anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 20. März 2024
optischer Analphabet
Heute war Mittwoch und gutes Wetter - ich fuhr also erst auf den Flohmarkt, hatte anderthalb Stunden Spaß, gab insgesamt 28 € aus und bekam dafür eine große Tasche voll mit Kram. Unter anderem ein 20m langes Maßband aus Edelstahl, können wir auf einer Baustelle bestimmt mal irgendwann gut gebrauchen, und ein Hundespielzeug, was mir gut gefiel, auch hier schon aktive Vorbereitung auf die kommende Zeit.

Anschließend fuhr ich mein Auto noch durch eine Waschanlage, gegen 11h kam ich zufrieden und mit reichlich Schritten auf der Uhr im Büro an.

Dort das übliche, abends Physio, dann zuhause. Es gab noch diverse Reste im Kühlschrank, wenn man von vier Mahlzeiten die Reste mischt, erhält man ein komplett neues Gericht, leider nicht wiederholbar, denn das Ergebnis heute war ausgesprochen schmackhaft.

Ich höre mich ja immer noch nach und nach durch alle Folgen von "Schreiben und Schreddern" und unter anderem habe ich inzwischen auch die Folge mit Ralph Ruthe gehört und dabei erneut festgestellt, dass ich keinerlei Begabung für optische Informationsaufnahme habe und das gilt auch für Bilder mit Audiobeschreibung, es bleibt ein Bild und hinterlässt bei mir meist mehr Fragezeichen als Verständnis.

Da Ralph Ruthe ja nun ein Comiczeichner ist und es aus der Känguru-Serie auch eine Menge Comic-Strips gibt, war es ein Podcast voller Bilder, die, eben weil es als Podcast aufgezeichnet wurde, alle brav vom jeweils anderen ausführlich bildbeschrieben wurden.
D.h. also dass Marc-Uwe Kling die Cartoons von Ralph Ruthe beschrieb und umgekehrt.

Anfangs war ich sehr gespannt, weil ich dachte, dass ich jetzt das erste Mal eine Chance habe, Comics oder Cartoons problemlos zu verstehen, merkte dann aber schnell, dass es nicht am Medium liegt, also nicht daran, dass ich besser hören als gucken kann, sondern höchstwahrscheinlich daran, dass Bildergeschichten komplett anders erzählt werden als Wortgeschichten - und mir für die Denke der Bildergeschichtenmethodik einfach das Zugangsgen fehlt.

Ich habe schon als Kind wenig Comics gelesen, einerseits weil diese Art der Literatur bei meinen Lehrereltern als minderwertig galt und ich deshalb nie selber Comichefte besaß, andererseits aber auch, weil sie mich wirklich nicht besonders interessierten.
Einzige Ausnahme waren die Asterix- und Obelixhefte, da war der Text immer wichtiger als die Bilder und dann besaß ich (durch Zufall, ich weiß nicht mehr, woher es kam), ein dickes gebundenes Buch mit allen Geschichten von Nick Knatterton. Das habe ich mindestens fünfmal gelesen, das gefiel mir sehr.

Aber Micky Mouse und Donald Duck - das habe ich immer nur im Wartezimmer der Kieferorthopädin gelesen und es machte mir vor allem Spaß, weil ich dann endlich mitreden konnte, aber Geld dafür auszugeben, ich glaube, das wäre mir niemals eingefallen.

Vielleicht liegt es also daran, dass ich als Kind nicht auf Bildersprache trainiert wurde, wie auch immer, ich kann bis heute mit Bildern nichts anfangen, was sich in den letzten Jahren immer deutlicher als Problem herausstellte. Denn ich verstehe bei den allermeisten Bildern nicht, was sie mir sagen sollen. Leider sind Piktogramme genauso Bilder wie Emojis, und wenn man heutzutage durchs Leben wandert und nur ab und zu mal ein Piktogramm oder ein Emoji passend interpretiert, dann hat das durchaus etwas von Analphabetismus.

Andererseits ist der Satz von Edmond Huot de Goncourt "Niemand auf der Welt bekommt soviel dummes Zeug zu hören wie die Bilder in einem Museum" auch wieder ein gewisser Trost, im Zweifel bin ich nicht komplett alleine mit meinen regelmäßigen Aussetzern bei der Bildinterpretation
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Dienstag, 19. März 2024
Alles normal
Der Tag startete etwas hektisch, weil mir viel zu spät einfiel, dass ja schon um 9h die erste Besprechung im Kalender stand, ich sprang also aus dem Bett und in die Klamotten, Punkt 8:59h war ich im Büro und startklar.

Der nächste Termin begann um 13h, da wollte ein externer Dienstleister uns erklären, warum seine Dienstleistung etwas ganz prächtiges ist und nicht verkackter bullshit, wie es eine Kollegin formulierte.

Das beste an diesem Termin war, dass ich nicht teilnehmen musste, die Kollegin meinte, sie würde das auch alleine hinkriegen. Um 18.15h ist der Fritze endlich gegangen und die Kollegin war sichtbar genervt, erzählte aber, dass sie konsequent dabei geblieben wäre, dass die abgelieferten Leistungen unter aller Sau waren und dass sie Nachbesserung erwarte und dass der externe Dienstleister sie auch nach über fünf Stunde nicht hätte weichquatschen können. Hört sich erstmal gut an, am Donnerstag ist der nächste Termin.

Sonst ist nix passiert, ich war auch zu faul, mich noch um irgendetwas anderes zu kümmern, zum Glück hatte K mehr Schwung, er brachte Carpaccio als Abendessen mit, das war ein guter Abschluss des Tages
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Montag, 18. März 2024
Rohbauunternehmen ausgesucht
Heute Abend hatten wir den Kennenlerntermin mit dem Bauunternehmen, das wir für den Rohbau beauftragen wollen. Mir gefiel das alles sehr gut, denn es ist eine ziemlich kleine Firma und der Chef arbeitet noch selber auf der Baustelle mit. Das finde ich sehr beruhigend, denn dann kann man sicher sein, dass das, was man mit dem Chef bespricht, auch wirklich auf der Baustelle ankommt und umgesetzt wird.

Nebenbei haben wir dann auch noch das Treppenthema geklärt, es wird jetzt eine Treppe mit freischwebenden Stufen, der Architekt fand meinen Vorschlag prima und jetzt müssen wir nur noch fix den passenden Treppenbauer aussuchen, denn der muss dann vorgeben, wie die Wand beschaffen sein muss, an der diese Stufen befestigt werden.

Das Thema Fenster ist jetzt auch schon weitestgehend abgearbeitet, im Erdgeschoss bekomme ich überall recht große "Sitzfenster", damit sind alle zufrieden und niemand erwähnt mehr etwas von "bodentiefen Fenstern", was mich froh macht und erleichtert.
Ich mag nämlich keine bodentiefen Fenster. Von innen finde ich sie unpraktisch, weil sie Stellfläche blockieren und keinen Zusatznutzen haben und von außen machen sie dem Haus ein hässliches Gesicht. Häuser mit bodentiefen Fenstern sehen immer irgendwie verhärmt aus, lange spitze Nase oder hängende Augensäcke, wie auch immer man die Fenster interpretiert, sie machen die Fassade unfreundlich und deshalb habe ich bodentiefe Fenster für mich kategorisch ausgeschlossen.

Sitzfenster dagegen finde ich toll, daran kann ich mich gar nicht sattsehen und ich würde am liebsten jetzt schon damit anfangen, die Fenster zu dekorieren.

Tagsüber war der Tag ein grauer Montag, zum Abend wurde es aber angenehm und interessant
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Sonntag, 17. März 2024
Schreibtischsonntag und keine Kinder
Eigentlich bin ich ja schon wieder zu müde, obwohl, nein, müde trifft es gar nicht, unmotiviert ist wahrscheinlich richtiger.
Ich habe mich heute den ganzen Tag lang sehr zusammengerissen und selbstdiszipliniert, habe keiner Prokrastinationsanwandlung nachgegeben und konsequent viele Stunden am Schreibtisch gearbeitet.
Jetzt habe ich also eigentlich keine Lust mehr, doch schauen wir mal, wie weit ich komme.

Ich habe heute nämlich endlich die gesamte Buchhaltung für eine von CWs hinterlassenen Firmen fertig gestellt, alle Belege zusammengesucht, verbucht und abgelegt und zwar für 2022 und 2023!
Jawohl, 2023 ist auch schon fertig, ich kann es selber kaum fassen.
Für 2023 muss ich allerdings noch die Steuererklärungen und die E-Bilanz abgeben, da fehlen mir noch die aktuellen Programme, aber die Handelsbilanzen sind für beide Jahre komplett fertig und auch schon veröffentlicht.
2022 ist vollständig erledigt, mit E-Bilanz und Steuererklärungen, alles abgeschickt und fertig, ich bin schon ein bisschen stolz auf mich.

Die Tatsache, dass ich genau weiß, was ich da machen muss, dass ich sowohl das Buchhaltungs- und Bilanzierungssystem als auch das Ausfüllen der Steuererklärungen verstehe und beherrsche, all das heißt noch lange nicht, dass ich Spaß daran habe.

Nur weil man irgendetwas gut kann, bedeutet es nicht, dass man es gerne macht.

Ich behaupte, dass meine Abneigung gegen das Fertigen von Steuererklärungen in nichts der jedes anderen Steuerpflichtigen nachsteht, ich muss nur ungleich mehr von dem Kram machen, was übrigens meiner Abneigung nicht förderlich ist, ganz im Gegenteil.

Aber ich habe es mir ja selber eingebrockt, vielleicht sollte ich deshalb nicht mehr darüber Jammern, sondern es einfach mal ohne diesen inneren Widerstand erledigen.
Ja Mama, ist alles, was mein erschöpftes Ich zu diesen weisen Ratschlägen zu sagen hat.

Aber die eine Firma ist ja jetzt abgehakt, fehlen nur noch drei, das ist doch ein Klacks.

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Gestern waren wir in Rheda und haben unsere künftigen Nachbarn kennengelernt, denn das mit dem Baubeginn scheint jetzt ernst und aktuell zu werden, nächste Woche gibt es finale Vorbesprechung mit dem Rohbau- und dem Sanitär- und Heizungsunternehmen und Baubeginn soll dann im Mai sein.

Um bei unseren künftigen Nachbarn einen möglichst positiven ersten Eindruck zu hinterlassen, kamen wir auf die Idee, uns und unser Bauvorhaben persönlich vorzustellen, bevor der erste Bagger auf das seit 20 Jahren leere Grundstück rollt und alle mit Lärm und Baustellengetöse überrascht.

Das Grundstück ist nämlich eine uralte Baulücke in einem Wendehammer und alle Anwohner drumherum haben 20 Jahre sehr gut und bequem damit gelebt, dass jeder seinen Rasenschnitt und Gartenmüll problemlos dort entsorgen konnte und dass es darüber hinaus sehr angenehme Parkmöglichkeiten bot - all das ist vorbei, wenn wir da jetzt bauen.
Dass eine Bebauung dieser Wiese also bei niemandem spontane Begeisterung auslösen wird, kann man verstehen und deshalb hielten wir es für eine gute Idee, uns wenigstens schon mal persönlich vorzustellen und den Nachbarn zu erzählen, was genau wir dort vorhaben.

Wir hatten beide überhaupt keine Ahnung, was für eine Art von Nachbarschaft uns dort erwarten wird, meine Hauptsorge war ja, dass dort vor allem Familien mit Kindern wohnen, das erwies sich aber nur als halb begründet.
Es wohnen dort zwar wirklich vor allem Familien mit Kindern, die Kinder sind aber inzwischen schon alle so alt, dass sie eigentlich nicht mehr als Kinder zählen.
Denn da alle anderen dort schon vor 20 Jahren gebaut haben, sind auch alle Kinder diese 20 Jahre älter geworden, so dass jetzt noch ein paar Nachzügler-Teenager dort anzutreffen sind, aber ansonsten handelt es sich überwiegend um erwachsene Kinder und somit um eine Nachbarschaft ohne Bobby Cars.

Ich fand das grundsätzlich sehr beruhigend und die beiden Nachbarsfamilien, die wir jetzt schon mal persönlich besucht und kennengelernt haben, machten zudem einen sehr sympathischen und umgänglichen Eindruck, ich hoffe also auf eine angenehme Nachbarschaft.

Richtig lustig fand ich, dass es nicht nur mir mit meiner "hoffentlich nicht so viele Kinder" Vorstellung so ging, sondern dass es bei den dort bereits wohnenden Nachbarn umgekehrt genauso war.
Im Gegenteil, sie befürchteten insgeheim schon längst das Schlimmste, denn üblicherweise sind es ja junge Familie, die sich ein neues Haus bauen. Dass Rentnerpärchen sich im hohen Alter noch mal in so ein Abenteuer stürzen, ist eher selten und deshalb hatte auch keiner damit gerechnet.

Als wir uns nun vorstellten und sagten, wir bauen für uns selber und werden dort auch selber einziehen und dass unsere Kinder ebenfalls schon groß und auch nur zu Besuch da sein werden, da herrschte allgemein große Erleichterung.

Es hätte so viel schlimmer kommen können, dass sich jetzt alle sehr freuen, dass es so schlimm dann doch nicht wird und ich glaube, mit der Aussicht auf keine kleinen Kinder verkraften jetzt auch alle den Verlust der freien Wiese.

Anschließend sind wir in Rheda zum Griechen essen gegangen - wir können ja schon mal anfangen, uns umzugewöhnen
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Samstag, 16. März 2024
zu müde
Ich bin zwar grade eben schon wieder nach Hause gekommen und grundsätzlich wäre noch Zeit satt, einen ausführlichen Tagesbericht zu schreiben, für heute mag ich aber nicht mehr.
Ich bin auf der Rückfahrt im Auto eingeschlafen, jetzt bin ich matschig und verquer und würde am liebsten sogar aufs Ausziehen verzichten und auf direktem Weg ins Bett fallen.

Aber okay, aus Jacke und Schuhen werde ich mich vielleicht grade noch auspellen, aber sehr viel mehr schaffe ich heute nicht.

Es war aber grundsätzlich ein schöner Tag mit, an dem wir interessante Menschen kennengelernt haben
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Freitag, 15. März 2024
Dann wieder läuft alles gut
Der Klassiker, nach der großen Anspannung von vor dem Aufsichtsrat folgt die große Leere danach.
Diesmal hatte ich vorgesorgt und bin im Anschluss an die Sitzung direkt auf eine Baumesse in Münster gefahren, Das lenkt ab, sorgt für Bewegung und bringt neue Ideen.

Der Plan ging auch komplett auf, ich habe den perfekten Küchenfußboden für die neue Küche in Rheda gefunden, allein dafür hat sich der Tag komplett gelohnt. Außerdem eine Firma, die Terrassenüberdachungen herstellt und auch bereit wäre, so etwas auf Borkum zu montieren Und eine Firma, die sehr schmale, sehr hübsche Infrarotflächenheizungen verkauft, auch danach hatte ich schon länger gesucht.

Die Idee mit der Messe war also ein Volltreffer, ich bin sehr zufrieden.

Weil die Messe in Münster nicht weit entfernt vom Großmarkt liegt, hatte ich am Morgen auch schon das komplette Leergut ins Auto geladen, so dass ich anschließend auch diesen Punkt noch erledigen und abhaken konnte. Auf dem Rückweg nach Hause ein Zwischenstopp beim Abholjapaner, zum Abschluss des Tages gab es also noch ein sehr leckeres Sushi-Abendessen. Das war ein prima Tag heute
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Donnerstag, 14. März 2024
Mit Gewehr geht alles leichter
Du erreichst viel mehr mit einem Lächeln und einem Gewehr, als nur mit einem Lächeln allein.
Soll Al Capone gesagt haben und ich finde, er hat recht.

Ich bin immer noch nicht ganz frei von irgendwelchen "ich töte sie alle"-Gedanken, im Moment erreichen die Abstrusität, die sich einige Kollegen in und außerhalb unserer Firma, so einfallen lassen jeden Tag neue Höchstwerte.

Es ist wirklich gut, dass ich keinen Zugang zu Gewehren habe.

Es ist alles nicht blogbar, der Irrsinn, der da jeden Tag um mich herum immer neue Blüten hervorbringt, es ist aber sehr anstrengend, das immer wieder gelassen abzufedern.

Morgen ist schon wieder Aufsichtsratssitzung, diesmal die turnusgemäß normale Terminierung, das, was wir da vor sechs Wochen veranstaltet haben, war ja völlig außer der Reihe und nannte sich Strategiesitzung, insgesamt führt es aber dazu, dass wir vor lauter vorzubereitendem Berichtswesen kaum noch Zeit für normale Arbeit haben. Und Lust auch nicht.

Vielleicht wird es besser, wenn das morgen erst mal vorbei ist
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