anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 21. Juni 2024
Einfach vergessen
Das war heute die vorletzte Aufsichtsratssitzung in meinem Leben und ich weiß bestimmt, dass ein Leben ohne solche Veranstaltungen das deutlich bessere sein wird.

Deshalb gebe ich mir jetzt Mühe, das alles so schnell wie möglich zu vergessen, von mir aus auch zu verdrängen, egal, Hauptsache raus aus den aktiv benutzten Hirnregionen, es ist insgesamt derartig unschön, dass ich einfach nicht mehr weiter darüber nachdenken möchte.

Teufel auch, was gibt es für arrogante Dummbatzen. Aber egal, ich will mich nicht länger damit beschäftigen.

Jetzt noch drei ruhige Wochen bis zu den langen Ferien, dann nochmal vier Wochen, die mich aber eigentlich auch schon nicht mehr wirklich belasten sollten und dann ist es endlich vorbei. Halleluja.

Um mich abzuregen nutze ich jetzt die nächsten zwei Tage bürofreies Wochenende, das ist eine sehr beruhigende Aussicht, heute ist ja erst Freitag, da ist zum Glück noch gar nichts vom Wochenende verbraucht
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Donnerstag, 20. Juni 2024
Antrieb
Neulich in einem Interview (mit einem älteren Menschen) gehört:
Frage: Was treibt dich an?
Antwort: Das Gefühl, dass mir das Leben noch etwas schuldet, dass ich noch nicht alles erreicht habe, was für mich vorgesehen ist.

Mich haben sowohl Frage als auch Antwort fasziniert, denn ich stelle es mir sehr schrecklich vor, dauerhaft so unzufrieden durch sein Leben zu gehen, dass man ständig das Gefühl hat, vom Leben übervorteilt worden zu sein.
Oder heißt das untervorteilt - wenn man meint, dass man noch nicht genug bekommen hat? Egal, denn dieses Gefühl, dass ich mich anstrengen muss, um etwas zu erreichen, was mir "zusteht", das hatte ich in meinem ganzen Leben noch nie, weil ich finde, mir steht nichts zu. Niemandem steht etwas zu im Leben, was ist das für eine kranke Anspruchshaltung? Wie kommt man darauf, dass einem irgendetwas zusteht? Man sollte sich lieber freuen, dass man überhaupt etwas bekommen hat bisher. So ziemlich alles hätte schlimmer kommen können, da ist es doch schieres Glück, dass es nicht so schlimm gekommen ist, wie es hätte sein können.

Ich reagiere grundsätzlich enorm ablehnend auf Menschen, die meinen, ihnen stände einfach so irgendetwas zu. Nicht als Bezahlung für eine erbrachte Leistung, sondern einfach so. Weil ihr Nachbar im Lotto gewonnen hat, finden sie es ungerecht, wenn sie nicht auch gewinnen. Es gibt Menschen, die meinen ernsthaft, sie hätten einen Anspruch auf Glück und strampeln sich dann unglücklich nölend durch ihr Leben, weil sie nicht genug Glück bekommen.

In meinen Augen ist das gesamte Leben schon vom Moment der Zeugung an ungerecht. Wer in der Gen-Lotterie eine Niete zieht, der hat es doch gleich vom Start an schon viel schwerer als jemand, bei dem alles passt. Die richtigen Eltern mit Geld und Bildung im richtigen Land der Welt, keine angeborene Krankheit, dafür ausreichend mitgelieferte "IQs" - das ist ein Sechser im Lotto, aber grade solche Glückskinder bilden sich im späteren Leben oft ein, sie hätten noch nicht genug bekommen.

Ich bin ja der Meinung, dass Glück eine Entscheidung ist, weshalb ich mich schon früh dafür entschieden habe.
Ich habe eigentlich immer alles, was mir geglückt ist, als das empfunden, was das Wort sagt: Glück. Ich hatte schlicht Glück in meinem Leben, sogar sehr viel Glück, weil mir wirklich sehr viele Dinge geglückt sind, auf die ich (nach meiner Meinung) keinen Anspruch hatte, die ich aber wenigstens ausprobieren wollte.
Wenn man im Lotto gewinnen will, sollte man sich vorher ein Los kaufen.
Wenn man in der Glückslotterie des Lebens gewinnen will, muss man bereit sein, Risiken einzugehen. Das ist nämlich der Preis für die Lose, das Risiko, dass es auch eine Niete sein könnte.

Ich bin in meinem Leben nach formalen Kriterien betrachtet sehr bewusst und mehrfach verschiedenste Risiken eingegangen, die von mir persönlich vielleicht nicht als Risiko bewertet wurden, die aber in unserer Gesellschaft mehrheitlich so gesehen werden, wobei ich dann halt das Glück hatte, dass ich die allermeisten Situationen richtig beurteilt hatte und sich das "Risiko" deshalb positiv für mich auszahlte. Ich hatte aber keinen Anspruch darauf, es war einfach nur Zufall und Glück.

Wenn sich also jemand davon antreiben lässt, dass er noch nicht genug Glück im Leben hatte, dann ist er in meinen Augen halt ein Glücksritter.

Außer der Antwort hat mich aber auch die Frage selber fasziniert, denn als ich darüber nachdachte, was mich antreibt, stellte ich fest, dass meine Antwort auf diese Frage "nichts!" ist.
Warum sollte ich mich von irgendetwas oder irgendjemandem antreiben lassen? - In 92 Tage kann ich offiziell mit meinem Alltagsjob abschließen, ich habe also ganz sicher keinerlei Karriereambitionen mehr. Meine finanzielle Sicherheit ist auch erledigt, genaugenommen kann mir das allermeiste ganz herrlich egal sein - und genau deshalb gibt es auch nichts, was mich wirklich und vor allem zuverlässig antreibt.
Ich muss nichts mehr erreichen, nichts mehr erledigen, nichts mehr in Sicherheit bringen, nichts mehr sammeln, nichts mehr bewahren - mir kann grundsätzlich eigentlich alles ganz herzlich egal sind - und ich finde, das ist das tollste Gefühl überhaupt.

Mich treibt also nichts an, dafür lasse ich mich gerne treiben und ich bin gespannt, wo das Leben mich noch so hin treibt, nach vorne aber mit großer Wahrscheinlich eher nicht
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Mittwoch, 19. Juni 2024
Flohmarktschätze
Da ich gestern gelernt hatte, dass die Wettervohersagen zur Zeit wohl unter akuter Unschärfe leiden, habe ich die Vorhersagen für heute ausgeblendet und beschlossen, dass das sichtbare Wetter völlig okay ist und dass es hoffentlich ausreichend andere Menschen gibt, die sich auch eher auf das sichtbare als das virtuelle Wetter verlassen, so dass es eine gute Chance gibt, dass der Mittwochsflohmarkt stattfindet und nicht wegen Minderbeteiligung schon um 9h wieder abgebaut wurde.

Ich fuhr also vor dem Büro zum Flohmarkt und das war eine sehr gute Idee, denn es waren nicht nur viele Händler da, sondern auch noch welche mit richtig guten Angeboten.

Die 50cent-Buchverkäuferin hatte neue Kochbücher, 4 davon gehören jetzt mir, außerdem eine sehr schöne Vase, eine witzige Gebäckschale und ein Bild mit einem blauen Auto. Außerdem war eine Klamottenverkäuferin da, die ganz viele Teile nach meinem Geschmack und in meiner Größe anbot, für 15 € besitze ich jetzt sechs neue Oberteile, eine (sehr gut sitzende) neue Hose, einen Schal und eine Jacke. Es war so ein richtiger Einkaufsrausch.

Und dann war auch noch der Schmuckverkäufer da, bei dem ich schon häufiger ausgefallenen Secondhand-Schmuck gefunden habe, er scheint jede Art von Schmuck aus Nachlässen aufzukaufen, anders kann ich mir das wilde Durcheinander an Kram, den er da in Kisten zum Wühlen auf dem Tisch stehen hat, nicht erklären, denn es ist auch viel billiger Modeschmuck dabei. Zwischendrin aber einige echte und wirklich schöne Stücke, man muss halt kramen und sich etwas auskennen.
Ich habe heute einen sehr großen, handgefertigten Silberring mit einem riesigen Aventurin aus den Kisten gekramt
Aventurin
und finde, dass 5 € dafür ein guter Preis war.


Der Nachmittag im Büro war geprägt durch die Vorbereitungen für die nächste Aufsichtsratssitzung am Freitag, im Moment finden diese Sitzungen so häufig statt, dass man fast dauerhaft mit Vorbereitungen für die nächste Sitzung beschäftigt ist und nur noch wenig Zeit für normale Arbeit übrig bleibt
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Dienstag, 18. Juni 2024
Wetter ohne Un und Kochen ohne Hunger
Diese wilden Wetterwarnungen, die seit gestern und heute den Tag über ständig auf allen Kanälen aufploppten, die mein Handy in einen Daueralertzustand versetzten (okay, ich habe auch viele Wetterkanäle abonniert, aber trotzdem) und vor schwerem, vor schwersten und vor Hurrikan-Unwetter warnten, die Tornados und tennisballgroße Hagelkörner ankündigten, im schlimmsten Fall einen Weltuntergang prophezeiten und das alles exakt an dem Ort, wo ich mich grade aufhalte, die haben mich durchaus ein wenig wuschig gemacht.

Ich habe mir ernsthaft überlegt, ob ich heute überhaupt aus dem Haus gehen sollte und ob die Fahrt von Greven nach Münster nicht ein völlig blödsinniges Harakiri-Unternehmen ist und jeder Bürger mit Sinn und Vernunft bei dieser Wetterlage zu Hause bleibt. Ich halte mich ja grundsätzlich nicht für ein ängstliches Weichei, aber diese massive Warnlage hat mich schon verunsichert.

Als ich dann aber heute morgen aufwachte und den lokalen Wetterbericht in Form von "mal selber aus dem Fenster schauen" bemühte, wäre ich mir mehr als weicheiig vorgekommen, wenn ich bei diesem sanften Sonnenschein zu Hause geblieben wäre. Einer wirklichen Gefahr, also zB einem Tornado, der mit eisigen Tennisbällen wirft, bin ich ja auch nur in den 20 Minuten zwischen Wohnhaus und Arbeitshaus ausgesetzt und zumindest für die Hinfahrt schien mir der selbst beurteilte Wetterbericht durchs Fenster für die nächsten 20 Minuten eine ausreichend stabile Wetterlage zu garantieren.

Ich kam also heil im Büro an und wartete dort natürlich minütlich auf den Weltuntergang.
Allein, es passierte nichts. Es passierte sogar sehr ausdrücklich gar nichts, noch nicht mal schlechtes Wetter in Form von normalem Regen oder so, es war einfach ein ganz stinknormaler Junidienstagvormittag ohne nennenswertes Wetter.

Gleichwohl schickte der DWD neue Warnwettervideos und Nina meldete sich auch mit einer Hochwasser-Unheilmeldung für den aktuellen Ort - nur das Wetter draußen vor der Tür, das wusste von nix.

Als ich am Abend zurückfuhr tröpfelte es etwas, das war aber auch alles. Es gab keine in irgendeiner Form bemerkenswerte Wolken- oder Wetterlage, auch der Wind war normal, es war weder windstill (Ruhe vor dem Sturm) noch warnte eine Böenwalze vor einem kurzfristig folgenden Unwetter, es war schlicht nichts Besonderes zu bemerken, dementsprechend heile und unbehelligt kam ich nach 20 Minuten in Greven an und fragte mich einmal mehr, wie lange das noch funktioniert, das mit der völlig durchgeknallten Warnerei auf allen Kanälen, die man dann auch noch ernst nehmen soll. Wie oft kann so ein normaler Wetteronkel eigentlich "Achtung, der Wolf kommt" rufen, bis auch der letzte nicht mehr hinhört?

Das spektakulärste am heutigen Wetter war also seine Unspektakularität, immerhin.

Als ich zuhause war, hatte ich Lust auf experimentelles Kochen, außerdem gab es eine angefangen Aubergine, eine angefangene Zucchini, ein angefangenes Paket Feta, eine große Packung Pilze und eine Menge bunte Paprika, die dringend wegmussten. Das ruft ganz offensichtlich nach irgendeinem mediterranen Gericht, Zwiebeln, Knoblauch und Tomaten habe ich sowieso immer im Haus.

Als ich grade alles aus dem Kühlschrank geholt hatte, was man verarbeiten sollte, rief meine Freundin an und ich musste einhändig weiterkochen.
Zum Schnibbeln eher nur mindergut geeignet, immerhin hatte ich die Paprikaschoten schon geviertelt.

Ich beschloss also, die Paprika zu grillen, währenddessen kann ich ja entspannt telefonieren.
Als die Paprika nach ca. 25 Minuten nur noch schwarze Blasenhaut zeigte, war das Telefonat aber noch nicht beendet, ich holte die Paprika einhändig raus und ließ sie abkühlen.

Als ich schließlich fertig telefoniert hatte, war die Paprika abgekühlt, ich enthäutete sie, sammelte das Fruchtfleisch in einer separaten Schale, lernte, dass es sinnlos ist, Chilichoten mit grillen zu wollen und hatte anschließend gegrilltes Paprikafleisch, nur noch keine Idee, wie jetzt weiter.

Es stand aber ja noch ausreichend anderes Gemüse rum, das auf Verarbeitung wartete, ich schälte und hobelte also Zwiebeln und Knoblauch, schnitt Auberginen und Zucchini in kleine Stücke und putzte Pilze, warf alles in eine Pfanne und briet das Zeug scharf an.

Irgendwann dreht man auch die schärfste Anbratpfanne runter - und exakt an dem Punkt bin ich jetzt, ich habe nämlich weder eine Idee, wie es weitergeht noch habe ich überhaupt Hunger, um nachher irgendwas mit Gemüse essen zu wollen. Ich würde vielleicht irgendwas mit Chipsen essen, aber das ist grade die falsche Richtung.

Ich glaube, ich drehe die Pfanne jetzt ab und warte morgen auf Hunger und Rezepterleuchtung
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Montag, 17. Juni 2024
Aufräumarbeiten nach und vor einem Umzug
Ein Montag randvoll mit Alltag, da bleibt nicht viel Schwung, am Abend Dinge zu erzählen, die nicht passiert sind.
Ich habe zwei Steuererklärungen fertiggestellt und in meinem Stempelzimmer rumsortiert
Als ich vor 16 Jahren umgezogen bin, habe ich viele Unmengen an Stempeln von ihren Holzklötzchen abgerissen und die Gummis dann einfach unsortiert in Kisten geworfen. Ich ging davon aus, dass ich das in Ruhe sortieren kann, wenn ich mich in der neuen Wohnung erst mal eingerichtet hätte.
Jetzt, wo ich den nächsten Umzug plane, wird es Zeit, die Kisten aufzuräumen
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Sonntag, 16. Juni 2024
Sonntagsgekrame
Ein ruhiger Sonntag ohne besondere Ereignisse.
Sehr lange ausgeschlafen, dann noch länger im Bett rumgeschlunzt und gelesen, K brachte nicht nur Kaffee, sondern auch frisch gepressten Orangensaft ans Bett - ich hatte endlich wieder daran gedacht, neue Orangen zu kaufen.

Am frühen Nachmittag ein Ausflug zu einem Flohmarkt in Münster, als wir ankamen, packten die meisten Händler aber schon wieder ein, der Gesamtdurchgang war damit in weniger als einer Viertelstunde erledigt, aber immerhin bin ich offiziell vor der Tür gewesen.

Nach der Rückkehr beschlossen, das Abendessen vorzuziehen - es gab Kalbsmedaillons (von der Grillplatte, wie immer hervorragend) und Gemüsepfanne mit Gnocchi und Sauce Bearnaise, wir waren beide sehr zufrieden mit diesem Sonntagsessen.

Anschließend sind wir gemeinsam noch mal ausführlich die Raumbücher für Rheda durchgegangen, K hatte eine sehr gute Idee für die Decke in der Deele (Holzverkleidung mit Balken) und ich habe meinen ökoskeptischen Westfalenmann immerhin so weit von der Fußbodenheizung von WEM überzeugen können, dass er bereit ist, sich näher mit diesem System zu befassen und es mit dem Architekten und dem Installateuer ohne Pauschalablehnung zu besprechen.

Ich habe ja eine sehr hohe Affinität für alte Baumaterialien, so habe ich schon durchgesetzt, dass das gesamte Haus einen Lehmputz bekommt - und keine elektrische Lüftung. Außer im Keller - da haben wir komplett auf Fenster verzichtet und belüften dort elektrisch, aber wenn es keine Kellerfenster gibt, kann auch kein Wasser durch die (fehlenden) Fenster in den Keller laufen.

Ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass das Raumklima in einem Haus mit Lehmputz entschieden angenehmer ist als in einem klassischen Neubau mit Kalk- oder Gipsputzwänden und dauerhaft sirrender Lüftung. Ich brauche zudem schon deshalb keine Lüftungsanlage im oberirdischen Teil, weil ich durchaus in der Lage bin, mechanisch zu lüften, dort gibt es schließlich Fenster.

Wenn wir unter den Holzdielen im 1. OG jetzt auch noch auf den Schwimmestrich verzichten und eine Fußbodenheizung im Trockenbau einbauen, dann haben wir auch die typische Federung eines Holzbodens erhalten, ein Umstand, der das Haus sofort wieder ein Stück angenehmer macht. (Wie heißt eigentlich Haptik an den Füßen? Ich meine, die Unterschiede, die man beim Drauflaufen fühlt?)

Die überarbeiteten Raumbücher habe ich dann dem Architekten geschickt, damit er die geänderten Materialien gleich in den anstehenden Ausschreibungen berücksichtigt. Außerdem mag ich es, wenn wir immer wieder von allen beteiligten Planern und Handwerkern für diese Raumbücher gelobt werden, auch wenn ich mir gar nicht vorstellen kann, wie man in einem Individualbau mit Einzelgewerken sonst die Übersicht behalten könnte.

Anschließend habe ich mich dann noch mit einigen Steuererklärungsarbeiten beschäftigt, manche Dinge muss man so lange von rechts nach links und wieder von links nach rechts schieben, bis es plötzlich "klick" macht, und man genau die richtige Darstellungsvariante gefunden hat
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Samstag, 15. Juni 2024
Launenlos
Aktuell laboriere ich mich seit eingier Zeit durch eine nur schlecht zu fassende Stimmungslage.
Ich habe weder schlechte noch gute Laune, ich habe auch keine scheißegal-Laune. Ich weiß gar nicht, was für eine Laune ich habe, ich habe kein Wort dafür.

Einerseits habe ich den dringenden Wunsch, mich auszuruhen, weil ich ja schließlich eine volle Fünf-Tage-Arbeitswoche hinter mir habe und das Gefühl, dass mir Ausruhen zusteht, gleichzeitig bin ich aber auch davon genervt, dass ich dann privat gar nichts mehr von dem erledigt bekomme, was nun mal getan getan werden muss, was aber gefühlt nicht unter Ausruhen oder Entspannung fällt.

Einkaufen fällt bei mir unter Entspannung, das habe ich gestern und auch heute ausführlich getan, jetzt sind die Kühlschränke so voll, dass ich erst neue Kühlschränke kaufen müsste, wenn ich weiter einkaufen wollte. Oder mal was von dem Kram wegverbrauchen, den ich die letzten zwei Tage erfolgreich erjagt habe.
Kochen fällt aber inzwischen nicht mehr unter Entpannung, weil mich die Küche hier in Greven nervt.

Es ist erstaunlich, in welchem Tempo man sich an Luxus gewöhnen kann, aber seitdem ich auf Borkum die neue Küche habe, geht mir die Küche in Greven schrecklich auf den Wecker. Vorher war es umgekehrt.

Gleichzeitig habe ich aber auch keine Lust, die Küche in Greven praktischer, komfortabler oder sonst wie besser zu machen - das lohnt sich nicht mehr, weil ich erstens weiß, dass ich nur noch eine überschaubare Menge an Zeit hier wohnen werde und weil ich zweitens längst mit einem Auge ständig auf die künftige Küche in Rheda schiele - und die ist schon von der Grundfläche mehr als doppelt so groß wie die in Greven, ich werde in Bezug auf meine Erwartungen also die Grevenküche sowieso nie mehr gut finden, selbst wenn ich sie jetzt noch mal in einem Kraftakt komplett neu organsieren und einräumen würde.

Ich habe also immer noch Spaß am Einkaufen, aber keinen mehr am Kochen, was in der Kombination ein schräges Ergebnis gibt.

Das gleiche gilt für jede andere Tätigkeit, die ich (früher) grundsätzlich entspannend fand, aber bei allem, was mir einfällt, gibt es äußere Dinge, die mich stören oder es fehlt irgendwo was, was sich nicht lohnt oder zu mühsam ist, es zu besorgen.

Klavierspielen ist blöd, weil der Flügel dringend gestimmt werden müsste. Dafür müsste ich mich kümmern.

Basteln ist blöd, weil ich vorher dringend mal aufräumen müsste, im aktuellen Zustand ist das Bastelzimmer nur schlecht zu gebrauchen.

Lesen ist schwierig, weil ich ständig von einer inneren Unruhe geplagt bin, die die Konzentration auf ein gutes Buch stört. Die innere Unruhe entsteht, weil so viele Dinge angefangen sind, aber noch nicht fertig und weil so viele angefangene Dinge noch keine plan- und belastbare Zukunftsentwicklung haben.
Gleichzeitig weiß ich aber, dass ich noch viel mehr Dinge zusätzlich anfangen muss, um sie wenigstens anzuschieben, damit sie am Ende einigermaßen zeitgleich und passend gemeinsam fertig werden. Mit solchen Kreiselgedanken im Kopf ist es schwer, sich auf ein Buch zu konzentrieren.

K hat heute einen großen Stapel mit DVDs sortiert. Wir besitzen ja kein bezahltes Abo für irgendeinen Streamingdienst, weil ich festgestellt habe, dass es viel preiswerter ist, alle Filme, die ich/wir gerne mal schauen möchten, als DVD auf dem Flohmarkt oder bei ebay zu kaufen - und dann hier zuhause in einem großen Stapel zu lagern.
Natürlich gucken wir auch die DVD-Filme nicht an (genausowenig wie wir Streamingdienste nutzen würden, wenn wir welche abonniert hätten), aber eine lagernde DVD verursacht immerhin keine monatlichen Abokosten, per Saldo also eindeutig preiswerter.

Heute hat K also einen großen Stapel dieser DVDs durchsortiert, wir stellten fest, dass zwei Filme dabei sind, die wir inzwischen tatsächlich angeschaut haben, den einen nur halb, weil er mir auf der Hälfte zu blöd wurde (The Wolf of Wall Street) und den anderen, weil wir beide wussten, dass wir ihn kannten, aber uns nicht mehr erinnern konnten, wann wir ihn gesehen haben (Das Schmuckstück). Einen dritten Film haben wir doppelt, davon nehme ich jetzt eine DVD mit nach Borkum, dann können wir die da auch nicht gucken.
Übrig blieben über 20 Filme, die wir beide ganz gut fanden und meinten, die müssten wir eigentlich mal gucken - vielleicht passiert das jetzt ja eher, wo der Stapel frisch sortiert und entstaubt viel einladender aussieht.

Ansonsten habe ich mich am Nachmittag vor den Rechner gesetzt und mir einen Überblick über die fertigen und die noch zu erledigenden Steuererklärungen verschafft. Eigentlich sieht es gar nicht so schlecht aus, ich müsste nur mal wieder einen echten Energieschub haben
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