anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 24. Mai 2023
Geld ausgeben
Seitdem ich mir selber immer wieder eindringlich versichere, dass ich mittlerweile wirklich ausreichend reich bin, um mir bis an mein Lebensende keine finanziellen Sorgen mehr machen zu müssen, werde ich auch beim Geldausgeben nach und nach lockerer und suche nicht mehr grundsätzlich nach selbstkonstruierten oder mittelguten Secondhand-Lösungen, sondern lege zunehmend mehr Wert auf Komfort, Qualität und Bequemlichkeit.

Ich finde es faszinierend, mich bei dieser Transformation der Grundeinstellung selber zu beobachten, stelle dabei aber auch fest, dass es Bereiche gibt, in denen sich die Grundeinstellung ganz offensichtlich nicht ändert, hier scheint also die Frage des Geldausgebens nicht an die Menge der verfügbaren Mittel geknüpft zu sein, sondern an irgendwelche anderen Grundsätze, deren Regeln ich grade versuche herauszufinden

Wenn ich die Möglichkeiten des Geldausgebens mal aus der Sicht eines Buchhalters betrachte, dann gibt es genau zwei Varianten für Ausgaben: Investition oder Aufwand.
Oder anders ausgedrückt: Entweder kaufe ich mit meinem Geld materielle Güter, die ich dann besitze und immer wieder benutzen kann oder ich bezahle für Dienstleistungen und Erlebnisse, die anschließend einfach weg sind.

Die Glücksforschung meint, dass Geld ausgeben für Erlebnisse glücklicher macht als der Kauf materieller Dinge, eine Aussage, die ich noch nie nachempfinden konnte.

Ich bin ganz eindeutig Typ "Dinge kaufen", weil ich seit jeher davon überzeugt bin, dass man sich gute, richtige, wirksame Erlebnisse nicht kaufen kann. Oder vielleicht auch, weil mich käufliche Erlebnisse viel zu wenig interessieren. "Die wahren Abenteuer sind im Kopf", bringt meine Einstellung zu "Erlebnissen" sehr gut auf den Punkt.

Zum Glück haben aber andere Psychologen die Glücksforscherstudien noch mal untersucht und stellten fest, dass glücksteigerndes Konsumverhalten in Punkto Erlebnisse vor allem für Leute gilt, die sowieso über ausreichend Mittel verfügen.

Mit dieser Erklärung wird das Bild für mich rund, denn wenn ich mir eh schon von kleinauf kaufen kann, was ich will, ist der abnehmende Grenznutzen von immer mehr Dingen offensichtlich, weil ich mich ja in einem irren Tempo zumülle, wenn ich ungebremst immer weiter kaufe und natürlich macht es dann glücklicher, Geld für Dinge auszugeben, die keinen Platz wegnehmen.

Ich bin allerdings erst in weit fortgeschrittenem Alter reich geworden, so dass ich auch mit ausreichenden Geldmitteln immer noch lieber Dinge kaufe als Erlebnisse. Das Gefühl, ausreichend reich zu sein, materialisiert sich bei mir derzeit vor allem im Kauf bzw. Austausch vorhandener Gegenstände gegen neue und vor allem höherwertigere.

Aktuell bin ich in einem wahren Renovierungs-, Verbesserungs- und Umbaurausch, was das Haus auf Borkum angeht. Der Onkel witzelt schon ständig, dass ich mir da ein Schlösschen bastel und ich finde das völlig okay so.

Da ich sehr früh gelernt habe, meine verfügbaren Mittel planvoll und überlegt einzusetzen, sind bei mir eine Kosten-Nutzen-Analyse genauso wie "make or buy" Überlegungen stets Grundlage jeder Kaufentscheidung.

Gelernt habe ich im Laufe meines Lebens, dass ich grade bei diesen "make or buy" Überlegungen, nicht nur Geld sparen, sondern mir auch gleichzeitig wirklich schöne Erlebnisse einhandeln kann.

Als ich neulich mit einem Kollegen nach Berlin fuhr, reisten auch noch weitere Kollegen aus dem Mutterhaus gleichzeitig mit uns nach Berlin. Wir hatten reservierte Plätze in der zweiten Klasse gebucht, weil ich der Meinung bin, dass einen die zweite Klasse genauso bequem ans Ziel bringt, schließlich wollte und musste niemand unterwegs arbeiten. Außerdem hatte es für uns den Vorteil, dass wir nicht mit der etwas anstrengenden Truppe aus dem Mutterhaus zusammen reisen mussten, denn die reisten selbstverständlich erste Klasse. Allein für den Zusatznutzen des woanders sitzen zu können hätte ich wahrscheinlich sogar die Mehrkosten für die erste Klasse akzeptiert, was angenehmerweise in diesem Fall aber gar nicht nötig war. In Berlin angekommen, fuhren die Mutterhauskollegen mit dem Taxi ins Hotel, ich (wir) entschieden uns für den (kostenlosen) ÖPNV, weil wir weder Zeitdruck hatten noch schlechtes Wetter. Am Ende waren wir sogar vor den Taxifahrern im Hotel und hatten nicht nur eine lustige Fahrt mit S- und U-Bahn erlebt, sondern auch das gute Gefühl des erfolgreichen Empowerments erlebt.

Mir fällt das als gelungenes Beispiel für eine "make or buy" Entscheidung ein, weil hier genau das als Ergebnis rauskam, was ich mir vorher auch erhofft hatte: Wir waren nicht nur billiger, sondern auch schneller und gleichzeitig mit viel mehr lustigen Erlebnissen ans gleiche Ziel gekommen.
Seitdem ich nicht mehr in erster Linie an einem sparsamen Lebensstil interessiert bin, haben sich die Schwerpunkte bei einer "make or buy" Überlegung verschoben. Dass es preiswerter ist, Dinge selber zu machen, statt andere dafür zu bezahlen, ist in der Gesamtentscheidung inzwischen nur noch dann von Bedeutung, wenn der Zukauf von Leistungen wirklich auffallend teuer ist. Wichtiger ist mir heute, dass ich die richtige Qualität bekomme und/oder dass ich beim Selbermachen eine gute Chance auf Spaß haben habe.
Bei der Frage "Essen gehen oder selber kochen" ist ein sehr häufiger Grund gegen ein Essengehen im Restaurant, dass mir Selbstgekochtes häufig besser schmeckt und das auswärts Essen gehen natürlich auch Aufwand bedeutet, der mir oft anstrengender oder umständlicher erscheint als fix zu Hause etwas selber zu kochen.
Auswärts essen bedeutet, dass ich mir passende Kleidung anziehen muss, dass man in irgendeiner Weise die An- und Abreise bis zum Restaurant organisieren und erledigen muss, dass man von nervigen, fremden Menschen umgeben ist, dass man sich an andererleuts Benimmregeln halten muss und natürlich auch, dass es unbestreitbar deutlich teurer ist als selber kochen.
An Tagen, an denen ich komplett kochunwillig bin, finde ich es völlig okay, mir in der örtlichen Frittenbude eine Portion Pommes zu kaufen - die machen satt, schmecken immer gut, lassen sich gemütlich zu Hause essen und halten sich preislich im Rahmen.
Um mich für ein Essen im Restaurant zu entscheiden, muss das schon deutlich mehr bieten. - Dementsprechend selten gehen wir essen.


Bei einer Kosten-Nutzen-Analyse geht es darum, aus einer Vielzahl von ähnlichen Angeboten das für sich selber passendste Angebot herauszufiltern, um so die Basis für einen brauchbaren Preisvergleich zu schaffen.
Dazu definiert man die zwingend notwendigen Funktionen und bewertet die Zusatzfunktionen. Wenn ich mir also eine Armbanduhr kaufen möchte, ist es eine zwingend notwendige Funktion, dass sie mit angemessener Präzision die Zeit anzeigt und dass ich sie mir ums Handgelenk binden kann. Uhren, die diese Funktionen nicht erfüllen, scheiden von vornherein aus. Es bleiben aber trotzdem noch unendlich viele verschiedene Modelle mit Preisen zwischen 1 und 10000€ übrig, wie viel mir eine Uhr letztlich wert ist, hängt deshalb von den Zusatzfunktionen ab und wie ich die jeweils einzeln und dann insgesamt bewerte.
Zusatzfunktionen sind zB:
Fabrikneu vom Händler oder gebraucht von privat
mit oder ohne Garantie,
Marke oder noname
Original oder Fake
Wasserdicht, tauchfest oder spritzgeschützt
usw. usw.

Seitdem ich mich ausreichend reich fühle, hat sich auch meine Bewertung der Zusatznutzen geändert, ich beobachte das an mir selber mit echter Faszination, aber ich habe in den letzten Jahren immer öfter mal Dinge fabrikneu vom Händler gekauft statt über ebay Kleinanzeigen oder auf dem Flohmarkt, einfach weil mir dieser Zusatznutzen die Mehrkosten wert war.

Vorteile beim Kauf von Neuware statt gebrauchter Ware, für die ich bereit bin, Geld zu bezahlen, :
• Ich muss nicht lange suchen, sondern kann jederzeit aus einer großen Anzahl von Anbietern auswählen
• Ich kann Dinge jetzt bekommen und nicht erst in drei Jahren, wenn sie auf dem Gebrauchtwarenmarkt angekommen sind
• Ich habe eine Gewährleistungs- und oft sogar eine Garantieverpflichtung, die es deutlich bequemer macht, eventuelle Schäden zu reparieren.
• Ich kann mit einem professionellen Verkäufer verhandeln und erspare mir die teilweise sehr seltsamen Privatverkäufer
• Ich bekomme im Zweifel eine professionelle Beratung und muss mich nicht selber mühsam woanders informieren
• Ich muss andere (mir bekannte) Menschen nicht um einen Gefallen bitten, sondern kann fremden Menschen einfach nur Geld geben

Was sich dagegen nicht geändert hat, ist meine Grundeinstellung zu dem von mir als Überkonsum definierten Dingen und Erlebnissen, die heute nicht mehr nur den Superreichen vorbehalten sind, sondern längst als Massenphänomen in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind und dementsprechend natürlich auch in ausufernder Menge konsumiert und gekauft werden.

Kann mir jemand die Notwendigkeit oder auch nur die Sinnhaftigkeit von Kreuzfahrten erklären? Oder von SUVs als Alltagsauto für Stadtmenschen? Oder von Flugreisen, wo es problemlos auch mit der Bahn ginge?
Ich weiß den Grund natürlich, weil alte und/oder übergewichtige Menschen diese Art des Reisens bzw. des Autofahrens (ich sach nur "hoher Einstieg", Opa verbiegt sich nicht mehr gerne) als Komfort empfinden und meinen, dieser Komfort stände ihnen jetzt zu, schließlich macht es der Nachbar auch.
Genau das ist aber das Gruselige daran, wir haben uns mittlerweile einen Mindeststandard angewöhnt, der als Selbstverständlichkeit und "ich habe ein Recht darauf" empfunden wird, weil es ja alle so machen, so dass es nicht mehr weit ist bis zu CW's spöttischer Feststellung: "Maybachs für alle" ist ja wohl das Mindeste, was sich ein Sozialstaat leisten können sollte.
Der persönliche Luxus des einzelnen wurde immer billiger und bezahlbarer und damit eben auch selbstverständlicher, so dass wir hier in Deutschland mit unseren 83 Mio. Einwohnern zwar nur auf Platz 19 der bevölkerungsreichsten Länder der Welt stehen, beim CO2 Ausstoß aber rasant nach vorne stoßen und hinter China, USA, Indien, Russland und Japan auf Platz sechs landen.
Stolz sein kann man darauf ja wohl eher nicht, dafür sind wir eben ein Staat, der sowohl die Freiheit als auch das Unvermögen des einzelnen sehr wertschätzt.

Was für einen vernünftigen Grund gibt es übrigens gegen ein Tempolimit? Wofür braucht man also noch so etwas wie einen Porsche? Oder all diese unsinnigen hochgezüchteten Rennautos oder sonstige Autoposerkarossen?

Ich sehe ein, dass man wegen der individuellen Mobilitätsmöglichkeit nicht sofort alle Autos verbieten kann, aber diesen reinen, wilden, unsinnigen und überflüssigen Motorspaß, dessen einziger Vorteil darin liegt, dass er der Einzelperson Freude bereitet, für die Gemeinschaft aber jede Menge Nachteile mit sich bringt, könnte man das nicht mal endlich abschaffen?
Diesen Motorsportfreunden geht es nicht um Mobilität oder gar um Bequemlichkeit oder darum, mit einem fahrbaren Untersatz von A nach B zu kommen, sondern nur um ihren ganz persönlichen, individuellen und privaten Spaß.
Sie mögen den Krach*, den ihre Fahrzeuge verursachen, den Gestank* und das Gefühl, Teil einer Gruppe zu sein, die sich nicht an Sinnhaftigkeiten hält. Sie bilden sich ein, das wäre Freiheit, dabei ist es nur eine rücksichtslose Unverschämtheit. Fast alle rücksichtslosen Unverschämtheiten werden übrigens mit dem Schrei nach Freiheit begründet, ich hätte gern die Freiheit solche Idioten einfach rausschmeißen zu können. Auf den Mond schießen zum Beispiel, dort können sie dann machen, was sie wollen.
* sie nennen es "Sound" und "Benzinduft" und ich finde es ein wunderbares Beispiel, das sprachliche Schönfärberei die Realität weder leiser noch wohlriechender macht

Sorry, das war jetzt ein kurzer Ausbruch zu einem ganz anderen Thema, aber mir fehlt wirklich jedes Verständnis, warum dieser Individualspaß erlaubt und genehmigt ist, während andere Privatfreuden streng verboten sind und schwer sanktioniert werden, wenn man erwischt wird. Warum sind Drogen illegal? Wo genau ist der Unterschied? Warum darf man nicht nackicht durch die Fußgängerzone laufen und warum werden Exhibitionisten weggesperrt? Die wollen auch nur ihren Privatspaß. Ich glaube, hier gibt es noch sehr viele unlogische Beispiele.

Aber eigentlich war ich ja beim Geldausgeben und warum sich mein Geldausgabeverhalten verändert hat, seitdem ich mich nicht mehr von Hunger, Armut und Insolvenz bedroht sehe, wenn ich in einem Monat mal mehr ausgebe als reinkommt.

Peter Wittkamp hat sich da neulich auch Gedanken zu gemacht.

Er meint, ihm würde zu viel Geld die Freude an der Schnäppchenjagd vermiesen, weil 50cent für wirklich reiche Menschen nicht mehr so viel wert sind wie für arme Menschen und selbst 100€ irgendwann relativ nicht mehr auffallen. Und er meint, man nimmt den Luxus, in dem man lebt, irgendwann nicht mehr als etwas Besonderes wahr und freut sich dann nicht mehr darüber.

Ich kann ihn da beruhigen, bei mir zumindest tritt dieser Effekt nicht bei den kleinen Beträgen ein.
Im Gegenteil, Flohmarkt ist nach wie vor mein liebster Einkaufsort und ich freue mich jedes Mal wie Bolle, wenn ich dort wieder etwas, was ich schon länger suchte, besonders günstig erjagen konnte. Meine Vintage-Gartenstühle zB, die ich vor einiger Zeit auf dem Flohmarkt für 7,50€ das Stück gekauft habe, machen mir vor allem deshalb Spaß, weil sie so günstig waren. Ich hätte sie auch in Münster in einem "Antikkramwarenladen" kaufen können, aber dort sollten sie 75€ pro Stuhl kosten und das habe ich abgelehnt. Auch die Lidl-Rabattcoupons machen mir große Freude und selbstverständlich sammele ich jede Pfandflasche, um sie ordnungsgemäß wieder einlösen zu können.

Bei den großen Beträgen, also so ab vierstellig aufwärts, da habe ich allerdings tatsächlich eine andere Haltung eingenommen.
Da geht es aber auch nicht um Schnäppchenjagd, sondern um Dinge, die halt sind wie sie sind oder kosten, was sie kosten. Börsenschwankungen zB lassen ein sechsstelliges Depot innerhalb eines Tages regelmäßig um vierstellige Beträge sinken, aber auch steigen. Mein Rat, wenn Leute deshalb Panik bekommen: Nicht hingucken.

Und wenn man Häuser renoviert und Küchen kauft, dann lohnt es sich sicherlich, verschiedene Anbieter und Preise zu vergleichen und ich freue mich sehr, dass ich ein Küchenstudio gefunden habe, was mir eine Küche zu einem deutlich besseren Preis anbietet als das erste Küchenstudio hier in Münster, aber trotzdem kostet es nun mal, was es kostet und wenn man eh schon im fünfstelligen Bereich ist, dann ist es irgendwann auch egal und dann ist auch noch eine Dekton-Arbeitsplatte drin.

Wenn ich zusammenfasse, was sich an meinem Ausgabeverhalten geändert hat, seit dem ich dieses ausreichend-reich-Gefühl habe, so stelle ich fest, dass ich mir seit einiger Zeit Dinge in neu kaufe, die mir früher auch in gebraucht noch zu teuer gewesen wären.
Letztes Jahr zB diese neue Miele-Waschmaschine, immerhin die erste Miele in meinem Leben.
Dann diese tollen Gazelle-Fahrräder, das ich mir jetzt sogar ein zweites Mal gekauft habe, eben weil es so toll ist. Auf Rädern von Aldi&Co. kann man auch gut fahren, unbestritten, aber man merkt den Qualitätsunterschied schon deutlich.
Die neuen Türen auf Borkum, keine Baumarkt- sondern Schreinerqualität aus Massivholz, und natürlich die Küche - all das sind Dinge, die wären nicht notwendig gewesen, die alte Ausstattung hätte es auch noch weiter getan bzw. man hätte es auch deutlich preiswerter ersetzen können, aber es macht Spaß, sich so schöne Dinge leisten zu können und an dieser Stelle genieße ich es sehr, dass ich hierfür nun auch endlich gefühlt ausreichend reich bin.

Was sich nicht geändert hat, ist meine Einschätzung zu Dingen und hier vor allem Erlebnissen, die mir einfach nicht das Geld wert sind, das sie kosten.
Bevor ich für 3.000 € eine Woche Urlaub auf den Malediven mache, kaufe ich mir lieber das zweite Gazelle-E-Bike für Borkum.
Bevor ich 150 € für eine Konzertkarte für xy bezahle, kaufe ich mir lieber eine paar gute Kopfhörer und streame die Musik so oft ich will.
Bevor ich 100 € für einen Restaurantbesuch in einem 3-Sterne-Restaurant bezahle, kaufe ich mir lieber richtig gutes, edles Küchenzubehör und freue mich dann täglich daran, dass ich so gutes Werkzeug habe, mit dem ich mir leckeres Essen selber kochen kann.
Bevor ich 300 € für eine Hotelübernachtung bezahle, suche ich mir lieber ein günstiges Hotel für den halben Preis und gehe anschließend Schuhe shoppen. (oder Handtaschen).

Diese Liste ließe sich noch deutlich länger fortführen, es gibt sehr viele Dinge, die halte ich einfach nur für rausgeschmissenes Geld und wenn ich Geld gerne loswerden will, dann würde ich es lieber zielgerichtet spenden oder andere, deutlich sinnhaftere Dinge damit tun
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Freitag, 25. November 2022
Black Friday
Heute ist black Friday und obwohl ich endlich begriffen habe, was das bedeutet, fällt mir kaum noch etwas ein, was ich bräuchte, ich spare also vor allem durch fehlenden Bedarf. Ich denke, das ist besonders klimafreundlich.

Ich weiß nicht, seit wann diese black Friday Supersonderangebotswelle auch in Deutschland stattfindet, wirklich verstanden, was es bedeutet, nämlich dass sich vor allem die online Händler mit echten Supersonderpreisen gegenseitig überbieten und es sich wirklich lohnt, geplante Käufe in diese Zeit zu schieben, das habe ich erst vor zwei oder drei Jahren ernsthaft begriffen.

In meiner Jugend gab es Sommer- und Winterschlussverkaufswochen und das waren auch immer die Zeiten, in denen meine Eltern gezielt in die Stadt gefahren sind, um genau das zu einem besonders günstigen Preis zu ergattern, was man sowieso brauchte.
Dass die Händler darauf spekulieren, dass bei vielen Menschen die Schnäppchenjägergene erwachen und sie jede Menge Zeug kaufen, was sie eigentlich gar nicht brauchen, aber weil es grade so ungemein günstig ist, können sie nicht widerstehen, das genau das der Plan der Händler ist, das kann ich verstehen. Denn wenn es alle Leute so machten wie meine Eltern früher oder ich heute, dass wir nämlich nur die sowieso geplanten und notwendigen Käufe genau in diese Zeit schieben, um noch mal extra Geld zu sparen, wenn das jeder so machte, dann wäre der Umsatz der Händler außerhalb der Schnäppchenwoche sehr mau.

Ich habe ohne jeden Zweifel sehr viele Schnäppchenjägergene in mir und wenn Dinge, die ich vielleicht eigentlich nicht brauche oder von denen ich bisher gar nicht wusste, dass ich sie brauchen können würde, oder so, wenn also Dinge sehr, sehr günstig sind, dann kann ich oft genau wegen des günstigen Preises nicht widerstehen. ″Für das Geld kann man XY nicht stehen lassen.″ ist der geflügelte Satz dazu und so habe ich mein gesamtes Leben schon Kram gekauft, den ich nur durch Zufall entdeckte und erst während des Kaufens feststellte, dass ich es dann halt irgendwie brauchen könnte, Konjunktiv rettet vieles.

Grundsätzlich finde ich das auch genau so wirklich toll, allerdings ist mein Preisniveau, das mich Dinge als wirklich sehr, sehr, sprich: kaufenswert günstig einstufen lässt, seit über 40 Jahren vom Flohmarkt geprägt und das wiederum bedeutet, es gibt so gut wie nicht, was neu in einem Laden oder im Internet angeboten wird, was ich als "″Für das Geld kann man XY nicht stehen lassen.″ empfinde.

Black Friday ist für mich also wirklich nur für die Dinge von Bedeutung, die ich nicht auf dem Flohmarkt bekommen kann, aber trotzdem gerne haben möchte.
Wirklich viele Dinge sind das nicht und deshalb habe ich mich viele Jahre auch überhaupt nicht dafür interessiert, was dieser black Friday nun bedeutet bzw. wie genau er funktioniert.

Aber dann kam Corona und damit auch ein deutlicher Einbruch aller Flohmarktmöglichkeit, außerdem habe ich irgendwann ja auch mal beschlossen, dass ich reich bin und vorzugsweise nur noch finale Anschaffungen tätigen möchte, das wiederum fällt als gut ausgewählter Neukauf deutlich leichter.
In den letzten 2-3 Jahren habe ich also vermehrt Dinge neu in Läden erworben und damit wurde diese black Friday Nummer natürlich interessant.
Aber zwei Jahre später bin ich schon so weit, dass mir kaum noch etwas einfällt, was ich überhaupt bräuchte. Das Leben kann durchaus kompliziert sein.

Ein bisschen was habe ich aber doch gekauft, nämlich noch mehr Giesswein-Schuhe. Bei Giesswein gibt es jetzt nicht nur die Merino-Runners, von denen ich keine weiteren mehr kaufen kann, weil ich alle sechs Farben, die für mich in Frage kommen, schon besitze, sondern seit allerneuestem haben die auch Cashmere Sneaker im Programm und obwohl ich keine Ahnung habe, wie die sich am Fuß anfühlen und ob die genauso bequem sind, wie es der Name verspricht, weil ich natürlich noch in keinem Schuhladen war, wo ich sie hätte anprobieren können, war ich natürlich trotzdem neugierig und als Giesswein jetzt im black Friday-Deal zwei Paar zum Preis von einem anbot, dachte ich, das ist eine perfekte Gelegenheit, es einfach auszuprobieren - und 50% Rabatt finde ich wirklich kaufenswert akzeptabel.

Außerdem haben wir noch einen neues Dyson-Staubsauger gekauft, hier hatte ich mir ein Preislimit von deutlich unter Listenpreis gesetzt und seit einem Jahr den Markt beobachtet, ich musste tatsächlich bis jetzt zur black Friday week warten, bis es ein entsprechendes Angebot gab.

Diese Dyson Staubsauger sind ja auch so eine Pest für Leute, die zu viel Geld haben. Seitdem ich dazu gehöre, besitze ich auch Dyson Staubsauger. Weil ich zwei Haushalte habe, besitze ich in jedem Haus einen und ja, ich habe in jedem Haus auch noch einen richtigen Staubsauger, also so ein kabelgebundenes Billigteil für unter 100 €, das zwar unbestritten effektiver und gründlicher saugt als das Dyson-Teil, es steht aber versteckt irgendwo in einer Ecke, weil es erstens nicht so fancy ist, wie so ein Dyson-Sauger und zweitens auch nicht so praktisch, immerhin ist es ja kabelgebunden. Dafür saugt es unbestreitbar besser, die effektive Saugleistung ist aber nur von untergeordneter Bedeutung, wenn die Frage im Raum steht, ob man einen Dyson-Staubsauger braucht.

So ein Dyson-Sauger verhält sich zu einem kabelgebundenen Normalsauger wie ein Drei-Sterne-Essen zu Fastfood.
Reiche Leute können sich halt auch ein Drei-Sterne-Essen leisten, was nicht bedeutet, dass sie ihr normales Alltagsessen nur noch in einem Drei-Sterne-Restaurant bestellen.

Wie auch immer, N wünschte sich letztes Jahr auch so einen Dyson-Sauger und ich nutzte die Gelegenheit des Elternupgrades, er bekam also unsern alten und ich ein neues Modell, natürlich gekauft als black-Friday-Deal.

Das neue Modell (ich habe jetzt einen V12 slim, wen es interessiert) hat zwei Features, die finde ich wirklich ganz ungemein gut. Zum einen gibt es einen permanent Ein-Aus-Knopf, was ich für mich und meine rheuma-arthritis-ganglion-verkrüppelten Hände extrem angenehm finde und zum anderen gibt es so einen kriminaltechnologischen Lichterkennungsaufsatz, mit dem sieht man tatsächlich alle Blutreste Dreckpartikel, die auf dem Boden rumfliegen, sehr faszinierend.
Von meinem neuen Dyson-Staubsauger war ich also sehr angetan, insoweit gefiel es mir sehr, dass auch C sagte, sie hätte gerne einen Dyson-Staubsauger, perfekte Gelegenheit, um auch auf Borkum upzugraden.

Blöd nur, dass es tatsächlich bis heute kein Angebot gab, was wenigstens das Preisniveau, was ich letztes Jahr bezahlt habe, erreicht hätte. Ich habe aber nicht nur Prinzipien, sondern auch eine Ehre zu verteidigen, es wurde also kein neuer Dyson-Staubsauger gekauft, wenn es die nicht mit mindestens 25% Rabatt gibt, dann eben nicht.

Es dauerte also tatsächlich genau ein Jahr, bis ein entsprechendes Angebot wieder aufploppte, aber jetzt besitzen wir auch hier auf Borkum einen V12 slim und große Teile des heutigen Tages haben wir damit verbracht, den alten Dyson-Staubsauger zu reinigen.
Der war nämlich in einem sehr bedauernswerten Zustand, weil er von den Handwerkern als Baustellenstaubsauger benutzt worden war. So was passiert, wenn man nicht selber vor Ort ist, um aufzupassen, aber als Weihnachtsgeschenk taugte er in dem Zustand wirklich nicht.

K schaute ausführlich You-Tube-Videos, die erklärten, wie man so einen Staubsauger auseinanderbaut und zerlegte mir dann unser Gerät in viele Einzelteile, die sich sehr gut säubern ließen.
Das Zusammenbauen war etwas komplizierter als das Auseinandernehmen, aber es gelang dann doch und jetzt sieht der Sauger aus wie neu, ich kann ihn mit sehr gutem Gewissen als Weihnachtsgeschenk weitergeben.

Insgesamt waren das aber schon alle black Friday Einkäufe, wirklich ausschweifend finde ich das nicht.

+++++++

Am Nachmittag fuhren wir noch ins Dorf, tauschten Fahrkarten um und ließen neue ausstellen, dann machten wir einen Spaziergang am Leuchtturm vorbei, weil ich mit Barbara ausgehandelt habe, dass ich Steuer- und Grundsteuererklärung gegen Leuchtturmbild tausche, ich muss nur noch Bilder als Vorlagen liefern, ich denke, dafür habe ich jetzt ausreichend Material.

Und als wir um 16h oben an der Promenade waren, ging grade die Sonne unter, zum Abschluss gibt es also noch ein paar Stimmungsbilder von heute.


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Sonntag, 3. April 2022
Einkaufstag
Heute war wieder Sonderverkauf bei Emsa. Ich machte mich gegen Mittag auf dem Weg, fuhr erst zum Wertstoffhof und entsorgte einen kaputten Drucker und von dort dann weiter nach Emsdetten. Als ich bei Emsa ankam, wickelte sich die Warteschlange der Menschen vor dem Eingang grade in Zweierreihen um den gesamten Parkplatz, weshalb ich spontan die Lust verlor, mich dort einzureihen und einfach weiter geradeaus fuhr.

2 km weiter ist mein Lieblingssecondhandladen, dort gab es keine Warteschlange, dafür jede Menge frische Ware, es war eine sehr zufriedenstellende Alternative.

Auf dem Rückweg kam ich wieder bei Emsa vorbei und stellte fest, dass sich die Schlange deutlich verkleinert hatte, vor allem waren auf dem Parkplatz freie Parkplätze, das machte die Sache deutlich attraktiver.

Die Ausbeute war gut, ich habe mir noch eine zweite Thermotasse gekauft und drei große, luftdicht schließende Smoothie-Becher, weil ich vorhabe, künftig regelmäßig größere Mengen an grünen Smoothies herzustellen und in diesen Bechern lässt sich das Zeug wunderbar auf Vorrat aufbewahren.


Gestern habe ich zum ersten Mal so einen grünen Smoothie hergestellt und war spontan sehr begeistert. Da passte es natürlich perfekt, dass ich heute gleich die richtigen Vorratsbecher dafür erwerben konnte.

Am Abend fuhr ich dann noch mal los und kaufte bei Lidl die Obst- und Gemüseabteilung leer, die reduzieren dort Samstagabends ja immer alles um 50 % und das ist natürlich perfekt, wenn man in das Smoothie Geschäft einsteigen möchte.

Blumen gab es auch zum halben Preis, hier steht jetzt also ein riesengroßer Tulpenstrauß und verbreitet Frühlingsgefühle.

Zum Abendessen gab es eine sehr leckere Gemüsepfanne mit grünem Spargel und allerlei anderem Gemüse, wir leben hier grade ausgesprochen gesund
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Samstag, 6. November 2021
Küchen kucken
Heute war mal wieder Einkaufstag, aber statt Knäckebrot suchten wir heute Küchen, d.h. wir wollten einfach mal schauen, was es so an Küchen gibt, welche neuen Geräte auf dem Markt sind, was an guten Ideen entwickelt wurde und überhaupt wollten wir zunächst mal einen Eindruck bekommen von dem, was möglich ist.

Ich habe ja schon immer gesagt, dass die Küche für mich der zentrale Raum des Hauses ist, d.h. ich entscheide als erstes, wie groß die Küche sein muss, dann wird der Rest des Hauses da drumherum gebaut.
So ungefähr haben wir das auch dem Architekten vermittelt, der hat also schon eine recht große Küche eingeplant, aber wie genau das nachher alles im Einzelnen ausgeführt wird, das hängt natürlich im Detail davon ab, was ich für eine Küche haben möchte.

Nun ist es so, dass für mich vor allem die Elektrogeräte, die da verbaut werden, wichtig sind und dass die Arbeitsabläufe praktisch und bequem funktionieren sollen, die Optik der Küche ist für mich das alleruninteressanteste mit der geringsten Priorität.
Gelernt habe ich heute, dass die Küchenindustrie darauf nicht eingerichtet ist.

Weil wir uns im ersten Schritt zunächst einen allgemeinen Überblick verschaffen wollten, was denn heutzutage überhaupt so angeboten wird auf dem Küchenmarkt, haben wir heute eine Tour durch diverse Küchenstudios bzw. Küchenabteilungen von Möbelhäusern gemacht.

Ergebnis: Die Küchen will ich alle nicht.

Es war wirklich ernüchternd wenig dabei, was mir gefiel und was ich mir für meine neue Küche vorstellen kann.

Eine einzige Küche hatte eine Idee, die fand ich allerdings wirklich gut. Da war die Arbeitsplatte 90cm oder sogar 1m tief, wobei die hinteren 30-40cm durch eine hohe Schiebetür abgetrennt waren.
Das finde ich geniale Idee, denn ich verweigere ja hartnäckig jede Art von Ober- oder Hängeschrank, weil ich mir da immer den Kopf dran stoße und weil ich es grundsätzlich nicht leiden kann, unter so einem Schrank zu werkeln. Das Problem aber einfach dadurch zu lösen, dass man die Arbeitsfläche 40cm vorzieht, das finde ich eine prächtige Idee und die ist für die neue Küche jetzt schon gesetzt.
Vor allem weil ich dadurch auch gleich richtig viel Platz auf der Arbeitsplatte gewinne, denn alle Geräte, die bei mir immer im Weg stehen, können bei dieser Lösung einfach im hinteren Teil der Arbeitsplatte verschwinden.
Ich bin sehr begeistert und werde das gleich an den Architekten weiter melden, dass er das bei der Planung berücksichtigt.

Weil mich die normale Küchenwelt so erschütterte, da ich sie so unglaublich langweilig, dafür aber angemessen teuer fand, wollte ich zum Abschluss noch unbedingt bei Ikea gucken. In meinem Kopf war abgespeichert, dass die dort ganz brauchbare Küchenideen hatten.
Muss aber auch schon länger her sein, heute fand sich dort wirklich gar nichts, was mich auch nur für einen zweiten Blick interessierte.

Fürs Protokoll: Das war der erste Ikea-Besuch meines Lebens, in dem ich ausführlich durch den ganzen Laden gelaufen bin und auch im Unterschoss alles angeguckt habe, bei dem ich aber nicht ein einziges Teil kaufte. Ich hätte gerne neue Spülbürsten gekauft, doch die waren grade vergriffen und so kam es, dass ich wirklich einfach so und mit leeren Händen an der Kassenschlange vorbei wieder rausgelaufen bin.

Ich war von mir selber beeindruckt.

Ausgabetechnisch war das also ein recht günstiger Tag heute, vom Anstrengungsgrad her unterschied er sich aber nicht von letztem Samstag, als ich versuchte, ein besonderes Knäckebrot zu erwerben, im Gegenteil, ich schätze, wir sind heute noch mal deutlich mehr gelaufen.

Dementsprechend müde sind wir jetzt auch alle beide, es war ein langer Tag
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Mittwoch, 13. Oktober 2021
Maschinenparkzugänge
Aktuell habe ich grade wieder eine sehr intensive Einkaufsphase.
Solche Phasen treten bei mir sporadisch auf und es lohnt sich nicht, sich dem Einkaufsdrang zu widersetzen, denn der bleibt so lange akut, bis er durch Geldausgeben befriedigt wurde. Diese Erkenntnis kann als gesichert hingenommen werden, dafür bin ich alt genug, um das als unverrückbares Isso und Teil meiner eigenen Persönlichkeit zu akzeptieren.

Wenn ich dabei die Dinge, die ich als erstes meine kaufen zu müssen, dann nur deshalb nicht kaufe, weil ich zwanghaft vernünftig sein will und erkenne, dass ich die Dinge ja nur kaufen will, weil ich grade eine Einkaufsphase habe, wenn ich also die ersten Dinge nicht kaufe, kaufe ich halt irgendwann die zweitbesten oder, wenn es noch schlimmer kommt, die drittbesten oder noch schlimmeres Zeug . Dass ich Dinge kaufe, lässt sich sowieso nicht verhindern, besser ist es dann also auf alle Fälle, dass ich es zügig erledige und mich nicht in die Niederungen von üblen Vernunftsublimierungskäufen begebe.

Zur Zeit ist es also mal wieder soweit, ich verspüre den dringenden Drang Dinge zu kaufen und weil die Einkaufsmöglichkeiten auf der Insel begrenzt sind, kaufe ich halt im Internet.

Heute wurde eine cake factory geliefert und noch bin ich sehr zufrieden mit dem Kauf. Ich habe sie noch nicht ausprobiert, aber schon jede Menge Rezepte dafür durchgelesen und bilde mir fest ein, dass sie ein ideales Teil für einen Zwei-Personen-Haushalt ist.
Als Folgekauf habe ich anschließend erst mal ein paar Zutaten besorgt, die sich sonst niemals kaufen würde und deshalb natürlich auch nicht im Haus habe, aber wer weiß, vielleicht revolutioniert dieses Gerät ja alle meine künftigen Ess- und Backgewohnheiten.
Ich werde natürlich berichten.

Außerdem habe ich heute einen elektrischen Fleischwolf gekauft. Hauptsächlich deshalb, weil ich Tartar essen wollte und es auf der Insel nur einen Metzger gibt und der ist im Dorf und da wollte ich nicht extra hinfahren.
Ich dachte, es ist ungemein klug, sich eine eigene Tartar-Produziermaschine zu kaufen, dann kann ich normales Rindfleisch, was es ja in jedem Laden gibt, da durchjagen und habe nie mehr das Problem, dass ich nur wegen Tartar extra auf die andere Seite der Insel fahren muss.
Das hat auch ganz wunderbar funktioniert, ich kaufte zusammen mit dem Fleischwolf auch noch ein Biorindrumpsteak und ich finde, ich habe noch niemals so feines Tartar gegessen, wie das, was ich da heute selber hergestellt habe.

Das größte Problem, was ich jetzt habe, ist die Frage nach der Lagerhaltung der neuen Maschinen. Es ist nämlich kein Platz mehr im Abstellraum, aber damit beschäftige ich mich dann morgen
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Samstag, 25. September 2021
Flohmarktschätze
Bevor ich gleich wieder wegen allgemeiner Schwäche ausfalle und kurzfristig ins Bett verschwinden muss, schreibe ich lieber jetzt mal fix was, denn das war bisher ein sehr schöner und sehr erfolgreicher Tag und es wäre schade, wenn ich den unbeschrieben vergehen ließe.

Der Tag lockte mal wieder mit wunderbarem Wetter, was die unerledigten Schreibtischprobleme noch unangenehmer macht.
Ich bin ja großer Fan der letzten Minute, gäbe es die nicht, würde ich lästige Dinge wahrscheinlich niemals erledigen, aber so bleibe ich verbissen positiv gestimmt, ich krieg das sicherlich noch alles irgendwie hin. In der letzten Minute, vielleicht brauche ich davon dann einfach ein paar mehr. Minuten, meine ich.
Egal, heute war schönes Wetter und Samstag und Flohmarkt, Yolo!, wir fuhren also nach Münster.

Was für eine gute Idee das war, kann man ja immer erst im Nachhinein beurteilen, wenn man zu Hause seine Ausbeute noch mal sorgfältig ausbreitet und seine Schätze bewundert.

Das Tollste, was ich heute gekauft habe, ist das hier:

Ein alter Hackklotz original aus einer Metzgerei. Ich war spontan schockverliebt.

K., der das gute Stück abtransportieren musste, denn es ist ziemlich schwer, da wäre ich alleine dran gescheitert, ekelte sich ein wenig, denn es war halt wirklich original aus einer Metzgerei und nur so grade eben oberflächlich saubergemacht.

Blood, sweat and tears - alles noch dran, aber es gibt doch Hochdruckreiniger und ich war da sehr zuversichtlich, dass ich die gruseligsten Vergangenheitsspuren problemlos wegkärchern kann.
Zuhause angekommen stellte K mir das Teil auch sofort in den Garten, ein wunderbarer Vorwand, um noch mehr Bogen um den Schreibtisch zu machen.

Aber auch an einem anderen Stand habe ich schöne Dinge gekauft, da war nämlich eine Frau, die hatte eine Riesenmenge an ungetragenen, noch mit Preisschild versehenen, Großraumpullovern im Angebot. Alle aus feinster Merinowolle und ganz exakt so, wie ich Pullover liebe. Ich habe insgesamt fünf gekauft, drei blaue (Blau ist schließlich nicht gleich Blau, von Blau kann man gar nicht genug Schattierungen haben), einen schwarzen und einen in Herbstorange.

Sind inzwischen schon alle gewaschen und trocknen nun langsam an der frischen Luft vor sich hin, denn sie rochen allesamt leicht muffig. Das passiert, wenn Wolle sehr lange liegt, ich kenne das von der Wolle der Onkelfrau, die müffelt auch.
Überhaupt erinnerte mich an diesem Stand viel an die Onkelfrau, denn die Preisschilder der Pullover trugen alle noch DM-Preise und als ich die Verkäuferin fragte, wo sie die Sachen her hätte, sagte sie, es wäre ein Nachlass, die hätte sie dort so vorgefunden. Es gibt also noch mehr Menschen, die Dinge einfach in Riesenmengen in Läden kaufen, nur um sie zuhause dann unbenutzt in den Schrank zu legen und zu horten.
Ich war in diesem Fall sehr zufrieden mit der Marotte der Nachlassgeberin, es sind wirklich ganz ungemein schöne Pullover.

Außerdem habe ich heute Nachmittag ja gekärchert, das machte auch viel Spaß. Ich hatte ganz vergessen, wie viel Spaß das macht, denn K hat den Hochdruckreiniger, den ich heute das erste Mal benutzte, erst vor kurzem gekauft, ich besaß die letzten 13 Jahre also keinen, habe ich heute bemerkt.

Aber jetzt, jetzt habe ich wieder einen und ich habe ihn ausgiebig benutzt. Allerdings nicht so ausgiebig, wie ich gerne gewollt hätte, denn es ist ein akkubetriebenes Gerät und wir haben leider nur einen Akku. Nach einer Stunde war der Spaß schon wieder zu Ende, da war ich zwar erwartungsgemäß selber gründlich nass und wunderbar verdreckt, aber natürlich noch lange nicht mit allem, was man kärchern könnte, fertig. Die Terrasse sieht jetzt erst recht seltsam aus.
Auf meiner Einkaufsliste steht der dringliche Erwerb eines zweiten Akkus für das Gerät.

Der Hackklotz ist auch gut sauber geworden, wenn er trocken ist, werde ich die Farbe an den Beinen abbeizen (soweit sie nicht schon weggekärchert wurde) und den oberen Klotz mit Schleifpapier bearbeiten, aber ich ahne schon, wie hübsch das Teil nachher als Blumenständer aussehen wird
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Dienstag, 18. Mai 2021
Brillenkauf
Der Bürotag war relativ harmlos, es gab diverse Video-Sitzungen, in denen ich aber überall nur formal anwesend sein musste, sagen musste ich nirgendwo etwas und in einem Termin habe ich dann sogar die Hälfte der Zeit die Kamera ausgeschaltet und sie nur für das Abschiedswinken kurz wieder angemacht. Solche Termine gefallen mir dann durchaus.

Am späten Nachmittag hatte ich dann meinen Termin beim Optiker. Nachdem die Augenärztin ja neulich festgestellt hat, dass ich dringend eine neue Brille brauche, habe ich es geschafft, mir tatsächlich ohne jeden weiteren Verzug einen Termin für einen Sehtest beim Optiker zu buchen, das ist ja heutzutage alles etwas umständlicher als noch zu Vorpandemiezeiten.

Zu einer neuen Brille gehört auch ein neues Gestell und, nun ja, was soll ich sagen, aber ich fürchte, das Gestellaussuchen ist mir ein wenig aus dem Ruder gelaufen. Weil ich mich einfach so gar nicht entscheiden konnte, hat mir der Optiker ein Angebot gemacht, was ich nicht abschlagen konnte und jetzt bekomme ich eben sechs Brillen, aber jede hat ihre individuelle Berechtigung.
Neben drei Alltags-Gleitsichtbrillen bekomme ich jetzt noch eine Sonnengleitsichtbrille und zwei Computer- bzw. Klavierspielbrillen, für solche Tätigkeiten sind nämlich Einstärkenbrillen viel praktischer, weil die Entfernung, in der man etwas scharf erkennen möchte, ja immer gleich bleibt und man auch dann noch etwas lesen kann, wenn man den Kopf senkt und oben durch den "Fernsichtteil" einer Gleitsichtbrille guckt. Man kann also auch durch den Teil der Brille noch lesen, weil es genau keine Gleitsichtbrille ist.
Aus exakt diesem Grund hatte ich sowieso schon den Plan gefasst, mir auf alle Fälle auch eine Einstärkenbrille zuzulegen, je nach Preis hatte ich auch vorher schon zwei Einstärkenbrillen angedacht, weil ich dann eine fest im Büro lassen kann und die andere zu Hause am Klavier liegt.
Und Gleitsichtbrillen wollte ich bestimmt auch mindestens zwei haben, denn wenn man seine Brille immer trägt, dann ist es nett, wenn man mal abwechseln kann.

Naja, und dann habe ich mir vier Gestelle ausgesucht und da war auch eines bei für eine Einstärkenbrille, aber leider drei für eine Gleitsichtbrille und ich konnte mich nicht entscheiden, welches ich davon downgraden will, um es anschließend nur als Einstärkenbrille zu benutzen. Die drei waren so unterschiedlich, dass sie sich hervorragend zum Abwechseln als Alltagsbrille eigneten und hätte ich eines davon umgewidmet, hätte ich mich mit Sicherheit die nächsten Monate regelmäßig darüber geärgert, dass ich genau dieses Gestell jetzt nicht als Alltagsbrille tragen kann. Und so schlug die große Stunde des Optiker-Verkäufers, er machte mir ein echt gutes Angebot für drei Gleitsichtbrillen und die Einstärkenbrillen könnte er mir auch mit Rabatt verkaufen, wenn ich zwei nehme, dann ist die zweite fast umsonst. So sprach er und also habe ich noch ein Gestell für die zweite Einstärkenbrille ausgesucht und dann fiel mir ein, dass ich ja auch sehr gut noch eine passende Sonnenbrille gebrauchen könnte und wenn ich die vierte Gleitsichtbrille mit getöntem Glas und auch diesem großartigen Rabatt bekommen könnte, dann würde ich auch noch ein sechstes Gestell aussuchen. Und so geschah es.

Jetzt muss ich noch drei Wochen warten - und dann bin ich Brillengroßbesitzer. Der ganze Spaß kostet exakt 709 € und ich finde, das ist es wert.
Ich freu mich schon sehr
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Dienstag, 5. Januar 2021
Weshalb ich schon wieder Sekt kaufen musste, um zu sparen
Letzter Urlaubstag, morgen ist wieder Büro und es fällt mir wirklich schwer, mich wieder aufzuraffen und in den offiziellen Alltagstrott zurückzukehren.
Die letzten zwei Wochen waren einer der schönsten Urlaube, die ich je hatte, und immerhin weiß ich nun ganz genau, dass ich nirgendwohin fahren muss, um mich zu erholen, das geht auch ganz wunderbar zuhause in den eigenen vier Wänden und die müssen noch nicht mal auf einer Insel sein. Wichtig ist für mich vor allem das Gefühl dieser unendlichen Freiheit, dieser Verpflichtungslosigkeit. Sich um nichts kümmern zu müssen, keine Verantwortung zu tragen, keine Rolle zu spielen, keine Erwartungen erfüllen zu müssen, kein Vorbild sein zu müssen, weder ein gutes noch ein schlechtes, weder eingebildet oder erwartet, einfach nur ich selber sein - das war absolut grandios.

Gestern habe ich mir ein Vibrationsboard gekauft. So ein Schüttelbrett, auf das man sich draufstellen kann und dann schüttelt es sich unter einem wie ein Skateboard auf Kopfsteinpflaster, das ist eine sehr witzige Sache.
Ich bilde mir ein, das Ding ist gut für meinen Fuß, oder genauer: für meine Wade, denn da ist die Muskulatur derart verhärtet, dass im Ergebnis auch die Beweglichkeit meines Fußes eingeschränkt ist. Das ist wie mit einem steifen Nacken: Da ist ja auch nichts mechanisch kaputt, sondern nur verspannte, verhärtete Muskeln, die dafür sorgen, dass man seinen Kopf nicht mehr drehen kann. So ist das auch mit den Wadenmuskeln, die meine Fußbeweglichkeit einschränken und jetzt erhoffe ich mir Auflockerung durch das Schüttelbrett. Wir werden sehen.

Auf die Idee gekommen bin ich, weil ich einen 10% Gutschein von Lidl habe. Damit man mit so einem Rabattgutschein aber überhaupt Geld sparen kann, muss man vorher was kaufen. Dabei gilt: je mehr man kauft, umso mehr spart man, der alte Verkäufertrick, auf den ich sogar mit vollem Bewusstsein und Ansagen reinfalle.

Weil ich natürlich gerne so viel wie es nur geht sparen will, bin ich bereit, vorher auch viel bei Lidl zu kaufen, mein Problem ist nur regelmäßig, dass ich ja eigentlich gar nichts brauche. Das ist dann blöd, weil man ja nur sparen kann, wenn man was kauft. Wenn man aber was kauft, was man nicht braucht, nur um zu sparen - also, spätestens jetzt merke ich es auch und schäme mich dann ein wenig vor mir selber.

Der Trick ist daher, dass ich zunächst etwas finden muss, was ich brauche.
Deshalb habe ich den Angebotsprospekt bei Lidl studiert und da gibt es diese Woche so ein Vibrationsboard - und schon war die Idee geboren. Ich brauche so ein Ding, das mit dem Fuß muss dringlich besser werden.
Weil aber gestern Sonntag war und ich nicht sofort loslaufen konnte, um dieses Teil mit 10% Rabatt zu kaufen, habe ich mich wenigstens ausführlich im Internet informiert, welche verschiedenen Modelle es gibt und was gute, also empfehlenswerte Schüttelbretter von den weniger guten, nicht so sehr zu empfehlenden Brettern unterscheidet.
Drei Stunden und einen iPad-Akku später wusste ich, dass die Idee, mir so ein Brett zu kaufen, grundsätzlich sehr gut ist, aber nicht das von Lidl, sondern besser eines mit einer anderen Rotation, nämlich oszillierend und dass es außerdem ausreichend Angebote auf ebay Kleinanzeigen gibt, wo ich u.a. auch von einem Verkäufer aus Münster das Lidl-Brett für den halben Ladenpreis hätte kaufen können, wenn ich es gewollt hätte, was ein zweiter Grund ist, weshalb ein Brettkauf bei Lidl obsolet wurde.

Trotzdem kaufte ich aber gestern ein Vibroboard über ebay Kleinanzeigen, zwar nicht das von Lidl, sondern ein anderes, was gebraucht jetzt so viel gekostet hat wie das von Lidl in neu gekostet hätte, manchmal läuft das mit dem Sparen anders als geplant, aber ich bin trotzdem sehr zufrieden.

Nur heute hatte ich das Problem, dass mein 10% Rabattgutschein immer noch eingelöst werden musste und ich immer noch nichts weiß, was ich bei Lidl brauchen können würde, oder so.

Wir fuhren trotzdem zu Lidl, der Gutschein verfällt sonst nämlich und das wäre ja ein besonders großes Unglück.
Ich habe den Einkaufswagen die Lebensmittel-Regale langgeschoben und mich darüber geärgert, dass viel zu viele Dinge auch noch zusätzlich reduziert waren. Mein Westfalenmann kommentierte das trocken mit: "Gegen diese ganzen Rabatte kannst du gar nicht anessen, vergiss es einfach." Und ich fürchte, er hat recht.

Ich habe mich letztlich für Mumm Sekt extra dry entschieden, der war zwar auch im Angebot, aber dann muss man eben extra viel kaufen, damit es sich lohnt, ich kann es ja auch nicht ändern
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Freitag, 27. November 2020
Black Friday
Heute ist Black Friday und ich glaube, ich habe diese Rabattschlacht das erste Mal wirklich bewusst wahrgenommen, mich gezielt umgesehen, was alles so reduziert ist und mir überlegt, was ich denn noch so brauche.
Leider brauche ich eigentlich wirklich gar nichts, das Drama des Alters, irgendwann hat man alles, das ist schon ärgerlich.
Ich habe allerdings noch eine Longlist für "irgendwann mal vielleicht kaufen", da stehen hauptsächlich Dinge drauf, die ich eigentlich nicht kaufen will, weil sie mir zu teuer sind, das ist aber eine ideale Ausgangsbasis für eine Eskalation am Black Friday.
Auf dieser Liste stand eine ganze lange Zeit mal ein Le Creuset Schmortopf, aber auch nur eingeklammert, weil Le Creuset Schmortöpfe wirklich ganz exorbitant teuer sind und ich außerdem auch gar nicht so genau wusste, wofür ich überhaupt einen Schmortopf bräuchte, zum Alltagskochen sind sie auf alle Fälle ziemlich unhandlich.
Und weil mich diese Diskrepanz so fasziniert hat, nämlich der enorm hohe Preis dieser Töpfe und die Frage, wofür braucht man die überhaupt und was ist an diesen Töpfen besser als an anderen Töpfen, bin ich letztes Jahr mal in Münster in den Le Creuset-Shop gegangen und habe die Verkäuferin dort genau das gefragt.
Die Antwort war relativ langweilig, weil trivial. Nach Auskunft der Verkäuferin seien diese Töpfe eben so teuer, weil sie die beste Qualität haben, die es geben kann und man kann sie für alles benutzen, wofür man einen Topf benutzt.
Ach was.
Nach dem Besuch in dem Le Creuset-Laden habe ich das Thema für mich abgehakt. Es ist wohl hauptsächlich Hobbykochangeberei, die die Leute dazu bringt, 250€ für einen Topf auszugeben, an dem man sich einen Bruch hebt, wenn man ihn auf den Herd stellt, der aber den Vorteil hat, dass er optisch so eindeutig zu identifizieren ist, dass jeder, der Ahnung hat (und nur auf diese Menschen kommt es an) sofort erkennt, dass es eben ein Le Creuset Topf ist und dass man damit zum erlauchten Kreis der Insider gehört. So ähnlich wie eine Kichenaidrührmaschine, die auch nichts anders kann als rühren und dafür auch noch enorm viel Platz wegnimmt, aber eben entsetzlich stylisch ist, weshalb sie auch jeder sofort erkennt und dann weiß, dass man eine Kitchenaid hat, was einem einen ähnlichen Status verleiht wie Le Creuset Töpfe.

Nun habe ich aber leider auch einen unseligen Hang zum Angeben für edles Design und mit zunehmendem Alter gefalle ich mir in der Rolle des elder statesman, der distinguierten Hausfrau und wenn ich schon keine Kitchenaid habe (weil, kein Platz, ich habe schon einen Thermomix und da der praktischer ist als eine Kitchenaid, weil er schlicht mehr kann, geht praktisch immer vor Design und damit ist Kitchenaid leider gestrichen), so könnte ich mir ja vielleicht doch noch mal die Anschaffung eines Le Creuset Topfes überlegen.
Hmmmm, auch wenn ich den Topf rigoros von der Longlist der möglichen Wünsche gestrichen hatte, so blubbelte es doch noch immer in mir und ich begann, wenigstens mal bei ebay zu schauen, ob ich dort vielleicht günstiger….. Aber bei den Preisen, die für die gebrauchten Pötte auch bei ebay noch bezahlt wurden, war ich erst recht nicht bereit, so etwas zu kaufen. Ich kaufe ja gerne gebraucht, aber nur, wenn es auch deutlich viel billiger ist als neu. Eines kann ich nach meiner Recherche auf alle Fälle bestätigen: Le Creuset Töpfe sind erstaunlich wertstabil.

Dann ergab es sich, dass ich eine akute Liebe zu "no knead bred" entwickelte - und dafür braucht man zwingend einen gusseisernen Topf.
Den ersten kaufte ich im Großmarkt, Gastroausstattung, 30€, war ein Sonderangebot, er ist taubengrau und funktionierte prächtig. Ich meine, man kann ganz hervorragend no knead bred darin backen, ich war sehr zufrieden.

Dann wollte ich aber auch einen für Borkum haben, das ewige Drama, zwei Haushalte, zwei Einrichtungen, alles, was gut ist, brauche ich doppelt. Aus Praktikabilitätsgründen nahm ich den taubengrauen mit nach Borkum, weil ich den Sommer über ja eh dauerhaft dort war und brauchte also für Greven einen neuen. Das Sonderangebot im Großmarkt war ausgelaufen, dort kosteten die Töpfe jetzt wieder 60 €, aber meine Recherche ergab, bei Ikea gibt es auch gusseiserne Töpfe für rund 45€.
Bei der nächsten Gelegenheit erwarb ich also den Ikeatopf, der ist jetzt spermaweiß eierschalfarben und sieht eigentlich ganz hübsch aus, man kann ebenfalls sehr gut no knead bred drin backen - aber nach dreimal Benutzen war schon ein Stück der Einbrennlackierung abgesprungen, seitdem hadere ich mit dem Ikeatopf, obwohl es funktionstechnisch nichts zu meckern gibt.

Und dann war heute Black Friday, und ich brauche ja eigentlich nichts, aber nun ja, wie es eben manchmal so kommt. Auf alle Fälle besitze ich jetzt demnächst doch einen Le Creuset Topf (kirschrot, allein schon der Farbe wegen hat es sich gelohnt) und natürlich noch mehr Hue-Lampen. Die kaufe ich mir immer in kleineren Mengen zusammen, dann fällt gar nicht auf, wie teuer sie sind. Ich tanke ja auch immer nur für 20€……
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Dienstag, 9. Juni 2020
Das Erlebnis mit den sich selbst vermehrenden Gutscheinen
Ich glaube, ich habe heute das Gutschein-Perpetuum-Mobile entdeckt und das kam so:

Ich möchte gerne eine neue Tastatur haben und wusste nur leider lange Zeit nicht, welche genau ich haben möchte. Meine Vorstellungen waren sehr präzise, aber nicht operational: ich wollte eine schöne Tastatur, die sich gut anfühlt, bequem schreibt, einen NumBlock hat und möglichst wenig doppelt belegte Tasten. Die Probleme steckten in den Begriffen "schön" und "bequem", weil die leider so blöde subjektiv besetzt sind, dass einem fremde Empfehlungen da nur ganz begrenzt helfen.

Aber dann waren wir ja neulich bei Saturn und wenn die auch nicht das hatten, was wir eigentlich kaufen wollten, so hatten sie doch Tastaturen in der Ausstellung und ich konnte einfach mal welche testen.
Dabei entdeckte ich dann auch tatsächlich die Tastatur, die alle meine Vorstellungen erfüllte, die war nur bei Saturn grade ausverkauft und überhaupt hätte sie dort auch sonst mehr als 40% mehr als im Internet gekostet. Ich habe mir also Name und Typ gemerkt und wollte dann mal in Ruhe zu Hause das Netz durchstöbern.
Dabei fand ich meine Wunschtastatur bei ebay, das wäre dann sehr viel günstiger gewesen, also habe ich das Auslaufen der Auktion abgewartet und bin in der letzten Sekunde überboten worden.
Dann habe ich die Angelegenheit wieder vergessen, bis es mir heute wieder einfiel. Ein kurzes Googlen ergab den günstigsten Preis bei notebooksbilliger.de, also habe ich sie dort in den Warenkorb gepackt und zwei Klicks später war sie gekauft.
So weit so unspektakulär, wenn nicht nach dem Einkauf bei notebooksbilliger.de ein Fenster aufgegangen wäre, das mir einen Gutschein nach Wahl anbot, zur Auswahl standen ungefähr 200 verschiedene Onlinehändler. Ich fand das spannend und habe mir alle Gutscheinangebote angeschaut, am meisten hat mich dabei fasziniert, was für eine Unmenge an Onlineshops es gibt und vor allem, wie viele genau das gleiche verkaufen und wie die das schaffen, alle nebeneinander zu existieren. Denn die Preistransparenz ist ja nun im Internet sehr hoch und sowas wie eine persönliche Beziehung baut man doch zu einem Onlinehändler nicht auf - oder doch?
Ich habe mir dann auf alle Fälle einen 25%-RabattGutschein für ein Fotobuch ausgesucht - und knapp hatte ich das angeklickt, ging eine neue Seite auf, die mich zu der Wahl beglückwünschte und mir als Belohnung einen zweiten Gutschein schenkte.
Auch wenn es eine unglaubliche Menge an Onlineshops waren, aus denen ich da wählen konnte, so fiel es mir doch schwer, mir überhaupt etwas auszusuchen, weil ich so verdammt selten etwas neu im Internet erwerbe. Aber dann fiel mir ein, dass C. sich grade eine neue Handyhülle gekauft hatte, auch noch eine teure und der Shop, wo sie die bestellt hatte, bei den Gutscheinshops dabei war und ich dort 15% Rabatt bekommen konnte. Also habe ich kurz mit C am Telefon hin- und herverhandelt und im Ergebnis schickt sie ihre Handyhülle jetzt wieder zurück (sie hatte sich eh darüber geärgert, weil die Klebeflecken hatte, was bei einer so teuren Hülle ja nun nicht sein sollte) und ich habe die gleiche mit 15% Rabatt erworben (macht immerhin 10,39€) aus und wir kamen uns unglaublich sparsam vor. Das beste aber war, dass ich, nach dem ich in dem Handyhüllenshop eingekauft hatte, eine Seite angezeigt bekam, die mir einen Gutschein anbot und diesmal war auch ein Gutschein für notebooksbilliger.de dabei und ich überlegte ernsthaft, ob die grade bestellte Tastatur wieder zurückschicke und sie mir dann noch mal mit Rabatt kaufe - bis ich beschloss, dass es jetzt genug sei, mit der Sparerei und man es auch übertreiben kann, aber es fühlte sich schon ein bisschen nach einem ewigen Kreislauf an.
Ich habe dann einen 25%-Rabatt-Gutschein für einen Parfumladen genommen, obwohl ich gar kein Parfum brauche, aber man weiß ja nie - und sofort ploppte danach auch wieder die zweite Seite mit noch einem Gutschein aus und jetzt können wir auch noch Lampen mit 10% erwerben.

Braucht jemand günstig Parfum, Lampen oder ein Fotobuch? Ich hätte da jetzt Gutscheine und das Spannende ist, dass sie sich bei Benutzung selber vermehren.

Es waren auch diverse online-Shops mit Sextoys dabei, eis.de bot einen 40%-Rabatt-Gutschein, was natürlich sehr verlockend ist, aber ich habe mir mit C die dort vorgestellten Sextoys angeschaut und wir hatten beide keine Ahnung, wofür das eigentlich alles benutzt werden kann, deshalb habe ich lieber 10%-Rabatt auf Lampen genommen, da weiß ich, wofür man die Produkte braucht
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