anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 10. Mai 2024
Was man so macht
Das war ein feiner Tag heute, denn ich habe im Grunde keine Erinnerung mehr daran, was ich den ganzen Tag gemacht habe. Übrig geblieben ist aber eine entspannte Zufriedenheit, ich bin sicher, dass es ein schöner Tag war, deshalb ist es auch gar nicht wichtig, sich an Einzelheiten festzuhalten, das Ergebnis zählt.

Es ist kalt hier, 14°C sagt das Thermometer, macht aber nichts, kramt man halt die Winterklamotten wieder raus.

Wir sind Fahrrad gefahren, waren einkaufen, beim Onkel und im Baumarkt, K hat Abflussrohre an Dachrinnen montiert, einen Rasenmäher repariert und viel telefoniert.

Ich habe den Tag genossen, das ist auch eine zeitfüllende Beschäftigung
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Donnerstag, 9. Mai 2024
Ausflug
Wegen des Brückentags morgen (ich glaube, morgen ist das Büro komplett geschlossen, es haben wirklich ALLE Mitarbeiter einen Gleittag beantragt) wollten wir das lange Wochenende natürlich auf Borkum verbringen, gleichzeitig hatte der Fliegerclub aber einen Nordrundflug geplant, dem wir uns dann "halb" anschlossen, d.h. wir flogen nicht direkt nach Borkum, sondern zusammen mit drei anderen Maschinen zuerst nach Rendsburg, wo wir im Restaurant Fliegerstübchen des Flugplatzes gemeinsam Mittag aßen und ich hochfasziniert Schiffe beobachtete, die direkt vorm Restaurant vorbeifuhren.



Rendsburg liegt mitten auf dem Festland, also weit weg von der Küste, aber der Flugplatz liegt direkt am Nord-Ostsee-Kanal und da ist richtig viel Verkehr. Beim Abflug konnte ich ein Schiff dann noch aus einer größeren Perspektive fotografieren.

Wir waren mit vier Maschinen unterwegs und flogen anschließend noch alle nach Heide-Büsum. Kurz vor uns war eine Truppe mit drei Fliegern aus Süddeutschland im Anflug (meine Vermutung, weil ich sie im Funk hörte und auch im Englischen war der süddeutsche Zungenschlag unverkennbar, was ich immer ungemein niedlich finde), auf diesem kleinen, verschlafenen Küstenflugplatz war also plötzlich richtig was los, leider hatte die örtliche Gastronomie geschlossen, so dass sich alle schnell wieder auf den Weg machten.
Die anderen Vereinsmaschinen flogen zurück nach Münster mit Zwischenstopp in Ganderkesee, wir flogen über alle Inseln bis nach Borkum. Aus der erhofften Fototour wurde nichts, weil erstens die Sicht sehr diesig und fotounfreundlich war und weil ich zweitens auf der falschen Seite saß. Rechts von mir war nur Nordsee, wir flogen schließlich streng nach Westen.

Insgesamt war es ein schöner Ausflug, am Abend war ich aber froh, final zu Hause zu sein
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Mittwoch, 8. Mai 2024
Angenehm ruhig
Zwischendurch dann mal wieder ein Tag, der angenehm okay verläuft. Morgens vor dem Büro eine Runde entspanntes Flohmarktschlendern, denn heute ist a Mittwoch und Mittwoch ist Flohmarkttag, wenn es nicht regnet.
Geregnet hat es nicht, warm war es aber auch nicht, die schlotternden Flohmarkthändler kauften sich gegenseitig die hässlichsten Jacken ab, um nicht an Unterkühlung zu versterben, es war nicht viel los, außer großem Gejammer, das gab es reichlich.

Ich habe insgesamt 12 € ausgegeben, es war also offensichtlich nicht viel los, Spaß gemacht hat es trotzdem.

Auch im Büro danach war es ruhig, ich habe eine Menge Altlasten weggeschafft, so was gibt ein gutes Gefühl.

Am Abend Physio, danach Abendessen kochen: Fischstäbchen mit Spinat und Kartoffelbrei, ein perfekter Abschluss eines angenehmen Tages
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Dienstag, 7. Mai 2024
Systemfehler
Auch heute übernachtet C noch mal bei uns in Greven, heute ist sie aber lieber von Münster aus mit dem Zug nach Greven gefahren und hat sich dort am Bahnhof abholen lassen, weil das für sie die deutlich bequemere Variante ist, als innerhalb Münsters von ihrer Tagungsstätte mit dem Bus quer durch Münster bis zu meinem Büro zu fahren, das dauert nämlich länger und ist viel umständlicher als gleich von Münster mit dem Zug nach Greven zu fahren.
Innerhalb Münsters kann man sich eigentlich nur mit dem Fahrrad brauchbar bewegen, wer kein Fahrrad (dabei) hat, hat in Münster verloren. Auch eine Art der Diskriminierung, interessiert aber keinen.

Mein Bürotag heute war etwas entspannter als gestern, dafür gab es heute interessante Aussetzer bei der Sparkasse zu bewundern, die nämlich einen kompletten Zahlungsverkehr, den ich online übermittelt hatte, nicht ausführte, weil alle Sparkassen-Mitarbeiter auf einer internen Veranstaltung waren und als sie zurück an ihren Schreibtisch kamen, war die Vorhaltefrist für die interne Genehmigung des Zahlungsverkehrs auf Seiten der Sparkasse abgelaufen, woraufhin das System kurzerhand alles löschte. Da es darüber keine Benachrichtigung oder Fehlermeldung gab, ist das niemandem aufgefallen, erst als bei uns Mahnungen wegen unbezahlter Rechnungen eintrudelten, kontrollierten wir die Kontoauszüge und stellten dabei fest, dass unser SAP-System zwar alles als bezahlt verbucht hatte, weil der Zahlungsverkehr ja auch ordnungsgemäß ausgegeben worden war, dass die Sparkasse aber nichts davon unserem Konto belastet hat.

Aber das merkt das SAP-System nicht, weil ja keine "falsche" Abbuchung auftauchte. Dass erfasste und zur Zahlung freigegebene Buchungen nicht abgebucht werden - das ist eine Version, die ist als Fehler nicht vorgesehen ist und löst deshalb auch keinen Hinweis aus.

Wir staunten alle sehr, dass wir einen Fehler im System entdeckt hatten, den sich vorher keiner vorstellen konnte und der Sparkasse war das auch alles sehr peinlich, aber lustig fand ich es dann auch irgendwie. Die haben unsere Überweisungsaufträge einfach gelöscht, weil die Zeit abgelaufen war und sich in der Sparkasse niemand fand, der Lust gehabt hätte, sich damit zu befassen. Ich meine, wenn man das professionalisiert, wird daraus ein sehr schlankes und vor allem Finanzmittel schonendes System: Erst alles eingeben, von der Buchhaltung die Marker auf bezahlt setzen lassen und dann löschen. Preiswerter geht nicht
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Montag, 6. Mai 2024
Ich will mich ja nicht aufregen
Da ich mir ja vorgenommen habe, mich nicht mehr über Montage aufzuregen, wird das heute ein kurzer Beitrag, denn der Tag bestand im Wesentlichen daraus, dass ich mich aufgeregt habe. Ob das am Montag lag oder daran, dass manche Menschen wohl wirklich von Grund auf bekloppt sind und sich auch nicht mehr ändern, kann ich nicht sagen. Es war aber durchaus bemerkenswert, dass sich die Menschen um mich herum ausgerechnet heute eine sehr große Mühe gaben, sich blöd zu benehmen, und irgendwann fiel mir schlicht nichts anderes mehr ein als mich aufzuregen und so verging der Tag.

Am Abend kam C ins Büro, weil sie bis Mittwoch ein Seminar in Münster hat und meint, sie übernachtet dann lieber in Greven als jeden Tag aufwändig zwischen Bielefeld und Münster zu pendeln, sie kam also nach ihrem Seminar zu mir ins Büro und wir fuhren dann gemeinsam nach Hause.

Das immerhin war ein schöner Abschluss eines ansonsten eher unangenehmen Arbeitstages
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Sonntag, 5. Mai 2024
Wochenende in einer Stadt
Am Wochenende waren sechs Menschen, die sich zum Teil nur während Corona übers Internet kennengelernt hatten, zu einem "Live-Treffen" in Münster. Münster wurde gewählt, weil es für die aus verschiedenen Gegenden des Landes anreisenden Menschen einen brauchbaren Mittelpunkt bildete und ich hatte Glück, dass ich an diesem Wochenende selber nicht auf Borkum war, so dass ich natürlich die kürzeste Anreise hatte - und auch nicht im Hotel wohnen musste.

Andererseits hatte ich an einer ausgedehnten Münstererlebnistour auch nur eingeschränktes Interesse, einerseits, weil ich schon diverse Stadtrundfahrten und -gänge mitgemacht habe (diverse Weihnachtsfeiern im Büro wurden mit so einer Tour eingeläutet und da meine Weihnachtsfeierabneigung legendär ist, färbte sie natürlich auch umgehend auf jede Art von Stadtrundgang ab) und andererseits weil ich Münster jeden Tag vor der Nase habe und all die vielen kleinen und großen Touristenattraktionen vor allem an einem grundsätzlich überfüllten Samstag wirklich nicht sehr attraktiv finde, dafür wohne ich einfach schon zu lange hier (16 Jahre) und in dieser Zeit hat meine generelle Stadtabneigung eher zu als abgenommen.

Ich finde wirklich wenig Angenehmes daran, mich in einer riesigen Menschenmenge durch eine überfüllte Innenstadt zu schieben und sei sie noch so pittoresk, stylish, kultig oder was weiß ich, was eine Innenstadt interessant macht, so möchte ich da doch lieber nicht mitmachen. Gilt übrigens nicht nur für Münster, sondern 1:1 für jede andere "Touristenstadt" auch, aus dem Alter, als ich Städtereisen noch spannend fand, bin ich schon länger raus. Vielleicht habe ich aber auch nur schon zu viele Städte gesehen, irgendwann wiederholt es sich halt - und ein Einkaufsbummel durch eine Stadt mit schönen Geschäften reizt mich schon seit langem nicht mehr. Selbst nicht, wenn es dort nur Schuhe und Handtaschen gibt, man glaubt es kaum.
Aber ich habe schon alles, ich brauche nichts mehr und wenn ich was kaufe, dann nur, weil es a) ungemein günstig ist und b) deutlich schöner als das, was ich schon habe, so dass ich mein existierendes Teil ohne Bedauern entsorgen kann. Konkret heißt das, ich gehe nach wie vor gerne auf Flohmärkte, kaufe aber auch dort immer weniger, weil ich halt schon seit über 40 Jahren auf Flohmärkte gehe und meine Dingesammlung dadurch so nach und nach auf ein ziemlich hohes Niveau hochersetzt habe. Auf Flohmärkten besteht aber immerhin eine geringe Chance, dass ich dort doch noch etwas Gutes finde, in normalen Läden scheitert es üblicherweise daran, dass mir das alles viel zu teuer ist.

So bestand mein Kompromiss dann darin, dass ich sowohl am Freitag als auch am Samstagabend mit in das jeweils ausgesuchte Restaurant zum Essen gegangen bin - und das obwohl ich mit dem zweiten Lokal schon zweimal schlechte Erfahrungen gemacht hatte, aber ich bin ein solcher Pingel beim Essen, dass ich meine schlechte Restaurantbeurteilung niemals jemand anderem überstülpen würde. Erfahrungsgemäß stören sich andere Menschen an schlechtem Essen in stylischen Restaurants längst nicht so wie ich, ich halte deshalb fast immer meinen Mund und das ausgesuchte Restaurant ist halt eine Münsteraner Institution und Institutionen sind das, was Besucher einer Stadt am attraktivsten finden.

Das Treffen mit Menschen, die ich bisher nur virtuell kannte, war dafür wirklich alles schlechte Essen wert, würde ich sofort wieder machen. Ich war aber auch sehr froh, dass ich am Samstag tagsüber mein eigenes Programm machen konnte und am Sonntag nicht schon in aller Herrgottsfrühe aufstehen musste, um mich irgendwo zu einem Frühstück zu treffen, was ich ja sowieso nie esse. Insgesamt passte das für mich also alles sehr gut, ich hatte ein schönes Wochenende mit interessanten Begegnungen und weil sich für mich das Zusammensein mit der Gruppe nur auf wenige Stunden am Abend beschränkte, konnte ich das auch alles gut gelaunt und ohne Sozialstress mitmachen.

Heute war dann Hauswirtschaftstag mit ganz viel Wäsche waschen, Bett neu beziehen (aber erst nachdem ich bis mittags genüsslich darin ausgeschlafen hatte) und Küche aufräumen. Außerdem habe ich ausführlich mit J video-telefoniert, das war auch sehr schön
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Samstag, 4. Mai 2024
Gedanken zur Apotheke
Ich arbeite in einer öffentlichen Apotheke, seit dreieinhalb Jahren schon, in Berlin und Hamburg und Bayern, Stadt und Land, Allgemein- und Spezialversorgung.

Ich kann nicht behaupten, dass ich das deutsche Gesundheitswesen verstanden hätte. Ich vermute nicht mal, dass ich das deutsche Apothekenwesen verstanden habe.
Aber ich kann ein paar Gedanken dazu teilen und ein paar Beobachtungen machen.

1. Die Arbeit von Pharmazeuten, wie auch immer sie in der Zukunft aussehen wird, wird mehr werden. Sie wird nicht nur relativ mehr, weil uns die Pharmazeuten ausgehen, sie wird auch absolut mehr, weil mehr Menschen alt werden und alte Menschen = kranke Menschen.
2. Der Apotheker in der Apotheke ist ein Mangelberuf, je nach Quelle jetzt schon seit knapp zehn Jahren.
3. Und im Rest des Gesundheitswesen sieht es auch nicht wirklich anders aus.

Daraus erschließt sich für mich folgendes: Es gibt zu viel zu tun. Die Arbeit, so wie wir sie jetzt machen, kann nicht gehalten werden.
Man muss die Arbeit effizienter gestalten. Man muss Apotheker effizienter nutzen. Man muss priorisieren. Man muss reformieren.

Als Engagierter im Studentenverband der Pharmazeuten fällt mir natürlich direkt das Studium als Ansatzpunkt ein: Drastisches Zusammenstreichen von veralteten Fächern, die schlicht nicht den Zeitaufwand wert sind, sie zu lehren. Ein genereller Fokus auf den medizinisch-therapeutischen, anstatt auf den technisch-chemischen Bereich, damit einhergehend auch eine Spezialisierung - ein angehender Pharmazeut hat nach meiner Zählung in sieben von acht Semestern irgendeine Form von chemischer Analytik auf dem Stundenplan. Das Blockseminar Pharmakologie, DAS Fach der Medikamentenlehre, dagegen? Ein Semester. Sowas ist nicht mehr zielführend.

Aber da hört es ja auch nicht auf: Pharmazeuten müssen nicht nur besser ausgebildet werden, sie müssen auch besser eingesetzt werden. Sie brauchen müssen kernpharmazeutische Aufgaben übernehmen, Medikationsanalysen, Deprescribing, Aut-simile Austausch, ein Vetorecht in der Therapie.
Das sind keine wilden Ideen, was Pharmazeuten _können_ sollten - das ist Studienlage, dass diese Tätigkeiten bei ihnen nützlich aufgehoben sind.
Und hat man Pharmazeuten, die solche Aufgaben tun dürfen, dann kann man auch den Anteil der Leute halten (oder steigern?) die bereit sind, in dieser Branche zu arbeiten.

Und was fällt weg, wenn die Apotheker all das noch tun sollen?
Ich sehe da eine Aufgabe, die sich für viele Kollegen mehr und mehr nach logistischer und bürokratischer Administration anfühlt; etwas, was global gesehen die Ausnahme ist; etwas, was die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung höchstens im Promillebereich verbessert - die öffentliche Apotheke.

Die einzige Frage die sich mir stellt ist, was schneller eintritt: Ob die Politiker und Standesvertreter es schaffen, das sehr sehr dicke Brett gebohrt zu bekommen, bevor der Laden zusammenbricht?
Oder ob man sich irgendwann entscheidet, vielleicht doch aus der Asche einen Neuanfang zu starten?
Es bleibt spannend.

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