anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 23. April 2025
Unhöfliche Ärzte und freie Software
Heute habe ich den Onkel um halb elf mit dem Auto abgeholt, weil ich ihn ins MVZ begleiten wollte, um einmal selber die Reihenfolge des weiteren Vorgehens künftiger Untersuchungen und Behandlungen mit dem Arzt zu besprechen.
Der Onkel ist zwar grundsätzlich geistig noch recht fit, aber manchmal versteht er Sachen nicht richtig oder verwechselt Dinge, auf alle Fälle fand ich das, was er mir erzählte, was die Ärzte gesagt haben sollten, sehr seltsam und wollte das selber persönlich direkt vor Ort klären.

Hier auf der Insel darf man nicht wählerisch sein, was Ärzte angeht, dafür gibt es viel zu wenige und man muss froh sein, wenn man überhaupt behandelt wird. Es gibt genau zwei Hausarztpraxen - und das MVZ.

Der Onkel ist nun auch kein sehr einfacher Mensch, mit den beiden Hausärzten hier auf der Insel verbindet ihn tiefe Abneigung, auf welchen Gründen die basiert habe ich nicht rauskriegen können, er mag die halt nicht. Also bleibt ihm nur das MVZ als Hausarztzentrum und so geht er seit Jahren dorthin.

Heute wurde er von dem leitenden Oberarzt selbst und persönlich "behandelt", der ihn gleich mit den Worten begrüßte: "Na, so richtig fit im Kopf sind Sie auch nicht mehr, nicht wahr?"
Der Onkel war daraufhin sofort eingeschnappt, weil er sehr stolz darauf ist, dass er eben noch nicht unzurechnungsfähig ist, also übernahm ich das Gespräch.

Angeblich gibt es einen Termin für eine stationäre Aufnahme in der Pneumologie im Klinikum in Leer, um dort abzuklären, wie man die schlechten Sauerstoffwerte wieder nach oben bringt, denn wegen der schlechten Sauerstoffwerte hat ihn die Orthopädie-Klink in Hamburg, wo sein Knie repariert werden sollte, wieder nach Hause geschickt - Leute mit so schlechten Werten würden sie nicht operieren, sei zu riskant.

Das war im Dezember - seitdem versucht er, das mit den Blutsauerstoffwerten in Griff zu bekommen, wird aber nur sinnlos in der Gegend rumgereicht, wirklich untersucht, diagnostiziert und behandelt wird er nirgends. Es ist alles sehr seltsam.

Und heute hieß es, es gäbe doch diesen Termin im Krankenhaus und den müsse er jetzt erst mal abwarten, bevor man sich über die Reparatur von Knie und Hüfte Gedanken macht.
Blöd war nur, dass der Onkel nichts von dem Termin wusste, weshalb der Arzt meinte, er wäre halt geistig nicht mehr fit.
Ich meine, bisher hat dem Onkel noch niemand den Termin mitgeteilt, denn solche wichtigen Dinge vergisst er wirklich nicht, er hat da ein sehr gut funktionierendes System mit Aufschreiben und an mich weitermelden.

Ich fand den Arzt unhöflich und extrem unempathisch, der wäre besser Pathologe statt Internist geworden, aber hilft ja nix, was anderes hat der Onkel nicht zur Auswahl.
Im Juni wird dann also endlich mal abgeklärt, ob und wie seine Blutsauerstoffwerte verbessert werden können, bis dahin nimmt er Morphium, weil die Schmerzen von kaputtem Knie und kaputter Hüfte langsam kaum nch auszuhalten sind, aber auch hier gibt es wenig andere Möglichkeiten.

Ich habe nur mal wieder einen neuen Beweis dafür bekommen, dass ich auf gar keinen Fall so alt (und krank) werden will, wenn ich der Willkür von anderen Menschen dann derart ausgeliefert bin. Ich fand die gesamte Veranstaltung von A-Z gruselig.

Am Nachmittag habe ich mich erst mit einer Steuererklärung beschäftigt und am Abend dann ausführlich mit der Nextcloud.
So nach und nach entwickele ich ein Verständnis dafür, was man da noch so einrichten kann - und was besser nicht.
Entdeckt habe ich in dem Zusammenhang Collabora Online und bin sehr begeistert, dass es genauso ein "freies Programm" ist wie Nextcloud und eventuell braucht man irgendwann gar kein Microsoft Office mehr
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Dienstag, 22. April 2025
Ganz wichtiger Artikel
In der Zeit gibt es einen langen Artikel von Cory Doctorow, der offensichtlich nicht so leicht zu übersetzen war, zumindest finde ich die deutsche Version "Die Verschlimmscheißerung von allem" nicht wirklich gelungen.
Auf englisch heißt es "The enshittification of everything" und für mich klingt das deutlich passender, denn bei "Verscheißern" klingt so ein spaßig-spielerischer Hintergrund mit, wie bei veräppeln, und ja, natürlich werden wir alle von den großen Tech-Multis veräppelt, aber es ist eher gruselig und nicht spaßig.

Doch welche Sprache auch immer man bevorzugt, der Inhalt des Artikel ist davon ja unabhängig und auch wenn mich dieser Artikel ganz ungemein wütend gemacht hat, (weil es so schrecklich ist, die Realität derart ungeschminkt präsentiert zu bekommen) so teile ich doch ausdrücklich die Forderung meiner Tochter: "Ich will, dass jeder in der Welt das liest."

Bitte gehen Sie also los und verteilen die Links zu diesem Artikel an jeden, den sie kennen, denn die Lösung für ungemein viele Probleme unserer aktuellen Welt-Gesellschaftsform besteht darin, dass ganz viele Leute wissen, dass und welche Lösungen es dafür gibt - und das dann von ihren Politikern einfach einfordern.

Ich neige sonst nicht zu Missionarismus, aber diesmal fände ich es wirklich super, wenn sich jeder die Zeit nimmt, diesen langen Artikel zu lesen.

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Weil der Wetterbericht für heute das erste Mal seit Tagen keine Regentropfen in der Vorschau zeigte, habe ich ja gehofft, dass heute ein guter Tag zum Wäsche waschen und draußen trocknen sei. Ich besitze zwar einen Trockner, aber an der frischen Luft getrocknete Wäsche ist einfach schöner, duftiger und energiesparender als maschinell getrocknete Wäsche, deshalb richte ich mich mit meinen Waschtagen gerne nach dem Wetter - und heute sollte ein guter Tag sein.

Um 11h hing die zweite Maschine Wäsche auf der Leine, ich prüfte extra noch mal die Vorhersage für heute, ab 15h wurde das Sonnenzeichen in der Vorschau noch dicker, ich lehnte mich zufrieden zurück und freute mich über meine volle Wäschespinne.

Um 14h fuhren wir bei Sonnenschein und nahezu Windstille einkaufen.
Als wir um 14.30h aus dem Laden rauskamen, waren die Fahrräder schon pitschnass geregnet (fies, weil ich einen Lammfellbezug über meinem Sattel habe, der macht dann einen extra nassen Hintern) und es plädderte munter weiter.

Ich beeilte mich, nach Hause zu kommen, rupfte dort die Wäsche von der Leine, es war aber schon zu spät, sie war gründlich nass geworden und wegen der Windstille, die schon den ganzen Tag herrschte, vorher auch nicht gut getrocknet. Also stopfte ich dann doch alles in den Trockner, echt ärgerlich.

Um 18h schien dann endlich die angekündigte Sonne und wir machten uns noch mal mit den Fahrrädern auf den Weg. Erst zum Onkel, der hat grade Stress mit ein paar anspruchsvollen Ferienwohnungsmietern und dann noch mal die große Runde über den Loopdeelenweg.

In den Wiesen vorm Deich lief grade eine Gänsefamilie rum, die zwar so tat, als würde sie sich nicht von uns stören lassen, als ich aber anhielt, um ein Foto zu machen, haben sie ihre Küken doch systmatisch Richtung Priel gedrängt. Besser mal Abstand halten...
Gänsefamilie unterwegs

Hinterm Deich lag dann die Nordsee rum und machte einen auf Ostsee. Keine Welle rührte sich, es war schon fast unheimlich.
Schon fast wie Ostsee

Für Morgen habe ich noch eine Maschine Wäsche geplant, ich hoffe sehr, dass wenistens die morgen störungsfrei draußen trocken wird
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Montag, 21. April 2025
Osterkekse und Osterfeuer
Die taz führte ein Interview mit Sebastian Klein, dessen Meinung ich in vielen Punkten zustimme, am besten gefiel mir aber das Wort "Überreichtum", denn das beschreibt die Probleme unserer Gesellschaft genauso passend wie der Begriff "Überkonsum" - der übrigens nicht nur von Überreichen betrieben wird. Und ja, natürlich von mir auch, das ist mir sehr bewusst.
Aber ach, eine funktionierende Lösung weiß ich leider auch nicht, es ist kompliziert.

Aus einer Laune heraus habe ich Osterkekse gebacken.
Osterplätzchen
Dabei musste ich unbedingt verschiedene Ausstecher ausprobieren, am lustigsten fand ich den Otter und weil Otter mit O anfängt, zählt das auch als Osterdeko, finde ich.

Weil das Wetter heute noch trüber war als gestern und weil ich gestern schon so gründlich fror, habe ich einen Draußenaufenthalt heute komplett verweigert.
Morgen soll aber ab und zu die Sonne scheinen und Regen steht auch nicht mehr in der Vorschau-App, also habe ich mal eine Ladung Schmutzwäsche in die Waschmaschine gesteckt und den Start soweit verzögert, dass die Maschine pünktlich um 9h morgen früh fertig ist.

Hier drinnen sorgt der Kaminofen für eine angenehme Wärme, wir verfeuern grade das Holz, das wir vor dem Osterfeuer gerettet haben.
Osterfeuer im Kaminofen

Zum Abendessen gab es Kartoffelsuppe mit Würstchen, so nach und nach lichtet sich der Kühlschrank
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Sonntag, 20. April 2025
Fernsehprogramm und beSt
Der Nachteil an einem Privatierdasein ist die Nutzenumkehr von Sonn- und Feiertagen, man hat an Feiertagen eine eindeutig geringere Aktivitätsauswahl als an normalen Werktagen.

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Der Vorteil des analogen Fernsehens ist seine Unterkomplexität - man guckt das, was grade gesendet wird und die Auswahl ist äußerst beschränkt. Wer je an Multioptionsparalyse litt, weiß das zu schätzen.
Der Nachteil des analogen Fernsehens ist aber leider das oft maximal langweilige Programmangebot.

Der Vorteil eines Smart-TVs ist, dass es neben den analogen Programmen auch den Zugang zur Mediathek anbietet.
Der Nachteil der Mediathek in einem (eigentlich) analogen Fernseher ist die umständliche Bedienbarkeit durch diese altertümliche Fernbedienungen. Ich wünsche mir einen Fernseher mit einer Fernbedienung, die wie ein Smartphone funktioniert.

Mein aktueller Workaround: Ich klicke mich auf dem Smartphone durch die Mediathekangebote, suche etwas aus, was mich interessiert, packe es in meine Merkliste (zu diesem Zweck habe ich in allen Mediatheken ein Konto), schalte das TV-Gerät ein, kämpfe mich auf/mit der Fernbedienung bis zur Mediathek, synchronisiere meine Mediathek mit dem TV-Gerät, suche mir dort (mühsam) meine Merkliste und kann dann endlich das gewünschte Programm anschauen.
Oder, in der abgekürzten Version: Ich gucke das Mediathek-Programm gleich auf dem iPad und verzichte auf den großen Bildschirm des Fernsehers, weil zu umständlich.
Technik unterstütztes Leben im Jahr 2025

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Auf meinem plattgemachten PC war mein Zugang zum "beSt", dem besonderen elektronischen Steuerberaterpostfach.
Anwälte haben so was auch, da heißt es beA, das besondere elektronische Anwaltspostfach, und fast alle Anwälte haben sich darüber sehr lange und sehr ausgiebig aufgeregt als es eingeführt wurde, weil es so ätzend war, das Ding ans Laufen zu kriegen und noch ätzender, damit zu kommunizieren. Anwälte brauchen es zur Kommunikation mit dem Gericht.
Steuerberater brauchen ihr beSt ebenfalls für eine eventuelle Kommunikation mit dem Finanzgericht, allerdings kommt das in meinem Alltag eher selten vor und mit dem Finanzamt kommuniziere ich problemlos über Elster.
Ich habe dieses beSt seit Einführung also noch nie benutzt, aber es ist verbindlich vorgeschriebenen, dass man sich da registriert und den Zugang funktionsfähig hält.

Vorletzte Woche passierten zwei Dinge gleichzeitig: Mein Zertifikat für dieses beSt musste erneuert werden - und mein Rechner, wo der Krempel drauf lief, wurde auf Null gesetzt. Keine gute Ausgangslage, um der Bürokratie Genüge zu tun.

Da ich diese Woche prompt eine Ermahnungs-E-Mail der Bundessteuerberaterkammer erhielt, habe ich mich heute also seufzend damit beschäftigt, den Kram zunächst mal auf dem alten Borkum-Rechner einzurichten und ans Laufen zu bekommen. Der alte Greven-Rechner wird hardwaretechnisch erst noch aufgerüstet, damit mir so ein meltdown wegen Festplatte überfüllt nicht noch mal passiert. Bis dahin nutze ich ausschließlich den Borkum-Rechner.

In der Ermahnungs-E-Mail war ein Link zu einer Anleitungsseite, wie man das Zertifikat erneuert und diese Anleitungsseite selber gab es als pdf-Datei oder als "click-through-Datei" mit insgesamt 31 Seiten.
Weil ich mir unter "click-through" nichts, bzw. etwas Falsches vorstellte, habe ich erwartungsvoll die click-through-Anleitung geöffnet - und dann maximal gestaunt: Es gab keine Links oder Auswahlbuttons zum Anklicken und den Rest erledigte das Programm alleine, nein, es handelte sich nur um eine auf maximales Idiotenniveau heruntergebrochene, superkleinteilige Anweisung mit Screenshots der einzelnen Seiten des Installations- und Downloadprogramms und einer farblich hervorgehobenen Stelle, was, wo und wie auf der jeweiligen Seite anzuklicken sei.

Ehrlich, ich bin durch die Betreuung des Onkels einiges gewöhnt, was den vereinfachten und teils sehr individuellen und creativen, aber leider nicht sachgerechten Umgang mit PC und Handy angeht und ich gebe mir immer viel Mühe, ihm alles maximal verständlich zu erklären und zu dokumentieren - aber diese click-through-Datei (die nur deshalb so hieß, weil man auf jeder Seite immer unten auf "weiter" klicken musste, damit sich der nächste Screenshot mit Markierungen öffnete) unterschritt das Niveau, was ich beim Onkel nutze, noch mal um Längen. Dabei war es für (aktive) Steuerberater gemacht, und genau dieser Punkt gibt mir jetzt wirklich sehr zu denken.

Wie auch immer, dieser Rechner ist jetzt freigeschaltet und legitimiert bis zum 20.4.2028 sich mit meinem Account zu verbinden und über das beSt zu kommunizieren. Ich habe in dem Zusammenhang alle Nachrichten der letzten zwei Jahre abgerufen, Ergebnis: Es gibt keine. Genau das, was ich erwartet hatte. Aber darum ging es ja auch nicht
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Samstag, 19. April 2025
Leerer Strand und gekappter Baum
Geweckt wurde ich heute von strahlendem Sonnenschein, aber schon am späten Vormittag schoben sich dicke Wolken vor die Sonne, es wurde trüb und vor allem kalt.
Als wir uns (für unsere Verhältnisse früh, also so gegen halb elf) auf den Weg ins Dorf machten, weil ich endlich die Fährkarten kaufen wollte, hatte auch der Wind aufgefrischt und die Fahrt über die Promenade am Wasser lang war eher ungemütlich.
Vor allem auch deshalb, weil ich mich von der Sonne hatte blenden lassen und annahm, dass die dicke Winterausstattung (Schal, Ohrenschützer, Pulswärmer, Handschuhe, Nierengurt) nicht mehr notwendig sei.

Als ich im Dorf ankam, war ich gründlich durchgefroren.

Aber ich habe endlich das Fährkartenthema erledigt, wir haben den Onkel besucht, dort Dinge erledigt und sind dann auch noch mal zu Lidl gefahren, um auch das Abenteuer "Einkaufen vor Ostern" noch mal genießen zu können.

Am Nachmittag machten wir dann noch einen Strandspaziergang, dort war es, wetterbedingt, ziemlich leer, nur die Möwen sind schon eifrig unterwegs und suchen zwischen den Strandzelten nach Essensresten
Ostersamstag am Strand

Auf dem Rückweg kamen wir an einem Baum vorbei, der wirklich bis auf den Stamm zurückgeschnitten worden war und jetzt wieder austrieb
Der komplett gestutzte Baum schlägt wieder aus
K musste mich natürlich ausdrücklich darauf hinweisen, dass man Pflanzen regelmäßig bis "auf den Stock zurücksetzen" muss, damit sie anschließend besonders gut wieder neu ausschlagen.
Er hat das schon mehrfach mit Pflanzen bei uns im Garten gemacht, die dann allerdings sehr lange brauchten, bis sie wieder ausschlugen und teilweise heute noch nur struppig, aber nicht "rund und füllig" aussehen, ich bin mal gespannt, wie dieser Baum im Sommer aussieht.

Zum Abendessen gab es Lammspieße mit Ofenkartoffeln, als Beilage Kartoffelspalten aus dem Ofen.
Lammspieße mit Gemüse und Kartoffeln
Wir hatten verschiedene Kartoffeln, die weg mussten und nur ein Stück Lammlachs, was sich aber wunderbar mit Pilzen, Paprika und Zwiebeln auf vier Spieße strecken ließ. Insgesamt waren wir beide sehr von diesem improvisierten Restessen angetan
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Freitag, 18. April 2025
Milchbuden
Was macht man so an einem Karfreitag, wenn man nicht religiös genug ist, um die ehemaligen Geschehnisse des Tages mit knapp 2000jähriger Verspätung immer noch zu beklagen, wenn das Wetter einen nicht zu Draußenaktivitäten vor die Tür lockt und wenn Einkaufen wegen religiöser Staatstrauer nicht möglich ist? Genau, man bleibt maximal lange im Bett und spekuliert darauf, dass sich das Wetter vielleicht doch noch wenigstens so weit bessert, dass es für eine Fahrradtour reicht.

Und so war es auch, am Nachmittag drehten wir eine Runde mit dem Rad (Loopdeelenweg, was sonst), anschließend drehten wir noch eine Runde zu Fuß übern Strand und bestaunten das rege Treiben an den Milchbuden, inzwischen ist auch die zweite geöffnet.

Dieses Jahr sind die Milchbuden baulich endlich komplett fertig, und außer ein paar unverbesserlichen Hardlinergestrigen kenne ich niemanden, der nicht anerkennt, dass die neue Bauart und Optik wirklich deutlich schöner, sinnvoller, komfortabler, angenehmer, kurz in allen Bereichen besser ist als das, was sich die Borkumer Milchbudenbesitzer in den letzten 100 Jahren so jeder selber nach eigenem Geschmack, Können und finanziellen Möglichkeiten als Verkaufsstände für den Sommer am Strand zusammengebastelt haben.

Zugegeben, sie waren bunt und vielfältig und sie zeigten auf das Sinnfältigste, was K nur "Borkumer Pfusch" nennt, wenn er sich kopfschüttelnd die inseltypischen Kreativlösungen im Immobilienbereich ansieht.
Aber sie waren eben auch nicht mehr, aus der Not geboren und dann zum Kult stilisiert, als Vorzeigeobjekte an den prominentesten Stellen der insularen Gastronomie hätte man sich da schon etwas anderes gewünscht.

Damit, dass die NBG (Nordseeheilbad Borkum GmbH, eine 100% Tochter der Stadt, die für die Bewirtschaftung der Strände zuständig ist) diese neuen Milchbuden gegen den enormen Widerstand aller bisherigen Milchbudenbesitzer gnadenlos durchgedrückt hat, hat sich der ehemalige Geschäftsführer dieser Gesellschaft viele Feinde gemacht, die Borkumer hier auf der Insel haben eine sehr große Abneigung gegen Veränderung und die unbestrittenen Verlierer dieses Zwangsumbaus sind natürlich die Milchbudenbesitzer, die plötzlich ihre alten Bauwagenbuden nicht mehr benutzen durften, sondern Pacht für neue Buden bezahlen müssen, die jetzt der Stadt gehören. Dass die Milchbudenbetreiber (und mit ihnen aus reiner Solidarität der Großteil der Inselbewohner) darüber not amused waren, ist verständlich, trotzdem ist der Umbau der Buden für die Insel aus Marketing und Tourismusgründen ein echter Gewinn, es wird aber wohl noch etwas dauern, bis das alle einsehen.

Sonst war heute nicht viel los - Karfreitagsruhe eben
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Donnerstag, 17. April 2025
PC-Gefuddel und viel gelesen
Wenn es keine konkreten Termine gibt, die ein frühes Verlassen des Bettes erfordern, liegen wir meist alle beide noch gut 2-3 Stunden nach dem Aufwachen im Bett und lesen auf dem iPad, was in den letzten 24 Stunden so Neues ins Internet geschrieben wurde.
K liest dabei meist irgendwelche Online-Zeitungen, ich lese meine E-Mails mit den entsprechenden Newslettern und die neuesten Blogbeiträge und folge dabei den diversen Links, die sowohl in den Newslettern als auch in den Blogs meinen ganz persönlich ausgesuchten, kuratierten Newsfeed bilden.

Heute Morgen habe ich aus irgendeiner Laune heraus nicht den Browser mit den offenen Tabs der diversen Blogs geöffnet, sondern stattdessen die App, mit der ich die Mastodon-Nachrichten lesen kann, geöffnet, um leicht entsetzt festzustellen, dass mich über 700 neue, ungelesene Beiträge erwarten (ich habe fast zwei Wochen dort nicht mehr reingeschaut) - und durch die habe ich mich dann tapfer durchgescrollt.

Ich habe jetzt noch mal eine Menge mehr dazu gelernt, wie dieses Medium funktioniert, wie ich für mich uninteressante Themen besser wegfiltern kann und welchen Personen ich dann nicht länger folgen möchte, weil sie sich zu 95% mit für mich uninteressanten Themen beschäftigen, aber so richtig ist der Begeisterungsfunke immer noch nicht übergesprungen, ich beobachte das trotzdem weiter.

Nach dem Aufstehen habe ich mich dann mit dem Thema "PC" beschäftigt. Aus Greven habe ich den "leeren" PC mitgebracht, um ihn hier wieder einzurichten, dabei erscheint es mir sinnvoll, dass ich die fertige Grundstruktur von dem hiesigen PC, der ja normal weiter funktioniert, abgucken kann.
Aber zunächst mal musste der lokale PC die letzten Updates erhalten und dann musste ich ein paar dringende Buchhaltungs- und Verwaltungs-Dinge erledigen, die seit letztem Samstag liegengeblieben sind, denn seitdem ist der Greven-PC ja nicht mehr nutzbar.

Wenn man vor einem PC sitzt, verfliegt die Zeit grundsätzlich schneller als bei jeder anderen Beschäftigung, als ich nach 2-3 Stunden mal auf die Uhr schaute, war es schon nach 16h. Inzwischen sind immerhin schon die wesentlichen Programme alle wieder installiert.

Eigentlich wollte ich heute ja die Fährkarten kaufen, da der Kleinbahnschalter aber um 16.30h schließt, lohnte es sich schon nicht mehr, dafür überhaupt noch loszufahren, nächster Versuch dann also morgen.

Stattdessen fuhren wir zu Lidl, uns fehlte frisches Brot und frisches Gemüse, dann fuhren wir zum Onkel, der aber auf dem Sprung war, weil seine Tochter zu Besuch ist und die wollten alle gemeinsam essen gehen, also waren wir um 18h schon wieder zu Hause.

Dort haben wir erst eine große Portion Nudelsalat für K hergestellt (die muss jetzt durchziehen) und anschließend Schnitzel mit Kartoffeln und Gurkensalat als Abendessen zubereitet.

Danach fehlte mir jede Lust, mich noch mal an einen PC zu setzen, bloggen klappt auch prima am iPad, habe ich die letzten Tage gelernt und außerdem warten hier einige gute Bücher aus Papier, am bequemsten ist es, wenn man zum Lesen direkt wieder ins Bett geht
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