anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 7. August 2024
Sturz
Zwischendurch dann wieder Tage mit stark erhöhter Müdigkeit, kann aber auch daran liegen, dass ich heute eine Bordsteinkante übersehen habe und wie ein Kleinkind auf die Knie gefallen bin, die jetzt beide weh tun und mich sehr jammerig machen.

Das rechte ist blutig aufgeschlagen und ich habe schon das zweite Pflaster drauf, weil das erste Notverarztungspflaster ruckzuck durchgesifft war. Zuhause habe ich dann Creme und ein frisches Pflaster draufgepackt und wenn ich es angucke, komme ich mir wieder vor wie ein Kind mit 7 Jahren, das stolz seine Verwundung vorzeigt. Hier sieht die Verwundung spektakulär aus, tut aber nur ein bisschen weh.

Schlimmer ist das linke Knie, das nicht blutet, aber einen dicken blauen Fleck hat und beim Laufen arg schmerzt.
Das macht mich wehleidig jammerig, ich wickele jetzt immer wieder frische Coolpacks mit einem Verband zur Befestigung um das Knie, kühlen hilft, aber es wird wohl noch eine Zeitlang zu meiner Jammerlaune beitragen.

Auf einer Toilette, die ich heute aufsuchte, ließen sich die Türen nicht abschließen, zur Erklärung hing dort dieses Schild:



Es hatte jemand handschriftlich untendrunter gekritzelt: Wenn es dich stört, wie es in Deutschland läuft, bist du nicht allein.

Und ich frage mich, was das mit Deutschland zu tun hat, in anderen Ländern ist es doch alles noch deutlich viel schlimmer
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Dienstag, 6. August 2024
Erbsen und heiß
Tage, an denen es so heiß ist wie heute, kann man am allerbesten mit Einkaufen in klimatisierten Läden verbringen. Eventuell braucht man dann schon mal mehr als eine Stunde, bis man sich entschieden hat, ob man nun die kleine Packung Vanilleeis kauft oder die große.
Für die große spricht, dass sie groß ist und deshalb einfach mehr Eis drin ist.
Für die kleine spricht aber die Tatsache, dass es draußen irre heiß ist und wenn man in dieser Hitze Eiscreme ohne Tiefkühler drumrum durch die Gegend fährt, kann es passieren, dass man mit einem Milchshake zu Hause ankommt, und der wäre mir in klein deutlich lieber als in groß, weil dann eben nur eine kleine Portion Eis verdorben ist und keine große.

Es sind also komplizierte Entscheidungen zu treffen, das dauert, aber das soll es ja auch.

Komplexere Themen können bei so einer Hitze eh nicht bearbeitet werden, man existiert nur noch und hofft und ersehnt, dass es möglichst schnell vorbei sein möge, was auch immer.

Zum Abendessen gab es mal wieder Zuckererbsen - ich habe gestern noch mal fast zwei Liter Erbsenschoten von den inzwischen schon halb vertrockneten, aber immer noch teilweise blühenden und deshalb fröhlich produzierenden Pflanzen beim Onkel gepflückt. An manchen Stellen sind die Pflanzen auch wieder dick von Mehltau überzogen, der teilweise auch auf den Erbsen klebt, zum Glück lässt sich das aber mit Wasser und Bürste abschrubben.
So kam es, dass ich nicht nur eine halbe Stunde lang Erbsen pflückte, sondern anschließend auch noch mal eine halbe Stunde lang Erbsen bürstete.

Meine bevorzugte Kombination zu den Erbsen sind Schmorgurken, also klein geschnippelte Feldgurken, die man mit Zwiebeln, Salz und Pfeffer in Olivenöl anbrät, während man die geputzten Erbsen kurz in kochendem Salzwasser blanchiert. Wenn die Gurken gar sind, die blanchierten Erbsen mit in die Pfanne geben, alles gut durchrütteln und fertig
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Montag, 5. August 2024
Die Moral verkümmert immer mehr
Wir strengen uns ehrlich an, was das Nichtstun angeht. Inzwischen sind wir sogar bereit, uns deshalb am Strand in den Sand zu legen.



Ich habe mich mein Leben lang über die Kurgäste lustig gemacht, die im Sommer auf die Insel kommen, nach dem Frühstück zum Strand rennen, sich dort den Tag über grillen lassen, um am Abend rot verbrannt, mit guten Hautkrebschancen wieder in ihre Unterkunft zurück zu kommen, dort wird kurz geduscht und umgezogen, es folgt: Essen gehen in irgendeiner der Touristen-Abfütterstation.

Das mit dem Essen gehen auf Borkum verweigere ich ja nach wie vor hartnäckig, aber am Strand waren wir dann doch.

Heute sogar mit einem längeren Wasseraufenthalt, es war einfach unangenehm warm
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Sonntag, 4. August 2024
Verantwortung
Ich habe ja neulich schon festgestellt, dass das Beste an meiner neuen bürolosen Freiheit die Abwesenheit der Verantwortung ist.
Verantwortung bedeutet für mich, dass ich dafür zuständig bin, dass es anderen gutgeht und/oder dass ein gemeinsames Projekt so erfolgreich verläuft wie möglich. Diese Aufgabe erfordert strategisches Denken und eine vorausschauende Planung, um bestmöglich abzuschätzen, welche Handlung welche Folgen haben wird unter gleichzeitig Beachtung von Effizienz und Ressourcenschonung.

Verantwortung zeichnet sich auch dadurch aus, dass man für das Treffen von Entscheidungen zuständig ist.
Um einigermaßen sinnvolle Entscheidungen treffen zu können, braucht man Informationen.
Und genau an dieser Stelle sitzt für mich der lästige Punkt von Verantwortung, denn die Informationen, die man braucht, die fliegen einem ja nicht einfach so zu, sondern die muss man sich besorgen.

Ich muss mich also kümmern, d.h. ich muss ständig aufpassen, ob mir alle notwendigen Informationen berichtet werden und da das fast nie vollständig der Fall ist, muss ich regelmäßig hinter irgendwelchen Informationen hinterrennen. Gefühlt habe ich meine Antennen 24/7 auf Empfang und lasse gleichzeitig nebenbei ein Prüfprogramm laufen, das den eingehenden Informationsfluss scannt, um zu bemerken, was noch fehlt, was inkonsistent ist, was unlogisch ist oder welche Informationen offensichtlich fehlerhaft sind.

Verantwortung zu haben ist eine höchst anstrengende Tätigkeit, denn man muss sich ja permanent für alles interessieren und sich aktiv bemühen, immer noch mehr Informationen zu bekommen, die dann alle mühsam verarbeitet werden müssen.

CW nannte das mal die Hütehundgene, die einen Menschen dazu bringen, freiwillig Verantwortung zu übernehmen, um dann permanent wachsam die Herde zu umkreisen und aufzupassen, dass alles in Ordnung ist.

Eigentlich habe ich aber gar keine Hütehundgene und eigentlich habe ich auch überhaupt keinen Spaß daran, mich um andere Menschen und ihr Wohlergehen zu kümmern, trotzdem bin ich immer wieder in solche Verantwortungspositionen reingerutscht.
Grundsätzlich arbeite ich am allerliebsten in Ruhe und alleine vor mich hin, ich kann es dabei aber auf den Tod nicht leiden, Anweisungen von jemandem zu bekommen, der offensichtlich zu blöd ist, das Gesamtproblem in einer übergeordneten Komplexität zu erfassen und deshalb Vorgaben macht, die einfach dumm und kontraproduktiv sind. Solchen Unsinnsanweisungen folge ich grundsätzlich nicht, was mich zu einer komplizierten Mitarbeiterin für Vorgesetzte macht.
Derart renitente Mitarbeiter werden in einer Organisation entweder gefeuert oder befördert und tragen dann selber Verantwortung. Ich hatte also nie eine Wahl, außer einem Job mit Verantwortung gab es für mich keine Position in keinem Unternehmen.

Aber genau deshalb bin ich jetzt auch so froh, den Job mit allem drum und dran nun loszuwerden - wenn man nämlich keine Hütehundgene hat, dann macht man das Ganze ja nicht aus innerem Antrieb, sondern nur, weil es halt nichts anderes gibt, was man sonst tun könnte.
Außer Nichtstun - und exakt das werde ich jetzt perfektionieren
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Samstag, 3. August 2024
Was man so macht, wenn man nix macht
Ich glaube, ich werde zum größten Langeweiler aller Zeiten, denn ich mache jeden Tag dasselbe, was vor allem aus intensivem Nichtstun besteht und habe eindeutig nicht das Gefühl, dass ich daran irgendetwas ändern müsste, denn es fühlt sich einfach nur rundum okay an.

Teil meines Nichtstun ist auch, dass ich es extrem genieße, mir mein Leben mit zunehmend abnehmender Computerzeit zu blockieren, mittlerweile gilt das auch für das iPad, das ich zu 90% zum Internetlesen benutze und genau das tue ich auch immer weniger. Praktisch finde ich, dass viele Blogger grade Sommerpause machen und es deshalb zum Glück auch eindeutig weniger zu lesen gibt.

Aktive Tätigkeiten, die mir Spaß machen, gibt es nicht sehr viele, aber einmal am Tag ein wenig einkaufen zu gehen, ist doch immer noch ein echter Spaß, vor allem weil wir es regelmäßig mit einer Radtour über den Lopdeelenweg verbinden.

Heute kaufte ich ein großes Stück Putenbrust, was ich zu Hause in den Tiefkühler steckte, vier Stunden später leicht angefroren wieder herausnahm, denn in dem Zustand kann man es problemlos mit der Brotschneidemaschine in dünne Scheiben schneiden, die ich anschließend mit Pesto, geräuchertem Schinken und Käse belegte und zu kleinen Rouladen einrollte, die jetzt fertig gebraten als Picknicksnack für morgen bereitliegen.

Das Aufwendigste bei diesem Gericht ist die notwendige Generalreinigung der Schneidemaschine, nach dem man Geflügelfleisch darauf geschnitten hat, aber ab und zu lohnt es sich schon deshalb, weil es ja gar nicht so verkehrt ist, einmal im Jahr die Schneidemaschine sowieso zu reinigen.

Wir haben jetzt also eine sehr saubere Brotschneidemaschine und 10 köstlich duftende Puteninvoltini für morgen.
Heute gab es erst mal die Reste der letzten Tage, ist ja auch wichtig, dass das mal wegkommt
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Freitag, 2. August 2024
Alles vergessen
Ich habe jetzt eine halbe Stunde lang überlegt, was ich in den letzten 12 Stunden getan habe - aber mir fällt höchstens etwas für 2 Stunden ein.

Wir waren einkaufen, sind dabei die große Runde am Wasser lang gefahren, das dauerte insgesamt rund eine Stunde.

Danach habe ich in der Küche rumgekramt und unter anderem einen zweiten Versuch mit Bananen-Haferflocken-Kekse gestartet, der genauso misslang, wie der erste, obwohl, es kann auch sein, dass es rezeptkorrekt funktionierte, ich habe nur noch niemanden gefunden, der das Ergebnis essen will, weil sie nicht knusprig, sondern zäh und leicht gummiartig werden. Ich werde das Vorhaben jetzt als gescheitert abschließen.

Dann haben wir etwas zu essen gemacht, was aber schnell ging, es gab Carpaccio mit Salat - und dann waren wir beide so müde, dass wir auf dem Sofa eingeschlafen sind.

Irgendetwas werde ich auch am Vormittag gemacht haben, aber die Erinnerung ist verschwommen.
Ich hatte den Computer an, wahrscheinlich ist das sofortige Vergessen dessen, was ich da trieb, ein klares Zeichen dafür, dass es verschwendete Lebenszeit ist, was jetzt gleichzeitig keine neue Erkenntnis ist.

Ach, eines fällt mir jetzt doch noch ein. Ks Sohn samt Freundin ist zur Zeit in Wacken und als K auf GoogleMaps nachschaute, wo genau Wacken überhaupt ist, zeigte ihm Google folgenden Hinweis:



Na sowas, fällt einem dazu nur ein
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Donnerstag, 1. August 2024
Putztag
Heute Abend kam K endlich wieder. Auf dem Festland war das Wetter wohl nicht so dolle, aber je weiter nördlich er kam, umso problemloser wurde die Fliegerei. Als er ausstieg, war er sehr verwundert, wie kalt es hier ist - ich finde, 22°C reicht dicke, mehr muss gar nicht sein, aber wenn man aus dem Festlandbrutkasten kommt, fühlt es sich hier erst mal kalt an. Er hat sich aber rasch akklimatisiert, sonst hätte ich ihm noch den Ofen angeworfen ;-)

Ich habe mir einen weiteren Tag ohne Computer gegönnt, diesmal aber mit wirklich produktiver Tätigkeit, ich habe in der Küche nämlich die gesamte Fensterseite (inklusive Fenster) geputzt.
Es ist erstaunlich, in welchem Tempo so eine Küche eindreckt, sie ist schließlich erst ein Jahr alt und natürlich habe ich sie regelmäßig "ganz normal" geputzt, aber eben nicht die Ritzen und die Aufbewahrungsbehälter usw.

Vier Stunden habe ich daran herumgewienert und ca. zwei Zentner Sand aus den Ritzen der Fenster entfernt, aber jetzt ist wieder alles pikobello und ich bin sehr zufrieden.

Zum Abendessen gab es erneut Hackbällchen Toskana, diesmal hatte ich ja auch die regional passende Würzmischung, dazu eine große Pfanne mit Schmorgurken, Zuckererbsen und Spinatgnocchi, jetzt sind wir beide total überfressen, aber auch sehr glücklich.

Zu zweit ist schon schöner, da lohnt sich das Kochen auch viel mehr
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