anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 2. November 2021
Novemberig
Zur Zeit läuft das Leben grade recht ereignislos vor sich hin, ich habe nichts, über das ich mich jammernd beschweren müsste (außer natürlich über alles, weil ja noch nichts so ist, wie ich es gerne hätte, das ist aber bekannt und gildet deshalb nicht als Beschwerde), ich habe aber auch nichts, von dem ich jubelnd berichten könnte, eben weil ja noch nichts so ist, wie ich es gerne hätte.

Das Geschehen der Tage passt zur Zeit, alles ist irgendwie novemberig. Nicht Fisch, nicht Fleisch, noch nicht Winter, aber auch kein goldener Herbst mehr, nicht mehr warm, aber auch noch nicht kalt, noch kein Weihnachts- oder Jahresendstress, aber auch keine Aussicht auf freie Tage oder Urlaub, von allem etwas, aber nichts in Gänze. Grau halt, nicht polarisierend, sondern trüb gedimmt und ein bisschen langweilig, dafür ohne Ecken und Kanten.

Im Büro habe ich mich an mein neues Büro gewöhnt, aber nicht genug Schwung, es nun auch fertig einzurichten. Die allerdringendsten high priority Problemprojekte scheinen sich langsam in die richtige Richtung zu entwickeln, die to-do-Liste mit Dringend! und Superdringend! Ist zwar immer noch gut gefüllt, aber sie ist überschaubar geworden und es sind seit längerem keine wirklichen Drama-Mayday-Supergau Themen mehr neu dazugekommen.

Wirklich gelöst und erledigt ist aber auch noch nichts, es ist alles noch in der Entwicklung und es kann überall morgen den nächsten Knall geben.
Es bewegt sich zwar alles in die richtige Richtung, aber nur sehr langsam und in ganz kleinen Trippelschritten, dabei reicht ein falscher Tritt und es kommt doch noch zu einem schweren Sturz.

Ich bin müde, aber das ist normal, ich bin immer müde.
Ich habe aber auch keine Lust mehr. Keine Lust auf immer dieselben Dinge, darauf, die erwartbaren Fehler der anderen wieder und wieder zu korrigieren, Dinge zu tun, die ich schon hundertmal getan habe und die ich inzwischen so gern jemand anderem übergeben würde, allein, ich weiß nicht wem. Es findet sich niemand, weil ich auch keinen Plan habe, wie ich suchen könnte.
Mein oberstes to-do auf der Liste: Stellenausschreibungen auf den Weg bringen. Aber wie? Mit einer einfachen Zeitungsanzeige und einem online Angebot bei Stepstone? Wen findet man denn auf diesem Weg, doch sicher nur Menschen, die einen neuen Job suchen, warum sollte jemand sonst Stellenanzeigen lesen? Kann denn jemand, der mit seinem bisherigen Job nicht klarkommt oder zufrieden ist, überhaupt jemand sein, der in unser Team passt? Es ist kompliziert.

Und ich sehe aktuell nicht, dass es kurzfristig besser wird
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Montag, 1. November 2021
Fahrradausflug
Wir haben heute eine Fahrradtour durchs Ostwestfälische gemacht. Dafür haben wir die Fahrräder auf den Fahrradhalter am Auto geschnallt und dann in Rheda an der Ems wieder abgeladen. Dort sind wir dann über drei Stunden rumgefahren und haben uns die Gegend angesehen, das war sehr schön, aber auch sehr anstrengend.

Ich freue mich darauf, dort bald zu wohnen, aber erstmal muss ich mich heute ausruhen und morgen ist ja auch wieder Büro, bis sich die Dinge grundlegend ändern dauert es halt doch noch etwas
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Sonntag, 31. Oktober 2021
Einkaufstour
Ich bin hier zur Zeit etwas im Freizeitstress, so dass wenig Zeit für längere Blogtexte bleibt.
Gestern blieb genau gar keine Zeit, weshalb ich J bat, mich zu vertreten und als ich dann nachts um 2h, als ich endlich wieder zu Hause war, seinen Text las, habe ich mich für diese gute Idee sehr beglückwünscht, denn hätte ich das nicht getan, also ihn um Vertretung gebeten, dann wäre dieser Text nie geschrieben worden und das wäre ja nun wirklich schade gewesen.

K und ich waren gestern den ganzen Tag unterwegs. Erst im Ostwestfälischen, das Grab schön machen, dann in ganz vielen Einkaufsläden, weil ich dieses Knäckebrot kaufen wollte, was tatsächlich gar nicht so einfach zu finden ist.
Außerdem hatte ich durch Zufall vorgestern etwas sehr ähnliches bei Aldi gefunden, nämlich eine Tüte Finn Crisps Snacks seeds'n sea salt, die es dort unter den Sonderprodukten gab, so dass ich den Ehrgeiz entwickelte, alle Tüten, die es davon noch in anderen Aldiläden geben könnte, aufkaufen zu wollen.

Im Ergebnis waren wir deshalb gestern in drei verschiedenen Aldiläden (Ausbeute genau einen Tüte), und außerdem in einem riesigen Edekamarkt (die haben nur ein begrenztes Angebot an Wasa Knäcke gelistet, shame on you), einem Kauflandmarkt (Volltreffer, ich habe gleich 5 Pakete Knäcke 100 gekauft) und einem Lidlmarkt (die hatten andere Wasa Snacks).
Natürlich musste ich in jedem Laden sehr gründlich gucken, ob es nicht vielleicht doch irgendwo in einer versteckten Ecke noch das gesuchte Knäcke gab und wenn man so gründlich guckt, dann findet man viele Dinge, die man gar nicht gesucht hat, dann aber spontan entdeckt, dass man sie unbedingt auch braucht, so dass wir am Ende des Tages nicht nur fünf Pakete des gewünschten Knäckebrotes und eine Tüte Knäcke-Snacks erworben hatten, sondern eben auch noch dieses und jenes und insgesamt haben wir in allen Geschäften zusammengerechnet über 200 Euro ausgegeben, weil wir Knäckebrot kaufen wollten.

Und nein, das liegt nicht an der Inflation, obwohl Knäckebrot schon sehr teuer geworden ist, sondern an meiner mangelnden Selbstdisziplin, wenn ich in Aldiläden durch die Sonderregale stöbere und zusätzlich in Supermärkten einkaufe, die ich sonst nicht betrete und deshalb an das Sortiment nicht gewöhnt bin.
Besonders krass fiel mir das in diesem Kauflandmarkt auf, wo gefühlt die Hälfte aller Waren, die dort angeboten werden, Erinnerungstriggerpunkte aus der Vergangenheit bedienen und mir ansonsten seit Ewigkeiten nirgendwo mehr begegnet sind.
So kaufte ich zum Beispiel einige Pakete Boursin und Le Tartar, ich wusste gar nicht, das die Firmen noch existieren, weil die Produkte in den Läden, in die ich sonst gehe, seit Jahren nicht mehr gelistet sind.

Als wir mit den Einkäufen fertig waren, besuchten wir die Mutter und brachten ihr ein neues iPad, weil das alte wirklich schon so alt ist, dass es schon seit längerem von den iOs-Update-Aktualisierungen ausgeschlossen ist, ich hoffe, jegtzt funktioniert bei ihr wieder alles.

Anschließend waren wir mit der Schwester verabredet und so wurde es ein später Abend, weil solche Treffen eigentlich immer bis weit nach Mitternacht dauern.

Heute haben wir hier das Haus geputzt und die Süßigkeitenkiste durchsortiert. Halloween ist etwas sehr, sehr praktisches, ich bin alle alten Süßigkeiten losgeworden, das war prima
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Sonntag, 31. Oktober 2021
Kommunikationswissenschaft
Eigentlich war meine Aufgabe, hier einen tollen Text zu hinterlassen, damit meine Mutter ihren Blog in guten Händen wissen durfte.

Leider bin ich ihr Sohn, deshalb habe ich gründlich die Zeit aus den Augen verloren und, hups, es ist schon so spät und ich bin müde.


Ich habe heute SOPs geschrieben. Standard Operating Procedures sind in der Industrie absolut allmächtig (ich weiß nicht ob das andere Branchen auch so haben?), deshalb ist es natürlich nur schick und fein, dass der Studentenverband der Leute die später mal in die Industrie wollen auch so Dinger hat.

Ich habe also einen Text geschrieben, um Leuten einen Prozess zu erklären.
Ich finde diesen Prozess im Kern nicht sehr kompliziert, viele Dinge sind offensichtlich wenn man sie einmal gesagt bekommt.
Wenn man sie allerdings nicht gesagt bekommt, dann sind sie allerdings auch nicht offensichtlich, ganz nach dem Prinzip "Ich weiß nicht, was ich nicht weiß".

Da ich mich erfolgreich fast ein Jahr darum gedrückt habe, diese SOP zu schreiben und stattdessen ebenso ein Jahr improvisiert habe, weiß zumindest ich jetzt genau, was ich will und brauche und wie das Resultat am Ende aussehen soll und muss. Den Prozess habe ich also verstanden, jetzt geht es nur noch darum, ihn auch in Worte zu gießen.

Das ist schwieriger als man denkt. Es ist offensichtlich schwierig, das wird kaum einer bestreiten, aber selbst wenn man weiß wie kompliziert das ist, unterschätzt man es immer noch.
Der Anspruch einer SOP ist naturgemäß Fehlerfreiheit.
Dafür wird sie optimalerweise komplett gelesen.
Jetzt stellt sich das Problem vor, dass die Leute die SOPs in der Regel nicht nur nicht komplett, sondern meist gar nicht lesen.
Hm. Unpraktisch.

Ich beginne also meine SOP mit einem Kapitel Null - "TL;DR".
Da fasse ich das wichtigste zusammen, um das Klientel abzuholen, was nur Motivation für höchstens sechs Zeilen hat.
Wie fasst man aber nun einen Prozess zusammen, an dem kein Einzelteil erklärungsbedürftig ist, aber jedes einzelne Teil erwähnungsbedürftig?

"Bei Fragen schreibt mir einfach eine Mail".

Seufz.

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Samstag, 30. Oktober 2021
Auto, Arzt und Alles paletti
Heute hatte ich um 8h einen Termin zum Räderwechsel in der Autowerkstatt, d.h. ich war für meine Verhältnisse schon früh unterwegs.

Die Werkstatt sagte, sie hätten auch die Reifen für das andere Leroy-Auto aus dem Reifenlager mitgebracht und wollten wissen, wann der Seat zum Reifenwechsel kommt.
Ich sagte, dass ich glaube, dass die anderen Leroy-Reifen wahrscheinlich die Sommerreifen seien, weil der Seat im Februar nach Berlin gebracht worden sei und im Frühjahr sicher nicht zum Reifenwechsel da war.
Die Werkstattjungs prüften erstaunt, welche Reifen sie da aus dem Lager geholt hatten und mussten zugeben, dass es tatsächlich Sommerreifen seien.
N ist also einfach das ganze Jahr mit Winterreifen weitergefahren und jetzt hat ein Wechsel der Reifen auch keinen Sinn mehr. Ich habe aber versprochen, die Reifen demnächst dort abzuholen, weil ich verstehen kann, dass sie die nicht auf ewig dort lagern wollen.
Eigentlich habe ich an der Stelle, wo sonst im Keller Platz für die Reifen gewesen wäre, jetzt eine halbe Eiche gelagert, aber es wird sich wohl noch irgendwo ein anderes Plätzchen finden lassen.

Den Rest des Vormittags habe ich home geofficed bis es Zeit wurde, für meinen Grippeimpftermin.
Beim Arzt war eine Menge los und vor mir stand eine kleine, alte Frau am Ticketcounter der MTAs und sagte als sie dran war, dass ihr Mann alle drei Monate zum Blutabnehmen kommen müsse, dass er aber heute keine Zeit hätte und deshalb sei sie jetzt gekommen.

Das war richtig süß, weil die MTAs echte Probleme hatten, ihr zu erklären, dass sie ihr Blut nicht wollten, weil sie damit nichts anfangen könnten, das Mütterchen war sehr beleidigt deshalb und fühlte sich sicherlich diskriminiert.
So entsteht so was, konnte ich heute live bei zugucken.

Am Nachmittag machte ich einen Ausflug nach Emsdetten, dort gibt es nämlich einen wirklich wunderbaren Secondhandladen und ich hatte spontan das Gefühl, dass ich dort mal wieder stöbern wollte.

Gekauft habe ich außer einem sehr schönen Schal auch eine Wendejeans. So etwas habe ich vorher noch nie gesehen, aber diese Hose kann man von innen und von außen tragen, das finde ich ungemein faszinierend.

Am Abend machten wir zu zweit noch einen Ausflug zum Grabschmuckkauf, morgen wollen wir nämlich ins Ostwestfälische fahren, um das Grab von Ks Eltern für Allerheiligen schön zu machen. Sowas gehört sich in Westfalen so.

Und schließlich gab es noch einen neuen Geschwindigkeitsrekord vom Finanzamt. Ich hatte für eine Grundstücksgesellschaft am 17.10. die Steuererklärung abgegeben und zwei Tage später per Post noch geänderte Vertragsunterlagen beleghaft hinterhergeschickt - und am 27.10. ist der dazu passende Steuerbescheid schon ergangen. So etwas habe ich in den über 35 Jahren, die ich jetzt schon in diesem Beruf arbeite, noch überhaupt gar nie erlebt.
Besonders erfreulich war, dass der Bescheid ohne irgendwelche Abweichungen genau so ergangen ist, wie ich die Details in der Steuererklärung eingetragen hatte. Da sich hier im Vergleich zum Vorjahr richtig viel geändert hatte und ich außerdem ein kompliziertes Finanzierungsgeschäft neu erklärt hatte, ging ich eigentlich von umständlichen Nachfragen und Einwendungen aus, aber nein, alles genauso beschieden, wie ich es haben wollte und das auch noch in Blitzzeit, besser geht ja wohl nicht.
Das war eine große Freude
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Freitag, 29. Oktober 2021
Sonnenblumen
Das ging jetzt schnell.

Ich hatte ja mal die Überlegung, von den Sonnenblumen, die am Feldrand in den Rieselfeldern stehen und an denen ich täglich auf dem Weg zur Arbeit vorbeifahre, jeden Tag ein Foto zu machen, um den Verfall ganz langsam im Zeitablauf zu dokumentieren, es scheiterte aber unter anderem daran, dass ich nicht täglich eine passende Möglichkeit hatte, neben den Blumen anzuhalten und ein Foto aufzunehmen. An manchen Tagen war ich zu früh, da war es noch dunkel, an anderen war ich zu spät, sprich, ich hatte es so eilig, dass ich keine Zeit für einen Zwischenstopp hatte, an manchen Tagen regnete es und ich war zu bequem.

Und dann war ich natürlich auch zwei Wochen lang gar nicht da, es fehlten also viele Fotos für eine sinnvolle Reihe.
Als ich aber am Montag das erste Mal wieder dort langfuhr und die Sonnenblumen sah, machte ich doch wieder ein Foto, vor allem weil mich faszinierte, dass die Veränderung auf den ersten Blick kaum zu bemerken war.
In den letzten zwei Wochen sind nicht nur zwei Wochen Herbst über die Blumen hinweggezogen, sondern auch der wüste Hendriksturm, aber sie haben allen Angriffen getrotzt.

Als ich heute dann wieder ein Foto machen wollte, waren sie weg. Einfach komplett verschwunden. Der Bauer hatte das Feld gepflügt und dabei sind ihm die Sonnenblumengerippe wohl mit unter den Pflug gekommen, auf alle Fälle ist nichts mehr übrig.
Insgesamt habe ich also nur an neun Tagen Fotos gemacht - aber immerhin, hier ist die gesamte Reihe:



Ansonsten folgte nach dem Foto ohne Motiv nur ein langer Bürotag, der brachte keinen weiteren Blogcontent
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Donnerstag, 28. Oktober 2021
Gibt nichts zu erzählen
Es ist schon wieder deutlich zu spät, um noch genug Energie für einen längeren Blogeintrag zu haben.

Ich stelle fest, ich mag es, mit einer Entschuldigung zu beginnen, das nimmt den Druck raus, einen guten Text abliefern zu müssen, denn immerhin habe ich mit der Entschuldigung ja schon einen ganzen Satz geschrieben und damit das Mindestsoll erfüllt. Wenn ich wollte, könnte ich nach diesem einen Satz auf Veröffentlichen drücken - und es würde als Blogeintrag für heute gelten.

Tatsächlich habe ich aber wirklich nicht viel zu erzählen, es war ein langer Bürotag, den ich um 18h leicht hektisch und sehr kurzfristig abrupt beendete, weil ich um 18.30h Massage hatte.
Massage heute war wichtig, denn ich habe seit vier Tagen einen steifen Hals und ich hoffte, da könnte die Physiofrau helfen. Konnte sie auch, denke ich mal, sie hat auf alle Fälle eine halbe Stunde sehr erfolgreich auf allen schmerzhaften Stellen am Hals rumgedrückt und mir für zu Hause viel Wärme empfohlen, weshalb ich seit zwei Stunden mit einem Körnerkissen um den Hals vor dem Rechner sitze. Schau'n wir mal wie es sich morgen anfühlt.

Zum Abendesse gab es Salat und Käsespätzle und mehr ist wirklich nicht passiert, von dem ich erzählen könnte
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