anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 31. Juli 2024
Wäschespinne
Um der akut drohenden Verlotterung* etwas entgegenzusetzen, habe ich gestern Abend die Wäsche sortiert, eine Maschine schon gefüllt und mit Zeitverzug gestartet, so dass ich den Tag mit Wäsche aufhängen beginnen konnte.

*wenn ich wirklich komplett alleine bin und keinerlei weitere Sozialkontakte im Haus mich veranlassen, wenigstens für jemand anderen den Schein eines geordneten Lebens aufrechtzuerhalten, neige ich sofort dazu, alle Regeln einer westlichen Zivilisation zu vergessen, um in beeindruckender Geschwindigkeit genau das Leben zu führen, vor dem mich meine Mutter schon gewarnt hat, als ich 14 war. Ich kann mich allerdings nicht entscheiden, ob ich das gut oder schlecht finde.


Da K letzte Woche ganz frisch die Wäschespinne, die er mir vor zwei Jahren schon zum Geburtstag geschenkt hatte, endlich im Garten aufgestellt hat, konnte ich genau diese Wäschespinne heute einweihen.



Praktisch ist, dass man große Wäschestücke, wie Bettwäsche und Badehandtücher, problemlos unterbringen kann, für kleine Teile wie Socken und Unterhosen ist aber ein einfacher Wäscheständer komfortabler zu bestücken.

Außer Wäsche waschen und trocknen habe ich ansonsten heute kaum was berichtenswertes geleistet, ich übe mich grade im ausgiebigen Nichtstun und werde dabei täglich besser
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Dienstag, 30. Juli 2024
Rückkehr zum Buch
Ich habe ein Buch gelesen.

Wenn ich das einfach so aufschreibe, sieht es seltsam aus, so, als ob es etwas Besonderes wäre, aber in gewisser Weise ist es das auch, denn ich habe das Buch so gelesen, wie ich früher Bücher gelesen habe. Ohne besondere Ansprüche, Hauptsache eine gedruckte Geschichte und möglichst keine Bilder.

Früher habe ich sozusagen in jeder freien Sekunde gelesen. So wie die jungen Leute heute handysüchtig sind, war ich Bücher süchtig. Wohin ich auch ging, stets hatte ich mindestens ein Buch bei mir und an allen Orten, an denen ich mich üblicherweise länger aufhielt (Bett, Toilette, Sofa), lagen Bücher parat, nach denen ich nur greifen musste, wenn ich an dem jeweiligen Ort war.

Mein Anspruch an den Inhalt der Bücher war ungefähr so dezidiert wie der Anspruch der heutigen Jugend an irgendeine Form der Unterhaltung durch Instagram, TikTok oder welches Medium auch immer, in meiner Jugend waren Bücher teuer und bei meinem Konsum hatte ich die örtliche Dorfbibliothek mit 15 schon fast durchgelesen, inklusive der verbotenen Erwachsenenliteratur, die ich auf den Ausweis meiner Adoptivoma auslieh.
Ich benutzte sehr schnell mehrere Ausweise, denn auf einen Ausweis konnte man immer nur drei Bücher ausleihen und da die Bücherei nur zweimal die Woche geöffnet hatte, wäre ich mit einem Ausweis nicht weit gekommen.
Meine sechs Jahre jüngere Schwester wurde im zarten Alter von 3 Jahren Büchereimitglied, mein 12 Jahre jüngerer Bruder wurde es bereits am dritten Tag nach seiner Geburt, das hatte ich der Leiterin schon lange vorher angekündigt und die zur Unterschrift notwendigen Unterlagen lagen fertig vorbereitet bei mir zu Hause, es fehlte nur der Name und das Geburtsdatum des Bruders, Informationen die ich logischerweise erst nach seiner Geburt eintragen konnte.

Unterschrieben war der Antrag auch schon, ich hatte sehr früh gelernt, dass es das sinnvollste ist, solche Dinge meine Großmutter in Vertretung unterschreiben zu lassen, weil kein Erwachsener bei uns im Ort ihre Unterschrift kannte, aber niemand an ihrer Echtheit zweifelte, denn sie unterschrieb stets in einer schwungvollen Sütterlinhandschrift.

Ich hatte mir schon in der dritten Klasse selber Sütterlin als "Fremdschrift" (analog zur Fremdsprache) beigebracht und rasch gemerkt, wie praktisch es ist, das zu können, denn bei einem in Sütterlin geschriebenen Brief (den damals die meisten Erwachsenen noch lesen konnten) vermutete niemand, dass er von einem Kind geschrieben worden sei, weshalb ich spätestens ab dem Gymnasium dazu überging, meine Großmutter auch alle Entschuldigungen für von mir versäumten Unterricht schreiben zu lassen.*

Da all diese Vergehen mittlerweile verjährt sind, auch die, die ich später als Mutter beging, kann ich das heute alles locker zugeben.

*weil ich dadurch aus eigener Erfahrung gelernt habe, dass es sinnlos ist, Kinder in einen Schulunterricht zu zwingen, zu dem sie keine Lust haben, sie finden eh einen Weg, solche Lästigkeiten zu vermeiden, habe ich meinen Kindern immer sehr großzügig Entschuldigungen geschrieben und außerdem gab es die Regel, dass sie für jede 1, die sie in einer Klassenarbeit geschrieben hatten, einen Tag schulfrei nach Wunsch bekommen konnten. Das war schon deshalb eine gute Idee, weil sie dadurch motiviert waren, wenigstens so oft iam Unterricht teilzunehmen, dass sie eine reelle Chance auf eine 1 hatten.

Wie auch immer, ich war ja eigentlich bei Büchern und als Kind/Jugendliche las ich sozusagen ununterbrochen.
Ich kann Jugendlichen deshalb überhaupt nicht vorwerfen, dass sie ständig auf ihr Handy schauen, hätte es früher schon Handys gegeben, wäre vieles für mich einfacher gewesen. Beispielsweise hätte ich mir die Anschaffung des großen Stapels kleiner Reclamausgaben gespart, die ich brauchte, weil die als einzige problemlos in ein Gesangsbuch passten, so dass ich damit unbemerkt und ungestört in der Kirche (elterliche Zwangsveranstaltung) lesen konnte.

Diese unbremsbare Lesewut ist mir irgendwann abhanden gekommen. Ich weiß nicht, woran es lag, ich denke, es waren viele Gründe, die zusammenkamen, aber im Laufe der Jahre wurde ich immer pickiger, was Bücher anging, weil die Zeit knapper und die sonstigen Interessen und Verpflichtungen vielfältiger wurden und irgendwann kam es so gut wie gar nicht mehr vor, dass ich ein Buch in einem Rutsch einfach so durchlas.

Aber jetzt habe ich es wieder getan, ich habe einfach ein Buch genommen, das nicht mehr ins Regal passte, weil es einen grünblauen Buchrücken hatte, der schlechter in die Reihe mit den grünen Büchern passte als ein neues Buch mit einem reingrünen Buchrücken, das ich gekauft hatte und im Regal unterbringen wollte. Das sind halt so die Zwänge, denen man sich beugen muss, wenn man seine Bücher nach Farben sortiert.

Und so las ich heute Vormittag das Buch "Die Putzfraueninsel" eben mal fix durch, damit ich es jetzt wegtun kann, denn ein Buch, das farblich weder blau noch grün ist, lässt sich einfach viel zu kompliziert aufbewahren.



Interessant dabei fand ich, wie viel Spaß es mir machte, einfach immer weiter zu lesen und mir keinerlei Gedanken darum zu machen, was ich sonst vielleicht Sinnvolleres tun müsste/könnte/sollte und ich fand das Thema der Geschichte interessant, denn es ging darum, dass eine Frau, die ihr Leben bisher höchst erfolgreich geführt hatte und dies ohne Zweifel durch viel persönlichen Einsatz, Energie und Selbstdisziplin, dass diese Frau zu einem echten Hassobjekt für eine andere Frau wurde, deren Leben bisher vor allem aus Scheitern bestand. Und das Interessante war, dass die erfolgreiche Frau die unsympathische war und die Verliererfrau, die sich rein objektiv total Scheiße benahm, viel sympathischer erschien. Es ist wahrscheinlich, wie fast immer im Leben, einfach nur eine Frage der Perspektive.

Am Nachmittag gelang es mir endlich den Fehler in einer Excel-Tabelle zu finden, den ich dort seit 10 Tagen suchte, so dass ich danach eine komplexe Steuererklärung fertigstellen und einreichen konnte
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Montag, 29. Juli 2024
Mediatheken
Alle wieder abgeflogen, ich habe hier jetzt drei Tage sturmfreie Bude und ich kann mich nicht entscheiden, ob ich es gut finde oder traurig sein soll.

Ich werde die letzten drei Monate des Jahres auch noch sehr viel allein sein, denn während ich tagsüber meinem Privatiersdasein fröne, muss K noch weiter arbeiten und auch da weiß ich nicht, wie das sein wird.

Ich bin überhaupt nicht daran gewöhnt, ohne Arbeit alleine zu sein und ich gebe zu, es fühlt sich etwas seltsam an. Zu zweit Nichtstun ist eindeutig angenehmer.

Aber nun ja, erstens ist die Alleinseinzeit absolut überschaubar und zweitens ist es ja vielleicht auch eine echte Chance, mich auf das zu besinnen, was mich wirklich interessiert.

Heute startete ich damit, dass ich zwei Stunden lang vergeblich versuchte, den Panasonic Fernseher so zu programmieren wie den Samsung Fernseher, also dass er außer so blöden Commercial-Apps wie Netflix und Prime etc. auch die Mediatheken der Öffentlich Rechtlichen auf der Startseite anzeigte, damit bin ich aber kläglich gescheitert.
Die einzige Möglichkeit, auf dem Panasonic-TV die Mediatheken aufzurufen, ist den jeweiligen Kanal im analogen Fernsehen auszuwählen und dann eine der bunten Tasten zu drücken, dann landet man auf der jeweiligen Mediathekseite.
Diesen Weg finde ich aber blöde, ich hätte gerne alle Mediatheken nebeneinander zur Auswahl, so wie auf dem Samsung, da war das ganz einfach einzurichten.
Und Netflix & Co würde ich dafür gerne löschen, brauche ich schließlich nicht. Aber das ist mir nicht gelungen.

Dann habe ich in der Arte-Mediathek Dicte gucken wollen, weil mir das von der Arte-App empfohlen wurde, stellte aber fest, dass die Serie nur auf Dänisch mit deutschen Untertiteln läuft und das ist eine Kombi, die funktioniert für mich nicht, weil ich dann ja hingucken müsste, um zu verstehen, was da passiert und das wiederum ist mir schlicht zu anstrengend.
Wenn ich Filme gucke, gucke ich locker die Hälfte der Zeit nicht hin, weil ich mit allerlei anderen Dingen nebenher beschäftigt bin, nur Film gucken ist mir fast immer zu langweilig. Spätestens nach 10 Minuten brauche ich noch irgendeine andere Abwechslung, ein Buch lesen nebenher, etwas essen, kochen, basteln, was auch immer, aber stumm auf dem Sofa hocken, auf eine Mattscheibe starren und sonst nix tun? Wie öde ist das denn?

Deshalb habe ich das wieder gestoppt und stattdessen in der ZDF-Mediathek den Film Pärchenabend geschaut - und naja, ich habe ihn bis zu Ende geguckt, aber empfehlen kann ich ihn nicht unbedingt, dafür sind zu viele platte Klischees und Ungereimtheiten drin.
Ich frage mich zB immer, wie Paare, die laut Drehbuch so ganz normale Durchschnittsberufe haben, also Anwalt oder Architekt oder so was, wie sich solche Leute schon mit Mitte 40 eine Wohnung/Haus mit einer topmodernen Einrichtung aus dem gehobenen 7stelligen Bereich leisten können. Solche Wohnsituationen, wie sie in diesen Filmen gerne vorgestellt werden, sind für Paare in dem Alter mit solchen Berufen aus ganz normalem, laufenden Einkommen auf keinen Fall finanzierbar, das ist totaler Bullshit. Schon gar nicht, wenn dann nur der Mann arbeitet und sich damit brüstet, dass er die Familie ernährt.
Was sind das für schräge Klischees, die da bedient werden? Warum tun die so, als sei das alles völlig normal? Mich ärgert so was regelmäßig, aber wahrscheinlich habe ich ein viel zu pragmatisches Bild von der Realität
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Sonntag, 28. Juli 2024
Wenn man frei ist
Das Wetter war heute wunderbar, nicht zu heiß, aber trotzdem angenehm warm, etwas Wind, aber nicht lästig, wenn jeder Tag so wäre, könnte man es vor lauter Wetterwonne kaum noch aushalten. (Oder man gewöhnt sich ruckzuck als Selbstverständlichkeit daran und empfindet dann schon etwas weniger gutes Wetter als Zumutung, wahrscheinlich letzteres.)

Wir waren am Nachmittag eine Stunde am Strand und sind durchs Wasser gelaufen.
K ist auch ein wenig geschwommen, aber ich stehe ja nicht so auf richtiges Schwimmen und behaupte seit einiger Zeit konsequent, dass ich nicht mehr Schwimmen kann.
Ich stehe dafür sehr gerne im Wasser rum, selbst da, wo ich mit den Füßen den Boden nicht mehr berühren kann, stehe ich problemlos im Wasser, keine Ahnung, weshalb ich nicht untergehe, passiert aber nicht. Ich kann im Wasser stehen, liegen, sitzen, mehr oder minder bewegungslos treibe ich in jeder Position so vor mich hin. Schwimmen, mit Arm- und Beinbewegungen um sich im Wasser von A nach B zu bewegen, lehne ich ab, das macht mir keinen Spaß und ich bekomme davon Rückenschmerzen. Außerdem besteht dabei die Gefahr, dass meine Haare nass werden und das geht auf gar keinen Fall.

Während K also eifrig zwischen den Buhnen hin- und herschwimmt, stehe ich ein wenig im Wasser rum und genieße das Nichtstun. Das ist schon ein extrem hoher Grad an Wunderbarkeit, den ich an so einem Nachmittag empfinde.

Nach dem Baden haben wir uns auf das Waldsofa gelegt, ich habe ein Buch gelesen, ein bisschen geschlafen und das Leben noch intensiver wunderbar gefunden, K hat Podcast gehört und auch geschlafen und wir waren beide sehr zufrieden mit der Welt.

Zu Essen muss ich heute Abend nichts mehr machen, wir sind alle noch von Js Geburtstagsfrühstück (Baked Beans mit Ham`n Eggs natürlich) mit anschließender Schwarwälderkirschtortenschlacht noch so satt, dass keiner Bedarf an noch mehr Essen hat.

Ich dachte, jetzt, wo ich nicht 80% des Tages durch Büroalltag blockiert bin, komme ich endlich mal dazu, mch um meine angefangenen Texte zu kümmern, ich habe sie grade gezählt, es sind mehr als 100, aber ich habe dabei übersehen, dass ich dazu ja den Computer anwerfen müsste und bis ich dazu rein aus privatem Abwechslungsinteresse ohne berufliche oder allgemeine Lebensverwaltungsgründe bereit bin, das wird wohl noch etwas dauern.
Aktuell genieße ich ganze Tage ohne Computerbenutzung noch sehr intensiv.

Frau Kaltmamsell schrieb neulich, dass sie sich gar nicht vorstellen könne, was sie in einem Leben ohne Hamsterrad täte - ich weiß das zum Glück sehr genau: Einfach nur das, wonach mir grade ist.
Keine Verantwortung mehr zu haben, einfach frei zu sein von allen Zwängen, was für ein wunderbares Leben. Ich kann mich ja um Dinge kümmern, wenn mir danach ist, aber ich muss halt nicht und das finde ich wirklich unsäglich toll.
Ich glaube aber auch, dafür muss man erst ein etwas höheres Alter erreicht haben, denn keine Verantwortung bedeutet ja auch, dass man im Grunde auch keine Verantwortung mehr für sich selber hat und bei jüngeren Menschen ist das keine gesunde Grundhaltung.

Jüngere Menschen haben einfach noch so ein langes Stück Leben vor sich, dass es extrem unklug ist, sich in jüngeren Jahren durch fehlende Selbstverantwortung gepaart mit der Verweigerung jedes strategischen Denkens die Weichen für die Zukunft so schlecht zu stellen, dass das spätere Leben dadurch nur unnötig mühsam wird. Ich wundere mich immer, wie viele jüngere Menschen tatsächlich so leben, aber zum Glück ist das nicht meine Baustelle.

Ich habe mich in der Vergangenheit immer auch um die Zukunft gekümmert und ich habe mich sorgfältig und erfolgreich gekümmert. Die Früchte ernte ich jetzt und natürlich finde ich es super, wenn ein Plan gelingt. Okay, es war auch ganz enorm viel Glück dabei, aber jetzt ist das Meiste abgewickelt und rückwärts betrachtet ist das Meiste eben auch richtig gut ausgegangen.

Alle drei Kinder sind gesund, haben eine abgeschlossene, gute Ausbildung und benötigen keine weitere finanzielle Unterstützung mehr. (Also zumindest nicht zwingend, ich muss dafür also keine Vorsorge mehr treffen.)
Meine eigene finanzielle Zukunft ist stabil und sicher, auch hier muss ich nur noch den Bestand verwalten, aber keine weitere Vorsorge mehr für später aufbauen.

Ich muss in meinem Beruf nichts mehr erreichen, ich muss niemandem mehr irgendetwas beweisen, ich muss niemanden mehr beeindrucken, ich bin niemandem etwas schuldig - ich bin einfach frei.

Ich habe einen tollen Mann und keinerlei Bedarf, irgendetwas an meinem Beziehungsstatus zu ändern. Besser als so, wie es ist, kann es gar nicht mehr werden und das allerbeste ist, dass er das genauso sieht.

Und genau das haben wir vor in der Zukunft gemeinsam zu genießen
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Samstag, 27. Juli 2024
Wenn man so vor sich hin dröselt
Auf eher aktive Tage wie gestern folgen meist eher schlappe Tage wie heute.
Ich weiß gar nicht, was ich heute getan habe. Gegen Mittag saß ich bummelig zwei Stunden am PC, weil K mich fragte, wie ich eine bestimmte Website bzw. die dort aufgeführten Informationen beurteile und da ich an andererleuts Rechnern grundsätzlich nicht sinnentnehmend lesen kann, machte ich meinen eigenen an und schaute mir die Website auf meinem eigenen Bildschirm an.
Weil ich dann den PC einmal angeworfen hatte, konnte ich auch gleich noch ein paar Überweisungen erledigen, unter anderem Js Semesterbeitrag, denn er hat sich grade frisch und neu an der Uni Bielefeld für Jura eingeschrieben und ich unterstütze das zu 100%.
Er sagt, alles im Leben ist besser als den Rest der Tage (und in seinem Fall sind das im statistischen Mittel noch ziemlich viele) ganz normal als 08-15-Pharmazeut vor sich hinzuarbeiten.

Ich finde es prima, dass er noch mal etwas komplett Neues anfangen will, den Pharmazieabschluss nimmt ihm ja niemand mehr weg und nur mit diesem formalen Titel als approbierter Apotheker (den er ja auch komplett inklusive Praktikumsjahre bis zum dritten Staatsexamen vollständig durchgezogen hat) kann er sich grundsätzlich immer irgendwie seinen Lebensunterhalt finanzieren, da er aber außer sich selbst gegenüber keinerlei Verpflichtungen hat, finde ich es eine Superidee, dass er einfach noch mal eine andere Studienrichtung ausprobiert.

Am Nachmittag machten wir eine Tour mit dem Fahrradanhänger, brachten Pfandflaschen weg, fuhren zum Onkel, K zersägte dort eine Palette und diverse Holzstücke, ich pflückte Erbsen, anschließend brachten wir im Anhänger Brennholz und Gemüse mit nach Hause.

Außerdem ist der Fahrradschuppen jetzt gründlich gefegt und gesäubert und ich habe eine Schwarzwälderkirschtorte gebacken, denn J hat morgen Geburtstag und da gehört so eine Torte zwingend dazu.

Heute Abend ist Strandfete, das war für mich früher immer DAS Highlight des Jahres, ich merke aber, dass sich im Alter die Highlights verändern, heute Abend war ich froh, dass K ebenfalls keine Lust hatte und J nichts dagegen hatte, alleine dort hinzufahren, so dass wir uns zu zweit einen gemütlichen Abend machen konnten.

K erzählte, dass sein Sohn mit Freundin nächste Woche für vier Tage nach Wacken fährt - wir waren uns einig, dann 10mal lieber Strandfete, aber am allertollsten ist es, wenn wir weder noch machen müssen
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Freitag, 26. Juli 2024
Onigirazu und Waldsofa
Der Tag hatte zwei Highlights:
Aus dem schon vorgestern gekochten Sushireis wurden heute sechs Onigirazu.
Das sind Sushi-Sandwich, die ich vor ziemlich genau fünf Jahren bei Jeanny von Zucker, Zimt und Liebe entdeckt habe und seitdem habe ich die schon mehrfach selber gebastelt, es ist einfach die deutlich bequeme Variante der Sushi-Herstellung.

Heute habe ich eine neue Technik entwickelt, denn ich habe entdeckt, dass ich auf der Decton-Arbeitsplatzte ja gar keine Unterlage mehr brauche und den Sushi-Reis dort perfekt ausrollen kann, um ihn danach als dünne Reislage von dort mit Hilfe eines Spatels auf das bereit liegende Noriblatt zu transferieren. Finger, Arbeitsplatte, Rolle und Spatel immer schon feucht halten, dann klappt das 1a.


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Nach einer halben Stunde Arbeit gab es sechs fertige Sandwichpakete, Saubermachen dauerte dann noch mal fünf Minuten, ich denke, das ist ein Arbeitstempo, das sich sehen lassen kann.

Am Nachmittag haben wir dann endlich das Waldsofa aufgebaut und auch damit bin ich sehr zufrieden.



Wir haben beschlosssen, es vorm Haus in den Garten zu stellen, denn erstens ist da bis abends Sonne, zweitens ist da viel Platz und drittens kann man von dort wunderbar die Leute beobachten, die auf der Straße vorbeigehen - und gewisse Spannereigenschaften kann ich leider nicht leugnen.

Dieses Jahr faszinieren mich die Urlauber ganz besonders, denn es ist eindeutig ein Trend Richtung BMI von >40 zu erkennen. So viele so krass adipöse Menschen wie dieses Jahr gab es in den Vorjahren nicht - oder sie haben sich besser versteckt.
Außerdem gibt es dieses Jahr sozusagen keinen Gästehund mehr, der selber laufen darf. Dieses Jahr wird endgültig auch der letzte Hund grundsätzlich im Hundeanhänger hinterm Fahrrad durch die Gegend kutschiert. Oftmals übrigens laut bellend, was mich nicht wundert. Wenn ich Hund wäre und so transportiert würde, würde ich mich auch beschweren.

Die drei Hunde, die noch entspannt neben dem Fahrrad laufend spazieren geführt werden, gehören alle Borkumern, die sich auch sehr über diesen Hundeausfahrtrend amüsieren, keine Ahnung, wie das derart schnell eskalieren konnte, es ist aber nicht zu übersehen.

Mein Waldsofa steht also nun endgültig auf einem recht exponierten Platz, da es drehbar ist, kann ich es aber auch von der Straßenansicht wegdrehen, so dass auch Chillen ohne Beobachtung möglich ist.

Jetzt brauchen wir noch einen Sonnenschirm.

Ach so, die Wäschespinne haben wir auch installiert, da ich aber heute keine Wäsche gewaschen habe, gab es nichts zum Aufhängen und damit auch keine Fotos.
Die Wäschespinne steht übrigens hinterm Haus, meine Unterhosen trockne ich doch lieber etwas weniger exponiert
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Donnerstag, 25. Juli 2024
Schleiftag
Heute war wieder ein Tag mit sehr viel körperlicher Aktivität.
Den PC habe ich nur einmal heute Vormittag angemacht, weil ich auf dem Handy eine Nachricht vom Finanzamt fand, die ich nur über den PC abrufen und lesen kann, als ich das erledigt hatte, habe ich den PC wieder runtergefahren und mich den sonstigen Aufgaben des Tages zugewandt. Okay, und jetzt eben grade habe ich den PC natürlich zum zweiten Mal hochgefahren, Bloggen auf dem Handy bleibt für mich eine Notlösung.

Die Aufgabe für heute: Alle Bretter des Waldsofas glatt schleifen und polieren.
J hat mir geholfen und zu zweit waren wir nach weniger als zwei Stunden mit dem ersten Durchgang fertig, d.h. wir haben alle Bretter von allen Seiten zuerst mit dem Deltaschleifer und sehr feinem Schleifpapier glatt geschmirgelt, um anschließend noch von Hand und Stahlwolle 00 auch die letzten rauhen Stellen zu entfernen.

Dann haben wir uns Wraps gemacht, mehr als zwei Stück hat aber keiner von uns geschafft, die Dinger machen enorm satt.

Danach habe ich die geschliffenen Bretter noch mal mit der Schutzlasur eingerieben, ich habe das Zeug aber nicht mit dem Pinsel aufgetragen, sondern mit einem Stofflappen intensiv einmassiert, was den Vorteil hat, dass es deutlich schneller trocknet, nach drei Stunden konnte ich schon die Rückseiten einreiben.
Inzwischen stehen alle Bretter rundrum behandelt und mit einer schmuseweichen Oberfläche zum Trocknen im Fahrradschuppen, morgen können wir das Waldsofa dann endlich zusammenmontieren, ich freu mich schon.

Am Abend trudelte K wieder ein, ich finde das Leben grundsätzlich angenehmer, wenn er sich im selben Haushalt aufhält wie ich
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