anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 1. Juni 2025
Hundeführerschein
Wir haben uns mal wieder mit dem Hundeführerschein beschäftigt.

Der Zeitpunkt, zu dem wir einen Hund im Haus haben werden, rückt näher, denn schon vor zwei Wochen hat uns die Züchterin mitgeteilt, dass sieben Welpen geboren wurden und dass eine für uns reserviert ist. Außerdem hat sie uns einer Whatsapp-Gruppe der künftigen Welpeneltern beigefügt, wo sie täglich Fotos und Videos hochlädt.
Die Vorfreude steigt, damit aber auch die Dringlichkeit, alle notwendigen Vorbereitungen für die Aufnahme des neuen Familienmitgliedes zeitnah zu erledigen.

Eine dieser notwendigen Vorbereitungen ist dieser Hundeführerschein, denn da ich in Niedersachsen wohne, sagt das entsprechende Niedersächsische Gesetz über das Halten von Hunden (§ 3 NHundG), dass alle Ersthundbesitzer (das sind die, die seit dem 1.7.2011 nicht nachweislich schon seit zwei Jahren einen Hund besessen haben) dass die so einen Sachkundenachweis ablegen müssen, wobei der theoretische Teil VOR der Anschaffung des Hundes abgelegt sein muss, es gibt auch einen praktischen Teil, den aber erst, wenn der Hund mindestens ein Jahr alt ist.

Wenn ich also in rund sechs Wochen einen Welpen übernehmen möchte, dann wird es jetzt langsam Zeit mit dem Erledigen des theoretischen Teils der bürokratischen Grundlagen.

In NRW gelten andere Vorschriften, da müssen nur Hundebesitzer, die einen "20/40" Hund besitzen, einen Sachkundenachweis ablegen, der andere Fragen beinhaltet als der niedersächsische und natürlich von anderen Prüfern abgenommen wird. Ein "20/40" Hund, ist ein Hund, der entweder schwerer ist als 20kg oder größer ist als 40cm Schulterhöhe, ein Dalmatiner ist also bestimmt ein "20/40" Hund, aber als Welpe noch nicht und außerdem muss man das in NRW nicht vor dem Beginn der Hundehaltung erledigt haben.

Der Nachweis, der in Niedersachsen verlangt wird, ist der umfangreichere und wird deshalb in allen anderen Ländern auch anerkannt, mit der reinen Sachkundeprüfung aus NRW kann man in Niedersachsen dagegen nichts anfangen.

So viel zu den theoretischen Grundlagen, die ich ausführlich recherchiert hatte. Mein Problem war dann, einen Prüfer zu finden, der den niedersächsischen Theorieteil prüft.

Normalerweise machen das die Tierärzte, aber auf Borkum gibt es nur Tierärzte mit Zweitniederlassungen, die nur ab und zu mal auf Borkum sind. Eine dieser Zweitniederlassungstierärztinnen hat ihre Hauptpraxis in Münster, das wäre für mich ja sehr praktisch gewesen, aber sie hat keine Berechtigung für die Abnahme der niedersächsischen Variante.

Irgendwo im Internet fand ich eine Liste aller zugelassenen niedersächsischen Prüfer (Stand 1.3.2025), da sind auch ein paar externe bei, die in NRW wohnen, bspw. in Münster oder Bielefeld, die habe ich angerufen, die teilten mir aber alle mit, dass sie in dem Bereich schon lange nicht mehr aktiv sind, es ist offensichtlich kompliziert und deshalb habe ich die Angelegenheit eine Zeitlang schleifen lassen, bis wir uns dieses Wochenende jetzt mal wieder konsequent damit beschäftigt haben.

Gefunden haben wir dann ein paar Adressen in Osnabrück, da werden wir dann versuchen, kurzfristig einen Prüfungstermin zu bekommen und außerdem haben wir eine App gefunden, mit der man alle Prüfungsfragen (259) üben kann, die haben wir dann gestern und heute ausführlich durchgespielt und haben jetzt beide den Übungstest schon mehrfach bestanden. Es geht voran.

Sonst so: Am Abend erfolgte der Rückflug aufs Festland, C und ihre Freundin haben wir in Rheine am Bahnhof abgesetzt, wir fuhren weiter nach Greven, machten allerdings unterwegs Stopp bei einem "Restaurant für asiatische Tapas", das klang so skurril und ich hatte Hunger, das haben wir ausprobiert und waren angenehm überrascht, es war wirklich alles sehr okay und obwohl wir nach der ersten Runde Tapas schon beide so weit gesättigt waren, dass wir keinen akuten Hunger mehr hatten, haben wir aus reiner Verfressenheit noch eine zweite Runde bestellt, die ebenfalls sehr gut schmeckte und dazu führte, dass wir uns anschließend natürlich mal wieder alle beide total überfressen fühlten, Strafe muss sein, wir hätten es wissen können.

Morgen müssen wir für einen Termin mit dem Zimmermann schon um 9h in Rietberg sein, d.h. Wecker auf kurz nach 6h.
Nach diesem Termin werden wir den sonstigen Kram für das Richtfest organisieren (Getränke, Würstchen etc.) und, wenn dann noch Zeit ist, noch in einem Spezialgeschäft den Balkonbelag aussuchen.
Langweilig wird uns morgen also nicht
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Samstag, 31. Mai 2025
Radtour und Kartoffelpuffer
Am Vormittag fuhren wir ins Dorf, weil ich wenigstens versuchen wollte, ob ich für meine Tochter so eine Verwandtenjahreskurkarte auch bei einer Samstags geöffneten Stelle beantragen kann, geht aber nicht, ich bekam den Hinweis, ich könne es doch mal online versuchen, was ebenfalls nicht geht.
Im Ergebnis haben sie sich heute beide eine Wochenendkurkarte gekauft, um im Hallenbad schwimmen gehen zu können. Ich sollte bei der nächsten Gelegenheit dran denken, diese blöde Jahreskarte zu beantragen.

Auf dem Hinweg über die Promenade war es noch etwas frisch, aber mittlerweile war es richtig warm geworden, wenn man direkt in der Sonne stand, suchte man schon instinktiv nach Schatten. Wir beschlossen, eine größere Fahrrunde einzulegen, das Wetter dafür war ideal.
Zwischenstopp am Flugplatz - als wir am Donnerstagvormittag ankamen, waren wir das zweite Flugzeug, heute war der Vorplatz und die Grasflächen randvoll mit Fliegern und es war ein reges Kommen und Gehen.
Nach dem K sich ausreichend mit allen möglichen Pilotenkollegen unterhalten hatte fuhren wir weiter, ich wollte zu Lidl, weil ich Hunger hatte und ein Brot kaufen wollte. Anschließend wollte ich dann auch direkt nach Hause, weil ich Hunger hatte und das Brot auch essen wollte.

Am Nachmittag mähte K den Rasen und ich machte Teig für Kartoffelpuffer, der mir diesmal besonders gut gelang, denn ich habe einen neuen Trick ausprobiert: Bei Lidl gibt es so dünne weiße Netzbeutel, die für die Mehrfachwendung als Ersatz für einen Plastikbeutel vorgesehen sind, um darin kleinteiliges Obst oder Gemüse zu transportieren.
Nach dem ich Kartoffeln und Zwiebeln im Thermomix geschreddert hatte, füllte ich die Kartoffelmasse in so einen Netzbeutel, wo sofort die Feuchtigkeit ablief. Insgesamt habe ich so noch fast 200ml Flüssigkeit aus den geschredderten Kartoffeln auspressen können. Anschließend kippte ich alles zurück in den Thermomix, fügte ein Ei, Kartoffelstärke und Haferflocken sowie Salz und Pfeffer dazu und rührte alles noch mal unter.
Durch das Ablassen der Flüssigkeit war der fertige Pufferteig viel trockner und ließ sich deutlich besser kross und knusprig ausbacken. Hat sich absolut gelohnt, werde ich jetzt künftig immer so machen.

Nicht funktioniert hat die Idee, den Kartoffelpufferteig in einem Waffeleisen auszubacken. Ich habe es mit einem Eisen für Brüsseler Waffeln probiert und grundsätzlich kamen da auch braun gebackene Kartoffelwaffeln raus, uns fehlte aber die krosse Knusprigkeit, die sich durch Braten in Öl ergibt. Wir schmissen die Waffeln also doch noch mal in die Pfanne, dann war es okay, aber der Umweg +über das Waffeleisen war entbehrlich.
Den Rest des Teigs brieten direkt in der Pfanne, insgesamt ein sehr gutes Abendessen
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Freitag, 30. Mai 2025
Hat halt jeder so seine Schrullen
Nach dem Aufwachen habe ich erstmal ausgiebig Internet gelesen und nebenher den hiesigen Rechner aktualisiert. Am späten Vormittag bin ich runtergegangen, wo C und ihre Freundin eifrig in der Küche werkelten.
Eigentlich hätte ich in die Kulturinsel fahren wollen, um Kurkarten für die beiden zu besorgen, weil sie gerne ins Schwimmbad gehen wollten und dafür muss man eine Kurkarte vorlegen. Der entsprechende Schalter ist nur werktags Vormittags geöffnet, das habe ich heute Vormittag aber komplett vergessen. Vielleicht gibt es morgen noch im Touristenbüro eine Chance.

Ich schaute den beiden beim Kochen zu und beschloss, dass ich mich heute lieber selber versorge, denn erstens merke ich, wie aggressiv ich innerlich auf vegan reagiere - mir ist das viel zu viel religiöse Ideologie als dass ich bereit wäre, mich auch nur in Ansätzen darauf einzulassen und zweitens war auch nichts dabei, was ich besonders appetitlich fand.

Mein absolut ewiges Standardproblem: Ich bin nicht gut darin, andererleuts Essen zu mögen.
Mit dem Essen geht es mir wie mit dem Autofahren: Ich habe keinen besonderen Drang, es selber zu machen, komme aber auch nicht damit klar, wenn es andere auf eine Art und Weise machen, die mir nicht gefällt.
Beim Autofahren beurteile ich das nach dem Sicherheitsaspekt: wenn ich das Gefühl habe, der andere weiß, was er tut und hat sich und das Auto und alle vorstellbaren Situationen gut im Griff, bin ich sehr gerne Beifahrer - ansonsten fahre ich lieber selber oder ich mache während der Fahrt die Augen zu und schalte um in einen fatalistischen Endzeitmodus. Es gibt Dinge, die sind wie sie sind, da muss man durch und wenn wir jetzt sterben sollen, dann soll es so sein, man kann es nicht verhindern. Aber wann immer möglich, versuche ich diese Situationen zu vermeiden.

Beim Essen geht es mir ähnlich: Ich esse sehr gerne und ich liebe es, wenn Leute wirklich gut kochen können und ich mich an den gedeckten Tisch setzen kann, allerdings habe ich das Gefühl, es gibt mehr Leute, die halbwegs akzeptabel Auto fahren als es Leute gibt, die akzeptabel kochen können.

Mir ist durchaus bewusst, dass ich nicht nur einen völlig verdrehten Geschmack habe, sondern mich auch ganz schrecklich anstelle, aber im Ergebnis läuft es doch immer wieder auf das gleiche hinaus: Ich mag andererleuts Essen nur sehr selten. Aus genau dem Grund gehe ich auch nicht so besonders gerne in Restaurants, denn die Wahrscheinlichkeit, dass ich an dem Essen rummäkel ist deutlich größer als die Chance, dass ich es richtig gut finde.

Und nein, es liegt nicht an vegan - gegen das Essen selber habe ich nichts, ich habe nur was gegen die Religion. Von mir aus kann jeder glauben, an was er will und aus ethischen oder religiösen Gründen nur kosher oder halal oder frei von tierischen Produkten leben oder was auch immer - mir alles egal, ich bin nur nicht bereit, darauf Rücksicht zu nehmen und mich dem anzupassen. Wenn jemand so leben möchte, ist das sein gutes Recht, aber dann ist es halt einfacher, wenn jeder für sich lebt bzw. kocht. Es gibt ja keine Notwendigkeit, Kompromisse einzugehen, die im übrigen immer so aussehen würden, dass diejenigen, die keine religiös/ideologischen Essensvorgaben befolgen müssen, sich ja problemlos auf ein limitiertes Essen "ohne" herabregeln lassen könnten, aber genau dazu sehe ich keine Veranlassung.
Ich finde es dann praktischer, wenn sich jeder um sich selber kümmert.

Vegetarier lassen sich übrigens deutlich einfacher in eine Gemeinschaft von "Allesessern" integrieren, denn hier funktioniert viel über singuläres Weglassen. Der Vegetarier lässt halt das Fleisch weg, aber der Rest ist ja "normal".
Veganer dagegen können ja schon nichts mehr essen, wo Käse oder Eier oder Sahne oder Milch oder Yoghurt enthalten sind, die brauchen eine komplette Diätnahrung mit Ersatzstoffen. Wie ein Allergiker, mit dem Unterschied, dass diese Allergie selbst gewählt ist. Und sorry, aber nein, dafür fehlt mir jede Sorte Verständnis oder Akzeptanz.

Nun, wie auch immer, es gelingt uns ausreichend gut, uns aneinander vorbei zu versorgen, das ist ja wohl das, was wirklich zählt.

Den Nachmittag haben wir überwiegend beim Onkel verbracht, der jede Menge Aufgaben hatte, die K für ihn erledigen sollte. Alles etwas anstrengend, denn tendenziell geht das auch so ein wenig in Richtung Religion - es muss halt so gemacht werden, wie der Onkel sich das vorstellt, egal, ob das rational sinnvoll oder vernünftig ist.

Ich merke, dass meine Bereitschaft, sich auf andererleuts Schrulligkeiten einzulassen, grade sehr am Anschlag ist
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Donnerstag, 29. Mai 2025
Passendes Wetterloch
Transfer samt Logistik haben heute einwandfrei funktioniert. K schaute ständig aufs Wetter und änderte den Abflugzeitpunkt mehrfach, weil es zunächst so aussah, dass die Schlechtwetterfront bis Mittag weit genug nach Südosten abgezogen ist, so dass wir problemlos am frühen Nachmittag fliegen können. Dann war das schlechte Wetter aber plötzlich viel schneller da als erwartet und hatte sich in zwei Fronten aufgeteilt, am Vormittag war es zum Losfliegen auf dem Festland schlecht, dafür war es auf Borkum noch bestens, am Nachmittag wurde es auf Borkum schlecht, gleichzeitig wurde es dafür auf dem Festland besser.

Der Trick war also den perfekten Slot mittendrin zu erwischen und das gelang uns wirklich punktgenau.

K hatte C und ihre Freundin dazu gebrachte, mehr als zwei Züge eher abzufahren als ursprünglich geplant (sie fuhren dafür mit dem Nachtbus zum Bahnhof),so dass wir deutlich früher losfliegen konnten und am Ende waren wir schon vor 12h auf Borkum, danach begann es hier zu regnen und wird erst jetzt zum Abend hin langsam besser.

Weil hier auf der Insel die Läden ja auch am Feiertag geöffnet haben, fuhren wir am Nachmittag trotz Regen einkaufen, Cs Freundin ist Veganerin und dafür hatte ich nicht genug Spezialessen im Haus.

Satt wurden alle, weil wir einfach sehr viel Brot aßen, am Abend kochten die Mädchen verschiedene Gemüsesachen, die sie immer schon mal ausprobieren wollten, es war gut, dass wir vorher alle schon viel Brot gegessen hatten, aber einen Versuch war es wert.

Insgesamt ist es hier recht kühl, so dass ich zur innerlichen Aufwärmung mit Rotwein nachgeholfen habe, ich hoffe, K hat inzwischen den Ofen angefeuert, so dass auch die äußere Hülle noch nachgewärmt werden kann
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Mittwoch, 28. Mai 2025
Zeit vergessen, saubergemacht und Stuhl dekoriert
Den größten Teil des Tages habe ich mich heute damit beschäftigt, die Pläne für das Haus zu prüfen, Maße nachzutragen, Änderungen einzupflegen, Größen zu überprüfen, die Gesamtzusammenstellung neu zu sortieren und das Baubuch zu aktualisieren. Als ich am späten Vormittag auf die Uhr schaute, weil ich mich wunderte, warum ich so früh schon Hunger bekomme, war es bereits nach 16h. Es ist immer wieder unglaublich, wie schnell die Zeit verfliegt, wenn man konzentriert mit etwas beschäftigt ist.

Kochen musste ich nicht, es gab Reste von vorgestern, die nur aufgewärmt werden mussten, so ließ sich der Hunger schnell bekämpfen, das war praktisch.

Morgen fliegen wir nach Borkum und weil wir ja jetzt in Nordhorn starten, kommen wir auf der Fahrt dorthin unterwegs am Bahnhof in Rheine vorbei, wo wir C und ihre Freundin einsammeln, eine sehr praktische Logistik, denn Rheine lässt sich mit dem Zug von Bielefeld viel besser erreichen als Greven.

Für mich war das Wissen, dass ich morgen diesen Haushalt für ein paar Tage verlasse, mal wieder Ansporn, hier Ordnung zu schaffen.
Jetzt ist im Erdgeschoss alles gesaugt und gewischt, die Küche ist pikobello sauber, die Betten sind frisch bezogen, drei Maschinen voller Wäsche sind gewaschen, getrocknet und schon wieder weggeräumt (bis auf die Bettwäsche, die hängt noch auf der Leine) und die Blumen sind gegossen.

Außerdem habe ich einen sehr schönen Platz für das Schaffell gefunden, was ich letzte Woche gekauft habe: Es passt sozusagen perfekt auf den Eichensessel, den ich vor zwei Wochen gekauft habe und der auch noch etwas verloren hier in der Gegend rumstand.
Jetzt sieht man noch nicht mal, dass das Holz aufgearbeitet werden müsste und in der Ecke neben dem Flügel stört er auch kaum.

Mein alter Holzlehnsessel mit Fell

Das beste an diesem Stuhl ist, dass man ihn ziemlich weit nach hinten kippen kann, so wird er zu einem richtig bequemen Lesesessel und ich weiß jetzt schon mindestens zwei Stellen im neuen Haus, wo er perfekt hinpassen wird
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Dienstag, 27. Mai 2025
Mobile Light und Perplexity
Eigentlich bekomme ich nicht so häufig Pakete, weil ich das meiste, was ich so brauche, lieber in echt kaufe und nicht im Internet. Kleidung (bis auf die Giessweinschuhe, die gibt es nicht im Laden) habe ich noch nie im Internet bestellt und Essen auch nicht.
Es gibt ja Menschen, die lassen sich fast alles liefern, von Essen über Kleidung bis zu Hundefutter, das ist jedoch nicht so meins. Ich finde das ungefähr so attraktiv wie einen SUV als Stadtauto, aber das muss jeder für sich selber wissen, für mich gilt: Ich möchte lieber nicht.

Trotzdem gibt es natürlich Dinge, die kaufe ich auch im Internet, nämlich immer genau dann, wenn ich etwas haben möchte, was es nicht im Discounter um die Ecke gibt oder etwas, was im Internet deutlich preiswerter ist als im Laden in der Nähe.

Letzte Woche hatte ich ungewöhnlich viel bestellt und so kamen heute vier Pakete von drei verschiedenen Paketlieferdiensten, von DHL dafür einmal in der Packstation und einmal an der Haustür, wäre ja sonst langweilig gewesen.

Bestellt hatte ich:

5x1l Motoröl (DHL, Packstation) - K hat grade die letzten beiden Vorratsflaschen in sein und in mein Auto nachgefüllt und ich finde es klug, immer das passende Öl auf Vorrat im Keller zu haben, dann ist man nämlich nie gezwungen, es notfallmäßig an der Tankstelle zu kaufen, wo es locker das doppelte kostet von dem, was ich jetzt im Internet dafür bezahlt habe und bequemer ist es auch, es im eigenen Keller zu haben, dann muss man gar nicht erst recherchieren, welches Öl denn jetzt das richtige ist, wenn das Auto nach Nachschub verlangt. Selbstverständlich weiß ich das nie auswendig, aber zum Glück meine Bestellhistorie im Internet.

Außerdem kaufte ich:
Schwarzen Toner für die Drucker (zwei Tonerkassetten für jeweils 3000 Blatt)
und in einem zweiten Kauf:
Farbigen Toner für die Drucker (vier Tonerkassetten für jeweils 1000 Blatt). - Jeweils als Originalware zum ca. halben Listenpreis bei ebay ersteigert. Ich traue mich nicht, die kompatiblen Toner zu kaufen, weil ich nicht beurteilen kann, welche funktionieren und welche nicht bzw. was es für Folgeschäden hat oder haben könnte, mir ist das alles zu kompliziert und zu umständlich, da bezahle ich lieber mehr für die Originalware und gebe mir dann Mühe, die maximal günstig zu bekommen. Diesmal fand ich die Preise, die ich bei ebay bezahlt habe, völlig akzeptabel, lustigerweise habe ich beide Pakete bei demselben Händler ersteigert, der aber das eine mit Hermes und das andere mit DHL verschickt hat, verstehe einer die Welt. Da die Auktionen jeweils ohne extra Versandkosten liefen, konnte ich darauf auch keinen Einfluss nehmen. Eine schwarze und die farbigen Tonerkassetten sind für Borkum, ich finde es praktisch, den gleichen Drucker in beiden Häusern zu haben.

Und dann habe ich noch ein Wiz Mobile Light gekauft, weil es dafür von der Telekom eine Rabattaktion gab und man statt 90€ nur 38,95€ mit Versand bezahlen musste. Geliefert von UPS, für mich eine Premiere, ich habe noch nie etwas von UPS bekommen, was ich daran bemerkte, dass ich die App nicht installiert hatte und UPS mich auch überhaupt nicht kannte, dafür haben sie mir dann gefühlt im Minutentakt Aktualisierungen über den Lieferstatus per SMS an die Handynummer geschickt, die ich bei der Bestellung angegeben hatte.

Wenn es um Lampen für Smart Home und tragbar mit Akku geht, dann bin ich ein williges Werbeopfer. Ich liebe diese Dinger und besitze bereits verschiedene Hue Go Lampen, die ich auch sehr mag, wenngleich ich sie nie durch die Gegend trage, sondern sie immer an derselben Stelle verwende, aber ich könnte, wenn ich wollte, und das ist es ja, was zählt, nicht wahr?
Dieses Wiz-Dingens kannte ich noch gar nicht, ich habe mich offensichtlich länger nicht mehr mit dem Lampenmarkt beschäftigt.
Die Beschreibung fand ich aber super und war deshalb sofort bereit, es für einen Preis unter 40€ mal auszuprobieren. Ich bestellte also eine, bezahlte per PayPal und stellte fest, dass ich an "Philipps Hue" bezahlt hatte, was ich prima fand, denn ich ging so natürlich davon aus, dass diese Wiz-Lampe zum Hue-System gehört und das Hue-System habe ich sowohl auf Borkum als auch in Greven installiert und bin sehr damit zufrieden.

Die Bestätigungsmail für den Kauf kam von Signify, darüber habe ich mir aber keine weiteren Gedanken gemacht.

Diese Lampe kam also heute an, ich packte sie aus, steckte das Ladekabel rein und schloss sie an Strom an - immer erstmal laden, bevor man es benutzt, habe ich so gelernt. Optisch gefällt sie mir gut, sie hat einen Tragehenkel, den ich super finde und die Größe ist für meinen Geschmack genau richtig. Ich bin mit der Lampe jetzt schon mehrfach durchs Haus gelaufen und komme mir dabei vor wie ein Nachtwächter mit Licht, mag es aber sehr, dass ich im Treppenhaus kein anderes Licht mehr anmachen muss.
Schon nach kurzer Zeit war die Ladeleuchte konstant grün, ich konnte mich also damit beschäftigen, die Lampe in meine Hue-App einzubinden.

Um es kurz zu machen: Das geht nicht. Ich war etwas fassungslos, bevor ich mich aber richtig aufregte, fragte ich lieber erst mal Perplexity*, wie man die Lampe in Hue einbindet und lernte, dass es wirklich nicht geht.
Wiz und Hue gehören beide zu Signify, verwenden aber unterschiedliche "Signal-Standards". Hue nutzt den ZigBee Standard, für den man eine Bridge benötigt (die ich natürlich besitze) und Wiz benutzt den "Matter-Standard", für den man keine Bridge benötigt. Wiz bietet dafür eine eigene App an.

Signify wiederum ist die ehemalige Leuchtensparte von Philipps, seit 2016 schon abgespalten und heute als selbstständiges Unternehmen tätig. Ich habe mich sehr offensichtlich schon wirklich länger nicht mehr um den Leuchtenmarkt gekümmert, aber jetzt bin ich wieder einigermaßen abtudeht.
Gelernt habe ich aber auch, dass das Apple-Home-System (was ich ebenfalls benutze) sowohl den ZigBee als auch den Matter-Standard unterstützt, also habe ich die Leuchte kurzerhand in Apple Home eingebunden (wo die Hue Go Lampen auch schon eingebunden waren) und kann jetzt alle Lampen wirklich problemlos per Sprachbefehl (Hey Siri, schalte Wiz Mobile ein) steuern. Gesamtfazit nach drei Stunden: Ich habe sofort noch eine Lampe für Borkum bestellt. In der Magenta-App steht zwar, nur eine Lampe pro Kunde, ich habe aber zwei Telekommobilnummern und zwei Adressen und so hat niemand gemerkt, dass ich heute noch eine Lampe mit Rabatt gekauft habe, finde ich völlig okay so.

*Perplexity: Auch Perplexity war ein Spezialangebot der Telekom: In der Magenta-App gab es einen GutscheinCode, mit dem man sich für ein Jahr für PerplexityPro ohne Zusatzkosten registrieren lassen konnte. Habe ich natürlich gemacht und nutze seitdem Perplexity als 1000fach besseren Google-Ersatz.
Ich liebe es wirklich sehr und bin definitiv bereit, künftig Geld dafür zu bezahlen, denn Perplexity will sich in erster Linie über Abo-Modelle finanzieren und verzichtet deshalb bewusst auf Werbung und damit auf alle schädlichen Folgen, die da dran hängen, wenn man seine Seele an Marketingfuzzis verkauft . Yeah!!!, dafür bezahle ich doch gerne! Was passiert, wenn man auf Werbung setzt, kann man bei Google ja grade live beobachten. Meiner Meinung nach ist Google tot, sinnlos, überflüssig, unbenutzbar, ich habe es für mich inzwischen als erledigt ad acta gelegt.

In der Wirtschaftswoche war grade ein sehr interessanter Artikel über Perplexity (leider €)

Perplexity … ist eines der interessantesten Unternehmen aus der Riege der KI-Gründungen der jüngsten Innovationswelle. Es kombiniert eigene und fremde KI Modelle zu einer KI Suchmaschine, die quellengestützte Antworten in Echtzeit statt Listen von Links bietet und wird inzwischen als eine der wenigen Technologien gehandelt, welche die Bedeutung der Google-Suche nach zwei Jahrzehnten Quasimonopol womöglich infrage stellen könnten.

Perplexity hat schon jetzt ein funktionierendes Geschäftsmodell, ganz ohne Bannerwerbung oder Textanzeigen. Über 100 Millionen Euro Einnahmen generiert seine „Antwortmaschine“ bereits durch Abogebühren. „Jeder dachte, dass niemand für Suche bezahlen wird und dass wir letztlich genau wie Google die Ergebnisse mit Anzeigen vollpappen müssen und dann die gleichen Probleme wie Google haben“, sagt Srinivas. „Wir haben sie alle widerlegt.“

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Perplexity funktioniert wie ein perfektes Google von früher, für Leute, die es perfekt bedienen konnten. Ich selber konnte Google zwar nie wirklich perfekt bedienen, aber bevor es kaputtgemacht wurde, war ich ja noch bereit, das als mein persönliches Unvermögen zu akzeptieren, heute gibt es auch für dreifach habilitierte Google-Experten keinen Dreh mehr, wie man über Google problemlos an sinnvolle Ergebnisse kommt. Heute produziert Google überwiegend Müll.

Perplexity dagegen stellt man eine Frage, so, wie man sie Mr. Allwissend stellen würde, vollständig normal ausformuliert ohne extra Heckmeck mit Spezialzeichen oder so was. Um Perplexity bedienen zu können, muss man einfach gar nichts extra wissen. Man fragt und bekommt eine Antwort, mit passenden Links, wo man nachschlagen kann, wenn man es noch präziser wissen will.
Als ich diese Wiz Mobile Lampe nicht in Hue einbinden konnte, habe ich einfach gefragt: Wie bindet man die Wiz Mobile in Hue ein? - und bekam als Antwort, dass es nicht geht, wegen unterschiedlicher Standards, dass es aber über Apple geht usw. Und eine Erläuterung wie Wiz und Hue zusammengehören war auch gleich dabei. Ich meine, eine bessere Antwort kann man sich doch gar nicht vorstellen, oder?
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Montag, 26. Mai 2025
PC-Arbeit und Bratwurst braten
Heute war mal wieder ein reiner Drinnentag.
Gestern auch schon, wobei ich gestern vor allem geschlafen habe. Ich hatte da offensichtlich einen größeren Nachholbedarf.
Heute dagegen bin ich angemessen früh aufgestanden.
K turnte schon vor 7h hier rum, weil er am Vormittag einen Termin im Ruhrgebiet hatte, als er weg war, widerstand ich der Versuchung, noch mal ins Bett zu gehen, sondern zog mich vollständig an und setzte mich an den PC. Es war einiges liegengeblieben die letzten Tage, weil wir an den meisten Tagen unterwegs waren und wenn wir abends nach Hause kamen, war ich regelmäßig so k.o., dass ich keine Energie mehr hatte für PC Arbeit.

Gestern hatte ich mich auch schon an den PC gesetzt und versucht, Liegengebliebenes aufzuarbeiten, dabei verursachte ich aber mehr Durcheinander als sinnvolle Ergebnisse, deshalb ging ich lieber wieder ins Bett, gestern war ganz offensichtlich nicht mein Tag.

Heute ging es deutlich besser, ich brachte das Baucontrolling auf den aktuellen Stand, schrieb verschiedene E-Mails und räumte die Ablage auf.
Außerdem putzte ich die Küche, nur um sie anschließend sofort wieder einzudrecken.
Ich hatte frische Thüringer Bratwurst gekauft und seitdem ich in irgendeinem meiner tausend Rezeptbücher den Tipp gelesen hatte, dass Bratwurst am besten gelingt, wenn man sie in viel Öl fast eher frittiert als brät, seitdem schwimmt bei mir die Bratwurst im Fett und wird besser als jeder Versuch, Bratwürste "normal" zu braten oder zu grillen. Nachteil ist nur, dass viel Fett auch viel Gespritze verursacht, die schöne saubere Küche war also sehr schnell wieder sehr schmierig.

Dazu gab es eine große Schüssel voll Panzanella - Brotsalat, wir hatten noch reichlich altbackenes Baguette, was sich als krosse Brotwürfel im Salat stets wunderbar weiterverwenden lässt.

Am Abend schauten wir auf Arte die Buddenbrooks Verfilmung aus dem Jahr 2008, Teil 1 von 2, sehr gut gemachter Film, aber nach Teil 1 hatte ich genug, mehr als anderthalb Stunden Film sind mir eindeutig zu viel, den zweiten Teil werde ich später in der Mediathek schauen (wenn ich dran denke), schließlich weiß ich ja, worum es geht
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