anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 22. August 2017
Süßkartoffelsuppe
Ich habe mich in den Finger geschnitten.
In den Zeigefinger der linken Hand.
Ich wollte Süßkartoffeln zerkleinern. Die sind hart und widerspenstig, deshalb habe ich ein extra scharfes Messer genommen und extra fest gedrückt.
Leider war dann plötzlich statt der Kartoffel mein Zeigefinger dazwischen.
So Finger bluten ja sofort wie Sau, aber ich habe beschlossen, dass es nicht genäht werden muss, das heilt schon wieder von alleine zusammen.
Ich bin nur etwas behindert beim Tippen, da ich immer um den linken Zeigefinger herumtippen muss. Das ist ungewohnt und deshalb lästig.
Dafür war die Suppe sehr lecker. Nachdem ich den Finger gründlich verpflastert hatte, habe ich natürlich weiter an den Süßkartoffeln rumgeschnibbelt, um sie in die Suppe zu werfen.

Und damit ich künftig nicht lange suchen muss, wie ich diese Suppe gemacht habe, schreibe ich die Zubereitung hier jetzt auf, dann finde ich sie auch selber leicht wieder.
Zutaten Süßkartoffelcremesuppe

2 Süßkartoffeln, (meine wogen knapp ein Pfund) geschält und gut zerkleinert (möglichst ohne Fingerstücke)
1 mittelgroße Zwiebel, geschält
2 Knoblauchzehen, auch geschält
1 großes Stück Ingwer, ebenfalls geschält
3-4 kleine Tomaten, nicht geschält aber geviertelt
3 EL Olivenöl
1/2 Liter Wasser
2 Brühwürfel

1 Becher Schmand

1 Strauß Petersilie
noch mal 2-3 kleine Tomaten

Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer fein hacken und ca. 5 Minuten in Olivenöl anbraten, dann die Süßkartoffeln, die Tomaten, das Wasser und die Brühwürfel dazu und alles ca. 20 Minuten köcheln lassen.
Anschließend fein pürieren und dabei einen Becher Schmand mit unterpürieren.

Als Einlage 2-3 kleine Tomaten und die Petersilie zusammen fein hacken und dann löffelweise auf die Suppe im Teller geben.

War echt lecker
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Sonntag, 30. Juli 2017
Henri Bardouin
Weine nach Herkunft und Jahrgang zu sortieren, empfinde ich als genauso normale Selbstverständlichkeit wie das Wissen um die gewaltigen Geschmacks- und Qualitätsunterschiede, die sich aus diesen Unterscheidungen ergeben. Ich denke, bei Wein kenne ich mich sogar leidlich gut aus, das habe ich einfach mal gründlich gelernt.
Dass Whiskys vergleichbar vielfältig unterschieden werden, ist mir immerhin bekannt, da aber Whisky, egal welcher Provenienz, nicht zu meinen Getränken gehört, habe ich mich damit nie weiter beschäftigt.

Über den Gin-Hype, der in den letzten Jahren aufgekommen ist und eine wilde Vielfalt der skurrilsten Ginsorten samt der entsprechenden überzeugten Anhänger hervorgebracht hat, habe ich mich leise aber intensiv amüsiert, ist es mir persönlich doch wirklich schnurz, welcher Gin in meinem Gintonic ist, das Zeug dunt, weitere Unterschiede schmecke ich nicht. Feinheiten wie ein "Original Martini muss mit Tanqueray gemixt werden" fallen für mich in die niedliche, anglophile Exaltiertheit von "geschüttelt oder gerührt".

Dass es im übrigen sehr große Unterschiede bei jeder Sorte "Brand" gibt, weiß ich nicht nur, sondern schmecke es auch, dass es aber bei meinem persönlichen "Lieblingsschnaps" Pastis auch derart abgedrehte Unterschied gibt, auf den Gedanken wäre ich tatsächlich nie gekommen.
Mein Lieblingspastis ist seit vielen Jahren Ricard, aber ich gebe zu, alle anderen trinke ich auch und lasse für Pastis allgemein gerne die meisten anderen Alkoholika stehen. Dass es hier aber außer den drei großen Marken und den unzähligen (billigeren) no names noch spezielle "Edelpastis" als Grand Cru gibt, das habe ich tatsächlich nicht gewusst und habe auch nie darüber nachgedacht.
Gibt es aber.
Nik hat mir einen "Grand Cru Pastis" mitgebracht, der dieses Jahr auch noch die Goldmedaille auf dem jährlichen Pastisfestival in Paris gewonnen hat (dass es sowas überhaupt gibt und ich bisher nichts davon wusste, wie traurig ist das denn.....).

Henri Bardouin Pastis - nur geil.
Zu Vergleichszwecken habe ich auch ein Glas mit dem bisher hier vorrätigen Einfachpastis gefüllt, nur um festzustellen, dass man den gar nicht vergleichen kann, so groß ist der Unterschied.
Blöd ist jetzt nur das Gefüh,l angefixt zu sein
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Sonntag, 2. Juli 2017
Gulasch
Kennen Sie diesen Geruch, der schon Stunden bevor ein vor sich hinköchelndes Gulasch fertig ist, durchs ganze Haus zieht und bei jedem, der sich in der (langen) Wartezeit im Haus aufhält, akute Hunger- und damit Fressgelüste auslöst?
Ich liebe Gulasch und ich bilde mir ein, dass ich so ziemlich das beste Gulasch der Welt kochen kann (zumindest für Leute, die ihr Gulasch genau so mögen, wie ich es mag und das bedeutet vor allem butterweich zerfasertes Rindfleisch, das lange mit vielen Zwiebeln, Paprika, Pilzen und Möhren in einer mit Chili und Knoblauch gewürzten Soße aus Rotwein und Brühe vor sich hinschmurgelt), aber die Zeit, von dem Moment an, wo es beginnt zu duften (und das ist recht bald nach dem Aufsetzen) bis zu dem Zeitpunkt wo es dann endlich, endlich fertig geschmurgelt hat, die zieht sich.

Heute gibt es mal wieder Gulasch - und damit das Problem, wie überbrücke ich die Zwischenzeit?
Eine Stunde habe ich mit tapferem Widersand hingekriegt, in der zweiten Stunde habe ich einfach das Haus verlassen und bin einkaufen gegangen, wobei, hier ist zu erwähnen, dass ich mir kurz vor dem Einkaufen schon mal ein Glas Rotwein eingegossen hatte (schließlich war die Flasche jetzt einmal offen, da kann man dann auch schon mal ein Glas vorab und auch vor Sonnenuntergang und überhaupt) und das eingegossene Glas wollte ich dann nicht so offen und voll rumstehen lassen, während ich das Haus zum Einkaufen verlasse, weshalb ich es dann der guten Ordnung halber auch kurzerhand ausgetrunken habe, was dazu führte, dass ich beim Einkaufen, leicht angeschickert, dann besonders viel "sidefood" gekauft habe, so dass ich bei Rückkehr zum Gulaschduft nicht nur diesen akuten Fressattacken ausgesetzt war, sondern auch noch jede Menge Kram hatte, denn man sich dann mal so nebenher reinschieben kann.

Mittlerweile köchelt das Gulasch in der vierten Stunde vor sich hin, ich habe noch einen wönzigen Schlöck von dem Rotwein getrunken (oder vielleicht auch zwei) musste aber bisher nur eine halbe Tüte Studentenfutter in mich reinstopfen - Rotwein wirkt sehr gut als Gegengift auf diesen Gulaschfressduft.

Jetzt habe ich grade die Kartoffeln aufgesetzt, das heißt, in einer guten halben Stunde ist es dann endlich soweit, dann können wir das Gulasch nicht nur riechen, sondern endlich auch essen.

Mein Westfalenmann hat wohl einige traumatische Gulascherlebnisse in seiner Vergangenheit bis heute nicht endgültig verarbeitet, denn jedesmal, wenn ich sage, "wir könnten auch mal Gulasch machen", schlägt er quasi reflexhaft bis zu siebenundzwanzig andere Gerichte vor, die wir auch alle "endlich mal" kochen könnten.
So dauerte es über acht Jahre, bis ich ihm das erste Mal Gulasch servierte - ich hatte das Fleisch einfach gekauft und vorher nicht großartig darüber gesprochen.
Schon während des Schmurgelvorgangs lockte ihn der Duft mehrfach in die Küche, als das Essen schließlich fertig war, nahm er sich sehr vorsichtig eine kleine Kelle voll - um anschließend den gesamten Rest bis zum Freßkoma in sich hineinzustopfen.
Wenn ich Gulasch koche, dann koche ich auch immer viel Gulasch, denn wenig macht die gleiche Arbeit, die Dufttortur während des Garens ist auch die gleiche, wenig Gulasch ist also definitiv keine Option beim Kochen und da sich fertiges Gulasch sehr gut einfrieren lässt, ist die Mengenvorgabe eigentlich immer identisch: Es wird so viel gemacht, wie in den (großen) Crockpot passt. Es schnurrt beim Kochen ja eh immer noch auf die Hälfte zusammen.

Und der Crockpot ist eigentlich auch schon das ganze Geheimnis hinter diesem "weltbesten Gulaschrezept", denn im Crockpot gelingt Gulasch immer, da kann man quasi gar nichts falsch machen.



Nachtrag:
Es blieb diesmal genau eine Portion über, die kann sich J. dann nächste Woche warmmachen, wenn ich vor lauter Terminen mal wieder nicht dazu komme, für das Kind etwas richtiges zu kochen
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Samstag, 22. April 2017
Endspurt
Vor 14 Tagen war ich relativ gestresst und hektisch mit tausenderlei Dingen beschäftigt, weil der Urlaub vor der Tür stand und noch so viel getan werden musste - heute war es ein vergleichsweise ähnlich hektischer Tag, denn diesmal geht der Urlaub zu Ende und es muss natürlich auch am Ferienende noch alles auf den letzten Drücker erledigt werden, was vorher nicht getan wurde.
Die Aktenlage ist ein Thema, hier habe ich heute noch blitzschnell ein paar Schreiben fertig gemacht, weil K. heute schon wieder zurückflog und er diese Schreiben gleich mitnehmen und vor Ort einwerfen konnte, aber außer Akten und Papierkram sind ja so Dinge wie "leckere Sachen kochen" typische Urlaubsvorhaben für mich, für die ich zu Beginn des Urlaubs durch entsprechende Einkäufe gleich nachhaltig Pflöcke einschlug.

Gestern war mir jedoch schon klar, dass ich mit der aktuellen Vorratslage hoffnungslos überbevorratet bin, was zu dieser spontanen Gambas-Fress-Orgie führte, aber es sind natürlich noch immer reichlich leckere Dinge da, die in irgendeiner Weise verarbeitet werden müssen.
Die Tatsache, dass K. heute mit dem selbstorganisierten Flugtaxidienst reiste, habe ich deshalb gleich genutzt, ihm eine volle Kühltasche mit Tiefkühlkram mitzugeben, da die Reisezeit per Flieger eben schon deutlich kürzer ist als mit Fähre und Auto, was für Tiefkühlteile sehr sinnvoll ist.

Allerdings noch verarbeitet werden muss die Lammkeule, die ich gleich zu Beginn des Urlaubs mit einigen Tricks und Beziehungen hocherfreut ergattert habe, die aber seitdem im Kühlschrank geduldig wartet, weil ich es natürlich bisher nicht geschafft habe, so ein zeitaufwändiges Gericht passend vorzubereiten.
Aber heute war es dann soweit - im Zuge der allgemeinen Abreisehektik habe ich dann mal begonnen, mich mit der Lammkeule zu beschäftigen.
In einer Zeitung hatte ich ein Rezept entdeckt, dass ich unbedingt ausprobieren wollte: Dazu wird die Lammkeule gesalzen, dann mit einer Mischung aus Senf, Honig und Knoblauch eingerieben und anschließend rundrum mit gehackten Kräutern "paniert" (Basilikum, Estragon und Petersilie mit Olivenöl verrührt). Die so begrünte Lammkeule wird dann zum Marinieren über Nacht in den kalten Backofen geschoben und am nächsten Tag dann noch rund vier Stunden im heißen Backofen gebraten.

Ich bin schon sehr gespannt, wie das schmecken wird, aussehen tut es im Moment so:



K. hat dann Pech, der ist ja nicht mehr da, dafür habe ich Vater und Onkel eingeladen, so ein bisschen Shishi fürs Sozialkarma kann bestimmt nicht schaden.

Am Abend habe ich den Ofen hochgeheizt, ich bin sicher, im letzten Leben war ich Pyromane, ich finde Feuer einfach toll.



Der Rauchmelder im Schlafzimmer fand das übrigens auch toll und teilte das mit einem Höllengepiepse mit... Bis man so ein elektronisches Teil dann aber wieder abgestellt hat, das ist gar nicht so einfach.
Ich hätte mich jetzt in Ruhe aufs Sofa setzen können, die passende App öffnen und dem Rauchmelder mitteilen können, dass alles in Ordnung ist, ich die Sache im Griff habe und er sein Gepiepse wieder einstellen kann - aber im Wohnzimmer war alles voller Rauch (weil ich ein wenig die Ofentür geöffnet hatte, um das Feuer von ganz nah zu bewundern) und ich traute mich nicht, ein Fenster zu öffnen, weil der Rauchmelder so einen Radau machte, dass ich Sorge hatte, das alarmiert gleich die Feuerwehr und dann habe ich noch mehr Dinge zu erklären, und im Schlafzimmer war es so laut, dass ich mich dort nicht aufhalten konnte, ohne einen Hörsturz zu befürchten, es war also kompliziert.

Aber ich habe es letztlich geschafft, es piepst nicht mehr und der Rauch ist inzwischen auch abgezogen, dafür habe ich eine SMS auf meinem Handy, in der mir mein Rauchmelder mitteilt, dass bei mir im Schlafzimmer eine kritische Situation ist, um die ich mich dringend kümmern muss - was'n Glück, dass die Dinger keine Kamera installiert haben, sonst müsste ich sicher noch öfter mit dem kommunizieren.

J. hat heute übrigens festgestellt, dass es unter dem (für ihn) neuen iOS nun möglich ist, die bisherigen "Zwangsapps" doch zu löschen, was er sofort tat, um dann wiederum zu testen, ob das Handy noch rechnen kann, wenn er die Rechner App gelöscht hat.
Ergebnis: Kann es, die Sprachsteuerung arbeitet ohne App.
Und weil er einmal dabei war, hat er dann per Sprachsteuerung auch gleich versucht, das Löschen zu organisieren, was wohl auch funktioniert.
Das ging dann so:
J: "Siri, lösche meine Erinnerungen!"
Siri: "Welche Erinnerung möchtest du löschen?"
J. "Lösche die Erinnerung vom 10. Februar."
Siri: "Ich habe die Erinnerung vom 10. Februar gelöscht."

Für mich hört sich das sehr praktisch an und ich frage mich, wann die ersten Psychotherapeuten gegen Siri protestieren, so wie die Taxifahrer gegen Uber.
Oder so
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Montag, 20. Februar 2017
Schnapsvergleich
Es gibt ein paar Dinge im Leben, die habe ich bis heute tatsächlich komplett ausgelassen. Eines dieser schwarzen Löcher heißt Jägermeister. Ich habe tatsächlich bis heute noch nie Jägermeister getrunken.
Der Magenbitter meiner Jugend hieß“ Seehund“, den es in den Ausführungen "männlich" = eher herb und bitter und "weiblich" = eher süß und süffig, gab.
Meine Oma betrieb eine Pension, in der vorwiegend Stammgäste abstiegen. Wenn sie abends mit den Gästen im Aufenthaltsraum zusammen saß, kam es ab und zu vor, dass einer eine Runde Seehund bestellte. Wenn ich dabei war, bekam ich auch ein Glas, aber immer nur den weiblichen, den männlichen fand ich auch arg eklig.
Und so habe ich in meinem Kopf Kräuterschnaps immer in Männer-und Frauenlikör eingeteilt. Den Männerlikör fand ich fies, den Frauenlikör eigentlich ganz lecker.

Jägermeister gehörte dabei genauso wie Underberg zu den Männerschnäpsen und es trieb mich nichts, die zu probieren. Ich wusste ja, dass ich sie nicht mag.

Interessanterweise habe ich aber Ramazotti irgendwann als Frauenlikör kennengelernt, weshalb ich den also sehr gerne mag, auch wenn er ganz anders schmeckt als der weibliche Seehund. Von Ramazotti habe eigentlich auch immer eine Flasche im Haus.

In letzter Zeit habe ich jetzt häufiger Frauen getroffen, die ganz wild auf Jägermeister waren. Und weil ich nicht dumm sterben wollte, habe ich mir heute einfach eine Flasche gekauft. Und trinke das Zeug jetzt im direkten Vergleich mit Ramazotti.



Ergebnis: Jägermeister ist als Männerschnaps längst nicht so schlimm wie ich ihn in meiner Vorstellung verteufelt habe, aber wenn ich so'n Zeug schon trinken möchte, werde ich wohl doch lieber bei Ramazotti bleiben. Hat irgendwie mehr Geschmack, finde ich
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Samstag, 11. Februar 2017
Verflogen
So Samstage sind ganz schön flüchtige Gesellen.
Irgendwie ist er schon wieder um, dabei habe ich noch nicht mal mit dem angefangen, was ich mir so fest für heute vorgenommen hatte.
Der Plan für heute war, die Jahresabschlüsse einer von CW-Hinterlassenschafts-Firmen aufzuarbeiten, das wird da nämlich langsam dringlich. Ich gehe davon aus, dass das insgesamt vielleicht so vier-fünf Stunden Arbeit bedeutet, eigentlich also schnell gemacht, weshalb ich vorher ja noch eben ein paar Dinge im Haushalt erledigen konnte, für die auch immer nur am Wochenende Zeit ist und wo es mich jedesmal schrecklich ärgert, wenn ich die mal wieder für irgendwelche andere Aktivitäten geschoben haben. So ein Haushalt verkommt nämlich in einem ziemlichen Tempo zu einem wahren Flodder-Müll-Tempel, ich kenn da was von, ist mir schon oft genug passiert.
Deshalb habe ich heute mit dem Staubsauger einmal durchs ganze Haus gesaugt und dabei wissend und bestätigend ständig mit dem Kopf genickt - "Siehste, dacht ich's mir doch, dass hier der Staub schon wieder ganze Armeen an mannsgroßen Flusenkerlen geschaffen hat. Nicht zu fassen, in welchem Tempo das immer wieder passiert." - Bett neu beziehen und vier Waschmaschinenladungen sortieren, waschen, trocknen und legen war auch noch wichtig und sollte nicht weiter geschoben werden.
Dann kam ich auf den Gedanken, dass ich bei der Standuhr in der Diele doch mal das Uhrwerk tauschen könnte, die Uhr schafft nämlich nur noch 20 statt 24 Stunden am Tag, was dazu führt, dass sie ständig eine neue, anders falsche Uhrzeit anzeigt, die mich immer wieder neu verwirrt. Jetzt ist ein neues (anderes) Uhrwerk drin, es war aber ein ziemliches Gefummel, bis die Zeiger wieder passten. Mittendrin bekam ich Hunger und stellte fest, dass ich ja noch nicht mal gefrühstückt hatte, hatte sich noch nicht ergeben. Aber um 14h frühstücken ist auch blöd, kann ich auch gleich die Süßkartoffel-Birnen-Chili-Creme-Suppe kochen, für die ich neulich ein Rezept gefunden hatte, das ich unbedingt ausprobieren wollte. Die Zutaten dafür hatte ich auch schon alle im Haus, dachte ich. Denn stimmte nur fast - am Ende des Rezeptes stand noch eine dritte Birne, die ich vorher überlesen hatte, also bin ich, als die Suppe schon kochte, auch noch mal eben zu Aldi gefahren, noch eine Birne kaufen, und was man sonst halt so bei Aldi findet, wenn man nur mal eben schnell ein Teil kaufen will....
Die Suppe ist übrigens wirklich sehr lecker, kann ich nur empfehlen.
Man braucht:
1 Zwiebel
2 große Süßkartoffeln (ca. 750g)
3 Birnen (à ca. 250g)
1 Chilischote
3 Brühwürfel und ca. 650ml Wasser
200ml Sahne
50g Zucker
25g Butter
2 Scheiben Schwarzbrot

Zwiebel kleinschneiden und in etwas Ölivenöl andünsten, Süßkartoffeln und 2 (die dritte kommt später) Birnen schälen und alles in kleine Stücke schneiden, zu den Zwiebeln geben, ca. 5 Minuten mitdünsten, Chilischote putzen, Kerne entfernen, sehr klein schneiden und mit in den Topf geben, dann ca. 650ml Wasser und drei Brühwürfel dazu und alles ca. 25 Minuten kochen.
In der Zwischenzeit blitzschnell zu Aldi fahren und die dritte Birne kaufen, die Birne in sehr dünne Scheiben schneiden und das Schwarzbrot in kleine Stücke bröseln. Das Schwarzbrot dann in einer Pfanne ohne Fett rösten, das geröstete Schwarzbrot in eine Schüssel umfüllen, dann Zucker in die heiße Pfanne geben, schmelzen lassen, Butter unterrühren und die Birnenscheiben zum karamelisieren dazugeben.
Wenn die Suppe fertig gekocht hat, die Sahne dazugeben und alles gründlich pürieren, mit den gerösteten Schwarzbrotstücken und den karamelisierten Birnenscheiben als Einlage servieren.

Nach dem Essen habe ich erst die Küche sauber gemacht, dann weiter an der Uhr gebastelt und anschließend mein Bastelzimmer aufgeräumt, dann noch ein bisschen auf dem Rechner rumgelesen, ein paar Überweisungen und sonstigen Kleinkram erledigt, allen möglichen Kram im Internet eingekauft - und als ich grade anfangen wollte mit den Jahresabschlüssen, da stellte ich fest, dass der Samstag ja im wesentlich schon wieder vorbei ist.
Jetzt lohnt es sich auch nicht mehr
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Freitag, 9. Dezember 2016
Leider too late
Heute ist nämlich Nik zu Besuch und der ist schon sehr deutlich der Sohn seines Vaters, was heißt, er hat uns erstmal neue Alkoholideen mitgebracht:



Nennt sich Basil Gin Smash und duunt gewaltig, schmeckt aber eben auch so.
Nach dem zweiten Glas Basil Gin Smash halte ich es für klüger, das Bloggen für heute einzustellen
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Mittwoch, 2. November 2016
Essen
Es gibt ja Leute, für die ist "Essen" kein normaler Vorgang zur Nahrungsaufnahme, sondern dient ausschließlich dem reinen Genuß, der wiederum verehrt wird wie ein goldenes Kalb und deshalb, so wie jede Religion, strengen Vorschriften und Regeln unterworfen ist, die sich überwiegend auf die Art der Zubereitung der Speisen beziehen, es gibt aber auch noch allerlei andere Spökskes nebenher zu beachten.
Muscheln isst man nur in Monaten mit "R", Kartoffeln schneidet man nicht mit dem Messer, diese kleinen Beilagebrötchen schneidet man gleich gar nicht, sondern bricht sie mit der Hand auseinander und ein Weinglas fasst man nur unten am Stiel an und nicht mit der Hand rundrum. Wein muss außerdem natürlich genau die richtige Temperatur haben, die wiederum abhängig ist von Art, Alter, Herstellung, Farbe und Herkunft des Weines. Nix für ungebildete Menschen also, dieser wahre Genuss, und erst recht nichts für Menschen, die Dinge nicht ernst nehmen.
Daraus wird schnell klar: Genuss ist nichts für mich. Ich bin viel zu banausig, als dass ich je ein ernst zu nehmender Gourmet werden könnte.
Trotzdem esse ich gerne und bin gleichzeitig auch noch ziemlich wählerisch und mäkelig. Nur diese richtige Genussgourmet-Nummer, das ist mir entschieden too much, vor allem weil es jede Menge Zutaten gibt, die mag ich einfach pauschal nicht und da ist es mir piepegal, wie viele Sterne der begnadete Koch hat, der den Kram hergestellt hat.
Ich mag zB keinen Grünkohl. Egal wie gut oder schlecht gemacht, ich mag einfach keinen Kohlgeschmack. Ich mag auch keinen Rosenkohl, keinen Wirsing und keinen Blumenkohl. Rotkohl dagegen finde ich extrem lecker - der schmeckt aber auch nicht nach Kohl, finde ich. Sauerkraut mag ich auch, schmeckt aber auch nicht nach Kohl. Und Kohlrabi mag ich nur roh.
Ich mag auch keinen Käse - zumindest nicht, wenn er nach Käse schmeckt.
Und Innereien genau wie Wild landen bei mir grundsätzlich immer im Junkfoodfilter. Brrrrr - ne, lieber verhungern.

Lässt sich übrigens vererben, so seltsame Geschmacksabneigungen.
Alle drei Kinder mögen keinen Käse, der nach Käse schmeckt.
CW dagegen war erklärter Käsefan. Je stink desto Käse.
Dass die Kinder dieses tolle Zeug so komplett verweigerten, erklärte er mit der Hysterie, die ich den Kindern eingepflanzt hätte, denn eigentlich würden sie Käse mögen, da sie aber nur das tun, was ich sage, lehnen sie natürlich Käse ab.
War CWs Theorie.
Das hat mich geärgert, also habe ich den Kindern ein Stück Appenzeller als Gouda verkauft. Frage von Kind: "Mama, mag ich den Käse?" - Antwort Mutter:"Ja, den kannst Du essen, das ist ganz normaler Gouda, den magst du."
Ergebnis des Experimentes: Von dem Tag an aßen sie auch keinen Gouda mehr.

Aber wodrauf ich eigentlich hinauswollte: Ich halte mich selten an Regeln, die vorschreiben, wie, wann und auf welche Art zubereitet man was zu essen hat.
Deshalb habe ich die Weißwurst, die noch im Kühlschrank lag und weg musste, heute einfach mal nach dem Erhitzen in Scheiben geschnitten und gemeinsam mit einem Rest gekochter Kartoffeln und einer halben Tüte tiefgefrorenem Gemüse in eine Pfanne geschmissen, scharf angebraten und kräftig mit Pommesfritessalz bestreut.
Es war für ein Weißwurstgericht nicht nur entschieden zu spät und sowieso alles verboten, was ich dieser Wurst antat, dafür war es aber saulecker.
Muss man ja auch mal sagen dürfen
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Dienstag, 20. September 2016
Eisentdeckung
Diese Woche gefunden, probiert und verliebt.
Gab es grade bei L*dl im Sonderangebot und scheint eine aktuelle Sonderedition zu sein.


Morgen fahre ich alle L*dlgeschäfte der Umgebung ab und kaufe die Restbestände auf.
Das Zeug ist sooo lecker.
Schmeckt wie tiefgefrorene Philadelphiatorte, unglaublich, aber das ist tatsächlich die beste Beschreibung.
Ich bin ja nun wirklich kein Süßfan, aber dieses Eis hat mich total angefixed
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Sonntag, 21. August 2016
Gebüschsalat
Im Moment laufen hier intensive Fahrtrainings, um J. fit fürs Überleben auf der Straße selbständige Autofahren ohne Begleitung in einem Schaltwagen zu machen.
Seinen Führerschein hat er vor einem Jahr gemacht - und ist dann ein Jahr nicht mehr Auto gefahren, weil er in Kanada war. Für einen Fahranfänger nicht grade eine ideale Ausgangssituation, um Routine zu bekommen. Dazu kommt, dass er, wenn er Auto gefahren ist, mit meinem Auto gefahren ist und das hat Automatik und ganz viele PS und ein Riesennavi und ist insgesamt eben mit reichlich Extras, die das Autofahren erleichtern, ausgestattet. Konkret heißt das, dass er nun völlig verwöhnt ist und jetzt erst mal wieder auf den Boden der Schülertatsachen herabgeholt werden muss, die bedeuten, dass er nun zwar ein eigenes Auto bekommt, bzw. schon hat (was für einen Schüler als solches ja schon ein echter Luxus ist), dieses Auto aber nun nicht ganz so komfortabel zu fahren ist, wie meines. Vor allem hat es ein Schaltgetriebe - und schalten bzw. Anfahren hat er tatsächlich komplett wieder verlernt.
Deshalb war jetzt Fahrtraining angesagt.
Für solche Aktionen bin ich keine gute Besetzung. Ich bin eh schon ein schlechter Beifahrer und dann auch noch neben einem Anfänger, ne, geht gar nicht - ich falle von einem Herzinfarkt in den nächsten, zucke, schreie und klammere mich verkrampft an den Haltegriffen fest und vermittele so dem Fahrer neben mir nicht wirklich das Gefühl von ruhiger Gelassenheit, was aber wohl ganz nützlich wäre, genau das dem Fahranfänger zu vermitteln.
Aber dafür haben wir ja einen Westfalen im Haus.
K. ist wirklich die Traumbesetzung als Fahrlehrer, nur wenn man ihn sehr gut kennt, merkt man, wann er zuckt und dass er hoch konzentriert aufpasst, aber nach außen dringt kein lautes Wort, kein Schreien oder Quietschen, alle Anweisungen und Hinweise kommen völlig gelassen und ruhig.
Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, ob der Fahrstil, den er J. da grade beibringt, wirklich das beste für die Zukunft ist, ("zuviel" und "Gas geben" in einem Satz kommt nicht vor), aber bevor J. den Wagen ständig abwürgt ist es sicherlich besser, er fährt ihn erst mal mit quietschenden Reifen an, bremsen kann man später immer noch. Sagt K. - na ja, wir werden sehen.
Auf alle Fälle haben die beiden heute Fahren geübt und ich habe mich deshalb beim Flohmarkt absetzen lassen und sehr zufrieden drei Stunden bei bestem Wetter an der frischen Luft und ohne Panikattacken eingekauft.
Als sie mich wieder abholten, war ich grade beim Gemüsestand und überlegte, was wir heute wohl essen könnten. Mich faszinierte ein Bund "Grünzeug", was ich so noch nie gesehen hatte. Die Gemüsefrau meinte, es wäre türkischer Feldsalat. Ich probierte ein Blättchen und stellte fest, dass es auf alle Fälle "anders" schmeckt. Anders als Feldsalat und überhaupt anders als jeder Salat, den ich bisher so probiert habe.
J. probierte auch und sagte dann: "Das ist Gebüsch. Ganz eindeutig. Ich war nicht umsonst lange Jahre in einem Kindergarten mit großen Außengehege. Das ist ganz klar Gebüsch."
Ehrlich gesagt finde ich, er hat recht, es schmeckt tatsächlich sehr nach Gebüsch, aber gleichzeitig auch nicht schlecht, mal was anderes eben. Ich habe dann noch ein großes Paket "Wildkräutersalat" gekauft und das "Gebüsch" zur Hälfte da mit druntergemischt. Insgesamt war ich mit dem Salat zu den Käsespätzle nachher extrem zufrieden. Hat wirklich gut geschmeckt.

Salat oder Gebüsch?

Und morgen üben die zwei wieder weiter Autofahren, das wird schon, es lässt sich immer besser aushalten, da hinten auf dem Rücksitz
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