anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 9. August 2024
Korbverkleidung und Tian
Als ich heute morgen aufwachte, prasselte der Regen gegen die Scheiben und man hörte, wie sich das Haus leicht ächzend im Sturm bog. Es stürmte und unwetterte nicht schlecht und mir fiel ein, dass ich das große Dachfenster im Wohnbüro gestern Abend zwar noch etwas weiter zugezogen hatte, es aber nicht ganz geschlossen hatte.
K hatte das Fenster bevor er ins Bett ging noch sperrangelweit aufgerissen, um so viel frische Nachtluft wie möglich einzufangen, es war gestern Abend nämlich ziemlich schwül und stickig, so dass er versuchte, jeden Windhauch so gut wie möglich ins Haus zu locken. Als ich eine halbe Stunde nach ihm ins Bett ging fand ich es klüger, das Fenster etwas weiter zuzuiehen, wer weiß, ob nicht doch noch Wind aufkommt und so ein Veluxfenster, das weit offen nach draußen rausragt, das ist schnell mal weggeweht.

Das war eine ziemlich kluge Entscheidung, noch klüger wäre es gewesen, das Fenster ganz zu schließen, denn als ich aufwachte, hatte sich schon eine beachtliche Pfütze unter dem Fenster gebildet, aber immerhin war es nicht weggeweht worden.

Weil der Vormittag vor allem gründlich viel schlechtes Wetter bot, beschäftigten wir uns im Haus und es stellte sich heraus, dass Cs Freundin sehr gut nähen kann. So eine Chance lasse ich mir natürlich nicht entgehen und so kam es, dass wir die Nä#hmaschine und alle möglichen Stroffe rauskramten, um auszusuchen, welche Innenverkleidung die drei Körbe bekommen sollen, die hier seit über zwei Jahren rumstehen und darauf warten, dass sich jemand mit Nähkünsten ihrer annimmt.

Einer ist jetzt schon fertig und ich finde, er sieht toll aus:



Am Nachmittag waren die Wolken weg, die Sonne schien, es warm, aber immer noch sehr windig.
Wir mussten noch unbedingt etwas einkaufen und weil der Wind genau aus Westen kam, bot es sich an, den weiten Hinweg am Wasser lang zu wählen, das waren dann fast drei Kilometer Strecke, auf der man so gut wie gar nicht treten musste, aber locker mit 20 km/h übers Deckwerk fuhr. So viel Rückenwind macht einfach nur Spaß.

Zurück ging es dann größtenteils durch den Wald, also wesentlich windgeschützter als am offenen Wasser, so war das mit dem unvermeidlichen Gegenwind auf dem zweiten Teil der Strecke einigermaßen erträglich.

Einkaufsstop bei Lidl, große Mengen Gemüse wurden erworben, denn als Abendessen war eine Tian geplant, die Cs Freundin machen wollte.
Ich mache ja meistens Ratatouille, wenn ich Tomaten verkochen möchte, aber eine Tian, die man sich ungefähr so vorstellen muss, ist eine sehr gute Alternative und sieht vor allem deutlich hübscher aus:



Als Sättigungsbeilage gab es Quinoa und für K und mich hatte ich noch eine Käsesauce dazu gemacht. C hatte sich noch ein Tahinidressing dazu gerührt, was sicherlich auch gut passt, mir aber nicht reichhaltig genug ist. Ich bin da eher Fraktion Kohlenhydrate und Proteine, wenn das Essen zu gesund wird, ist es mir dann doch wieder etwas suspekt
.

215 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Donnerstag, 8. August 2024
Neue Verpflegungsherausforderung und Dosen
Es ist erstaunlich wie gut Kühlen bei Prellungen hilft.
Gestern hätte ich noch sehr viel Geld darauf gewettet, dass ich von der dicken Prellung am Knie ganz lange was habe, denn gestern war das Knie noch ziemlich dick geschwollen, ich konnte fast gar nicht mehr laufen und es tat gewaltig weh. Aber nach zwei Stunden konsequentem Kühlen mit regelmäßig gewechselten Coolpacks und anschließendem dicken Heparinverband über Nacht - war heute morgen fast alles wieder gut.

Ich bin tief beeindruckt - und sehr zufrieden.

Als neue Hausbewohner sind heute C mit einer Freundin und natürlich K wieder eingetroffen, wir sind jetzt also zu viert, darunter einmal vegan, einmal vegetarisch und einmal bekennender Carnivore. Das wird spaßig mit der Verpflegung.

Heute Abend gab es warmen Kartoffelsalat und weil sich meine Standardzutat für die gegarte Sauce, Schinkenwürfel, die verlässlich für guten Umamigeschmack sorgt, weder mit vegan noch mit vegetarisch verträgt, habe ich experimentiert und stattdessen vier getrocknete Tomaten zusammen mit zwei Zwiebeln und zwei Esslöffeln Hefeflocken kleingeschreddert, dann in Olivenöl angebraten, bevor ich es mit einer Mischung aus 100ml Himbeeressig, 200ml Wasser, zwei Gemüsebrühwürfeln, Senf, Muskat und Pfeffer ablöschte und darüber dann die in Scheiben geschnittenen Kartoffeln im Dampf garte.

Als die Kartoffeln gar waren, war die Sauce sämig eingekocht und hatte eine hübsche, dunkelrote Farbe, sie sah sehr fleischig und sehr lecker aus. Und genauso schmeckte sie auch, das Experiment war mehr als perfekt gelungen.

Außer kleingeschnibbeltem Eisbergsalat mischte ich noch zwei große Tomaten (natürlich auch kleingeschnibbelt), ca. 200g gegarte Zuckerschoten (in ganzen Stücken) und eine Avocado unter die Kartoffeln, auch das eine gelungene Kombination.
Dazu die eingekochte Essigsauce und 2-3 große Schlucke Olivenöl, alles gut durchrühren - fertig war ein Abendessen, was sogar K, der allem, was als vegan etikettiert wird, pauschal sehr skeptisch gegenübersteht, sehr gut schmeckte. Er hat gar nicht gemerkt, dass die Schinkenwürfel fehlten, es war also ein voller Erfolg.

Außerdem wurde heute mein Gefu-Paket geliefert.
Ich suche ja nach neuen, guten Vorratsdosen für die Küche und habe deshalb probeweise mal welche von Gefu bestellt, die auf den erst5en Blick einen sehr guten Eindruck machen.
Am besten gefällt mir, dass sie aus Glas sind und nicht aus Kunststoff, d.h. die Deckel sind schon aus Kunststoff, aber die Dosen selber sind aus bruchfestem Glas. Ich finde, das fühlt sich deutlich wertiger an als einfache Plastikdosen.
Die Maße sind sinnvoll durchdacht und vielseitig kombinierbar und die Deckel verschließen zwar luftdicht, lassen sich aber problemlos öffnen. (Nicht wie bei den Optima-Dosen von Emsa, die sich für Menschen mit Gicht oder Rheuma in den Finger ganz klar nicht eignen.)

Jetzt werde ich noch welche von Mepal testen und dann hoffe ich, dass ich weiß, welche Dosen ich für die neue Küche in Rheda kaufen werde. Stand aktuell wäre es Gefu, allerdings haben die nur eine begrenzte Menge an Formaten und soweit ich das sehe, gibt es nur Hochformatdosen, dabei finde ich die Dosen im Querformat viel praktischer. Ich werde mich wohl doch noch mal ausführlich damit beschäftigen müssen
.

107 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Mittwoch, 7. August 2024
Sturz
Zwischendurch dann wieder Tage mit stark erhöhter Müdigkeit, kann aber auch daran liegen, dass ich heute eine Bordsteinkante übersehen habe und wie ein Kleinkind auf die Knie gefallen bin, die jetzt beide weh tun und mich sehr jammerig machen.

Das rechte ist blutig aufgeschlagen und ich habe schon das zweite Pflaster drauf, weil das erste Notverarztungspflaster ruckzuck durchgesifft war. Zuhause habe ich dann Creme und ein frisches Pflaster draufgepackt und wenn ich es angucke, komme ich mir wieder vor wie ein Kind mit 7 Jahren, das stolz seine Verwundung vorzeigt. Hier sieht die Verwundung spektakulär aus, tut aber nur ein bisschen weh.

Schlimmer ist das linke Knie, das nicht blutet, aber einen dicken blauen Fleck hat und beim Laufen arg schmerzt.
Das macht mich wehleidig jammerig, ich wickele jetzt immer wieder frische Coolpacks mit einem Verband zur Befestigung um das Knie, kühlen hilft, aber es wird wohl noch eine Zeitlang zu meiner Jammerlaune beitragen.

Auf einer Toilette, die ich heute aufsuchte, ließen sich die Türen nicht abschließen, zur Erklärung hing dort dieses Schild:



Es hatte jemand handschriftlich untendrunter gekritzelt: Wenn es dich stört, wie es in Deutschland läuft, bist du nicht allein.

Und ich frage mich, was das mit Deutschland zu tun hat, in anderen Ländern ist es doch alles noch deutlich viel schlimmer
.

104 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Dienstag, 6. August 2024
Erbsen und heiß
Tage, an denen es so heiß ist wie heute, kann man am allerbesten mit Einkaufen in klimatisierten Läden verbringen. Eventuell braucht man dann schon mal mehr als eine Stunde, bis man sich entschieden hat, ob man nun die kleine Packung Vanilleeis kauft oder die große.
Für die große spricht, dass sie groß ist und deshalb einfach mehr Eis drin ist.
Für die kleine spricht aber die Tatsache, dass es draußen irre heiß ist und wenn man in dieser Hitze Eiscreme ohne Tiefkühler drumrum durch die Gegend fährt, kann es passieren, dass man mit einem Milchshake zu Hause ankommt, und der wäre mir in klein deutlich lieber als in groß, weil dann eben nur eine kleine Portion Eis verdorben ist und keine große.

Es sind also komplizierte Entscheidungen zu treffen, das dauert, aber das soll es ja auch.

Komplexere Themen können bei so einer Hitze eh nicht bearbeitet werden, man existiert nur noch und hofft und ersehnt, dass es möglichst schnell vorbei sein möge, was auch immer.

Zum Abendessen gab es mal wieder Zuckererbsen - ich habe gestern noch mal fast zwei Liter Erbsenschoten von den inzwischen schon halb vertrockneten, aber immer noch teilweise blühenden und deshalb fröhlich produzierenden Pflanzen beim Onkel gepflückt. An manchen Stellen sind die Pflanzen auch wieder dick von Mehltau überzogen, der teilweise auch auf den Erbsen klebt, zum Glück lässt sich das aber mit Wasser und Bürste abschrubben.
So kam es, dass ich nicht nur eine halbe Stunde lang Erbsen pflückte, sondern anschließend auch noch mal eine halbe Stunde lang Erbsen bürstete.

Meine bevorzugte Kombination zu den Erbsen sind Schmorgurken, also klein geschnippelte Feldgurken, die man mit Zwiebeln, Salz und Pfeffer in Olivenöl anbrät, während man die geputzten Erbsen kurz in kochendem Salzwasser blanchiert. Wenn die Gurken gar sind, die blanchierten Erbsen mit in die Pfanne geben, alles gut durchrütteln und fertig
.

103 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Montag, 5. August 2024
Die Moral verkümmert immer mehr
Wir strengen uns ehrlich an, was das Nichtstun angeht. Inzwischen sind wir sogar bereit, uns deshalb am Strand in den Sand zu legen.



Ich habe mich mein Leben lang über die Kurgäste lustig gemacht, die im Sommer auf die Insel kommen, nach dem Frühstück zum Strand rennen, sich dort den Tag über grillen lassen, um am Abend rot verbrannt, mit guten Hautkrebschancen wieder in ihre Unterkunft zurück zu kommen, dort wird kurz geduscht und umgezogen, es folgt: Essen gehen in irgendeiner der Touristen-Abfütterstation.

Das mit dem Essen gehen auf Borkum verweigere ich ja nach wie vor hartnäckig, aber am Strand waren wir dann doch.

Heute sogar mit einem längeren Wasseraufenthalt, es war einfach unangenehm warm
.

109 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Sonntag, 4. August 2024
Verantwortung
Ich habe ja neulich schon festgestellt, dass das Beste an meiner neuen bürolosen Freiheit die Abwesenheit der Verantwortung ist.
Verantwortung bedeutet für mich, dass ich dafür zuständig bin, dass es anderen gutgeht und/oder dass ein gemeinsames Projekt so erfolgreich verläuft wie möglich. Diese Aufgabe erfordert strategisches Denken und eine vorausschauende Planung, um bestmöglich abzuschätzen, welche Handlung welche Folgen haben wird unter gleichzeitig Beachtung von Effizienz und Ressourcenschonung.

Verantwortung zeichnet sich auch dadurch aus, dass man für das Treffen von Entscheidungen zuständig ist.
Um einigermaßen sinnvolle Entscheidungen treffen zu können, braucht man Informationen.
Und genau an dieser Stelle sitzt für mich der lästige Punkt von Verantwortung, denn die Informationen, die man braucht, die fliegen einem ja nicht einfach so zu, sondern die muss man sich besorgen.

Ich muss mich also kümmern, d.h. ich muss ständig aufpassen, ob mir alle notwendigen Informationen berichtet werden und da das fast nie vollständig der Fall ist, muss ich regelmäßig hinter irgendwelchen Informationen hinterrennen. Gefühlt habe ich meine Antennen 24/7 auf Empfang und lasse gleichzeitig nebenbei ein Prüfprogramm laufen, das den eingehenden Informationsfluss scannt, um zu bemerken, was noch fehlt, was inkonsistent ist, was unlogisch ist oder welche Informationen offensichtlich fehlerhaft sind.

Verantwortung zu haben ist eine höchst anstrengende Tätigkeit, denn man muss sich ja permanent für alles interessieren und sich aktiv bemühen, immer noch mehr Informationen zu bekommen, die dann alle mühsam verarbeitet werden müssen.

CW nannte das mal die Hütehundgene, die einen Menschen dazu bringen, freiwillig Verantwortung zu übernehmen, um dann permanent wachsam die Herde zu umkreisen und aufzupassen, dass alles in Ordnung ist.

Eigentlich habe ich aber gar keine Hütehundgene und eigentlich habe ich auch überhaupt keinen Spaß daran, mich um andere Menschen und ihr Wohlergehen zu kümmern, trotzdem bin ich immer wieder in solche Verantwortungspositionen reingerutscht.
Grundsätzlich arbeite ich am allerliebsten in Ruhe und alleine vor mich hin, ich kann es dabei aber auf den Tod nicht leiden, Anweisungen von jemandem zu bekommen, der offensichtlich zu blöd ist, das Gesamtproblem in einer übergeordneten Komplexität zu erfassen und deshalb Vorgaben macht, die einfach dumm und kontraproduktiv sind. Solchen Unsinnsanweisungen folge ich grundsätzlich nicht, was mich zu einer komplizierten Mitarbeiterin für Vorgesetzte macht.
Derart renitente Mitarbeiter werden in einer Organisation entweder gefeuert oder befördert und tragen dann selber Verantwortung. Ich hatte also nie eine Wahl, außer einem Job mit Verantwortung gab es für mich keine Position in keinem Unternehmen.

Aber genau deshalb bin ich jetzt auch so froh, den Job mit allem drum und dran nun loszuwerden - wenn man nämlich keine Hütehundgene hat, dann macht man das Ganze ja nicht aus innerem Antrieb, sondern nur, weil es halt nichts anderes gibt, was man sonst tun könnte.
Außer Nichtstun - und exakt das werde ich jetzt perfektionieren
.

123 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Samstag, 3. August 2024
Was man so macht, wenn man nix macht
Ich glaube, ich werde zum größten Langeweiler aller Zeiten, denn ich mache jeden Tag dasselbe, was vor allem aus intensivem Nichtstun besteht und habe eindeutig nicht das Gefühl, dass ich daran irgendetwas ändern müsste, denn es fühlt sich einfach nur rundum okay an.

Teil meines Nichtstun ist auch, dass ich es extrem genieße, mir mein Leben mit zunehmend abnehmender Computerzeit zu blockieren, mittlerweile gilt das auch für das iPad, das ich zu 90% zum Internetlesen benutze und genau das tue ich auch immer weniger. Praktisch finde ich, dass viele Blogger grade Sommerpause machen und es deshalb zum Glück auch eindeutig weniger zu lesen gibt.

Aktive Tätigkeiten, die mir Spaß machen, gibt es nicht sehr viele, aber einmal am Tag ein wenig einkaufen zu gehen, ist doch immer noch ein echter Spaß, vor allem weil wir es regelmäßig mit einer Radtour über den Lopdeelenweg verbinden.

Heute kaufte ich ein großes Stück Putenbrust, was ich zu Hause in den Tiefkühler steckte, vier Stunden später leicht angefroren wieder herausnahm, denn in dem Zustand kann man es problemlos mit der Brotschneidemaschine in dünne Scheiben schneiden, die ich anschließend mit Pesto, geräuchertem Schinken und Käse belegte und zu kleinen Rouladen einrollte, die jetzt fertig gebraten als Picknicksnack für morgen bereitliegen.

Das Aufwendigste bei diesem Gericht ist die notwendige Generalreinigung der Schneidemaschine, nach dem man Geflügelfleisch darauf geschnitten hat, aber ab und zu lohnt es sich schon deshalb, weil es ja gar nicht so verkehrt ist, einmal im Jahr die Schneidemaschine sowieso zu reinigen.

Wir haben jetzt also eine sehr saubere Brotschneidemaschine und 10 köstlich duftende Puteninvoltini für morgen.
Heute gab es erst mal die Reste der letzten Tage, ist ja auch wichtig, dass das mal wegkommt
.

228 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?