anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 31. Oktober 2021
Kommunikationswissenschaft
Eigentlich war meine Aufgabe, hier einen tollen Text zu hinterlassen, damit meine Mutter ihren Blog in guten Händen wissen durfte.

Leider bin ich ihr Sohn, deshalb habe ich gründlich die Zeit aus den Augen verloren und, hups, es ist schon so spät und ich bin müde.


Ich habe heute SOPs geschrieben. Standard Operating Procedures sind in der Industrie absolut allmächtig (ich weiß nicht ob das andere Branchen auch so haben?), deshalb ist es natürlich nur schick und fein, dass der Studentenverband der Leute die später mal in die Industrie wollen auch so Dinger hat.

Ich habe also einen Text geschrieben, um Leuten einen Prozess zu erklären.
Ich finde diesen Prozess im Kern nicht sehr kompliziert, viele Dinge sind offensichtlich wenn man sie einmal gesagt bekommt.
Wenn man sie allerdings nicht gesagt bekommt, dann sind sie allerdings auch nicht offensichtlich, ganz nach dem Prinzip "Ich weiß nicht, was ich nicht weiß".

Da ich mich erfolgreich fast ein Jahr darum gedrückt habe, diese SOP zu schreiben und stattdessen ebenso ein Jahr improvisiert habe, weiß zumindest ich jetzt genau, was ich will und brauche und wie das Resultat am Ende aussehen soll und muss. Den Prozess habe ich also verstanden, jetzt geht es nur noch darum, ihn auch in Worte zu gießen.

Das ist schwieriger als man denkt. Es ist offensichtlich schwierig, das wird kaum einer bestreiten, aber selbst wenn man weiß wie kompliziert das ist, unterschätzt man es immer noch.
Der Anspruch einer SOP ist naturgemäß Fehlerfreiheit.
Dafür wird sie optimalerweise komplett gelesen.
Jetzt stellt sich das Problem vor, dass die Leute die SOPs in der Regel nicht nur nicht komplett, sondern meist gar nicht lesen.
Hm. Unpraktisch.

Ich beginne also meine SOP mit einem Kapitel Null - "TL;DR".
Da fasse ich das wichtigste zusammen, um das Klientel abzuholen, was nur Motivation für höchstens sechs Zeilen hat.
Wie fasst man aber nun einen Prozess zusammen, an dem kein Einzelteil erklärungsbedürftig ist, aber jedes einzelne Teil erwähnungsbedürftig?

"Bei Fragen schreibt mir einfach eine Mail".

Seufz.

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Samstag, 30. Oktober 2021
Auto, Arzt und Alles paletti
Heute hatte ich um 8h einen Termin zum Räderwechsel in der Autowerkstatt, d.h. ich war für meine Verhältnisse schon früh unterwegs.

Die Werkstatt sagte, sie hätten auch die Reifen für das andere Leroy-Auto aus dem Reifenlager mitgebracht und wollten wissen, wann der Seat zum Reifenwechsel kommt.
Ich sagte, dass ich glaube, dass die anderen Leroy-Reifen wahrscheinlich die Sommerreifen seien, weil der Seat im Februar nach Berlin gebracht worden sei und im Frühjahr sicher nicht zum Reifenwechsel da war.
Die Werkstattjungs prüften erstaunt, welche Reifen sie da aus dem Lager geholt hatten und mussten zugeben, dass es tatsächlich Sommerreifen seien.
N ist also einfach das ganze Jahr mit Winterreifen weitergefahren und jetzt hat ein Wechsel der Reifen auch keinen Sinn mehr. Ich habe aber versprochen, die Reifen demnächst dort abzuholen, weil ich verstehen kann, dass sie die nicht auf ewig dort lagern wollen.
Eigentlich habe ich an der Stelle, wo sonst im Keller Platz für die Reifen gewesen wäre, jetzt eine halbe Eiche gelagert, aber es wird sich wohl noch irgendwo ein anderes Plätzchen finden lassen.

Den Rest des Vormittags habe ich home geofficed bis es Zeit wurde, für meinen Grippeimpftermin.
Beim Arzt war eine Menge los und vor mir stand eine kleine, alte Frau am Ticketcounter der MTAs und sagte als sie dran war, dass ihr Mann alle drei Monate zum Blutabnehmen kommen müsse, dass er aber heute keine Zeit hätte und deshalb sei sie jetzt gekommen.

Das war richtig süß, weil die MTAs echte Probleme hatten, ihr zu erklären, dass sie ihr Blut nicht wollten, weil sie damit nichts anfangen könnten, das Mütterchen war sehr beleidigt deshalb und fühlte sich sicherlich diskriminiert.
So entsteht so was, konnte ich heute live bei zugucken.

Am Nachmittag machte ich einen Ausflug nach Emsdetten, dort gibt es nämlich einen wirklich wunderbaren Secondhandladen und ich hatte spontan das Gefühl, dass ich dort mal wieder stöbern wollte.

Gekauft habe ich außer einem sehr schönen Schal auch eine Wendejeans. So etwas habe ich vorher noch nie gesehen, aber diese Hose kann man von innen und von außen tragen, das finde ich ungemein faszinierend.

Am Abend machten wir zu zweit noch einen Ausflug zum Grabschmuckkauf, morgen wollen wir nämlich ins Ostwestfälische fahren, um das Grab von Ks Eltern für Allerheiligen schön zu machen. Sowas gehört sich in Westfalen so.

Und schließlich gab es noch einen neuen Geschwindigkeitsrekord vom Finanzamt. Ich hatte für eine Grundstücksgesellschaft am 17.10. die Steuererklärung abgegeben und zwei Tage später per Post noch geänderte Vertragsunterlagen beleghaft hinterhergeschickt - und am 27.10. ist der dazu passende Steuerbescheid schon ergangen. So etwas habe ich in den über 35 Jahren, die ich jetzt schon in diesem Beruf arbeite, noch überhaupt gar nie erlebt.
Besonders erfreulich war, dass der Bescheid ohne irgendwelche Abweichungen genau so ergangen ist, wie ich die Details in der Steuererklärung eingetragen hatte. Da sich hier im Vergleich zum Vorjahr richtig viel geändert hatte und ich außerdem ein kompliziertes Finanzierungsgeschäft neu erklärt hatte, ging ich eigentlich von umständlichen Nachfragen und Einwendungen aus, aber nein, alles genauso beschieden, wie ich es haben wollte und das auch noch in Blitzzeit, besser geht ja wohl nicht.
Das war eine große Freude
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Freitag, 29. Oktober 2021
Sonnenblumen
Das ging jetzt schnell.

Ich hatte ja mal die Überlegung, von den Sonnenblumen, die am Feldrand in den Rieselfeldern stehen und an denen ich täglich auf dem Weg zur Arbeit vorbeifahre, jeden Tag ein Foto zu machen, um den Verfall ganz langsam im Zeitablauf zu dokumentieren, es scheiterte aber unter anderem daran, dass ich nicht täglich eine passende Möglichkeit hatte, neben den Blumen anzuhalten und ein Foto aufzunehmen. An manchen Tagen war ich zu früh, da war es noch dunkel, an anderen war ich zu spät, sprich, ich hatte es so eilig, dass ich keine Zeit für einen Zwischenstopp hatte, an manchen Tagen regnete es und ich war zu bequem.

Und dann war ich natürlich auch zwei Wochen lang gar nicht da, es fehlten also viele Fotos für eine sinnvolle Reihe.
Als ich aber am Montag das erste Mal wieder dort langfuhr und die Sonnenblumen sah, machte ich doch wieder ein Foto, vor allem weil mich faszinierte, dass die Veränderung auf den ersten Blick kaum zu bemerken war.
In den letzten zwei Wochen sind nicht nur zwei Wochen Herbst über die Blumen hinweggezogen, sondern auch der wüste Hendriksturm, aber sie haben allen Angriffen getrotzt.

Als ich heute dann wieder ein Foto machen wollte, waren sie weg. Einfach komplett verschwunden. Der Bauer hatte das Feld gepflügt und dabei sind ihm die Sonnenblumengerippe wohl mit unter den Pflug gekommen, auf alle Fälle ist nichts mehr übrig.
Insgesamt habe ich also nur an neun Tagen Fotos gemacht - aber immerhin, hier ist die gesamte Reihe:



Ansonsten folgte nach dem Foto ohne Motiv nur ein langer Bürotag, der brachte keinen weiteren Blogcontent
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Donnerstag, 28. Oktober 2021
Gibt nichts zu erzählen
Es ist schon wieder deutlich zu spät, um noch genug Energie für einen längeren Blogeintrag zu haben.

Ich stelle fest, ich mag es, mit einer Entschuldigung zu beginnen, das nimmt den Druck raus, einen guten Text abliefern zu müssen, denn immerhin habe ich mit der Entschuldigung ja schon einen ganzen Satz geschrieben und damit das Mindestsoll erfüllt. Wenn ich wollte, könnte ich nach diesem einen Satz auf Veröffentlichen drücken - und es würde als Blogeintrag für heute gelten.

Tatsächlich habe ich aber wirklich nicht viel zu erzählen, es war ein langer Bürotag, den ich um 18h leicht hektisch und sehr kurzfristig abrupt beendete, weil ich um 18.30h Massage hatte.
Massage heute war wichtig, denn ich habe seit vier Tagen einen steifen Hals und ich hoffte, da könnte die Physiofrau helfen. Konnte sie auch, denke ich mal, sie hat auf alle Fälle eine halbe Stunde sehr erfolgreich auf allen schmerzhaften Stellen am Hals rumgedrückt und mir für zu Hause viel Wärme empfohlen, weshalb ich seit zwei Stunden mit einem Körnerkissen um den Hals vor dem Rechner sitze. Schau'n wir mal wie es sich morgen anfühlt.

Zum Abendesse gab es Salat und Käsespätzle und mehr ist wirklich nicht passiert, von dem ich erzählen könnte
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Mittwoch, 27. Oktober 2021
Tour durchs Sauerland
Über 12h war ich heute unterwegs, eine Tour quer durchs Sauerland mit diversen Besprechungen an verschiedenen Orten.

Das Kreishaus in Meschede ist innen rund, weil es ja das Kreishaus ist. Die Sauerländer haben eine eigenartige Logik.

Der Besprechungsraum, in dem unser Termin heute stattfand, hieß "Henne". Weil ich in Heimatkunde schon immer eine Niete war und außerdem grade mit dem Humor der Sauerländer konfrontiert worden war, fragte ich, ob das die sauerländische Art des Genderns wäre oder ob es auch einen Besprechungsraum "Hahn" gäbe.
Das war aber gar nicht lustig, weil Henne im Sauerland ein Fluss ist und ich mit ignoranter Unwissenheit peinlich auffiel. Tja.

In den anderen Terminen habe ich mich nicht ganz so viel blamiert und als Abschluss des Tages blieb sogar noch genug Zeit für einen Abstecher zu Sockenfalke.

Rückwärts betrachtet war das ein recht erfolgreicher Tag heute und insgesamt ist alles gut gelaufen, aber jetzt bin ich platt und k.o. und möchte nur noch ins Bett
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Montag, 25. Oktober 2021
Neues Büro
Im Büro hatten die Mitarbeiter in den letzten zwei Wochen den Ringtausch der Räume abgewickelt. Ich hatte ja vor meiner Abfahrt alle Dinge in meinem alten Büro zusammengeräumt und genaue Akten-Umzugs- und Papiermüllanweisungen hinterlassen.

Das wurde sauber ausgeführt, als ich heute morgen dann das erste Mal mein neues Büro betrat, stand dort neben einem Riesenstapel Akten auch all mein sonstiger Bürokrempel, den ich in zwei Kisten zusammengeräumt hatte und so war ich dann erst mal bis mittags damit beschäftigt, das alles wieder auszupacken und das neue Büro damit irgendwie einzurichten. Vor allem auch das Verkabeln und neu Zusammenstecken all der Hardwarekomponenten, die in einem Büro gebraucht werden, ist schon eine tagesfüllende Beschäftigung.

Aber jetzt läuft alles, morgen kommt noch ein Hausmeister und macht "das mit den Kabeln mal schön", inzwischen gefällt mir mein neues Büro also ganz gut.

Der Rest des Tages bestand aus Abarbeiten von Dingen, die vor Ort besser zu erledigen sind als vom Home-Office aus, Postberge aus Papier warteten neben verschiedenen Mitarbeitern, die nur mal eben kurz was besprechen wollten.

Und weil im Büro eine andere Arbeitsatmosphäre herrscht als zu Hause, war es mal wieder nach 20h als ich endlich einpackte und nach Hause fuhr.

Für Morgen stehen dafür den ganzen Tags auswärtige Termine an, das wird bestimmt ganz nett
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Montag, 25. Oktober 2021
Unterwegs
Das war ein langer und anstrengender Tag heute, aber im Ergebnis sind wir jetzt alle heil in Greven angekommen, das Haus auf Borkum wurde aufgeräumt und geputzt verlassen, der Kühlschrankinhalt ist bereits in Greven wieder eingeräumt, jetzt sind wir satt und müde und ich sehne mich nach meinem Bett.

K kam heute morgen gegen 10.30h auf Borkum an, wir fuhren vom Flugplatz direkt zum Onkel, haben dort noch ein paar Dinge besprochen und uns dann wieder verabschiedet, insgesamt waren wir aber erst nach 12h wieder am Haus, um 14.40h ging die Fähre, ich wurde etwas hektisch.
Klappte aber alles gut und perfekt im Zeitplan.

In Eemshaven lag die neue AidaCosma im Hafen, die wurde von der MeyerWerft ohne Innenleben rückwärts die Ems bis in die Nordsee geschleppt, in Eemshaven werden jetzt noch die schweren Maschinen- und Einzelteile eingebaut. Wenn die schon in der Werft in Papenburg eingebaut worden wären, hätte man das Schiff nicht mehr durch die Ems schleppen können.
Es ist für mich auch so schon immer ein Wunder, dass diese Riesenmonsterschiffe überhaupt durch diesen kleinen, schmalen Fluß gezerrt werden können.


Auf der Fähre war so eine hippe Livestyle Trulla, die sich gewaltig über diese Dreckschleuder Kreuzfahrtschiff aufregte. Als K ihr erklärte, dass die AidaCosma zu 100% mit LNG fährt, sagte sie, die Schiffe wären aber trotzdem eine schreckliche Umweltsünde, weil dort jeden Tag Tonnen an Lebensmittel vernichtet werden.
Bei einer derart überzeugten "ichbindagegen-Einstellung" kann man dann nur noch die Schultern zucken und sich über das schöne Wetter unterhalten.

Ich meine, ich bin auch absolut und ganz sicher ohne Einschränkungen gegen diese Kreuzfahrtschiffe, weil ich sie einfach nur komplett überflüssig finde und diesen dekadenten Überkonsum, den sie repräsentieren, blödsinnig finde, dass aber an den Lebensmitteln, die dort weggeworfen werden, festzumachen, auf so abenteuerliche Argumente komm ja noch nicht mal ich.

Von Eemshaven fuhren wir nach Leer, den Vater besuchen, der freute sich sehr, vor allem weil seine Enkeltochter dabei war, das ist ja dann immer etwas extra Besonderes.

Bevor wir in Leer losfuhren bemerkte K den Tachostand und meinte, wir haben gleich ein kleines Kilometerjubiläum, es gelang mir tatsächlich, die 100000 passend im Foto festzuhalten. Statt Tusch gratulierte die Natur vor uns in dem Moment mit einem sehr stilvoll inszenierten Abendhimmel


Kurz bevor wir zu Hause waren, fiel uns auf, dass wir heute alle noch nichts gegessen hatten, mit einem Zwischenstopp in einem Burgerladen konnten wir auch dieses Problem beheben
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