anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 7. September 2024
Schöner Tag
Das war ein wunderbarer Tag heute.
Gestern Abend hatte ich K gesagt, dass wir heute mal etwas eher aufstehen könnten, weil die Bettwäsche mal wieder gewaschen werden müsste und das einfachste ist, das Bett gleich früh morgens abzuziehen und die Bettwäsche in die Waschmaschine zu stecken, dann kann man sie am Vormittag schon aufhängen und sie ist sicher am Abend fertig getrocknet.

Als ich heute Morgen aufwachte, brachte K auch schon ziemlich früh einen Kaffee und ich erinnerte mich, dass ich ja auch früh aufstehen wollte - nur weshalb, das hatte ich total vergessen.
Ich grübelte ungefähr fünf Minuten, mir fiel aber überhaupt nichts ein, was ich denn so dringend tun wollte, dass ich dafür sogar bereit war, extra früh aufzustehen. Das war ein seltsames Gefühl.
Zum Glück wusste K aber noch, weshalb ich früh aufstehen wollte, so dass ich dann sofort aus dem Bett sprang und K auch gleich die Decke klaute, denn mittlerweile war es schon nach 9h.

Das mit dem Wäschetrocknen klappte bestens, auch wenn heute wenig Wind war und die Nachbarin sich beschwerte, dass die Wäsche heute besonders schlecht trocknet. Sie hatte ihre aber auch gut drei Stunden nach mir aufgehangen, da ist es logisch, dass die nicht gleichzeitig mit meiner trocken ist, genau deshalb wollte ich ja auch früh aufstehen.

Gegen Mittag fuhren wir ins Dorf, liefen einmal übern Flohmarkt und kauften anschließend noch bei Rossmann Deo, Shampoo, Rasiergel und Duschgel für K, denn seine Vorratsbestände in Greven sind alle wegverbraucht und wir kaufen Drogerieartikel ja sehr häufig auf Borkum, um sie dann aufs Festland zu transportieren, weil die Drogeriemärkte auf dem Festland alle so ungünstig liegen, dass ich da so gut wie nie hinkomme.

Anschließend besuchten wir den Onkel, der viel zu erzählen hatte, als wir weiterfuhren, war es schon fortgeschrittener Nachmittag.

Mittlerweile hatte ich gewaltigen Hunger und war froh, dass ich am Vormittag nicht nur einen großen Topf Salsa, sondern auch eine Portion Guacamole hergestellt hatte, so dass wir uns heute mit Nachos, Salsa, Guacamole und Getränken auf das Waldsofa setzten und Leute guckten, so lässt es sich aushalten.

Am Abend mähte K noch den Rasen, während ich Dinge am PC erledigte, dann gingen wir schwimmen und genossen es, komplett alleine im Wasser zu sein. Die Saison lässt spürbar nach, die DLRG hatte schon Schluss gemacht und so war es ziemlich ruhig am Strand.
So könnte das Leben immer sein.
Das Meer war völlig ruhig, alles um mich herum war still, ich lag platt ausgestreckt im Wasser, schaute in den Himmel und ließ mich treiben, was für ein Genuss.

Zum Abendessen gab es Ratatouille und Piroggen, eine erstaunlich gut passende Kombination
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Freitag, 6. September 2024
Zuhause
Und wieder Zuhause




Das Gefühl, wenn ich bei der Landung auf Borkum aus dem Fenster schaue ist komplett anders als bei der Landung in Münster. Münster ist nur Zwischenstation, Durchreise, nichts Festes. Das war mir vom ersten Tag an klar und auch wenn dieses Durchreiseprovisorium nun schon 16 Jahre gehalten hat, so hat es doch nie gereicht, dass ich dort irgendwelche Heimat- oder Zuhausegefühle entwickelt hätte.
Ich freue mich sehr darauf, die Seite mit dieser Station demnächst endgültig umblättern zu können.

Als wir das Haus hier auf Borkum betraten, schlug uns ein intensiver Holzgeruch entgegen. Wir sollten immer eine passende Anzahl an frisch gesägten Brettern für ein Gartenhaus offen im Haus lagern, der Duft ist unvergleichlich.

Nach dem Einräumen der mitgebrachten Kühlschrankinhalte prüften wir kurz die Gesamtbestände und fuhren einkaufen. Auf dem Hinweg diesmal den kurzen Weg über die Straße, denn der Wind kam aus Osten und bei Gegenwind macht es deutlich weniger Spaß, übers Deckwerk am Wasser lang zu fahren. Das hoben wir uns für den Rückweg auf und genoßen die Fahrt im langsam dämmeriger werdenden Licht sehr.

Am Abend setzten wir uns mit frischem Baguette, Boursin und Rot Roséwein draußen aufs Waldsofa und schauten zu, wer da so alles vor unserem Haus langfährt oder -läuft. Sehr interessante Beschäftigung, ich sehe für mich eine glänzende Zukunft als Fensterrentner voraus
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Donnerstag, 5. September 2024
Es zieht sich
Diese Woche zieht sich doch wesentlich länger als die letzte, durch die ich im Wesentlichen komplett unter Volldampf durchgerauscht bin.
Diese Woche senkte sich die Schlagzahl etwas, weil das allerdringendste nach den sechs Wochen Urlaub inzwischen erledigt ist - und prompt finde ich es anstrengend. Es ist mir etwas unangenehm, aber ich fürchte, ich bin bekloppt.

Aber hilft ja nix, auch damit werde ich leben müssen.
Immerhin steht für morgen nur noch ein Home-Office-Tag auf dem Programm und dann plant K den Transfer nach Borkum, denn er kann morgen Mittag auch schon früh Schluss machen, so dass wir hier einigermaßen früh schon losfliegen könnten. Bei den aktuellen Temperaturen, die sich auch bis Sonntag noch auf diesem Niveau halten sollen, ist eine Flucht ans Wasser eine sehr verlockende Idee.

Das schönste Bild des Tages kommt von der zukünftigen Nachbarin, die mich per WhatsApp auf dem Laufenden hält, was auf der Baustelle passiert.
Endlich passiert richtig was, der Keller ist schon fast fertig ausgebaggert.


Eine Woche später als geplant, aber immerhin, die Hoffnung, dass es wirklich vorangeht steigt wieder deutlich
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Mittwoch, 4. September 2024
Rechts ist alles blau
Als ich heute Morgen die Deutschlandkarte anschaute, zeigte sich ein interessantes Bild:

der rechte Teil Deutschlands - also die östliche Seite - ist komplett blau, im Westen dagegen eher bunte Farben.

Das ist jetzt keine politische Karte, sondern das Flugwetter und da bedeutet blau = Charly = beste Bedingungen, grün ist noch okay, während gelb schon schwierig ist, orange = marginal und rot = gesperrt, kein Sichtflug möglich.

Wettertechnisch war Deutschland heute also sehr deutlich zweigeteilt, alles andere möchte ich nicht weiter interpretieren.

Die Wetterkarte hatte ich angeschaut, weil ich die Chancen abschätzen wollte, wie das ist mit Flohmarkt heute Vormittag, am Ende entschied ich mich dagegen, weil ich weder Lust hatte, nass zu werden und es gleichzeitig auch nicht sinnvoll fand, dort überhaupt hinzufahren, wenn da am Ende nur drei Stände sind und der Rest der Aussteller gar nicht erschienen ist, weil die auch die Wetterkarte angeschaut hatten.

Damit war es heute ein langer Bürotag ohne erzählenswerte Begebenheiten.

Familienintern haben wir alle ein DKB-Konto, weil es früher das Konto mit den besten Konditionen für Bargeldabhebungen im Ausland war. Hat sich aber längst geändert, inzwischen braucht man erstens kaum noch Bargeld im Ausland und zweitens haben sich die Gebühren der Banken deutlich angeglichen. Es gibt für uns also keinen Grund mehr, ein DKB-Konto auf Vorrat zu haben. So ein DKB-Konto ist kostenlos, wenn monatlich mindestens 700€ Eingang auf dem Konto gutgeschrieben werden, das erreicht man natürlich problemlos durch einen Dauerauftragsrundlauf, wir haben uns einfach im Kreisel einer nach dem anderen 700€ per Dauerauftrag überwiesen, der Letzte wieder an den Ersten, so war das Konto immer gebührenfrei, aber auch dann ist es sinnlos, so ein Konto auf Vorrat vorzuhalten, wenn man es schlicht nicht nutzt.
Heute gab es also die große Familienkündigungswelle, ein Stück mehr aufgeräumte Ordnung im Leben
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Dienstag, 3. September 2024
Einfach Dienstag
Heute normaler Bürotag, der mit einer sehr langen Sitzung der Findungskommission begann, gesucht wird ein neuer Chef erster Ordnung und wenn ich die Zeichen richtig deute, stieg da heute so etwas wie weißer Rauch auf. Es braucht aber natürlich noch ein paar Sitzungen und noch mehr Beschlüsse und natürlich gibt es wieder welche mit Bedenken, ich habe aber längst verlernt, diese Möchtegernbestimmertruppe ernst zu nehmen. Ihr oberstes Anliegen ist immer nicht selber schuld zu sein, wenn es irgendwo Probleme geben sollte - cover your ass heißt das in der Fachsprache, und das beherrschen sie alle auf das perfekteste. Mit so einer Grundstimmung lässt sich nirgendwo ein Blumenpott gewinnen, aber vielleicht ist das auch nicht das Ziel, sondern eben wirklich nur, nicht selber schuld zu sein.

Mir soll es egal sein, ich räume in zweieinhalb Wochen mein Büro final frei, wer und wie da anschließend weitermacht - not my cup of tea. Ich bin sehr froh, diese Gurkentruppe dann endlich loszusein.

Am Abend holte ich C vom Bahnhof in Greven ab, sie hat mal wieder einen Kongress in Münster, Uni Bielefeld und Uni Münster arbeiten trotz aller Gegenmeldungen in den Wilsbergkrimis oft und gerne zusammen, allerdings lässt die Zugverbindung Münster-Bielefeld zu wünschen übrig, weshalb sie aus Bequemlichkeitsgründen dann lieber in Greven übernachtet.

Aufgrund der aktuellen Kühlschranksituation werden hier zunächst mal konsequent die vorhandenen Vorräte weggekocht, heute gab es Schmorgurken, Chinakohl und vegane Chickenchunks, das schaffte richtig Platz im Kühlschrank
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Montag, 2. September 2024
Schicksalsausgleich
Nachdem das am Wochenende mit der Gartenhauslogistik und dem Vorbereiten des Aufbaus so reibungslos funktioniert hatte, hätte mir klar sein müssen, dass das Schicksal für so viel Glück einen Ausgleich fordert, das verlangt die Gerechtigkeit und das Gesetz.

Der Ausgleich folgte schnell, als ich heute Abend einen Teil der Einkäufe in das Gefrierfach des Küchenkühlschranks stecken wollte, stelle ich fest, dass das schon voll ist, nämlich mit selbstgemachtem Eis. Also mit vom Tiefkühlfach selbstgemachtem Eis, das es immer dann anfängt zu produzieren, wenn die Tür nicht richtig verschlossen ist.

In diesem Fall hatte es genau acht Tage Zeit wie ein Blöder Abtaueis zu produzieren, denn der Kühlschrank wurde überhaupt erst letzte Woche wieder in Betrieb genommen, nach dem ich ihn vor den Ferien leergeräumt und abgetaut hatte.

Als wir vorletzten Sonntag den Alltagsmittelpunkt wieder nach Greven verlegten, packte ich den verderblichen Kühlschrankinhalt in eine Kühltasche und gab die K mit, der mit dem Flieger die deutlich kürzere Reisezeit hatte.

K räumte dann den Kühltascheninhalt in Greven in den leeren, sauberen Kühlschrank und stellte den wieder an, leider vergaß er dabei das Gefrierfach richtig zu schließen.

Und so produzierte das Tiefkühlfach durch die leicht offenstehende Türklappe kiloweise Verdunstungswasser, was es dann sofort gefror, in acht Tagen kontinuierlicher Arbeit kann so ein Tiefkühlfach erstaunlich viel Eis produzieren.

Als ich heute also etwas in das vermeintlich leere TK-Fach räumen wollte, entdeckte ich den Fehler und durfte dann den Kühlschrank nicht ein-, sondern komplett ausräumen und alles irgendwo anders unterbringen, um ihn dann auszuschalten und abzutauen.
Dabei verwandelte sich das Eis wieder in Wasser, leider in viel Wasser, in viel mehr Wasser als ein einzelner Aufwischlappen aufwischen konnte, weshalb nach kurzer Zeit die Küche halb unter Wasser stand, alles war nass und tropfte und die Sauerei wurde zunehmend größer.

Ich hatte also einen sehr gelungenen Abend, K, der das Ganze verursacht hatte, war nicht da, so dass ich ihn noch nicht mal für die Misere anschimpfen konnte, das machte es natürlich alles noch viel schlimmer.

Ich hoffe jetzt, dass dem Schicksal dieses Debakel als Ausgleich für das glücklich funktionierende Wochenende genügt, mir reicht es auf alle Fälle
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Sonntag, 1. September 2024
Gartenhaus 2
Es gibt so Redensarten, über die könnte ich mich jedesmal, wenn sie jemand benutzt, gewaltig aufregen.
Wenn über Rentner und ihre Rente geredet wird, fällt fast immer der Ausdruck: "Sie haben ihr Leben lang hart gearbeitet." - Und ich frage mich jedesmal, ob es auch Leute gibt, die weich arbeiten oder welche andere Art der Arbeit es gibt als "hart". Ich finde das regelmäßig total lächerlich, die Arbeit aller Menschen durch das Attribut "hart" als besonders ehrenwert darzustellen, denn wenn es keine Abgrenzung zu einer anderen Art von Arbeit gibt, die dann logischerweise nicht hart, sondern einfach nur "auf die Rente anrechenbar" sein müsste, wenn man also nicht zugibt, dass es auch Menschen gibt, die nicht hart, sondern nur irgendwie arbeiten, dann braucht man "harte Arbeit" auch nicht besonders zu erwähnen. Es ist nur blöder, augenwischender Politikersprech und ich könnte mich regelmäßig aufregen, dass sich unsere Regierungselite nicht entblödet, so einen Müll von sich zu geben.
So viel zu einem meiner Lieblingsaufreger.

Aber heute habe ich begriffen, was harte Arbeit ist, nämlich richtig, echte, körperliche Arbeit. Die Art von Arbeit, die traditionell schlechter bezahlt ist als weiche Arbeit, also die Arbeit, die all diese white collar Bürohengste und -stuten und all die Millionen von Schreibtischweichlingen (also solche wie ich) machen. An Schreibtischarbeit ist nichts hart, außer der Tatsache, dass man seine Zeit am Schreibtisch halt absitzen muss, wenn man erst ein Gehalt und später eine Rente bekommen will.
Aber richtig anstrengende, körperliche Arbeiten, wo man wirklich schuften muss und sich am Abend nicht mehr rühren kann, weil einem jeder Muskel im Körper einzeln weh tut, das kann man ohne Übertreibung als harte Arbeit bezeichnen.

Ich habe die letzten zwei Tage hart gearbeitet, in meinem Geldverdienjob arbeite ich dafür nie hart, da bin ich vorwiegend vor allem anwesend und erzähle Leuten irgendwelche Dinge, von denen sie keine Ahnung haben, in meinen Augen ist das meilenweit entfernt von harter Arbeit.

Aber was K und ich die letzten beiden Tage gemacht haben, das kann man ohne Untertreibung als harte Arbeit bezeichnen, denn wir haben mehr als sieben Tonnen Holzbalken hin und her getragen und außerdem stundenlang ebendiese alle Holzbalken einzeln angepinselt.

Auf dem Lieferschein der letzten Ladung stand 1.440kg, und wenn ich jetzt mal vorsichtig rechne und sage, wir haben jeden Balken aus dieser Lieferung mindestens fünfmal bewegt - zunächst ausgepackt und sortiert, dann jeden Balken einzeln zum Arbeitstisch getragen, um ihn zu streichen, von dort zum Trocknen weggetragen, heute ein zweites Mal zum Arbeitstisch gebracht und erneut zum Trocknen aufgebaut, um schließlich alle Balken einzusammeln und final im Schuppen zu lagern - dann sind das insgesamt halt rund 7.200 kg = 7,2 Tonnen Holz, die wir gestern und heute bewegt haben und ich finde, das war wirklich harte Arbeit, aber jetzt ist es geschafft und wir sind schon wieder in Greven.

Am Ende waren alle Balken auf der Vorder- und auf der Rückseite gestrichen und nach dem Trocknen haben wir sie fein säuberlich im Fahrradschuppen aufgeschichtet.




Alles, was nicht in den Schuppen passte, haben wir in den Zimmern im Haus verteilt, der Aufbau des Gartenhauses ist für die Herbstferien geplant.

Gegen 16.30h war alles fertig und weggeräumt, dann sind wir schwimmen gegangen - und selten war ein Bad so erfrischend wie dieses.

Um 18h holte uns der Onkel ab und bewunderte unsere Arbeit, er hatte nicht damit gerechnet, dass wir die Einzelteile des Gartenhauses nicht nur sorgfältig gelagert, sondern auch bereits mit Imprägnierung beidseitig grundiert haben. Umso stolzer machte uns seine Anerkennung.

Jetzt muss das Gartenhaus nur noch aufgebaut werden, K meint, das sei alles kein Problem
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