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Freitag, 25. Oktober 2024
Windstill und aufgeräumt
anje, 22:40h
Der Wind, der sich in den letzten Tagen hier auf der Insel so fröhlich ausgetobt hatte, war schlafen gegangen. Er schlief heute so fest, dass sich noch nicht mal ein Grashalm bewegte.
Für uns bedeutete das, dass wir zum Einkaufen heute den Loopdeelenweg in beide Richtungen fuhren, es gab weder Gegen- noch Rückenwind und auf der Fahrt durch den Wald und durch die Dünen roch der Herbst besonders intensiv, es war ein wundervoller Ausflug.
Ab mittags gab es wieder Internet, ich fand das sehr erleichternd. Beim Testen der Geschwindigkeit staunten wir nicht schlecht, so viel Internet hatten wir noch nie
Es scheint, als ob Vodafone das fehlende Internet des letzten Tages jetzt gleich obendrauf nachliefert.
Und K hat Kleinholz gemacht. Die Riesenpalette, auf der das Gartenhaus geliefert worden war, liegt jetzt in ofengerechte Stücke fein zersägt im Schuppen.
Auch alle andere Gartenhausteile, die wir zunächst noch in den Kinderzimmern gelagert hatten, weil wir ja dachten, es wird spätestens im Oktober aufgebaut, all das haben wir jetzt auch in den Fahrradschuppen geräumt, wo wir den Kram derart perfekt stapelten, dass wir jetzt für jede Jengaherausforderung trainiert sind.
Mitte November kommt C zusammen mit zwei Freundinnen und deren Familie (Männer und Kinder) und da werden sie viel Platz in den Zimmern brauchen, weshalb ich sehr zufrieden bin, dass alle drei Zimmer im Erdgeschoss jetzt wieder uneingeschränkt nutzbar sind.
Außerdem habe ich jetzt alle Smart-Home-Geräte wieder vernünftig programmiert, die Kameras laufen wieder, Alexa is back to duty, alle elektrischen Uhren sind neu gestellt und alle Lampen sind wieder in das Hue-System eingebunden. Der Stromausfall, der den Strom nicht einfach nur ab- und irgendwann wieder angestellt hatte, sondern sehr hibbelig mehrfach alles an- und wieder ausschaltete, durch dieses Gestotter wurde das System vollständig zerschossen und es war etwas mühsam, das alles wieder vernünftig ans Laufen zu bekommen. Aber jetzt ist es geschafft - und übermorgen kann ich dann gleich alle Uhren noch mal stellen, immerhin weiß ich jetzt, wie es geht.
Auch die Uhr in der Mikrowelle, deren Programmierung wohl so ziemlich die umständlichste Variante ist, die einem einfallen kann. Bzw. mir eben auch durch langwieriges Rumprobieren nicht einfiel, weshalb ich stundenlang nach der Bedienungsanleitung suchte.
Immerhin sind jetzt auch alle Bedienungsanleitungen mal wieder vernünftig durchsortiert und ausgemistet
.
Für uns bedeutete das, dass wir zum Einkaufen heute den Loopdeelenweg in beide Richtungen fuhren, es gab weder Gegen- noch Rückenwind und auf der Fahrt durch den Wald und durch die Dünen roch der Herbst besonders intensiv, es war ein wundervoller Ausflug.
Ab mittags gab es wieder Internet, ich fand das sehr erleichternd. Beim Testen der Geschwindigkeit staunten wir nicht schlecht, so viel Internet hatten wir noch nie
Es scheint, als ob Vodafone das fehlende Internet des letzten Tages jetzt gleich obendrauf nachliefert.
Und K hat Kleinholz gemacht. Die Riesenpalette, auf der das Gartenhaus geliefert worden war, liegt jetzt in ofengerechte Stücke fein zersägt im Schuppen.
Auch alle andere Gartenhausteile, die wir zunächst noch in den Kinderzimmern gelagert hatten, weil wir ja dachten, es wird spätestens im Oktober aufgebaut, all das haben wir jetzt auch in den Fahrradschuppen geräumt, wo wir den Kram derart perfekt stapelten, dass wir jetzt für jede Jengaherausforderung trainiert sind.
Mitte November kommt C zusammen mit zwei Freundinnen und deren Familie (Männer und Kinder) und da werden sie viel Platz in den Zimmern brauchen, weshalb ich sehr zufrieden bin, dass alle drei Zimmer im Erdgeschoss jetzt wieder uneingeschränkt nutzbar sind.
Außerdem habe ich jetzt alle Smart-Home-Geräte wieder vernünftig programmiert, die Kameras laufen wieder, Alexa is back to duty, alle elektrischen Uhren sind neu gestellt und alle Lampen sind wieder in das Hue-System eingebunden. Der Stromausfall, der den Strom nicht einfach nur ab- und irgendwann wieder angestellt hatte, sondern sehr hibbelig mehrfach alles an- und wieder ausschaltete, durch dieses Gestotter wurde das System vollständig zerschossen und es war etwas mühsam, das alles wieder vernünftig ans Laufen zu bekommen. Aber jetzt ist es geschafft - und übermorgen kann ich dann gleich alle Uhren noch mal stellen, immerhin weiß ich jetzt, wie es geht.
Auch die Uhr in der Mikrowelle, deren Programmierung wohl so ziemlich die umständlichste Variante ist, die einem einfallen kann. Bzw. mir eben auch durch langwieriges Rumprobieren nicht einfiel, weshalb ich stundenlang nach der Bedienungsanleitung suchte.
Immerhin sind jetzt auch alle Bedienungsanleitungen mal wieder vernünftig durchsortiert und ausgemistet
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Donnerstag, 24. Oktober 2024
Stromausfall und fehlendes Internet
anje, 23:36h
Ich wurde um kurz vor 8h wach dadurch wach, dass K neben mir hektisch rumkramte und mir, als ich die Augen aufschlug, mitteilte, dass der Strom weg ist. Ich warf einen Blick auf die Anzeige des Projektionsweckers und aus der Tatsache, dass da keine Anzeige war, schloss ich, dass K sich noch nicht darum gekümmert hatte, die Sicherungen zu überprüfen und wieder einzuschalten.
K meinte aber, es läge nicht an unseren Sicherungen, es wäre überall der Strom weg und er suche jetzt ein Radio.
Ich fand das eine niedliche 80er Reaktion: Wenn der Strom weg ist, schalten wir das batteriebetriebene Radio ein und erfahren, wie wir uns jetzt verhalten sollen.
Ich griff nach meinem Handy und suchte auf Twitter nach dem Hashtag #Borkum. K meinte, das könne ja nicht funktionieren, weil das Internet ja auch strombetrieben und damit nicht verfügbar ist, dass aber so ein Handy erstens über Batterien und zweitens über Mobilfunk verfügt, der im Zweifel nicht von einer lokalen, elektrisch betriebenen Basisstation abhängig ist, hatte er in der Aufregung nicht spontan bedacht.
Twitter verwies mich auf störungsauskunft.de, da hatten schon 57 Personen quer über die gesamte Insel verteilt den Stromausfall gemeldet. Ich fand es spannend, welche Adressen sich da gemeldet hatten, die örtlichen Elektriker waren nicht dabei, aber die Gäste in der Ferienwohnung neben uns.
Mir reichte das als Info, dass ich den aktuellen Stromausfall nicht selber beheben kann, sondern einfach nur abwarten muss, bis die Fachkräfte der Stadtwerke das Problem im Griff haben, denn wenn es ein inselweiter Stromausfall ist, dann ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass sich da bereits ausreichend Menschen kümmern.
K war aber massiv nachrichtengeil. Er wollte unbedingt wissen, was da los ist, wer schuld ist, wie lange das noch dauert und überhaupt, "Papa, wann sind wir da?"
Ich habe versucht, ihm zu erklären, dass Gras nicht schneller wächst, wenn man dran zieht, aber aussichtslos, er war vor lauter fehlenden Infos richtig nervös.
Mich selber interessierte das gar nicht so sehr, ich hätte einfach gewartet, bis alles wieder läuft und ich dann drei Tage später einen ausführlichen Bericht in der Zeitung nachlesen kann, aber weil K vor lauter Aufregung schon ganz zappelig war, habe ich auch noch Facebook geöffnet, die zuverlässig aktuellste Nachrichtenquelle für News von der Insel, ist ja schließlich eine ziemlich Rentnerveranstaltung diese Insel.
Dort erfuhren wir dann, dass es irgendwo im Lüderitz einen Erdschluss gegeben hat und dass in Kürze das Problem vorbei sei.
Kurz nach 9h war der Strom dann auch wieder da, nur das Internet, das ist bis jetzt noch nicht wiedergekehrt.
Also zumindest meines, was von Vodafone über ein Kabel geliefert wird. Die Telekom versorgt ihre Kunden schon wieder, Vodafone sagt, sie brauchen noch so 1-3 Tage.
Interessanterweise nervt mich das mehr als ich vermutet hätte. Ich habe zwar noch ausreichend Mobilfunkguthaben, aber wenn man über Jahre trainiert wurde, damit sparsam umzugehen, dann benutzt man Mobilfunk eben auch nur, wenn man unterwegs ist und mal eben schnell was nachgucken muss.
Dieser sorglose Umgang mit Up- und Downloadvolumen im gehobenen MB-Bereich, der findet ausschließlich im unbegrenzten WLan statt - und wenn man das nicht hat, dann findet der Umgang eben nicht statt - und das wiederum finde ich ungewöhnlich nervig.
Habe ich also wieder etwas über mich gelernt.
Außerdem nervt mich natürlich auch der Ausfall der gesamten Smarthome-Technik. Ich habe heute auf die harte Tour gelernt, wie sehr ich daran bereits gewöhnt bin.
Und es ist natürlich blöd, wenn man alle seine Dateien nur noch in der Cloud hat, dann hat man ohne Internet sehr plötzlich gar keine Dateien mehr. Ich habe zum Glück. eine offline Sicherung auf der Festplatte und heute gelernt, dass es klug ist, die regelmäßig zu aktualisieren.
Jetzt bin ich gespannt, wann Vodafone wieder liefert
.
K meinte aber, es läge nicht an unseren Sicherungen, es wäre überall der Strom weg und er suche jetzt ein Radio.
Ich fand das eine niedliche 80er Reaktion: Wenn der Strom weg ist, schalten wir das batteriebetriebene Radio ein und erfahren, wie wir uns jetzt verhalten sollen.
Ich griff nach meinem Handy und suchte auf Twitter nach dem Hashtag #Borkum. K meinte, das könne ja nicht funktionieren, weil das Internet ja auch strombetrieben und damit nicht verfügbar ist, dass aber so ein Handy erstens über Batterien und zweitens über Mobilfunk verfügt, der im Zweifel nicht von einer lokalen, elektrisch betriebenen Basisstation abhängig ist, hatte er in der Aufregung nicht spontan bedacht.
Twitter verwies mich auf störungsauskunft.de, da hatten schon 57 Personen quer über die gesamte Insel verteilt den Stromausfall gemeldet. Ich fand es spannend, welche Adressen sich da gemeldet hatten, die örtlichen Elektriker waren nicht dabei, aber die Gäste in der Ferienwohnung neben uns.
Mir reichte das als Info, dass ich den aktuellen Stromausfall nicht selber beheben kann, sondern einfach nur abwarten muss, bis die Fachkräfte der Stadtwerke das Problem im Griff haben, denn wenn es ein inselweiter Stromausfall ist, dann ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass sich da bereits ausreichend Menschen kümmern.
K war aber massiv nachrichtengeil. Er wollte unbedingt wissen, was da los ist, wer schuld ist, wie lange das noch dauert und überhaupt, "Papa, wann sind wir da?"
Ich habe versucht, ihm zu erklären, dass Gras nicht schneller wächst, wenn man dran zieht, aber aussichtslos, er war vor lauter fehlenden Infos richtig nervös.
Mich selber interessierte das gar nicht so sehr, ich hätte einfach gewartet, bis alles wieder läuft und ich dann drei Tage später einen ausführlichen Bericht in der Zeitung nachlesen kann, aber weil K vor lauter Aufregung schon ganz zappelig war, habe ich auch noch Facebook geöffnet, die zuverlässig aktuellste Nachrichtenquelle für News von der Insel, ist ja schließlich eine ziemlich Rentnerveranstaltung diese Insel.
Dort erfuhren wir dann, dass es irgendwo im Lüderitz einen Erdschluss gegeben hat und dass in Kürze das Problem vorbei sei.
Kurz nach 9h war der Strom dann auch wieder da, nur das Internet, das ist bis jetzt noch nicht wiedergekehrt.
Also zumindest meines, was von Vodafone über ein Kabel geliefert wird. Die Telekom versorgt ihre Kunden schon wieder, Vodafone sagt, sie brauchen noch so 1-3 Tage.
Interessanterweise nervt mich das mehr als ich vermutet hätte. Ich habe zwar noch ausreichend Mobilfunkguthaben, aber wenn man über Jahre trainiert wurde, damit sparsam umzugehen, dann benutzt man Mobilfunk eben auch nur, wenn man unterwegs ist und mal eben schnell was nachgucken muss.
Dieser sorglose Umgang mit Up- und Downloadvolumen im gehobenen MB-Bereich, der findet ausschließlich im unbegrenzten WLan statt - und wenn man das nicht hat, dann findet der Umgang eben nicht statt - und das wiederum finde ich ungewöhnlich nervig.
Habe ich also wieder etwas über mich gelernt.
Außerdem nervt mich natürlich auch der Ausfall der gesamten Smarthome-Technik. Ich habe heute auf die harte Tour gelernt, wie sehr ich daran bereits gewöhnt bin.
Und es ist natürlich blöd, wenn man alle seine Dateien nur noch in der Cloud hat, dann hat man ohne Internet sehr plötzlich gar keine Dateien mehr. Ich habe zum Glück. eine offline Sicherung auf der Festplatte und heute gelernt, dass es klug ist, die regelmäßig zu aktualisieren.
Jetzt bin ich gespannt, wann Vodafone wieder liefert
.
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Mittwoch, 23. Oktober 2024
Die Uhr hing schief
anje, 23:05h
Noch ein Tag mit schönem Wetter, nur 2-3°C kälter als gestern, beim Fahrradfahren steckte ich immer abwechselnd eine Hand in die Jackentasche, mit Fahrtwind war es dann durchaus schon frisch für so nackichte Hände.
Ich merke aber auch, dass meine Kältetoleranz sinkt, wahrscheinlich werde ich im Alter zu einem von diesen alten Menschen, die ihre Wohnung immer auf mindestens 25°C heizen müssen, um nicht zu frieren.
Die Thermometer hier im Haus zeigen eine Raumtemperatur von 20°C, wirklich warm genug wird es mir abends aber nur, wenn der Ofen auch noch an ist.
Oder meine Heizdecke. Mein neues Lieblingsteil. Eine große, kuschelige elektrische Heizdecke. TOLL!
Ich musste heute noch mal ins Dorf, weil C nächsten Monat mit zwei Freundinnen für eine Woche nach Borkum kommt und sie alle zusammen gerne im Gezeitenland schwimmen gehen wollen, dazu braucht man eine Kurkarte.
Grundsätzlich müssen fremde Leute schon von Gesetz wegen hier Kurtaxe bezahlen, auch wenn sie nicht in einem gewerblichen Beherbungsbetrieb absteigen, aber wenn sie privat wohnen ist es natürlich schwieriger das zu kontrollieren.
Also war die Stadt so klug einzuführen, dass man in allen öffentlichen Einrichtungen seine Kurkarte vorzeigen muss, was den Anreiz, sich so ein Ding freiwillig zu besorgen, eindeutig erhöht.
Wenn man in einem Hotel oder bei einem registrierten Vermieter wohnt, ist der Vermieter verpflichtet, seine Gäste anzumelden, Leute, die privat untergebracht sind, müssen sich selber darum kümmern und ohne Anmeldung keine Kurkarte, ohne Kurkarte kein Schwimmbad (und vieles andere, was Gäste hier gerne so besuchen, auch nicht.)
Weil C und ihre Freunde am Wochenende anreisen
und die Gästeverwaltung nur an Wochentagen geöffnet ist, habe ich gesagt, dass ich mich jetzt schon mal um diese Anmeldung kümmern werde, macht es für alle Beteiligten einfacher.
Ich fuhr also in die Kulturinsel, stellte mich in die Schlange vor dem Schalter und schaute auf die Wand vor mir. Nach fünf Minuten brauchte ich dringend eine mentale Ablenkung, denn die Uhr hing schief und ich spürte immer intensiver, wie sich die Anziehung dieses Loriot-Sketches begann, meiner zu ermächtigen.
Bevor es zum Äußersten kam, drehte ich mich um und stand dann eben rückwärts in der Schlange. Hinter mir kam noch jemand, schaute auf die Uhr, sah, dass ich falschrum in der Schlange stand und fragte mich: "Stehen Sie an? Ist es die Uhr?", als ich nickte, sagte er, dass er das sehr gut verstehen könne und drehte sich auch um.
Leider kam danach niemand mehr, ich hätte es lustig gefunden, wenn eine richtig lange Schlange andersrum gewartet hätte.
Als ich schließlich an der Reihe war, besorgte ich für C eine Angehörigen-Jahreskarte, die ich ihr per E-Mail schicken ließ, was einwandfrei funktionierte und sie konnte den Auisweis auch sofort in ihrem Wallet speichern, endlich mal eine erfolgreiche und komfortable Umsetzung der Digitalisierung in der Verwaltung.
Den Antrag für diese Verwandtenkarte konnte ich vorab schon im Internet runterladen und ausfüllen, auch das war sehr komfortabel.
Den Antrag für die fremden Gäste gab es allerdings nicht im Internet und die Dame hinter dem Verwaltungstresen sagte, dass sie in mir auch nicht einfach so mitgeben dürfe, händigte mir aber zwei Blankoformulare aus, die ich dann an Ort und Stelle per Hand ausfüllen durfte.
Natürlich fotografierte ich das Formular sofort mit dem Handy, schon allein deshalb, weil es offiziell verboten war. Manchmal wundert man sich schon, wie lange solche skurrilen Verwaltungsstilblüten überleben können, denn grundsätzlich stand auf diesem Formular auch nichts wesentlich anderes als auf dem Antrag für die Verwandtenkarte.
Nach dem ich erfolgreich ganz viele Gästekarten für den kommenden Besuch erworben hatte, fuhr ich zum Kleinbahnschalter und besorgte mir noch zwei Fahrkarten. Es ist immer ein beruhigendes Gefühl, wenn man all diesen lästigen Verwaltungskram erledigt hat.
Zum Abendessen gab es Schnitzel, gemischtes Gemüse mit Pilzen, Jägersoße und Kartoffeln. Verglichen mit vielen exotischeren Gerichten, die deutlich komplizierter klingen, ist die Zubereitung nicht schwierig, aber aufwendig, allein das Panieren von Schnitzeln verursacht Mengen an dreckigen Töpfen und Tellern und Brettchen.
Morgen gibt es wieder was aus dem Tiefkühler
.
Ich merke aber auch, dass meine Kältetoleranz sinkt, wahrscheinlich werde ich im Alter zu einem von diesen alten Menschen, die ihre Wohnung immer auf mindestens 25°C heizen müssen, um nicht zu frieren.
Die Thermometer hier im Haus zeigen eine Raumtemperatur von 20°C, wirklich warm genug wird es mir abends aber nur, wenn der Ofen auch noch an ist.
Oder meine Heizdecke. Mein neues Lieblingsteil. Eine große, kuschelige elektrische Heizdecke. TOLL!
Ich musste heute noch mal ins Dorf, weil C nächsten Monat mit zwei Freundinnen für eine Woche nach Borkum kommt und sie alle zusammen gerne im Gezeitenland schwimmen gehen wollen, dazu braucht man eine Kurkarte.
Grundsätzlich müssen fremde Leute schon von Gesetz wegen hier Kurtaxe bezahlen, auch wenn sie nicht in einem gewerblichen Beherbungsbetrieb absteigen, aber wenn sie privat wohnen ist es natürlich schwieriger das zu kontrollieren.
Also war die Stadt so klug einzuführen, dass man in allen öffentlichen Einrichtungen seine Kurkarte vorzeigen muss, was den Anreiz, sich so ein Ding freiwillig zu besorgen, eindeutig erhöht.
Wenn man in einem Hotel oder bei einem registrierten Vermieter wohnt, ist der Vermieter verpflichtet, seine Gäste anzumelden, Leute, die privat untergebracht sind, müssen sich selber darum kümmern und ohne Anmeldung keine Kurkarte, ohne Kurkarte kein Schwimmbad (und vieles andere, was Gäste hier gerne so besuchen, auch nicht.)
Weil C und ihre Freunde am Wochenende anreisen
und die Gästeverwaltung nur an Wochentagen geöffnet ist, habe ich gesagt, dass ich mich jetzt schon mal um diese Anmeldung kümmern werde, macht es für alle Beteiligten einfacher.
Ich fuhr also in die Kulturinsel, stellte mich in die Schlange vor dem Schalter und schaute auf die Wand vor mir. Nach fünf Minuten brauchte ich dringend eine mentale Ablenkung, denn die Uhr hing schief und ich spürte immer intensiver, wie sich die Anziehung dieses Loriot-Sketches begann, meiner zu ermächtigen.
Bevor es zum Äußersten kam, drehte ich mich um und stand dann eben rückwärts in der Schlange. Hinter mir kam noch jemand, schaute auf die Uhr, sah, dass ich falschrum in der Schlange stand und fragte mich: "Stehen Sie an? Ist es die Uhr?", als ich nickte, sagte er, dass er das sehr gut verstehen könne und drehte sich auch um.
Leider kam danach niemand mehr, ich hätte es lustig gefunden, wenn eine richtig lange Schlange andersrum gewartet hätte.
Als ich schließlich an der Reihe war, besorgte ich für C eine Angehörigen-Jahreskarte, die ich ihr per E-Mail schicken ließ, was einwandfrei funktionierte und sie konnte den Auisweis auch sofort in ihrem Wallet speichern, endlich mal eine erfolgreiche und komfortable Umsetzung der Digitalisierung in der Verwaltung.
Den Antrag für diese Verwandtenkarte konnte ich vorab schon im Internet runterladen und ausfüllen, auch das war sehr komfortabel.
Den Antrag für die fremden Gäste gab es allerdings nicht im Internet und die Dame hinter dem Verwaltungstresen sagte, dass sie in mir auch nicht einfach so mitgeben dürfe, händigte mir aber zwei Blankoformulare aus, die ich dann an Ort und Stelle per Hand ausfüllen durfte.
Natürlich fotografierte ich das Formular sofort mit dem Handy, schon allein deshalb, weil es offiziell verboten war. Manchmal wundert man sich schon, wie lange solche skurrilen Verwaltungsstilblüten überleben können, denn grundsätzlich stand auf diesem Formular auch nichts wesentlich anderes als auf dem Antrag für die Verwandtenkarte.
Nach dem ich erfolgreich ganz viele Gästekarten für den kommenden Besuch erworben hatte, fuhr ich zum Kleinbahnschalter und besorgte mir noch zwei Fahrkarten. Es ist immer ein beruhigendes Gefühl, wenn man all diesen lästigen Verwaltungskram erledigt hat.
Zum Abendessen gab es Schnitzel, gemischtes Gemüse mit Pilzen, Jägersoße und Kartoffeln. Verglichen mit vielen exotischeren Gerichten, die deutlich komplizierter klingen, ist die Zubereitung nicht schwierig, aber aufwendig, allein das Panieren von Schnitzeln verursacht Mengen an dreckigen Töpfen und Tellern und Brettchen.
Morgen gibt es wieder was aus dem Tiefkühler
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Dienstag, 22. Oktober 2024
Sonnenscheinwetter mit Wind
anje, 22:16h
Heute schien schon beim Aufwachen die Sonne und so fröhlich blieb das Wetter dann den ganzen Tag.
Ich reagierte darauf mit einer Maschine voll Wäsche, man muss die Trockenphasen nutzen wie sie fallen.
Dann habe ich mich damit beschäftigt, meinen Finger neu zu verbinden und war sehr zufrieden, dass die Bluterei jetzt offensichtlich final zum Stillstand gekommen ist, denn auch als die letzte Kompresse abgezupft war, blieb alles trocken, es geht voran.
Am Nachmittag war mir nach Draußenzeit, die Sonne schien immer noch, aber für einen Strandspaziergang war es mir entschieden zu windig. Bei mehr als sechs Windstärken und trockenem Wetter kann man am Strand live erleben, wie Sandstrahlen funktioniert. Ich entschied mich also für eine Radtour, diesmal die Promenade entlang bis ins Dorf. Dort schoben wir die Räder durch die Fußgängerzone - ich wollte endlich mal gucken, was es da Neues gibt, im Sommer habe ich diesen Teil der Insel ja konsequent gemieden. Wir haben grade in vielen Ländern Herbstferien, es ist also immer noch voll, aber nicht so überlaufen wie im Sommer. Was Interessantes oder Neues habe ich jedoch nicht entdeckt, immer noch der gleiche langweilige Touristen-Plünnenkram.
Kurzer Zwischenstopp beim Onkel, der hat sich jetzt einen E-Scooter mit Kennzeichen ausgesucht, den K nun für ihn bestellt hat. Damit kann er dann mit bis zu 25 km/h durch die Gegend flitzen. Das alte Hasemobil vom Vater war ihm deutlich zu langsam, das hat eine Spitzengeschwindigkeit von max. 6 km/h. Kann ich verstehen, je älter man wird, um so weniger Zeit hat man, bis man tot ist, da will man nicht unnötig Zeit auf so einem lahmen Gefährt verjuckeln, da muss eindeutig mehr Wumms hinter sitzen. Nächste Woche soll der Rennflitzer geliefert werden.
K fuhr dann zurück an seinen Schreibtisch, er muss ja noch bis Ende des Jahres in sein Büro gehen und hat ein paar dringende Dinge zu erledigen, die ihm schlechte Laune machen, weil er keine Lust dazu hat. Die Tatsache, dass ich neben ihm ausgiebig meinem Nichtstunleben fröne, macht es für ihn nicht besser. Es hilft aber nun nix, er muss noch weiter durchhalten.
Ich fuhr also alleine noch ein wenig in der Gegend rum und genoss den Herbstgeruch von Silberpappeln und feuchtem Moos.
Kochen wurde heute von der Mikrowelle erledigt, es gab Reste der Vortage, um wenigstens ein kleines bisschen Hausfrauenfeeling aufkommen zu lassen, habe ich am Abend noch die Wäsche abgenommen und zusammengelegt
.
Ich reagierte darauf mit einer Maschine voll Wäsche, man muss die Trockenphasen nutzen wie sie fallen.
Dann habe ich mich damit beschäftigt, meinen Finger neu zu verbinden und war sehr zufrieden, dass die Bluterei jetzt offensichtlich final zum Stillstand gekommen ist, denn auch als die letzte Kompresse abgezupft war, blieb alles trocken, es geht voran.
Am Nachmittag war mir nach Draußenzeit, die Sonne schien immer noch, aber für einen Strandspaziergang war es mir entschieden zu windig. Bei mehr als sechs Windstärken und trockenem Wetter kann man am Strand live erleben, wie Sandstrahlen funktioniert. Ich entschied mich also für eine Radtour, diesmal die Promenade entlang bis ins Dorf. Dort schoben wir die Räder durch die Fußgängerzone - ich wollte endlich mal gucken, was es da Neues gibt, im Sommer habe ich diesen Teil der Insel ja konsequent gemieden. Wir haben grade in vielen Ländern Herbstferien, es ist also immer noch voll, aber nicht so überlaufen wie im Sommer. Was Interessantes oder Neues habe ich jedoch nicht entdeckt, immer noch der gleiche langweilige Touristen-Plünnenkram.
Kurzer Zwischenstopp beim Onkel, der hat sich jetzt einen E-Scooter mit Kennzeichen ausgesucht, den K nun für ihn bestellt hat. Damit kann er dann mit bis zu 25 km/h durch die Gegend flitzen. Das alte Hasemobil vom Vater war ihm deutlich zu langsam, das hat eine Spitzengeschwindigkeit von max. 6 km/h. Kann ich verstehen, je älter man wird, um so weniger Zeit hat man, bis man tot ist, da will man nicht unnötig Zeit auf so einem lahmen Gefährt verjuckeln, da muss eindeutig mehr Wumms hinter sitzen. Nächste Woche soll der Rennflitzer geliefert werden.
K fuhr dann zurück an seinen Schreibtisch, er muss ja noch bis Ende des Jahres in sein Büro gehen und hat ein paar dringende Dinge zu erledigen, die ihm schlechte Laune machen, weil er keine Lust dazu hat. Die Tatsache, dass ich neben ihm ausgiebig meinem Nichtstunleben fröne, macht es für ihn nicht besser. Es hilft aber nun nix, er muss noch weiter durchhalten.
Ich fuhr also alleine noch ein wenig in der Gegend rum und genoss den Herbstgeruch von Silberpappeln und feuchtem Moos.
Kochen wurde heute von der Mikrowelle erledigt, es gab Reste der Vortage, um wenigstens ein kleines bisschen Hausfrauenfeeling aufkommen zu lassen, habe ich am Abend noch die Wäsche abgenommen und zusammengelegt
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Montag, 21. Oktober 2024
Wer hat's gemacht?
anje, 22:10h
Herr Buddenbohm verlinkt ein YouTube-Video mit einem Song von Fleetwood Mac, ich lasse das Lied laufen, während ich neben K im Bett liege und warte darauf, wie viele Takte der einleitenden Trommelmusik er wohl braucht, um reflexartig Gruppe und Titel des Musikstücks zu nennen. Das macht er nämlich meistens, wenn irgendwo Musik aus den 70er oder den (frühen) 80er gespielt wird, sein Ehrgeiz besteht darin, nicht länger als fünf Sekunden für das Erkennen eines Musikstücks zu benötigen. Meistens ist er schneller als Shazam.
K hatte in den 70er und bis in die 80er eine intensive Tonband-Musikaufnahme-Sammelleidenschaft und kennt so ziemlich jeden Titel aus den jeweiligen Top 100 Jahres-Charts. Auch in den Titeln aus den 60ern ist er ziemlich gut orientiert, die hat er nachträglich noch abgearbeitet, denn in den 60ern war er selber noch zu klein, um schon aktiv zeitnah auf seinem Tonband die jeweils aktuellen Titel mitzuschneiden, sie wurden aber auch in den folgenden Jahrzehnten noch reichlich im Radio gespielt.
Faszinierend finde ich, dass er die Titel nicht nur blitzschnell erkennt (oft nach den ersten 1-2 Takten des Intros) und dann nicht nur den Namen des Stücks, sondern auch grundsätzlich den Interpreten dazu und oft auch das Veröffentlichungsjahr aufsagen kann. Ich bin in dieser Disziplin der komplette Vollversager, selbst wenn ich Musik kenne, habe ich doch sehr oft keine Ahnung, wie das Stück nun genau heißt und vor allem weiß ich fast nie, wer der Interpret ist oder war.
Das liegt sicherlich an meinem sehr schmalspurigen Musikgeschmack und dem daraus resultierenden, mangelnden Interesse für Populärmusik. Ich kann ja noch nicht mal die einzelnen Musikrichtungen wie Rock, Pop, Metal, Hardrock, Techno, House oder was auch immer es da gibt, benennen oder gar unterscheiden. Das einzige, was ich zuverlässig erkenne, sind Chansons oder Liedermacher.
Das meiste, was ich durch Zufall so im Radio höre, ist mir entweder zu schlagermusikig oder zu langweilig/eintönig oder zu künstlich (elektronisch erzeugte Musik wird von mir hartnäckig als "Plastikmusik" bezeichnet), zu laut, und/oder zu sehr gebrüllt.
Ich habe noch nie verstanden, warum so viele Sänger immer so schrecklich laut schreien müssen, die haben doch ein Mikrophon? Ich meine damit nicht nur irgendwelche kreischenden Wacken-Sänger, sondern auch Künstler wie Adele, die kann ja auch nicht in normaler Lautstärke singen, sondern grölt immer volle Kanne in ihr Mikro - mein Geschmack ist das eindeutig nicht.
Ich mag aber auch keine Opernsänger, deren Ehrgeiz ist ja auch stets je lauter desto toll.
Mein Lieblingswitz dazu ist der Dialog zwischen Fritzchen und seiner Mutter in der Oper:
Fritzchen: Warum droht der Mann der Frau dort mit dem Stock?
Mutter: Der droht nicht, der dirigiert.
Fritzchen: Und warum schreit die Frau dann so?
Ich bin eindeutig sehr dicht bei Wilhelm Busch, der treffend feststellte: Musik wird störend oft empfunden, da sie mit Geräusch verbunden.
Ich finde nicht, dass Lautstärke Musik schöner macht, ich bin ja schließlich nicht taub.
Ich habe also ausgesprochen wenig Ahnung von "moderner" Musik, von klassischer Musik verstehe ich zumindest theoretisch deutlich mehr, das gehörte zu meiner musikalischen Grundausbildung, schließlich hatte ich lange genug Klavierunterricht, aber auch hier fällt es mir teilweise schwer, Komponisten immer korrekt zu erkennen und/oder zu benennen.
Das ist bei mir übrigens keine Ignoranz, die sich nur auf die Musik beschränkt, das mache ich mit allen Künstlern (und mit allen Menschen) so, ich vergesse einen Namen meist schon eine Sekunde nach dem ich ihn gehört oder gelesen habe.
Am ehesten unterscheide ich noch Schriftsteller nach Namen, aber auch nicht zuverlässig und konsequent (Kästner und Ringelnatz zB verwechsele ich ständig und auch bei Rilke, Mörike, Heine und Co. bin ich nicht sattelfest.)
Vollständige Unfähigkeit mir irgendwelche Personen und Namen zu merken habe ich bei Schauspielern aller Art, was aber nicht verwundert, die inszenieren sich ja auch ständig neu und anders und außerdem gefällt mir ja wenn überhaupt, dann die jeweilige Rolle der Person. Der Schauspieler selber wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein komplett anderer Mensch sein, Namen von Schauspielern sind für mich deshalb komplett irrelevant.
Aber auch bei allen anderen "bildenden Künstlern"* gilt für mich leider: Ich mag ein Bild, eine Skulptur, eine Installation (oder ein Buch oder ein Lied) - aber ob der Hersteller nun Picasso, Manet, Monet, Otto oder Grass heißt - am Ende ist es mir einfach wurscht, weil mich persönlich nur das Produkt interessiert und nicht die Person dahinter - und auch nicht, wie der Hersteller sein Produkt genannt hat.
*ich muss hier leicht beschämt zugeben, dass ich viele Jahre lang dachte, bildende Künstler sind sowas wie Kunstlehrer, also Künstler, die (andere) bilden. Dass Bilden hier für Abbilden, oder etwas Bilden = Erschaffen und Gestalten steht, kam mir nicht in den Sinn.
Dass K sich nun von einer fast unüberschaubar großen Anzahl von Musikstücken nicht nur den Namen des Titels, sondern auch den Interpreten und das Erscheinungsjahr merkt, beeindruckt mich jedes Mal aufs Neue, ich bewundere es allerdings völlig neidlos, weil ich selber überhaupt keine Neigung verspüre, Ähnliches zu können, ich finde es nur lustig, ihn immer wieder neu auf die Probe zu stellen.
Deshalb spielte ich heute auch das erwähnte Stück von Fleetwood Mac ab - und staunte, weil K es erst nach über 30 Sekunden erkannte. Die Kriterien, wann er schon in den ersten zwei Takten ein Lied erkennt, habe ich noch nicht genau definieren können, aber bei Fleetwood Mac und dieser wilden Trommelei am Anfang wäre ich sehr sicher gewesen, dass…
Naja, dann teste ich weiter, vielleicht erkenne ich ja irgendwann ein System.
Sonst so: Heute war ich exakt einmal draußen vor der Tür, für ca. 20 Sekunden, ich habe den Müll rausgebracht.
Ansonsten war ich nur drinnen und habe stundenlang an meinem PC gesessen und Dateien sortiert, aufgeräumt, überarbeitet, besser strukturiert, gesichert, kurz, all das getan, was viel Zeit braucht und was man immer vor sich herschiebt, weil es halt so viel Zeit braucht und nicht dringlich ist, worüber man sich aber auch immer ärgert, dass man es noch nicht getan hat.
Mir gefiel der Tag heute gut, ich bin zwar noch lange, lange nicht fertig, ich habe aber ja auch noch einen langen Winter ohne Büroverpflichtungen vor mir, ich freue mich drauf
.
K hatte in den 70er und bis in die 80er eine intensive Tonband-Musikaufnahme-Sammelleidenschaft und kennt so ziemlich jeden Titel aus den jeweiligen Top 100 Jahres-Charts. Auch in den Titeln aus den 60ern ist er ziemlich gut orientiert, die hat er nachträglich noch abgearbeitet, denn in den 60ern war er selber noch zu klein, um schon aktiv zeitnah auf seinem Tonband die jeweils aktuellen Titel mitzuschneiden, sie wurden aber auch in den folgenden Jahrzehnten noch reichlich im Radio gespielt.
Faszinierend finde ich, dass er die Titel nicht nur blitzschnell erkennt (oft nach den ersten 1-2 Takten des Intros) und dann nicht nur den Namen des Stücks, sondern auch grundsätzlich den Interpreten dazu und oft auch das Veröffentlichungsjahr aufsagen kann. Ich bin in dieser Disziplin der komplette Vollversager, selbst wenn ich Musik kenne, habe ich doch sehr oft keine Ahnung, wie das Stück nun genau heißt und vor allem weiß ich fast nie, wer der Interpret ist oder war.
Das liegt sicherlich an meinem sehr schmalspurigen Musikgeschmack und dem daraus resultierenden, mangelnden Interesse für Populärmusik. Ich kann ja noch nicht mal die einzelnen Musikrichtungen wie Rock, Pop, Metal, Hardrock, Techno, House oder was auch immer es da gibt, benennen oder gar unterscheiden. Das einzige, was ich zuverlässig erkenne, sind Chansons oder Liedermacher.
Das meiste, was ich durch Zufall so im Radio höre, ist mir entweder zu schlagermusikig oder zu langweilig/eintönig oder zu künstlich (elektronisch erzeugte Musik wird von mir hartnäckig als "Plastikmusik" bezeichnet), zu laut, und/oder zu sehr gebrüllt.
Ich habe noch nie verstanden, warum so viele Sänger immer so schrecklich laut schreien müssen, die haben doch ein Mikrophon? Ich meine damit nicht nur irgendwelche kreischenden Wacken-Sänger, sondern auch Künstler wie Adele, die kann ja auch nicht in normaler Lautstärke singen, sondern grölt immer volle Kanne in ihr Mikro - mein Geschmack ist das eindeutig nicht.
Ich mag aber auch keine Opernsänger, deren Ehrgeiz ist ja auch stets je lauter desto toll.
Mein Lieblingswitz dazu ist der Dialog zwischen Fritzchen und seiner Mutter in der Oper:
Fritzchen: Warum droht der Mann der Frau dort mit dem Stock?
Mutter: Der droht nicht, der dirigiert.
Fritzchen: Und warum schreit die Frau dann so?
Ich bin eindeutig sehr dicht bei Wilhelm Busch, der treffend feststellte: Musik wird störend oft empfunden, da sie mit Geräusch verbunden.
Ich finde nicht, dass Lautstärke Musik schöner macht, ich bin ja schließlich nicht taub.
Ich habe also ausgesprochen wenig Ahnung von "moderner" Musik, von klassischer Musik verstehe ich zumindest theoretisch deutlich mehr, das gehörte zu meiner musikalischen Grundausbildung, schließlich hatte ich lange genug Klavierunterricht, aber auch hier fällt es mir teilweise schwer, Komponisten immer korrekt zu erkennen und/oder zu benennen.
Das ist bei mir übrigens keine Ignoranz, die sich nur auf die Musik beschränkt, das mache ich mit allen Künstlern (und mit allen Menschen) so, ich vergesse einen Namen meist schon eine Sekunde nach dem ich ihn gehört oder gelesen habe.
Am ehesten unterscheide ich noch Schriftsteller nach Namen, aber auch nicht zuverlässig und konsequent (Kästner und Ringelnatz zB verwechsele ich ständig und auch bei Rilke, Mörike, Heine und Co. bin ich nicht sattelfest.)
Vollständige Unfähigkeit mir irgendwelche Personen und Namen zu merken habe ich bei Schauspielern aller Art, was aber nicht verwundert, die inszenieren sich ja auch ständig neu und anders und außerdem gefällt mir ja wenn überhaupt, dann die jeweilige Rolle der Person. Der Schauspieler selber wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein komplett anderer Mensch sein, Namen von Schauspielern sind für mich deshalb komplett irrelevant.
Aber auch bei allen anderen "bildenden Künstlern"* gilt für mich leider: Ich mag ein Bild, eine Skulptur, eine Installation (oder ein Buch oder ein Lied) - aber ob der Hersteller nun Picasso, Manet, Monet, Otto oder Grass heißt - am Ende ist es mir einfach wurscht, weil mich persönlich nur das Produkt interessiert und nicht die Person dahinter - und auch nicht, wie der Hersteller sein Produkt genannt hat.
*ich muss hier leicht beschämt zugeben, dass ich viele Jahre lang dachte, bildende Künstler sind sowas wie Kunstlehrer, also Künstler, die (andere) bilden. Dass Bilden hier für Abbilden, oder etwas Bilden = Erschaffen und Gestalten steht, kam mir nicht in den Sinn.
Dass K sich nun von einer fast unüberschaubar großen Anzahl von Musikstücken nicht nur den Namen des Titels, sondern auch den Interpreten und das Erscheinungsjahr merkt, beeindruckt mich jedes Mal aufs Neue, ich bewundere es allerdings völlig neidlos, weil ich selber überhaupt keine Neigung verspüre, Ähnliches zu können, ich finde es nur lustig, ihn immer wieder neu auf die Probe zu stellen.
Deshalb spielte ich heute auch das erwähnte Stück von Fleetwood Mac ab - und staunte, weil K es erst nach über 30 Sekunden erkannte. Die Kriterien, wann er schon in den ersten zwei Takten ein Lied erkennt, habe ich noch nicht genau definieren können, aber bei Fleetwood Mac und dieser wilden Trommelei am Anfang wäre ich sehr sicher gewesen, dass…
Naja, dann teste ich weiter, vielleicht erkenne ich ja irgendwann ein System.
Sonst so: Heute war ich exakt einmal draußen vor der Tür, für ca. 20 Sekunden, ich habe den Müll rausgebracht.
Ansonsten war ich nur drinnen und habe stundenlang an meinem PC gesessen und Dateien sortiert, aufgeräumt, überarbeitet, besser strukturiert, gesichert, kurz, all das getan, was viel Zeit braucht und was man immer vor sich herschiebt, weil es halt so viel Zeit braucht und nicht dringlich ist, worüber man sich aber auch immer ärgert, dass man es noch nicht getan hat.
Mir gefiel der Tag heute gut, ich bin zwar noch lange, lange nicht fertig, ich habe aber ja auch noch einen langen Winter ohne Büroverpflichtungen vor mir, ich freue mich drauf
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Sonntag, 20. Oktober 2024
Alles ruhig
anje, 23:32h
Ein sehr ruhiger Tag, ich habe aufgeräumt, beim Aufräumen entdeckte Zeitschriften durchgelesen, eine Steuererklärung gemacht (jetzt habe ich für 2022 endgültig alle erledigt) und eine Suppe gekocht.
Haarewaschen musste auch wiedermal sein, mit dem kaputten Finger eine aufregende Veranstaltung, weil es sicherlich unklug ist, die Wunde nass werden zu lassen.
Also zog ich Handschuhe an und verklebte die zusätzlich mit drei Runden Leukoplast am Handgelenk, das funktionierte erstaunlich gut, der Finger blieb trocken und ich weiß jetzt, dass ich bedenklich duschen kann.
Außerdem waren wir noch mal einkaufen, diesmal mit dem Fahrrad, weil es nicht regnete. Dafür windete es.
Wir hatten uns die große Runde über den Loopdeelenweg als Tour vorgenommen, als wir direkt am Wasser langfuhren und der Wind uns dort exakt von der Seite erfasste, hatte ich zwischenzeitlich Sorge, einfach mitsamt Rad in die Dünen gepustet zu werden. Ich bin hier ja Wind gewöhnt, aber das heute war schon etwas mehr als üblich.
Am Nachmittag schmissen wir den Ofen an und ich stellte mal wieder fest, dass es kaum eine gemütlicherere Kombination gibt, als ein warmes, flackerndes Feuer vor dem Sofa, dicke Socken, ein Buch und ein Tasse Tee dazu
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Haarewaschen musste auch wiedermal sein, mit dem kaputten Finger eine aufregende Veranstaltung, weil es sicherlich unklug ist, die Wunde nass werden zu lassen.
Also zog ich Handschuhe an und verklebte die zusätzlich mit drei Runden Leukoplast am Handgelenk, das funktionierte erstaunlich gut, der Finger blieb trocken und ich weiß jetzt, dass ich bedenklich duschen kann.
Außerdem waren wir noch mal einkaufen, diesmal mit dem Fahrrad, weil es nicht regnete. Dafür windete es.
Wir hatten uns die große Runde über den Loopdeelenweg als Tour vorgenommen, als wir direkt am Wasser langfuhren und der Wind uns dort exakt von der Seite erfasste, hatte ich zwischenzeitlich Sorge, einfach mitsamt Rad in die Dünen gepustet zu werden. Ich bin hier ja Wind gewöhnt, aber das heute war schon etwas mehr als üblich.
Am Nachmittag schmissen wir den Ofen an und ich stellte mal wieder fest, dass es kaum eine gemütlicherere Kombination gibt, als ein warmes, flackerndes Feuer vor dem Sofa, dicke Socken, ein Buch und ein Tasse Tee dazu
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Samstag, 19. Oktober 2024
Schlagerfans
anje, 23:14h
Sehr viel getan haben wir heute nicht.
Weder das Wetter noch unsere Motivation passten zu größeren Aktionen, so waren wir damit zufrieden, irgendwann am späten Vormittag in einer Regenpause einmal ins Dorf zu fahren, um in einer Apotheke fehlendes Verbandsmaterial für den Finger zu kaufen und auf dem Rückweg beim Onkel einen längeren Zwischenstopp einzulegen.
Am späten Nachmittag fuhren wir dann noch einmal (mit dem Auto, es regnete unablässig) zu Lidl und damit sind auch schon alle aushäusigen Aktivitäten erzählt.
Als Abendessen gab es Dip, Cracker und frisches Baguette, wir waren beide sehr damit zufrieden.
Noch zufriedener war ich danach, als der Ofen brannte und ich mich wohlig auf dem Sofa davor ausstrecken konnte.
Im Fernsehen kam irgendeine große Schlager2024 Show mit Florian Silbereisen und jeder Menge bekannter und einer noch größeren Menge mir nicht bekannter Schlagersänger*innen. Eigentlich habe ich im ZDF die Krimis geguckt, aber zwischendurch musste ich immer mal wieder zur ARD rüberschalten, weil mich diese Schlagershow mindestens so sehr fesselte wie ein Verkehrsunfall. Grundsätzlich gräßlich anzusehen, aber wegsehen geht auch nicht. Wirklich faszinierend finde ich nicht die Sänger, die da auftreten, die machen ihren Job und verdienen damit ihr Geld, wirklich faszinierend finde ich das Publikum, was häufig von der Kamera eingefangen wird und man sieht, wie begeistert die Menschen mitsingen und sich glücklich in dieser Musik wiegen.
Aus meiner Sicht leben die alle in einer anderen Welt als ich.
Und ich will gar nicht werten und festlegen, welche Welt besser ist, ich weiß nur, dass ich in dieser anderen Welt nicht leben möchte, das fände ich wirklich zutiefst gruselig
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Weder das Wetter noch unsere Motivation passten zu größeren Aktionen, so waren wir damit zufrieden, irgendwann am späten Vormittag in einer Regenpause einmal ins Dorf zu fahren, um in einer Apotheke fehlendes Verbandsmaterial für den Finger zu kaufen und auf dem Rückweg beim Onkel einen längeren Zwischenstopp einzulegen.
Am späten Nachmittag fuhren wir dann noch einmal (mit dem Auto, es regnete unablässig) zu Lidl und damit sind auch schon alle aushäusigen Aktivitäten erzählt.
Als Abendessen gab es Dip, Cracker und frisches Baguette, wir waren beide sehr damit zufrieden.
Noch zufriedener war ich danach, als der Ofen brannte und ich mich wohlig auf dem Sofa davor ausstrecken konnte.
Im Fernsehen kam irgendeine große Schlager2024 Show mit Florian Silbereisen und jeder Menge bekannter und einer noch größeren Menge mir nicht bekannter Schlagersänger*innen. Eigentlich habe ich im ZDF die Krimis geguckt, aber zwischendurch musste ich immer mal wieder zur ARD rüberschalten, weil mich diese Schlagershow mindestens so sehr fesselte wie ein Verkehrsunfall. Grundsätzlich gräßlich anzusehen, aber wegsehen geht auch nicht. Wirklich faszinierend finde ich nicht die Sänger, die da auftreten, die machen ihren Job und verdienen damit ihr Geld, wirklich faszinierend finde ich das Publikum, was häufig von der Kamera eingefangen wird und man sieht, wie begeistert die Menschen mitsingen und sich glücklich in dieser Musik wiegen.
Aus meiner Sicht leben die alle in einer anderen Welt als ich.
Und ich will gar nicht werten und festlegen, welche Welt besser ist, ich weiß nur, dass ich in dieser anderen Welt nicht leben möchte, das fände ich wirklich zutiefst gruselig
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