest in Gänze abzurunden: Ich mag meinen 4Jahre alten Golf deutlich lieber als den funkelnagelneuen Skoda Rapid, ich habe aber auch einen Golf mit superhyperluxus Topausstattung (war mal ein Vorführwagen, kein normaler Mensch bestellt sonst so viele Extra, wie in diesem Auto verbaut sind, denn der Listenpreis war ungefähr das doppelte der Grundausstattung), aber wenn man sich mal an all diesen Luxus gewöhnt hat, dann steht man einer simplen Basisausstattung immer ein wenig befremdet gegenüber. Allein schon die Schalterei. Und dann hatte dieses Auto auch noch sechs Gänge. 6! Ich meine, nach einem halben Tag Autofahren hat man doch eine Sehnenscheidenentzündung von der ganzen Rührerei.
Als ich den Führerschein gemacht habe, waren vier Gänge das höchste der Gefühle, vier Vorwärtsgänge und ein Rückwärtsgang, da kann man die Schalterei noch nebenher erledigen. Aber bei sechs (6!) Gängen wird Schalten ja zu einem Hauptberuf. Krank.
Ich war froh, dass ich am Abend wieder mein eigenes Auto zurückbekam und gehe davon aus, dass für das nächste halbe Jahr jetzt erst mal Ruhe ist, was die Werkstattbesuchswünsche des Autos angeht
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Freitag, 29. Juni 2018
Optische Täuschungen
Heute: Eröffnung der Sonderausstellung „Das Gehirn“ im Naturkundemuseum. Spannende Dinge, die dort ausgestellt und erklärt werden. Die Station mit den optischen Täuschungen ist natürlich besonders faszinierend.



Dass der Dino nur ein 2D Bild auf der Wand ist, kann man sich noch vorstellen, auch wenn es recht realistisch wirkt, wenn man so tut, als ob man die Tür zur drückt. Die grauschattierten Schachfelder fand ich dagegen wirklich, wirklich bemerkenswert. Das hellgraue B und das dunkelgraue A sind tatsächlich ein und derselbe Farbton, man glaubt es nicht
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Sonntag, 10. Juni 2018
Alles außer Arbeit
Ich hatte mir für heute ja eigentlich jede Menge Schreibtischarbeit vorgenommen, aber das "eigentlich" sagt ja schon alles, es hat fast erwartungsgemäß nicht funktioniert. Ich war gegen 10:30 Uhr fertig aufgestanden und angezogen, machte eine Runde an meinem Computer vorbei und stellte fest, dass ich überhaupt keine Lust hatte, mich bei fast 30° Innentemperatur im Zimmer aufzuhalten und leise vor mich hinzuschwitzen, stattdessen war mir spontan nach einkaufen.
Ich wollte unbedingt in einen DM Markt, weil es nur da meine Lieblingscreme gibt und ich die dringend nachkaufen muss und normalerweise hätte ich es gut mit einem Flohmarktbesuch in Münster verbinden können, denn auf dem Rückweg komme ich dann ganz automatisch an einem DM Markt vorbei. Aber der Flohmarkt in Münster fiel heute aus. Und nur zu dem DM Markt nach Münster zu fahren, das fand ich langweilig. Deshalb kam ich auf die Idee, nach Rheine zu fahren, denn dort gibt es nicht einen DM Markt, sondern dort gibt es auch die Ems Galerie, eine für westfälische Verhältnisse durchaus große Einkaufsmall, die ich immer schon mal besuchen wollte, vor allem weil es in der Ems-Galerie auch einen TK-Maxx gibt und dafür lohnt sich so ein Ausflug doch ganz bestimmt. Fand ich.
Auf dem Weg nach Rheine habe ich dann noch einen Zwischenstopp in meinem Lieblingssecondhandladen in Emsdetten gemacht, das war äußerst erfolgreich und ich bin erst gegen 13h mit sehr guter Laune und einem bereits halbvollen Kofferraum weiter nach Rheine gefahren. In der Ems-Galerie angekommen, stellte ich fest, dass der DM-Markt ein Müller-Markt ist, aber immerhin war der TK-Maxx der TK-Maxx.
Vier Stunden hat dann mein Shopping-Exzess in diesem Laden gedauert, es gab eine ganze Abteilung mit hochwertigstem Küchenkram zu TK-Maxx Preisen, an so etwas kann ich ja nicht vorbeigehen.
Gegen 18h war ich dort fertig und habe mir dann von Tante Google zeigen lassen, dass es außerhalb der Ems-Galerie doch einen DM Markt in Rheine gibt und dass er gar nicht so weit weg ist und deshalb bin ich dort auch noch hingegangen und habe meine Creme bekommen und alle meine Payback Punkte eingelöst und überhaupt war der gesamte Tag rundum erfolgreich.
Ich finde, Schreibtischarbeit sollte man nicht so ernst nehmen
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Mittwoch, 6. Juni 2018
Was ich heute alles so nicht mache
Die Kombination aus "ihr geht mir alle auf die Nerven" und "ich habe jetzt keine Lust mehr" heißt Schuhe kaufen. Zumindest bei mir.
Ich fürchte, ich habe durchaus schon ziemlich viele Schuhe, um nicht zu sagen, schon ziemlich sehr viele, andererseits kann man als Frau nie genug Schuhe haben, man muss also nur die richtigen Grundannahmen treffen, dann klappt das schon alles.

Eigentlich hatte ich mir überlegt, ob ich heute wieder bei diesem WmdedgT von Frau Brüllen mitmache, aber dann habe ich gelesen, dass sie ausdrücklich schreibt, dass es KEINE Blogparade ist und nun ist es mir peinlich.
Ich habe zwar nicht verstanden, warum sie meint, dass es keine Blogparade ist, denn für einen Außenstehenden erfüllt Ihre Aktion alle Merkmale einer Blogparade: Einer gibt ein Thema vor und stellt seinen eigenen Blog als Verlinkungsplattform zur Verfügung - und jeder der mitmachen möchte, schreibt etwas zu diesem Thema, verlinkt seinen Blog bei dem Veranstalter und dort sind dann alle Blogs wie eine Parade versammelt , d.h. jeder, den das Thema interessiert, kann sich dort systematisch durch alle Blogs klicken.

Für mich ist diese WmdedgT-Aktion eine lupenreine Blogparade. Aber wenn Frau Brüllen sagt, es ist keine, dann ist es eben keine, ihr Blog, ihre Regeln, aber genau dann traue ich mich nicht mehr, dort mitzumachen, denn dann scheint es ein kleiner, feiner, fester Kreis von auf welche Art auch immer auserwählten Bloggern zu sein, die dort eingeladen sind und bei solchen elitären Netzwerkzirkeln gehöre ich ja fast zwangsläufig nicht dazu, ich bin einfach nicht gut im Netzwerken, im interaktiven, sozialen Kuscheln noch viel weniger.
Zwar gibt es auch immer wieder einzelne, kleine, seltsame Sonderblogger, die dort ganz bestimmt ungefragt und unaufgefordert mitmachen - aber das hat man ja oft in etwas größeren Gruppen, die sich in der Öffentlichkeit bewegen: ein paar merkbefreite, dafür aber tiefenentspannte Sonderlinge mischen sich gerne mal unter derart geschlossene Gesellschaften.

Ich gebe zu, ich habe die Aktion auch zunächst falsch verstanden, aber nachdem Frau Brüllen jetzt regelmäßig und das auch noch in GROSSBUCHSTABEN lautstark verkündet, dass es wirklich KEINE BLOGPARADE ist, nun irgendwann hab dann auch ich es mal begriffen und deshalb klinke ich mich dort aus und blogge lieber unaufdringlich und verschüchtert hier ganz alleine weiter vor mich hin. Andererleuts Kreise zu stören muss ja nun auch wirklich nicht sein.

Ich musste mir deshalb heute auch keine Mühe geben, irgendetwas besonders gut und interessant blogbares zu erleben, ich habe mich den ersten Teil des Tages deshalb vorwiegend damit beschäftigt, mein E-Mail-Postfach mal wieder aufzuräumen und nebenher habe ich diverse Excel-Tabellen kontrolliert und hübscher gemacht. Sehr viel Putzarbeiten also bei mir.

Dann bin ich schon vor 17h leicht genervt einfach nach Hause gefahren, ich hatte noch einen Termin beim Arzt, die frisch gezapften Blutwerte besprechen , alles unverändert, wenigstens hier verläuft mein Leben konstant. Anschließend Ausflug ins Schuhgeschäft, dort habe ich ein Paar wirklich wunderschöne Schuhe gesehen, für die der Tag aber noch nicht miserabel genug verlaufen war, als dass ich mir so ein höllenteures Paar zum Trost hätte gönnen dürfen, deshalb ausgewichen auf ein paar bequeme Sandalen von Gabor, von denen habe ich schon zwei Paar, aber wer schwarz und rot hat, muss auch grau haben, hier kann ich jetzt also mithalten.

Dann Salat und Obst einkaufen, J. hatte eine Wassermelone bestellt, die Dinger sind ja schon schwer, aber eben auch lecker und passen übrigens auch prima in Salat.

Für morgen habe ich schon eine große Schüssel Obstsalat gerichtet, da muss der Tag ganz bestimmt deutlich besser werden als dieser
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Donnerstag, 31. Mai 2018
Hitze, Gewitter und Alkohol
Eigentlich wollten wir ja schon gestern nach Borkum fliegen, wir haben beide früh Schluss gemacht und waren auch beide um kurz nach 16h schon zu Hause, aber wir waren nicht nur früh zu Hause, wir waren auch beide völlig k.o., es war gruselig heiß und wir hatten zu wenig geschlafen. Als wir uns beide nur ganz kurz auf dem Bett ausgestreckt haben, war es plötzlich ganz spät, keine Ahnung wie das passieren konnte, aber den Flug mussten wir auf heute verschieben, weil wir nicht mehr pünktlich vor Flugplatzschließung auf Borkum angekommen wären. Tja, so waren wir wenigstens heute morgen ausgeschlafen.
Heute Vormittag klappte das mit dem Wetter noch wunderbar, die Unwetter zogen erst ab Mittag auf.
Allerdings war es so diesig, dass man höchstens 3km Sicht hatte, beim Fliegen ist das ziemlich wenig.
Aber mittlerweile kann der Flieger die Strecke ja schon fast alleine, er hat ja einen Autopilot.

Hier auf Borkum ist die Hitze naturgemäß deutlich angenehmer zu ertragen, weil am Wasser immer ein leichter Wind weht, wir sind deshalb am Nachmittag erst mal zum Strand gegangen.
Innerhalb von fünf Minuten zog es sich dann plötzlich zu und man konnte den Wolken deutlich ansehen, dass sie Unwetter im Sinn hatten.


Wir haben es grade noch rechtzeitig nach Hause geschafft, um die Fenster zuzumachen, bevor hier die Welt unterging.

Draußen ist es jetzt angenehm frisch, hier drinnen zeigt das Thermometer immer noch 25°C.
Dagegen hilft am besten Alkohol. Die Eismaschine hat mittlerweile auch schon 14 Eiswürfel produziert. K. jammert, dass sei viel zu wenig für einen vernünftigen Caipi, ich finde, es reicht schon

Prost
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