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Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 4. Januar 2025
Professionelles Verlottern und Kloßteig
"Wir haben das mit dem Verlottern ziemlich schnell professionalisiert", bemerkte K heute, als er nach dem Aufstehen auf die Uhr schaute und erstaunt feststellte, dass es schon bald wieder dunkel wird.

Ich finde das völlig okay, weil, warum nicht? Warum soll ich aufstehen, wenn das Bett der gemütlichste Platz überhaupt ist und ich keinerlei Drang verspüre, etwas anderes zu tun, als lesend im Bett zu liegen? Da wir, was das Lesen im Bett angeht, vollständig einer Meinung sind, im Gegenteil, zu zweit nebeneinander im Bett zu lesen ist noch toller als alleine, also warum sollten wir das dann nicht so lange genießen, wie möglich.
Draußen ist es kalt und ungemütlich, keiner möchte sich ohne zwingenden Grund vor der Tür aufhalten und wenn wir doch sowieso ganz freiwillig am allerliebsten drinnen bleiben, gibt es auch keinen Grund, sich mit dem Aufstehen zu beeilen.

Immerhin fiel mir irgendwann ein, dass ich noch ein paar Dinge einkaufen müsste, denn morgen ist Sonntag und im Winter hat Lidl hier Sonntags zu und ich bin doch so ein arger Prepper, was eine auswahlstarke Vorratshaltung angeht.
Außerdem gehe ich gerne Einkaufen, eine der wenigen Aktivitäten, die mich dazu bringen, gerne das Haus zu verlassen.

Wir fuhren Fahrrad, weil die WetterApp sagte, es regnet erst in einer Stunde und eine Stunde reicht, um ungehetzt ausgiebig einzukaufen. Nach dem Lidl-Einkauf mussten wir noch zu Markant fahren, denn es gab bei Lidl keinen Rotkohl und Butterschmalz nur in riesigen Pfund-Gebinden, das ist mir zu unpraktisch, 250g Pakete sind mir lieber, auch wenn sie umgerechnet natürlich deutlich teurer sind. Egal, ich wollte nur eine handliche Größe und Tiefkohlrotkohl von Käpt'n Iglo, außerdem noch eine Tube Sardellenpaste, am Ende kostete der drei-Teile-Einkauf bei Markant fast genauso viel wie der zwei Packtaschen füllende Einkauf bei Lidl. Okay, da waren Kartoffeln und Orangen bei, damit war die eine Packtasche ruckzuck voll, aber trotzdem, ich bin immer wieder erstaunt, wie viel mehr Geld man für sehr vergleichbare Produkte ausgeben kann, wenn man Markenprodukte beim Einzelhändler und nicht die Eigenprodukte beim Discounter wählt.

Am Ende hatte ich meine Einkaufsliste erfolgreich abgehakt, in dem Moment als wir die Fahrräder zu Hause in den Schuppen schoben, begann es zu regnen, wenn das mal kein gutes Timing war.

Zum Abendessen gab es Entenkeulen mit Rotkohl und gebratenen Kloßscheiben, wir waren beide sehr erstaunt, wie gut das schmeckte und wie wenig Arbeit es machte.
Die Entenkeulen hatte ich auf dem Festland bei Aldi gekauft, vorgegart und mit Soße im Plastikbeutel eingeschweißt waren sie gut im Kühlschrank haltbar, mussten jetzt aber doch langsam mal weg.
Außerdem hatte ich das erste Mal in meinem Leben fertigen Kloßteig aus dem Kühlregal gekauft, weil ich es wenigstens einmal ausprobieren wollte, ob fertiger Kloßteig nicht doch eine arbeitssparende Variante zu selbstgemachten Klößen sein könnte. Klöße aus Pulver finde ich genauso bäh wie Kartoffelpüree aus der Tüte, beides habe ich ausprobiert und so sehr ich auf schnelle Küche stehe - soweit muss ich es dann doch nicht treiben, finde ich.
Aber Kloßteig ist ja noch mal etwas anderes und einen Versuch wert - und jetzt nach dem Essen bin ich nur noch begeistert davon und werde das ganz sicher noch öfter wiederholen.

Ich habe den Kloßteig (halb und halb) aus der Tüte auf die Arbeitsplatte gequetscht, eine gute Handvoll tiefgefrorenen Schnittlauch darüber gestreut (weil ich keinen frischen hatte, wir haben Winter), alles gut vermengt und verknetet und dann aus dem Teig eine ganz lange Rolle mit Faustdurchmesser geformt und davon dann ca. 1cm dicke Scheiben abgeschnitten, die K dann einzeln in einer Pfanne mit Butterschmalz schön kross von beiden Seiten gebraten hat.
Ich fand gebratene Klöße schon immer besser als frische Klöße aus dem Wasserbad und der fertige Kloßteig eignete sich perfekt dafür, ich bin sehr zufrieden, dass ich das ausprobiert habe.
Der Rotkohl von Käpt'n Iglo kam gelingsicher aus der Mikrowelle, insgesamt also ein sehr gutes Essen mit erstaunlich wenig Kochaufwand
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Montag, 9. Dezember 2024
Ossobuco
nach den vielen Aktivitäten am Wochenende habe ich mich heute darauf besonnen, dass
a) heute Montag ist, was mir
b) aber ja völlig egal sein kann, weil ich
c) keinen Termin für heute eingetragen habe und
d) auch sonst keine drängelnden Verpflichtungen mit deadline anstehen, so dass ich
e) mir heute einfach mal frei nehmen kann.

Uff, Liste bis e) zurechtgebogen, alte Grundsatzregel: Weniger als fünf Punkte auf einer Argumentationsliste führt zum Erlöschen des Anspruchs, aber ich habe es ja bis e) geschafft und durfte deshalb heute bis Nachmittags nichts tun, das habe ich sehr genossen.

Dann wurde ich etwas hektisch, weil mir einfiel, dass ich ja am Freitag schon Kalbsbeinscheiben gekauft hatte, um endlich mal wieder Ossobuco zu machen.
Am Samstag hatte ich das schon verschoben, weil wir so lange unterwegs waren und aus demselben Grund wurde das auch gestern nichts, denn so ein Schmortopf braucht mindestens sechs Stunden Schmorzeit plus Vorbereitungszeit für Gemüseschälen, -schreddern und anbraten, so dass heute endlich eine gute Gelegenheit gewesen wäre - aber ich hatte mir ja frei genommen.

Immerhin ist es mir am Nachmittag gelungen, mich zu erheben und die Küchenvorräte auf Vollständigkeit zu überprüfen, um beruhigt festzustellen, dass ich alles, was es braucht, im Haus habe.
Außer Kalbsbeinscheiben braucht es eine bunte Gemüsemischung bestehend aus Sellerie (1/4 Kopf und 3 Stangen), 6 Möhren, 2 Petersilienwurzel, 1 Porree, 2 gr. Zwiebel und 6 Knoblauch. Das Gemüse wird geputzt und dann kleingeschreddert gut angebraten, um die Röstaromen zu gewinnen, bevor es zuunterst in den Crockpot geschichtet wird, darauf legt man das Fleisch und dann wird alles mit einer Sauce aus Tomatenpüree, Weißwein und Brühe übergossen. Dazu noch ein paar Kräuter als Gewürze und viel Petersilie, das wird dann mindestens sechs Stunden im Crockpot geköchelt, bevor man das inzwischen ziemlich weich gekochte Fleisch rausfischt, auf einer Platte anrichtet und den Gemüsebrei aus dem Crockpot fein püriert, um so eine wunderbare Ossobuco Sauce herzustellen. Mein Rezept kommt ohne Gremolata aus, weil ich Zitrone nicht im Essen mag, nur als Eis oder als Getränk, aber niemals nie zu einem warmen Essen. (Auch nicht zu Fisch, ich verweigere hier sehr ausdrücklich!).
Gelernt habe ich das Rezept von einem Freund, der begeisterter Hobbykoch war, von ihm habe ich auch das Rezept für den warmen Kartoffelsalat, den ich viel häufiger mache, was sicherlich daran liegt, dass Kartoffeln und Salat leichter zu bekommen sind als Beinscheiben vom Kalb - und weil es deutlich schneller geht.

Grundsätzlich finde ich diese Crockpotgerichte ja sehr praktisch, weil sich das Essen, wenn man erst mal alles passend im Topf hat, von alleine kocht, es braucht aber eben auch immer viele Stunden Vorlauf und das ist nicht so ohne weiteres mit einem vollen Stundenplan zu kombinieren.

Heute hätte es gelingen können, wenn ich eher angefangen hätte, aber hätte, hätte, Fahrradkette - jetzt gibt es eben morgen Ossobuco, immerhin ist das Gemüse schon fertig geschreddert und angebraten, morgen muss der Kram dann nur noch vor sich hin schmoren.

Ansonsten musste ich noch sehr über eine Antwort meines Westfalenmannes grinsen, der sich, als er aus dem Büro nach Hause kam, umzog, wobei ich bemerkte, dass er seine Unterhose auf links anhatte und ihn fragte, ob das sein neuer Style sei. Er schaute an sich herunter und sagte: "Ach, im Büro hat das keiner bemerkt."
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Sonntag, 21. Juli 2024
Kochexperimente
Die Hitze war heute schon wieder vorbei, die Temperaturen schwankten zwischen angenehmen 22°-23°.

Geblieben sind viele Mückenstiche und noch mehr Mücken, viele trieben sich auch drinnen rum, wir starteten ein konsequentes Mückenkillprogramm.

Nach dem die Hölzer für das Waldsofa über Nacht gut getrocknet waren, musstensie heute noch ein zweites Mal gestrichen werden. Da jeder Holzbalken vier Seiten hat und jede gestrichene Seite natürlich erst antrocknen muss, bevor man das Holz wenden kann, ist das eine langwierige Tätigkeiten.
Der Fahrradschuppen ist ideal als Streichwerkstatt, aber dazu müssen die Räder natürlich rausgeräumt werden.
Über Nacht wollte ich die Räder nicht draußen lassen, deshalb ist mit dem Streichen der Bretter auch eine rege Ein- und Ausräumerei der Fahrräder verbunden.

Gegen Mittag waren alle Hölzer auf drei Seiten gestrichen, mussten vor dem Wenden aber noch trocknen, also schlug ich vor, dass wir noch mal kurz Einkaufen gehen könnten, ich hatte ein paar spannende Rezepte gefunden, die ich ausprobieren wollte und dafür fehlten noch ein paar Zutaten.

Als wir grade bei Lidl rauskamen, meldete die WetterApp, dass es gleich einen schweren Niederschlag auf Borkum geben wird. - Wir packten in Windeseile die Einkäufe in die Packtaschen und machten uns so schnell es ging auf den Weg nach Hause - K war dabei richtig schnell, ich hatte keine Chance, unterwegs mit ihm Schritt zu halten. Eine Minute nach unserer seiner Ankunft fielen die ersten Tropfen, K hatte aber schon alle Bretter, die er zum Trocknen rausgestellt hatte, eingesammelt und in Sicherheit gebracht, jetzt quetschten wir noch die Räder in den Schuppen und machten Streichpause.

Ich probierte ein Rezept aus, dass mir irgendwo irgendeine Werbung mal in den Feed gespült hatte und von dem ich mir nur das Grundprinzip gemerkt hatte, weil ich das eine gute Idee fand. Man nimmt zwei Packungen Blätterteig, rollt die erste Packung aus, bestreicht sie mit Frischkäse und belegt sie abschnittswseise mit irgendwelchen Dingen, die sich gut als Füllung für Frischkäsehappen eignen (ich hatte Lachs, Gambas, Schinken, Mett und Peperoni und zwei verschiedene Sorten Brunch als Frischkäse), dann nimmt man die zweite Packung Blätterteig, legt sie auf die erste drauf und drückt gut an, schneidet in Portionshäppchen (ich habe so einen Ravioliausstecher, den ich natürlich unbedingt dafür benutzen wollte) und dekoriert obendrauf noch mal mit Gemüse, hier habe ich Zwiebeln, Paprika und noch mehr Peperoni benutzt.

Das ganze sieht dann so aus:



und war sehr schnell verschwunden.

Als sich der Regen verzog, räumte K die Fahrräder wieder raus und strich die letzten Flächen der Waldsofabretter,
jetzt muss alles gut trocknen und dann müssen wir es nur noch zusammenschrauben.

Zum Abendessen probierte ich noch eine weitere, neue Rezeptidee, nämlich Ofengemüse als Salat angerichtet.
Dazu habe ich erst ganz normal Ofengemüse kleingeschnibbelt, mit Olivenöl und Kräutern gewürzt und im Ofen gar gebacken, anschließend habe ich frischen Feta (und eine Handvoll Granatapfelkerne, weil ich grad welche da hatte) dadrunter gerührt und alles mit einer Vinaigrette übergossen - eine sehr gute Idee, genau so werde ich Ofengemüse jetzt bestimmt noch öfter anrichten.
Als Beilage gab es Schollenfilets


Insgesamt ein essenlastiger Tag, aber alle Experimente waren erfolgreich
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Freitag, 5. Juli 2024
Belugalinsen mit Mango und Paprika
Sehr, sehr schlapper Tag heute. Nach einem halben Home-Office-Tag musste ich erst mal einen langen Mittagsschlaf machen, aus dem ich durch penetrantes Telefongeklingel geweckt wurde, die Telekom wollte mir irgendeinen SuperDuperHandytarif andrehen. Meine Reaktion auf den Anrufer war bedingt durch die doppelte Ungeheuerlichkeit des ungebetenen Anrufs extrem unwirsch, eventuell habe ich den armen Telekomfritzen, der ja auch nichts dafür kann, dass er solche Anrufe machen muss, ziemlich böse angegiftet. Aber ich habe mir jegliche Werbeanrufe nicht nur aktiv verboten, er hatte mich halt auch noch geweckt und dann kommt sowas halt von sowas.

Zum Abendessen war mir heute nach Nationalsalat.
Im Zweifel ist es zwar eher die belgische statt der deutschen Flagge, aber längs zu schichten war mir zu mühsam.



Damit ich das nächste Mal nicht wieder so lange vergeblich nach dem Rezept suchen muss, hier die Variante, die ich mir heute einfach selber ausgedacht habe, weil ich das Rezept, an das ich mich nur dunkel erinnerte, nicht mehr fand:

150g Belugalinsen gründlich waschen und mit der doppelten Menge Wasser ohne Salz 25 Minuten bissfest kochen, abkühlen lasen

1 große rote Paprika
1 Mango - würfeln

1 kleine Chilischote entkernen und in sehr, sehr kleine Stücke schneiden
1 Bund Koriander entstielen und die Blätter fein hacken

aus 3 Esslöffeln Balsamicoessig, etwas Salz und Zucker und 6 Esslöffeln Kürbiskernöl eine Vinaigrette aufschlagen,

alle Zutaten gut vermischen und ca. 30 Minuten ziehen lassen

Wir hatten dazu eine sehr zarte Babyhaxe, weil es die grade bei Lidl als Sonderposten gab, die passte perfekt zu dem Salat
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Mittwoch, 15. Mai 2024
Ein neues Pfannenset
Als wir das letzte Mal bei unserem Küchenbauer waren, der natürlich auch eine eigene Ausstellung mit allerlei Zubehör-Krimskrams hat, entdeckte ich dort
dieses Topfset und war spontan ein bisschen verliebt.

Ich besitze ja sowohl auf Borkum als auch in Greven einen Induktionsherd mit Flex-Induktion aus dem Hause BSH. Zu der Bosch-Siemens-Hausgeräte Gruppe gehören nicht nur Bosch und Siemens, sondern auch Neff und Gaggenau, so dass es auf Borkum zwar ein Kochfeld von Neff gibt und in Greven eines von Bosch - das Zubehör passt aber für das eine wie das andere Kochfeld gleichermaßen, weshalb ich mir sowohl die Grill- als auch die Teppanyakiplatte, die ich letztes Jahr als Zubehörteile meiner neuen Küche auf Borkum kennen- und schätzen gelernt hatte, längst auch schon für die Küche in Greven gekauft habe.

Und jetzt entdeckte ich also dieses Kochgeschirr, offiziell von Siemens, aber natürlich passt es genauso perfekt auf den Herd von Bosch wie auch auf den von Neff.

Gelernt hatte ich außerdem schon, dass man dieses offiziell ziemlich teure Zubehörzeug von BSH mit etwas Glück bei ebay deutlich bezahlbarer finden kann, weshalb ich natürlich dort als erstes schaute, was da so im Angebot ist.

Wie es das Schicksal wollte, war tatsächlich ein Komplett-Set neu und originalverpackt von einem Privatverkäufer im Angebot, halber Listenpreis, damit wurde es für mich deutlich interessanter.

Nachdem ich mich zwei Wochen lang immer wieder um diese ebay-Auktion drumherumgeklickt hatte, hatte ich am Sonntag meinen reichen Moment und 1-2-zack- Sofortkaufseidank - war es meins.

Heute wurde es geliefert und ich bin sehr zufrieden, dass ich mich zu diesem überflüssigen Luxuskauf durchgerungen hatte, denn nach dem ich alles ausgepackt und einmal mit heißem Seifenwasser ausgewaschen hatte, musste ich es natürlich auch sofort ausprobieren und den ersten Praxistest hat die große Pfanne bravourös gemeistert, das Teil ist geil.


Alle vier Pfannen/Töpfe passen gleichzeitig auf den Herd


Filzschoner sind auch dabei, damit man die Teile sehr sinnvoll und platzsparend ineinander stapeln kann


Die große Fläche ist ideal, um viel anzubraten, es gab gebratenen Spargel mit Champignons, Tomaten, Gnocchi und kleingedrückter Mettwurst, ein Gericht ohne Rezept, weil ich einfach alles, was wegmusste, in die Pfanne geworfen habe und K grämt sich mal wieder, dass ich es nicht noch mal kochen kann, weil ich mir natürlich nicht gemerkt habe, was genau ich da zusammengerührt habe, ich glaube abere, es schmeckt grundsätzlich immer gut, wenn man alle Zutaten erst kross anbrät, bevor man es mit Tomatensauce ablöscht
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Dienstag, 2. Mai 2023
Snacks statt Restaurant
Weil wir nur für drei Tage auf Borkum waren und weil unser Reiseweg aus Fähre, Inselbahn und Fußweg bestand, habe ich nicht wie sonst üblich den gesamten Kühlschrankinhalt eingepackt und von Haushalt zu Haushalt transportiert, sondern ich nahm nur ausgewählte Einzelteile aus dem Kühlschrank mit, damit wir uns wenigstens ein Brot machen konnten und naja, dann noch alles, was sonst verdorben wäre, also Salat und Gemüse und Frischware und dann war die Kühltasche doch wieder randvoll, aber ich habe mir ja letztes Jahr eine Kühltasche mit Rädern gekauft, die man wie einen Rollkoffer hinter sich herziehen kann, und so klappte das mit dem Transport recht problemlos.

Ich hatte vor der Abfahrt schon mehrfach betont, dass ich dieses (also das letzte) Wochenende endlich mal essen gehen wolle, weil wir eigentlich nie auf Borkum essen gehen und jetzt wäre es mal an der Zeit. In den letzten Jahren haben diverse Restaurants neu eröffnet, von denen ich einige wirklich gerne mal ausprobieren möchte, das war also der Plan.

Wir sind natürlich nicht essen gegangen, weil wir mal wieder nirgendwohin gegangen sind, wo viele andere Menschen waren, und außerdem ist auswärts essen gehen ja auch immer mit so viel Umstand verbunden, kurz: Wir waren beide zu faul.

Da ich eigentlich aber auch keine Lust hatte, aufwändige Dinge selber zu kochen, haben wir vor allem von Snacks gelebt - und das klappte nicht nur erstaunlich gut, sondern es schmeckte super, machte kaum Arbeit und war trotzdem enorm sättigend.

An einem Tag gab es überbackene Nachos.

Das Rezept hatte ich mir im Internet aus fünf verschiedenen Anleitungen als Schnittmenge ergoogelt und wollte es schon lange mal ausprobieren. Blöd ist nur, dass ich bisher nur davon gehört habe, dass mit Käse überbackene Nachos ein klassisches Kinoessen sind - selber gegessen habe ich das noch nie irgendwo, was daran liegen mag, dass ich ja auch nicht ins Kino gehe.
War mir aber egal, Klassiker nachzukochen kann ja nicht so kompliziert sein, auch wenn man die Originalversion selber nicht kennt.
Und so war es auch, K war total begeistert und ich fand es auch sehr lecker, gibt es also sicher noch mal öfter, weil es auch so herrlich einfach ist:
Nachos in Auflaufform ausbreiten, eine Paprika und 2-4 Frühlingszwiebel kleinwürfeln und in einen Topf Salsa-Sauce rühren, das dann in der Mitte der Auflaufform ausgießen und anschließend eine Tüte geriebenen Cheddarkäse über alles verstreuen, 20 Minuten im Ofen backen - fertig und gut.

Und dann habe ich noch das Spargel-Frischkäse-Sandwich erfunden, kann ich auch nur empfehlen, schmeckt prima und macht auch kaum Arbeit.

Grünen Spargel in einer Pfanne mit Olivenöl braten, mit Salz, Pfeffer und Zucker würzen, dann in Stücke schneiden und als Belag auf einem Stück Baguette mit Frischkäse anrichten, K meint, das sollten wir öfter machen
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Dienstag, 28. Februar 2023
Resteverwertung
Ich habe ein fantastisches Restverwertungsessen entdeckt und muss das unbedingt hier festhalten, damit ich weiß, dass ich die Idee bereits getestet und für gut befunden habe.

Bei uns gibt es nämlich sehr oft Ofengemüse und aus den Resten des kalten Ofengemüses kann man am Folgetag einen wunderbaren Brotaufstrich machen, einfach pürieren, etwas Frischkäse dazu und perfekt. Kann man so aufs Brot essen oder auch auf (alte) Baguettescheiben streichen und überbacken, beides ist ganz köstlich.

In den meisten Fälle ist bei mir auch Ofengemüse schon ein Resteessen oder, besser ausgedrückt, ein AWWM-Essen (alles, was weg muss), weil rund 98% aller Dinge, die ich zubereite AWWM-Zutaten enthalten, was wiederum daran liegt, dass ich keine konkrete Essensplanung habe und deshalb nie konkret für bestimmte Mahlzeiten einkaufen gehe, sondern mich beim Einkaufen am allerliebsten von den angebotenen Sonderangeboten inspirieren lasse.

Einer meiner bevorzugten Einkaufszeitpunkte ist Samstagsabend ab 20h bei Lidl, denn in unserem Lidl werden in der letzten Stunde vor Wochenende ganz viele Frischartikel um 30% oder auch um 50% (Obst/Gemüse/Brot/Schnittblumen) reduziert, logischerweise aber nur noch das, was zu dem Zeitpunkt überhaupt noch da ist, so dass man nicht gezielt mit Einkaufszettel einkaufen kann, sondern es ist eher wie Flohmarkt, wo man das Angebot wie eine Überraschung annehmen muss, um sich dann anschließend zu überlegen, was man damit wohl machen könnte.

Wenn ich konkrete Dinge benötige und sie sicher kaufen können möchte, gehe ich am Samstag auch gerne zweimal einkaufen - tagsüber den Einkaufszettel mit den wichtigen Dingen - und abends dann das reduzierte Überraschungsprogramm.

Eine besonders große Portion Ofengemüse gibt es, wenn am Samstag noch besonders viel Gemüse reduziert im Angebot war oder wenn ich Samstagsabends nicht nur bei Lidl gucken gehe, sondern auch bei Netto, die reduzieren nämlich auch, aber dort ist Obst+Gemüse oft schon etwas angematscht, weshalb ich dort nicht ganz so gerne einkaufe.

Ich habe mir auch schon mehrfach überlegt, ob ich so eine Obst- und Gemüsekiste abonniere, aber erstens ist da immer alles mögliche drin, was ich nur mit 2b-Begeisterung esse und zweitens entfiele dann das komplette Jäger- und Sammlererlebnis des reduzierten Einkaufs und dann würde ich, nur um überhaupt irgendwas Reduziertes kaufen zu können, anfangen größere Mengen Kram und unnützes Zeug zu kaufen, das man nicht essen kann, sondern das nur auf Dauer das Leben verstopft und zustaubt. Das möchte ich ganz unbedingt vermeiden, deshalb kann ich leider keine Bio-Kiste abonnieren und tobe meinen Schnäppchenjägerdrang Samstagsabends an der Gemüsetheke bei Lidl aus.

Seitdem ich jetzt festgestellt habe, dass es sehr sinnvoll ist, viel zu viel Backofengemüse herzustellen, damit man Reste hat, muss ich natürlich noch mehr Gemüse zum Sonderpreis kaufen
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Montag, 26. Dezember 2022
Familienessen
So, das war's jetzt erstmal wieder mit den Feiertagen, am Wochenende noch ein bisschen Jahreswechsel, dann sind wir aber auch durch und gut ist.

Aus Arbeitnehmersicht lagen die Feiertage dieses Jahr ja echt ungünstig, aber es war mein vorletztes Weihnachten als Arbeitnehmer, nächstes Jahr sieht das schon viel besser aus und überhaupt habe ich gar keine Lust mehr, mich darüber zu echauffieren, ich bin schließlich Boomer und nicht Gen Z, ich sollte also wenigstens so tun, als betrachtete ich Arbeit als eine Pflichtveranstaltung, die erledigt werden muss, ohne sich ständig zu beklagen.

Die Heizung hat ihren Dienst seit gestern zu 100% eingestellt, bis Samstag machte sie ja wenigstens noch lauwarm, jetzt ist ihre Heizleistung bei exakt 0, d.h. das Haus kühlt systematisch weiter aus, am späten Vormittag war es in der Wohnküche heute nur noch 12,7 °C, wie mir C etwas verstört im Familienchat mitteilte, ich war um die Uhrzeit natürlich noch nicht unten gewesen.*

*Es handelt sich um eine Ersatzsteuerung, die der Installateur probehalber ausgetauscht hat, um sicherzugehen, dass der Fehler nicht in der Steuerung liegt, deshalb hat da jemand etwas mit Edding draufgemalt, das ist also nicht dauerhaft so, sondern nur jetzt mal grade zum Ausprobieren.

Zum Glück haben wir noch einen elektrischen Heizlüfter gefunden, damit gelang es dann im Laufe des Tages die Raumtemperatur fast auf 18°C zu heben, das ist einigermaßen erträglich.

Wir hatten nämlich heute den Onkel zum Weihnachtsessen eingeladen und kurz überlegt, ob wir einfach den Essraum nach oben, in das vom Holzofen angenehm warm geheizte Wohnbüro verlagern, aber erstens kommt der Onkel nur sehr schlecht die Treppen rauf und zweitens haben wir hier zwar einen (Ess)tisch, der aber ganz klar nicht für sechs Personen ausgelegt ist, das würde ungemütlich eng.

Mit den 18°C, auf die wir die Wohnküche schließlich hochgeheizt hatten, war es unten am großen Esstisch deutlich angenehmer und es hat auch keiner gefroren, es gab Glühwein zur Ente.

Außerdem habe ich das erste Mal in meinem Leben eine komplett selbstgemachten Sauce Orange probiert (so à la Sterneköcherezept, mit stundenlangem Einkochen zwecks Reduktion und finaler Saucenbindung über gefrorene Butter) und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Ich hatte versucht, per Google ein passendes Rezept zu finden, fand dann aber nur sechs unterschiedliche, von denen mir keines komplett gefiel, aber die daraus selbsterfundene Schnittmenge hat wunderbar funktioniert. Zu blöd, dass ich mir nicht gemerkt habe, was ich da alles an Gewürzen reingekippt habe, aber das Grundprinzip ist mir jetzt klar und zur nächsten Ente werde ich diese Sauce so ähnlich noch mal wiederholen.

Mein Geheimtipp zur Ente ist übrigens die Knusperente aus dem TK vom Discounter, egal welche Marke, bisher hat noch jede funktioniert.
Die ist wirklich immer wieder extrem lecker und weil ich den Gästen nie verrate, dass es sich nur um schlichte TK-Ware handelt, bei der meine einzige Kochkunst darin besteht, sie für eine halbe Stunde in einen vorgeheizten Backofen zu schieben, werde ich auch regelmäßig sehr für diese perfekte Ente gelobt.
Ich genieße das Lob auch ohne Einschränkungen, denn genau darauf hatte ich es ja auch angelegt, als ich mir überlegte, dass es Ente gibt, wenn ich Gäste einlade.

Als Nachtisch gab es Applecrumble, jetzt sind endlich alle Äpfel verbraucht und die Reste von Cs veganer Butter habe ich auch erfolgreich verarbeitet, es war insgesamt ein sehr leckerer und ein netter Abend, der Onkel ist zwischen zwei Regenschauern wieder gut nach Hause gekommen, besser kann man einen zweiten Weihnachtstag nicht abschließen
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Sonntag, 27. November 2022
Knoblauchecken als Zupfbrot
K meinte heute, dass seine Füße ein anderes Erwartungsgefühl haben, wenn er über das neue Pflaster läuft. Die Augen sehen, dass der Boden anders ist als früher, aber die Füße sind noch auf die alte Pflasterung gepolt und das passt dann nicht zusammen, eben weil das neue Pflaster auch ein anderes Laufgefühl hat.
Es ist seltsam, aber ich weiß, was er meint.

Dabei gefällt mir das neue Pflaster nicht nur optisch wirklich sehr gut.

Es läuft sich auch besser darauf, ich denke also, die Füße werden sich schnell daran gewöhnen, denn an Verbesserungen gewöhnt man sich grundsätzlich besser als an Verschlechterungen.

Am Nachmittag machten wir einen langen Spaziergang am Strand entlang, durchs Dorf zurück und haben dann den Onkel besucht, der sich quasi nonstop über die Dachdecker ärgerte, die bisher wirklich sehr schlechte Arbeit abgeliefert haben. Ich bin aber zuversichtlich, dass er das Problem in Griff bekommt, weshalb ich davon ausging, dass ich außer anteilnehmend zuzuhören nichts weiter unternehmen muss.

Außerdem habe ich noch den Leuchtturm geknipst. Bevor das Motiv auf einer Leinwand landet, muss der künftige Bildausschnitt samt Perspektive erst mal abschließend geklärt sein. Ich habe heute immerhin schon mal festgestellt, dass nur die Perspektive von Westen schauend geeignet ist, denn nur dann sieht man die Fenster. Leuchtturm ohne Fenster ist irgendwie zu kahl.



Am Abend gab es Knoblauchecken als Zupfbrot mit Käse zubereitet und wir sind uns zu zweit einig, dass diese Art der Verarbeitung für den Fertigteig von Knackback eine echte Verbesserung ist.
Weil ich wahrscheinlich immer wieder vergessen werde, wie ich es gemacht habe, notiere ich mir hier selber die Zubereitungsrezeptur:


Man nehme:
1 Paket Knoblauchecken von Knack und Back
zusätzlich außerdem:
30g Butter
60g geriebener Käse

Butter mit der beiliegenden Knoblauchcreme in der Mikrowelle schmelzen (1 Minute bei 400 Watt)
Hälfte des Teiges in Stücke geschnitten in einer kleinen Backform (10x20cm) verteilen, Hälfte des Käses drüberschütten, restlichen Teig drüberlegen, zweite Portion Käse drüberstreuen und anschließend das geschmolzene Knoblauchbuttergemisch über alles kippen.
24 Minuten bei 170° backen

Meiner Meinung nach ist das die perfekte Verarbeitungsmethode für diesen Fertigteig und damit ich nicht vergesse, wie ich es gemacht habe, notiere ich es mir hier selber
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Sonntag, 22. Mai 2022
Erdbeerlimonadensirup
Gestern bekam ich ja spontan Lust auf Erdbeerlimonade, ein Rezept was ich vor zwei Jahren entdeckt und seitdem konsequent nach meinem persönlichen Geschmack fortentwickelt habe.

Die grundsätzlichen Zutaten sind dieselben wie im Originalrezept von Zucker, Zimt und Liebe, nämlich Erdbeeren, Zitronen, Wasser und Zucker, aber die Mengenverhältnisse habe ich komplett geändert und ich stelle auch keine trinkfertige Limonade mehr her, sondern nur noch so eine Art "Sirup", den man dann je nach Geschmack mit mehr oder weniger Wasser, das wiederum auch ganz nach Geschmack mehr oder weniger Kohlensäure enthält, glasweise trinkfertig aufgießt.

Sehr deutlich reduziert habe ich auch die Zuckermenge, ich persönlich (und alle, die das Zeug bei mir getrunken haben) finden, es schmeckt intensiver und besser, wenn es nicht so süß ist.

Weil ich aber nun schon länger keinen Erdbeerlimonadensirup mehr hergestellt habe, (die Erdbeersaison beginnt ja grade erst wieder), hatte ich komplett vergessen, was ich mir da so nach und nach als persönliche Lieblingsmischung herausgearbeitet habe.

Zum Glück fand ich aber noch einen ziemlich beschmierten Ausdruck mit dem ursprünglichen Rezept und meinen handschriftlichen Änderungen, die ich mehrfach durchgestrichen und nach jedem verbesserten Versuch aktualisiert hatte.
Um meine persönliche Variante des Rezeptes künftig jederzeit wiederzufinden, speichere ich sie jetzt einfach hier im Blog, dann kann ich auch den alten Zettel endlich wegwerfen.

Also, um ca. 0,75l Erdbeerlimonadensirup herzustellen benötigt man:
75g Zucker
200ml Wasser
eine Handvoll Eiswürfel

200ml frisch gepressten Zitronensaft (je nach Größe aus 3-4 Zitronen)
250g geputzte Erdbeeren

Schritt1: Zucker und Wasser aufkochen, wenn sich der Zucker aufgelöst hat, in ein anderes Gefäß umfüllen und eine Handvoll Eiswürfel reinwerfen, damit es schneller abkühlt.

Schritt2: Zitronen auspressen und Erdbeeren putzen und halbieren

Schritt3: Zitronensaft, Erdbeeren und abgekühltes Zuckerwasser in einen Mixer geben und gründlich pürieren (für Thermomixbesitzer: Ca. 20 Sek. auf Stufe 8-9)

Schritt 4: Die pürierte Erdbeer-Zitronenmasse in ein normales Haushaltssieb gießen und in einem Topf mit Ausgießer auffangen. (Hinweis für mich: am besten eignet sich die kleine Stilkasserole mit dem passenden kleineren Sieb), dadurch werden die groben Kernchen aus den Erdbeeren herausgefiltert.

Schritt 5: Alles in eine Karaffe umfüllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Ich mag es am liebsten im Verhältnis 1:1 mit etwas sprudelndem Mineralwasser aufgefüllt, es ist aber auch eine sehr gute Basis, um es mit Sekt aufzufüllen.

Dekoempfehlung: Minzblätter
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