anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 4. Juli 2022
Kammer leer
Das war ein sehr aktiver Tag heute, aber so war es ja auch geplant und jetzt am Abend bin ich zwar ziemlich platt, aber auch sehr zufrieden, denn es hat alles wunderbar geklappt.

Der Wecker schellte um sechs und ich stand sozusagen sofort auf. Ich muss das erwähnen, weil ich so etwas normalerweise niemals mache. Also,überhaupt einen Wecker zu stellen ist schon nichts, was zu meinem Alltag gehört und nach dem Aufwachen sofort aufzustehen ist noch abstruser, das kommt bei mir sozusagen nie vor.

Nach dem Aufwachen bleibe ich normalerweise mindestens noch eine halbe Stunde im Bett liegen und komme erst mal langsam im Tag an. K bringt mir eine Tasse Kaffee und bevor ich die nicht getrunken habe, bin ich sowieso nicht zu irgendetwas zu gebrauchen, auch nicht zum Aufstehen.

Heute aber doch, denn der Tag war eng getaktet.
Um 10.15h ging die Fähre d.h. planmäßige Abfahrt um 7.15h und ich musste noch die Kühltaschen packen und eben das letzte Finish vor der Abfahrt erledigen, da bleibt nicht so viel Zeit zum langsam hochfahren, wenn der Wecker auf 6h gestellt war.

Aber es fluppte alles ohne Störungen, um 7:21h fuhr ich aus der Tiefgarage und machte mich als erstes auf die Suche nach einer Tankstelle. Gelernt habe ich, dass Sonntags vor 8h die allermeisten Tankstellen noch geschlossen haben, und die, die geöffnet sind, lassen sich diesen Service mit dickem Aufpreis auf den Spritpreis bezahlen.

Ich zockte also etwas und fuhr an zwei geöffneten Tankstellen vorbei, weil ich mich weigerte, einen Preis von über 2 € pro Liter zu akzeptieren. Die allerletzte Tankstelle vor der Autobahn war dann ein Volltreffer, sie war nicht nur geöffnet, sie hatte auch Preise deutlich unter 2 € - geht doch.

Der Rest der Fahrt verlief komplett störungsfrei, es waren nur wenige Autos unterwegs, es fuhr sich also sehr angenehm mit konstant bei 130 km/h gerasteter Geschwindigkeit.

In Holland teilte mir das Navi mit, dass ein Streckenabschnitt gesperrt sei und es mich deshalb umleiten würde. Sicherheitshalber startete ich dann Google Maps parallel auf dem Handy, hier vertraue ich der Tagesaktualität doch etwas mehr als bei dem festinstallierten Autonavi, das keinen Internetanschluss hat, sondern nur Verkehrsfunkmitteilungen bekommt. Aber auch Google Maps zeigte mir eine Sperrung an und schlug eine andere Route vor, allerdings eine andere andere Route als das Autonavi. Während ich noch überlegte, welche Alternativroute ich am besten fahre, sah ich, dass es auch eine beschilderte Umleitung auf der Straße gab und Richtung Eemshaven war gekennzeichnet mit "Volg A".

Ich entschied mich, diesem "A" hinterher zu fahren, wenn dafür extra Schilder aufgestellt werden, wird das schon richtig sein.
Dann kam ich an eine Stelle, wo Richtung "A" mit einem Gradeauspfeil angezeigt war, das eine Navi wollte nach links, das andere nach rechts, es war sozusagen das Gegenteil von "alle Richtungen".
Ich folgte dem ausgeschilderten "A" und beide Navis begannen in immer schnelleren Abständen Warnhinweise zu schicken, gradeaus ginge es direkt in die Sperrung.
Ich fuhr trotzdem weiter gradeaus - und war irgendwann komplett alleine auf einer wunderbaren Straße, niemand anderes weit und breit, auch kein Gegenverkehr und beide Navis zeigten an, dass ich durch komplett gesperrtes Gelände fahre.
Ich fand's lustig und fuhr immer weiter - bis ich irgendwann in Eemshaven am Hafengelände ankam und beide Navis so taten als hätten sie es schon immer gewusst und mir wieder einen normalen Streckenverlauf anzeigten. Technik kann schon wieder lustig sein.

Um 9.40h war ich am Anleger und sehr voll war es noch nicht, obwohl die Fähre ausgebucht war.
Nach und nach trudelten aber immer mehr Urlauberautos ein, fast alle mit sehr aufgeregten Fahrern, die sich gewaltig echauffierten, dass die Holländer mitten in der urlaubszeit eine Strecke sperren und die Umgehung, die das Navi ja zum Glück vorschlägt, dann einen Riesenumweg und sehr viel Zeitverlust bedeutet.

Ich grinste etwas in mich hinein - das kommt davon, wenn man nur noch dem Navi glaubt und sich nicht mehr um Kohlenstoffschilder am Straßenrand kümmert.

Meine frühe Ankunft am Anleger (bzw. die verspätete Ankunft der anderen Mitfahrer) verschaffte mir einen wunderbaren Platz auf der Fähre: Zweiter beim Runterfahren, das ist eine Position, die ich sehr mag.


Als ich von der Fähre rollte setzte K zum Landeanflug an - perfektes Timing, ich fuhr vom Hafen direkt zum Flugplatz und holte ihn ab.

Anschließend haben wir die Kammer ausgeräumt, denn die Waschmaschine muss ja raus und das geht nur, wenn vorher alle Regale rausgeräumt sind, die Kammer ist ziemlich eng und mit Regalen drin kriegt man die Waschmaschine nicht raus.

Es ist faszinierend, wie viel Kram in einer 4qm großen Kammer drinsteckt, das ausgeräumte Zeug blockiert jetzt zwei andere Zimmer nahezu vollständig.



Aber, Beweisfoto unten rechts: Die Waschmaschine ist raus. Sie steht jetzt draußen vor der Tür und ich hoffe, die Spedition, die die andere Maschine am Mittwoch bringt, nimmt die alte dann sofort mit, zumindest habe ich es genauso beauftragt.

Morgen nehmen wir den Bodenbelag raus und kaufen Putz, um den Untergrund einigermaßen gleichmäßig glattzuziehen. Erst wenn alles schön plan und eben ist, kann der neue Vinylboden verlegt werden, aber bis das soweit ist, das dauert wohl noch.

K muss morgen Abend wieder zurück aufs Festland, ich lebe dann hier eben einfach weiter auf der Baustelle
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Sonntag, 3. Juli 2022
Alles erledigt, kann losgehen
Den Samstag heute habe ich ja mit voller Absicht noch hier in Greven verbracht und fahre erst morgen mit der Fähre nach Borkum, weil ich heute ohne Stress und Hetze noch all die tausend Kleinigkeiten erledigen wollte, die vor einer längeren Abwesenheit eben erledigt werden müssen.

Jetzt ist das Haus komplett geputzt, die Betten sind frisch bezogen und drei Maschinen Wäsche sind durchgelaufen.
Außerdem habe ich noch alles eingekauft, was ich mitnehmen wollte, ich habe meine Sachen gepackt und das Meiste ist sogar schon im Auto.

An mehreren Stellen war zu lesen, dass ein irrer Run auf Kaminöfen eingesetzt hat und dass es kaum noch Kaminholz gibt, weil alle Angst haben, im Winter zu frieren.
Nun ist es im Sommer sowieso kompliziert, Kaminholz zu kaufen, ich habe da im März schon Schwierigkeiten gehabt, Nachschub zu bekommen, weil das auf Borkum zB als Saisonware nur im Winter im Baumarkt auf Lager ist.
Wir haben unglücklicherweise unsere Holzvorräte wirklich ziemlich weggeheizt und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Feuerholz knapp wird, weil jetzt jeder, der die Möglichkeit hat, einen Kaminofen aufzustellen, das auch tut, eben weil es eine alternative Heizmöglichkeit zu Gas ist.

Ich habe meinen Kaminofen ja schon länger, tatsächlich übrigens vor allem aus genau den Gründen: wenn das Gas abgestellt wird, kann ich wenigstens ein Zimmer noch heizen. Ich habe schon mein Leben lang Angst davor, dass die Russen kommen, ich schätze, das habe ich intuitiv von meinen Großeltern übernommen, die das 1945 sehr hautnah selber erlebt haben.

Ich brauche also Feuerholz und hatte das Gefühl, es wird jetzt langsam dringlich.
Deshalb bin ich heute in den einzigen Laden gefahren, wo ich vor zwei Monaten noch Holz kaufen konnte - und habe dort die Restbestände aufgekauft. Jetzt bin ich erstmal zufrieden, 2/3 des Kofferraums sind voll Holz, sehr viel anderes passt da nun nicht mehr rein.

Ich kann aber ja noch die Rückbank und sogar auch den Beifahrersitz vollpacken, ich fahre morgen nämlich alleine Auto, K kommt mit dem Flieger, weil er nächste Woche wieder ins Büro muss.

Normalerweise packe ich außer dem frischen Kühlschrankinhalt nichts ein, wenn ich nach Borkum fahre, weil ich dort ja alles habe. Aber für sechs Wochen im Sommer gibt es dann doch ein paar Anziehsachen und anderen Kram, den ich nicht doppelt habe und deshalb gerne mitnehmen möchte, ich habe also heute den Tag über Dinge eingepackt - immer, wenn mir etwas einfiel, was ich auch noch brauche, bin ich losgelaufen und habe es in eine Tasche gesteckt, es war ein etwas unstrukturiertes Packen und ich habe keine Ahnung, was ich alles vergessen habe, aber K pendelt ja ständig und kann dann zur Not Dinge nachbringen.

Vorhin habe ich dann noch einen großen Stapel Unterlagen eingescannt, digitale Ablage ist eh viel praktischer als Papierordner, das muss ich jetzt nämlich schon mal alles nicht mitnehmen.

Dann habe ich noch die Krankenkassen- und Beihilfeabrechnung für den Vater gemacht, da ist grade heute noch mal ein Schwung Rechnungen angekommen, die ich sofort mit verarbeitet habe.
So ein aufgeräumter Schreibtisch fühlt sich richtig gut an.

Ich denke, jetzt habe ich wirklich das Wesentliche erledigt und muss morgen früh nur noch den Kühlschrankinhalt einpacken und irgendwo unterwegs noch etwas tanken, das habe ich nämlich bisher vergessen, fällt mir grade auf.

Sich diesen Tag extra zur Vorbereitung zu gönnen, war eine sehr gute Idee, ich bin jetzt zwar müde, aber nicht gestresst
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Samstag, 2. Juli 2022
Alles geschafft
Heute war letzter Bürotag - und yeah, alles erledigt und Büro sauber verlassen.

Am Abend war dann die Neueröffnung des Planetariums, das nach anderthalb Jahren Bauzeit komplett renoviert, mit neuer Kuppel und neuer Technik und neuem Sternenprojektor jetzt eine wirklich beeindruckende Show bietet, das war schon cool.

Anschließend After-Show-Party, von der ich jetzt erst nach Hause gekommen bin, es war wirklich sehr nett und ich habe mich gut unterhalten, deshalb wurde es auch entsprechend spät.

Morgen jetzt nur noch saubermachen und zusammenpacken, ich freu mich schon
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Donnerstag, 30. Juni 2022
Schwieriger Umgang
Das Jahr ist halb rum und die Tage werden schon wieder kürzer, das ging mal wieder schnell.

Ich bin aber ganz zufrieden damit, schließlich zähle ich vorwärts, noch 815 Tage und es schadet gar nichts, wenn die schnell vergehen.

Heute war mal wieder Aufsichtsrat und seit der seit einem Jahr neu besetzt ist, macht das alles zunehmend weniger Spaß. Mit Menschen zusammenzuarbeiten, die viel Meinung, aber keine Ahnung haben und auch keine Lust haben, sich Ahnung zu beschaffen, weil sie ja schon eine Meinung haben, das ist auf das äußerste unschön und ich merke, wie ich mich nach jeder Sitzung innerlich immer mehr radikalisiere.

Die neue Kollegin in der Geschäftsführung ist dagegen toll. Sie fängt offiziell erst morgen an, war aber heute schon bei der Aufsichtsratssitzung dabei und sagte mir nachher, dass sie mir nicht geglaubt hat, als ich ihr vorher von der fehlenden Fachkompetenz dieses Gremiums erzählt habe, dass sie mir aber jetzt zustimmt und sogar meinte, ich hätte das ja wirklich noch sehr höflich beschrieben.
Ich bin sicher, wir zwei werden gut zusammenarbeiten.

Wo ich schon mal bei fehlender Fachkompetenz bin: In NRW wurden die neuen Minister bekanntgegeben und sagen wir mal so: Ich bin sehr froh, dass ich in diesem Land für kein schulpflichtiges Kind mehr verantwortlich bin. Oder, wie es mein Großvater sehr poetisch ausgedrückt hätte: Vom Regen unter Umgehung der Traufe direkt in die Kacke.
Die bisherige Schulministerin war eine Vollkatastrophe, ob es jetzt aber besser wird, wage ich durchaus zu bezweifeln, aber zu meinem großen Glück bin ich davon ja noch nicht mal mittelbar betroffen. Mich gruselt es nur so von der Seitenlinie des Beobachters.

Morgen ist der letzte Tag im Büro bevor ich für sechs Wochen verschwinde, ich hoffe, ich denke an alles, was vorher noch hier vor Ort erledigt werden muss, ich habe meine to-do-Liste aber schon erfreulich weit abgearbeitet, das wird also schon klappen.

Außerdem ist morgen Abend noch die Neueröffnung des Planetariums, darauf freue ich mich jetzt schon und nehme es als kleinen Ausgleich zu den sonstigen Unbillen meines Jobs, dass ich bei solchen Veranstaltungen sehr häufig auf der Gästeliste für das geladene Publikum stehe
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Donnerstag, 30. Juni 2022
Dies und das
Allerlei Kleinigkeiten:
Weil wir neue Fahrräder haben, dachte ich, es sei eine gute Idee, mal die Hausratversicherung zu checken.
Ein Anruf beim Versicherungsmakler führte zu einer runderneuerten Versicherung, mit deutlich verbesserten Bedingungen für weniger Geld. Ab und zu ist es mal ganz praktisch, Dinge zu überprüfen, die zwar seit Jahren geregelt sind und geräuschlos funktionieren, aber geräuschloses Funktionieren muss nicht zwingend identisch sein mit gut geregelt.

Seit Tagen beobachte ich die Spritpreise, weil ich tanken musste, aber natürlich versuche, den niedrigsten Preis zu erwischen. Gestern habe ich mich bei 1,78 € entschieden zuzuschlagen und vollzutanken, heute waren die Tankstellen zwischendurch auf 1,72 €, ich habe also rund 3 € zu viel bezahlt, wenn ich so weiter mache, droht mir bestimmt demnächst die Pleite.

Bei Lidl aber wieder gegenan gespart. Es gab Gambas mit 50% Rabatt, bei reduzierten Luxusartikeln spart man am meisten.

Außerdem in der Kassenschlange einem interessanten Gespräch zugehört. Eine Dame mittleren Alters versuchte einer etwas älteren Dame zu erklären, was PayPal ist, wie es funktioniert und dass man damit sehr viel Geld sparen kann.

Früher hat man sich über Grundschulkinder amüsiert, die sich gegenseitig aufklärten und ernsthafte Sexgespräche führten. Ältere Damen, die sich über PayPal unterhalten, sind mindestens genauso amüsant.

Außerdem habe ich heute noch ein Sitzungsprotokoll um eine etwas zwanghaft ausgeuferte Genderei bereinigt.
Die für das Protokoll verantwortlichen Damen kommen alle aus dem Kulturbereich und nehmen das mit dem Gendern sehr ernst. Mich erinnern sie an die Punks der 80er, die grüne Haare ja auch als ein Zeichen der Befreiung sahen.
Grundsätzlich ist mir die Frisur anderer Leute genauso egal wie ihre Sprache, wenn es aber symbolhaft benutzt wird, um andere zu provozieren, dann werde ich zum spaßbefreiten Langeweiler und setze den Punks eine Mütze auf bzw. formuliere Texte so um, dass sich kein Genderbedarf mehr gibt.
Geht schließlich auch, macht aber wahrscheinlich längst nicht so viel Spaß.

Um ein kulturrelevantes Thema aufzuarbeiten (Postkolonialismus und kritisches Weißsein*) wurde eine weitere Dame mit einem Zeitvertrag eingestellt. Laut ihrem Lebenslauf hat sie ein bayrisches 1,0 Abi, was mich zu der Bemerkung veranlasste, dass das doch Perlen vor die Säue geworfen sei, wenn sie damit nur Kulturkram macht. Interessanterweise haben über diese Bemerkung sogar die sehr engagierten Oberfeministinnen gegrinst.
*Contenance bitte, abwertendes Grinsen ob dieser Begrifflichkeiten gehört sich nicht

K hat weitere Infos recherchiert, wie dieser Antrag auf Wiederaufbaubeihilfe auszufüllen ist, wir sind aber immer noch nicht so weit, dass er abgeschickt werden konnte.
Morgen vielleicht
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Mittwoch, 29. Juni 2022
Bürokratie abarbeiten
Zur Zeit bin ich damit beschäftigt, all die seit langem liegengebliebenen, ungeliebten Sonderaufgaben abzuarbeiten, damit ich vorzugsweise mit Inbox Zero am Freitag mit gutem Gewissen das Büro verlassen kann.

Heute habe ich von ganz vielen Firmen die notwendigen Angaben im Transparenzregister eingetragen.
Früher mussten dort nur Stiftungen und Vereine eintragen, wer wirtschaftlicher Berechtigter des jeweiligen Stiftungs- bzw. Vereinsvermögens ist. Da das natürlich per Gesetz die Stiftung oder Verein selber ist, haben sich viele Leute hinter dieser Rechtsform versteckt, um so Geld zu waschen. Das Transparenzgesetz versuchte deshalb, hier wenigstens die gesetzlichen Vertreter etwas stärker ans Licht zu zerren, weshalb Stiftungen und Vereine ihre jeweiligen gesetzlichen Vertreter im Transparenzregister eintragen mussten.

Seit neuestem müssen das auch GmbHs, hier läuft die Frist zur Meldung an das Register am 30.06.2022 aus, heute habe ich die letzten Gesellschaften gemeldet, damit bin ich zwei Tage vor der Frist, ich war tief beeindruckt von mir.

Dann habe ich noch eine äußerst komplexe Steuererklärung fertiggestellt und abgeschickt und einen Stapel alte E-Mails endlich mal beantwortet.

Am Abend habe ich mit K zusammen versucht, den Antrag auf Wiederaufbauhilfe/Fluthilfe zu stellen, denn bei der Unwetterkatastrophe letzten Sommer ist ja die Immobilie in Velbert komplett abgesoffen und hat einen hohen sechsstelligen Schaden produziert. Erst jetzt haben wir alle Unterlagen, Gutachten, Rechnungen etc. zusammen, jetzt müssen wir nur noch die Bürokratiehürde überspringen und dann kriegen wir vielleicht einen kleinen Teil des Schadens wieder zurückgezahlt. Wir haben uns ganz viele Anleitungen durchgelesen, K hat heute mit vielen Beratungsstelolen telefoniert, aber wie wir den Antrag wirklich komplett richtig ausfüllen und was wir alles beilegen müssen - das haben wir immer noch nicht raus. K wird dann morgen mal weiter forschen.

Wenn ich mir überlege, dass es zu meinem Job gehört, komplexe Bürokratievorgaben richtig abzuarbeiten, wenn aber selbst ich von diesen Anträgen überfordert bin, dann wundert es mich nicht, wenn andere Leute komplett darüber verzweifeln.

Außerdem haben wir heute Abend, bevor wir uns an diesen unseligen Antrag setzten, noch eine kleine Radtour gemacht und ich habe mich mal wieder ausführlich darüber gefreut, wie viel Spaß es macht, mit diesem Fahrrad zu fahren. Fast so viel Spaß wie früher das Karusselfahren auf der Kirmes, ich könnte auch einfach immer nur im Kreis fahren und mich am Dahingleiten erfreuen
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Montag, 27. Juni 2022
Alles plätschert so vor sich hin
Das Leben dümpelt grade so leise vor sich hin.
Es passieren keine großen Dramen, es gelingen aber auch keine großen Pläne, was vor allem daran liegt, dass sich niemand um das Umsetzen der Pläne kümmert.

Es macht den Eindruck als ob jeder so leise vor sich hindümpelt und darauf wartet, an der großen Sommerwelle teilzunehmen oder sich bereits davon wieder erholt, auf alle Fälle ist aktuell keine Zeit für große Dinge, lieber schön unauffällig unterm Radar langsegeln und nicht auffallen.

Noch vier Arbeitstage bis Urlaub, möglichst überall den Ball flach halten, damit nichts mehr dazwischen kommt.

Ich habe heute die Fähre gebucht, weil ich die ganze Zeit noch nicht sicher war, ob ich dieses Wochenende wirklich fahren kann.
Aber erstens habe ich ja jetzt die Waschmaschine bestellt, die demnächst geliefert wird und dann ist es klug, wenn jemand da ist, und zweitens sieht es tatsächlich so aus, als ob alles friedlich bleibt und meiner Büroabwesenheit nichts im Wege steht.

Natürlich sind im Internet schon alle Fähren ausgebucht, es ist nicht nur an den Flughäfen und in den Zügen voll, auch die Fähren sind am Limit, aber ich habe es einfach mal probiert und die AG Ems direkt angeschrieben und bekam tatsächlich eine Buchungsbestätigung per E-Mail zurück, das ist doch eine sehr erfreuliche Nachricht.

Überall liest man Horrorgeschichten über überfüllte, gecancelte, verspätete, umgeleitete, verstopfte Urlaubsanreisen - und ich bin heilfroh, dass ich damit nichts zu tun habe, sondern die einzige kleine Hürde ein freier Platz auf der Autofähre ist und den scheine ich mir grade erfolgreich gesichert zu haben.
Auf einen klassischen Urlaub mit irgendwo hinfahren, wo man nicht zu Hause ist, habe ich ja sowieso nie Lust, aber zur Zeit würde ich sogar extra was draufzahlen, um mir diese Tortur zu ersparen, mich gruselt es sehr bei der Vorstellung, ich müsste jetzt irgendwohin in Urlaub fahren. Nein, nein, ich möchte bitte auf keinen Fall irgendwohin, sondern mich nur zu Hause verkriechen und den Menschenmassen aus dem Weg gehen
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