anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 11. März 2021
Die Erleichterung, das bisherige Leben erledigt zu haben
Ich habe heute mit einer Kollegin aus dem Mutterhaus telefoniert und statt solide und seriös dienstliche Dinge zu besprechen, haben wir fast anderthalb Stunden über Gott und die Welt, Kinder, Küche, Kirche und das sonstige Leben geredet und ich stellte fest, dass ich mich schon lange nicht mehr so gut und so gerne und so erholsam mit einem anderen Menschen unterhalten habe (mein Westfalenmann jetzt mal ausgenommen, der gildet nicht, mit dem kann ich mich immer gut unterhalten).
Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich ungemein heilfroh bin, dass ich in der heutigen Zeit keine kleinen Kinder und auch keine schulpflichtigen Kinder mehr zu verantworten habe, auch wenn sich in den letzten 25 Jahren gesellschaftlich vieles verbessert hat, so ist es doch immer noch weit entfernt von gut und ihr Bericht über das Leben einer Mutter von heute hat bei mir einen richtigen Erleichterungsbooster gezündet: Was'n Glück, dass ich das alles hinter mir habe
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Mittwoch, 10. März 2021
Pfützentheater
Das ist die Packstation in Greven, die ich als bevorzugte Lieferadresse regelmäßig angebe,



heute habe ich gelernt, dass sie nur eine Schönwetterpackstation ist, denn wenn es regnet entsteht genau vor dem Eingabedisplay eine sehr große Pfütze, die auch gar nicht mal wenig tief ist. Zumindest eindeutig tiefer als die Ledersohlen meiner Chelseaboots abkönnen und trocken halten.

Memo to myself: Ein Paar Gummistiefel ins Auto stellen, damit ich künftig auch bei Regenwetter Pakete aus der Packstation trockenen Fußes abholen kann.

Gelernt habe ich außerdem, dass die Packstationbefüller auch zwei Pakete in ein Fach packen, wenn die beide an dieselbe PostID adressiert sind. Bis ich das aber wirklich richtig gelernt und begriffen hatte, brauchte es eine Viertelstunde, in der ich immer wieder verzweifelt versuchte, die Packstation dazu zu bringen, dass sie mir für das zweite Paket, das mir die App zum Abholen bereit angekündigt hatte, auch noch ein Türchen öffnet. Das tat sie nämlich hartnäckig nicht, sondern es sprang immer nur wieder dasselbe Türchen auf, natürlich das ganz unten unter dem Eingabefeld, das genau über der großen Pfütze.
Da hatte ich ja schon ein Päckchen rausgeholt, kann ich ahnen, dass in demselben Türchen noch ein Päckchen versteckt ist? Das fand ich erst als ich nach einer Viertelstunde fruchtlosen Rumprobierens auf die glorreiche Idee kam, mal mit meinem Handy tief in das Fach zu leuchten (inzwischen hatte ich eh patschnasse Füße, da war es irgendwann halt auch egal) - und da lag dann das zweite Päckchen, was laut App auch abgeholt werden sollte.
Das machte alles keine sehr gute Laune. Da half es auch nichts mehr, dass das zweite Päckchen das von der Versandapotheke war, der ich vor zwei Wochen mein zweites Set an Berechtigungsgutscheinen für Masken geschickt hatte. Die hatten mir tatsächlich komplett kostenfrei 24 FFP2 Masken geschickt. Jetzt gibt es in diesem Haushalt so viele FFP2 Masken, dass ich mir schon wieder Sorgen mache, ob wir die auch alle aufbrauchen, bis die Pandemie ein Ende hat.

In dem ersten Päckchen waren übrigens Batterien, aus einer Bestellung, die wohl in vier Einzelteilen geliefert wird, auch so ein Logistikwahnsinn, der mich nur den Kopf schütteln lässt. Wie kann man denn an solchen Bestellungen noch etwas verdienen, wenn man viermal Porto bezahlen muss als Unternehmen? Ich verstehe das nicht, aber ab 29 Euro liefern die versandkostenfrei
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Montag, 8. März 2021
Ein weiterer langweiliger Tag im Büro
Ein ausgesprochen unsensationeller Tag.
Ich habe ihn mit Arbeit im Büro verbracht, da gibt es weiter nichts zu zu sagen.
Als ich am Abend nach Hause kam, hatte ich schlechte Laune und keine Lust mehr zu irgendwas.
Wir hatten noch eine doppelte Portion Gulasch im Kühlschrank, die nur in der Mikrowelle erwärmt zu werden brauchte, so dass ich keinen Kochzielkonflikt überdenken musste. An Abenden, an denen ich mit schlechter Laune nach Hause komme und keine Lust mehr zu irgendwas habe, habe ich meist auch keine Lust mehr, etwas zu kochen, was aber nicht bedeutet, dass ich im Laufe des Abends nicht doch noch Hunger bekomme, was mich dann in eine missliche Lage bringt, nämlich diesen Kochzielkonflikt und meine schlechte Laune noch verstärkt.
Immerhin das konnte ich heute Abend abwenden, so dass der Tag ohne eine weitere schlechte- Laune-Eskalation zu Ende gehen kann
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Sonntag, 7. März 2021
Zurück auf dem Festland
Das Fliegen heute hat geklappt, allerdings verschlechterten sich die Wetterprognosen ab Mittag schon wieder, so dass wir um 13h aufbrachen und Punkt 14.40h waren wir dann auch schon in Greven, die Kameras in beiden Häusern protokollieren eine minutenscharfe Ab- und Ankunft, so dass wir mit exakt 100 Minuten heute eine Punktlandung für unsere interne Vergleichsrichtschnur bei der Reise von Haus zu Haus hingelegt haben. Ks Rekord steht bei 94 Minuten, da war er aber auch alleine, musste kein Gepäck verstauen und hatte in Münster wahrscheinlich eine Parkposition direkt am GAT. Dafür geht nämlich auch immer richtig Zeit drauf, je nach dem wo man den Flieger auf dem Vorfeld abstellen darf, kann man bis zu 10 Minuten laufen, bis man endlich aus dem Flughafenbereich raus und am Auto ist.
Die Flugzeit war mit 43 Minuten heute auch eine Minute schneller als üblich, wir hatten ein wenig Schiebewind. Die Sichten waren wirklich nicht berauschend und die Wolkendecke hing mit rund 2000 Fuß auch recht niedrig, so dass wir auf 1500 Fuß immer sorgfältig um die Windräder drumherum geflogen sind, alles in allem war es kein echter Spaßflug, aber wir wollten ja auch nur wieder heil aufs Festland.

Die nächsten drei Wochen ist jetzt also wieder jeden Tag Büro angesagt, meine Laune bewegt sich bei dieser Aussicht irgendwo auf Ameisenkniehöhe, aber nur noch 1.295 Tage, ich zähle weiter tapfer abwärts
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Samstag, 6. März 2021
Fähre gebucht
K findet das Ausklappsofa zwar nicht besonders bequem, aber trotzdem haben wir bis halb elf geschlafen und ich bin erst um 12h alarmiert aus dem Bett gesprungen als die Sirene heulte und mir klar wurde, dass es bereits 12h ist und der Fährkartenschalter am Bahnhof aktuell nur bis 13h geöffnet ist.
Ich wollte am Montag nämlich eine Autofähre für den 26. März reservieren und durfte erfahren, dass schon alles ausgebucht ist, es gab noch eine Zusatzfähre abends ab Eemshaven, die sie mir anboten und die ich dann natürlich dankend annahm. Am 26.3. ist der letzte Schultag und damit natürlich Anreisetag für Osterurlauber, Corona hin oder her, erstmal buchen.
Nun sind aber im Laufe der Woche die neuen Coronaregeln rausgekommen und zumindest bis zum 28.3. ist hier noch alles zu, keine Anreise für Urlauber, deshalb hat die AG Ems auch ihren aktuellen, extrem eingeschränkten Coronafahrplan bis zum 28.3. verlängert, was wiederum bedeutete, dass alle bisherigen Reservierungen hinfällig waren.

Weil ich aber nun am 26.3. unbedingt das Auto mitnehmen möchte, musste ich heute schnell sein und die einzige Fähre, die noch fuhr, neu reservieren, denn durch die Stornierung des geplanten Fahrplans waren auch die bisherigen Buchungen für diese Fähre aufgehoben worden, so dass die Plätze auf dieser Fähre nun nach dem Windhundprinzip neu vergeben wurden. Und erfahrungsgemäß geht das vor Ort und persönlich deutlich besser als online.
Das fiel mir erst ein als ich um 12h die Samstagssirene hörte und ich musste nicht nur aufstehen, sondern auch dringend Haare waschen, denn meine Sandengelkapriolen von gestern hatten reichlich Sandreste in den Haaren hinterlassen. Aber es klappte alles, um 12.55h war ich am Schalter der Kleinbahn und reservierte hoch zufrieden die einzige Fähre für Freitagnachmittag.

Dann traf ich mich mit K beim Onkel, der noch einige Dinge zu erledigen hatte. Das mit dem Onlinebanking ist so eine Katastrophe wie ich es vorhergesagt habe, aber mein Westfalenmann hat eine Engelsgeduld und stellt sich für jede Überweisung brav daneben und passt auf, dass alles funktioniert. Sieht also so aus, als ob der Onkel dann künftig eben Onlinebanking mit K gebucht hat, schaun wir mal, wie lange das funktioniert.

Am Nachmittag hat K die neue Playbar angebracht und ich habe ein Regal in der Küche geputzt, jeder proddelte zufrieden vor sich hin, sehr gemütlich.

Das Wetter war heute deutlich schlechter als gestern, soll aber morgen so ähnlich sein und ab Mittag wird sich hoffentlich ein Loch zum Fliegen ergeben, war heute auch so, wir entschieden uns aber bewusst auf Risiko, dass es morgen ebenfalls funktionieren wird
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Freitag, 5. März 2021
Strahlendes Wetter
K ist wieder da und das finde ich sehr schön. Zwei Tage Alleinsein war mal eine interessante Abwechslung, das langt dann aber auch, insgesamt ist zu zweit doch deutlich schöner.

Da heute absolut perfektes Fliegerwetter war, hat er einen Fliegerkumpel gefunden, der ganz unbedingt einfach nur mal irgendwohin fliegen wollte, diese Hobbypiloten sind da gar nicht anspruchsvoll, im Zweifel fliegen die auch immer nur im Kreis rund um einen Flugplatz, Hauptsache in der Luft sein. Aber mit einem echten Ziel ist das ja alles noch viel schöner und so hat der ihn nach Borkum gebracht, was natürlich sehr bequem war.

Das Wetter war heute aber auch wirklich grandios, alles leuchtete in wunderschön satten Farben, dann macht selbst mir draußen sein Spaß.
blauer Himmel

Zum Sonnenunterganggucken gingen wir zum Strand und wurden nicht enttäuscht, nach einer Woche Nebel heute endlich mal wieder ein spektakuläres Schauspiel.





Die Kurverwaltung hat in den letzten Tagen sehr eifrig Sandberge verräumen lassen, der Strand ist übersät mit dicken Reifenspuren, die mich verlockten, sie alle platt zu treten.

Sandengel
Alle geht aber nicht, weil es viel zu viele sind, und eigentlich kriegt man sie sowieso überhaupt kaum plattgedrückt, ich probierte es mit einem Sandengel, der funktionierte aber nur auf dem glatten Sand, nicht auf dem gespurten Untergrund. (Kann man kaum erkennen, Foto oben rechts, dabei habe ich mich sehr angestrengt, mich ganz schwer zu machen und alle Spuren plattzuliegen.)
Auf dem glatten Sand klappte es sofort.
Ich bin allerdings inzwischen in dem Alter, wo die größte Herausforderung das anschließende Aufstehen ist....

Zuhause machten wir uns einen Salat mit Haferbrotcroutons und ich fotografierte noch schnell den Abendhimmel aus dem Dachfenster, ich finde, er hat fast etwas Afrikanisches, sind aber nur Nordseedünen mit Winterbäumen
abendlicher Blick aus dem Fenster

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Donnerstag, 4. März 2021
Alleine ist auch mal schön
Heute war ich den zweiten Tag ganz alleine hier im Haus und am Abend habe ich mich immerhin aufgerafft und bin mal zum Onkel gefahren, um zu hören, wie es ihm so geht.
Ich bin ja normalerweise nie komplett alleine, weil ich meistens da bin, wo K auch ist, aber diese Woche war jetzt tatsächlich mal komplett anders.
Da ich ja etwas ungeplant einfach hier geblieben bin, musste ich am Montag, nach dem ich K zur Fähre gebracht hatte, erstmal einkaufen gehen und stellte zu meinem eigenen Erstaunen fest, dass ich mit dem Gefühl im Hinterkopf, mich eine ganze Woche nur um mich selber kümmern zu müssen, komplett andere Dinge eingekauft habe als ich das normalerweise mache. Das fand ich vor allem deshalb spannend, weil ich ansonsten immer fest behauptet hätte, dass ich doch immer nur die Dinge einkaufe, die ich gerne haben möchte, aber interessanterweise scheine ich andere Dinge haben zu wollen, wenn ich alleine bin, als wenn wir zu zweit sind.

Die ersten zwei Tage der Woche war C noch hier, aber für die musste ich nicht einkaufen, die hatte gesagt, sie wolle das selber machen, weil sie ja Vegetarierin ist und überhaupt andere Dinge isst, als ich mir so vorstellen kann, da ist es schlicht praktischer, wenn sie ihre Einkäufe selber auswählt. C ist am Mittwoch mit der 6.10h Fähre (grusel-schüttel) zurück aufs Festland gefahren, als ich am Mittwoch also morgens aufwachte, war ich schon alleine im Haus und ich stelle fest, es gefällt mir gut.
Grundsätzlich finde ich es definitiv schöner, wenn K auch da ist wo ich bin, aber die letzten zwei Tage waren eine interessante Abwechslung und ich bin erstaunlich gut mit mir selber klargekommen.
Gestern habe ich absolut gar keinen Fuß vor die Tür gesetzt, ich wusste, dass der Onkel abends auf mich wartete, aber das Wetter war kalt und uselig und einfach so sehr nicht nach draußen rumlaufen, dass ich ihn anrief und auf heute vertröstete.
Heute habe ich dann sogar ein bisschen im Haus aufgeräumt, denn der Müll musste raus und weil noch Platz im Restmüllsack war, bin ich durchs Haus gewandert und habe Dinge gesucht, die ich da noch reinstecken kann. Das war sehr schön und sehr befriedigend.

Ansonsten war halt Home-Office, d.h. ich habe den mit Abstand längsten Teil des Tages vor dem PC und/oder am Telefon verbracht und ich kann mir sehr gut vorstellen, auf diese Art die nächsten Wochen weiterzumachen.

Solange, bis ich irgendwann eine Chance auf eine Impfung habe. Vorher mag ich tatsächlich am liebsten niemanden mehr sehen.
Wenn ich mir durch eine Unachtsamkeit jetzt noch, also auf den letzten Metern vorm Ziel, die Seuche doch noch einfangen würde, das wäre noch viel ärgerlicher als sowieso schon, das ist wie beim Mensch-ärger-dich-nicht Spielen, wenn man kurz vorm Häuschen rausgeworfen wird.

N wurde heute geimpft, weil in der Charité wohl alle Mitarbeiter geimpft werden, er schlug mir vor, ich solle als Praktikant in der Charité anfangen, denn auch Praktikanten werden dort geimpft.

J schickte Bilder von seinem Wasserbett, beide Jungs haben also jetzt ihr Bett fertig aufgebaut und befüllt, ich schlafe hier derweil auf dem Ausklappsofa und finde es gar nicht unbequem.
Den Umstieg vom Wasserbett zu einem normalen Bett ausgerechnet im Winter und dann auch noch über ein Ausklappsofa durchzuziehen, ist sicherlich die brutalste Wasserbettentwöhnung, die man sich vorstellen kann, denn natürlich ist das schönste an einem Wasserbett die wohlige Wärme, in die man im Winter reinkriechen kann, aber ich habe stattdessen jeden Abend den Ofen angefeuert, das ist auch eine tolle Wärme und insgesamt bin ich tatsächlich völlig zufrieden und vermisse nichts
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