anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 9. September 2020
Der Fuß gilt als geheilt
Wie erwartet wurde der Fuß heute offiziell für "gesund" erklärt, das wieder Ingangsetzen der Beweglichkeit soll nun durch Physiotherapie erfolgen, ab Montag darf ich also endlich wieder ins Büro.

Außer dem Ausflug ins MVZ (auf dem Hinweg ist J noch gefahren, auf dem Rückweg war ich dann ja offiziell kuriert und bin wieder selber gefahren, ging problemlos) habe ich den Rest des Tages vorm PC im Home-Office verbracht. So auf freiwilliger Basis macht mir das Arbeiten tatsächlich ausreichend Spaß, dass ich es wirklich gerne betreibe, anstrengend finde ich stets nur das Verpflichtungsgefühl des "ich muss das jetzt machen". Nun ja, noch vier Jahre und dieses und dann schaun wir mal.

Zum Abendessen gab es gemischte Reste und Gemüse aus dem TK, dem Vorhaben, irgendwann den TK geleert und den Kühlschrankinhalt soweit reduziert zu haben, dass man mal alles wieder gründlich reinigen kann, bin ich einen großen Schritt näher gekommen.

Außerdem habe ich mit J zusammen den von N aussortierten Kleidungsstapel durchgesehen.
J verteilte ihn für sich in vier Kategorien:
Kat A: wird mit nach Berlin genommen
Kat B: reicht noch für Borkum
Kat C: wird bei Kleiderkreisel/ebay Kleinanzeigen eingestellt
Kat D: Altkleidercontainer

Fühlte sich insgesamt dann auch an wie erfolgreich gearbeitet.
Weil es heute den Tag über vorwiegend geregnet hat, musste J nicht in der Milchbude arbeiten, da konnte die freie Zeit sehr gut für solche Dinge genutzt werden
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Mittwoch, 9. September 2020
Der Air Walker Schuh ist da
Die Anstrengungen der letzten Tage wirken noch nach.
Wenn man sozial so entwöhnt ist wie ich, dann macht es zwar Spaß, Besuch zu haben, mit dem man sich gut unterhalten kann, es ist aber halt auch anstrengend. Und ich habe jetzt so was wie Muskelkater im Sympathikus, zu viel nach außen gerichtete Aktionsfähigkeit mit untrainierter Belastungslage.

Außerdem kam heute mein Air Walker Schuh an, pünktlich zum letzten Tag der Gipszeit, denn regulär ist geplant, den Gips morgen wegzulassen.
Da der Schuh aber heute ankam und die Kasse ihn eh schon bezahlt hat, kann ich das Teil auch behalten und ausprobieren, kann außerdem nie schaden zu wissen, wie so ein Schuh funktioniert, wer weiß, was ich mir als nächstes breche.

Zu meiner großen Freude gibt es keinen Unterschied zwischen rechts und links, das finde ich schon mal sehr praktisch.

Aber als erstes musste ich ja den Gips entfernen und eigentlich ging ich davon aus, dass unter dem Gips ein ganz normaler Fuß zum Vorschein kommt, der so aussieht, wie der andere auch bzw. so wie vor dem Bruch.
War leider nicht.
Das erste, was auffiel, war die Farbe, er ist dunkelrot, außerdem ist er ungefähr doppelt so dick wie der andere und dann war er noch stark mit schuppiger Hornhaut besetzt und stank.
Wenn man so einen fiesen Fuß aus dem Gips schält, dann ekelt man sich schon ein wenig vor sich selber.

Dem Gestank und der gröbsten Hornhaut-Schuppenschicht bin ich mit einem ausgiebigen Fußbad zu Leibe gerückt, irre, was ich von diesem Fuß und Bein an toten Hautschuppen abschrubben konnte.
Nägel schneiden war offensichtlich auch nötig, was sich allerdings als recht kompliziert entpuppte, denn der Fuß ist steif. Richtig dolle steif. Und wenn man den Fuß sozusagen gar nicht beugen kann, auch nicht passiv, d.h. er lässt sich auch nicht knicken, dann ist Fußnägelschneiden tatsächlich eine Herausforderung.

Nun, es gelang natürlich, dann habe ich Fuß samt Unterschenkel dick mit Urea-Pflegecreme eingeschmiert, einen Strumpf drüber gezogen, mich ins Bett gelegt und mich erst mal selber ausgiebig bemitleidet.

Ich habe echt keine Idee, wie das mit diesem Fuß jetzt weitergeht, aber so, wie der sich aktuell zeigt, taugt er nicht viel, Laufen geht zwar mit dem Air Walker Stiefel besser als mit dem Gips, aber das kann ja keine Dauerlösung sein. Und ohne Stiefel tut Laufen einfach eklig weh. Mal ganz abgesehen davon, dass man das auch kein Laufen nennen kann, da der Fuß ja komplett steif ist und man damit eh nur irgendwie humpeln kann.

Morgen habe ich einen Termin im MVZ, da bin ich jetzt schon gespannt, was die Ärzte dort meinen, wie es nun weitergeht
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Dienstag, 8. September 2020
Keine Zeit
Einfach zu sehr im real Life verfangen.
Morgen wieder
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Montag, 7. September 2020
Rückschau
Das war ein recht volles Wochenende, aber inzwischen haben wir uns schon von acht auf fünf Menschen hier im Haus reduziert. Aktuell sind außer N, J und mir als "normale" Hausbewohner auch noch Ks Sohn mit Freundin zu Besuch, die zwei wollen bis Dienstag bleiben. Ns Freund aus Hamburg ist mit dem Kat um 14h abgefahren, ab Emden muss er sich dann etwas mühsam mit Schienenersatzverkehr und seltsamen Umleitungen per Bus und Bahn über Leer und Bremen bis Hamburg durchkämpfen, das ist eine weite und umständliche Reise. Man glaubt es ja kaum, aber Hamburg-Borkum ist deutlich weiter auseinander als Bochum-Borkum, weil Hamburg so weit östlich liegt und im Grunde eher an der Ostsee als an der Nordsee. Borkum-Ruhrpott ist da die entschieden einfachere und vor allem schnellere Reise. Nunja, er wird irgendwann heute Abend spät hoffentlich wohl behalten ankommen.

Ns Freundin aus München ist dafür vorhin mit K zurückgeflogen, sie möchte die nächste Woche bei einer Freundin verbringen, die "in der Nähe von Münster" wohnt. Als wir nachfragten, wo genau in der Nähe von Münster, weil davon ja dann auch abhängt, ob K sie nach Ankunft in Münster noch eben fix mit dem Auto hinbringt, stellte sich heraus, dass die Freundin irgendwo im Sauerland wohnt, was aus unserer Sicht nicht unbedingt direkt in der Nähe von Münster liegt, aber wenn man von München aus guckt, ist wahrscheinlich alles nördlich von Köln auch gleichzeitig in der Nähe von Münster. (und vielleicht auch, wenn man im Sauerland wohnt, die Sauerländer haben auch manchmal recht krude geografische Bezugspunkte), wir haben auf alle Fälle ziemlich gegrinst. Die Münchner mit ihrem Globus von Bayern.
Es gibt aber eine brauchbare Zugverbindung ab Greven Richtung Sauerland, so dass die Reise für sie insgesamt trotzdem wesentlich komfortabler verlaufen sein dürfte als für den Freund aus Hamburg.

Durch Ns fußbedingte eingeschränkte Mobilität waren die drei die letzten Tagen recht viel im Haus, N wurde immer erst nach Mitternacht aktiv, wenn die Mischung aus Schmerzmitteln und Alkohol aus meiner Sicht nur bedingt sinnvolle Wirkung zeigte und den dringenden Drang nach einem Spaziergang ans Meer weckte - aber gegen drei Mediziner verhallten alle mütterlichen Warnhinweise völlig wirkungslos im Orbit.
Aber ansonsten fand ich die Tage mit diesen Medizinerfreunden sehr angenehm, wir haben einige wirklich gute und interessante Gespräche geführt und ich habe mal wieder fasziniert zur Kenntnis genommen, dass es neben der Welt in der ich lebe, noch ganz viele andere Welten gibt, in denen ebenfalls wirklich interessante und ernstzunehmende Menschen leben, trotzdem haben die Welten so gut wie keine Berührungspunkte.

Ks Sohn ist ziemlich exakt genauso alt wie N, es waren also sechs Menschen im Alter zwischen 22-28 Jahren hier im Haus und ich fand es enorm spannend zu beobachten, wie unterschiedlich die jeweiligen Lebensumstände sein können und welche Varianz sich damit in den jeweils individuellen Erwartungen, Erfahrungen, Lebenshaltungen und -einstellungen ergibt.
Außerdem fand ich es interessant festzustellen, was bei jüngeren Menschen heute nicht mehr ganz selbstverständlich zum Allgemeinwissen gehört, einfach deshalb, weil Informationen darüber in ihren Filterbubblen, in denen sie leben, nicht mehr vorkommen und wahrscheinlich auch nicht mehr notwendig sind.
Ns Medizinertruppe steht aktuell sehr auf Wortwitze, viele davon fühlen sich für mich wie ein Revival meiner eigenen Jugend an, denn "Treffen sich zwei Jäger, beide tot", war schon vor 35 Jahren genau so ein Standardwitz wie "Was ist braun, klebrig und läuft durch die Wüste? - Ein Karamel" . Dass aber keiner aus der Truppe je etwas von Dieter Krebs und Iris Berben gehört hatte - das fand ich dann wieder erstaunlich, denn ausgerechnet diese beiden Namen sind für mich ganz fest mit den besten Wortwitzen, die ich kenne, verbunden. ("Als ich aus dem Fenster schaute graute der Morgen." - "Dem Morgen!")

Heute Nachmittag waren dann aber doch alle mal für ein paar Stunden ausgeflogen, K machte mit Sohn und Freundin eine Fahrradtour zum Hafen, J war arbeiten und N hatte sich das Hasemobil geschnappt, um damit erst den Freund zur Haltestelle zu bringen und anschließend mit der Freundin noch ein wenig spazieren zu gehen/fahren.
So war ich allein im Haus und habe mir ein weiteres Stück des "Alles gesagt Podcast" der Zeit mit Rezo angehört, von den knapp neun Stunden habe ich inzwischen rund 6,5 Stunden gehört und finde es echt interessant. Ich mag Rezo und finde, er ist ein wirklich kluger Mensch, angemessen selbstreflektiert, aber mit genau der entscheidenden Portion Biss, die für mich wichtig ist, um Menschen auch respektieren zu können. (Für mich steht Respekt in erster Linie für "Achtung für etwas, was ich bewundere", das ist jetzt eine sehr verkürzte Aussage, weil ich ja noch immer nicht fertig bin mit meinen Überlegungen zum Thema "Respekt und Höflichkeit", die führe ich auch irgendwann noch mal ausführlicher aus.).

In dem Gespräch mit Rezo ist mir aufgefallen, dass er viele Ansichten hat, die ich fast vollständig teile, mir ist aber auch aufgefallen, dass er eine Sprache benutzt, die nicht meine ist und über die sich viele Leute, die ich kenne (auch und grade viele jüngere Leute) gerne mal lustig machen, weil sie eher als eine Sprache der ungebildeten Unterschichtsprache bezeichnet wird, die "richtigen" Akademikerkinder reden so nicht. "Lol" zum Beispiel sagt man einfach nicht, wie gruselig.
Rezo ist genau in dem gleichen Alter wie die sechs jüngeren Menschen, die die letzten Tage hier mit mir gewohnt haben und Rezo hat einen Einser-Master-Abschluss in Informatik, sein Bildungsstand ist also ganz bestimmt gleichwertig mit einem Medizinerabschluss, aber trotzdem benutzt er eine komplett andere Sprache, die eine Menge Trigger-Wörter enthält, mit der er sowohl die jüngere (gleichwertige) sonstige Bildungselite provoziert als natürlich auch die meisten Boomer, eine Zielgruppe, bei der man sich die Provokation ja sehr gut vorstellen kann. Aber warum auch die anderen, die jüngeren? Ich muss da noch mal ausführlicher drüber nachdenken, aber ich habe da so ein Gefühl, dass da interessante Gründe hinter stecken könnten
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Das wird heute nichts mehr
Ich bin komplett im real Life beschäftigt
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Samstag, 5. September 2020
Voll
Das Haus ist heute ziemlich voll, acht Leute sind da, das bedeutet, dass alle regulären Betten besetzt sind, nur noch die beiden Ausziehsofas im Wohnzimmer bzw. im Wohnbüro bleiben unbeschlafen, das ist tatsächlich kurz vorm Limit.
Früher war das eine völlig normale Situation, da hatten wir hier häufig volles Haus, auch mit Nutzung aller Schlafsofas, aber seitdem ich mit meinem Westfalenmann als glückliche Zwei-Personen-Familie lebe, ist das tatsächlich selten geworden.

Trotzdem sind heute Abend alle satt geworden und morgen schau’n wir mal, wie wir die Meute weiter beschäftigen
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Donnerstag, 3. September 2020
Krankenkasse, Bettenlogistik und Niederschlagsmengen
Manchmal habe ich ja das Gefühl, dass es eigentlich schon ein fulltime Job ist, wenn man sich nur darum kümmert, die privaten Dinge vernünftig zu regeln.
Weil, irgendwas ist ja immer.

Heute habe ich ausführlich mit der Krankenkasse telefoniert.
Die Krankenkasse rief bei mir an, weil sie Dinge klären wollten. Das kam bei mir als Info an, weil sie nach dem dritten Telefonanruf endlich mal auf den AB sprachen und eine Rückrufbitte mit Telefonnummer hinterließen. Der AB ist in die Fritzbox integriert und die schickt eine E-Mail mit der aufgenommenen Sprachnachricht an meine hinterlegte E-Mailadresse, wo auch immer ich mich aufhalte, bekomme ich so trotzdem zeitnah Nachricht, dass jemand auf meinen AB gesprochen hat.
Die Krankenkasse kennt nur meine Adresse in Greven, weil ich es nie für nötig befunden habe, die Adresse dort zu ändern, soweit es Arbeits- und Verwaltungsprozesses betrifft, ist die Adresse in Greven für mich nämlich einfacher zu verwalten.
Aber weil ich für die Krankenkasse in Greven wohne, wunderten die sich natürlich, dass ich mich auch Wochen nach dem Unfall immer noch von einem Arzt auf Borkum behandeln lasse, einem Internisten zudem, der ja nun offensichtlich nicht die fachärztliche Kompetenz für Knochenbrüche und Bänderrisse mitbringt.
Deshalb riefen sie an, um mich über alternative Behandlungsmethoden aufzuklären. Aus Sicht der Krankenkasse wäre es vernünftiger, ich ginge zu einem Unfallchirurgen oder zu einem Orthopäden im Umkreis von Münster - aus meiner Sicht wäre das ganz sicher auch vernünftiger, ich bin nur leider nicht mobil genug dafür.

Das ließ sich aber alles durch ein längeres Telefonat erklären.
Weil ich die Krankenkasse aber nun schon mal am Telefon hatte, dachte ich, ich frage dann auch gleich mal nach der Erstattung von Hilfsmitteln. Diesen vom Arzt versprochenen Aircastschuh habe ich ja immer noch nicht.
Ich habe als erstes gelernt, dass die Krankenkasse aus unsäglich vielen Abteilungen besteht, von der die eine nicht weiß, was die andere tut, oder, positiv ausgedrückt: Dass es das Beste ist, man redet immer nur mit den Spezialisten und die sitzen deutschlandweit verstreut in allen möglichen Städten, nur einen Standort für alle wäre ja langweilig.
Weil jede Fachabteilung räumlich eben irgendwo sitzt, hat jeder nicht nur seine individuelle Durchwahl, sondern auch seine individuelle Vorwahl. Spannend.

Die Krankenkassenmitarbeiterin, die mich laut Fritzbox von einer Hamburger Nummer aus anrief, bat mich auf dem AB, sie doch bitte über eine Nummer in Dortmund zurückzurufen. Was ich natürlich tat, aber nachdem wir ihr Thema geklärt hatten und ich sie dann noch fragte, ob sie mir Infos zum Thema "Hilfsmittel und Kostenübernahme" geben könnte, verwies sie mich an das "FzH - Fachzentrum für Hilfsmittel" und die sitzen dann wiederum in Münster.
Also telefonierte ich anschließend noch mit dem FzH und ließ mir dort von einer sehr netten Mitarbeiterin sehr ausführlich erklären, dass es auf der Website der DAK einen "Hilfsmittellotsen" gäbe, wo ich einfach online nachschauen könne, wo das für mich zuständige, nächstgelegene Sanitätshaus für die von mir benötigten Hilfsmittel sei.
Wir probierten das dann sofort gemeinsam aus und stellten fest, dass es für Aircastschuhe gar kein Sanitätshaus auf Borkum gibt, dass ich aber auch nicht mal eben aufs Festland gehen kann, weil zwischen Borkum und Festland halt leider so eklig viel Wasser liegt.
Nach ein bisschen hin und her begriff die Mitarbeiterin mein Problem und schaute dann mal konkret unter meinem Namen nach, ob da überhaupt schon Hilfsmittel beantragt worden seien und siehe da, so ein Aircastschuh war für mich bereits am 19.8. genehmigt worden und zwar einem Sanitätsfachhandel aus Leer. Das war genau die Info, die ich suchte, so dass ich als nächstes dann dieses Sanitätsfachgeschäft anrief, wo ich am Nachmittag auch endlich jemanden erreichte.
Dieser Mensch war nun sehr erstaunt als ich ihm sagte, dass der blöde Schuh immer noch nicht bei mir angekommen sei, weil er ihn gleich am 20.8. an das MVZ hier auf Borkum geschickt habe.
Sehr schnell kam aber der Lösungsvorschlag, dass das Sanitätshaus einen zweiten Schuh heute noch mal versendet, diesmal aber einfach per Post und direkt an meine Adresse, ohne Umweg über das MVZ.
Ich rechne jetzt natürlich damit, dass das MVZ sich morgen meldet, um mir mitzuteilen, mein Schuh sei da, aber dann habe ich im Zweifel eben nachher zwei Schuhe, von denen ich einen einfach wieder zurückschicken lasse, insgesamt habe ich nur jetzt das Gefühl, ich habe mich nun maximal gekümmert.

Dann war es auch schon nach 13h und Zeit, N vom Hafen abzuholen. Weil heute so schlechtes Wetter war, musste J nicht in der Milchbude arbeiten, hatte also Zeit, N mit dem Auto abzuholen.

Am späten Nachmittag, also mit der letzten Fähre, kam dann noch ein weiterer Freund von N, der auch für ein paar Tage bleibt. Im Moment werden im Untergeschoss grade die Betten neu verteilt, denn morgen bringt K auch noch seinen Sohn samt Freundin mit, so dass wir dann zu acht hier im Haus sein werden, da braucht es tatsächlich ein wenig überlegte Logistik, um jedem das strategisch sinnvollste Bett zuzuteilen. Aber ich denke, das wird N schon sinnvoll lösen, ich habe mich ja offiziell für nicht mehr zuständig erklärt.

Der neue Besuch kam übrigens aus Hamburg und brachte Franzbrötchen mit - natürlich aus der besten Franzbrötchenbäckerei Hamburgs, ich habe deshalb heute gelernt, dass ich es nicht als Verlust empfinde, dass ich in meinem regionalen Umfeld normalerweise keine Franzbrötchen kaufen kann.

Ansonsten kann ich noch berichten, dass der Wetterdienst (ARD MoMa, Donald Bäcker) erzählte, dass es dieses Jahr im August auf Borkum mehr als 300% der sonst üblichen Regenmenge als Niederschlag gegeben hätte.
Fand ich faszinierend, denn ja, es hat in den letzten Wochen eine Menge geregnet, dass es aber so viel mehr als üblich war, wäre mir nicht aufgefallen, aber ich war ja auch hauptsächlich drinnen, wahrscheinlich verschiebt das die Wahrnehmung
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Donnerstag, 3. September 2020
Nadel ist raus
Den aufregendsten Tag hat heute wohl N verbracht, der am Morgen mit dem Kat aufs Festland fuhr, um sich dort in die Unfall-Ambulanz des Kreiskrankenhauses zu begeben, damit ein nur mittelgut begabter Landchirurg eine Stunde erfolglos versuchte, die Nadelspitze aus seinem Fuß rauszuporkeln, was wohl große Ähnlichkeit mit der Suche im Heuhaufen hatte und ähnlich erfolglos verlief. In Folge wurde er mit dem mittlerweile recht weit aufgeschnittenen Fuß stationär aufgenommen, damit am Nachmittag ein ganzes Chirurgenteam in einem richtigen OP das gleich noch mal versuchten, die waren allerdings erfolgreicher und die Nadel ist jetzt draußen.
Immerhin.
Dafür ist der Fuß jetzt richtig dolle kaputt, der wird ihm also noch einige Tage viel Freude machen, bis das alles wieder soweit verheilt ist, dass er den Fuß schmerzfrei benutzen kann, das wird dauern.

Blöd, aber nun auch nicht mehr zu ändern.

Für die anderen Menschen hier im Haus war es ein sehr ruhiger Tag, vor allem weil am Vormittag das Internet ausfiel, flächendeckende Störung bei Vodafone, und erst am Nachmittag wieder verfügbar war. Ohne Internet ist Home-Office quasi nicht nutzbar, ich habe also ohne jedes schlechte Gewissen ganz entspannt gechillt, ich fand , es war ein schöner Tag.
J war in der Milchbude und Ns Besuchsfreundin hat für ihr Staatsexamen gelernt, die kommt nämlich aus München und dort hat man die Staatsexamenstermine im Frühjahr wegen Corona alle abgesagt, next try im Oktober, mit so einer langen Pause dazwischen bedeutet das aber ganz konkret, dass man das allermeiste einfach noch mal lernen muss.
Guter Beweis, dass die Mediziner (ich bin übrigens sicher, dass das nicht nur für Mediziner gilt) heute nichts lernen, um es wirklich zu wissen und nutzen zu können, sondern ausschließlich examensorientiert und die tatsächliche Ausbildung als Arzt erfolgt erst nach dem Examen. Beruhigt ja ungemein, das zu wissen.

Im Job: Wir haben grade eine Stelle ausgeschrieben und suchen einen Architekten als Projektleiter. Neben der klassischen Ausschreibung über eine Anzeige in der regionalen Presse haben wir dann auch noch eine Anzeige bei Stepstone geschaltet. Ergebnis aus Sicht des Arbeitgebers: Über Stepstone bewerben sich nur Leute, die sich wohl standardmäßig überall bewerben, wenn die ausgeschriebene Stelle auch nur im entferntesten zu ihrem Jobprofil passt. Die wirklich interessanten Bewerbungen kamen dagegen alle über die "richtige" Anzeige. Hätte ich so auch nicht erwartet, war aber interessant zu beobachten und Stepstone kann man sich künftig wohl schenken
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