anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 12. August 2023
Vorletzter Tag
Das war's jetzt also mit der Büroauszeit, heute ist schon Wochenende, ich habe noch einen Tag Zeit, mich wieder mental in den künftigen Büroalltag einzufühlen.
Aktuell beherrscht eine gewisse Resignation gepaart mit Sinnlosigkeit die Stimmung.

Die Sinnlosigkeit hat sich in den letzten Monaten aus der Erkenntnis entwickelt, dass andere Leute andere Vorstellungen haben und diese Vorstellungen in dem Moment umsetzen werden, wo ich nicht mehr da bin, um es zu verhindern.
Und wenn es doch sowieso so kommt, dann ist es einerseits eben auch egal und gleichzeitig sinnlos, sich weiter gegen die Übernahme der Gockel zu stemmen.

Denn es sind die Gockel , die sich besonders anstrengen, die Führungspositionen im Büro zu besetzen, weil sie an derart attraktiven Spielplätzen die notwendige Beachtung finden, um sich aufzuplustern und wichtig zu machen, was für sie ihr lebensbestimmender Inhalt ist.

Den Gockeln kommt es nicht auf eine nachhaltige oder sinnvolle Umsetzung irgendwelcher Projekte an, sondern sie entscheiden sich immer nur für den kurzfristigen Erfolg, schließlich rechnen sie jederzeit damit, sowieso demnächst im Suppentopf zu landen, da lohnt es sich nicht, langfristig zu denken.

Noch 405 Tage, ich hangele mich da etwas mühsam durch, es wird zum Ende hin wirklich arg freudlos.

Egal.

Hier war heute ab 11h Regen mit Ansagen, K schaffte es sozusagen pünktlich mit den ersten Tropfen die letzten Halme zu mähen, ich hatte derweil den Bürgersteig und die Straßenrinne sauber gemacht, ist das jetzt auch erst mal wieder erledigt. Mit dem Regen zogen wir uns ins Haus zurück und jeder kramte so etwas vor sich hin. Ich habe aus zwei Uhren, von denen eine kaputt und die andere häßlich war, eine funktionierende Uhr gemacht, die mir jetzt sehr gut gefällt, das einzige, was ärgerlich ist, ist, dass mir so nach und nach die Wandflächen ausgehen, wo ich noch mehr Uhren aufhängen könnte.
K meint, ich hätte einen Uhrentick, ich finde, er übertreibt, 25 Uhren sind doch noch kein Tick, oder? In Greven hängen viel mehr (das Haus ist auch größer).
Aber in meinem neuen Stempelzimmer ist jetzt alles so übersichtlich und gut sortiert, dass es eine echte Freude ist, dort zu arbeiten und die Uhren lagen noch rum und bevor ich sie umständlich verstaue, kann ich sie doch gleich fertig bearbeiten.

Am Nachmittag fuhren wir zum Onkel, ich pflückte Erbsen

und K half dem Onkel bei allerlei Handwerkskram, für den man mehr als zwei Hände braucht.

Am Abend stand ich am Herd, briet Bratkartoffeln und Gemüse fürs Abendessen und freute mich über die neue Küche und die schöne Atmosphäre, die sie verströmt. Es fühlte sich an wie ostfriesisch-mediterranes Leben, Kochen direkt neben der offenen Terrassentür, draußen hörte man die Möwen kreischen und das Rauschen des Meeres, was für ein Leben

okay, ich fürchte, das Gekreische waren eher die blöden Dohlen und das Rauschen kam vom Dunstabzug, aber man kann es sich ja schön denken, oder?

Nach dem Essen machten wir eine kleine Radtour, jetzt brachte K grade ein Getränk, mit dem er geschickt die letzten Limetten verwertet hat, alles, was verbraucht ist, muss nicht eingepackt werden
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Freitag, 11. August 2023
Friseur, Holzvorräte und Radtour
Na, das war mal ein rasant schneller Friseurtermin.
In weniger als einer halben Stunde war ich wieder zu Hause und habe unterwegs noch angehalten und eingekauft.
Im Friseurladen selber war ich weniger als 15 Minuten - ich war sofort dran als ich ankam, es wurde abgefragt, was ich gerne gemacht haben wolle, verständnisvolles Nicken als ich sagte, ein Jahr kürzer und keine neuen Stufen, Haare waschen, kurz durchkämmen, fünf Minuten schneiden, fragen, ob sie geföhnt werden sollen, zufriedenes Nicken als ich sagte, nein, es ist warm draußen und ich lasse sie sowieso immer einfach so trocknen, bezahlen (29 Euro) und fertig.

Diesmal habe ich daran gedacht, ein Vorher-Bild zu machen, um den Unterschied sehen zu können



Für den Farbunterschied habe ich keine Erklärung, denn es ist keine chemische Haarfarbe im Spiel.
Es fasziniert mich selber, wie unterschiedlich das aussieht, aber was mir an meinen Haaren am allerbesten gefällt ist die Tatsache, dass sie seit zwei Jahren total clean und ungefärbt sind. Das falsche Blond rauswachsenzulassen war eine meiner wirklich guten Entscheidungen.
Ich selber sehe meine Haare im Spiegel als aschblond, ganz sicher nicht so dunkel wie auf dem rechten Foto, aber vielleicht liegt es an dem trüberen Abendlicht, was alles etwas dunkler wirken lässt als das helle Morgenlicht des Vorherfotos.

Am Nachmittag haben wir den Schuppen aufgeräumt und unsere Holzvorräte aufgestockt. K meinte, er käme sich vor wie ein Eichhörnchen, was Nüsse für den Winter bunkert - wir haben jetzt auf alle Fälle genug Holz für den Winter und gleichzeitig stehen keine überflüssigen Regalbretter oder abgebaute Holzverkleidungen mehr im Schuppen rum und blockieren den Durchgang. Mit der neuen Kreissäge war das alles in weniger als einer Stunde kleingesägt und erledigt.



Zum Abendessen gab es Pellkartoffeln mit Fisch. Seitdem ich begriffen habe, wie ich den Herd so programmiere, dass sich die Kochplatte von alleine nach einer festgelegten Zeit abschaltet, nutze ich diese Funktion regelmäßig, vor allem, weil ich es so witzig finde, dass sich nach Ablauf der Zeit die zum Herd gehörende App auf meinem Handy (und auf der Uhr) meldet mit: "Essen ist fertig".



Nach dem Essen machten wir noch eine große Radtour und genossen das fast windstille Wetter bei angenehmen Temperaturen auf einer relativ ruhigen Insel - NRW-Ferien sind vorbei, das merkt man hier deutlich
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Donnerstag, 10. August 2023
Alles gelöscht
Man ey, ich bin genervt. Technik, my ass, wieso erfindet die sich alle naselang neu?

Ich hasse Werbung und gebe mir große Mühe, sie mir maximal weit vom Leib zu halten.
Weil ich ziemlich genau weiß wie Werbung funktioniert, immerhin habe ich fast 15 Jahre Marketing unterrichtet, weiß ich auch, dass niemand dagegen gefeit ist.

Werbung wirkt auch dann, wenn man genau weiß, dass man grade von ihr verarscht wird, es gibt dafür irgendeine psychologische Erklärung mit schicken Fachbegriffen, die habe ich grade nicht parat, ich weiß nur sehr sicher, dass es eben so ist.
So gab es zum Beispiel mal von Procter&Gamble eine Kampagne, in der sie Schwarz-Waschmittel beworben haben. Sie hatten angeblich ein Waschmittel entwickelt, mit dem schwarze Textilien besonders schonend gewaschen werden konnten, so dass sie zwar hygienisch lupenrein sauber, farblich aber gleichzeitig auch besonders tiefschwarz schwarz bleiben sollten - so die Werbung.

Rein chemisch natürlich völliger Blödsinn, es handelte sich einfach nur um ein Waschmittel, dem weniger Bleichmittel zugefügt waren, so wie jedem anderen Buntwaschmittel auch, bzw. eben nicht. Aber dieses Schwarz-Waschmittel sollte jetzt speziell nur für schwarze Wäsche noch mal extra gut sein und aus Marketingsicht war das eine ziemlich geniale Idee.

Ich wusste also, dass das chemisch Blödsinn war, ich hatte die Werbung sauber analysiert und trotzdem habe ich irgendwann so ein Schwarz-Waschmittel gekauft als es im Angebot war. Ich dachte, ich könne es ja wenigstens mal probieren und habe mich gleichzeitig sehr dafür geschämt. Aber so wirkt halt Werbung.

Deshalb möchte ich auf gar keinen Fall personalisierte Werbung irgendwo bekommen, ich habe große Sorge, dass die dann bei mir wirklich wirkt. Besser ist es, ich bekomme regelmäßig Werbung für Penispotenzmittel oder irgendwelche Plastikschlappen, da bin ich relativ immun, weil bedürfnislos.
Wenn aber jemand meine Bedürfnisse mit einem klugen Algorhythmus ausführlich analysiert und mir dann Werbung für besonders gute Küchenputztücher oder besonders klebrigen Alleskleber anbietet, dann ist die Gefahr schon groß, dass mich das fasziniert und ich mir den Müll wirklich kaufe.

Personalisierte Werbung ist also des Teufels, es immer und auf alle Fälle zu vermeiden, dass mir so etwas eingespielt wird.

Deshalb ist meine Abneigung gegen die klassischen Datenkraken wie Google, Facebook und Amazon groß und ich versuche dort stets so anonym wie möglich unterwegs zu sein, damit die bloß nie mitbekommen, wer ich wirklich bin und mir dann personalisierte Werbung einspielen.

Deshalb habe ich den Chrome-Browser auch nie mit einem angemeldeten Google-Konto benutzt, in der wilden Hoffnung, dass das wenigstens etwas hilft.

Weil ich aber nie mit einem meiner zahlreichen Gmail-Konten angemeldet war, gab es in meinem Chrome-Browser nur ein aussageloses "Profil1" Profil, in dem ich alle meine Lesezeichen und Favoriten samt den passenden Passwörtern gespeichert hatte. (Soweit es sich um Zugänge mit Passwörtern handelt, bei denen es mir schnurzegal ist, ob die jemand knackt oder nicht und das sind ca. 80% aller passwortgeschützten websites.)

Soweit so gut - wenn ich nicht heute kurzfristig Bedarf gehabt hätte, mich doch mal kurz mit einem konkreten Userprofil bei Google anzumelden (es ging um ein Google-Doc, was man nur zwischenspeichern kann, wenn man konkret angemeldet ist). Also habe ich mich angemeldet, das Google-Doc bearbeitet, es ist jetzt in meinem angemeldeten Iser-Profil gespeichert, danach wollte ich mich aber sofort wieder abmelden und ich wollte auch, dass Google vergisst, wer ich bin.

Mag sein, dass das reines Wunschdenken ist, aber ich wollte mir einbilden, dass es hilft, wenn ich mich abmelde und alle Profile lösche.

Also habe ich mein angemeldetes Profil auf diesem Rechner gelöscht (in der Cloud soll es ruhig weiter existent sein, ich brauche es ja irgendwann mal wieder) aber mein Rechner soll clean sein, damit es keine personalisierte Werbung gibt.

Und weil ich einmal dabei war, Profile zu löschen, habe ich auch Profil 1 gelöscht - und schwupps waren alle meine Lesezeichen, meine gesamten Favoritenleiste und alle dazu gespeicherten Passwörter weg.

Ich hasse es. Ich finde Google grottenkacke und will nie mehr etwas damit zu tun haben. Das wird aber leider nur zu meinem eigenen Nachteil sein, also denke ich das nur theoretisch und praktisch benutze ich Google natürlich weiter. Nur jetzt nicht mehr mit Profil1, sondern mit Profil2, was automatisch entstanden ist, als Profil1 gelöscht war und ich nicht unter einem konkreten Google-Account angemeldet surfen wollte.

Konkret heißt das, ich muss alle gespeicherten Lesezeichen wieder neu einrichten, was aber nicht geht, weil ich gar nicht weiß, was ich alles gespeichert habe und ich hasse jetzt alles.
Und vor allem hasse ich Google und ich hasse mich und meinen Anonym-Wahn, den ich mir wahrscheinlich eh nur einbilde, aber da im Grunde alles nur Einbildung ist, ist das auch wieder egal und damit gleichzeitig sehr real.

Was für eine absolut ätzende Oberkacke
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Mittwoch, 9. August 2023
Haardinge
Noch ein Tag vorbei, an dem ich nicht viel gemacht habe, was mich aber in keinster Weise stört.

Ich habe mir allerdings heute die Haare gewaschen.

Bei meiner Abneigung gegen nasse Haare ist das immer schon eine Erwähnung wert, dieses Mal habe ich es besonders lange rausgezögert, 12 Tage stelle ich grade fest, wo ich zurückrechne, so lange habe ich es selten durchgezogen.

Normalerweise erledige ich Haarewaschen einmal die Woche am Wochenende, aber seit letztem Freitag, wo es turnusmäßig zu einem Haarwaschgang hätte kommen sollen, überlege ich täglich, ob ich nicht heute (also jeden Tag als neues Heute) im Meer schwimmen gehe und dann werden die Haare im Salzwasser nass und müssen anschließend sowieso ausgewaschen werden, da wäre es ja sinnlos, sie genau vorher ohne Not gewaschen zu haben, deshalb habe ich das morgendliche Haarewaschen einen über den anderen Tag aufgeschoben.

Heute Morgen juckte es dann aber unverkennbar und außerdem ist K nicht da, die Wahrscheinlichkeit, dass ich alleine schwimmen gehe, liegt so bei ungefähr 0%, also habe ich mich heute Morgen dann endlich mal zum Haarewaschen durchgerungen.
Und weil ich grade mit dem Thema beschäftigt war, dachte ich, ich könnte ja auch mal wieder einen Friseurtermin machen, 10cm können bestimmt ab, dann trocknet anschließend alles deutlich schneller.

Die örtliche Friseurfrau arbeitet nur dann, wenn sie Lust dazu hat, damit ist das Termine vereinbaren schon kompliziert, denn ans Telefon geht sie nicht, auf hinterlassene Rückrufbitten auf dem AB reagiert sie auch nicht, man muss persönlich hinfahren und um einen Termin betteln, was aber kompliziert ist, da der Laden mehr zu als geöffnet ist.
Ich war schon viermal da, jedes Mal erfolglos.

Heute habe ich es noch mal versucht und endlich habe ich jemanden angetroffen. Nun habe ich für Freitag um 12h einen Termin erbettelt, eigentlich wollte sie da schon Mittagspause machen, aber dann hatte sie Einsehen mit meinen Terminproblemen, denn ich bin ja nur noch diese Woche hier.

Friseure sind hier auf der Insel Mangelware. Die Friseurin, zu der ich gehe, die nimmt überhaupt keine Touristen mehr an, nur noch Stammkundschaft und auch die muss schon betteln, um noch bedient zu werden, es ist kompliziert.
Fachkräftemangel ist wohl das Zauberwort, sie hat schon seit längerem keine Mitarbeiterin mehr und sie selber wird halt auch langsam alt und hat nur noch wenig Lust, sich jeden Tag stundenlang in den Salon zu stellen und abzurackern.
Ich kann das sehr gut verstehen, eine Lösung für das Problem habe ich allerdings auch nicht, ich gebe mir nur viel Mühe, möglichst selten zum Friseur zu gehen, was meiner angeborenen Haarewaschabneigung ja gleichzeitig sehr entgegenkommt.

Aber einmal im Jahr 10cm abschneiden finde ich schon sinnvoll, sonst sieht man ja nachher aus wie Samson, das muss dann nu auch nicht sein
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Dienstag, 8. August 2023
Sturm, Erbsen und Sortieren
Plötzlich ist der Tag rum und ich wundere mich.
Das ging fix, ohne dass ich konkret sagen könnte, was ich gemacht habe.
Das, was ich mir an Verwaltungsarbeiten am Computer vorgenommen hatte (Dinge einscannen, dazu Mails schreiben, Unterlagen raussuchen und dazu noch mehr Mails schreiben, Steuererklärungen machen usw.) - von diesen Dingen haben ich exakt gar nichts geschafft.

Immerhin habe ich meine eigene Buchhaltung aktualisiert. Ich habe ein Konto aufgelöst und alles auf eine andere Bank übertragen, das muss in meiner Excel-Buchhaltung jetzt auch entsprechend umgeschrieben werden, was eine ungemein langweilige, aber leider auch sehr fehleraffine Copy/Paste/Tipperei ist, - aber das ist jetzt erledigt, das finde ich sehr gut.

Außerdem habe ich meine E-Mails aufgeräumt und mit Schrecken festgestellt, dass ich das das letzte Mal Anfang Juli gemacht habe. Wenn ich nicht durch feste Büroroutinen gezwungen bin, mich an den Rechner zu setzen, verlottere ich offensichtlich noch schneller als mir das bisher bewusst war.

Mir ist durchaus klar, dass ich in meiner Büroauszeit schlurig geworden bin, was die allgemeine Verwaltung des Lebens angeht, die nunmal am Computer stattfindet, denn wenn ich ganze Tage nur in der analogen Kohlenstoffwelt lebe und den Rechner nicht einmal anschalte, dann fühlt sich das Leben zwar kurzfristig schön an, lang mittelfristig fahren viele Dinge aber vor die Wand und dann hat man richtig viel Arbeit und Ärger.

Es hilft also nix, ich werde wohl auch morgen längere Zeit am PC verbringen müssen.

Ansonsten war ich beim Onkel, der mitgeteilt hatte, dass die Erbsen alle umgeweht worden sind, der per Wetterbericht angekündigte Sturm weht diesmal wirklich, wir haben also die Pflanzen wieder aufgerichtet und festgebunden. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich die erste Schüssel voll geerntet, hier gibt es heute also Zuckererbsen mit sonst nix, weil ich so viele habe.

Dann habe ich mir Schubladenschränke ausgesucht und bestellt, die müssten spätestens Freitag ankommen, so dass ich die finale Ordnung im Stempelzimmer noch in diesem Urlaub einrichten kann.
Da ich jetzt weiß, wie es wird, habe ich noch zwei weitere Behältnisse bei Kik gekauft und mich ein paar Stunden sehr zufrieden mit Ausräumen und Aussortieren sowie mit Ein- und Umräumen aller Dinge in diesem Zimmer beschäftigt.
Ich habe dort noch Sortier- Ergänzungs- und Experimentierbedarf für locker zwei-drei Monate in Vollzeit.

Noch 409 Tage, seufz, aber dann
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Montag, 7. August 2023
Es ist vollbracht
Auch der letzte Raum im Haus ist renoviert und fertig.

Erst hatten wir überlegt, ob K nächstes Wochenende eine neue Handkreissäge vom Festland mitbringt bzw. wir im Internet eine kaufen, was zeitlich auf das gleiche rauskommt, die Baustelle würde heute nicht fertig und ich hätte nicht nur das ganze Gerümpel hier verstreut rumstehen, sondern könnte mich auch nicht damit beschäftigen, alles wieder einzuräumen und eine komplett neue Ordnung zu entwickeln.

Aber dann fiel mir ein, dass ich ja reich bin und es mir durchaus leisten kann, einfach mal 30 Euro extra nur deshalb rauszuhauen, weil ich die Säge eben HEUTE haben will und nicht erst am Wochenende, denn das ist der Preisunterschied zwischen dem Kauf im örtlichen Baumarkt und einem Kauf im Internet. Für die gleiche Säge natürlich.

Wir haben also heute eine Handkreissäge gekauft. K hat darauf geachtet, ein vernünftiges Markenprodukt zu erwerben (wir haben jetzt eine von Makita), die beiden Sägen, die wir bisher geliehen hatten, waren beides NoName-Produkte vom Discounter und beide der Aufgabe nicht gewachsen, ein dickes Buchenbrett zu zerschneiden.

Der Unterschied beim Sägen ist kaum zu beschreiben. Die Makitasäge ging durch das Holz wie Butter, wo die eine aus Überforderung durchgebrannt war und die andere einfach nur bewegungslos steckenblieb.

Den Rest des Tages hat K nonstop vor sich hingemurmelt: "Nie wieder schlechtes Werkzeug".

Danach musste alles nur noch zusammengebaut werden, was zwar auch seine Zeit dauerte, aber dann war es fertig:


Anschließend brachte K noch Fußleisten an und ich beschäftigte mich damit, die beiden Rollwagen aus Metall, die bisher in der Küche waren und nun perfekt ins Stempelzimmer passen, einmal gründlich sauberzumachen. Beide Teile waren stark angerostet, die Folge von billigem Material, Seeluft und nie geputzt.

Ich habe so eine Chromputzpaste - Elsterglanz - und das Zeug ist genial. Nachdem ich die angerosteten Stellen damit eingerieben habe, konnte ich den Rost anschließend abwischen wie Fliegenkacke. Ich war tief beeindruckt.

Am Abend reiste K ab, er hat morgen hintereinanderweg Termine, ich fuhr zu Kik und kaufte Behältnisse, weil ich beim Einräumen der Küche gelernt habe, dass gute Behältnisse schon die halbe Einräumarbeit sind.

Und voilà - es hat ganz wunderbar funktioniert:



Das einzige, was ich jetzt noch tauschen/kaufen muss, sind vernünftige Schubladenschränke, ich brauche doppelt so viele (linke Seite, dort sieht man zwei rote Schubladenkästen) und ich hätte gerne stabile. Die, die ich habe, sind aus Pappe, die sind nach 17 Jahren jetzt einfach ausgeleiert.

Aber sonst ist alles andere ziemlich perfekt. Ich bin sehr begeistert
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Sonntag, 6. August 2023
Urlaubsüberlegungen und schönes Zuhause
Ich lese mich so quer durch diverse Blogs und finde immer wieder Berichte über Urlaub und Urlaub mit Familie und den Problemen, die dort so entstehen und wundere mich wie jedes Jahr, was Menschen dazu treibt, sich in ihrer arbeitsfreien Zeit irgendwo anders eine Ferienwohnung zu mieten und dann auch noch ihre Teenagerkinder mitzunehmen.

Gemietete Ferienwohnungen sind in aller Regel kleiner sind als die eigene Wohnung zu Hause und fast immer deutlich schlechter ausgestattet, man lebt also gemeinsam auf engerem Raum unbequem zusammen und kann sich so noch schlechter als gewohnt aus dem Weg gehen.

Herangewachsene Kinder haben irgendwann auch ein herangewachsenes eigenes Leben mit eigenen Vorstellungen, die sich nicht mehr so diskussionslos in die Vorstellungen der Eltern integrieren lassen und das vor allem gar nicht diskutieren wollen. Sie werden nämlich wirklich so schnell groß und sie werden in fast allen Fällen nicht zu Abziehbildern ihrer Eltern. Und das auch schon bevor sie 18 sind oder ganz offiziell ausziehen.

Mir fällt dabei auf, dass ich selber sozusagen überhaupt nie mit meinen Eltern in Urlaub war. Außer als ganz kleines Kind, bis ungefähr 10 oder so. Einmal waren wir in Pelzerhaken an der Ostsee, wo es so unendlich viele Wespen gab, dass ich seitdem schon bei der Erwähnung des Wortes Ostsee spontan gestochen zusammenzucke und einmal waren wir für drei Wochen in Westerland auf Sylt, weil mein Vater da im Jahr vorher für sechs Wochen Vogelwart im Randzelbecken war und meinte, er müsse uns nun auch die Schönheit dieser Insel zeigen.
Das gelang ihm aber nicht so recht, denn für Sechsjährige liegt die Schönheit einer Insel vor allem am Strand, der auf Borkum diskussionslos schöner ist als der vor Westerland und außerdem ist eine enge Ferienwohnung deutlich unattraktiver als das große Pensionshaus der Großeltern, wo die Erwachsenen das Wohnen vielleicht als beengt empfinden, nicht aber die Kinder, die im Großelternhaus eindeutig freier unterwegs sind als in fremden Ferienwohnungen in einer quasi Großstadt.
Ich erinnere mich an Sylt als eine Insel, auf der so ziemlich alles verboten und reglementiert war, noch nicht mal alleine an den Strand konnte ich gehen, weil am Strandzugang die Kurkarte kontrolliert wurde, die meine Mutter verwaltete.
Und ich erinnere mich außerdem an den Parkplatz vor dem FKK-Strand in Kampen, weil der voll mit Porsches und Edellimousinen war und ich mich wunderte, wieso die Leute so viel Geld ausgeben für ein Auto und sich dann keine Badehose leisten können.

An mehr Familien-Urlaube außerhalb von Borkum kann ich mich nicht erinnern, denn irgendwann hatten meine Eltern ja das eigene Haus auf Borkum, wo im Sommer zwecks Finanzierung immer Zimmer vermietet wurden und wir deshalb sowieso nie mehr die Gelegenheit hatten, als Familie woanders hinzufahren.

Ich durfte deshalb schon früh alleine in Urlaub fahren und das sind meine besten Urlaubserinnerungen, wahrscheinlich weil sie allein durch die Abwesenheit der Eltern schon unschlagbar wunderbar waren.

Aber auch in der umgekehrten Konstellation, also selber als Eltern, sind wir mit den Kindern sehr selten in fremde Ferienwohnungen gefahren.
CW hatte ja diese Wohnung in Frankreich, die er leider grade ein Jahr bevor ich ihn kennengelernt habe, gekauft hatte, so dass ich sie ihm nicht mehr ausreden konnte. Diese Wohnung lag im Haute Queyras, also wirklich sehr weit oben in den Alpen - und Berge und ich, wir sind einfach nicht kompatibel. Ich fühle mich in den Bergen grundsätzlich ganz enorm eingesperrt, denn man kann ja nirgendwo schwungvoll hinblicken, ohne dass der Blick sofort, krawumms, auf einen Berg knallt und ich habe dann nach kurzer Zeit blaue Flecken auf den Sehnerven, weil ich zu oft unvorsichtig einfach meine Blicke schweifen lasse.

Und außerdem ist mir in Bergen langweilig, denn wenn ich eines noch mehr hasse als Gehen, dann ist es Bergaufgehen und zumindest für eine Strecke eines Weges ist das in den Bergen fast unvermeidbar, weshalb ich nie so genau wusste, was ich da den ganzen Tag so machen soll. Fahrradfahren fiel auch aus, weil die einzigen Fahrräder, die es dort gibt, Rennräder sind, denn nur Rennradfahrer finden es lustig, die dortigen Steigungen mit dem Fahrrad zu fahren (die Bergetappe der Tour de France führt quasi vor der Haustür vorbei) , mit einem Rennrad wiederum kann ich nichts anfangen, das macht mir Rückenschmerzen und noch mehr schlechte Laune als kein Fahrrad.

Im Winter hätte man Skifahren können, wenn man Skifahren attraktiv findet, was mir nicht gegeben ist.
Ich bin im Winter Schlitten gefahren, das immerhin hat ziemlich viel Spaß gemacht.

Und ich konnte in französischen Hypermarchés einkaufen, das liebe ich wirklich ganz ungemein und tat es ausgiebig, denn wir hatten ja unsere eigene Wohnung dort, weshalb es genau die Küchenausstattung gab, die ich gewohnt war, so dass ich ausgiebig und mit viel Spaß kochte und außerdem hatte ich ja sowieso im Laufe der Jahre immer mehr Krempel dort hingebracht, damit ich auch innerhalb der Wohnung ausreichend Abwechslung hatte.

Wenn wir nicht in Frankreich waren, waren wir auf Borkum. Wenn wir woanders hinfahren wollten, suchten wir zunächst nach einer Urlaubsmöglichkeit für die Kinder (als sie etwas größer und mit Betreuung selbstständig reisefähig waren) - und wenn wir die gefunden hatten, hatten wir als Eltern frei und konnten machen, was wir wollten. Größere Kinder mit in den Urlaub zu schleppen erschien mir schon immer so kontraproduktiv wie mit kleineren Kindern im Restaurant essen zu gehen.

Mit zunehmendem Alter werde ich auch zunehmend reiseunlustig, weil ich einfach nicht weiß, weshalb ich woanders hinreisen sollte, wenn ich es zu Hause doch am allerschönsten finde, was ich mir einbilde beurteilen zu können, denn ich habe wirklich die halbe Welt schon gesehen. Die andere Hälfte der Welt, die ich noch nicht gesehen habe (Asien), habe ich vorsätzlich nicht gesehen, weil sie mich wirklich ausdrücklich einfach gar nicht interessiert und wenn man doch keinerlei intrinsisches Verlangen danach hat, weshalb sollte man sich dann dort hinbewegen?

Been there, done that, got the t-shirt, ich werde zum Prototyp des Langeweilers und es gefällt mir ausnehmend gut. Inzwischen habe ich sogar meine Hardrock Café T-Shirt-Sammlung schon wieder aufgelöst, weil, wofür behalten? Die meisten hatte ich eh auf dem Flohmarkt gekauft und zwar das Pariser auf einem Londoner Flohmarkt und das Londoner auf einem französischen Markt, was ich ehrlich gesagt durchaus witzig fand.

Mit meinem aktuellen Sommerurlaub bin ich sehr zufrieden, das Wetter ist schlecht, was ich immer gut finde, das Meer ist trotzdem direkt vor der Haustür, so dass ich auch bei Regen schwimmen gehen kann, wenn ich wollte, was ich aber gar nicht so dringend will, ich bin grade für alles zu faul und auch das gefällt mir.

Die neue Küche gefällt mir mit jedem Tag besser, vor allem der Herd ist toll und ich freue mich jedesmal, wenn ich ihn benutze, dass er wirklich genau all das kann und als Komfort bietet, was ich mir gewünscht habe. Ich bin sehr, sehr zufrieden.
Der Backofen ist auch toll, er ist eine Generation moderner als der in Greven, aber in der Grundbedienung sehr ähnlich und das gefällt mir sehr, denn ich muss nichts neu lernen, ich weiß sofort, wie er funktioniert und so etwas finde ich mit zunehmendem Alter zunehmend wichtiger.

Und die Dekton Arbeitsplatte war die richtige Entscheidung, auch darüber freue ich mich immer wieder, denn nicht nur konnte so das Kochfeld ohne störende Schmutzkante direkt bündig in die Arbeitsplatte eingelassen werden, auch ist sie super geeignet zum Backen, denn sie ist kalt und rauh und man kann einen Teig einfach perfekt direkt auf der Arbeitsplatte ausrollen und weiterbearbeiten.
Und natürlich kann ich heiße Dinge vom Herd oder aus dem Backofen einfach auf der Arbeitsplatte abstellen, ohne erst aufwändig nach einem Untersetzer suchen zu müssen.

Jetzt hat sich das Küchenstudio gemeldet und Lösungen für die Dinge angeboten, die noch nicht optimal sind, das gefällt mir auch gut, ich gehe davon aus, es dauert nicht mehr sehr lange, bis wirklich alles fertig ist.

Morgen früh kaufen wir eine neue Handkreissäge, dann können wir hoffentlich die letzte Kante der Arbeitsplatte absägen und das Stempelzimmer fertig zusammenbauen - und dann habe ich noch eine Woche Zeit, um alles wieder zurückzuräumen und eine neue Ordnung zu erfinden.

Alles wird wunderbar
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