anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 29. August 2022
Monsterschiff und Heizungskosten
Überm Meer waren noch ziemlich viele Wolken

als wir über die Meyer-Werft flogen war aber schon fast klare Sicht, so dass sich eine gute Gelegenheit ergab, das gestern frisch ausgedockte neue Kreuzfahtschiff zu fotografieren.



Auf der Strecke Münster-Borkum fliegen wir immer über die Meyer Werft und am Freitag war das Hafenbecken der Werft noch komplett leer.
Gestern kam die Meldung, dass ein neues Kreuzfahrtschiff von der Meyer Werft ausgedockt wurde, da war ich heute natürlich neugierig.

So gruselig ich die gesamte Kreuzfahrtindustrie finde und so wenig ich je verstehen werde, was Menschen dazu bringt, Geld dafür auszugeben, sich für einige Tage auf so einer schwimmenden Rentnerbettenburg einsperren zu lassen, nichts stelle ich mir schlimmer, widerlicher, peinlicher und vor allem würdeloser vor, als auf so einem Schiff Urlaub zu machen und damit auf das offensichtlichste zu demonstrieren, welcher Schicht von Menschen man sich zugehörig fühlt, mich schaudert schon, wenn ich nur daran denken - aber obwohl ich das alles ganz schrecklich finde, so bin ich von der schieren Größe dieser Schiffe doch jedes Mal aufs neue beeindruckt.

Sonst ist heute nicht Besonderes passiert, wir haben eine kleine Fahrradtour gemacht und auf dem Rückweg den Onkel besucht. Es war aber ziemlich frisch und ich hatte keine Jacke mit, so dass ich froh war, als ich wieder zu Hause war.

Wenn ich das Haus verlasse und aufs Festland fahre, dann schalte ich alle elektrischen Verbraucher aus, nur der Router und die Haussteuerung laufen weiter.
Im Winter wird die Heizung auf 15° runtergedreht.
Im Sommerbetrieb läuft nur noch das Warmwasser über die Gasheizung, was natürlich auch ausgestellt wird, wenn ich das Haus verlasse.

Da ich jedes Mal beim Kommen und Gehen die aktuellen Zählerstände notiere, kenne ich die Verbrauchswerte des Hauses im Ruhezustand und bei Benutzung.
Für das Bereitstellen des Warmwassers hat die Heizung von Freitag bis Sonntag genau 2,5cbm Gas verbraucht, bei den aktuellen Gaspreisen sind das ca. 8,50 €, ein ganz schön teurer Spaß.

Gut, ich habe jetzt das Glück, dass ich im Moment noch einen alten Tarif habe, der nur einen Bruchteil dessen kostet, aber irgendwann demnächst läuft der auch aus und der Preis wird angepasst und so wird es allen Leuten gehen.
Ich bin sicher, das gibt noch ein böses Erwachen für einige Leute, wenn man sich nicht rechtzeitig klarmacht, wie teuer das alles wird und sich überlegt, ob man sich das wirklich noch im selben Umfang leisten will wie bisher.

Ich habe schon angefangen zu sparen, in dem ich die Zeiten für das Bereitstellen des Warmwassers gewaltig verkürzt habe.
Künftig habe ich damit ein wunderbares Argument, dass ich nicht vor 9h aufstehen kann, denn vorher müsste ich ja kalt duschen
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Sonntag, 28. August 2022
Einfach nur schön
Heute war das Wetter deutlich besser, mit rund 20°C nicht zu warm, sondern perfekt zum Fahrrad fahren oder windgeschützt in der Sonne zu sitzen.

Am Vormittag ließ ich zwei Maschinen Wäsche durchlaufen, d.h. die eine war schon pünktlich zum Aufstehen fertig, der Tag begann also mit Wäsche aufhängen.
Anschließend saß ich auf einem Stuhl auf der Terrasse und freute mich, wieder zu Hause zu sein. Wochenendidylle.


Zwei Wochen war ich jetzt nicht hier und als ich heute morgen auf der Terrasse saß, die Luft, das Wetter, die Geräusche und die gesamte Umgebung in mich aufsog, da breitete sich ein tiefes Gefühl von haachz - ist das schön hier zu sein - in mir aus.

Wenn man im Winter im Bett liegt, die Füße raushängen und kalt werden lässt und sie dann wieder unter die warme Decke zieht, dann gibt es auch so ein tiefes Glücks- und Zufriedenheitsgefühl, wenn man langsam genießt, wie sich die Wärme wieder ausbreitet - so fühlte sich das heute an als ich nach 14 Tagen endlich wieder hier war.


Gegen Mittag starteten wir zu einer kleinen Fahrradtour über die Promenade bis ins Dorf, dort ein kurzer Rundgang über den Flohmarkt an der Kulturinsel, dann Weiterfahrt zum Onkel. Die Erbsen mussten zum letzten Mal gepflückt werden, viel war nicht mehr dran, aber für ein kleines Schälchen als Zwischenmahlzeit reichte es trotzdem.

Außerdem hatte der Onkel Probleme mit dem Fernseher, der kein Bild mehr zeigte, es stellte sich heraus, dass der Receiver verstellt war. Nachdem K alles wieder auf die Ursprungseinstellungen zurückgestellt hatte, lief auch der Fernseher wieder. Gottseidank.

Am Nachmittag gingen wir zum Strand und schwammen eine Runde - mit 22°C Wassertemperatur war es im Wasser wärmer als draußen, ich hatte aber in weiser Voraussicht einen Bademantel mitgenommen, so konnte ich ohne Zähneklappern nach Hause gehen.

Nach dem Abendessen noch mal eine Fahrradtour, diesmal die große Runde über den Loopdeelenweg bis zum Flugplatz, K wollte den Flieger sauber machen, und heute war es endlich mal nicht zu heiß.
Morgen geht es in einem sehr aufgeräumten Flugzeug wieder zurück aufs Festland
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Samstag, 27. August 2022
Dürre und Flugtiefe
"Schau dir das an, das gesamte Wattenmeer, total ausgetrocknet und verdorrt. Diese irre Hitze macht vor nichts halt."



Statt über Wasser flogen wir heute über ein trockengefallenes Wattenmeer und ich fand meine Bemerkung ziemlich witzig.

Mein Westfalenmann reagierte darauf so trocken, wie nur Westfalen reagieren können:
"Ein anderes Wort dafür ist Ebbe."

Ansonsten war das Wetter heute so grau wie das Foto vom verdorrten Wattenmeer, wir mussten bis zum späten Nachmittag warten, bis die Wolken sich wenigstens so weit angehoben hatten, dass man knapp drunterherfliegen konnte, was schnell zu einem Slalomflug wird, weil man bei einer so niedrigen Flughöhe* immer auf die Windräder achten muss, die sich hartnäckig an Ort und Stelle weiterdrehen und niemals ausweichen.

*Ich war jetzt versucht, Flugtiefe zu schreiben, weil wir wirklich überhaupt nicht hoch flogen und ich finde, Flughöhe ist dafür der falsche Begriff.

Morgen soll es aber schon wieder heiß werden, was mich hier am Meer allerdings deutlich weniger stört
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Freitag, 26. August 2022
zu heiß
Noch ein sehr langer Bürotag, randvoll mit Terminen, zum Arbeiten kommt man an solchen Tagen nur schlecht.

Gleichzeitig ist es aber auch so irre heiß, dass das Hirn eh schon wegen Überhitzung abgeschaltet hat, es ist also vielleicht ganz gut, dass ich keine Gelegenheit hatte, ernsthaft zu arbeiten, wär wahrscheinlich eh nichts Sinnvolles rausgekommen
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Donnerstag, 25. August 2022
Radfahren
Noch ein reiner Bürotag, keine besonderen Vorkommnisse.

Zum Abschluss des Tages waren wir heute beim Griechen und das, was mir am besten an diesem Ausflug gefiel, war die Hin- und Rückfahrt mit dem Fahrrad.

Jetzt bin ich ja sechs Wochen mit den Rädern auf Borkum gefahren und dann merkt man den Unterschied zu dem neuen Gazellerad schon sehr deutlich. Das Ding hier ist mal ein komplett anderer Schnack.

Leider ist der Grieche viel zu dicht dran, als dass man die Radstrecke wirklich hätte auskosten können.
Für die Hinfahrt war das schade, für die Rückfahrt aber völlig okay, mit 2 Ouzo und einem Bier intus ist es sinnvoll, nicht noch kilometerlang in der Gegend rumzucruisen
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Mittwoch, 24. August 2022
Frühstückszeit
Die lustigste Einladung kam heute von PWC, die zu einer Veranstaltung im Rahmen ihrer Reihe “Steuern zum Frühstück” einluden.


Ich überlege jetzt, ob ich nicht doch noch mal den Arbeitgeber wechseln sollte. Frühstück zwischen 17h-18h käme meinem Biorhythmus sehr entgegen.

Der Rest des Tages war Büro as usual, keine weiteren erwähnenswerten Vorfälle, ich habe aber meine to-do-Liste gut abarbeiten können
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Dienstag, 23. August 2022
Mülllogistik und Discounterpreise
Dass ich die Arbeitstage im Büro zur Zeit durchgängig und unterschiedslos als ungemein anstrengend empfinde, hat den Vorteil, dass die Montage dadurch aber auch nicht mehr schlimmer sind als alle anderen Tage.

Mir fiel eben erst auf, dass heute ja Montag ist, den Tag über selber habe ich nicht einmal darüber nachgedacht.
Es ist auch einfach egal, weil ich das Gefühl habe, eine große Portion Fatalismus à la "hilft ja nix" hilft im Moment mehr als erleichterndes Gejammer über einzelne Tage.

Heute war also wieder ein Bürotag und mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen.

Auf Borkum hat mir die Kamera gezeigt, dass die Übernachbarin, also die Nachbarin aus dem übernächsten Haus, dass die die Papiertonne nach hinten vor den Fahrradschuppen gerollt hat, dorthin, wo die direkte Nachbarin letzten Freitag schon die gelbe Tonne gerollt hat.
Ich hoffe jetzt, dass beide Tonnen auch ordnungsgemäß geleert wurden.

C war bis Freitag auf Borkum und hatte den gesammelten Müll an die Straße gestellt.
Weil sie mit der Vormittagsfähre abreiste, musste sie weg, bevor die gelbe Tonne geleert worden war, nur der schwarze Müll war zum Glück schon eingesammelt worden, so dass sie die Abdeckplane für den schwarzen Müllsack noch einsammeln und zurückräumen konnte.
Die blaue Tonne stand dann bis heute abholbereit an der Straße, ging ja nicht anders. Aber C hatte die direkte Nachbarin gebeten, doch bitte die gelbe Tonne zurückzurollen und die wiederum hat dann die Übernachbarin gebeten, sich heute um die blauen Tonnen zu kümmern, weil sie selber auch nicht da ist. Eine sehr komplexe Nachbarschaftsvertretungsorganisation, die aber sehr gut funktioniert, wie man sieht und die nötig wurde, weil der gelbe und der Papiermüll nicht mehr wie früher wöchentlich, sondern seit diesem Jahr nur noch monatlich abgeholt wird und dann ist es doof, wenn man einen Termin wegen Abwesenheit verpasst.

Das war aber auch schon das einzig Aufregende, was ich heute erlebt habe - das Sichten der Kamerabilder und ein erleichterndes Aufatmen als ich sah, dass alles nach Plan lief.

Auf dem Rückweg vom Büro war ich noch kurz einkaufen, Brot war alle und Schmierwurst brauchten wir auch. Ich stelle fest, dass mein seit vielen Jahren bevorzugter Einkaufsladen Lidl immer mehr an Attraktivität verliert, denn das, was ihn früher auszeichnete, gibt es kaum noch.
Früher reduzierte Lidl abends die verbliebenen Reste in der Obst- und Gemüsetheke um 50%, damit nichts über Nacht liegenblieb, was am nächsten Tag nur noch mittelfrisch gewesen wäre.

Heute sind die Regale bereits um 16h weitestgehend leergekauft, es bleibt gar nichts übrig, was reduziert werden könnte, ich glaube aber nicht, dass das daran liegt, dass mehr gekauft wird, sondern dass einfach weniger geliefert wird.

Aus Sicht von Lidl ist das sehr vernünftig, aus meiner Sicht als Spätabendkäufer verringert es die Attraktivität des Ladens aber enorm.

Denn auch in den anderen Regalen gibt es immer wieder größere leere Flächen, der ganze Laden wirkt regelmäßig so, als hätte er grade einen großen Sonderverkauf hinter sich.
Es gibt aber keine Sonderverkäufe, es gibt nur leere Regale, weil die fehlende Ware nicht geliefert wird.

Für mich verliert der Laden dadurch insgesamt deutlich an Attraktivität, dazu kommt, dass die Preise bei Lidl inzwischen regelmäßig höher sind als bei Edeka oder anderen Markenläden, es gibt also eigentlich gar keinen Grund mehr, bei Lidl einzukaufen, deshalb bin ich jetzt mehrfach schon gleich woanders hingefahren.

Ich gehöre zu den Menschen, die für fast alle Dinge aus dem normalen Alltagseinkauf die Preise kennt.

Und weil ich die Preise kenne, konnte ich früher entspannt in andere Läden gehen, dort waren die meisten Dinge entweder teurer oder von einer schlechteren Qualität, so dass ich selten in Versuchung kam, woanders einkaufen zu wollen.
Heute war ich erst bei Lidl (wegen Brot, ich habe noch kein anderes Brot gefunden, was uns beiden so gut schmeckt), und habe außer Brot noch 2-3 andere Dinge gekauft, bin aber anschließend noch zu Aldi gefahren, weil ich mich über die Preise bei Lidl geärgert habe.

Lohnt sich aber grundsätzlich nicht, auch bei Aldi ist alles teurer geworden, dafür hat Aldi noch immer jede Menge Spezialangebote mit 50% Rabatt, das macht es wieder interessant.

Die gestiegenen Preise fallen mir besonders bei den hausinternen Eigenmarken auf - die sind inzwischen nur noch minimal preiswerter als bekannte Markenprodukte und bei 5 cent Differenz greife selbst ich lieber zu einem bekannten Markenprodukt statt zu einem no-name-Teil.

Ich bin schon sehr gespannt, wie sich das Preisniveau weiter entwickeln wird
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