anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 1. Januar 2022
Erwartungen
Neues Spiel, neues Glück.
Alle Figuren wieder auf Los und dann schauen wir mal, wie sich dieses Jahr entwickelt.

Ich habe heute viele Jahresrückblicke gelesen, überwiegend war man sich einig, dass 2021 ein schreckliches Jahr gewesen sei. Es gab viele Beschreibungen davon, wie sehr am Ende sich die Leute fühlen, wie kaputt, zerstört und aufgerieben sie sind und dass sie wirklich, wirklich nur sehr wenig Positives in diesem Jahr erlebt haben - und ich ziehe beim Lesen ein wenig meinen Kopf ein, ducke mich weg und denke mir "Puh, besser im nächsten Jahr einen noch weiteren Bogen um andere Menschen machen, das klingt nach einer sehr anstrengenden Erwartungshaltung dem Jahr 2022 gegenüber, wenn man als fremder Mensch da einen Fehler macht, wird man sofort angeklagt."

In einem Podcast unterhielten sich Menschen über Empathie und was das für schreckliche Menschen sind, die so völlig kalt und gefühllos durch ihr Leben wandern und keinerlei Empathie für andere zeigen.
Auch das ist eine Erwartungshaltung, der ich sehr gerne aus dem Weg gehen möchte. Ich finde, jeder kann gerne so empathisch sein wie er will oder meint, sein zu müssen, ich finde es aber durchaus übergriffig von den Empathiegenies, andere dafür niederzumachen, dass sie nicht empathisch sind. Würde man versuchen, so eine Situation in Excel zu programmieren, bekäme man den Hinweis auf eine inkonsistente Formel.

Insgesamt fiel mir auf, dass sehr viel Gejammer und Geschimpfe darüber existiert, dass sich manche Leute nicht so verhalten, wie sich andere Leute das vorstellen. Auch hier eine Erwartungshaltung, die ob ihrer dauernden Enttäuschung sehr viel Frust und schlechte Laune mit sich bringt und ich frage mich dann stets, warum so viele Leute auch nach zwei Jahren Pandemie noch nicht gelernt haben, ihre eigene Erwartungshaltung zu hinterfragen.

Als ich letzte Woche meine Kinder von der Fähre abholte und im Auto sofort und als erstes erleichtert die Maske absetzte, fragte mich N, was ich eigentlich getan hätte, wenn eines meiner Kinder sich nicht hätte impfen lassen. Meine Antwort darauf war: "Gar nix. Das ist mir doch egal, ob ihr geimpft seid. Ich bin aktuell ausreichend geimpft, das ist das einzige, was mich interessiert.
Ihr seid alle drei erwachsen und laut Abitur- und Studiumsnachweis gehört ihr zu den oberen 10% unserer Intelligenzia, ihr habt also alle Voraussetzungen dafür, euch bei diesem Thema selber zu informieren und zu entscheiden. Ich fühle mich in keinster Weise dafür verantwortlich, mich ungefragt in euer Leben zu mischen.
Euer Leben, eure Verantwortung, eure Entscheidung.

Wenn sich einer von euch bei dieser Faktenlage gegen eine Impfung entscheidet, dann soll das so sein und ich kann es dann nur bedauernd zur Kenntnis nehmen. Mit demselben Bedauern, mit dem ich akzeptiere, wenn ihr euch tätowieren lasst, die Haare nazikurzrasiert, auf Homöopathie schwört oder an die Ostsee in Urlaub fahrt."

Chacun à son goût - an diesem Lebensmotto werde ich wohl nichts mehr ändern, denn warum sollte ich plötzlich anfangen, von anderen Menschen etwas zu erwarten, was sie im Zweifel nicht erfüllen können? Hilft niemandem, macht aber verlässlich allen schlechte Laune.

Deshalb fand ich es heute auch völlig okay, dass sich mein Westfalenmann nasse Füße hätte holen können, als er gedankenverloren sehr dicht am Wasser stand, seine Füße, seine Verantwortung, ich freute mich aber über das schöne Fotomotiv



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Samstag, 1. Januar 2022
Mein persönlicher Jahresrückblick
2018 habe ich begonnen, für den letzten Tag des Jahres eine neue Tradition zu begründen, also fülle ich den Jahresrückblickfragebogen auch dieses Jahr aus.

Die Vorjahre finden sich jeweils hier:
2020
2019
2018



Wie schnell ist das Jahr 2021 vergangen?
Welches 2021?

Welche Farbe hatte das Jahr?
hellgrau

Auf einer Skala von 1-10?
6-7

Zusammengefasst?
Ich habe irgendwie nicht viel mitbekommen von diesem Jahr, es rauschte so durch und hat überhaupt keinen Eindruck hinterlassen. Es war nicht gut, es war aber auch nicht schlecht, es war im Grund einfach nicht existent.
Es ist ja auch nicht viel passiert dieses Jahr, zumindest nichts, an dass ich mich nachhaltig erinnere, und auch nichts, was mir spontan einfällt, was ich als Ereignis mit diesem Jahr verknüpfen könnte, um es so in den Zeitläuften mit einem Marker zu verankern.
Die Dinge, die die Welt bewegten, berührten mich interessanterweise so gut wie gar nicht. Selbst da, wo ich persönlich betroffen war, war es mir letzten Endes relativ wurscht. Dieses Unwetter im Sommer, was meine Immobilie zum Absaufen brachte und mangels Versicherung einen irren Schaden verursachte, brachte mich nur zu einem fatalistischen Augenrollen. Ist jetzt eben so, shit happens, ist aber letztlich doch nur Geld und dann schränkt man sich eben wieder etwas ein.


Familie:
In gewisser Weise auch unverändert. Niemand gestorben und niemand krank geworden. Dieses Jahr gab es noch nicht mal Knochenbrüche.
N ist von der beschaulichen Rehaklinik auf Borkum nach Berlin an die Charité gegangen, nach einem halben Jahr hatte er davon aber auch die Nase voll und wechselte in eine große, private Praxis. Der anonyme Massenbetrieb in der Charité, wo keiner Zeit für die Ausbildung der jungen Kollegen hat, war nicht so sein Ding, schei…. doch auf den schicken Lebenslauf, was nur auf dem Papier gut aussieht, aber fürs Leben nicht taugt, das taugt eben nicht fürs Leben.

C hat ihre Masterarbeit abgegeben und zweimal eine 1,0 kassiert, für den endgültigen Abschluss muss sie jetzt aber immer noch eine Hausarbeit einreichen, die sie unerwartet unter großen Leistungsdruck setzt, denn durch die doppelte 1,0 in der Masterarbeit kann sie als Gesamtabschluss im Master auch eine 1,0 erreichen, vorausgesetzt diese elendigliche Hausarbeit wird dann ebenfalls eine 1,0. Das Leben kann hart sein, vor allem, weil sie nur noch ganz wenig Zeit hat, das Ding fertig zu stellen. In wenigen Wochen beginnt schon ihre Promotionsstelle.

J ist unerwarteterweise zweimal nicht durch seine Klausuren gefallen, jetzt hat er kaum noch Ausreden und wird sich nächsten Sommer wohl dem zweiten Staatsexamen stellen müssen. Obwohl er natürlich immer überall durchfällt, hat er sich trotzdem schon seine Wunschstellen für das praktische Jahr besorgt. Ich finde das einen sehr klugen move.

Mutter, Vater und Onkel sind auch noch alle unverändert gesund bzw. krank, die bestehenden Krankheiten haben sich aber nicht verschlimmert, insoweit alles bestens. Der Onkel bekommt nächsten Monat ein neues Knie und drückt sich wie doll die Daumen, dass ihm Omikron nicht dazwischen funkt, denn immerhin ist der Termin schon mehrfach wegen der Pandemie verschoben worden.


Häuser und Wohnen:
Die Planungen für das neue Haus in Rheda sind schon sehr weit fortgeschritten, wir gehen davon aus, dass in Kürze der Baugenehmigungsantrag eingereicht werden kann und mit ein bisschen Glück könnte dann schon im Sommer der erste Spatenstich sein. Aktuell sind Planungen in der Baubranche nur mit viel Unsicherheit als Prognosen zu gebrauchen, aber es sieht so aus, dass das Haus in Rheda fertig wird, bevor ich meinen letzten Arbeitstag in Münster habe.
Das macht mich sehr froh, denn dann können wir in aller Ruhe über mehrere Wochen gestreckt umziehen und ich bekomme keine schlechte Laune, weil ich länger in Greven wohnen muss als notwendig.

Das Haus in Greven wird immer mehr zu einer Zwischenstation, "lohnt sich nicht mehr" ist ein Gedanke, der mir ständig durch den Kopf geht. Neulich habe ich ernsthaft überlegt, ob ich das extrem schmutzige Küchenfenster wirklich putzen soll, oder ob es nicht einfach für die nächsten zwei Jahre weiter so schmutzig bleiben kann.
Das Leben in dem Haus fühlt sich an wie ein Leben auf gepackten Koffern. Ich beginne auch verstärkt, Gegenstände auszusortieren und im Geiste Listen zu führen, von Dingen, die ersetzt werden müssen - aber erst im neuen Haus. Ich hoffe, alle großen Maschinen (Waschmaschine, Spülmaschine, Kühlschrank etc.) halten noch bis zum Umzug durch.

Bei dem Haus auf Borkum bewegen sich die Umbauarbeiten auf ganz langsamen Tippelschritten voran. Dieses Jahr wurden immerhin die beiden neuen Haustüren von innen ordentlich verkleidet und just heute hat K auch bei der zweiten die Verkleidung endlich tapeziert (Foto folgt morgen). Außerdem gab es neue Fenster und einen neuen Fahrradschuppen, neue Innentüren kommen nächstes Jahr.
Beauftragt wurde auch die Erneuerung beider Bäder und der Austausch aller Heizkörper, bisher scheitert es aber an freien Kapazitäten bei der beauftragten Firma.
Bei den Außenanlagen ist ebenfalls wenig passiert, nur die Mauer ist abgerissen und ein provisorischer Stellplatz auf dem Grundstück ist geschottert.
Eine neue Mauer und eine Pflasterung von Stellplatz und Zuweg zum Haus sind seit dem Sommer beauftragt, bisher ist noch nichts passiert, es gibt kein Material.
Im hinteren Teil ist auch noch nichts passiert, wir müssen noch ein neues Gartenhaus aussuchen und dann den gesamten Bereich neugestalten. Ideen sind da, es fehlt an Handwerkern.
Ich bin mal gespannt, was 2022 bringt.
Größte Veränderung innen: Ich habe mich von meinem Wasserbett getrennt und es bis heute nicht bereut.
Außerdem hat N den alten Schreibtisch seines Großvaters mitgenommen, so dass wir unser Wohnbüro neu möblieren konnten, dieses Zimmer ist jetzt richtig schön geworden.

Pläne:
Von den Plänen, die ich letztes Jahr an dieser Stelle aufgeschrieben habe, ist noch eine Menge offen, siehe oben.
Nur das Haus in Rheda, da ging es wirklich gut voran und K hat seinen IFR-Schein fertig.

Für nächstes Jahr ist der weitere Umbau und die Renovierung hier auf Borkum geplant und natürlich das Voranschreiten des Neubaus in Rheda.

Nächsten Monat möchte ich mit C ihre Masterurkunde feiern, im Sommer soll die große Approbationsfeier für die fertigen Mediziner der Jahrgänge 2020 und 2021 stattfinden und im Herbst möchte ich J zu seinem 2. Staatsexamen beglückwünschen und ihm beim Umzug nach Hamburg helfen.

Reisen
Keine gemacht

Zum ersten Mal gemacht:
Mir fällt nichts ein.

Häkchen auf der Bucketlist:
Stockrosen gepflanzt.

Entdeckt und Spaß dran gefunden:
Sekretärin durch Büroleitung ersetzt

Gesundheitliche Veränderungen:
Augen:
Neue Brillen im Frühjahr, die Werte hatten sich deutlich verändert, aber der Augenarzt sagt, es wäre alles okay.

Ohren
Keine Veränderung bemerkt

Unfälle
Ha, KEINER!

Neue Krankheiten
Auch keine

Sonstiges
Alles unverändert


Optische Veränderungen:
Gewicht
unverändert

Haare
Seit 16 Monaten ohne Farbe, es fühlt sich gut an, vor allem, weil ich zwischen meinen mittelblonden Haaren keine grauen, sondern schneeweiße Haare bekomme, die alle für blondierte Strähnchen halten. Wenn ich das früher gewusst hätte, hätte ich schon viel früher auf Farbe verzichtet.

Sonstiges
Seit elf Jahren bin ich Nichtraucher und dieses Jahr ist mir aufgefallen, dass ich total jede Erinnerung daran verloren habe, was am Rauchen schön war. Ich weiß, dass ich bewusster, überzeugter Genussraucher war und dass ich bewusst und mit Absicht sehr lange nicht aufhören wollte zu rauchen, eben weil ich es so schön fand.
Ich kann mich an diese Überzeugung erinnern, aber nicht mehr an das Genussgefühl, was mich so überzeugte, dass ich nicht nur meine Gesundheit ignorierte, sondern auch jedes Geruchsempfinden und dabei im Laufe der Jahre locker fünfstellige Beträge verqualmte.
Ich erwähne das, weil aktiv versuchte, dieses Gefühl zu rekonstruieren und dabei kläglich gescheitert bin.
Im Grunde ist also auch Genuss immer nur eine Frage der Einbildung.

Finanzen, Veränderung zum Vorjahr:
regelmäßiger Zufluss leicht mehr
regelmäßiger Abfluss weniger (ausstudierte Kinder brauchen keinen Unterhalt mehr)
variable Ausgaben einerseits längst nicht so hoch wie geplant, die Renovierung auf Borkum geht sehr langsam voran , andererseits sehr hoch und gänzlich unerwartet, was passiert, wenn eine Immobilie vom Unwetter unter Wasser gesetzt wird.
Gesamtvermögen weniger, die Renovierung in Velbert wird erst in zehn Jahren wieder reinverdient sein
Besondere Anschaffungen neue Möbel, neue Fenster und ein neuer Fahrradschuppen auf Borkum

Uns sonst noch so:
Jetzt, wo ich gründlich über das vergangene Jahr nachgedacht habe, stelle ich fest, dass in 2021 doch eine Menge passiert ist, insbesondere die Pläne für das Haus in Rheda sind ausgesprochen konkret geworden und das Thema Hausbau ist ein dauerpräsentes, alles überlagerndes Thema für mich bzw. für uns geworden, denn K hat daran mindestens so viel Spaß wie ich.

Dieses Haus symbolisiert Ende und Anfang gleichzeitig, denn wenn wir dort einziehen werden, beginnt ein komplett neues Leben für jeden von uns aber auch für uns gemeinsam und gleichzeitig endet natürlich das bisherige Leben und beides wird gut sein.
Wir werden bis dahin beide noch damit beschäftigt sein, das bisherige Leben zu einem guten Ende zu bringen, aber wenn dann der Tag X da ist, dann wird für uns beide sehr viel anders sein und genau darauf warte ich immerhin schon seit 14 Jahren.

Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet war 2021 ein gutes Jahr, grade weil es so schnell verflogen ist und ich mich nicht mühsam wartend durch die Tage quälen musste. Die wichtigen Dinge haben sich in die richtige Richtung bewegt, das ist alles, was zählt, und 2022 wird mich meinem Traum noch mal ein ganzes Jahr näher bringen, eigentlich ist damit doch jetzt schon klar, dass 2022 ein wunderbares Jahr werden wird
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Donnerstag, 30. Dezember 2021
Nichts tun mit Ausdauer
Die Bewohnerzahl hier im Haus sinkt, heute Mittag fuhr N ab, der in Hamburg mit Freunden Silvester feiern möchte.
Mit der letzten Fähre am Abend fuhr dann auch Js Freundin zurück, sie hat ebenfalls Silvesterpläne mit Freunden (im Allgäu, was für eine Weltreise, aber es gibt wohl einen Nachtzug), die auf maximal 10 Personen gesunkenen Partyteilnehmerzahlen verhinderten, dass J sie begleiten konnte.

So sind wir nun also nur noch zu viert und machen hier weiterhin nichts, das ist sehr angenehm.

Das Wetter ist regnerisch und trüb, mit rund 6°C zwar nicht kalt, aber angenehmes Wetter geht definitiv anders.

Kurz vor Ns Abfahrt gingen die Kinder zu viert noch mal in Badeklamotten an den Strand um dieses Jahr wenigstens noch einmal in die Nordsee eingedippt zu haben, es war aber wirklich nur ein sehr kurzes Bad und N konnte leider, leider nicht mit ins Wasser, einer musste ja das Beweisvideo machen.

Auch wenn man den ganzen Tag nichts tut, vergeht die Zeit wie im Flug, eine ganze Woche bin ich jetzt schon wieder hier, es ist unglaublich
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Mittwoch, 29. Dezember 2021
Jubiläum, Serie und Verträge
Ich habe meine Jubiläumszahl verpasst.
Vorgestern hätte ich feiern wollen, wenn ich dran gedacht hätte. Aber ich war so intensiv im Urlaubsmodus, dass ich alles, was mit Beruf zu tun hat, verdrängt habe.
Ach egal, heute kann ich auch feiern, heute sind es dann eben nur noch 998 Tage bis zu meinem letzten Tag im Büro. Dreistellig. Ich freu mich so.
Und von diesen 998 Tagen sind nur noch 599 Arbeitstage, wenn ich mal von durchschnittlich 219 Arbeitstagen* pro Jahr ausgehe. Ich finde, das ist wirklich überschaubar.
*das errechnet sich wie folgt:
Tage pro Jahr           +365
Davon Wochenenden -104
Sonstige Feiertage      -10
Urlaub                       -30
∅ Krankheitstage         -2



++++Themenwechsel++++

Ich habe eine Serie geschaut, die mir sehr gut gefallen hat.
Start the fck up, eine achtteilige Miniserie in der ZDF-Mediathek.
War ein Tipp von Alphathiel und ich habe mich echt gefreut, den Hinweis auf diese Serie von ihm bekommen zu haben, denn auch wenn ich mich über das analoge Fernsehen die letzten Tage regelmäßig aufgeregt habe, so wäre ich doch zu bequem gewesen, mich aktiv selber mit der Mediathek zu beschäftigen, um mir dort ein passendes Alternativprogramm zu suchen.

Ich weiß auch nicht woran das liegt, aber noch ist Fernsehen in meinem Kopf mit der analogen Variante verknüpft, also Gerät einschalten und einfach hintereinander durch alle Sender zappen und gucken, was grade läuft. Wenn nichts dabei ist, was mir gefällt, dann mache ich die Kiste eben wieder aus und ärgere mich, über das blöde Programm. Wenn ich mein eigenes Verhalten mit Abstand begucke, dann merke ich auch, wie albern das ist, aber da ich üblicherweise so wenig Fernsehen gucke, hat mich das bisher nicht weiter gestört.

Außerdem bin ich ja bekennender Nicht-Serien-Gucker, weil mir Serien, die im Grunde nix anderes sind als ein einziger, irrelanger Film mit Superüberlänge, der willkürlich in einzelne Schnipsel geteilt wurde, viel zu anstrengend sind, um sie in Gänze zu gucken, so lange halte ich niemals durch. Wenn man aus einer Serie aber nur einzelne Teile guckt, ist das wie ein angefangenes Buch, was in der Gegend rumliegt und mit diesem latenten Dauergequängel "lies mich zu Ende" nervt. Besser also, man fängt sowas gar nicht erst an.

Ich mag keine Serien und ganz ausdrücklich mag ich keine amerikanischen Serien, wo Leute im Hintergrund lachen oder sich die Schauspieler so offensichtlich exaltiert dämlich benehmen, dass ich vor Fremdscham gar nicht hingucken mag, gleichzeitig aber weiß, dass solche Serien teilweise Kultstatus haben, was wiederum bedeutet, dass es wahrscheinlich doch eher an mir liegt und ich wie üblich nicht sozialkompatibel denken und fühlen kann.

Weil ich also ein offen gestörtes Verhältnis zu Serien und zu Filmen habe, kümmere ich mich auch nicht darum, ob es nicht vielleicht doch welche gibt, die mir gefallen könnten. In manchen Dingen kann ich wunderbar bockig sein, ist halt mein Vater schuld, wenn mir der Arm abfriert.

Jetzt bekam ich aber einen Hinweis auf und eine Kurzbeschreibung über diese Kurzserie, die in der ZDF-Mediathek läuft, und allein ZDF-Mediathek ist ja schon besser als alles, was auf Netflix kommt.
Netflix habe ich nämlich nicht, ich gucke im Fernsehen ja auch kein RTL oder SAT1.
Sagte ich schon, dass ich in manchen Dingen gnadenlos stur bin?

++++Themenwechsel++++

Das allgemeine Aufräumen geht weiter. Aktuell sind grade alle Verträge dran.

Es ist erstaunlich, was für einen Riesenberg an Verträgen man so im Laufe der Zeit abschließt und wenn man zwei Haushalte hat, sind es noch mal mehr, weil vieles natürlich doppelt läuft.

Und mindestens so erstaunlich ist es, wie schnell zwei Jahre um sind, denn solange verlängern sich regelmäßig die Internet- und Festnetzverträge, wenn man auf einen neuen Tarif umsteigt.
Dass man überhaupt auf einen neuen Tarif umsteigen muss, liegt ja an dieser seltsamen Wettbewerbspolitik der Vertragsanbieter, die Neukunden ständig mit Rabatten umgarnen und Bestandskunden mit Preiserhöhungen dafür bestrafen, wenn sie nicht rechtzeitig gekündigt haben.

Was meine gesammelten Strom- und Gasverträge angeht, so habe ich diesen ständig notwendigen Wechsel schon vor mehr als drei, nein falsch, sind ja inzwischen schon über vier Jahre, - sagte ich schon, dass ich es irre finde, wie schnell die Zeit verfliegt? - Also auf alle Fälle habe ich das Kümmern um die preislich passendsten Energieversorger schon vor sehr langer Zeit an einen Vertragsagentenservice outgesourct. Die haben alle meine Verträge im Blick, die vom Onkel sind da auch gleich miteingebunden und die kümmern sich um die jährlich notwendigen Kündigungen und die passenden Neuabschlüsse.
Das klappt ganz wunderbar und ich wünschte, etwas ähnliches gäbe es auch für die anderen Verträge, also Festnetz- und Mobilfunkverträge, Versicherungen, Bankkonten, Zeitungsabos und was man sonst noch so an Verträgen durch sein Leben schleppt.

Habe ich leider noch nicht gefunden, also bleibt insbesondere für Festnetz-Internet-Verträge nur selber kümmern und durch wirklich riesengroßes Glück hat K am 24.12. beim Warten aufs Christkind aus reiner Langeweile mal die aktuell laufenden Verträge durchgeklickt und festgestellt, dass der Vertrag für Borkum bis zum 24.12.2021 gekündigt werden muss oder verlängert sich zu höheren Konditionen um zwölf Monate.

Das Internet hier auf Borkum ist ja immer noch nicht wirklich optimal gelöst. Also, ich meine nicht nur für mich nicht, sondern für die gesamte Insel nicht. Es soll zwar an einzelnen Stellen jetzt schon Glasfaser liegen, aber hier in meiner Straße im Außenbezirk ganz sicher noch nicht, hier liegt immer noch die alte zweiadrige ISDN-Leitung der Telekom oder eine DSL-Kabelanbindung von Vodafone. Da fällt die Auswahl nicht wirklich schwer.
Grundsätzlich wäre auch gegen eine DSL-Kabelanbindung nichts zu sagen, wenn es denn genug Knotenpunkte gäbe, so dass die Leistung, die man bucht, auch aus der Leitung rauskommt. Tut sie nämlich leider nie, wenn bei schlechtem Wetter und hohem Buchungsstand alle Touristen in ihren Ferienwohnungen sitzen und vor lauter Langeweile den ganzen Tag durchs Internet surfen.

Wir hatten bisher einen Vertrag für 34,95 € im Monat für eine DSL-Leitung mit bis zu 500 Mbit/s im Download, wobei die Betonung auf "mit bis zu" liegt. Tatsächlich hatten wir in den letzten Tagen hier nur so 40-50 Mbit/s im Download, aber nun ja, so ist das eben, wenn die Insel voll ist und es regnet.

Weil unser Vertrag aber sowieso demnächst teurer wird, wenn wir nicht aktiv etwas unternehmen, hat K sich gekümmert und mit den Vodafones telefoniert. Da gibt es aktuell ein Angebot für Neukunden, die 1000 Mbit/s im Download für 49,95 € buchen können, aber die ersten sechs Monate für 0 bekommen. Umgerechnet auf 24 Monate sind das dann 37,95 € im Monat für 1000 Mbit/s und K fand, das ist ein gutes Angebot, das würde er dann gerne auch haben. Blöd nur, dass ihm die Vodafones das nicht verkaufen wollten, schließlich sind wir keine Neukunden.
Deshalb hat er unseren Vertrag erstmal gekündigt, am 24.12.2021 war das grade noch rechtzeitig und heute startete Vodafone dann das Kundenrückgewinnungsprogramm.
Im Ergebnis haben wir nun "bis zu 1000 Mbit/s im Download" für 39,95€, was wiederum das gleiche ist, was Neukunden insgesamt auch bezahlen müssen, denn bei uns entfällt die Anschlussgebühr von 50 €, damit passt jetzt also wieder alles zusammen.

Der neue Tarif gilt ab sofort, wir mussten nur einmal die Fritzbox neustarten und zack, bis zu 1000 Mbit/s im Download.
Natürlich kommen nach wie vor unverändert nur 40-50 Mbit/s als Downloadtempo an, aber wenn erst mal alle Gäste die Insel geräumt haben, dann wird das hier aber flutschen mit dem Internet, so schnell können wir dann gar nicht mehr gucken, wie sich hier dann das Internet downloaded.

Mich erinnert das immer ein bisschen an den alten DDR-Witz: Fragt ein Kunde im Laden: "Haben Sie Schuhe?" Antwortet der Verkäufer: "Nein, hier gibt es keine Hosen, keine Schuhe gibt es im Nachbargeschäft."

Ab heute kommen bei uns 1000 Mbit/s nicht an, bis gestern waren es nur 500 Mbit/s
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Dienstag, 28. Dezember 2021
Nichtstun
Der Tag bestand aus lange schlafen, viel lesen, Dinge im PC aufräumen und Reste essen.
Und natürlich das Nichtstun genießen
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Dienstag, 28. Dezember 2021
Ferienmontag
Grundsätzlich wäre heute ein normaler Arbeitstag gewesen, weil weder Feiertag noch Wochenende eine offizielle Auszeit ermöglichten, aber ich habe ja Urlaub und das ist schon ein sehr entspanntes Gefühl, dass man sich trotz der ekligen Tatsachen, dass heute formal ein ganz normaler Montag ist, aktuell mal um gar nichts kümmern muss.

Ich weiß gar nicht genau, was ich den Tag über alles so gemacht habe, Strandspaziergang fiel auf alle Fälle aus wegen Wetter und wegen anderweitiger Beschäftigungen, aber was das genau war, habe ich jetzt schon wieder vergessen.

Kann also nicht so wichtig gewesen sein.

Js Freundin kam heute an, die habe ich mit J zusammen von der Fähre abgeholt.
Anschließend bin ich mit K und N noch mal einkaufen gefahren, weil ich schon wieder eine relativ lange Einkaufsliste geschrieben hatte, die Pfandflaschentüte überlief und Glasmüll auch weggebracht werden sollte.
Das sind aber auch die einzigen beiden Situationen, in denen ich heute das Haus verließ.

Ansonsten habe ich ein bisschen aufgeräumt und mir in und über die Küche Gedanken für eine Neugestaltung gemacht.
Wir wollen der Küche und dem Wohnbereich ja einen neuen Boden und neue Tapeten verpassen, deshalb bietet es sich an, bei der Gelegenheit auch die Einrichtung der Küche zu optimieren, schließlich muss ja sowieso alles einmal ausgeräumt werden.

Erst dachte ich, wir befragen denselben Küchenplanermenschen, den wir auch schon für die noch zu bauende Küche in dem noch zu bauenden Haus in Rheda gefragt haben, weil der wirklich einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat, aber dann hatte ich plötzlich eine wirklich gute Idee und jetzt geht es sicherlich auch ohne professionellen Küchenplaner.

Bei meiner Idee tauschen eigentlich nur der grade reparierte Küchenschrank mit den vier Schubladen und die Spülmaschine die Plätze, dadurch werden aber die Laufwege und Arbeitsabläufe in der Küche so gewaltig verbessert, dass ich mich jetzt frage, wieso mir das nicht schon vor 16 Jahren eingefallen ist, als wir die Küche gebaut haben.

Natürlich zieht dieser Tausch weitere Umbaunotwendigkeiten nach sich, die nicht zu verniedlichen sind, weil die Spülmaschine und der Küchenschrank nicht gleich breit und auch nicht gleich hoch sind, aber ich habe schon ausführlich gemessen und geplant und insgesamt sollte das alles funktionieren.
Im schlimmsten Fall brauchen wir noch eine neue Arbeitsplatte, wir werden sehen.

Ich bin jetzt fest entschlossen, das alles auch tatsächlich umzusetzen, weil ich mich über die alten Küchenwege schon seit langem ärgere und mit diesem Plan genau den Teil des Hauses verbessern kann, der noch Verbesserungspotential hat. Sowas macht mir richtig Spaß.

Als erstes werde ich jetzt den Schreiner kontaktieren, denn ein Teil der Änderung ist auch ein neues Fenster zwischen Küche und Flur und wenn wir das auch noch hinkriegen, dann wird das alles super perfekt.

Sehr viel mehr ist heute nicht passiert.
Wenn ich den Tag im Geiste noch mal zurücküberdenke, dann war es gefühlt ein richtig guter Tag und so ein positives Endergebnis ist doch wunderbar, wenn das immer so wäre, gäbe es nie was zu meckern
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Sonntag, 26. Dezember 2021
Mayonnaise ohne Ei
Unseren täglichen Strandspaziergang, der nur dann täglich stattfindet, wenn das Wetter so angemessen mitspielt, dass nicht nur Kurgäste und eilige Hundeausführer unterwegs sind, diesen Strandspaziergang konnten wir heute ohne Wetterwiderigkeiten machen, allerdings war es schon nach 16h als wir aufbrachen, denn ich war vorher schwer beschäftigt.

Ich habe nämlich die Gelegenheit genutzt, helfende Hände im Haus zu haben, um mich entschlossen mit dem Problemküchenschrank auseinanderzusetzen, bei dem drei seiner vier großen Schubladen nur noch mit viel Hakelei auf- und zugeschoben werden konnten.

Das Problem begann im Sommer und wurde seitdem kontinuierlich schlimmer. K, den ich schon gebeten hatte, sich das anzuschauen und wenn möglich wieder gängig zu machen, zuckte nur die Achseln und sagte, er wüsste nicht, was er da tun könnte.
Deshalb wollte ich das Problem heute gemeinsam mit C lösen, denn hakende Schubladen in einem Küchenschrank, den ich täglich benutze, finde ich ganz entsetzlich grässlich. Nach meiner Erfahrung kann ich mit C gemeinsam alle Probleme lösen.

So kam es auch. Wir räumten erst alles aus, dann baute C die Schubladen aus und wir entdeckten, dass die Führungsschienen an den Seiten teilweise nicht mehr fest saßen. Es mussten nur alle Schrauben wieder festgedreht werden und das Hakel-Problem war behoben.
Wenn dann aber schon mal alles ausgeräumt ist, dann kann man auch gleich alles gründlich sauber machen und die Schubladeninhalte durchsortieren.
Am Ende sah der Küchenschrank dann aus wie neu, alles blitzte und glänzte, die Schubladen gingen butterweich auf und zu und der gesamte Inhalt war übersichtlich und ordentlich einsortiert.
Zu schade, dass es so nicht bleibt.

Zwischendurch hatte ich noch Teig für zwei neue Brote angesetzt, wenn alle Kinder wieder da sind, ist es wie früher, da habe ich auch täglich mindestens ein Brot gebacken.

Dann brachen wir zu unserem Spaziergang auf und ich war sehr stolz auf mich, dass ich diesmal als erstes die Windrichtung kontrollierte und wir deshalb nicht rechtsrum zum Strand gingen, sondern linksrum, was bedeutet, dass wir erst ein ganzes Stück im deutlich windgeschützteren Teil hinter den Dünen lang liefen (noch vertretbarer Gegenwind), bevor wir nach rechts auf den offenen Strand abbogen, auf dem wir dann noch mal rechtsrum eindrehten und so den Wind im Rücken hatten.
Das war heute die ganz eindeutig angenehmere Laufrichtung. Es sind immer noch Minusgrade und es wehte ein sehr frischer Wind, wenn man den von vorne ins Gesicht bekommt, dann ist das sehr schnell sehr fies.
Auf dem Strand war die oberste Sandschicht wieder zu weichem Zuckersand geworden, das Wasser, was da gestern noch gefroren drinsteckte, war wohl sublimiert, wie K es nannte (er hat es manchmal mit feinen Begriffen), auf alle Fälle war es weg und damit war die oberste Sandschicht nicht mehr gefroren, sondern weich und staubig, was, wenn der Wind von hinten kommt, nicht schlimm ist. Nur andersrum möchte man dann nicht gegenan laufen, aber das sagte ich ja schon.



Den Sonnenuntergang hatten wir schon verpasst, der war heute um 16.18h, es waren aber noch ein paar hübsche rote Streifen übrig.

Wieder zurück im Haus habe ich auf Ks speziellen Wunsch versucht, eine Mayonnaise ohne Ei und stattdessen mit Büchsenmilch zu machen.
Ich war ja sehr skeptisch, aber K bestand darauf, dass seine Mutter das früher auch immer so gemacht hätte und er wollte unbedingt, den Nudelsalat seiner Kindheit wieder essen.

Also probierte ich es heute aus, ich benutzte dazu folgendes Mischungsverhältnis (für eine große Portion Nudelsalat braucht es auch eine große Portion Mayonnaise)
170ml Büchsenmilch (das war die Hälfte der Büchsenmilchpackung, die wir extra für dieses Experiment erworben hatten)
etwas Senf und etwas Zitronensaft nach Gefühl, Mixer reinhalten und darauf ganz langsam nach und nach
340ml Rapsöl während des Mixens eintröpfeln.
Alle Zutaten zimmerwarm. Salz und Pfeffer nach Geschmack.

Und es wurde ein perfekte Mayonnaise. Ich gebe zu, ich hätte das niemals geglaubt, aber es wurde sogar eine sehr leckere Mayonnaise und ich denke, ich mache das jetzt immer so.

4 EL habe ich in ein extra Schüsselchen gefüllt und eine Knoblauchzehe reingepresst, voilà, perfekte Aioli.

Ks Nudelsalat steht jetzt draußen und zieht vor sich hin, ich schätze, ich habe hier morgen einen sehr zufriedenen Westfalenmann im Haus
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